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die submikroskopische Struktur von Fichtentracheiden und

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ETH Library

Ueber den Zellwandabbau durch Holzvermorschungspilze und

die submikroskopische Struktur von Fichtentracheiden und

Birkenholzfasern

Doctoral Thesis Author(s):

Meier, Hans Publication date:

1955

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-000097155 Rights / license:

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(2)

Prom. Nr. 2516 Diss ET H

Über den Zellwandabbau durch Holzvermorschungspilze

und die submikroskopische Struktur von Fichtentracheiden und Birkenholzfasern

von

der

Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich

zur

Erlangung

der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit

vorgelegt

von

Hans Meier dipl. Naturwissenschafter

von

Obersiggenthal (AG)

Referent: Herr Professor Dr. A. FreysWyssling

Korreferent: Herr P.*D. Dr. K. Mühlethaler

SpringersVerlag/Berlin

Göttingen

Heidelberg

1955

(3)

Über den Zellwandabbau durch Holzvermorschungspilze

und die submikroskopische Struktur

von

Fichtentracheiden und Birkenholzfasern.

Von Hans Meier.

Institut für

Allgemeine Botanik, Eidg.

TechnischeHochschule, Zürich.

Einleitung.

-

Einteilung

der

Holzfäulen.

- Mate¬

rial und Methoden zur

Untersuchung

des

abge¬

bauten Holzes im

Elektronenmikroskop.

Braun¬

fäule:

Merulius domesticus -

Polyporus

betulinus. -

-

Weißfäule:

Trametes

pini.

Simultanfäule:

Polystictus

versicolor - Trametes

radiciperda.

Moderfäule:

Chaetomium

globosum.

—- Abbau von mazerierten

Holzfasern: Präparation

-

Ergeb¬

nisse. Die

submikroskopische

Struktur der Fichtentracheiden und

Birkenholzfasern:

Di'. Mittel¬

lamelle. - Die Primärwand. - Die

äußere

Schicht

der Sekundärwand =

Übergangslamelle.

- Die

mittlere Schicht der Sekundärwand = Sekundär¬

wand. - Die innere Schicht der Sekundärwand

-= Tertiärwand. - Modell der verholzten Faser.

Zusammenfassung.

-

Schrifttum.

Einleitung.

Die Art des

pilzlichen

Abbaues von Holz wird einerseits bestimmt durch die

heterogene amikroskopische,

submikro¬

skopische

und

mikroskopische

Struktur der

Zellwand,

ander¬

seits durch die

verschiedenartige

enzymatische Wirksamkeit der

Holzvermorschungspilze.

Beide Faktoren enthalten auch heutenoch so manche Unbekannte, daß esnur in einem sehr

geringen

Maße

möglich

ist vorauszusagen, inwelcher Weise einbestimmterPilz eine bestimmte Zellwand abbaut.

Umge¬

kehrt kann jedoch aus der

experimentell festgestellten

Art

und WeisedesAbbauesauf dieStrukturderZellwand und auf die

enzymatische

Wirksamkeit des Pilzes

zurückgeschlossen

werden. Dies ist die

Idee,

auf der die

vorliegende

Arbeit basiert.

Bis vorkurzem waren zur

Untersuchung

von faulem Holz

das Licht- und

Polarisationsmikroskop

sowie die

röntgeno- graphische

und chemische

Analyse

die

hauptsächlichsten

Hilfsmittel. Heute steht uns zusätzlich noch das Elektronen¬

mikroskop

zur

Verfügung,

mit dem der

größte

Teil der in dieser Arbeit

dargestellten Untersuchungen ausgeführt

wurde.

Einteilung

derHolzfäulen.

H art

ig,

von dem die ersten

grundlegenden

Arbeiten

über die

pilzliche' Holzzersetzung

stammen, schreibt in

seinem Standardwerk über

„Wichtige

Krankheiten der Waldbäume"

(1)

: ,,In der Praxis bezeichnet man die¬

jenigen Erscheinungen

derHolzfäulnis,die sich durch ihre dunklere

Färbung auszeichnen,

mit

Rotfäule, diejenigen

Fäulniszustände, in denen die weiße Farbe

vorwiegt

oder stellenweise sich

zeigt,

mit Weißfäule." Diese, wie

Hartig

schreibt, in der Praxis übliche

Einteilung

der

Fäuletypen

ist in der

Folge

auch in fast allen wissenschaftlichen Ar¬

beiten über dieses Themaanzutreffen.

In neuerer Zeit wird die Rot-

oder,

wie sie

später

ge¬

nanntwurde, Braunfäulemeistmit dem Celluloseabbau und dieWeißfäulemit dem

Ligninabbau

desHolzesidentifiziert.

Falck

(2)

hat nämlich

gezeigt,

daß eine Braunfäule in

jenem

Fall zustandekommt,wenndurch denPilzdieCellu¬

lose aus der Zellwand

herausgelöst

wird und das

Lignin

zurückbleibt.Wird

hingegen

inersterLiniedas

Lignin

und

später

die Cellulose

abgebaut,

so entstehteineWeißfäule.

Damit haterdas

längst

bekannteBraun-undWeißwerden

desfaulen Holzes in

groben Zügen

erklärt. Fürdie beiden

Fäuletypen

haterdie beiden

Begriffe

derDestruktion und der Korrosion

geprägt.

In den meisten neueren Arbeiten

(3

bis

8)

wird Destruktion als

Synonym

für Braunfäule und Korrosionfür Weißfäule

gebraucht.

Danebenexistieren

abernochzahlreiche andere

Begriffe

wie

Trockenfäule,

Na߬

fäule,

Stockfäule, Lagerfäule

usw., mit denen ebenfalls bestimmte

Fäuletypen

charakterisiert werden.

Um die Braunfäule- von den

Weißfäuleerregern

zu unter¬

scheiden, hat Bavendamm

(9)

eine einfache Testmethode

gefunden.

Bei Zusatz von 0,5% Tannin oder Gallussäure zum

gebräuchlichen JVlalz-Agar-Nährboden

bildet sich nämlichbei den

Weißfäuleerregern

ein

Oxydationshof,

verursacht durch

Oxydase- (Phenolase-) Ausscheidungen,

währendausgesproche¬

ne

Cellulosespezialisten

diese

Verfärbung

nicht hervorrufen.

Björkman (10)

unterscheidet nicht mehr bloß die alt¬

hergebrachten

zwei,sonderndrei

Fäuletypen,

die er

folgender¬

maßen charakterisiert: 1. Die Destruktionsfäule

(destructive

26*

(4)

324 Meier,

Zellwandabbau. HOLZals Roh-

und Werkstoff

orshrink

rot),

bei der die CellulosevomPilz direkt

angegriffen wird,

während der

größte

Teil des

Lignins

unberührt bleibt.

