• Nenhum resultado encontrado

Grünland und Futterbau - HBLFA Raumberg-Gumpenstein

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2023

Share "Grünland und Futterbau - HBLFA Raumberg-Gumpenstein"

Copied!
6
0
0

Texto

(1)

Z

u einer guten Grünlandbewirt- schaftung gehört neben einer standortangepassten Düngung und Nutzung die Grünlandpflege da- zu. Die Palette der Anforderungen reicht von der Stallmisteinarbeitung, der Ein- ebnung von Maulwurfshügeln, bis zur periodischen Übersaat und im Extremfall bis zur Sanierung der Grünlandbestände.

_

Die Frühjahrspflege mit Wiesenegge (-schleppe) und Wiesenstriegel

Die klassische Frühjahrspflegearbeit be- ginnt mit dem Abschleppen der Grün-

Die Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung macht einen deutlich höheren

Aufwand in der Pflege erforderlich.

landflächen. Dieser Arbeitsgang hat fol- gende Ziele:

n Einebnen von Erdaufwerfungen durch Maulwürfe und Mäuse

n Einreiben bzw. Verteilung der einge- trockneten, meist dicken Frühjahrs- gülle

n Zerkleinern und Einreiben des im Herbst aufgebrachten und verrotteten Stallmistes

n Durchlüftung und leichte Entfilzung der Grünlandnarbe

n Anregung der Bestockung von Grä- sern

Foto: Werkbild

grünlandpflegetechnik im Visier

alfred pöllinger, Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft Raumberg-gumpenstein, Österreich (LFZ)

(2)

Das Schleppen der Wiese hat somit gewissermaßen eine multifunktionale Bedeutung. Würde diese Maßnahme unterbleiben, muss mit einer erhöhten Futterverschmutzung durch tierische Ausscheidungsreste (Mist, Gülle) bzw.

erhöhten Aschegehalten durch Erdbeimi- schung gerechnet werden. Beides wirkt sich nachteilig auf den Gärprozess bei der Futterkonservierung und ggf. auf die Tiergesundheit aus.

Ein Abschleppen während der Vegeta- tionsperiode kann dann erforderlich sein, wenn auf Grünlandflächen eine erhöhte Mäuse- und/oder Maulwurfaktivität be- steht, wodurch Erde wieder auf die Ober- fläche gelangt.

Des Weiteren ist ein Abschleppen nach einem Weidegang sinnvoll, um die abge- legten Kuhfladen zu verteilen.

Trotz der Notwendigkeit des Schlep- pens ist darauf zu achten, dass die Grün- landnarbe bei diesem Arbeitsgang nicht verletzt und in Mitleidenschaft gezogen wird. Wiesenschleppen mit scharfen Zähnen oder Sternen sollten daher nicht grundsätzlich verwendet werden. Durch Verletzungen der Grasnarbe entstehen Lücken, die schnell von unerwünsch- ten Arten (z. B. Gemeine Rispe, Quecke, Ampferarten, Hahnenfuß etc.) besiedelt werden können.

Für den Arbeitsgang des Schleppens bietet die Landtechnik unterschiedliche Wieseneggen bzw. -schleppen) an, die sich im Wesentlichen durch die Formge- bung der Arbeitswerkzeuge unterschei-

den. Ringe oder Sterne aus Eisen mit Ketten verbunden, eignen sich gut. Die Ringe oder Sterne sind auf einer Sei- te meist mit Zähnen besetzt. Für das Abschleppen von Erdhügeln oder Bo- denunebenheiten verwendet man die glatte Seite, für das Durchlüften – Nar- ben leicht öffnen – verwendet man die gezackte Seite der Eisenteile. Der Umbau ist allerdings zeitaufwendig und meist bleiben die Werkzeuge so, wie sie einmal angeschafft wurden. Eine weitere Wie- seneggenform bietet ein österreichischer Hersteller mit einzeln aufgehängten Ei-

senplatten, die nach vorne mit kurzen Reißzähnen bestückt sind.

Selbst gebaute Wiesenstriegel aus al- ten Traktorreifen – mittig aufgeschnitten und mit Ketten zusammengehängt – oder

Die Ringe der Wiesenschleppe sind auf einer Seite mit Zähnen besetzt. Diese eignen sich für das flache Aufreißen und durchlüften der Grünlandnarbe. Zum Einebnen und Abschleppen wird die glatte Seite verwendet.

Foto: A. Pöllinger

Die Wiesenschleppe gehört zur Standardtechnik in der Grünlandpflege. Die Landtechnik bietet hier unterschiedliche Bauformen und Arbeitswerkzeuge an.

