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Klassifikation der neurogenen Blasenfunktionsstörungen

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P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 1 6 M , V e r l a g s p o s t a m t : 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z

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Klassifikation der neurogenen

Blasenfunktionsstörungen

Klingler HC, Ebner M

Madersbacher H

Journal für Urologie und

Urogynäkologie 2002; 9 (Sonderheft

(2)

Eröffnungssymposium

des Malteser Robotik

Zentrums (MRZ)

Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Klinik für Urologie und Kinderurologie

zum Programm bitte hier klicken

Datum 28. Januar 2017 Tagungsort Mercure Hotel

(3)

13

KLASSIFIKATION

DER

NEUROGE-NEN

BLASEN-

ENTLEERUNGS-STÖRUNG

J. UROL. UROGYNÄKOL. Sonderheft 2/2002

E

INLEITUNG

Neurogene Innervationsstörungen des unteren Harntraktes können zu Störungen der Harnspeicherung und/ oder zu Störungen der Harnent-leerung führen. Die gestörte Harn-entleerung führt zu funktionellen und strukturellen Störungen des Harntraktes, bedroht die Nieren-funktion und kann so die Lebenser-wartung beeinflussen. Die gestörte Harnspeicherung führt zur Inkonti-nenz, die vor allem die Lebensquali-tät des Betroffenen beeinträchtigt. Die nachfolgende Klassifikation ba-siert auf den Guidelines der 2nd

Inter-national Consultation on Inconti-nence (ICI Paris 2001) [1] und einer noch unveröffentlichten Arbeitsvor-lage des Arbeitskreises für Blasenfunk-tionsstörung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie (ÖGU) [2]. Da die richtige Klassifikation auf einer entsprechenden Abklärung basiert, soll nachfolgend auch die dafür erforderliche Diagnostik im Überblick behandelt werden

Art der Störung

Lokalisation und Ausmaß der Läsion bestimmen die Art der Störung – sensorisch und/oder motorisch – häufig kommt es zu einer kombinier-ten sensorischen und motorischen Störung. Die in ihrer Innervation gestörten Strukturen – Detrusor und/

oder Sphinkter – können, ebenfalls abhängig von Lokalisation und Aus-maß, entweder hyperreflexiv oder hypo- / areflexiv werden. Im allge-meinen sind bei neurogenen, insbe-sondere bei spinalen Läsionen Detrusor und Sphinkter geschädigt, wobei das Schädigungsmuster bei Detrusor und Sphinkter ident, aber auch unterschiedlich sein kann.

Ursache der Innervationsstörung (Abbildung 1)

Ursächlich kann die Störung durch i) suprapontine , ii) spinale (supra-sakrale), oder iii) subsakral (peripher dezentralisiert oder denerviert) lie-gen. Alle drei Etagen sind überlap-pend mittels komplexer Regelkreise verbunden.

● Suprapontine Störungen werden

verursacht durch Läsionen der ze-rebral hemmenden Areale. Beson-ders häufig werden supraspinale Störungen nach einem zerebrova-skulären Trauma mit primär ato-ner Blase ( = zerebraler Schock) und nachfolgender Ausbildung ei-ner Detrusorhyperreflexie beob-achtet. Andere häufige Ursachen sind Mb. Parkinson, Demenz, Neoplasien oder das Shy-Drager-Syndrom (multiple Systematro-phie).

Bei spinalen Läsionen ist der Grad

der Störung abhängig von der Art der Krankheit, vom betroffenen spinalen Areal, dem Ausmaß der

neurogenen Beeinträchtigung. Die neurologische Läsion kann para-sympathische, sympathische und somatische Nervenfasern umfas-sen und daraus resultiert meist eine komplexe Kombination von Defiziten und Symptomen. Daher ist auch die urodynamische Eva-luation ein integraler Bestandteil der Diagnostik solcher Störungen. Häufige Ursachen sind (in-) kom-plette spinale Verletzungen nach Trauma und die Multiple Sklerose. Andere Formen sind das Tethered-cord-Syndrom, intraspinale Tumo-ren (Lipom) oder narbige Ver-wachsungen nach chirurgischen Eingriffen oder die spinale Dysra-phie.

● Die subsakralen Läsionen

umfas-sen die Cauda equina einschließ-lich der Sakralwurzeln und die peripheren Nervenbahnen. Auch Läsionen des Conus gehören in diese Gruppe, früher als Störun-gen des unteren Motor-Neurons bezeichnet. Verletzungen des Ple-xus pelvicus sind besonders häu-fig nach operativen Eingriffen (Hy-sterektomie, tiefe vordere Darmre-sektion u.a.), aber auch nach Bek-kentrauma. Die häufigste nicht traumatische Ursache ist der Dia-betes mellitus. Andere wichtige Ursachen sind Herpes Zoster, Lyme-Borreliose mit Encephalopa-thie und PolyneuropaEncephalopa-thie oder entzündlich demyelinisierende Polyneuropathie (Mb. Guillain-Barre).

