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Die Lehre vom Worte Gottes und die Predigt: Ein Bericht

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Academic year: 2021

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(1)

m

itbfoluttert tuerben. ©enn hie Kirche gef)t ihren SSeg burcf) bie <325elt. s2luf bie]ent SSteg ift 3toar bie geift licfjp }>e r fo n a ie Sffttrflichfeit, ber fie

gehören barf unb [oll, immer biefelbe, aber bie jetoeilige ©egegnung mit i(jr ift immer imeber bon neuen ©efabreit immanenter ^BirflidEj* feiten bebroi)t, bie ficfj eilten ^3ia^ neben ober an ©teile 5er eilten (325irfltdöfett erobern tbollen, um bie

in ber .Kirche ge 1)1. (Gegenüber

biefen immer töieber neuen ©erfieibungen fird^enfrember gerftörung'S* fräfte toirb

bon geit 3U geit (Ereignis, b a | bie Kirche 3U einer

neuen (Erfenntnis unb ’ilittbenbung ber e i n e n ‘iöirflidjfeit in bie inbibibueilen ©efafjren einer bestimmten geit fjtnein fortfcfireitet, lt>o= burdj bann ber 3eitgenöffifcf)e ©egner erfannt, entlarbt unb aue>=

geg:ren3t tbirb auä ber bie Kirche anfprechenben. unb beaitiprudkitbcit

SÖ3irfiichfeit. €>'0 geht bie Kirche ihren SSeg burciji bie geit in beir

befennenben ‘2Iad)foIge ihres Qierrn. Hub ab unb 3U barf fie an

einer SQ3egfreu3ung — mitten iit einer ihre (Eriften3 bebrohenben ©e=

fahren3one — in einem neu formulierten unb angetbanbten ©efenntnig

ber einen Offenbarunggtoirfltdpeit ein gleichen aufrtchiten, baä auf ’31 b= loege hintbeift unb bie weitere redete ‘iöeg.richtung bezeichnet.

©ie ©armer (Erflärung ift mir ein foIc|e£ für nufere geit fielt* bertretenb für bie ebangelifchen Kirchen ber ‘iöelt aufgeridjtetes ‘SSeg*

3eid^en. ©ie befennt fic§. 3U ber einen 0ffenba r u ngStoirf lichtett, bie

3efu8 (Ehriftu^

ijeifyl

©ie bezeichnet bie ber Kirche Sfrifti in nuferer

3eit broheuben ©efahrert. ©ie tbill un3 bon allen in biefer geit be=

fdEjrittenen sybtoegen 3urücfholen unb auf ben rechten (Ehriftustoea

ftellen.

.ßajjt

uns barum gemeinfam unferer 'JHutterfirdje als Kirche fagen, bafo toir auf bem bon ihrer ©armer (Erflärung, un3 getoiefenen SÜÖeg mit ihr gehen tböllen

alß

bem rechnen ‘JBeg ber Kirche (Ehlrifti

für unfere geil. p. Reufd).

S i e £ e& re D om B o r t e ® o ite « u n i) i>ie p r e O ig l. S in 33.ericf)t.

© a3 redete i23erftänbrtis beffen, ü>a3 in ber Kirche Sfjrifti Sßriebtgt ift, tbirb beftimmt burdf) bag rechne ‘©erftänbnig beffen, tba§ ber Kirche

‘JDort ©ottes ift. ©ie l;ei)rc bon ber ©rebigt tbirb in ber Sehre bom £2öorte ©otteS begrünbet unb läuft letztlich in ben ©at} reformatortfeher Sheoiogie a u s : -praebicatib berbi bibini eft berbum bibinum (©ui* linger).

,,©te ©rebigt

beä

'Söorteö ©ottes ift Stöort ©otte3“. ©ag heigt: bie ^rebigt ift ba3 SCOort ©ottes in feiner ©egentbärtigfeit,

alß

(Ereignis jetbeils heute — unb fie ift bas als ©rebtgt bes 3öorte3 ©otte^, ba3 borauggefet3t tbirb, baä gefprochen ift in ber ©efchichite,

(Es tbirb alfo hier bom 3öorte ©ottes unterfcheibenb gelehrt.

I. (Eben biefe 'Unterfcfieibung ift reformaiorifd), toobei bann bas

3ü>ei= ober breifach1 unterfchtebene <2Bort ©ottes immer baä e i n e

©ottestoort ift. Karl ©artl), ber in feiner „Kirchii($en ©ogntatif“, ©anb I, 1, in § 4 feine i'ehre bon ber ,,breifad)en ©eftalt

beß

iio rtes

(2)

©otteg“ borträgt, fagt in einer Ijiftorifdjen 3lnmerfung ba3u: „S>ie

ßetyre bon ben brei '©eftalten beg iOorteg ©otten in bem f)ter ber= fugten Umrifr ift nidjt neu . . . — (Eg finb bor altem einige ©teilen bei Cutter, bie i)ier in 33etradjt fommen.“ S^efe ©teilen, unb 3ir>ar

augfddiefjlicf) fie, 3itiert “Barth bann. Semerfenstoert ift an tf)nen,

toie fei>r Cutter bag s2Teue Seftament afe münblicf>e %>rebigt, afö

lebenbtgeg gieugnig berfteljt. „ . . . ©ö foll bod) bag (Ebangeltum ober bag ileue Seftament eigentlich nicht gefd>rteben, fonbern in bie lebenbige ©timtne gefafjt toerben, bie ba erfdjallt unb überall gehört toerbe tn ber 'EÖelt. 3>ajj eg aber aud> gefd>rieben ift, ift aug ilber= flufj gefd)el>en“ ((Spiftel 0 . ^etri, 1523). ^yreiUcf) toeijj Cutter aud) bon bet SBebeutung, toeldje bie fdjriftlidje i^trierung beg 3 eugniffeg

ber 'ilpoftel t)at: „Sag man aber fjat muffen ?3üd)er fcf)reiben, ift fd)on ein großer ’ilbbrud) unb ein ©ebred>ert beg ©eiftcö, baß eg bie "2Iot er3ttmngen [)at unb nicht bie s2k t ift beg 'Heuert Seftamenteg;

benn ba anftatt ber frommen Sprebiger aufftunben &'etjer, falfd>e l'etjrer unb mancherlei Srrtum . . . , ba mußt man bae £eJ}t berfucfyen, baö

3U tun unb not toar, auf bajj bod) etlidje ©djaf bon ben Wölfen

errettet toürben: ba fing man an 3U fd)reiben.“ 'iiltf^au^, ber bieg

3itat aug Cutter bringt („3>ie cfjriftltdje '10ai)rf)eit“ I, 0 . 181), be= merft ba3u, baß „fid> fold)e (Ertoägungen über bie toefentlidje SStünb»

lid^feit unb bie nur fefunbär nottoenbige ©d)rift[td)feU“ bei Gallun nicht finben, unb $arl 33arth fagt 3U ber itnterfd>etbutig £utl>erg;

„6 ie 3eigt aber, toie er über bag ^erijältni^ bon ©d)rift unb sprebigt

überhaupt gebadet f>at: Seibe i)abeu benfelben Snfjait unb 3toar fo,

bajj bie ^rebigt

ifyn

3unäd)ft aug ber ©dfjrift empfängt unb alfo

ni<|tö anbereg alg ©chrifterflärung fein fann, aber aud) fo, ba§, er aug ber 0 d)rift burdjaug eben in ©eftalt bon lebenbiger -ikrfünbiguitg

entnommen »erben unb fo 3um Siöort ©otteg an ung toerben muß,“,

^Bag aber Cutter unter bem imijalt unb ©egenftanb bon ^eiliger ©d)rift unb ‘■ßrebigt berftanb, bag

fyat

er in einer 'Prebigt aug 1523 über £ufag 2 3U S23erö 12 fo auggefprochen: ,,(£[)riftu0 ift in ber

©d>rift eingetoicfelt bttref) unb burd), gleich tote ber ßeib in ben Suhlen. Sie Rippen ift nun bie ^rebigt, barin er liegt unb ber» fajjt toirb, unb baraug man (Effen unb Butter nimmt.“

£'utf)erg 3ntereffe bei feinen !tnterfd>eibungert ift offeitfunbig. <Sr bat bie ‘Bibel toaijritd) nid>t au3 nur räuiniid>=3eitltd)er Verborgen»

heit I)erborge3ogen unb in bie Öffentiid>!eit gebracht. (Ir I>at fie nid>t

alg 33ud) toieber entbedt. (Er ijat bielme^i4 bie ©nabe erfahren, bajj er ii;r ftummeg SIBort alg bag lebenbige iOort fo bernafjm, baß fie i^m 3ur ‘Berfünbtgung ©otteä in S^riftug tourbe, ben er nun felbft

berfünbigen mußte. £utf>er i)at bae iOort ©otteä überhaupt, unb bamit aud^ bie Qeiiige ©d>rift, in feiner © e ift f) a f t i g f e i t , ^}er = f o n ^ a f t i g f e i t unb © e g e n t o ä r t i g f e i t erfahren unb fid) mit biefer (Erfahrung nid)t borjüglic^i gegen eine falfcfye Sehre botn ‘ZDorte ©otteg, fonbern überhaupt gegen eine Sheoiogie unb $ird)e getoanbt, in ber S>ingiid)feit ben ©eift, Snftitution bie ^erfon unb Srabition bie ©egentoärtigfeit unb ©ieid^eUigfeit beffeu berbedten, in bem bod) $ird)e unb S^eologie allein begrünbet finb. S ag lebenbige SBort

(3)

©otteg, heißt baä, toar nicht unter anberen ein ©egenftanb feiner Sehre, fonbern feine Boraugfe^ung, bie SCÖirfiidjieit, in ber er tour=

3elte unb bie er prebigte.

