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Mysterium Gottes und Mysterium des Menschen Zur Frage der christlichen Anthropozentrik

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Academic year: 2021

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Zur Problemstellung

Die Frage, wie Gottesbild und Menschenbild sich wechselseitig be-stimmen, kommt in der Gegenwartstheologie in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen zur Sprache.1 Bereits im Vorfeld der Theologie fallen

die ersten Entscheidungen: Erkenntnistheoretisch geht es um das Verhält-nis von Subjektivität und Objektivität der ErkenntVerhält-nis, auch der Glaubens-erkenntnis. Einerseits gibt es keinerlei Erkenntnis, die nicht durch die Strukturen der Subjektivität (die Formen der Anschauung und des Den-kens) ermöglicht und bestimmt wäre. Andererseits wäre Erkenntnis nicht von Illusion, Vorurteil und Wunschdenken zu unterscheiden, wenn nur das Subjekt und seine Bedingungen über die Erkenntnis entscheiden wür-den. Auch die Gläubigen können von Gott immer nur unter den Bedin-gungen menschlicher Subjektivität sprechen. Aber wann wird dabei der

1Vgl. Rahner 1957; Metz 1962; Waldenfels 1983; Irrgang 1986; Langemeyer u.a. 1993; Kim 1999;

Stei-ner 2005.

Mysterium Gottes und Mysterium des Menschen

Zur Frage der christlichen Anthropozentrik

Siegfried Wiedenhofer

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Glaube zum Aberglauben? Im Verhältnis christlicher Theologie zur Religi-onswissenschaft trifft der Offenbarungsglaube sofort auf den religionsge-schichtlichen Befund, dass Gottesbilder und Menschenbilder in einer gewissen Korrelation stehen. Die Gottheiten der Jäger- und Sammlergesell-schaften unterscheiden sich von den Gottheiten der Ackerbaukulturen und diese wieder von den Gottheiten der Hochkulturen. Die Gottesvorstellung des neuzeitlichen Bürgertums ist wieder eine ganz andere. Wie ist aber inmit-ten dieser religionsgeschichtlichen Entwicklung, von der auch die biblische und kirchliche Tradition nicht ausgenommen ist, die göttliche Offenbarung zu vernehmen, auf der sich die christliche Glaubensüberlieferung beruft? In der theologischen Apologetik geht es um die Verteidigung des religiösen bzw. christlichen Gottesbildes gegen die religionskritische Projektionsthese, wo-nach Gott nur eine Projektion des Menschen sei. In den Gottesvorstellun-gen brächten die Menschen – so die idealistische Religionskritik - ihr eigenes Selbstbewusstsein gegenständlich zur Anschauung bzw. – so die ma-terialistische Religionskritik - diejenigen realen Bedingungen zur Anschau-ung, die ihr Bewusstsein beherrschen und die daher als übermächtige Realität erfahren werden. Mindestens seit dem 19. Jahrhundert wird die katholische Theologie außerdem durch die Auseinandersetzung mit dem Geist der Moderne bestimmt; nicht selten wird hier der Anthropozentrik der aufgeklärten Moderne (dem Autonomie-Denken) die Theozentrik des religiösen bzw. christlichen Glaubens gegenübergestellt. Damit über-schneidet sich eine andere Linie: die von der unmittelbaren Vorgeschichte des II. Vatikanischen Konzils bis heute anhaltende Diskussion des Verhält-nisses einer kosmozentrischen Metaphysik und einer eher anthropozentri-schen heilsgeschichtlichen Theologie. Umgekehrt ist die Problemlage im interkulturellen und interreligiösen Dialog der Gegenwart: Hier ist es ge-rade die abendländische Anthropozentrik, die auf die Kritik kosmozentri-scher oder auch psychozentrikosmozentri-scher Religionen und Kulturen trifft. Auch im Rahmen der ökologischen Krise und neuer Entwürfe der Umweltethik wird die Anthropozentrik von neuem und sehr grundsätzlich problematisiert, bisweilen sogar ausdrücklich durch eine Biozentrik oder Kosmozentrik er-setzt, die wiederum eine Neubestimmung des Verhältnisses zum Gottesbild erforderlich machen. Umgekehrt scheint aber die Frage eines anthropischen Prinzips der kosmischen Entwicklung, einer inneren Hinordnung des Kos-mos auf den Menschen immer noch nicht ganz zu den Akten gelegt. Die

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Frage nach dem Verhältnis von Gottesbild und Menschenbild und die da-mit verbundene Frage einer christlichen Anthropozentrik stehen also im Schnittpunkt eines komplizierten Geflechtes wichtiger Fragestellungen.

Das Mysterium Gottes und das Mysterium des Menschen in ihrer religiösen und theologischen Vermittlung

Zur Methode der theologischen Vermittlung von Theologie und Anthropologie

Die Frage, wie das Mysterium Gottes und das Mysterium des Menschen theologisch miteinander vermittelt werden müssen, wird hier beantwortet vor dem Hintergrund der Grundstruktur religiösen Glaubens überhaupt und der Grundstruktur des christlichen Glaubens im Besonderen sowie im Rahmen eines transzendental-semiotischen Theoriemodells.2Dieses