2. Die Korrosionsfäule

(corrosive

rot or

patchy rot),

bei der Cellulose und

Lignin

mehr oder

weniger gleichzeitig

ange¬

griffen

werden. 3.Die Weißfäule

(white rot),

die durchsolche

Pilze verursacht

wird,

die vorallem das

Lignin

zerstören, so daßdasHolz zuletztfastnurausCellulose besteht.Während also

Björkman

den alten

Begriff

derDestruktionsfäulebei¬

behält,

wird

jener

der Korrosionsfäule

eingeengt

und

jener

der Weißfäule

(bisher Synonym

zu

Korrosionsfäule)

neudefiniert.

DieseauchvonBaxter

(11)

übernommene

Einteilung

bildete

sachlich die

Grundlage

fürdie von uns

gewählte Darstellung.

Die

Terminologie

wurde

jedoch

etwas

abgeändert,

da durch

Björkmans

Neudefinition von alten

Begriffen

Unklarheiten unvermeidbar werden.

Gäumann

(12)

stelltebenfalls einneues

Einteilungsprinzip

auf. Er unterscheidet: 1. Die

Destruktionsfäulen,

die er in Rotfäulen und Weißfäulen

unterteilt, je

nachdem ob vorwie¬

gend

die Cellulose oderdas

Lignin

ausden Zelhvänden heraus¬

gelöst

wird.2. Die

Korrosionsläulen,

bei denendurch die Auf¬

lösung

der Mittellamelle eine Abnahme der

Gewebefestig¬

keit bewirkt wird.

Die

Versuche,

alten

Begriffen

einenneuen Sinnzu

geben,

haben im Extremfall zur

folge,

daß ein und derselbe Pilz in der Literatur als

Braun-, Kot-, Weiß-,

Destruktions- oder

Korrosionsfäuleerreger

bezeichnet wird. Es sei diesam

Beispiel

von Trametcs

ratticiperda gezeigt.

Ammann

(13)

bezeich¬

net ihn als

Rotfäuleerreger,

ebenso

.Sehwerdtfeger (14).

Boy

ce

(5) spricht

bei der von^diesemPilz

hervorgerufenen

Fäulevon„spongysaprotorbrownrot'c.NachGäumann

(12)

ruft Trametes raaiaperda eine Rot-, d. h. nach seiner Ein¬

teilung

eine Destruktionsfäule

hervor,

nach Falck

(2)

und

Björkman (10)

eine

typische

Korrosionsfäule. AndereAuto¬

ren

sprechen hingegen

vou einer

Weißfäule,

Weißlochfäule oder

„white pocket

rot"

(6

u. 7, 15 u.

16).

Wennmandaher

heute den Abbau eines Pilzescharakterisieren

will,

soistesnot¬

wendig,

genau zu

umschreiben,

wiemandieverwendetenBe¬

griffe

verstandenhaben will.

In der

vorliegenden

Arbeit sollen nun die alten Be¬

griffe

derBraun-

(Rot-)

und Weißfäule in ihrem

ursprüng¬

lichen

Sinn,

sowienoch derneue

Begriff

derSimultanfäule und dervon

Findlay

and

Savory (17)

benützte

Begriff

derModerfäule verwendet werden. Diese vier

Fäuletypen

kannmanwie

folgt

umschreiben:

Braunfäule: Es werden

hauptsächlich

die Cellulose und die mit ihr verbundenen Pentosane

abgebaut.

Das

Lignin

bleibt mehr oder

weniger

sekundär verändert zu¬

rück. Die

Erreger

der Braunfäulen besitzen demnach

.Fermente,

die

lediglich

Cellulose zu lösen und sie

gleich¬

zeitig

ausdem

Verband

mit

Lignin

zu befreien

vermögen.

Die Zellwände werden dabei ganz

gleichmäßig

chemisch

verändert,

ohne daß der formale

Zusammenhang

des

Zellenbaues durch Korrosionen

beeinträchtigt

wird. Das Holz wird

braun, würfelbrüchig

und zerfällt schließlichzu

einembraunen Pulver.

Weißfäule: Bei weißfaulem Holz nimmt der

Lignin- gehalt

mit fortschreitender Fäule

stetig ab,

während der

Cellulosegehalt

zunächst imverändert bleibt. Erst im letzten Stadium der

Zersetzung

wird auch die Cellulose stärker

angegriffen.

Die eine Weißfäule

erregenden

Pilze scheinen demnach über

Fermentgruppen

zu

verfügen,

die

Lignin

lösen

tund gleichzeitig

aus,dem Verband mit der Cellulose befreien können. Sie

verfügen

aber auch über celluloselösende

Fermente,

die

jedoch

erstwirksam

werden,

wenn die Cellulose

freigelegt

unddas

Lignin

alsNährstoff

aufgebraucht

ist.Das

angegriffene

Holz weist einen wei߬

lichen Farbton

auf,

der

gleichmäßig

oder

gefleckt

sein kanninGestaltvon

Linsen,

Streifenund

Kanälen,

dieaus rein cellulosischen

Zellgerüsten

bestehen. Zumeist treten bei den Weißfäulen

braune,

von

Hyphen

erfüllte Zonen

auf,

die als Grenzlinien bezeichnet werden.

Simultanfäule:

Lignin

und Cellulose werden

gleich¬

zeitig (simultan) abgebaut.

Es müssen demnach sowohl

Ligninasen

als auchCellulasen

gebildet werden,

die entweder

miteinander oder unmittelbar nacheinander wirksam sind.

Die Zellwände erfahren daher sukzessive

(in

der

Regel

vom Lumen

her)

eine

Verdünnung

und verschwinden schließlich

vollständig.

Weißliche

Verfärbungen

des

Holzes,

diemanoft feststellen

kann,

beruhen in ersterLinie auf einer

Bleichung

der

Farbstoffkomponenten

und sindnicht

unbedingt

auf den

Ligninabbau zurückzuführen,

obwohl

dieser in bestimmten Fällen auch eine Rolle

spielen

kann.

, Moderfäule

(soft rot):

Die Moderfäule wird von

gewissen Ascomyceten

und

Fungi imperfecta

vor allem

aufLaubhölzern

erzeugt.

Eswird

vorwiegend

dieCellulose

abgebaut,

und in derSekundärwand derFasern werden

zylindrische

Hohlräume mit

kegelförmigen

Enden heraus¬

gelöst (17

bis

20).

*

Wennwir die verschiedenen Reaktionsweisen bei den einzelnen

Fäuletypen überblicken,

so muß uns

auffallen,

daß es zwarPilze

gibt,

denenoffenbar

Ligninasen fehlen,

daß aberalleüberCellulasen

verfügen.