!2öenn nun heute eine erneuerte reformatorifche Sijeotogie auf

bem ‘Plane ift, fo h<*t fie ben s2lnftofj,, tote toir noch fehen toerben,

bon einem anberen ©eigner empfangen alg Suther, aber fie ift eben barin reformatorifche Sinologie, baß fie toie bie 'Reformation bag ‘iöort ©otteg 3ur ©runbfage hat. bie fie, angefid)tg i h r e 3 ©egnerg,

flar 311 erfaffen ft cf) bemüht. Bei biefem Bemühen treten bann in

ber i'e^re bom ißorte ©otteg beutlicher bie Hnterfcheibungen fyeroor, toeiche in ber Deformation bor allem bon Suther im ‘'itnfatj gemacht finb.

Sag toirb eine Hberfid)t 3eigen über biefe Hnterfcheibungen in

ber neueften Sogmatif, fotoeit fie nun 3U ung getaugt ift, b. h- in 3eittid)er Reihenfolge bei Siart Barth, in feinem feit 1932 erfd>ei=

nenben bielbänbigen, noch' nid)t abgefchloffenen <2Berf „Sie fircfjlidje

Sogmatif“, bie in Banb I „Sie Sehre bom SBorte ©otteg“ bei)anbelt. in ber auf brei big bier Bänbe berechneten Sogmatif bon (Emil Brunner, beren 1. Banb 19A6 erfd}ien, unb bei ^Jaul Qlltfjaug, „Sie d)riftiiche <2Dahrheit, i'eijrbuch ber Sogmatif“, 2 Bänbe, 1947, unb „2Ibrif$ ber Sogmatif“, Banb I unb II, 3. Auflage, gieichfailä 1947, (Ehe toir biefe ilberfidjit nehmen, toerben toir 3toedmä§ig bie geifteg=

gefdf)td£)tiicf)e tage fenn3eid>nen, in toeldjer bie genannten neueften fi)fte=

matifchett SBerfe entftanben finb.

II. ©otoeit bie genannten brei Sogmatifer in ber Sehre bom SCDorte ©otteö übereinftimmen, toirb ber gegebene 31nla& 3ur Sehr?

bilbung ber gleiche fein, toie anberfeitä auch öa, too fie fid) unter» fdjeiben — unb eg beftehen erhebliche Unterfchiebe, bie 3U ftubieren

Dot tut — ber gemeinte ©egner berfelbe ift, toenn auch in berfci)iebener ©id)t. ^Benn nun ber ©egner einer neuen reformatorifchen Si)eo(ogie nicht ber urfprüngiid)e ©egner ber Deformation, nicht bie römifd>e Birdie ift, toer ift eg benn? (£0 ift, fur3 gefagt, bie moberne ‘iDeitr

anfdjauung, bie I)ier unbollftänbig alg Rattonaligmug, ^iftoriömug, ‘itaturaiigmug, Relatibigmug, '}>ofitibigmug ober 3ufammenfaffenb als

©äfularigmug, b. h- ‘JBeitanfdEjauung ohne ©ott be3eicf)net fei,

(Eg finb auf ber einen ©eite bie rationale, auf ber anberen ©eite bie hiftorifdje Betrachtung ber <2DeIt, bie im Saufe ber lebten ;jühr= hunberte einen bölligen <28anbel ber ‘üÖeltanfcfjauung unb beg Be= toufttfeing ber Sßlenfchheit herbeigeführt ha&en- Sie rationale <Er= faffung inabefonbere ber 'itatur unter ber Kategorie ber Äaufalität bei 'iHugfchlufi jeher anberen, ettoa einer teleoiogifd)en Betrachtung^» toeife, hat bie D atur alg eine in fid) gefchloffene Einheit unb cIBelt berftehen gelehrt, bie burd)gättgig gefetjticf) unb nottoeubig in fid) felbft beftimmt ift. Unb bie au&erorbentlichen (Ergebniffe biefer Be= trachtunggtoeife in ihrer toiffenfchaftlichen Surchführung unb ted)= nifdien süntoenbung haben ihr relatibeg Ded)t in einem foldjen ‘2Itafre

beftätigt, ba§ fie bag ‘Betoufjtfein ber <22tenfdjen big in bie ©e_gen= toart hinein 6ef)errfd)t unb eben in biefer Beherrfdjttng naturaliftifd)

beftimmt.

(4)

Siefe (Entoicflung f)at nun bie fcfjtocrften folgen für

boê

ßeben ber 32tenfd)f)eit gehabt. 323ie írnrb mit faft 3totngenber pfcFjoíogifcÇiier

<2Tottüenbigfeit bie ctl)ifd)e 33etra:d>tung, bie: freie fitilidje gidfejjung gelähmt, too ba£ ntaíT)cntatifd)=natumiffeufd)aft(id;e Seiden ftdj bei mcnfd/íidjcn IBcüntjjtfeinö bemädjitigt. „Sinn“ unb „giiel“ tnerben bei ßäfjmung ber fittlidjen Urteißfraft 31t ftillfüríid> gefegten „giweefen“,

bie. ber Statur immanent, auf (ôrintb ber ernannten ©etetjmäfjigfcü burd) £enfung ber natürlid)en ‘Vorgänge: erreidjt tccrbeit iomten unb als in ber1 'Statur blcibcnb audji au3fd)íic«Iid) na d; natüríid)en sprin® 3tpien beftimmt toerben. (1) Ser 3tatnransm us crfetjt' bie (£t()tí, be®

Raubtet, er fei (£tl)if. S a i ßeben afê 33ioá 3, “33., ein rein natura.»

liftifdjer begriff, begrünbet eine (Stljif ber (Steigerung be£ Sebená, unb e§ bleibt beut SktDujjtfein beê SQtcnfdjen babei toeitfjin ber borgen, tnie feíjr bie bcrnidntlid) fittfid)en giele einer folcfyen (Stí)if nid^tê toeiter finb als nad) belieben ^erauägegriffene 3Höglid)feitcn ber Statur, SBaä aber bon einer foldjen € if|f ber £eben£fteigerung gilt, baê gilt ebeitfo bon feber anbeten mit reinen Stalurbegriffen arbciteitbeit (Stbii Sntmer ergibt fidf)' foldje (Stljtf anã einer ßäijmung, bes fittlidjcn 33e= tPUBtfeiné- alê ©eftalt bcS StaturaMmuê.

Söeldje (\3cfaljr aber toeiferfün ein foldjee Scttmßtfcin bärftellt,

baê, bom b)iffenf(|aftli(f)pfa;ufalen Senfen te>efentiid)i Êèftimmt, 3ü>afc fet^t unb biefe gtoede, ba fie in ber Statur alä: SKöglidjfeit liegen, audj 3U erreichen benitag, baê' ift beutíid^i. Ser SHenfdj, in beffen

33ett>u|tfein bie SBelt ausfä)lici;lid) ober uiefentlid) gegeben ift até bie gefdiíoffene (Einheit, bereit Vorgänge burdjigefienb bon einer er® fennbaren ©efetjmäfiigfett beftimmt finb, auf (>3rmtb beren er giele fe^t unb erreid.it, tt>irb erfüllt bon bem 33dmtf3tfciit ber unbebingten

$errfd)aft über bie SBelt, unb fcMießlid) fo babon erfüllt, baf; er alle», toaS nun bod)' an Satfad)en unb (Ereigniffen in ber Statur biefem ^errfdjüftäbetem&tfetn ibiberfprtdjt, überfielt ober auä bem 33Iief® felb fdjafft — tnbetn er, fagen unr einmal, baä Krattfe burd} Sötitng unb baé Sote bitrdj Sluflöfuitg ausfdjeibet abfeite bom fonftigen ©e® fd;el)en.