unter-stellt, dass Religionen Zeichensysteme sind, die einerseits durch eine be-stimmte strukturierte Grunderfahrung geprägt sind (die christliche, die jüdische, die islamische, die buddhistische usw.) und die andererseits durch ihre partikuläre Zeichengestalt die religiöse Erfahrungsfähigkeit, Verstehens-fähigkeit und KommunikationsVerstehens-fähigkeit ihrer Mitglieder prägen. Dieses theoretische Modell legt sich für unsere theologische Frage besonders deswe-gen nahe, weil es einen Grundzug des religiösen Glaubens im Allgemeinen und des christlichen Glaubens im Besonderen besonders deutlich zur Spra-che bringt, nämlich den durchgängigen ZeiSpra-chencharakter der göttliSpra-chen Of-fenbarung. Denn jede religiöse Erfahrung, jeder religiöse Glaube setzt ja die zeichenhaft vermittelte Zugänglichkeit Gottes, des Göttlichen und Heiligen voraus. Ohne Vermittlung durch welthafte Zeichen gäbe es keine Gegenwart und keine Erfahrbarkeit Gottes in dieser Welt. Offenbarung, Welt und Glaube haben daher eine dialektische Gestalt. Ohne weltliches Zeichen keine Offenbarkeit Gottes in dieser Welt, aber kein weltliches Zeichen ist unter-schiedslos Gott. In den weltlichen Zeichen ist Gott daher zugleich offenbar und verborgen, immanent und transzendent. In dieser Hinsicht ist Glaube dann die durch die göttliche Nähe ermöglichte Fähigkeit, weltliche Zeichen als Gegenwartsgestalt des Ewigen zu entziffern und selbst zu setzen.

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3Vgl. Wiedenhofer 1996. 4Vgl. Ratzinger 1973. 5Vgl. dazu Wiedenhofer 2008.

Wie jede Religion hat der christliche Glaube eine spezifische Zeichen-gestalt, die mit der spezifisch christlichen Grunderfahrung zusammen-hängt. Diese maßgebliche Grundstruktur des Glaubens ist am deutlichsten greifbar im Glaubensbekenntnis, das die Kirchenväter deshalb als Glau-bensregel verstanden haben. Denn dieses trinitarische Gottesbekenntnis leitet an, wie die Zeugnisse des Glaubens richtig verstanden werden.3Sie

sind nur dann richtig verstanden, wenn sie erstens in Entsprechung zum „System“ des Glaubens, d.h. als Zeugnisse des Schöpfungs-, Erlösungs-und Vollendungshandelns Gottes verstanden sind; wenn sie zweitens als Teil des Weges des Glaubens von der Schöpfung bis zur Vollendung ausge-legt werden und wenn sie drittens in Entsprechung zum Denken und Wis-sen, d.h., als Teil der einen Wahrheit Gottes für alle verstanden und vermittelt sind.4

Gott und Mensch im „System“ des Glaubens

Die Differenz-Einheit von „Gott“ und „Welt“ im religiösen Glauben: die Welt als (kosmozentrisches, historiozentrisches oder psychozentrisches) Bild und Zeichen des Göttlichen

Wenn im religiösen Glauben aufgrund der Differenz-Einheit von Gott und Welt das Göttliche nur vermittels eines irdischen Zeichens gegenwär-tig, erfahrbar und wirksam werden kann, dann ist in religiöser Erfahrung und in der Perspektive des Gläubigen die gesamte Weltwirklichkeit poten-tiell Zeichen und Bild des Göttlichen. Welches Zeichensystem (ein kosmi-sches, ein psychisches oder ein geschichtliches) als vorherrschendes Zeichenmedium der Begegnung mit dem Heiligen dient, hängt von der je-weiligen religiösen Grunderfahrung ab. Dementsprechend ist dann der Kosmos, der Geist (die Seele, die Innerlichkeit) oder der Mensch in seinem Handeln und Leiden (in seiner Geschichtlichkeit) das bevorzugte und ent-scheidende Bild und Zeichen des Heiligen.5Die Grunderfahrung

kosmo-zentrischer Religionen besteht darin, dass allein die Teilhabe an der heiligen kosmischen Ordnung sein und leben lässt, dass Heil-Sein voraussetzt, ein

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Teil des heiligen Kosmos zu sein, der Einheit, Ganzheit, Fülle und Voll-ständigkeit ist, dass Leben mit Rhythmus, Periodizität, Gleichgewicht, Spannung, Restitution, Harmonie und Einheit der Gegensätze zu tun hat. Die Grunderfahrung psychozentrischer (mystischer) Religionen besteht dagegen darin, dass die wahre und endgültige Erlösung als innere Versen-kung, Entgrenzung und Entweltlichung bzw. als geistiges Aufgehen im All-Einen (ob als „Nichts“ oder „Alles“ verstanden) erscheint. Die Grun-derfahrung historiozentrischer Religionen wiederum ist die Erfahrung des Angerufen- und Angenommenseins durch die Macht göttlicher Liebe und Gerechtigkeit, die in der freien Annahme zur Verantwortung eigenen Han-delns wird. Ein solcher Glaube ist nicht nur ein Akt der Freiheit, sondern auch eine Praxis und ein Weg. Wozu gehört nun der christliche Glaube? Wie ist die zeichenhafte Gegenwart Gottes in Welt nach der Glaubensregel des Glaubensbekenntnisses strukturiert?

Die christliche Differenz-Einheit von Gott und Welt: Christliche Anthropozentrik?

Zunächst gibt es auf der Ebene der weltlichen Zeichen göttlicher Of-fenbarung eine ganz deutliche Anthropozentrik. Insofern gehört das Christentum eindeutig zu den historiozentrischen Religionen. Für das Judentum und das Christentum ist nämlich der Mensch das entscheidende Bild Gottes, sind menschliches Handeln und Leiden (menschliche Ge-schichte) der eigentliche Erscheinungsort göttlichen Handelns und göttli-cher Gegenwart. Für das Judentum ist es die Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens und die ganze Geschichte des Bundesvolks, die zum zentralen Bild und Ort göttlichen Segens geworden sind. Für das Christentum ist ein Mensch und seine Geschichte das entscheidende Heilszeichen Gottes für die Welt, Jesus Christus, dessen vergegenwärtigen-des Bild und Zeichen wiederum die Gemeinschaft der Glaubenden ist.6