Obwohlals sicheran¬

genommen werden

kann,

daßdie Art und Weise des chemi¬

schenAbbaues starkvon der

Zusammensetzung

des Sub¬

strates

abhängig ist,

soscheintderselbebei denHolzfäule¬

pilzen

doch

bedeutend artspezifischer

zu sein als bei den

von Stöckli

(21)

untersuchten Streuezersetzern.

Material und Methodenzur

Untersuchung

des

abgebauten

Holzes im

Elektronenmikroskop.

Um

Untersuchungsmaterial

zu

erhalten,

das unter genau

festgelegten Bedingungen

voneinem

einzigen

Pilz und während einer bestimmtenZeit abgebaut worden war, wurdenBirken- und Fichtenholzklötzchen

(Betula

verrucosa Ehrh. und Picea eicelsa

Link)

aus den äußersten

zwanzig Jahrringen

von etwa

fünzigjälirigen

Stämmen

herusgeschnitten

und künstlich infiziert. Über Art und Herkunft der verwendeten Pilze

gibt

Tabelle1 Aufschluß.

Als

Kulturgefäße

wurden

Kolleschalen,

als Nährböden

Malzagar (2%

Agar-Agar,

2% Malzextrakt)

für Chaeto- mium globosum

Abrams-A'gar (vgl. 17)

verwendet. Die

Pilze wurdenausReinkulturenaufdie Nährböden

übergeimpft.

Nachdem eingutesWachstum

festgestellt

werden

konnte,

wur¬

den nach etwa einerVVoche in

jede

Schalevier Holzklötzchen

(1,5

X

1,5

x

0,5 cm3) gelegt,

die

folgendermaßen

sterilisiert wordenwaren: 48h imThermostat bei 50 bis 60°

C,

24 h bei

Zimmertemperatur

und nochmals 48h bei 50 bis 60°C, um inzwischen noch

ausgekeimte Sporen

ebenfalls abzutöten

(vgl.

22). Wie sich innichtinfizierten Kontrollschalen

zeigte,

warendie Holzklötzchensteril. Die Kulturenwurdenbei einer

Temperatur

von24°C

gehalten.

Tabelle 1. Name und Herkunft der verwendeten

Holzvermorschungspilze.

Pilzart Herkunft

Merulius domesticus Falck

(Syn. Merutius

CBS

lacrymans (Wulf)

Fr.

l'olyporus

betulinus

(Bull.) Fr.)

ETH 5031 Trametes

pini (Thore)

Fr.

(Syn.

Fomes ETHM25

pini Karst.)

Trametes

radieiperda Hartig (Syn.

Fomes ETHM21

annosus

Fr.)

Polystictus

versicolor

(L.)

Sacc.

(Syn.

ETH1041

Polyporus

versicolor

(L.) Fr.)

Chaetomium

globosum

Kunze FPRL

ETH =Institut f. Spez.Botanik,Eidg. Techn.Hochschule,Zurich' CBS «Centralbur^auvoorSchimmelcultures,Baarn,Holland

FPRL=ForestProducts ResearchLaboratory,PrincesRisborough,England

Das Einbetten des

abgebauten

Holzes zur

Herstellung

von Dünnschnitten für die

Untersuchung

im Elektronenmikro¬

skop erfolgt

nach der von Newman und Mitarbeitern

(23)

entwickelten Methode. Die Holzklötzchen wurden nach einer bestimmtenAbbauzeitaus den Kolleschalen

herausgenommen

undin

Formol-Eisessig-Alköhol (FAA)

fixiert. 0,2bis

0,5

mm

dicke und 1cm

lange

Holzstäbchen wurden im Alkoholent¬

wässert und in das

Einbettungsmittel (5,8 Butylmetakrylat,

(5)

13.Jg. Heft 9 ;UP;er Zc

September 1955 Fleier, w

J/8 Methylmetakrylat,

1%

2,4-Dichlorobenxoylperoxyd) gelegt,

das im»Thermostat bei ca. 55° C

polymerisiert

wurde. Das Schneiden

erfolgte größtenteils

auf einem

umgebauten Spen¬

cer-Mikrotom (24;, teilweise auch auf einem Hotations- mikrotom nach von Borries. Die Dicke der

hergestellten

Schnitte

lag

bei 0,1 bis 0.4 ft Nach dem Herauslösen des Ein-

bettungsmittels

wurden sie mil Chrom schief beschattet und teils in einem Triib-Täuber I'M bei 40kV, teils in einem

Philips

F.lM 100 bei 80 KV untersucht. Die

angegebenen

Ver¬

größerungen

haben

approximativen

Charakter.

Braunfäule.

Merulius domesticus.

Merulius domesticus ist der

typische

Vertreter einer

Braunfäule und vermag unter den ihm

zusagenden

Be¬

dingungen

die Cellulose

verhältnismäßig

rasch aus den verholzten Zellwänden herauszulösen. Das

Lignin

läßt er

dabeials unverwertbarenBestandteilzurück. Fischer

(25)

hat

allerdings gezeigt,

daßMerulius

Lignin

verwertenkann,

wenneszuerstin einelösliche Form wiez. B.

Phenollignin übergeführt

wird.

Abbau von Fichtenholz. Falck

(2),

der merulius-

faules Fichtenholz in verschiedenen Abbaustadien

analy¬

sierthat,stelltefest,daß in sehr stark

abgebautem

Holznur

noch

7,8 Gewichtsprozente

Cellulose vorhanden

sind,

gegenüber

56,6 Gewichtsprozenten Lignin.

Das

abgebaute

Holz zeigt die

typischen Eigenschaften

einer Braunfäule.

Zellform und Zellwanddicke erscheinen im Lichtmikro¬

skop

kaum verändert

gegenüber gesundem

Holz. Die

Wandungen

sind braun und

zeigen

nurmehrsehr

geringe Festigkeit.

Im

Polarisationsmikroskop

sind die tiefgreifen¬

den

Veränderungen,

die der Pilz verursacht hat, deutlich

zuerkennen. SchulzeundTheden

(26)

stellten bei ihren

Untersuchungen

fest, daß Merulius nicht alle Stellen des Zellverbandes

gleich

leichtabbaut.Vor allemfielihnenauf, daß das Frühholz in der

Regel

bedeutend widerstands¬

fähiger

ist als das

Spätholz,

wasdie

eigenen

Untersuchun¬

gen

bestätigt

haben. Außerdem

erfolgt

der Abbau auch innerhalb der einzelnen Zellwand nicht in allen Schichten

gleich

leicht und

gleichzeitig.

Am

längsten

bleibt die

Doppelbrechung

sowohl im Frühholz als auchim

Spätholz

in den der Mittellamelle

anliegenden

Zelhvandschichten erhalten; im

Spätholz

verschwindet die

Doppelbrechung

zuletzt in den

Tangentiahvänden.