Foto: A. Pöllinger

Einsatzzeit Einsatzziel Einsatzhäufigkeit Beachtenswertes Wiesenschleppe Frühjahr Grünlandnarbe lüften,

Erdhügel einebnen, Stallmist einreiben

jährlich Zum Lüften aggressive Reißwerkzeuge (Zähne) notwendig, Erdhügel einebnen – schwere scharfkantige Werkzeuge Walze Glattwalze Frühjahr

(bis Herbst in Kombination mit Übersaat)

Einebnen, Andrücken jährlich Meist in Kombination mit Übersaat sonst nur auf humosen Böden sinnvoll Cambridgewalze

Striegel Frühjahr bis

Spätsommer Grünlandbestandes- erhaltung oder Sanierung

Alle 2-3 Jahre (Bestandes- erhaltung)

Grünlandstriegel für Übersaat, Starkstriegel auch für Sanierung geeignet Tab. 1:

(3)

einfach ein schwereres Baustallgitter an- gehängt erfüllen ebenfalls ihren Zweck.

_

Die Arbeitsweise ist unterschiedlich!

Die einzelnen Wieseneggen arbeiten allerdings den Arbeitswerkzeugen ent- sprechend unterschiedlich. Zum Eineb- nen von Erdhügeln eignen sich vor allem Werkzeuge, die schwer gebaut sind.

Am LFZ Gumpenstein (Österreich) er- zielten in einem Praxistest jene Geräte mit starken Ringen und einer Maschi- nenschlosservariante mit einem starken Vierkantrohr und einem nachfolgendem Baustahlgitter, die besten Ergebnisse beim Abschleppen. Frischer Stallmist wurde vom Gerät mit beweglichen Plat- ten und Ringen am besten zerteilt und verteilt. Mit dem Baustallgitter wurden dagegen nur „Strohschlangen“ gedreht.

Mit alten Traktorreifen wurde nicht gear- beitet, diese dürften dem Arbeitsprinzip folgend allerdings auch eher Probleme beim Einreiben von frischem Mist ha- ben, während diese beim Einebnen von Erdhügeln bei entsprechendem Gewicht durchaus gute Ergebnisse liefern wür- den.

_

Abschleppen und Übersaat in einem Arbeitsgang!

Eine Kombination aus Abschleppen und periodischem Übersäen im Frühjahr wird von mehr und mehr Grünlandbetrieben genutzt. Aufgrund der Tatsache, dass die Wirtschaftsgrünlandbestände bereits seit langem deutlich vor der Samenreife ge- mäht werden, kommt es nicht mehr zur natürlichen Nachlieferung von Samen durch den Grünlandbestand selbst. Zu- dem sollen in erster Linie leistungsstarke und standortangepasste Grasarten- und Sorten sowie ggf. Klee in den Grünland- bestand eingebracht werden, um diesen dadurch im Sinne einer ökonomisch ori- entierten Futterproduktion zu verbessern.

Deshalb kann mittels Übersaat eine ge- nerative Erneuerung bzw. Erhaltung des Grünlandbestandes gewährleistet bzw.

die Entwicklung des Bestandes in eine erwünschte Richtung gelenkt werden.

Die einfachste Methode dabei ist es, die Wieseneggen mit einem Kleinsamen- streuer zu kombinieren. Dabei wird das Saatgut im Schleuderdüngerprinzip vor der Boden- oder besser gesagt vor der Grünlandnarbenbearbeitung ausgestreut.

Die nachfolgende Wiesenegge reibt das

Saatgut dann oberflächlich in die Gras- narbe ein. Der große Vorteil dieser Metho- de ist, dass es zusätzlich nur eines Klein- samenstreuers bedarf, um eine Übersaat durchführen zu können. Mit rund 15 bis 20 €/ha (Maschinen- und Arbeitskosten – ohne Saatgut), ist diese Maßnahme zu kalkulieren.

Die Kleinsamenstreuer (oder Kasten- streuer) werden i.d.R. in der Schlepper- front oder im Heck über dem Striegel oder die Schleppe angebaut. Allerdings ist die Verteilgenauigkeit dieser Geräte suboptimal. Die Verteilung von Grassa- men ist ausgesprochen windanfällig. Da- durch weist die Saatgutverteilung zum einen extreme Varianzen auf und zum anderen landet ein Teil des ausgebrach- ten Saatgutes meist nicht im Striegelfeld, wodurch kein optimaler Kontakt des Sa- menkorns mit dem Boden gewährleistet.

Ebenso kommt es bei zusätzlicher Beimi- schung von Gras- mit Kleesamen zu einer Entmischung des Saatgutes.

