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55.000 Kilometern ist der Qhapaq Ñan eine bauliche Meisterleistung, deren Spuren bis heute sichtbar sind

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Academic year: 2023

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Der Qhapaq Ñan bezeichnet das System von Straßen aus dem alten Inkareich, welches den gesamten geografischen Besiedlungsraum der Inka überspannte (vom heutigen südlichen Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolvien, Argentinien bis nach Chile). Mit einer Länge von ca.

55.000 Kilometern ist der Qhapaq Ñan eine bauliche Meisterleistung, deren Spuren bis heute sichtbar sind. Obwohl in weiten Teilen zerstört, hat der Qhapaq Ñan für die andine Bevölkerung nach wie vor eine wichtige funktionale und symbolische Bedeutung. Gerade in entlegenen Gebirgsregionen des Landes, wo die Bevölkerung in bitterer Armut lebt, finden sich noch sehr gut erhaltene, jedoch ebenfalls von Zerstörung bedrohte Wegstücke, die im Rahmen ihrer nachhaltigen touristischen Nutzung einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung dieser strukturschwachen Gebiete leisten könnten.

Abseits der Hauptstadt Lima und der Provinz Cuzco – welche auch den bekannten Inka Trail und die UNESCO-Welterbestätte Machu Picchu beheimatet – gibt es in Peru bislang keine nennenswerte touristische Infrastruktur. Die andinen Bergbewohner kämpfen, organisiert in traditionellen Dorfgemeinschaften, ums tägliche Überleben. Damit Tourismus in diesen Regionen zu einer Quelle wirtschaftlicher Wertschöpfung für die Andenbewohner werden kann, braucht es ein sorgfältig durchdachtes Konzept, das die Ausgewogenheit zwischen

„Nützen und Schützen“ dieser sensiblen Gebiete garantiert, sowie eine Strategie zur Inwertsetzung dieser einzigartigen Landschaft und Kultur, welche ausreichend Bedacht auf die Kriterien für nachhaltiges Wirtschaften legt.

Von den geschätzten 55.000 Kilometern des gesamten Inkastraßennetzes sind bisher nur wenige Kilometer als Trekking-Routen genutzt. Der wohl bekannteste Abschnitt ist der Inka Trail, der im Rahmen einer viertägigen Wanderung durch die Region Cuzco zu den Inka- ruinen Machu Picchu führt. Längst ist dieser Weg nicht nur zu Südamerikas berühmtester Trekking-Route geworden, sondern zählt inzwischen auch zu den bekanntesten Wanderrouten weltweit. Der Inka Trail dient in dieser Arbeit als Beispiel und Ausgangspunkt für Überlegungen im Hinblick auf die mögliche touristische Nutzung anderer Streckenabschnitte und Gebiete entlang der Inkastraßen Perus.

Die These, die der vorliegenden Untersuchung vorangestellt wird, ist, dass sich ausgewählte Teilstrecken des Qhapaq Ñan in Peru durchaus für eine touristische Erschließung eignen, vorausgesetzt, dass diese „sanft“ und „basisdemokratisch“ sowie nach Kriterien der Nachhaltigkeit erfolgt. Die Feldforschungen im Rahmen der Untersuchung konzentrierten sich auf gut erhaltene Wegabschnitte des Inkastraßensystems in den Hochanden Perus (2007, 2011), die im Jahre 2014 zum UNESCO Weltkulturerbe nominiert werden. Nicht Massentourismus, wie auf dem Inka Trail, sondern innovative Kleinprojekte, welche weitgehend von den einheimischen Kommunen betrieben werden, könnten der richtige Weg sein. Die damit verbundene Vision ist, dadurch einen Prozess in Gang zu setzen, der Dreierlei bewirkt: erstens eine positive ökonomische und soziale Entwicklung in den wirtschaftsschwachen und dünn besiedelten Andenregionen Perus; zweitens die Wiedererschließung und Bewahrung des wertvollen kulturellen Erbes aus der Inkazeit – stets unter dem Aspekt des „Schützens und Nützens“ und drittens die Inwertsetzung, verbunden mit der Zuschreibung einer neuen, zeitgemäßen Symbolik für die alten Inkastraßen, welche sich im direkten Austausch zwischen Einheimischen und Besuchern vollzieht.

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