In religiöser Perspektive gründet diese religiöse Zeichenfunktion von Welt und Mensch nicht im menschlichen Willen, sondern in der Selbster-schließung des Heiligen. Wer der Mensch ist und wozu der Mensch da ist, wird sichtbar, wenn er dem lebendigen Gott begegnet, wenn er sich von

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7Internationale Theologische Kommission 2004, Nr. 7.

der Nähe Gott her, wenn er sich im Angesicht Gottes versteht. Erst in einer solchen verwandelnden Beziehung kommt er in religiöser Perspektive und Erfahrung zu sich selbst, kann sein Menschsein gelingen. Erst dann kann er wirklich auch selbst wirksames Bild Gottes für die Welt sein. Auf dem Hintergrund der zentralen Funktion der Vorstellung vom Menschen als Bild Gottes in der biblischen Anthropologie kann die Internationale Theo-logenkommission mit Recht sagen: „Das Geheimnis des Menschen läßt sich nicht erfassen unabhängig vom Geheimnis Gottes“.7Aber auch das

Umgekehrte gilt: Ohne wirksames Bild und Zeichen keine Gegenwart Gottes in dieser Welt.

Deshalb gibt es im biblischen Zeugnis in einem gewissen Sinn weder eine separate Anthropologie noch eine separate Theologie. Denn wenn die Bibel vom Menschen religiös reden will, kann sie nicht vom Menschen, sondern muss sie von Gott reden, der das Ein und Alles des Menschen ist, seine Herkunft und seine Zukunft, sein Heil und seine Hoffnung. Und wenn sie von Gott reden will, dann kann sie nicht von Gott, sondern dann muss sie von den Menschen reden, an denen er sich als Gott geoffenbart hat, von Abraham, Isaak und Jakob, vom auserwählten Volk Israel, von Je-sus Christus und von der Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden. Denn Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott Israels, der Gott Jesu Christi.

Gotteserfahrung und Selbsterfahrung legen sich also wechselseitig aus. Personalität, Freiheit, Kommunikativität, Einheit und Transzendenz Gottes auf der einen Seite und Personalität, Freiheit, Kommunikativität, Einheit und Tiefendimension des Menschen entsprechen einander. Im „Schema Israel“ (Höre Israel), das auch in die Liturgie eingegangen ist, hat dies seinen schönsten Ausdruck gefunden: „Höre Israel! Jahweh unser Gott, Jahweh ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ (Dtn 6,4f ). Gottesverhältnis und (soziales) Selbstverhältnis stehen hier offenbar in ei-nem wechselseitigen Bedingungsgefüge: Indem das gläubige Volk sich in der Folge des geschärften religiösen Bewußtseins des Propheten ganz auf die Einzigkeit, Heiligkeit und Unverfügbarkeit des göttlichen Du beziehen lässt und bezieht, konzentriert und vertieft sich auch sein eigenes

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Ich-Be-wusstsein bzw. SozialitätsbeIch-Be-wusstsein zur Ganzheit des Herzens, der Person und der Kräfte. Und je mehr es dem gläubigen Individuum bzw. dem gläu-bigen Volk in sittlicher Bemühung gelingt, durch die Liebe zu Gott seinem Leben Ganzheit und Tiefe zu verleihen, umso stärker wird auch Gott in seiner Einheit, Heiligkeit und Freiheit erkennbar und erfahrbar.8Ist in der

religiösen Erfahrung sowohl für das Gottesbild als auch für das Men-schenbild deren wechselseitige Auslegung und Bestimmung konstitutiv, so ist das Resultat dieser Auslegung in der biblischen Tradition: Personalität, Freiheit und Liebe.

Aber man muss hier vorsichtig sein, wenn man eine solche Anthropo-zentrik auf der Zeichenebene als für den christlichen Glauben besonders charakteristisch ansieht und dann auch das Gottesbild ganz vom Men-schen als Bild Gottes her versteht. Folgt man nämlich als Glaubensregel dem trinitarischen Glaubensbekenntnis, dann ist sowohl das christliche Gottesbild als auch das christliche Menschenbild bedeutend komplexer. Als grundlegende Spannung zwischen der Einheitlichkeit religiöser Er-fahrung und ihrer Vielgestaltigkeit durchzieht eine solche Komplexität be-reits die Religionsgeschichte, etwa als Nebeneinander der Erfahrung des transzendenten Hoch- und Schöpfergottes und der Erfahrung einer Vielzahl naher Erlösungsgottheiten, die die Nähe des Göttlichen in der Überfülle sei-ner Manifestationen und in der Vielgestaltigkeit der Lebenssituationen zum Ausdruck bringen. In der Identifikation des eigenen Erlösungs- und Volks-gottes mit dem einen Schöpfer der Welt in Israel erreicht die Komplexität und Spannung im Gottesbild einen neuen Höhepunkt und wird die Frage der Vermittlung zwischen der Einheit und Einzigkeit Gottes und der Vielge-staltigkeit seiner irdischen Vermittlungsweisen in der Fülle geschichtlicher Si-tuationen auf der einen Seite und der Transzendenz Gottes und seiner Immanenz auf der anderen Seite eine immer wichtigere Aufgabe.