Sagi eine in fidji gefddoffene iOelt gefetjlid) bestimmten 05e= fcÇ)eí)enê alleê unb jeben in ein allfcitigcs faitfaúnoímenbigc^ Slb® ipngigfeitôberí)âítntô ftellt unb bajj battad) itid)t ab3ufei)cn ift, toie®

fern ber Sltenfd) fidji über biefe SBelt ber burdiigängtgen 3lbl)äitgigfeit

3um i£>errfd)er crljebeit foll, baä1 bleibt 3unäd)ift bcrborgcitj toeil bas

‘Setnuftfein blinb teirb für jebe 3Btrflid)feit aujjerljalb ber natura® liftifd)

Qébaã)ten

3BeIt. 3a, bie §-t)poftiafierung einer fjierrfdjiaft beg

Silenf^ien m'ag bem bämonifierten iBeuntijtfciu fidji noef). beftätigen ba= burd)!, baf; fie als (Srlöfuitg ans ber s3Tot gefüllt uiirb, in bk ber Sltenfd)' mit ber ©rfinbuug biefer leeren, 3tt)angbolien, unBarm®

l)er3tgen <3®elt fid): gebracht

lyat.

(2) ‘STidjt a ll ob bie -Jlmoeubung

ber Äufalbetriac^itung auf bie ‘Statur 3U bem allen führen müffe, t»ag

nun [)eute itid>t nur als ber t'ebensftcigeruug, fonbern alä i|r (Ergebnis in ber gerftö-rung beä Gebens bor uni liegt. Surdjauä nic^i, ‘üöir 3eigten, tDoí)tn baè ítberlntegen ober bie •iluSfd;liei3fid)feit einer

(5)

foIdf>en S3etradjtung bag S3eü>ußtfein ber S2tenfd(jf}eit unb ti)r ,£>an= beln treibt.

<Sg fann nun berfucfyt merben, bie SlugfcPiefrlicfyfeit einer folcfjen Sktrodjiung 3U bredfyen, unb 3toar bom Coeift E>er, toelcfjer ber Statur

irgenbtote gegcnüberfteljt, ober in ber ©egenüberfetjung bon ratio= unb irrationaler ©efdjidf)te. Sag ift benn aud> gefd)ei>en, immer fo, baß ©e= fdf)icf).t!gtDtffenfdjaft unb ©efd)id)t0pi)Üojopi)ie im Sd>atten ber bor iljr in

bag Cicf)t getretenen Staturmiffenfcfyaft [tauben. (£g ift bag gefdKfyen gfeidf) feit ben Slnfängen bea mobernen ©ef d)id)töbeix?ußt fe i n g, in ben S3erfud)en Don ieffing unb befonberg bon Berber, in ber Stomantif unb in ber ^ilofopfyie beg beutfcfyen Sbealigmug mit [einen ‘pEjilofopljen etneg nun bon bornljerein bom (Seift unb ton ber ©efd)id}te i>er beftimmten SJemujjifeing. Sie fonftruierten, meun mir Qegel alg itjren ftaffifcFjen 'Vertreter nehmen, bie Söeit bom ©eifte fjer, aud> ratio= nal, nacf) ben ©efefyen einer eigenen biateftifcf)-eit £ogif. S3ou ber Statur alg bem (Seifte im Slnbergfein gelangten fie burdj bie Stufen beg fubjeftiben unb beg objeftiben ©eiftieg 3um abfoluten (Seifte, ber

an unb für fitf) ift unb etntg fjerborbringt, mag ©eift ift, bem Seift in feiner abfoluten q£Daf)rfyeit unb SBirflicfyfeit.

Sn einer jolcfjen Söeltfonftruftion, bie ftdj lebenbig fpiegette in einer „^^itofop^ie ber ©efd^jidpte“, fdjien bie Statur alg bag ge» bänbigt, mag in SBaijrfjeit ©eift, ©eift in feinem Slnbergfein, mar, ltnb in bem fubjeftiben ©eift mar bann ber SUenfd) ba „im S3e= iDU&tfein ber ^reifyeit“, unb in i^m fcf>ien alle gegenmärtige unb fünf» tige Stot, bie bon ber rein naturtoiffenfdjaf 11td>ert S3etrad)tmtg aug» ging unb nod) auggeijen fonnte, übermunben. Sie jjreifjeit mar im ©eifte, 3ulei$t im abfoluten ©eifte, begrünbet gegen alle bloße Statur»

notmenbigfeit.

Slber freilicf): bie granbiofe it'onftruftion, bie erreicht mar übrigeng im S3etoußtfein, baß bamit bag (Eljriftentum alg abfolute Steligiön, näntlidj- alg SMigion ber b t a 1 ef t if d)=ge f d) id) t (td)« n S3erföf)itung aller lebten ©egenfätye, begriinbet fei — biefe 5?onftruftion mar eine menfdfj» lid|e itonftruftion, bie Slpotfyeofe, bie beg SHenfd>cn ©eift ftd) bereitete.

(3) S3ei .aller ©röße, bie einer folgen ^Ijilofopfyie beg ©eifteg etg= net, bei aller Slnerfennung ber (Srgebniffe, 3U ber fie in ber gefci)id)t[id>en

S3etrad)tung geführt E>at — eg ging nun aud[) bon biefer Seite nid)t an, bie greifyeit felbft 3U fetten unb bie etma ut&glicfye teteologifdje S3e»

trad)tung0toeife augfcf)[ie^lid) an3umenben. Sludj fie erfüllte ben SIten»

fd^en mit einem unbegründeten Qerrfd)aftgbetoußtfein gegenüber ber Söelt, ingbefonbere gegenüber ber Statur, unb biefe, fjier bialefttfcf) beifeitc geftellt alg bag Slnbergfein beg ©eifteg, rädfjte ficf). Slug §egelg ®d)ule ermutig 3ur £infen ber neue Staturaligmug, ber S2tar=

jigntug, ber nun umgefeijrt ben ©eift alg bag bloße Slnbergfein ber SZtaterie begreifen mollte, unb bie bertriebenen Sämonen fef>rten 3U=

rücf, mächtiger alg 3Ubor.

Sagegen fjat eg ber ^ 0 f 11 i b i g m u g berfudfit, bei ben ©e=

gebenl)eiteu unb ber bloßen ^eftftellung ü)rer ©efeßmäfjigfett in einem

6 t)ftem ber SBiffenfdjüft 3U bleiben, unter Stbleijnuug jeber Slrt bon

Sltetap^tifif. Ser ^ofitibigmug ift am nüd)temften geblieben in (£ng=

(6)

lanb uttb int anteriianifdjen ^rngmatigmug. Sn Seutfd)lanb F>at er fid^i in ber ^ tio fo p lie beg Slis — ob auf behaupteter fanttfd)er ©runblage bie SKögIid}ieit berfdjafft, dud> ben ©emütebebürfniffen beg „SSütgerg“ 311 genügen. Söenn eg fcbon miffenfdmftiid) itid)t

ftattfjaft toar, über bte ©egebeubeitcn unb ifjre faufale Sterfnüpfung binaug^ugeben unb 3U einem genfette ilyrcr boi^uftofren, fo fonnte

eg bod)i ix>iffeixfc£>aft 1 id) nicfiit benr>el)tt fein, fo 31t leben, ate ob eg

ein gefeite gäbe, gur ©tillung berfelben ©entütebebürfniffc bat in granfreid) (Somte feine %>ofitibc •i|3ljtIoj'opf)ic burdf)i bte ©tiftung einer Religion ergäbt, bereu l)öc!)ftc^ SBefen bie S2tenfd>b'eit ift. ,,S3ür»

gerlicb“ toar ber '^ofitibigmug überall. (Sr loar bte ^bilofoppe beg untergebenben S3itrgcrtumg.

Um bie SÖenbe be§ 19. 3 « |-u n b erte aber fdjiien eg einigen, ate folite bie ©onne beg Sbealigmug nocfii einmal aufgcljen, in einer neuen Romantif, in einem S T e u i b e a t i g m u g . Stod) einmal tourben bie Probleme Statur unb ©eift, ratio unb' ©efd)id)te aufgegriffen. Sie fjetbeiberger ^3i>il0f0 iSdgjiule bcmüi)te fid), bte ©penjen ber natur»

tDiffenfd^iaftlidjen S3egriffgbilbung feftsuftellen, eigene Segriffe für bie (Erfaffung ber ©efä)id)te 3U fd)affen, eine iiaufalität ber Freiheit 3U

berfteben, eine ©O3,iologie geiftig 3U begrünben unb eine Religiong»

pbilofopbie 3U geftalteu.

