Walter Starz | Bio-Institut | www.raumberg-gumpenstein.at
Auswirkungen einer
Intensivierung auf Wiesen
SOLID Projekt Arbeitspaket Biodiversität
Standortsbedingungen
• Bodenzustand entscheidend für die Intensität der Nutzung im Grünland
• Regelmäßige und ausgewogene
Wasserversorgung ist eine Grundvoraussetzung für eine intensivere Nutzung
• Konsequenz daraus ist eine standortangepasste bzw. abgestufte Grünlandnutzung
• Somit erreicht der Betrieb eine hohe Artenvielflat auf Betriebsebene
Abgestufte Grünlandnutzung
Wiesennutzung
sehr intensiv
mittel intensiv
wenig intensiv
extensiv
Artenvielfalt
Ertrag und Nährwert des Futters
Weide
Intensiv- weide
Fett- weide
Mager- weide
Artenvielfalt
Ertrag und Nährwert des Futters
(Quellen: Dietl et al., 1998; Dietl und Lehmann, 2004) (Quelle: Dietl und Jorquera, 2004 )
Pflanzenbestand und Nutzung
• Nutzung hat einen sehr großen Einfluss auf die Artenzusammensetzung
• Nicht nur die Anzahl der Schnitte im Jahr sondern gerade der Zeitpunkt des ersten Schnittes haben einen Effekt
• Unterschiedliche Nutzungsintensitäten stellen auch unterschiedliche
Grundfutterqualitäten zur Verfügung, je nach Leistungsstadium des Tieres
C-Nettoproduktion (kumulativ) “Rückzahlzeit“
Optimaler Nutzungszeitpunkt
Zeit
Blattwachstum Blatt stirbt ab
Blattlebensdauer Quelle: verändert nach Kikuzawa, 1995
Blattlebensdauer und Nutzung
Blatt-Lebensdauer und Mahdverträglichkeit
Ryser & Urbas, 2000
Mahdverträglichkeitszahl (Briemle & Ellenberg)
Blatt-Lebensdauer (Tage)
Extensive Wiesen
Extensiv-Wiesen - Futterwert
• kräuterreiche Wiesen dienen zur Heunutzung
• Futter ist energiearm und rohfaserreich
• ideales Futter für Kalbinnen und trockenstehende Kühe
• Futter weist höhere Werte an Mineralstoffen und Spurenelementen auf
Intensive Wiesen
Intensiv-Wiesen - Futterwert
• Intensive Wiesen liefern Futter mit hoher Energie- und Eiweißdichte
• Ideales Futter für Tiere mit höheren Leistung
• Wichtig für eine wiederkäuergerechte
Fütterung und hilft Kraftfutter zu reduzieren
• Nebeneinander von intensiv und extensiv
bewirtschafteten Flächen ist nicht nur für die Fütterung bedeutend sondern sichert auch eine hohe Grünland-Biodiversität
Glatthaferwiese Betrieb 3
• Intensivierung von 3 auf 4
Nutzungen gehen stark zurück:
– Glatthafer, Goldhafer, Knaulgras – Kräuter wie Salbei oder Margerite
• In diesem Beispiel würde eine Intensivierung einen geringeren Jahresertrag hervorbringen
• Empfehlung: Beibehaltung der Nutzung und Verbesserung mit gezielten
Versamungsaufwüchsen
Feldstück 2 Wiese
Rotschwingel 2b
Ruchgras 2b
Feld-Hainsimse 2a
Knaulgras 2a
Wiesenrispe 2a
Godhafer 2a
Glatthafer 2b
Weißklee 2b
Sauerampfer 2a
Günsel 2a
Gundelrebe 2a
Vergissmeinnicht 2a Gräseranteil 70 %
Artanzahl 40
Intensivwiese auf Betrieb 4
• Intensivierung hat bereits zu Lücken geführt die von
Lückenfüllern besiedelt wurden:
• Gemeine Rispe, Bärenklau, Kälberkropf und Löwenzahn
• Gräsergerüst muss gestärkt werden durch Übersaaten mit Wiesenrispe
• Zusätzlich ist auf eine
regelmäßige Düngung zu achten zur Förderung des Grases
Feldstück 2b Wiese
Goldhafer 2b
Knaulgras 2a
Gemeine Rispe 2a Englisches Raygras 2b
Ruchgras 2a
Rotklee 2a
Weißklee 2a
Bärenklau 2a
Kälberkropf 2a
Löwenzahn 2a
Scharfer Hahnenfuß 2a
Frauenmantel 2a
Gräseranteil 60 % Artanzahl 33
Zusammenfassung
• Eine Intensivierung extensiver Wiesen würde kaum eine Ertragsteigerung bringen da die Flächen tendenziell auf nicht optimalen
Böden liegen
• Eine Bestandesverbesserung bisheriger intensiv genutzter Flächen ist sinnvoll
Übersaaten und Düngermanagement
• Die Umsetzung einer abgestuften
Grünlandnutzung sollte das Betriebsziel sein!