In der christlichen Antwort auf diese Vermittlungsfrage: Im Menschen Jesus von Nazareth ist das Ewige Wort Gottes Mensch geworden und in der von seinem Geist erfüllten Gemeinde bleibt dieses Wort Gottes in der Welt gegenwärtig und wirksam, findet diese Komplexität ihren Ausdruck im trinitarischen Gottesbekenntnis, im Bekenntnis zum einen Gott, dem Vater (dem Gott über uns), dem Sohn (dem Gott mit uns) und dem

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ligem Geist (dem Gott in uns), das zugleich Bekenntnis zur Einheit von Schöpfergott, Erlösergott und Vollendergott ist. Hinter dieser Grundlogik des christlichen Gottesglaubens steht nicht nur die Dreidimensionalität des Menschen (Naturwesen, Geschichtswesen, Geistwesen), sondern – damit ver-bunden - auch die Dreigestalt der grundlegenden Medien und Orte religiöser Erfahrung (Kosmos, Geschichte, Psyche). Für diese komplexe Gotteserfah-rung ist beides wesentlich: seine Differenziertheit und seine Einheit. Die ver-schiedenen Verwirklichungs- und Erscheinungsweisen Gottes sind zu unterscheiden, aber in ihrer Einheit bestimmen sie sich auch wechselseitig. Der Schöpfungsglaube ist eine zentrale Erfahrungsdimension des christlichen Glaubens, die in einer Hinsicht (Differenz der religiösen Grunderfahrungen) von den beiden anderen Dimensionen (Erlösung und Vollendung) zu unter-scheiden ist, in anderer Hinsicht (Einheit Gottes) mit ihnen interferiert, inso-fern sie diese auslegt und von ihnen ausgelegt wird. Von der christologischen Mitte der Gotteserfahrung her kommt es z.B. zu einer weiteren Personalisie-rung und SoteriologisiePersonalisie-rung des Schöpfergottes (Vater Jesu Christi) wie auch der göttlichen Kraft, die uns innerlich erfüllt (Heiliger Geist als Person und Schöpfer des neuen Geschöpfs). Andererseits werden Christuserfahrung und Christusbekenntnis von den beiden anderen Artikeln her ausgelegt: Jesus Christus erscheint als Schöpfungsmittler und als Jesus Christus in uns (bzw. als Geist Jesu Christi) und vor uns (Wiederkunft und Vollendung). Analoges gilt für die Erfahrung des Heiligen Geistes: Der Heilige Geist erscheint auch als Schöpfergeist und Erlösergeist. Vom Bekenntnis zum Vater-Gott her wie-derum werden Jesus Christus zum Sohn Gottes und der Heilige Geist zum Geist Gottes. Nicht nur der geschichtliche Erlösungsglaube, sondern auch die Vollendungshoffnung kann vom Schöpfungsglauben her ausgelegt und grun-diert werden: Erlösungshoffnung und Vollendungshoffnung können ihre Ge-wissheit aus der Allmacht des Schöpfergottes beziehen. Andererseits ist die Vollendungshoffnung bereits in der Schöpfung (Paradies) und in der Heilsge-schichte präsent (Anbruch der Endzeit). Schließlich erscheint die Schöpfung nicht nur „am Anfang“, sondern als Neuschaffung auch in der Erlösungsge-schichte (Christen als „neue Schöpfung“ in Jesus Christus und im Heiligen Geist) und in der Vollendung (Neuschaffung von Himmel und Erde). In die-ser Hinsicht kann sogar die erste Schöpfung (wie etwa in der apokalyptischen Deutung) als völlig gescheitert und der Übergang zur Neuschöpfung als Sterben des Alten verstanden werden.

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Das bedeutet für die Frage des christlichen Verständnisses des Menschen als Bild und Zeichen Gottes: Die Erfahrung des Schöpfergottes und der Ge-schöpflichkeit des Menschen ist auf der einen Seite eine besondere, nicht er-setzbare eigene Erfahrung des Glaubenden. Auf der anderen Seite gibt es diese Erfahrung nicht unabhängig von der Erlösungserfahrung und von der Vollendungshoffnung.9Der transzendente Schöpfergott ist der persönlich

und geschichtlich nahe Erlösergott und der in der Hoffnung erwartete und in der Innerlichkeit erfahrene Vollendergott. In dieser Hinsicht ist das Ge-schöpfsein des Menschen nicht von seinem Sündersein, Erlöstsein, Unvoll-endetsein und VollUnvoll-endetsein zu trennen. So betrifft die Erfahrung des Schöpfergottes und der Geschöpflichkeit des Menschen das Menschsein des Menschen als solches, seine Herkunft, seine Konstitution (auch sein Teil-der-materiellen-Welt-Sein), seine bleibende Abhängigkeit und sein Zukunft. Sie begründet die Einheit mit allen anderen Geschöpfen, die Einheit der Menschheit jenseits aller Differenzierungen und die Würde jedes Einzelnen unabhängig von allen Differenzen (auch von der zwischen Glaube und Un-glaube). Im Glauben an die Allmacht und Güte des einen Schöpfergottes werden alle denkbaren Lebenssituationen in einer Erfahrung des individuel-len Gewolltseins, Angenommenseins und eines dementsprechenden Grund-vertrauens umgriffen. In der zeichenhaft vermittelten Nähe Gottes, die zugleich eine Nähe ist, ohne die das Geschöpf nicht leben könnte (seine Of-fenbarkeit und Gegenwart im irdischen Zeichen), und zugleich eine Ferne und Selbstrücknahme Gottes ist (seine Verborgenheit im irdischen Zeichen), ohne die das Geschöpf ebenfalls nicht leben, d.h. nicht als selbständiges Ge-schöpf leben könnte. Der Komplexität und Dialektik der Gotteserfahrung entspricht daher die Komplexität und Dialektik der Selbsterfahrung. Die Freiheit des Geschöpfs ist eine zur Freiheit befreite Freiheit, zugleich Gabe und Aufgabe, zugleich Abhängigkeit und Selbständigkeit.

Wenn das Christusbekenntnis die Mitte des christlichen Gottesbe-kenntnisses darstellt, dann ist zum einen damit gemeint, dass Jesus Chris-tus das definitive Bild und Zeichen des unsichtbaren Gottes ist (2 Kor 4,4; Kol 1,15; Hebr 1,3), dass in ihm die Offenbarung und das Heil Gottes in der Welt erfahrbar und zugänglich wird. Dann ist zum anderen damit aber auch gemeint, dass er das wahre Bild des Menschen ist.