_

Betriebe setzen auf Grünlandstriegel

Die hohen Anforderungen an produk- tive, leistungsfähige und ausdauernde Grünlandbestände sind in den letzten Jahren gestiegen. Gleichzeitig hat sich in vielen Betrieben auch ein Bewusstsein entwickelt, in stärkerem Maße in ent- sprechende verfahrens- und produktions- technische Maßnahmen zur Entwicklung leistungsfähiger Grünlandbestände zu investieren. Die Erhaltung, Verbesserung, Entwicklung und Pflege der Grünlandbe- stände erfordert jedoch ein hohes Maß an Kontinuität und Sorgfalt. Ein ganz wich- tiger Baustein in dem Zusammenwirken der produktionstechnischen Maßnahmen ist das Striegeln und Nachsäen des Grün- landes. In vielen Grünlandbetrieben ge- hört daher der Grünlandstriegel inzwi- schen zur Standardtechnik. Der Einsatz erfolgt vielerorts obligatorisch.

Mit dem Einsatz des Striegels im Rah- men der Grünlandpflege und –sanierung sollen folgende Anforderungen und Ziele erfüllt werden:

Am LFZ wurden unterschiedliche Wieseneggen in der Praxis getestet.

Foto: A. Pöllinger

(4)

n Unkraut- bzw. Ungrasbekämpfung n Schaffen von Lücken für Nachsaaten n Aufrauen der Bodenoberfläche für bes-

seren Bodenkontakt von Nachsaaten n z.T. Einebnen von Maulwurfsaufen n Übersaaten und Neuansaaten n Durchlüften der Grasnarbe

n Anregung der Bestockung von Gräsern

_

Mit Striegeln gegen Gemeine Rispe

In der Grünlandbewirtschaftung ist insbe- sondere auf Standorten mit guter Wasser- versorgung die Gemeine Rispe ein pflan- zenbauliches Problem, da sie aufgrund ihrer geringen Ertragsleistung und mä- ßigen Futterqualitäten faktisch nur einen

geringen Futterwert besitzt und von den Tieren, wenn es in größeren Mengen im Futter enthalten ist, nicht gefressen wird.

In den Höhenlagen der Mittelgebirge und in stärkerem Maße im alpinen Raum, sind hohe Anteile an Goldhafer problematisch, da sie bei Rindern zu Kalzinose führen können. Im Rahmen einer mechanischen Ist die Grünlandnarbe stark verfilzt (z.B. mit Gemeiner Rispe) so ist scharfes Striegeln erforderlich – das schafft Lücken für die Nachsaat.

Foto: A. Pöllinger

Grünlandstriegel mit pneumatischer Saatgutzuteilung innerhalb des Striegelfelds haben einen Aufpreis von mehreren Tausend Euro. Die Saatgutverteilung ist aber deutlich besser und weniger windanfällig als bei der Saatgutverteilung mit angebauten Schneckenkornstreuern.

Foto: Werkbild Hatzenbichler Foto: H. Kivelitz

(5)

Bekämpfung dieser Gräser erweist sich insbesondere der Grünlandstriegel als sehr effektives Werkzeug. Da insbeson- dere die Gemeine Rispe nur flach wurzelt und während längerer Trockenphasen regelrecht vertrocknet, ist ein Heraus- kämmen des Grasfilzes mit einem scharf eingestellt Striegel sehr gut möglich. Auch wenn der Grünlandbestand nach inten- sivem Striegeln oftmals sehr ausgedünnt und in Mitleidenschaft gezogen aussieht, werden durch diese Arbeitsweise Lücken geschaffen, in die die wertvollen Kultur-

gräser per Übersaat eingebracht werden können.

_

Grünlandstriegel in

unterschiedlichen Ausführungen Die sogenannten Grünlandstriegel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.

Die meisten Grünlandstriegel haben vor

den Zinken ein Erdleitblech am Grund- rahmen höhenverstellbar montiert. Bei besonders hohen Maulwurfshügeln (>30 cm) reicht dieses Erdleitblech meist nicht aus um die herausgearbeitete Er- de zufriedenstellend zu verteilen. Die nachfolgenden Zinken haben keine aus- reichende Verteilfunktion mehr. Dies- bezüglich sind die klassischen Wiesen- eggen den Grünlandstriegeln eindeutig überlegen.