Sie neuen Skmübungen finb niciiit bergebtidji getoefen. Silber eine neue ©onne toat niebt auf gegangen. (Einige batten fid^i an bie ©trab» ien ber untergebenben ©onne geijalten, alg ob fie aufgebe, einige auldji in einem loeltlicbeit SBerouijtfeiit baS untbre Siebt ber SBelt fcf^itbalten berfueijt. 'Sinbere fetter brateben aug. Sn fo3«ieu unb- poütifd)cn

Umtoäl3ungen graufamfter unb grunbftüt^ettber Slrt tourben bie beim»

lieben ^3biiofopben ber geit öffentlich 3U gübrern ber Sllaffen pro»

Statuiert, beren ‘Setoufsitfein ibnen iängft entfpra;^: Sitar| unb- S tie g e , ber -p^ilofopl) ber materialiftifcben ©'efcbicbtebetracfiitung unb '$ropl)ei beg ^ommunigmug unb ber IMjtlofopl) beg SJiog unb Slitfüttber be§ Stibiligmug. Sag toar bag (Snbe eineg gettalierg.

SBie bat fid> in biefem geitalter bie S l) e 010 g ie berbalien? Söir

brauchen ibrem ©ang burdf)i 200 gal)re nidjt najfougeijien. ©ie ift

toeitbin ber ©piegel ber (Enttoicflung ber Sr>e Itanfebauttng unb beg menfdjlidjen SBetougitfeing in biefer geit getoefen, an beren Snbe ein Sbeologe mit tiefem Sinbiirf bie (Eniwidittng ber mobernen SBelt» anfebauung in ilyren gufammenbängen befd}rteben', in if>rer S3ebeutitng für bie SGeologie bargeftctlt unb bom S3oben ber mobernen SBiffeu» fdjaft unb einer d)rtftlid)cn Überzeugung aug bag Problem oi)tfofop^ifd) unb ti)eoIogifcfj( 3ugletcb 3U lofen berfudji

fyat:

(Ernft Sroeltid).

Sn (Ernft Sroeltfd), toelcber ber ,§eibelberger ‘^3^)irofoi?i)ie nalje ftanb, faxten fid> alle S3emübungen ber Sbeologen 3ufa.mmen, bie feit bem

beginn beg 19. 3,ab!rbunbertg bie ntobente SBiffenfd)aft ernft ge» nommen unb bie Sbeologie in ifjrc Reibe 31t ftellen ficFji bemülyt batten.

Sie Probleme 'Slatur unb ©eift, ratio unb1 ©cfcbicf)tc aber b'ie&en bier

Vernunft unb Offenbarung, ©laube unb ©efebiebte.

(7)

(Einmal: öie mob er ne Ocf df)ii df) t ê to if f en f d)af t fyatte ifjre eigenen Se= griffe, Sîletijoben unb ©efei$e enttoicfelt. ©ie tourben angeitoanbt auch auf bie et>angelifd)!e (Befd^id^te unb- auf iïjre Hrfunbe, bie Sibel. Sie (Ergebniffe biefer toiffenfcf)aftiidfien ^Seiracfjitung hatten toeit^in bie

blê-

herige Slnfcijamtng oon ber Sîibei, ingbefoitbere bon ifjrer Snifte^ung, fo toiberlegt, bn§ eine ernfte S8iffenfdE)aft ernft nctjmenber Sinologe

ÏÔiberfprucf) an3utrtelben nidf>t mefjr in ber Cage toar. gtoar blieben

biete fragen unbeanttoortet. '^Jtiudf). toaren bie Rîetl)oben ber ©e= fchid£>tgtoiffenfdfjafi nidpt fo geïiârt, baß man nicht mit bem heften tDiffenfd^iaftiidfsen ©etoiffen hatte barauf ijintoirfen iönnen unb müffen, baf$ bie (SefcÇicfjite feineêfalfê in Slnaiogie 3,u bem SIaiuvgcfci)eI)en

berftanben toerben bürfe. Sennoch btieb (intîdjeibenbes in ber eban= gelifdfjen <Sefc§iicÇ)tc beften Salis eine offene Srage für bie S^eoiogie, toelche fief) ber ^iftorifd^en RXethohe bebiente, unb auf jeben Sali tourbe bie ^iftorifdfie 4lIeti)obe auf bie ebangelifche ©efd)td)ic ange=

toanbt, unb 3te>ar bon ber gefamten tǻeotogifci)ien ^orfdfjung, auch

bon ben gogiernben unb Skijutfamen. Sam it afcer tourbe aucf)i bie ‘■perfon gefu alê Oeftatt ber Vergangenheit juin ©egenftanb i)ifto= rifdfjer Sorfchung, unb eg tourbe 3tDeifetF)aft, toie b er unfere (Sjiftenj

im ©tauben begrünben folle, naci), beffen <Sriften3 toir ijiftorifd).

fragen. 4) Ober: (£0 tourbe 3ur ^rage, tote eine Satfa(f)ie ber=

gangeuer ©efchidjte, in ber Offenbarung erfolgt ift, fyeute Offen» barung begrünben tonne, eine burchaug berechtigte Sicage* toenn- Offenbarung ernft genommen tourbe a ll ein '©efcfyefyen ïjeuie unb nicht gebadet toerben fonnte aig bloßer Bericht bon einft gefächener Offen= barung. Sag mar bag Problem ©iaube unb' ©efdfjidfjte. fyiev$u fyxt bie Sf).eoIogie 3ur geit bon SroertfcÇ»! ettoa fotgenbe Sinttoort gegeben:

3n ber t>iftorifcf)en ©eftalt gefu ift eine bigler nicht üherbotene ©otteg= erfenntnig aufgebrochen. ©ie toirft fid^i big fyeute aug, toenn toir ung 3efug gefcÇiicÇîitlici) bergegentDärtigen, Sluf ihn Stäben toir bafyer

3U hören. Sam it allerbingg fanu nic|tg auggefagt fein über (ïntuncf=

tungen in ber guïunft. SBie (iefd)id)te überhaupt Csnttoicïtung ift, fo ïann unb mujj auch mit ber RXôglidEjifeit einer Überbietung iber ©ottegertenntnig 3efu gerechnet toerben, bie atfo nicht aig abfolut

be3eid)net toerben barf.

Sam it toar bann freiiid). ber ^iftorifcÇie Relatibigmug auch in öie Xhcologic eingebrungen, unb. eg blieb ein fragtoürbiger Sroft, toenn babei barauf fjtngetoiefen tourbe, baß ber ‘Blegriff ber Slbfolutheit fein t^eologifcfjier begriff fei, fonbern aug ber QegeifdEjen ^Ejiiofop^ie fief) herteite.

gtoeiteng; 53ei btefem ©tanbe ber .Singe erhob fidf). bie Srage, ob nicht bem ©tauben bon anbergiobljer a ig aug ber ©efchichte ©e= toifjheit beriiehen toerben fônne, toenn benn bie Ç)iftorifcf)ie Stetrachtung bie ©eftatt unb S3ebeutung gefu nottoenbig relatibiere. Qier bot fic|. toieber bie ratio ober umfaffenber: bie Vernunft a ig §ilfe an. (£g galt, i^ren ©ebrauef) auf bag Phänomen Religion an3Utoenben. Re*

ligiort ift eine gefdj}iidj)tItdE)e (£rfd)'Cinung, bie mit bem 'Stnfprucfji auf»

tritt, auf Offenbarung 3U ruhen unb in biefer SBal)rl)ctt 3U befiljen.

30

(8)

Saljer ftrib Vernunft unb Offenbarung 31t fonfroatieren, unb eg ift

&ie Religion auf ihren S8al)rl)eitöcieijait bon her Vernunft 3U prüfen.