Im

Elektronenmikroskop zeigt

ein

Querdurchschnitt

währenddrei Monaten durch Merulius

abgebautes

Fichten¬

holz

folgendes

Bild

(Bild

1, 2,

3):

Die Sekundärwand

(hin¬

sichtlich der

Terminologie

der Zelhvandschichten

vgl.

S.

337)

bestehtzur

Hauptsache

nurnochauseinemlockeren

Ligningerüst.

Es ist

überraschend,

wie

gleichmäßig

die Celluloseausihr

herausgelöst

wird. Es sind

nirgends

Kavi- täten

festzustellen,

selbst nicht an

jenen

Stellen, wo eine

Hyphe

der Zellwand direkt anhaftet. Die

Pilzhyphen

durchwachsendasZellumen meistens in der

Längsrichtung.

Gewöhnlich finden sich im

Querschnitt

ein biszweiFäden

je

Zelle. Hier und da trifftmanauch

Stellen,

wodie Wand

vom Pilz quer durchwachsen wird

(Bild 3).

Dieser Wand¬

durchbruch kann an einem

beliebigen

Ort

erfolgen

und

ist nichtetwa nurauf die

Wandaussparungen

der

Tüpfel begrenzt.

Vermutlich durch eine besonders starke enzv- matische Sekretion an der

Hyphenspitze

wird direkt ein Loch durch die Zellwand

hindurchgefressen (27).

An der Stelle desDurchbruchsistdie

Hyphe

stark

eingeschnürt.

Die

längs

verlaufenden Pilzfäden wachsen interessanter¬

weisevielfachnicht

eigentlich

im Lumen derZelle, sondern unter derinnersten

Wandschicht,

dersog.

Tertiärwand,

die in der

Regel

nicht

abgebaut

wird

(Bild 2).

Betrachtetman einen

Querschnitt,

wie ihn Bild 1 dar¬

stellt,

im

Polarisationsmikroskop,

so

zeigt

sich, daß die

andabbau.

Ränder der schwarzen Mittelschicht noch

doppelbrechend

sind. Es

geht

daraus hervor, daß Merulius zuerst die Cellulose der Sekundärwand abbautund erstnach

längeren

Befallszeiten auch die Primärwand und die

Übergangs¬

lamellezerstört, die auf Bild 1 bis 3 nichtvon der Mittel¬

lamelle zu unterscheiden sind und wie diese schwarz er¬

scheinen. Wenn das letzte Abbaustadium einmal erreicht ist, sintern die

Ligninrückstände

stark zusammen, die Zellwand wird dadurch dünner, und im Elektronenmikro¬

skop

erscheint die ganzeWand ziemlich

homogen.

Nur die MittellamellestreutdieElektronennoch etwasstärker und istdaherdunkler.

Abbau von Birkenholz. Bei der Birke erfaßt der Abbau den gesamten Zellverband mehr oder

weniger gleichzeitig.

Nur die Gefäßwände weisen

gegenüber

der

Zerstörung

einenverstärkten Widerstand auf.

Das

elektronenmikroskopische

BildvonHolz, daswäh¬

rend drei Monaten

abgebaut

wurde,

zeigt

noch intakte Tertiärwände

(Bild 4).

Sie erscheinen meistens als um¬

gefallene Bändchen,

deren Breite der Schnittdicke ent¬

spricht.

Diese

zeigen

einezur

Längsachse

derZelle

parallele Fibrillierung

und sind im

Polarisationsmikroskop doppel-

Bild 1.

Querschnitt

durch

Ficlitenspiitliolz.

5Monate durch Merulius domesticus

abgebaut. Vergr.

5800 X.

Bild 2.

Querschnitt

durch

Ficlitenspätliolz

mit

Pil^h\phcn.

5Monate durch Merulius domesticus

abgebaut. Vergr.

5500 X-

(6)

326

Meier, Zellwandabbau HOLZ alsund WerkstoffRoh-

Bild 5

Qucischmtt

durch Ticlitcnfruhholz mit

Pil/hvphc,

die

die Zellwand quer durchwachsen hat 3 Monate durch Mnu- hus domesticusabgebaut \ ergr 2000 /

brechend DieSekundarwand\\irdvomZellumenhergegen die Mittelschicht hm sukzessive

abgebaut

An einigen Stellen ist sie noch fast bis zur Tertiarwand intakt, an anderen ist sieschon ganz

aufgelost

In

jenen

Partien, wo

sie bereits verschwunden ist, bleibt

jedoch

im

Gegensatz

zu den Verhältnissen bei den Fichtentracheidensozusagen kein

Lignrngerust

zurück Hieraus

folgt,

daß die Sekundar- wand der Birke viel weniger mit

Lignin

inkrustiert ist als

j'ene

der Fichte

(vgl

28) Die

Übergangslamelle

und die

Primarwand sowie die Mittellamelle sind noch

vollständig

intakt Auch nach einer Abbauzeit von acht Monaten ist die aus

Ubergangslamelle

und Primarwand bestehende Schicht nochinfastallenZellen

doppelbrechend,

wahrend

die Sekundarwand beinahe

vollständig

verschwunden ist DerAbbau durch Merithus äußert sichdemnach bei der Birke durch eine auffallende \

erdunnung

der Zellwande

Hier und da bleibt dabei die unzerstorte Tertiarwand m

ihrer

ursprunglichen Lage

erhalten,sodaßzwischenihr und der

Übergangslamelle

ein Hohlraum entsteht

(Bild 5)

Meistens aber

schmiegt

sie sich beim fortschreitenden Abbau der Sekundarwande an deren

Überreste,

so daß schließlich Tertiarwand und

Ubergangslamelle

nur noch durch eine dünne Schicht voneinander getrennt sind

(Bild 6)

Polvporus

betulinus

ANîe Menthus erzeugt auch

Pohponts

betuhmts eine

typische Braunfäule,

mit dem Lnterschied

allerdings,

daß

er unter naturlichen

Bedingungen

fast nur die Birke be¬

fallt. Nach Macdonald

(29)

ist er ein

Wundparasit,

der

zuerst den

Splint angreift,

wahrend er das Kernholz, so¬

lange

der Baum lebt, unberührt laßt In vitro ruft

Po!)