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10Vgl. dazu Wenzel 2003, 157-210. 11Rahner 1971, 22.

In diesem Zusammenhang von Schöpfung, Erlösung und Vollendung ist die Geschöpflichkeit des Menschen eine Geschöpflichkeit im Banne der Sünde und des Bösen, die daher der Erlösung bedarf oder die der Vollen-dung harrt, in mystischen Erfahrungen schon einen Vorschein der ewigen Vereinigung mit Gott erlebend. So gesehen ist der Mensch nur Bild Gottes, wenn er sich dem Bild des Gekreuzigten und Auferstandenen gleichgestal-ten läßt, d.h., zusammen mit der ganzen Gemeinde zum Bild des wahren Bildes Gottes wird (Kirche als Heilszeichen Gottes in Jesus Christus).10In

dieser Hinsicht darf man also die Schöpfungslehre nicht von der Erlösungs-lehre, die Anthropologie nicht von der Christologie und Ekklesiologie tren-nen. Oder speziell im Rahmen des dritten Artikels ausgedrückt: Der Mensch wird nur dann zum wirksamen Bild Gottes, wenn er als geisterfüllte Existenz und in mystischer Vereinigung mit Gott die vollendende und ver-einende Kraft des Gottesgeistes bezeugt und bezeichnet und so zugleich die vollendete Einheit mit Gott und untereinander antizipiert. Gegen eine ver-äußerlichte Frömmigkeit hat Karl Rahner im Jahr 1966 das später vielzi-tierte Wort geprägt: „der Fromme von morgen wird ein ‘Mystiker’ sein, einer, der etwas ‘erfahren’ hat, oder er wird nicht mehr sein...“11

Der Mensch als Bild Gottes auf dem Weg des Glaubens

Die Zeugnisse des christlichen Glaubens erstrecken sich über einen Zeitraum von ca. 3000 Jahren. Sie sind nicht nur vielgestaltig, sondern auch Ausdruck eines wirklichen Weges des Glaubens, der deutliche ge-schichtliche Veränderungen einschließt. In den neuen gege-schichtlichen Si-tuationen wurden die alten normativen Texte (vor allem aus der Heiligen Schrift) immer wieder neu gelesen und angeeignet und ausgelegt.

Das Glaubensbekenntnis, das ein Ausdruck der Struktur christlicher Gotteserfahrung ist, hat in dieser Hinsicht (die Glaubensgeschichte der Menschheit zwischen Schöpfung und Vollendung als Weg des einen Gottes mit den Menschen) eine doppelte hermeneutische Anweisung be-reit. Zum einen sind alle einzelnen Zeugnisse der Glaubensgeschichte nur dann richtig verstanden, wenn sie als Teil des Gesamtweges verstanden

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sind, der als ganzer das Ankommen der einen Offenbarung Gottes in der Geschichte darstellt. Zum anderen sind die kanonischen Glaubenszeug-nisse der Vergangenheit (insbesondere das Evangelium Jesu Christi) und die gegenwärtigen Erfahrungen und Erkenntnisse in das Verhältnis wech-selseitiger Auslegung zu bringen. Denn nur so wird die jeweilige Gegen-wart als Ort und Medium der Begegnung mit Gott verstehbar und nur so wird die Universalität der Verheißung in den Zeugnissen der Vergangen-heit aufgedeckt.

Auch die einzelnen Zeugnisse der christlichen Glaubensüberlieferung, die speziell das Gottesbild und das Menschenbild betreffen, enthüllen ihre gegenwärtige Bedeutung erst, wenn sie als Teil des Gesamtweges des Glau-bens ausgelegt werden, der als ganzer die Offenbarungswahrheit Gottes wi-derspiegelt. So gesehen geschieht die Auslegung des christlichen Gottesverständnisses auf dem Hintergrund des gesellschaftsgeschichtlichen und geistesgeschichtlichen Wandels des menschlichen Selbstverständnisses. Zugleich bestimmt umgekehrt die christliche Gotteserfahrung und Gott-rede (Schöpfung, Trinität) auch die Geschichte des menschlichen Selbst-verständnisses (Personbegriff, Menschenwürde). Gerade von der Komplexität des christlichen Gottesbildes und Menschenbildes her ist auch der Weg des Glaubens nicht auf einen einfachen Nenner zu bringen. Das gilt für die Frage der christlichen Anthropozentrik ebenso wie für das Verhältnis zur neuzeitlichen Freiheitsgeschichte.12

Der Mensch als Bild Gottes in der Rationalität des Glaubens

Erkenntnistheoretisch ist eine Anthropozentrik insofern unhintergeh-bar als alle Erkenntnis menschliche Erkenntnis ist und daher durch menschliche Erkenntnisfähigkeit und deren Bedingungen bestimmt ist. Will man jedoch den Subjektivismus vermeiden, muss man eine dialekti-sche Beziehung von Subjekt und Objekt voraussetzen: Ohne Erkenntnis-horizont begegnet keine Welt der Gegenstände, aber die Wirklichkeit geht in den subjektiven Erwartungen und Anschauungen nicht auf. Durch ihre Eigenständigkeit kann sich auch noch die Struktur der Erkenntnisweisen

12 Diese wichtige Frage kann hier allerdings nicht weiterverfolgt werden. Vgl. etwa Irrgang 1986; Kessler 2006a.

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13Vgl. dazu Schaeffler 1995.

14Vgl. ausführlicher Wiedenhofer 2005.

zur Veränderung zwingen. Die Konstitution von Subjektivität und Objek-tivität erfolgt in den verschiedenen Erkenntnisbereichen (Wissenschaft, Re-ligion, Kunst, Ethik) in unterschiedlicher, aber aufeinander angewiesener Weise.13Auf jeden Fall gibt es diese erkenntnistheoretische Anthropozentrik

auch im religiösen Glauben und in der Theologie: Nur auf menschliche Weise können wir Gott erkennen und von Gott reden. Da Gott aber nicht Teil dieser Welt ist, ist jede Gotteserkenntnis nur eine analoge Erkenntnis. Dem entsprechen auch die Kriterien der Objektivität (Schriftgemäßheit, Überlieferungsgemäßheit, Kirchlichkeit, Vernünftigkeit).