S ag Problem „Vernunft unb Offenbarung“ ift alt. Qatte man einft bie Vernunft mit bet* Offenbarung Oerglichen, inbem man &te SÖafjrheit ber Offenbarung intetteftnctliftifcfii all geoffenbarte ©ebanfen unb ö)cbanfcn3uiai!imenf)änge berftanb, fo baij man rationale ©e*

banfen gleichartigen retigiöfen ©ebanfen gegemiberftelltc unb beibe aneinander prüfte, fo i>atte ftdfji bie ^rogeftettung feit bent Sluffömmen ber gefebiebtlichen ^Betrachtung bei Seffing, bei ©cheiermacher, bei ben tbeoIogifd£)en (Schülern ^egelg unb 3utei}± in ber retigionögefc|iid)tXtcfjien

Sheotogie, bereu ©hfiematifer Sroettfch tpar, oerfchoben. Surchtoeg ift hier ber gef cf) idtjt liehe «Sijarafter ber Religion ctfannt unb feftgehatten gegenüber einer Polten Sntelleftualifierung heg Offcnbaruitgggcballcg, unb eben aug bem ^efthatten an bent gefchichittidjen (Eharafter auchi beg (Ehriftentumg toar bei ber Slntbeubuug ber b'iitorifchen Sltethobe auf bie ©efchidE)ite bie grage entftanben, tote (Staube fich auf ©e= fchidfiie grünben lönne. S ie ^rage nach bem SJerljättttig Pon nunft unb Offenbarung; fudjte nun bei Sroeltfch eftoa folgendermaßen bie Slntioort: Sie Religion atg Offenbarung ift gefd}ichitiich in all* gemeiner Religiongbergleichung 3.U unterfueben, unb ein 'Begriff öon

Offenbarung überhaupt ift babei ju getbinnen. Rein gefd^ichtitche S3e* tradjtung bedeutet freilich Retatibierung. S ie ©efd)id)te fetbft liefert auch feinen Riaßftab für bie ‘öergleicbung. Slber eg ift nun 3U

fragen, ob nicht in ben gefcfjiic^ttichen Religionen und ihrer Offen« barung Vernunft toalte, ob nichit bie retigiöfe (Erfahrung ihr eigeneg a priori habe, bermöge beffen fie in allgemeingültigen Sätzen aug« gefprochen ioerden fönne, fo toie Ä m t ein a priori ber unffenfd)aft* liehen unb ber fitttict)en (Erfenntnig feftgefteilt unb SXaturtoiffenfcfiaft unb (Ett)if atg SBiffenfcbaft begrünbet habe,

(£rnft Sroeltfchig 'Sirbeiten 3U biefer firage bedeuten ben lebten

großen ber Slbucht nach theologtfchen Sterfuci), öon ber V ernunft aug bie ©elbfiänbigfeit unb ©etotfjibeit ber dhr ift liehen (Erfenntnig toiffen* fd^aftlic^i 3.U begrünben. (Einige Sttet feiner Slrbetfeit beuten bie ‘pro*

b leme an: „V ernunft unb Offenbarung bei Johann ©crijuri» unb Sttetanchthon“, „S ie ©elbftändigfeii ber Religion“, „S ag giftorifche in Ä m tg Religiongphilofophie, 3ugleid) ein 'Seitrag 3U ben Unter»

fudEjungen über ftantä iM)itofopf)ie ber ©efdfjic^ite“, „Sie toiffenfehait* Ii<f)e Sage unb bie Sllnforberungen an bie Sheotogie“, „‘’Pfpchologie unb (Erfeuntttigtbeorie in ber Retigiongnnffcnfd)aft“, „S ie Slbfolut* heit b>eg (Ehriftentumg unb bie. Religionggefchichiie“, „S ie ‘Bedeutung ber ©efdnebtlich'feit gefu für ben © tauben“ — faft burchtoeg Slrbctiett

3u einer ^rageftetlung, bie heute nicht mehr geläufig ift, aber doch

SBerfe, bie, tote andere unb fpätere, 3, S3. „S ie ©03ialleljren ber

dEjriftlichen Kirchen unb © ruppen“, eine Slrbeit enthalten, ohne toelche bie neue Sheologie geifteg* unb tljeol ogiegefd)ici)11ich nicht 3U per*

fielen unb 3U tnürbigen ift.

Sroeltfchig Arbeiten 3U ben ‘^roblemfreifen „Vernunft unb Offen*

barung“ unb „'©taube unb ©efd)icf)te“ haben 3,u einer 2öfung nidjt

(9)

feit“ bet $'ircfje (Sfjrtjii unb bet in i |t erfÄ ffen en SBirfHdjfeit unb (Érfenntnig ift fo bollftänbig, bagi fie ficF>i aud> tn fidji felbft be* gründet unb bon aujjen, non einer Srüifcuidjctft non ber SBelt ober Don einer SBeitanfchauung i>er, fid)i ntdjt begründen lägt.

S a3u mürben bie Slrbciten an ben genannten ‘p t ob lernf reifen

Don benfelben politifd>en unb fojiaíen (Sreigniffen überholt, ttield>e am (Enbe bes erften unb boliendi im V erlauf be3 zweiten SBeltfriegei offenfunbig machten, ba§ gegen bte foufequenteit reinen SB e 11« anfd)auungen unb ihre 'Éwiêíôirfúngèft nidE)it nur ber pí)tíofoppf#e Sbealiim uá, fonbern auch eine Sljeologte nidjiti berrnag, »eieije fief) in einer SD e Itanfcfjiauung 31t begründen bemüht ift unb ii>r ü>iffen=

fdjaftlidjeê ^èntu^en fd}ou bot 1914 auf bie fo rm ei bon ber „atfyeifti* fchen S3E)eoiogie“ gebracht hatte. S ie bamit eingetrefene ßage l>at bie Sbeologie auf ip e n netten, alten SBeg genötigt, ben SBeg bet ©eibftbefinnung, ber (Srfenntitii? fifjter ©elbftänbigfeit in

ify

rem eige« nen ©runde.

3 u foldjer ©elbftbefinmmg regten etioa gíeid^eitig; neues ©tu> bium bet ^eformationê^gefdrdd^ite unb1 eiitfamcrc Settfer bei 19. f$ai)r= húnbertô an. SdE) nenne nur zioe'i: anã bem Greife £>egeíi unb o u i ber bänifd>en lütterifcfyen

Mtfyt,

bon beiden mitbeftimmt unb gegen beibe felbftänbig, $'ietfegaarb, unb1 a u i ber Stabe bei SSibtiziim ui unb be3 beutfd)en Sbealiêntuê, felbftänbig gegen beibe, SEatiitt Mäl)!cr. “Bei ifjtien hatte bie ^rageftellung ber Sheologie an ber SBenbe beä 19. S^&rhnnbertá i^re SIBIofurtg fdjon erfahren. ©ie gemaulten mit an« deren (5) für bie Slifjnertdén febon bor bem erften SBeltfriege eine neue SSebeutung unb beftimmien 3:ufammien mit ber rcíormaíorifefceit $i>e£>=

íogie b ai neue tf>eoIögif^e S enf eit. 3m © anjett änderte fidji dabei bie ^ragefteiiung fo, da§i bie '’Probleme „© laube unb ©efehiebfe“ unb „Skrnunft unb Offenbarung“ fic^ manbelten in bie Probleme ,,©efd)id)ite unb itbergefc§iid)tlid)ei“ (i^äFjIer), „SijeoiogifdEie © jiftenj“ ($. S3nrth), „Offenbarung unb V ernunft“ ((£. Skunner, 1941), ,,©e= fcí)icí)ite unb égiftènj“

(Q.

Sfiielide, 1935).

‘Stile biefe Sitel beuten bie SBanblung bet Sheologie zur ©el&ft« befinnung an. (Ei gebt um bie (Ejtftenz, unb 3toar um eine eigen«

ftänbige d)riftiid)e unb tí>eüíogifd)e ©jiftenz. ©te fann nur gefunden ober begrünbet werben in fidj feibft, in ber ©rfaffung; bei Uber* gefd^idiitlidjen, ber Offenbarung, in ber ©efdjidite, a li (Ejiftenz (3i)ic= liefe), bie im ©front ber í)orÍ3C»utaI fließenden ©efcfjid^ite burd> b ai

©etroffenfein bon bet Stertifale, non © ottei Rändeln in bie ©e« fc^icfjte hinein, begrünbet mirb. S ie ©efd>id)te m u | bon bem Uber* gefd>id)tlid)!en, bie SJernunft bon bet Offenbarung her öerftanben, ge« richtet unb gerechtfertigt tDerben, nicht umge&hrt,

SDai bai lalíeê theologifch bedeutet, toird fid)i erhellen in ber folgenben SarfteHung ber ßehre bom Söorte © ottei unb bon ber ^rebigt in ber neuen Sogm atif. © i bedeutet: !S(in bie ©teile der allgemeinen Betrachtung der Steligion oder einer Slfeligioniphitoi^pe ober 'Slpologetii bon bet Skrnunft her a li © rundlegung 3ur Sogm atif,

tote fie im 19. gahrhunbert weithin üblich, toar, tritt ioieber bie 2e|re bon der Offenbarung oder bom SBorte © ottei an den Slitfang. Und

(10)

3tt>ar ftci)t bie Sefte Pon der Offenbarung ober vom i2Borfce ©otteS

nun f)ier a li bie Befiunung -auf ben eigenen ©rund bet iiirche, auf bie c2Birfiid)teit, äug ber unb bon bet fie in eigener ©rfienntnig ber*

fünbigt unb lehrt.