Der klassische Grünlandstriegel für die Übersaat hat nach dem Erdleitblech 7 bis

8 mm starke Zinken mit einem Strichab- stand von 25 bis 30 mm. Die „Starkstrie- gel“ haben Zinkenstärken von 10 bis 12 mm mit einem Strichabstand von 25 (fünf Zinkenreihen) bis 75 mm (zwei Zinken- reihen). Diese Striegel werden bevorzugt auch für die „Sanierung“ von Grünland- beständen herangezogen. Sanierung be-

deutet, dass bei einem hohen Anteil an Gemeiner Rispe (<30 Prozent Flächenan- teil) diese erst kreuzweise ausgestriegelt, das ausgestriegelte Pflanzenmaterial tief geschwadet und mit dem Ladewagen auf- genommen und abtransportiert werden muss. Erst danach kann eine einfache Übersaat erfolgreich durchgeführt wer- den.

_

Pneumatische Sätechnik mit vielen Vorteilen

Zwischen oder nach den Grünlandzinken wird das Saatgut über Prallblech breitflä- chig abgeworfen. Die Sätechnik besteht meist aus einem pneumatischen Säsy- stem mit Nocken- oder Schubradzutei- lung. Vom Verteilerturm aus sind dann Saatgutleitungen alle 330 bis 750 mm mit Prallblechen montiert. Das Gebläse wird bei reinen Grünlandstriegeln elektrisch angetrieben. Sollen auch schwerere Zwi- schenfrüchte mit der Maschine angebaut werden können, braucht es evtl. einen An- trieb des Gebläses über die Gelenkwelle.

Wiesenegge mit einer integrierten pneumatischen Saatgutzuteilung ha- ben gegenüber der Variante „Grünland- striegel plus aufgebautem Kleinsamen- streuer“ einen Aufpreis von etwa 4.000 Euro. Diese Investition hat aber ganz wesentliche Vorteile, die sich langfristig auszahlt. Auf die problematische Ver- teilgenauigkeit der Gras- und Kleesa- menausbringung mit Kleinsamen- bzw.

Kastenstreuer wurde bereits hingewie- sen. Der Nach- bzw. Übersaateffekt wird dagegen bei der pneumatischen Saat- gutzuteilung entscheidend verbessert. Es besteht kaum Windanfälligkeit bei der Saatgutausbringung. Das Saatgut fällt über ein Prallblech gleichmäßig verteilt in den Arbeitsbereich des Striegels. Da- durch werden die Gras- und/oder Kleesa- men unmittelbar in Kontakt mit dem Bo- den gebracht; nachlaufende Walzen oder Andruckrollen sorgen für den wichtigen Bodenschluss. Insbesondere in Hangbe- reichen kann die pneumatische Sätechnik ihre Vorteile im Hinblick auf die Saatgut- verteilung ausspielen.

Bei Grünlandstriegeln mit pneumatischer Sätechnik fällt das Saatgut beim Austritt aus den Säschläuchen auf Prallbleche.

Dadurch wird das Saatgut gleichmäßig in Breitverteilung innerhalb der Striegelfelder ausgebracht und von den Zinken mit dem Boden vermischt.

Foto: Werkbild Hatzenbichler

(6)

Wer Erfahrungen mit der Saatgutaus- bringung über Kastenstreuer gemacht hat wird festgestellt haben, dass eine ex- akte Einstellung der Saatgutmenge kaum möglich ist. Auch hier liegen weitere Vorteile in der pneumatischen Sätech- nik. Eine genaue Einstellung ist auch bei geringen Saatgutmengen möglich.

Angesichts hoher Preise für Grassaatgut (4–5 Euro pro kg), spricht daher der po- sitive Übersaateffekt, im Hinblick auf die daraus resultierende Bestandesverbes- serung sowie auf die exakte Einstellung auszubringender Saatgutmengen, für pneumatische Sästriegelkombinationen.

Neben der Übersaat eignen sich pneuma- tische Sästriegel auch für Neuansaaten von Grünland.

_

Welche Walze für den Striegel?

Die Mehrzahl an Grünlandstriegeln ist mit einer Walze kombiniert. Die Walze soll das Saatgut am Boden fest drücken, eine Rückverfestigung wie das im Acker- bau erforderlich ist, ist nicht notwendig bzw. möglich. Glattwalzen wie sie auf den Grünlandbetrieben noch manchmal zu finden sind, erfüllen die Forderung nach durchgehenden Bodenschluss unge- nügend, deshalb werden von den Firmen Gummi-, Prismen- oder Cambridgewal- zen montiert. Während die Gummiwalzen vom nur bei feuchten Bodenbedingungen die Forderung nach einer oberflächlichen Anpressung erfüllen, ist bei der Prismen- und vor allem bei der Cambridgewalze die Bodenpressung auch bei etwas tro- ckeneren Bedingungen noch erkennbar.