Eine analoge Dialektik gibt es auch im Verhältnis von Religionsge-schichte und Offenbarung: Weil es ohne irdisches, weltliches Zeichen und Zeugnis keine geschichtliche und weltliche Erscheinungsgestalt des Göttli-chen in dieser vergängliGöttli-chen Welt gibt, aber keine weltliche oder ge-schichtliche Erscheinungsgestalt das Göttliche ist, gibt es einerseits eine Religionsgeschichte religiöser Zeichen; andererseits würden diese keine Transparenz auf das Göttliche bieten, wenn dieses nicht durch seine Nähe Menschen zur religiösen Zeichensetzung und Zeichendeutung befähigte. In der Begegnung Gottes mit den Menschen ersetzt Gott nicht, das, was Sache des Menschen ist, nämlich im freien Glaubensgehorsam dem Anruf Gottes gegenüber Zeichen göttlicher Nähe zu verstehen und zu setzen, sondern er befähigt in seinem offenbarenden Nahekommen die Erfah-rungs- und Handlungsfähigkeit des Geschöpfs, eben dies zu tun und eröff-net so neue Wege in der Religionsgeschichte.14

Gegenüber der religionskritischen Projektionsthese wird die theologi-sche Apologetik zugestehen, dass zwitheologi-schen der Art wie sich die Mentheologi-schen in Natur und Gesellschaft selbst verstehen und der Art, wie sie sich ihre Gottheiten vorstellen, eine Entsprechung besteht, aber sie wird bestreiten, dass dies ein Widerlegungsgrund für den Wahrheitsanspruch der Glau-bensaussagen sei. Nicht nur ist die Antwort auf die Frage, ob menschliche Wünsche und Projektionen gehaltvoll oder illusorisch sind, gesteuert von grundlegenden Glaubensüberzeugungen, nämlich ob man die Wirklich-keit in ihrem Grund und Wesen für gut oder schlecht, für sinnvoll oder sinnlos hält. Die Offenheit des Denkens für die ganze Wirklichkeit und die

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Erneuerungsbereitschaft der Vernunft angesichts ihrer geschichtlichen Selbstverfangenheit und Erfahrungsunfähigkeit ist ohne die Begegnung mit der offenbarenden und befreienden Macht dessen, der die Wahrheit und der Sinn selbst ist, nicht denkbar. Denn nach der Dialektik der ideali-stischen Geschichtsphilosophie kann der Geist in allen seinen Wandlungen nur zu sich selber kommen, während nach der Dialektik der materialisti-schen Geschichtsphilosophie der produzierende Mensch in allen Revolu-tionen der Produktionsverhältnisse immer nur sich selbst produzieren kann.15Die christliche Lehre vom Menschen als “Bild Gottes” und von der

Kirche als “Zeichen des Heils” bietet demgegenüber ein Modell, das die Doppelgefahr von Dogmatismus und Skeptizismus zu überwinden ver-mag, weil in Überwindung der fatalen Alternative beides zugleich gewähr-leistet wird: die Begründung des Anspruchs der Glaubenden, eine verpflichtende Wahrheit anzusagen, und zugleich die Zurückweisung je-den Versuches, darauf einen Anspruch auf Rechtfertigung oder gar auf Macht zu gründen.

Auch in der Auseinandersetzung mit der Moderne stehen Theozentrik und Anthropozentrik in einem dialektischen Verhältnis: Wurde zwischen der Mitte des 19. Und der Mitte des 20. Jahrhunderts die Theozentrik des Christentums und die Anthropozentrik der Moderne vorwiegend als klare Alternative angesehen, so ist die Verhältnisbestimmung seither vielseitiger, komplexer und dialektischer geworden.16 Die Selbstkritik der modernen

Vernunft und die Selbstkritik des christlichen Glaubens haben im Verein mit der wechselseitigen Kritik und im Zusammenhang bestimmter politi-scher, ökonomischer und kultureller Entwicklungen auf beiden Seiten ge-fährliche absolutistische Selbstmissverständnisse aufgedeckt. Theologisch konnte z.B. im Gefolge Pascals und Kierkegaards argumentiert werden, dass dort, wo der Gottesdienst durch den Götzendienst ersetzt werde, d.h., wo die Autonomie des Menschen verabsolutiert und die heilsame ge-schöpfliche Abhängigkeit von Gott verlassen werde, eine die Menschlich-keit des Menschen vernichtende Selbstvergottung oder Fremdvergottung Einzug halten werde.17 Philosophisch und wissenschaftlich konnte z.B.

umgekehrt argumentiert werden, dass der hohe Selbstanspruch des

christ-15Vgl. Schaeffler 1974, 20-22, 32-34, 40-47, 80-86, 100-108. 16Vgl. Schaeffler 1980.

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18Vgl. dazu besonders Wenzel 2003.

19“SelbstverständIich vom Höchsten, das sich im Sein zeigt, müssen wir ausgehen, um uns einen Begriff

vom Göttlichen zu bilden, und der Geist in uns ist das Höchste, was uns im Universum bekannt ist. Kein Verdacht der Selbstparteilichkeit kann daran etwas ändern. Soll Ihm fehlen, was wir haben? In diesem Sinne des Schließens von uns ist ein Anthropomorphismus im Gottesdenken ebenso legitim wie unaufhebbar” (Jonas 1988, 41).