(£0 bedeutet insbeionderc, daßi bie Offenbarung unb dag iOort

©otte§ erfaßt werben im ©egenfa|, 3U allem Sntelieftualiimui, Ra*

tionaligmui, ,§iftortemug, Srabitionaligmui perfonhaft, geiftijaft unb gegenwärtig, aI3 ‘iöort dag gleichzeitig: ift, fodaß 3ur Söermeibung

ber Rtißperftänbntffe, bie fid) -an b-en begriff Offenbarung geheftet h-aben, mit ber Bezeichnung alg „Offenbarung“ andere Beseichinungen wechfeln wie Setbfterfchiließung, Seibftbeseugung ©otieg, ■Begegnung mit ©ott.

(Eg bebeutet weiter: i2öenn ber große ©egiter, dem fidE) bie Sfj'eo* iogie unb bie Mrcfye unb ihre Berfenbigung; 3U ftellen ha&en, unb

3War je^t nicht mehr alg bie (Befragten, fonbern alg bie fragenden (Shteiide), bie moderne (iDeltanfd)auung und dag moderne Bewußt* fein fiitb, fo fordert bie SSeife, in ber nun bie Stellungnahme er* folgt, eine Äotreftur bod)i and) in der genuinen Sheologie, eben in ihrer Sehre unb in ihrem Berftänbttte bon ber fjeiligen Schrift alg iöort ©otteS, unb 3War gegen bie befonbere ^orm ber 3nfpirationg« lehre, Welche bie Orthodoxie herausgebiibet hiat. S ie alte Snfpirattong* lehre hat bag 3ntereffe fefeuftellen, daß in bet Schrift ©ott redet, aber fie berfolgt bieg 3ntereffe fo, baß fie den biblifc|en Schriftftellcr alg ‘perfon unb damit bie menfchlichie ©efd£)icf)te augfdEjaltet, in bie hinein, burdE) bie hinbutdEj bo-dj) '©ott geiprod>en ha f. perfonai, geift* h-aft, gegenwärtig, in dem iö o r t , dag 52Kenfd) warb. 31)r Ergebnis

ift fchiießlid) nicht bag getoollte, fonbern fobalb bie hiftorifche Be* tradE>tung einfet^t, wirb fie alg unmögliche 3bentifi3ierung menfcE)lichen

i-0ortes mit bem iOorte ©otteg erfannt. So bermag bie alte 3n* fpirationglehre ein relatibeg Reduit ber htftotifchen Betrachtung nicht an3uerfennen unb hat öor allem nicht bie $'raft, bie in ©otteg Offen*

barung in 3efug begrünbete eigene 'ilutorität der Schrift theotogifd)

3u fidjertt gegen eine nur unb rein h'iftorifcfje Betrachtung, und den

aug ihr folgenben Relattbigmug.

3n bem Ätrnpf mit bem großen ©egiter bon draußen, bet “^tBelt* anfehauung, beg ‘iBeitbewußitfeing unb der ^Beltgeftaltung ohne ©ott, bie tnir Säfularigmug ju nennen pflegen unb bie befonberg mit dem |jiftorigmug in bie Kirche fetbft eiitbrad)en, Wirb alfo in der neuen Sheologie unter .Horreftur ber ortljoborcn irehre bon der Schrift bot ■allem bie Sehre bom '©orte ©otteg neu begründet. g u t SarfteOung ber Sehre bon bem ‘Zöorte ©otteg in ber neuen Sogmatif gehen tnir nun über unb achten dabei befonberg darauf, Wie fie and) Sehre bon ber ‘prebigt alg geugnig und Be&nntnig ift.

III. K a r I B a r t h hanbelt bon der dreifachen ©efta.lt bei t2Bor* teg ©otteg, inbent er bon bem betfündigien, bem gefchriebcnen und bem geoffenbarten Stöort fprid>t, und er berfteht unter bem perfün* bigten 'iöort bie ‘predigt, unter bem geschriebenen bie ^eilige Schrift, unter dem geoffenbarten dag <2Bort ©otteg „urfprünglich unb un=

mittelbar“, „im <2lft feiltet 3eitlidEjen ©efprochentoerbeng“, „das ein

(11)

für allemal gegebene“, „nidjt berfcfj'ieben bon ber ^erfon gjefu (Sfjrifti“ (a. a. 9., ©. 122 f.). ©ö' muß: junädjift einmal: ernftiidj unter*

fcf>ieben werben.

‘prebigt ift juerfi menfdE}[icl)e. Rebe bon '©btt, 31(0 rnenfcfittcFje Rebe bon ©ott fann fie nidf>t anberg motiviert fein a ß in ber (Er* fenntnig bon objeftiben ©ad;berl)altcn unb SEDertorbnungen, bte RXü* teilung verlangen, unb in ber fubjeftiben itberjeugung, bon ber SBirflic^i* feit folcfier ©aci)berl)a(te unb '’EOertorbnungen, bie auf ‘Berfünbigung brängt. ©erabe mit bie [er unbermeiblidfjen RXotibation i[t bie Rebe bon ©ott mcnid)Iid)e Rebe — aber eben bantit nodf) nidfjit t2Dort ©olieg. ltnfere men[d>lid)e — glaubengmäfjige — (Erfenntnig bon ©ad)beri>alten, bte fidj in ber (Erfenntnig ©otteg erfdEjliegten, raufe [icf) nicfyt in ber Spre* bigt augfprecken, [onbern fönnte u. a. rationale Darlegung ober praf* ti[d£)eg ‘’Korleben ber (Erfenntnig fein, wie au dEj unfere [ubjeftibe (Er* griffenl)cit bon ber (Erfenntnig ©otteg [idf> nidjt in ber Sßrebigt bar* [teilen mu§., foitbcrn fic§, 3, 53i. in fünftferifdjer ©arbietung, augfpred)cn

f'önnie. 3>ie “prebigt ift 3unädf)ift alg Rebe bon ©ott problematifd)

ba mit ben genannten objeftiben unb fubjeftiben menfdjlidjen Rtoti* bationen. ©ie wirb 3um SDÖort ©otteg erft, Wo fie im Auftrag, ©otteg gefcE)iebt, b.

1).

ba, wo in unb mit ben, menfd)iid£}en Rtotiben unb burdf) fie ein Auftrag bon ©ott erfüllt Wirb, ba, wo ©ott fidE)i burldf) bie menfdjlicijen Rtotibe ijinburdfj in, ber ‘prebigt alg ber fie 3w*

beruhe wirflid) ertoeift. '3>ag Reifet nic^iit nur, bie ‘prebigt generell unb 11) e0r et if d> mit ©otteg Auftrag beg rü n ben. ®enn ©ottes

Auftrag ift nicf)i in bem

(Sinne

ein allgemeiner Auftrag, bafe Wir if>n

3U jeber geit gegenwärtig hätten unb i$m gefjbrdjjfcn, foitbcrn nur fo,

bafe er fidj je w e il g ereignet unb u n i in, Auftrag nimmt. ©ag i55ort ©otteg alg jeweilg über alle dfiriftltd)e iöilligfeit unb tE>eolo= gifdfje (Erfenntnig beg '•JHcnfdjen fjtnaug ficf)i ereignenbc Suaitfpntd)* nannte beg ‘prebigerg burdf> ©otteg (2Bort unb ©ebot i[t bie ‘Bor*

aug[e^ung ber icprebigt alg c2Bort ©otteg.

33'artf)' zitiert b'iersu Sutljer, nämlicf} bie ’^lugfegung beg 3. unb 4. ü%p. 3o|annig aug bem 3aE)te 1538. „©otteg iOort Wirb nt djt genennet, benn bag ba gefanbt ift.“ (Eg fann nicfjitg ©otteg ‘iBort leifeen, alg wag gefprocfien ift in ber aftuellen ©enbung. „3)a.g ift: niemanb gebenfe, bafe ©otteg t2öort auf (Erben fomme aug menfd)* lidfjer '2inbadf)it“, b. fy. aug ber (Einficfyt in, bte ©adEje, aug unfetiec cE>riftlicf)en ©otiegerienntnig. „©ollg © o t t e g ‘i ö o r t fein, fo muß g e f a n b t fein.“ ©ie aug djriftlicfjier (EinfidEjit fliefeenbe 'prebigt, mit allen ifyren d>riftlid)en RtotiPationen, toirb aug Rtenfd^entoort trolj il)rer fo befd)riebenen (Ebriftlidfifeit erft baburd)i 3,u ©otteg ‘Jöort, b a|

©ott aug bem Objeft 3,um ©ubjeft ber ^rebigt toirb unb bie menfidE)=

Ucije i0 ubjeftibität in feinen ©ienft nimmt. Cutter fagt: „’über ofjne

©otteg ©enbung fommt fein 'iDort in bie “©eit. ©0 eg aug meinem

gerben getoacbfen ift, fo i)cinge icf)i nad^i (Ebrpfoftomo, 3luguftino unb s1lmbrofto, fo ift’g bann ©otteg t2Bort n i c^i t “ , obtool)! gewiß ber

“Jlngbrucf meiner c^riftlid^en ilbet^eugung unb (Erfenntnig, bie burd^i bie ©d)ule ber beften S|eoloigen unb ‘prebiger gegangen ift, wie fie benn burdE) fie gelten f 0 1 1.

