• Nenhum resultado encontrado

Die Harninkontinenz der Frau

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2017

Share "Die Harninkontinenz der Frau"

Copied!
5
0
0

Texto

(1)

Member of the

www.kup.at/urologie

P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 1 6 M , V e r l a g s p o s t a m t : 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z

Homepage:

www.kup.at/urologie

Online-Datenbank mit

Autoren- und Stichwortsuche

Indexed in Scopus

Die Harninkontinenz der Frau

Lüftenegger W

Journal für Urologie und

(2)

Eröffnungssymposium

des Malteser Robotik

Zentrums (MRZ)

Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Klinik für Urologie und Kinderurologie

zum Programm bitte hier klicken

Datum 28. Januar 2017 Tagungsort Mercure Hotel

(3)

11

DIE

HARN-INKONTINENZ

DER FRAU

J. UROL. UROGYNÄKOL. Sonderheft 5/2006

Die Definition der Harninkontinenz reicht von: „jeglicher unfreiwilliger Harnverlust“ bis zu „unfreiwilliger Harnverlust, der ein soziales oder hygienisches Problem darstellt und der objektiv festgestellt werden kann“ (ICS). Die Bedeutung für das Gesund-heitswesen und speziell für den Uro-logen ist groß, da es sich um ein sehr häufiges Symptom – in Österreich leben ca. 350.000–500.00 von Harn-inkontinenz betroffene Menschen, davon über 50 % Frauen – handelt, das zum Teil auch heute noch tabui-siert wird.

Die „Harninkontinenz der Frau“ in einem eigenem Referat zu bespre-chen, ergibt sich aus der von den anderen Gruppen (Kind, Mann, Alter, neurogen) deutlich zu unterschei-denden Pathophysiologie. Man kann folgende Krankheitsbilder differen-zieren: Belastungsinkontinenz, Drang-inkontinenz, Mischinkontinenz und komplizierte Harninkontinenz. Die Belastungsinkontinenz zeigt sich klinisch typischerweise als Harnver-lust bei intraabdomineller Drucker-höhung ohne Harndrang. Das patho-physiologische Substrat ist ein insuf-fizienter Verschlußmechanismus (3 Komponenten: Harnröhrentonus, aktive + passive Drucktransmission). Die Ursache kann eine myogene, neurogene, bindegewebige oder hormonelle Störung sein, die zu ei-ner Harnröhrenhypotonie, Hyper-mobilität der Harnröhre und/oder Beckenbodenhyporeaktivität führt. Nach Stamey erfolgt die klinische Einteilung der Belastungsinkontinenz entsprechend des Ausmaßes der kör-perlichen Belastung, bei der ein Harnverlust auftritt:

Grad 1: Harnverlust bei Husten, Niesen, Pressen oder schwerem Heben

Grad 2: Harnverlust beim Gehen, Stiegensteigen, Aufstehen

Grad 3: Ständiger Urinabgang, Harnverlust auch im Liegen Als signifikante Risikofaktoren für eine höhergradige Inkontinenz fan-den sich Multiparität, ein hoher Body-Mass-Index (> 30 kg/m2), Diabetes mellitus und möglicherweise eine familiäre Disposition.

Die Dranginkontinenz ist durch ei-nen imperativen Harndrang mit kon-sekutivem Harnverlust charakteri-siert. Es besteht ein Mißverhältnis zwischen Stärke der afferenten Im-pulse und der Hemmung des Mik-tionsreflexes. Ursächlich können eine verstärkte Afferentierung (ent-zündlich, mechanisch, neurogen, hormonell, psychogen), ein Defizit der zentralnervösen Hemmung oder eine Übererregbarkeit des Detrusors (myogene/neurogene Blasenwand-veränderung) vorliegen.

Von einer Mischinkontinenz spricht man bei gleichzeitigem Vorliegen einer Belastungs- und Dranginkon-tinenz. Es kann sich entweder um eine belastungsinduzierte Drang-inkontinenz (intraabd. Drucker-höhung führt durch die Öffnung des Blasenhalses zum Harndrang) oder um zwei voneinander unabhängige Krankheitsbilder (anamnestisch Dranginkontinenz meist zuerst auf-getreten) handeln.