20Vgl. Rahner 1957; Greshake 1993. 21Vgl. etwa Pannenberg 1967; Schaeffler 1980. 22Vgl. etwa Ratzinger 1982a; Ratzinger 1982b.

lichen Glaubens und der kirchlichen Institution immer schon mensch-lich-weltlich vermittelt und durch bestimmte gesellschaftliche und politi-sche Entwicklungen bedingt sei. Anthropologisch konnte der Mensch gerade von seiner Offenheit, Fraglichkeit, Abhängigkeit, Bildhaftigkeit und Relationalität her verstanden werden.18Philosophisch und theologisch

konnte gesagt werden, dass das Gottesbild nicht eine Unterschreitung des menschlichen Selbstverständnisses sein dürfe und dass daher ein solcher Anthropomorphismus legitim sei.19Wegen der Komplexität der modernen

Anthropozentrik und der Komplexität christlicher Theozentrik sind heute sowohl eher modernitätsfreundliche anthropologisch gewendete Theolo-gien als auch eher modernitätskritische Kritiken anthropologisch gewen-deter Theologien möglich.20

Die Verbindung von heilsgeschichtlichem biblischen Glauben und griechischer Metaphysik gehört zur Konstitution christlicher Theologie und bildet dann eine ständige Herausforderung die Geschichte hindurch. Durch diese Verbindung haben sich beide Pole wechselseitig beeinflusst und dabei auch sich selbst verändert. Theologischerseits wird nun der uni-versale Wahrheitsanspruch der geschichtlichen Gotteserfahrung aussagbar. Umgekehrt wird der Gott der Philosophie, das selbstbezogene reine Sein und Denken zugleich relational verstehbar, als Gott der Menschen, als Liebe. Im 19. Und 20. Jahrhundert verschärft sich vor dem Hintergrund der westlichen Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert und vor dem Hinter-grund des modernen Denkens und insbesondere auch des geschichtlichen Denken des 19. Jahrhunderts und im Kontext des Traditionsbruchs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Spannung zwischen Geschichte und Wesen, Heilsgeschichte und Ontologie.21Auf der einen Seite gibt es

Versuche einer dezidiert heilsgeschichtlichen Theologie. Andererseits wird ihnen aber immer wieder auch die Notwendigkeit der Ontologie und Me-taphysik für die Theologie entgegengestellt.22Weil um der Rationalität des

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Glaubens willen eine solche Verbindung heute dringend gefordert ist, sind heute vor allem solche philosophische Konzeptionen theologisch gefragt, die eine Vermittlung von Geschichte und Ontologie unternehmen.23

Im interkulturellen und interreligiösen Dialog gibt es faktisch keine bloß geschichtliche, kosmische oder psychische Religion. Religionen sind immer eine Mischung dieser drei Grundtypen von Religiosität. Aber in je-der Religion gibt es einen dominanten Grundtyp, je-der die Gestalt je-der an-deren Typen von Religiosität mehr oder weniger stark integriert, begrenzt, auslegt und bestimmt. Religionen haben hinsichtlich ihrer Erfahrungs-struktur und ihres Zeichensystems offenbar ein Zentrum und sind in die-sem Sinn eben kosmozentrisch, historiozentrisch oder psychozentrisch. Das Christentum ist eindeutig historiozentrisch, vielleicht sogar das deut-lichste Beispiel einer geschichtlichen Religion.24 Der

Anthropomorphis-mus in der Gottesvorstellung ist daher prinzipiell legitim und notwendig. Denn er ist die vorherrschende Zeichengestalt historiozentrischer Religio-nen.25 In anderen Religionen mögen kosmomorphe oder psychomorphe

Zeichengestalten im Vordergrund stehen. Diese Anthropozentrik in der Form der Historiozentrik ist der spezifische Beitrag des Christentums im Dialog der Religionen. Umgekehrt wird in diesem Dialog dann auch sicht-bar, dass im christlichen Gottesbild selbst ein sehr starker kosmozentrischer und psychozentrischer Aspekt vorhanden sind. Man kann sogar sagen, dass die Zusammengehörigkeit und die wechselseitige Auslegung und Bestim-mung der Grundtypen der Religiosität für jede Religion einen wichtigen Authentizitätsmaßstab darstellt. Denn jeder Grundtyp droht auf Abwege zu geraten, wenn er isoliert oder gar verabsolutiert wird.26In allen Fällen

muss jedoch zur Vermeidung des „Götzendienstes“ die grundlegende Dif-ferenz zwischen Gott und Welt, d.h. zwischen Zeichengehalt und Zei-chengestalt aufrecht erhalten werden. Auch Anthropomorphe bzw. historiozentrische Gottesvorstellungen werden deshalb von ihrer ständigen Kritik begleitet.

In der neueren umweltethischen Diskussion werden häufig anthropo-zentrische Ansätze abgelehnt und durch pathoanthropo-zentrische Ansätze

(Leidens-23Ein gutes Beispiel ist Schaeffler 2004a. 24Vgl. auch Seckler 1994, 1113f.

25Vgl. Siewerth u.a. 1957; Schaeffler 1974; Schreiner/Schütte 1993; Löhr u.a. 1998. 26Vgl. Korvin-Krasinski 1983; Waldenfels 1983; D’Sa 1987; D’Sa 2006; Wiedenhofer 2008.

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27Vgl. etwa Kessler 1990; Irrgang 1992; Schlitt 1992; Elliot 1995; Pfordten 1996; Weiß 1999; Kessler

2006a; Krebs 2007.