H. C. Klingler, M. Ebner, H. Madersbacher

K

LASSIFIKATION

DER

NEUROGENEN

B

LASENENTLEERUNGSSTÖRUNG

Abbildung 2:

Schematische Darstellung der vier

häufig-sten neurogenen motorischen Läsionstypen von Blase

und Schließmuskel (dick = Hyperreflexie, dünn =

Areflexie)

Abbildung 1:

Lokalisation einer neurologischen Läsion (=

sog. 3 Etagenmodell) und Typ der Blasenfunktionsstörung

(4)

14

J. UROL. UROGYNÄKOL. Sonderheft 2/2002

KLASSIFIKATION

DER

NEUROGE-NEN

BLASEN-

ENTLEERUNGS-STÖRUNG

Neurogene Detrusor-Sphinkter-Dysfunktion

Aus der Sicht der motorischen Läsion lassen sich durch die verschiedenen Kombinationen von Hyperreflexie und Areflexie von Detrusor und Sphinkter unterschiedliche Funktions-muster ableiten, die wichtigsten vier neurogenen Detrusor-Sphinkter-Dys-funktionen sind in Abbildung 2 dar-gestellt:

Typ 1: Hyperreflexie des

Detru-sors in Kombination mit Hyper-reflexie des Sphinkters

Typ 2: Hyperreflexie des

Detru-sors in Kombination mit Hypo- / Areflexie des Sphinkters

Typ 3: Hypo- / Areflexie des

De-trusors in Kombination mit Hyper-reflexie des Sphinkters

Typ 4: Hypo- / Areflexie des

De-trusors in Kombination mit Hypo- / Areflexie des Sphinkters

Bei supraspinalen Schädigungen so-wie bei peripheren Läsionen kann die Schädigung mitunter nur den Detrusor betreffen (zerebral enthemmte Blase; periphere Denervierung des Detrusors nach Chirurgie im kleinen Becken), die Sphinkterfunktion bleibt intakt.

D

IAGNOSTIK

Die Diagnostik [1, 2] wird entspre-chend dem allgemeinen Schema für Blasenfunktionsstörungen durchge-führt, mit speziellen Ergänzungen für neurogene Blasenfunktionsstörungen.

Erforderliche Maßnahmen

Anamnese

Quantifizierung der Symptome

und Bewertung des Leidens-druckes

Körperliche Untersuchung (inkl.

Stresstest, Harnanalyse, Restharn-bestimmung)

Sonographie generell,

i.v.-Uro-gramm bei Risikopatienten

Bestimmung der Nierenfunktion

bei Risikopatienten

Uroflowmetrie (wenn möglich)Urodynamik als Basisuntersuchung

Video-Urodynamik bei Risiko-patienten (alle spinalen Läsionen) – Urodynamik bei allen anderen Fällen, bei Verlaufskontrollen (au-ßer bei speziellen Risikofaktoren)

Endoskopie

Empfohlene Untersuchungen

Validierter Fragebogen (dzt. noch

nicht erhältlich)

Weiterführende körperliche

Un-tersuchungen (z. B. Vorlagen-Test)

Im Einzelfall nützliche Maßnahmen

Zusätzliche urodynamische

Un-tersuchungen (Harnröhren-Druck-profil, Detrusor-Leak-Point-Pressu-re, Flow-EMG)

Neurophysiologische Tests ● Weitere bildgebende Verfahren

T

HERAPIE

Die therapeutischen Maßnahmen [1–4] hängen von der zugrunde lie-genden Pathophysiologie, den damit verbundenen Risikofaktoren und der klinischen Symptomatik ab – insbeson-dere der zugrunde liegenden Funk-tionsstörungen des unteren Harn-traktes und der assoziierten Behinde-rungen; häufig ist die Entleerungs-störung mit einer SpeicherEntleerungs-störung (Harninkontinenz) kombiniert.

Ziele der Therapie

Erhaltung des oberen Harntraktes

und der Nierenfunktion

Regelmäßige Blasenentleerung

mit Niederdrucksituation in der Blase

Erreichen einer sozial akzeptablen

Kontinenz

Reduktion der Häufigkeit von

Harnwegsinfekten

Z

USAMMENFASSUNG

Die Klassifikation der neurogene Innervationsstörungen des unteren Harntraktes basiert wie die Diagno-stik auf den international gültigen Guidelines der International Consul-tation on Incontinence (ICI) und wird für die Bedürfnisse österreichischer Kollegen vom Arbeitskreises für Blasenfunktionsstörung der Österrei-chischen Gesellschaft für Urologie (ÖGU) bereits überarbeitet.

Die Diagnostik neurogener Blasen-funktionsstörungen wird entspre-chend dem allgemeinen Schema für Blasenfunktionsstörungen durchge-führt, mit speziellen Ergänzungen für neurogene Blasenfunktionsstörungen.

Literatur:

1. Madersbacher H, Wyndaele JJ, Igawa Y, et al. Conservative management in the neurophathic urinary incontinence. In: Abrams P, Cardozo L, Khoury S, Wein A (eds). Incontinence. Plymbridge Distribu-tors Ldt, Plymouth UK, 2002; 699–754. 2. Madersbacher H, Ebener M, Klingler HC. Neurogene Blasenfunktionsstörung. Unveröffentlichte Arbeitsvorlage der Leitlinien des Arbeitskreises Blasen-funktionsstörungen der ÖGU 2002. 3. Walsh PC, Retik AB, Vaughan ED, Wein AJ (eds). Urine transport and voiding function and dysfunction. In: Campell´s Urology. Saunders Philadel-phia, Chapter 5, 1998; 837–1154.

4. Thüroff JW, Abram P, Artibani W, et al. Clinical guidelines for the management of incontinence. In: Abrams P, Khoury S, Wein A (eds.). Incontinence. Plymbridge Distributors Ltd, Plymouth UK, 1999; 931–44.

Korrespondenzadresse:

OA Dr. H. Christoph Klingler, FEBU Univ. Klinik für Urologie, Wien A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20 E-mail:

(5)

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Abbildung 2:  Schematische Darstellung der vier häufig- häufig-sten neurogenen motorischen Läsionstypen von Blase und Schließmuskel (dick = Hyperreflexie, dünn = Areflexie)

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