(12)

© o tte g c2B o ri ift fo ber A u f t r a g , b u rd j ben bie V re b ig t zu m ‘iö o r t © o tte g w irb . U n b , fo fü i)rt ^ ia rtf) in öem A b fd jn itt „ © a g tte rfü n b ig te 'iö o r t © v it e i“ w e ite r a u i, ba^ ‘J ö o rt (BotteS ift ebenfo ber © e g e n f t a n b ber V re b ig t, bag U r t e i l u n b bas ( E r e i g n i s ber V re b ig t.

© ottei iö o rt ift © e g e n f t a n b ber Vrebigt, aber fetjtiid} nid^t fo Wie wir fonft ©egenitänbe innerer Anfchauung, ber (Erfahrung unb be§ 5>en?eni öor ung ^aben, bereu wir un§ mit ben R titteln ber Vernunft, mit ber wir a lle i vernehmen, bemächtigen fönnen. ©ewifr fennen Wir auch b a i RJort © ottei nur aI3 ©egeuftaub innerer ober äußerer Anfchauung, weil wir nämlich aitbers überhaupt feinen @egen= ftanb haken. ©olcbe Anfd>amtng vermittelt un i, fo fagen Wir, bie fjeilige ©djirift. S>a l i e g t ber ©egenftanb ber Vrebigt, unb Wir haben u n i um ihn 31t bemühen. ’’Silber wo bie Sprebigt 3unt ‘iöort

© ottei Wirb, ba ift fie nicF)it mehr nur anfchauliche © arlegung bei © egenftanbei ber fjeiligen ©djrift, ber ^eiligen ©dirift a li bei <2 0ortei

© ottei, obwohl fie b ai fein foll, fonbern e i Wirb bie ©arftellung be3 ©egenftanbei 3ur Verheifouug, bajj er fidji felbft barfteilen wolle,

© ute Abgrenzung gibt nadj Vartl) 31t biefent Opuntie § . ‘321. R tüller,

„© lanbc unb Erfahrung bei Cuther“, 1929, wenn er 3, V. fagt:

,,©ic Vrebigi ift a li Verm ittlung bet Verheißung — ttaci) Suther — gerabe nicht etwa Überlieferung ber Offenbarung, fonbern fie ift @in* w eü auf bag ©efchehen bet Offenbarung.“

5 > a i ‘iö o r t © o t t e i if t fe rn e r ba3 U r t e i l ü b e t bie V re b ig t. (E3 g ib t menfehüche K rite rie n ber V re b ig t. © ie fin b u n g e in fici)tig unb v e rfü g b a r u n b ftre n g von u n i 3.U beachten, b a i aber in ber (E rw a rtu n g

u n b H o ffn u n g b e i U r t e ili, b a i u n i nicht fe fifte llb a r ift, beS ‘J ö o r te i © o tte i, ber fe in 3 a ober fe in R e in 3U ber V re b ig t fagt, in bem \et fe lb ft e i a I8 wa£)r 'an bem © ö te r bejeugt.

(£3 fö n n te , m e in t ‘B a rth , n u n troi$, ber ^ e ftfte llu n g , bafe © o tte i ‘iö o r t A u ftra g , © e g e n fta n b u n b U r te il ift, im m e r nod) b a i menfcf)= lieh' fo naheliegenbe n o m itta liftifd jc R tijjv e r ftä n b n ü a u ffom m en , bafji eg benn boch' a u f ba§ men.fdjilicfjie b e m ü h e n u m © e h o rfa m gegen ben A u ftra g , um ben '© egenftanb in ber © c h rift, u m bie V e u g u n g u n te r © o tte § U r te il bei bet V e fo lg u n g , a lle r guten theologifchen K rite rie n entfeheibenb anfom m e , w e il a n b e ri © o t t b a i ‘i ö o t t nicht ge fa n b t fe in la ffe n , fichi a l i © u b je ft feine r nicht bebienen, fe in 5a b a ju nicht fpredfjen fönne. R e in , a u f n u fe r b e m ü h e n fo m m t e i w e s e n t l i c h n i c h i t a n. „(E3 if t b a i R 3 u n b e r ber O ffe n b a ru n g n n b b e i © la u b e n i, Wenn b ie fe i R T i|b e rftä n b n is je u n b je n i c h i t befiehl, w e nn u n g a lfo V e rfü n b tg u n g n i c h t n u r ein irg e n d w ie c h a ru fte rifie rte i m enfdhlichei S o lle n u n b V o llb rin g e n , fo n b e rn a u d > u n b 3,u e r f t u n b e n t * f c h e i b e n b © o t t e i e i g e n e R e b e i f t . “ iö ie (E h riftu g W ahrer R te n fd ) w ü rb e u n b in a lle (E w ig fe it auch w a h re r R te n fc h b le ib t, fo w irb w irtlic h e V e rfü n b ig u n g (E re ig n ii a u f ber (Ebene a lle r anberen m enfchlid)en (E reigniffe, b. h- burch' S o lle n u n b V o llb rin g e n ber Ver=

fün b tg e n b e n R T e n fc h e n © ie if t aber, Wie ( ö j r i f t u i nicht n u r

w ah rer R te n fd ) ift, n i c h t n u r R J o lle n unb V o llb r in g e n b e i Ver=

(13)

f d j e i b e n b g ö t t l i c h eg ill olfen unb ^olibringen“. S ag (Ereignis beg iüortes ©otteS heute, baa ed>tc „‘BifUiriat $efu (Ehriftt“, fcer ba£ eigentliche “iDort ©otteS ift, ift nid^i inftitutionell, fonbern aftuetl, ba3 (Ereignis in bent ©oll fein ißort, 3*efuö C£E>riftuS, burch nteufd>= liehe ‘’Rebe gegenwärtig mad)t unb felbft gegenwärtig Wirb.

3n biefer Sariegung ber Sehre Ä trl SartE)ä: bon ber ‘23etfürtbi= gung al§ iOort ©otteS ift fcF)ion angebeutet, waS nun bai? iöort ©ottes in ben anbcren beiben ©eftalten: ber ^eiligen 0 d;rift unb

bent „urfprünglichen“ iöort, t,nid)t berfchieben bon ber ‘petfort 5efu

C£E>riftt“, fei. iö ir bürfen un3 in biefent gufammeuf)ange auf furje (Ergän3ung auf ©runb ber weiteren Ausführungen Karl S a r tp be*

fd;ränfen.

guuächft bie ^eilige (Sdfirift: ba ift juerft bie „phänomenale ilfjn= lidjfeit 3Wif(f)'en bet fird>Iid)en ^verfitnbigung unb ber if)t in bet

5?irc§ie gegenübergeftellten ^weiten ©röfje, beim $!anon Zeitiger ©c£>rift“

3U bebenfen. „Siefen gufammenfjang“, fo fagt ^artfj, „hat Cutter

gut gcfcljcn“. „(Ebangeliunt ijeiijt nidjid anberes, beim eine ‘prebigt unb '©efdjrei bon ber ©nabe unb ‘öarmfje^igfeit ©otleS, burch ben ,§ertn (Ehriftum mit feinem Sob berbienet unb erworben, unb ift eigentlich nicht bas,

bak

in “Büchern flehet . . . “ ((Ep. 0 . ‘petri, 1523), Hub: „ . . . wir ‘Pfarrer unb1 -Prcbiger finb 31t ititfcrer geit baS, bag

Johannes bet Säufer 31t feiner geil gewefen ift. ‘iöir taffen f$ohan=

niS beß SäuferS Ringer jeigen . . . “ S er ‘ptiebiglchiarafier ber £jei= ligen ©djrift, ingbefonbere ber (Ebangelictt, ber bon ber ueuteftament= liehen 'B3iffenfd)aft heute F>eraitögefteIlt wirb, ift bon ßuther fiat er« fannt unb bamil bie B e z ie h u n g ber Stijuticfjfeit 3Wifd)en ‘prebigt unb ^eiliger 0 -d)irift m isgcfprod)en, aber fcfnon in biefer a,ud; ber norma» tibe (Eintritt ter, ben bie „^eilige ©idpirift“ für bie ‘prebigt befiel. 0ite befiel ihn 'aber1 eben in biefer il'hnli(|®eit, nicht barin, bajj bie ^ e ilig e

0 d>rift mit bem <2öorte ©ottea ibentifct) wäre, fonbern fo, bafj in ihr Wie in ber -prebigl ntenfchiliche ‘’Rebe born '© orte © ottes borliegt, aber nun normatib bie menfchiiche iRebe berer, „bie felbfl gcfeljen unb gehört haben“. S ag ift bie Autorität ber Bibel.