Der Begriff der komplizierten Harn-inkontinenz wurde eingeführt, um alle Inkontinenzformen zusammen-fassen zu können, die aufgrund einer Begleitpathologie oder eines Therapie-versagens einer weiterführenden Diagnostik bedürfen. In diese Grup-pe fallen Patientinnen mit Harn-inkontinenz vergesellschaftet mit rez. Harnwegsinfekten, Hämaturie, Schmerzen, Miktionsbeschwerden, Beckenchirurgie, Bestrahlung, Fisteln, Restharn, ausgeprägtem Genital-prolaps, Verdacht auf Harntrakt-anomalie oder Rezidivinkontinenz.

D

IAGNOSTIK

Harninkontinenz ist keine Diagnose, sondern ein Symptom einer Blasen-funktionsstörung. Erst die Diagnostik ermöglicht es, zwischen den gängig-sten Inkontinenzformen und deren Ursachen zu unterscheiden, um dann gezielt therapieren zu können. Es werden erforderliche, empfohlene und im Einzelfall nützliche Maßnah-men unterschieden.

Erforderliche Maßnahmen

Erfassung und Quantifizierung der Symptome, körperliche Untersu-chung, Hustentest, Harnanalyse, Urodynamik bei komplizerter Harn-inkontinenz oder vor Op, Endosko-pie bei kompl. Harnink., Kalibrie-rung bei Verdacht auf Harnröhren-pathologie

Empfohlene Maßnahmen

Fragebogen, Vorlagentest, urodyna-mische Untersuchung (Flow + Rh, Füllungszystometrie, Entleerungs-zystometrie), bildgebende Diagnostik (lat. Urethrocystogramm, MCU) Im Einzelfall nützliche Maßnahmen zusätzliche urodynamische Untersu-chungen (Harnröhrendruckprofil, Valsalva Leak Point Pressure, Flow-EMG), neurophysiologische Tests, weitere bildgebende Untersuchun-gen (MRI des Beckenbodens)

T

HERAPIE

Belastungsinkontinenz Konservative Therapie

Physiotherapie (Beckenboden-training, Biofeedback, Elektro-,

W. Lüftenegger

D

IE

H

ARNINKONTINENZ

DER

F

RAU

(4)

12

J. UROL. UROGYNÄKOL. Sonderheft 5/2006

DIE

HARN-INKONTINENZ

DER FRAU

Magnetfeldstimulation), medikamen-töse Therapie (Duloxetin, Midodrin, Östriol)

Mechanische Hilfsmittel (Pessare, Tampons), Änderung der Lebensge-wohnheiten (Gewichtsreduktion) Operative Therapie

Ziel ist die Korrektur der Hyper-mobilität des Blasenhalses, so daß unter Belastung das Absinken der Blasenhalsregion mit Verminderung der passiven Drucktransmission ver-hindert wird. Liegt eine hypotone Urethra vor, sollte zusätzlich eine adäquate Druckerhöhung in der Ure-thra erreicht werden. Die Integral-theorie von Petros und Ulmsten weist auf die Bedeutung der Wieder-herstellung der Unterstützung von Harnröhre und Beckenboden anstel-le einer Repositionierung des Blasen-halses hin.

● Operative Verfahren bei

Harnröh-renhypermobilität: Burch, subure-thrale Bänder, Schlingenverfahren

● Operative Verfahren bei

Harnröh-renhypotonie: Suburethrale Bän-der, Schlingenverfahren, submu-köse Injektionstherapie, artifiziel-ler Sphinkter

● Operative Verfahren bei

Becken-bodenhyporeaktivität: Suburethrale Bänder, Schlingenverfahren, Kor-rektur von Zystozele oder Prolaps.

Eine Zystozele oder ein Prolaps sollten in der gleichen Sitzung korrigiert werden.

Dranginkontinenz

Wenn die erforderliche Diagnostik keine weitere Pathologie (RH, Infekt, ...) aufzeigt, kann eine Therapie mit einem Anticholinergikum ev. in Kombination mit einer Verhaltens-therapie eingeleitet werden. Tritt innerhalb von 3 Wochen kein Erfolg ein, so ist eine weiterführende Dia-gnostik angezeigt. Das Miktions-protokoll ist für die Diagnose und Erfolgskontrolle von entscheidender Bedeutung.