-

ponts

betuhmts

jedoch

auch auf der Fichte eine deutliche Braunfaulehervorundverursacht starkeGewichtsverluste

(Tabelle 2)

Bild 7 und8zeigen

Querschnitte

durch Birken¬

holz nach einer Abbauzeit von zwei Monaten Nicht alle Zellwände sind

gleich

stark

abgebaut

Überall ist

jedoch

die Tertiarwand noch

vollständig

intakt,und die Sekundai wand wird von innen nach außen allmählich

aufgelost

Die

Pilzhyphen

haben einen auffallend großen Durch¬

messer

(Bild 8),

so daß sie das Lumen kleinerer Zellen ganz ausfüllen

Nach Abbauzeiten von vier Monaten und mehr zeigt sich ein

analoges

Bild, wieesoben fur altereAbbaustadien vonmeruliusfaulem Birkenholz beschriebenworden ist Die

Ubergangslamelle

ist immer noch

doppelbrechend,

wah-

Tabelle 2 Gewich tsverlustevonFichten-undBirken¬

holz, das mit Polypi»us betulinus infiziert worden ist

Infcktionszut inMonaten

Otwichtsvtrlustein%vomTrockengewicht dt>gesundenHolzes

Tient«nho!/ Birkenholz 1

2 3 4

17 59%

38%

61%

1 44"u 61%

68%

rend fast alle Sekundarw ande

aufgelost

sind und das

Holz deshalb keinerlei

Festigkeit

mehr zeigt Es ist dann tief dunkelbraun

gefärbt.

Bei den Abbauversuchen mit Fichtenholz wurden die Zellwande

grundsätzlich gleich

zerstörtwîedurch Mcruhus.

Bild 4

Querschnitt

durch Birkenholz. 5 Monate durch Meiu- hus domisttens abgebaut Tertiarwande als schmale Bandchen

gegen die Zclluminz hin sichtbar. A ergr. 5050 x.

/ i

Bild 5.

Querschnitt

durch Birkenholz. 8 Monate durch Meru- litisdomesticus

abgebaut.

\ ergr. 4000 X.

(7)

13.Jg. Heft 9

September 1955 Meior. Zellwandabbau.

327

Bild 6.

Querschnitt

durch Birkenholz. 8 Monate durch Meru- lius domestlcus

abgebaut.

Vergr.2900 X.

Bild 7.

Querschnitt

durch Birkenholz. _' .Monate durch l'oly- porus betulinus

abgebaut,

Vergr. 2600X.

Ein Unterschied besteht aber darin, daß das Frühholz durch

Polvporus

betulinus leichter

abgebaut

wird als das

Spätholz.

Das

makroskopische

Abbaubild kann deshalb

beim Fichtenholz in

gewissen

Abbaustadien einer

Ring¬

fäule

gleichen.

Weißfäule.

Tram êtes

pini.

Tramclcs

pini,

der Kiefernbaumschwamm, ist ein

Wundparasit

aufNadelhölzern,deren Kernholz er infiziert.

DasHolz wird zunächst rotbraunverfärbt underhält dann zahlreiche weiße Flecken

(Rebhuhnholz, Weißlochfäule,

„white

pocket rot"),

in denen das Holz zu einer weißen

faserigen

Cellulosemasse

abgebaut

ist.Dieeinzelnen

spindel¬

förmigen

Fleckensind voneinandergetrenntdurchintaktes

Holzgewebe.

DadasFrühholzrascher

abgebaut

wirdals das

Spätholz,

tritt in der

Regel

das Krankheitsbild einerRing¬

fäuleoder

Ringschäle

auf. Dabeisetzen nichtso sehr die

Spätholzzellen,

sondern vielmehr die ihnen direkt

anliegen¬

den frühestenFriihholzzellendem Abbaueinen verstärkten Widerstand entgegen. Während in der Natur Trametes

pini vorwiegend

Nadelhölzer befallt, konnte mit ihm in vitro auch Birkenholz sehr leicht infiziert und

abgebaut

werden.

Abbau von Fichtenholz. Bereits im Lichtmikro¬

skop

kann mit Hilfe der

Phloroglucin-Salzsäurereaktion festgestellt

werden, daß in bestimmten Bezirken des be¬

fallenen Holzes das

Lignin

vom Lumen gegen die Mittel¬

lamelle hin und zuletzt auchausdieser

vollständig

heraus¬

gelöst

wird. Bei den künstlich infizierten Klötzchen trat die

Weißfleckigkeit

nie sehr deutlich hervor, sondern das Holz wurde

gleichmäßig

weiß, wobei das

Spätholz

unddie

frühesten Friihholzzellen die braune Farbe am

längsten

beibehielten.

Längs

derMarkstrahlen undumdieHarzgänge wurde das

Lignin

ebenfalls erst in einem

fortgeschrittenen

BefallsstadiumausdenZellwänden

herausgelöst.

Bevor eine Zellwand

vollständig entlignifiziert

ist,scheintdieCellulose

überhaupt

nicht oder dann nur in sehr

geringem

Maße

angegriffen

zu werden. Diese Tatsachen werden im elek¬

tronenmikroskopischen

Bild besonders deutlich sichtbar.

Bild9

zeigt

einen

Querschnitt

durch frühes

Spätholz,

das

achtMonate dem Pilzbefallausgesetztwar. Das

Lignin

ist vollständig aus der gesamten Zellwand

herausgelöst,

währenddas

Cellulosegerüst

noch fastganz intakt ist. Die Tertiärwand der untern Zellwand hat sich stellenweise etwas

losgelöst

und läßt eine zur Zellachse mehr oder

weniger parallele

Fibrillenstruktur erkennen. Die dicke Sekundärwand

zeigt infolge

des

Ligninverlustes

eine Lockerstruktur. Die

Übergangslamelle

erscheint als kom¬

pakte

dünne Schicht, vonder sich links außen die Primär¬

wand mit ihrer

gekreuzten

Fibrillenstruktur etwas los¬

gelösthat. In einer etwas stärker

abgebauten

Zellwandaus

dem

gleichen

Holzklötzchenist ersichtlich, daß bei ein¬

setzendem Celluloseabbcu zuerst die Sekundärwand ver¬

schwindet, während die Tertiärwand und die

Übergangs¬

lamelle vermutlich samt der Primärwand der

Auflösung

einen bedeutend stärkeren Widerstand entgegensetzen (Bild

io).

Bild S.

Querschnitt

durch Birkenholz. 2 Monate durch Polv¬

porus betulinus

abgebaut. Vergr.

5400 X.

(8)

328 Moier, Zollwandubbiu. HOLZ als Roh- und Werkstoff

Bild 9.

Querschnitt

durch Fichtenholz. 8 Monate durch Trametes pini

abgebaut.

Links außen

abgelöste

Prima'rw and.

Unten Bändelten der Tertiär«and. Vergr. 8250 X.

Abbau von Birkenholz. Der Abbau der einzelnen Zell¬

wand

erfolgt

hier ähnlich wie bei riclitenliolz. Ls uerdenvor¬

erstkleinereZellbczirkcangegriffen,ausdenenzuerstdasLignin verschwindet. Am

widerstandsfähigsten

ist dieses in den Zell- zwickcln, die auf Bild 11 als schwarze Dreiecke sichtbar sind.