28Vgl. dazu Schaeffler 2004b, 358-388.

fähigkeit als Ansatzpunkt), biozentrische Ansätze (Leben als Ansatzpunkt) oder physiozentrische Ansätze (Natur als Ansatzpunkt) ersetzt, weil nur so Lebewesen und Natur einen Eigenwert erhalten könnten, während an-thropozentrische Ansätze nur dem Menschen einen Selbstwert zuerkenn-ten und daher alles Nichtmenschliche allein nach seinem Nutzwert für den Menschen beurteilen müssten. Daneben gibt es jedoch auch noch gemäßigt anthropozentrische Ansätze, die den Eigenwert der Lebewesen und der Natur zu integrieren versuchen, ohne die Sonderstellung des Men-schen in der Natur aufzugeben. Man kann hier an die neuere Auslegung der Gottebenbildlichkeit des Menschen und der damit verbundenen Son-derstellung in der christlichen Tradition anknüpfen, die deutlich gemacht hat, dass damit keine egozentrische Macht- und Herrschaftsstellung des Menschen, sondern vielmehr seine Besonderheit als sittliches Subjekt und damit seine besondere Verantwortung und sein besonderer Dienst gemeint sei. Mit einer solchen ethischen Anthropozentrik ist durchaus vereinbar, dass der Natur ein ästhetischer, religiös-mystischer und ontologischer Ei-genwert zuerkannt werden kann.27Ja, die religiöse Begründung der

beson-deren Würde des Menschen aus seiner Gottesbeziehung ist auch ein Anstoß für die philosophische Anthropologie und Ethik.28 Der

christli-chen Gotteserfahrung liegt nämlich (vor allem aufgrund ihres personalen und geschichtlichen Charakters) ein dialektischer Begriff von der Freiheit Gottes zugrunde. Das dialogische, liebende Wesen Gottes (Einheit der göttlichen Natur in der Dreiheit der göttlichen Personen; Gott ist die Liebe) ist die Möglichkeitsbedingung von Schöpfung und Heilsgeschichte. Die Erschaffung des Menschen ist daher nicht Konsequenz des innergött-lichen Lebens, sondern freie Entscheidung Gottes, aus der sich weitere kontingente Akte des Wechselverhältnisses zwischen Schöpfer und Schöp-fung ergeben. Das bedeutet für eine philosophische Anthropologie: Wie das dialogische Wesen Gottes die Möglichkeitsbedingung von Schöpfung und Heilsgeschichte ist, so ist der Mensch kraft seiner personalen Natur ein dialogisches Wesen, das in einen freien Dialog mit anderen Menschen und der außermenschlichen Natur eintreten kann, in dem er deren Anspruch vernimmt und antwortend zur Sprache bringt. Aber solcher Dialog als

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Selbstbindung und Selbsthingabe zur Selbstfindung geschieht in freier Entscheidung. Diese dialogische Natur besitzt der Mensch in der Perspek-tive des christlichen Glaubens, weil er durch Gottes freie Anrede ins Dasein gerufen worden ist. Sein Wesensvollzug ist Antwort auf diese schöpferische Anrede durch Gottes Wort.

Obwohl das sogenannte anthropisches Prinzip sowohl in seiner starken wie in seiner schwachen Version vielfach kritisiert wurde, ist es nicht völlig von der Bildfläche verschwunden.29Denn es macht auf einen auffälligen

Sachverhalt aufmerksam, dass nämlich die Vielzahl der Naturkonstanten im Universum so fein aufeinander abgestimmt ist, dass wir als Beobachter des Kosmos überhaupt existieren können. Der Mensch passt in den Kosmos, aber auch der Kosmos passt in auffälliger Weise zum Menschen, scheint ge-radezu auf den Menschen ausgerichtet zu sein. Von hier aus ist der Schritt für die anthropozentrische Sicht der starken Version nicht weit, dass nämlich der Mensch der Sinn der kosmischen Entwicklung ist, dass die kosmische Ent-wicklung so erfolgen musste. Philosophisch gesehen muss aber die Unwahr-scheinlichkeit des Prozesses nicht notwendig seine Notwendigkeit oder sein Gewolltsein bedeuten. Aber innerhalb eines bestimmten Weltbildes oder im Rahmen einer bestimmten religiösen Erfahrung kann der auffällige Sachver-halt durchaus Teil einer einheitlichen Zeichen- und Bedeutungswelt sein: Auf dem Hintergrund der vorkonziliaren und konziliaren Erneuerung der Lehre von der imago Dei versuchte z.B. die Internationale Theologische Kommission im Jahre 2004 „erneut die Wahrheit zu bekräftigen, daß die menschliche Person nach dem Bilde Gottes erschaffen ist, um sich der per-sonalen Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist und in ihnen der Gemeinschaft miteinander zu erfreuen, sowie auch um im Namen Gottes eine verantwortliche Dienstleistung an der geschaffenen Welt wahrzunehmen. Im Licht dieser Wahrheit erscheint die Welt nicht mehr al-lein als unermeßlich und möglicherweise sinnlos, sondern als Ort, der um der personalen Gemeinschaft willen erschaffen ist.“30

Man kann daher theologisch zusammenfassen: Das Mysterium Gottes und das Mysterium des Menschen sind nur in wechselseitiger Interpreta-tion zugänglich. Im Verständnis Gottes spiegeln sich die Selbsterfahrungen

29Vgl. etwa die Diskussionsbemerkung des Chemiker Peter Schuster in Horn/Wiedenhofer 2007, 154. Vgl.

außerdem Bertola/Curi 1993; Kanitscheider 1996; Harris 1998; Lüke 2001, 243-250; Polkinghorne 2001, 85-89.

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des Menschen in Natur und Geschichte wider. Dem komplexen christli-chen Gottesverständnis (Schöpfer, Erlöser, Vollender) entspricht umge-kehrt ein komplexes Verständnis des Menschen (als Geschöpf, erlöster Sünder und innerlich mit Gott Vereinigter). Der Vorrang des Menschen, ein besonders Bild und Zeichen Gottes zu sein, ist als schöpferischer, erlö-send-befreiender und vollendender Dienst an der Welt das Gegenteil der materialen, machtförmigen neuzeitlichen Anthropozentrik.

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