Konservative Therapie

● Verhaltenstherapie/Physiotherapie:

Kontinenztraining (Miktionstrai-ning, aktive Verlängerung von zu kurzen, Verkürzung von zu langen Miktionsintervallen; Toilettentrai-ning, passive Anpassung des Ent-leerungsrhythmus an Blasenkapa-zität)

Beckenbodentraining (Umlernen eines falschen Miktionsmusters, Kneifübungen, Entspannungs-übungen ev. mit Biofeedback) Psychotherapie

● Medikamentöse Therapie:

Hemmung des Detrusors (Detru-sorhyperaktivität)

Anticholinergika (Oxybutynin, Tolterodin, Trospium-Cl), Trizykli-sche Antidepressiva, Östrogene, Alphablocker (Detrusor-Blasen-hals-Dysfunktion), Botulinum-To-xin

● Elektrische Neuromodulation:

Elektrostimulation der afferenten Fasern, N. pudendus (vaginal, anal), transkutan segmental (S2– 3), nicht segmental (N. tibialis) Operative Therapie

Nur in Ausnahmsfällen bei Versagen der konservativen Therapie.

● Sakrale Neuromodulation

(perku-tane Teststimulation > permanen-ter Neurostimulator)

● Blasenaugmentation

(Enterocysto-plastik, Autoaugmentation)

● Harnableitung

Nach den Leitlinien des Arbeitskrei-ses für Blasenfunktionsstörungen der Österreichischen Gesellschaft für Urologie (www.uro.at)

Korrespondenzadresse: OA Dr. Werner Lüftenegger Kaiser-Franz-Josef-Spital (SMZ-Süd) Urologische Abteilung

A-1100 Wien, Kundratstraße 3 E-mail:

(5)

Haftungsausschluss

Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich

ausschließlich an

ge-prüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen

und entbinden nicht von der

ärzt-lichen Sorgfaltspfl icht sowie von einer ausführärzt-lichen Patientenaufklärung über

therapeuti-sche Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben

werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die

angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen.

Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen

irgend-welche Haftungsansprüche.

Bitte beachten Sie auch diese Seiten:

Impressum Disclaimers & Copyright Datenschutzerklärung

Besuchen Sie unsere Rubrik

Medizintechnik-Produkte

C200 und C60 CO2-Inkubatoren

Labotect GmbH

CTE2200-Einfriersystem MTG Medical Technology Vertriebs-GmbH

OCTAX Ferti Proof-Konzept MTG Medical Technology Vertriebs-GmbH

Hot Plate 062 und Hot Plate A3 Labotect GmbH

P

Fachzeitschriften zu ähnlichen Themen:

Journal für Gynäkologische Endokrinologie

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie

Journal für Urologie und Urogynäkologie

Speculum

P

P

Referências

Documentos relacionados

mais verbas para ajudar o meio ambiente, para que contatem mais fiscais para fiscalizar e monitorar áreas com enfoco d risco ambiental como, por exemplo:.

O decreto mencionado estabelece o quantitativo de vagas autorizadas para os Técnicos-Administrativos em Educação (TAEs) em cada Instituição Federal de Ensino Superior,

Keywords: Biodiversity conservation; Biological invasions; Earth observation; Human well- being; Iberian Peninsula; Nature Contributions to People; Non-native trees; Protected areas;

Apesar de existirem diversos estudos sobre a qualidade dos serviços em contextos B2C, utilizando os instrumentos SERVQUAL e SERVPERF, a avaliação da qualidade dos serviços

Alle Methoden erfordern eine akzeptable transthorakale Schallqualität, die durch die Anwendung eines Kontrastmittels optimiert werden kann, sowie eine entsprechende Erfahrung

Keywords: Purple dye murex, Bolinus brandaris, reproductive cycle, size at first sexual maturity, fisheries management, Gulf of Gabès..

Figura 24 Valores do índice de vermelho (a*) e do ângulo de tonalidade (h*) da cor de lombos suínos desossados a quente e a frio e injetados com diferentes

The aim of this study was to examine the risk factors associated with the prevalence of trichomo- niasis in women receiving care in Family Health Units in the municipality of