Wenndas

Lignin

ausden Zcllwäuden

herausgelost

ist, setztall¬

mählich derCelluloseabbauein, wobei die Sekundärwände ge¬

wisser Zellen bedeutend rascher

aufgelöst

werden als andere.

Die

Cbergangslanielle

bleibt imnier um

längsten

erhalten

(Bild

12).

Simultanfäule.

Polystictus

versicolor.

Polystictiis

versicolor ist der

typische

Vertreter einer Simultanfäule. Er kommt in der Natur vor allem als

Saprophyt

auf Laubhölzern vor und verursacht eine weiße

Verfärbung

derselben. Erwird daherin der

Regel

als

WeiDfàulepilz

bezeichnet. Wie Scheffer

gezeigt

hat, beruht aber die weiße

Verfärbung

auf einem

Bleichungs-

effekt und hat ihren Grund nicht in einer dem Cellulose¬

abbau

vorangehenden Auflösung

des

Lignins.

Dies haben die

eigenen Untersuchungen bestätigt.

Scheffer hat durch

Bild 11. Querschnitt durch Birkenholz. S.Monate durch Trametes pini

abgebaut.

Überreste deraus

Lignin

bestehenden Zellzwickel als schwarze Dreiecke sichtbar. Vergr. 3650 X.

chemische

Analysen

auch

festgestellt,

daß alle

Holzkompo¬

nenten

ungefähr gleichzeitig abgebaut

werden. Nach Lutz

(31)

besteht durch

Polystictus

versicolor

abgebautes

Buchenholz

vorwiegend

noch aus

Xylan.

Der Abbau der Zellwände im Birkenholz

geht

so vor sich, daß sie sukzessive vom Lumen her

aufgelöst

werden.

Die Cellulosefibrillen und das inkrustierende Material werden dabei simultan

abgebaut.

Zuletzt sindnurnochdie Zellzwickel und eine dünne fibrilläre Lamelle (Primär¬

wand)

vorhanden

(Bild 13).

Das Holz wird zuerst in kleinen Zellbezirken

abgebaut,

die sich dann allmählichvergrößern.

So kann man auf einem

Querschnitt

durch seit drei Monaten infiziertes Holz neben

völlig

intakten Zellwänden

alleAbbaustadien antreffen. DieZellen,in denen derAbbau

begonnen

hat oder bereits

fortgeschritten

ist, enthalten in ihrem Lumen fast immer ein

eigenartiges, unregelmäßig wabiges Agglomérat (Bild 14).

Trametes

radieiperda.

Abbau von Fichtenholz.

Björkman (10)

unter¬

scheidet beim Abbau des Fichtenholzes durch Trametes

radieiperda

verschiedeneFäulnisstadien,dieermit„aniline wood,

light

firm rot, darkfirm rotundsoff rot" bezeichnet.

Nachunsern

Untersuchungen geht

der Abbau so vorsich, daß dieeinzelne Zellwand vomLumen hersukzessive auf¬

gelöst

wird. Dabei

geht allerdings

der

Ligninabbau

dem

Bild 10.

Querschnitt

durch Fichtenholz. 8 Monate durch Bild 12.

Querschnitt

durch Birkenholz. 6 .Monate durch Trametespini

abgebaut. Vergr.

6550 X. Trametes

pini abgebaut. Vergr.

1700 X.

(9)

13 Ig Heft 9

September 19*5 Meier, Zellwandabbau

329

Celluloseabbau kurz \oran, dieser

folgt

aber jenem un mittelbar Man findet deshalb keine sonst unversehrten undbloß\om Ligninbefreiten 7ell\\ ande\\lebeiden \\ ciß- faulen Wennder

Ligninabbau

bei derMittellamclle undan denZellzwickelneinzusetzenbeginnt,ist dieSekundarwand cellulose bereitsstark

angegriffen

In manchen Zellen, be¬

sonders im

Spatholz,

wo auffallenderweise zuerst die

Tangentialwande

eine\erdunnungerfahren

(vgl

3211

33),

scheint der \bbauvon

Lignin

undCellulose\

ollig

simulUn

zu

erfolgen

Durch den leichteren Abbau des Frühholzes entsteht

in der

Regel

eine

Ringfaule

Durch den etwas früher ein setzenden

Ligninabbau

und wohl auch noch

infolge

eines

Bleichungseffektes

wirddasFrühholzweißlich,wodurchdie Erscheinungder\\

eißstreingkeit

zustande kommt

Dunnschnitte durch frühe Abbaustadien von Fichten¬

holz herzustellen erwies sich als recht

schwierig,

da die noch vorhandenenZellwandrestebeinahedie

ursprungliche

Stabilität und Harte besitzen Schnitte durch seit acht Monaten infiziertes Holz

zeigten,

daß in den stark zcr

störten Bezirken nur noch die aus

Lignin

bestehenden Zellzu ickel undihnen

anliegend

einedünne Haut\orhanden

waren

(Bild 15)

Bei diesermußessich,obwohldieFibrillen¬

struktur wahrscheinlich

infolge

nicht

aufgelöster

inkru¬

stierender Substanzen nicht sichtbar ist, um die Primar- wand handeln

Abbau von Birkenholz Wahrend IramcUs mditiptida

unter naturlichen Bedingungen

\orwiegend

'Nadelhölzer be¬

fallt, kann der Pilz in vitio auch Birkenholz sehrintensiv ab¬

bauen

Ligenartigerwcise

rillterdabeijedoch keine biliiniltin faule, sondern eine \\ ciltfaule hervor In kleineren, um 1

gel

mäßig \erteilten Bezirken, die sich sukzessive

vergrößern

bis

sie ineinander

übergehen,

werden die Zellwande

\ollstandig entlignifiziert,

und dureh die

Auflösung

der Mittellamelle werden die Tasern voneinander getrennt

(Bild 16)

Ausge¬

nommen von diesem \ organg sind die Gefäßwände, die vom Abbau nicht betroffen weiden auchwenn das Ligninaus allen

umhegenden

Zellen

herausgelost

ist Nach derI

nthgnifizicrung

der Zellwande kann der Pilz dann auch die Cellulose abbauen Als besonders widerstandsfähig erweist sich die Tertiarvsand (Bild 17) Sie bleibt intikt undzeigtihrezurTaserachse mehr oderweniger

parallele

ribrillentevtur besondersdeutlich,nach¬

dem die Sekundarwand

größtenteils abgebaut

ist Moderfaule(„soft rot").