In jedem Fall entscheidet nicht so sehr die angewandte Technik über den Aufgangs- erfolg, als neben einem genügend hohen Anteil an offenem Boden und entspre- chender Nährstoffversorgung vielmehr ausreichender Niederschlag nach der Übersaat. Die geringsten Erfolgschancen sind bei guter Ankeimung und nach- folgender 2–4-wöchiger Trockenperiode gegeben. Deshalb hat sich auf Deutsches Weidelgras fähigen Standorten auch die Nachsaat mittels Schlitzdrilltechnik be- währt. Deutsches Weidelgras bleibt auch

bei einer Saatgutablagetiefe von 1 cm noch ausreichend keimfähig.

_

Fazit

Die Grünlandpflege im Frühjahr hat nach wie vor einen wichtigen Stellenwert in der erfolgreichen Grünlandwirtschaft.

Zum einen geht es um die Einebnung von Erdhügeln und sonstigen erdigen Bodenunebenheiten oder/und um das Einreiben von Stallmist, zum anderen um die periodische Nachführung von qualitativ hochwertigem Saatgut auf dem entsprechend genutzten Grünlandstand- ort. Die technischen Möglichkeiten dazu sind mehr oder weniger gut erprobt und in der Praxis weit verbreitet.

Für das Abschleppen von Erdhügeln haben sich Geräte mit schweren Eisen- ringen, -sternen, -platten vor allem aber auch Selbstbaulösungen mit schweren Vierkantrohren und Baustahlgittern be- währt. Vor allem die Arbeitswerkzeuge aus Eisen mit Zinken auf einer Seite kön- nen damit auch zum Durchlüften der Grasnarbe eingesetzt werden. Die Kombi- nation mit einem Kleinsamenstreuer zur periodischen Übersaat ist zwar gut und kostengünstig möglich, allerdings ist der Aufgangserfolg meist unbefriedigend.

Nur bei bereits sehr offenem Boden und feuchter Witterung kann diese Maßnah- me ausreichen. Besonders an die Übersaat angepasst ist die Grünlandstriegeltechnik, die sich in Österreich vor 22 Jahren begin-

nend mittlerweile europaweit verbreitet hat. Die Striegel unterscheiden sich im Wesentlichen in der Zinkenstärke (klas- sisch: 7–8 mm; Starkstriegel: 10–12 mm), Zinkendurchgang (25–30 oder 75 mm) und im Einsatz eines Nachläufers (Wal- ze – ja oder nein). Die Grünlandstriegel eigenen sich bedingt zum Einebnen von Erdhügeln und Stallmist und sind auf die Durchlüftung der Grasnarbe und die Übersaat spezialisiert. Mit dem Starkstrie- gel kann auch eine Grünlandsanierung im Falle sehr hoher Anteile an Gemeiner Rispe durchgeführt werden. Dazu sind allerdings mehrere Arbeitsgänge erfor- derlich (2–3-mal ausstriegeln, schwaden, abtransportieren und Übersaat), zudem wird die Sanierung sehr oft im Spätsom- mer oder Frühherbst und weniger im Frühjahr durchgeführt.

Investitionen in eine Striegeltechnik mit pneumatischer Säeinheit sind durch- aus lohnenswert. Mit dieser Technik kann – im Gegensatz zu den windanfälligen Kleinsamenstreuern – eine sehr homo- gene Saatgutverteilung erfolgen. Das Saatgut fällt ausschließlich im Bereich der Striegelfelder und wird durch die Strie- gelzinken und die nachlaufenden Wal- zen mit dem Boden in Kontakt gebracht.

Ebenso ist eine exakte Einstellung der Aussaatmenge möglich. Der Übersaatef- fekt kann mit dieser Technik gegenüber der Variante Striegel plus Kleinsamen- bzw. Kastenstreuer deutlich verbessert werden.

Die Intensivierung der Grünlandbe- stände macht einen deutlich höheren Aufwand auch in der Pflege des Grün- landes erforderlich. Technisch stehen da- zu genügend gute Geräte und in ausrei- chender Auswahl zur Verfügung. n

Das Walzen ist im Frühjahr ist nicht auf allen Standorten und Jahren erforderlich. Das Walzen dient vor allem dazu, nach starken Frostperioden, die hochgefrorenen, humosen oberen Bodenschichten wieder an untere Horizonte anzuschließen und die Wasserführung zu verbessern und für verbesserten Bodenschluss zu sorgen.

Foto: Gerlach (Lohnunternehmen)

Referências

Documentos relacionados

Diante disso, esse conhecimento não está mais sendo muito praticado, pois as grávidas são orientadas, pelas mulheres mais velhas, já que elas não têm como prever se o