Chaetomium

globo-,um

D;r Pilz ruft den von

Bailey

und Vestal

(18)

zum

ersten Malbeschriebenen charakteristischen Rautenabbau

Bild 15

Querschnitt

durch Birkenholz Zellzwickel mit Pri- marwand 5 Monate durch fohstictus versicolor

abgebaut

Vergr

10000X.

Bild 1 f Qucrschnitt duich Birkenholz 5 Monate duich l'uhstictus icrsicolor

abgebaut

Das Zellumen wird durch ein

wabiges Agglomérat ausgefüllt

\ ergr 4400 V

Bild 15

Querschnitt

durch Fichtenholz Zellzwickel mit an¬

haftender Primarwand 8 Monate

abgebaut

durch liametes

ladicipcrda

\ ergr 6750 X

derSekundarwandhervor, der,soweit bekannt,vonkeinem der holzvermorschenden Basidiom}ceten verursacht wird

Kennzeichnend fur Chaitoimmn s,lobosum wie auchfur die andern

Erreger

der Moderfaule ist, daß die

Hyphen

nicht bloß im Zellumen, sondern auch

longitudinal

im Innern

der Sekundarwand wachsen Sie bauen dort die Cellulose- hbnllen in der \rt ab, daß in der Wand ein Hohlraum in Iorra eines

Zylmders

mit

aufgesetztem Kegel

entsteht Die

Zylmderwande

verlaufen

parallel

zur

ribrillennchtung

in

der Sekundarwand, und der Winkel des

Kegelmantels

zur

Langsachse

der Fibrillen

betragt

immer etwa

23°

(Bild

18 und

19) Frey-WTyssling (34)

hat gezeigt, daß dieser Winkel einer Hvdrohseebene des

Cellulosegittcrs entspricht

Wîe undob

überhaupt

dasfurdieModerfaulen charakteristische Abbaubild in

Einklang gebracht

werden

kann mit der von Dolmetsch

(35) postulierten

Faser¬

struktur, scheint eine offene

Frage

NachDolmetsch soll

es in Flachen

angeordnete

Lockerstellen

geben,

die die

einzelnen Mikrofibnllenw îeauch die ganze Faserquerzur

Langsachse

durchlaufen Eswaredeshalbzuerwarten, daß durch den Abbau der Sekundarwand durch Chaetomium einfache

zylindrische

Hohlräume ohne

aufgesetzte Kegel

entstanden

Chaetomium

globosum

ist nicht imstande, Nadelholzer wesentlich abzubauen,

hingegen

kann der Pilz auf Laub- holzern außerordentlich aggresiv sem Der durchschnitt¬

liche Gewichtsverlust mehrerer Proben ist aus Tabelle 3 ersichtlich

Der auffallendeUnterschiedmder

Abbaufahigkeit

von

Fichte und Birke, der bei kemem der untersuchten Basi-

(10)

330 Meier, Zclhvandabbau HOLZ als Roh und Werkstofl

'S,

Bild 1 o . i I Birkenholz

8 Monate abgebaut duich Itametes radici-

pcrda

Sekundär»»unk

gequollen,

ieditsoben Zelhvand, ausder das

Lignin

noch nicht her- ausn-clost wurde

^dunkelt

A ergr 2100 X

Bild 17 Bändelten der fcrtiarwaiid

einem

Querschnitt

durch Birkenholz 5 Monate durch Itametes radicipctda

gebaut

wordenist \ ergr 7000\

aus

das ab

diomvceten

angetroffen

\\urde mußwohleinerseitsaufden unterschiedlichen Bau der Fichten- und Birkenholzzell- wande und anderseits auf der

speziellen enzymatischen

Sekretion des Pilzes beruhen Wahrend namheh viele Laubholzer eine

ligmnarme

Sckundarwand besitzen, ist diese bei den Nadelhölzern stark mit

Lignm

inkrustiert und offenbar ist Chaetotnuim globosum nicht

befähigt,

die Celluloseausdem\erbandmit

Lignm

herauszulosen,wle es die

Braunfauleerreger

zutunimstande sind

Bild 18

Längsschnitt

durcliBirkenholz,das durch Chaetomium

globosum abgebaut

worden ist

Polarisationsmikroskoptsch

Vergr 650 x.

Es

drangt

sich nun die I rage auf ob m den Nadel¬

holzern das

Lignm

der Sekundär«and durch \alenzkrafte

an dieCellulose

gebunden

sei In diesem I alle konnteman

annehmen,daßChaetomiumkein fermentbesitzt, das das

Lignm

\on der Cellulose

spalten

kann Daüber die

Frage

der chemischen

Bindung

zwischen

Lignin

und Cellulose

jedoch

noch keine

endgültige

Klarheit herrscht, und man

eigentlich

eher der \nsicht ist daß keine solche besteht

(vgl

36u

37),

kann dies nicht ohne weiteres angenommen werden Es ist namheh auchdenkbar, und dies scheintuns

sogarwahrscheinlicher, daß Chaetomium die Cellulose nui

[abc11c 5 (je w 1 c11ts \o1111s11 \ o 11 I 1 c 11Un und Bu kenliolz, das mit (hintnmtumplohm/m 111I1711 rt woidin ist

Infektionsztit inMonittn

Gewichtsverlustein°0 vomTrockengewicht desgesundenHolzes

0 7%

?70 -1' /o

8,2%

25%

45%

58%

63%

dann abbauen kann, wenn seine

Hvphen

in direkten Kontakt mit ihr kommen Durch

Ligninein- lagerungen

wird

jedoch

dieser

direkte Kontakt immer wieder

\cHundert oder nur ganz lokal

ermöglicht

Auf

jeden

Fall darf

angenommenwerden,daßChaeto¬

miumkeine Cellulasen

produziert

die in

großeien Mengen

nach

außen

abgegeben

werden durch die ganzen Zellwandediffundieren und die Cellulose herauslosen können, wie esz B Meruliustut

Bild20zeigt,daßChaetomium globosum ganz selektiv nur die Sekundarwand abbaut Die fer- tiarwand sowie die der Mittel¬

lamelle eng anhaftende Pnmar- wand und

LTbergangslamelle

bleiben bestehen, wie mit dem

Polarisationsmikroskop

leicht

nachgewiesen

werden kann Die Tertiarwand zeigt im

Elektronenmikroskop

eine un¬

regelmäßig kornige

Struktur

(Bild 21)

Hie und da stelltman

fest, wieaufBild22, das obeneinverdrehtesBandchender Tertiarwand zeigt,daß ihreeineSeite,eamuß wohl diedem Lumen

zugekehrte

sein

kornig

erscheint wahrenddieandere Seite

glatt

ist \uf Bild 21, einem

Längsschnitt,

wirdeine

Flachenansicht der Tertiarwand gezeigt Man sieht hier, daß ihreOberflacheaus einerSchicht klemster Kornerbe¬

steht deren Durchmesservon 200 bis 2000A variiert Da Chaeiomium

globosum

dieTertiarwand so außerordentlich schon freilegt bietet dasabgebauteHolz cmideales

Objekt

zurnähern L

ntersuchung

dieser innerstenZellwandschicht

(vgl

die

Ausfuhrungen

auf Seite

33jff)

Wieschonerwahnt,wird dasFichtenholz auchnachsehr langen Infektionszeiten nur an der Oberflache

abgebaut

Bild2} zeigt einen

Querschnitt

durch solches Nadelholz das wahrendzehn Monaten dem -\bbau ausgesetztworden

ist Ts ist daraus ersichtlich, daß hier neben den

übrigen

Bild 19

Längsschnitt

durch Birkenholz, das durch Chaeto¬

mium

globosum abgebaut

wordenist.

Abbaufigur

in der Sekun¬

darwand,

vgl

Bild 18

Vergr.

7U00\

(11)

13 Jg Heft 9

September1955 Meier, Zellwandabbau

331

Bild20

Querschnitt

durch Birkenholz Sekundarwand durch dreimonatigen Abbau durch Chaetomium globosum herausge¬

löst \ crgr. 1750X

Zellwandschichten auch die Sekundarwand, obwohl stark durchlöchert, doch noch zu einem guten Ieil erhalten ist Obwohlin deneinzelnen Lochern keine Pilzfaden

gefunden

werdenkonnten,mußmandochxcrnuiten,da(jessichum

Hyphengange

handelt

Abbauvonmazerierten Holzfasern.

Die Abbauvirsuelu an ni.i/iiuiltn d h

piaktisch

aus

reiner Cellulose bestehenden Holzlasern, wurde duichgofuhrt,

um einen Linblitk in die

komplizierten

Abbauverh iltmsse in der Zellwand zugewinnen Staudingcrund Mitarbeiter(^8) unterscheiden drei vcrsthicdcnc Abbaurtaktionon bei raden- molekulen erstenskönnensie \omI nde her

abgebaut

werden,

zweitens können sie in der Mitte

gespalten

werden, drittens können sie

gleichzeitig

an verschiedenen Meilen reagieren resp

gespalten

werden lur einen Abbau \on Ccllulosemole knien durch Mikroorganismen kommen alle drei Beaktions-

mogluhkeiten

m Betracht Die erste Keaktionsart wurde von Maudingerund Mitarbeit!rn 5X*i

bei dei Zerstörung \on Baumwoll cellulose dure h Bakterien gt lundeu

\\icBild 19zeigt wirdsic au<h beim Cellulose abbau durch ( hattomtum g/eiieisum verwirklicht,wodioMikrn hbnllen und damit aucli die Laden- liiolekule von einem Inde her ab¬

gebaut

werden Diezweiteund dntu

Keaktionsart wird wohl von allen holzv ermorsthenden Basidiomvcc ten zum Abbau benutzt "Nach Schubert f59)

geht

nach dei

Zerlegung

der Makromoleküle m

Glucoseeinheiten der Abbau übei

Aethvlalkohol und L ssigsaurc zum

Endprodukt

Oxalsäure

Praparation

Fichtenholz wurde nach der bei

Bosshard ^+0) beschriebenen Me¬

thodemit\\

asserstoffsupero\vd/Lis-

essig (1 1), "Natriumsulfit 10"„ig und

Kahlauge

2"„ig; mazeriert Das Faserniatenal wurde dann im Autoklaven sterilisiert und in wall riger

Suspension

auf die lur Pilz kulturell üblichen

Mabagarnahr-

boden inPetrischalengegossen Die Pilze wurden darauf

geimpft

und

die Kulturellbeieiner lemperaturvon20 bis 25° Caufbewahrt.

Nach einer Abbauzelt von zwei bis drei Monaten erlolgtoche tntersuchung der Cellulosefasern im Polarisations- und im I

loktronenmikroskop

1

rgebnissi

Alleverwtndeten Basidiomvccten also Braun Wtili-und Simultanlaulcciregersind imstande, reine Cellulose

ungefahl

in der

gleichen

Zeitabzubauen Auch che

Morphologie

deran

gegriffenen

rasernwarbei allen Pilzen sehr ähnlich

Untersuchungen im

Polarisationsmikroskop

/in

l

ntersuchung

im linear

polarisierten

Lie ht wurden dieKultui

gelaße

mit den

abgebauten

rasern direkt unterdas Mikroskop genommen nachdem dasLuftmvcelder Pilze entferntwotden

war Ls zeigte sich, daß in ein und derselben Laser zwischen intakten Abschnitten in

regelmäßigen

Abstanden Stucke

folg¬

ten, die nur noch ganz schwächt

Doppelbitthung

aufwiesen

oder die

ubeihaupt

vollständig

abgebaut

waren DerKhvthmus

mit dem die

Querembruche

m die Iasern

erlolgten

istaul lallend, und es stellt sieh die 1 rage nach dessen Lisachen Ziemlichsicher besteht dei Grui d dafür nicht in einer che mischen Aerschiedenhcit tier Cellulose îiineihalb gewis'ci ]aserabstluutte, wenigstens ist dies sehr unwahisehcinluli und es sindauch keine

Anhaltspunkte

dalur vorhanden \ul mehristanzunehmen daü das Phänomen durch \erschicdcn helfen

phvsikahsrher

"Satin beditürtist die auf die Mazeration

Abb 22 \eidiehlc Ttitiaiuand, körnige und

glatti

i>tite sichtbar,aus einem

Längsschnitt

durchBirkenholz, das 4 Mo¬

nate duich thmtumium

globofum abgebaut

worden ist \ ergr

12100 X

zurückzuführen sind Durch die dabei eintretende

Quellung

derSekundarwand muß angenommenwerden daß ehe gegen

einen Abbau viel resistentere Piimaiwand und die L her

gangsla

nielleanmanchen Stellenmtelianisc h best h adigtw 11 den, sodaß an ihtsen Bißstellen der Abbau bedeutend leichtei tmsetzenkann alsan denStellen,wodie I ascroberflachc noch intaktist

(vgl. +1)

Bild 21 1 lachenansitht der Ttrtiarwand

aus einem

Längsschnitt

durch Birkenholz, das +Monate durch Chaetomium globosum

abgebaut

wordenist \ ergr 12 000 /

Bild 23

Queisthiult

durch 1iclite nholz

10 Monate abgebaut durch Chaetomium globosum A ergr 1550 y

Referências

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O presente trabalho analisou o romance amazônico Coronel de Barranco, escrito por Claúdio de Araújo Lima, e tentou apresentar o sujeito discursivo de sua narrativa: que