Sie Autorität ber Bibel aber lä§t fidji Ee^tlidf) nicht tijeologifd) erweifen, fonbern wirb1 erwiefeu bon ©ott felbft, ber burch bag iOort

ber 0d)rift fein 'iöort fpricht, (ShrtftuS gegenwärtig fein läßt, Wo unb Wann er will, fobajj bie: ©cftalt beß: 'Jöotteg ©otteg, bie „£>ei= lige <Sd>rift“ hei&t» "iöort ©otteg wirb burd) bag „urfprmtglidje“ iöort, „baß nicht Perfchiieben ift bon ber ‘perfon gefu GI)rifti“.

Snbent Wir fo bie ‘Bibel Autorität fein taffen, nämlichi in ber Aufgefchloffenheit für baS urfprüngliche iöort ©otteg, bag ung burd) fie erreicht, flehen bie ‘prebiger in ber eichiten apoftoIifd)en ©ufjeffion, weld^e „bie fonfrete ©eftait beß ‘B iiariatei“ ift. (Eh^iftuS wirb gegen® wärtig beriünbigt in bet ^tachfoige ber Apoftei unb ihrer in ber §eiiigen ©ic^irift feftgehaltenen prebigl.

@ntiI ^ B r u n n e r , ben wir nun jur 0 ache hören, fagt in bem

3. Äapitei be3 I. <23ianbe3 feiner Sogmatif („Set ©runb ber chrift*

licken iiehre unb bie Offenbarung“), ba$ er afö gufautmenfaffung feinet 1941 erfchiciteneit Suchee „Offenbarung unb ‘Vernunft“ be^eid^inet, ^oi=

(14)

genbeê: ,,<2Hit Offenbarung ift im bleuen Seftament fein ©infadfjeg, fonbern ein StMelfadEjeg bezeichnet. (Eg gibt eine ^Iieíjr^eit bon ,,©e= ftalten ber Offenbarung“, bie nur in ifjrer (Einheit, in intern 3 U= farnmen bag augmad)en, mag ber d)riftlicf}en Sefjre ju ©runbe liegt“, “JEtt ber Antnerfung, baß audf) K'ari Sartf) bon ben brei ©eftalten beg iöorteg ©otteg fprecfye, legt Brunner bann bar: „3m SHtittelpunft beg neuteftamentlid£)en Offenbarunggjeugniffeg ftefyt bag (Ereignig fug Sbriftug. Sag ©otteg „SDÖort ^leifdjji marb“, b a g ift bag 3 en= irunt ber göttlichen ©elbftfunbgebung, auf bag alle ßefyre unb ‘’Rebe ber Ur=3eugen besogen tft“. „3n ifjrrt, burd) ijjn macht fich ung ©ott iunb.“ Aber biefeg gerichtlich Einmalige „ift nur ju erfaffen

3ufammen mit einem hoppelten Korber uni) einem bielfachen ‘2Tad)=

ber“. Sie Offenbarung in (S^riftug fteijt im 3 uíarrtmenE)ang borget mit bet Offenbarungggeituit beg Alten Seftamentg, bie mefentlich „burd) bag <2Bort, burd)' ‘Äeben“ gefd)ief)t, unb mit ber bor=gefd)id)tiid>en Offenbarung, ber ber gebrodenen '©ottegbejiebutig borangegangenen ursprünglichen ©ottegbeziehung, ber 'Utoffenbarung. Ser Offenbarung in (£Fjriftvtg aber folgte bie „Offenbarungggeftalt beg ApO'fteÍ3eugniffeg,

in tlyrem ‘Bericht unb if)rer £ebre bon if)m, bem (Efjriftug“, unb femejr b ie ©eftalt, meid)« bie Offenbarung annimmt in bem „lebenbigen iöort ber mit ung ßebenben, bie ung felbft ben (Ebnftug aig [ebenbig ©egenmärtigen bezeugen fönnen. ‘praebicatio berbi bibini eft ber* bum bibinum — biefeg füijne iöort 'BuIIingerg fagt nicf)t zubiel, menn eg auf bag in ‘ber firddtdjen ‘©erfünbigung ©emeinte, auf bag, mag gefeiten foil unb burdf> ©otteg ©nabe audf) immer mieber mirf* lief) gefd)ief)t, be3ogen rnirb. Auch bie ‘Serfünbigung . . . ift eine

©eftalt ber Offenbarung“. „3u alten objeftiben Offenbarungggeftalten gehört — fagt Brunner meiter — bag ©ubjeft, in bem fie 3ur

Offenbarung merben, biefeg inmenbige ©efebenen nennt bie 33ibel felbft Offenbarung“. (Enblich ift Offenbarung, „Apofali)pftg“, „gerabe3U ein

©ijnontjm für ‘parufia“, „bie bolle ©egenmart ©otteg bei ung unb unfere bolle ©egenmart bei ihm“.

iö ir geben l)ier auf bie ltnterfdjjeibungen, bie Brunner in feiner £ebre bon ber Offenbarung ober au cf) in bem folgenben Kapitel bon ber „Offenbarung aig *2öort ©otteg“ mad>t, nidEjl neidet* ein, fonbern entnehmen ibnen im 9jini>ii<f auf bie ‘prebigt, ba§ auch er eine breiig fad>e ©eftalt beg ‘iöorteg ©otteg fennt:

1. „Saft ©otteg ,,‘iöort <5feiid) marb“, bag ift bag Zentrum ber göttlichen Selbftfunbgebung.“

2. A uf ibn ift „alle Sehre unb

^Rebe

ber H ^eugen be3ogen“,

„Aud; ung bezeugt er fiel) felbft; aber er bezeugt fief) ung burd) bie Offenbarungggeftalt beg Apofte^eugniffeg . . . “ „S ie Stirere Ijai . . , btefe Offenbarunggfraft beg Apoftelmorteg fo ftarf empfunben, b a | fie eg fcf)IecF)tmeg aig „“iö o rt ©otteg“ be3eid)uete“. Obmobi B runner in

biefer !23e3eid)uung bie ‘JHöglidjfeit beg ‘2TIigberftänbniffeá gegeben fieFjt, „baft närnlid) ©otteg ‘iö o rt mit einem menfcf>Iid£)en ‘iö o rt bon © ott ibentifdE) fei“, gibt er bod> ber i^eich n u n g ber ©djjrift aig „iö o rt ©otteg“ barin recht, „ b a | fie in ifjnt — bem iCeuen Seftament —

(15)

eine

maftgebenbe '©eftalt bet Offenbarung,, bie bon, ber (£firiftuâoffen= barung unablö#bar ifi, erïennt unb ju r ©eltuug bringt.“

3. „Sa# neuteftamentlid)e 3eugnt# bon f>efxté, b'cm (Eljriftus, erreicht un# aber nidjt olyne Vermittlung ber leijrcitben Mrtfjie“, oïjne

baë

lebenbige „iBort ber mit un# Sebenben“. „Sic SB c r f ü n b i * g u n g beë iBorte# ©ottes ift ©otteê iBort.“

S ie wirb ba# burcf>i © otte# (Seift, ©oit bezeugt Sfyriftuê, fein ïBort. ,,<St)e cè legitime#, menfd)fid)ieë geatgntô, -Rebeu bon ©ott, ecï)ie#, gültigeé geugniê bon 5efu# (Efyriftuâ geben ïam t, muft e#

ein g o t t l i d j j e ê geugnië bon t|m geben, b al fidfji ber m e rt f

ày ~

I i ^ e n S en ’f= unb ©pradfjiform bebient.“ '^Xidjit ift bamit gemeint bas „teftimonium fpiritu# fancti internunt“, ,,ba# geiftgcgebene 23erftânbniê beê Sdjriftworteg, beê bereite 3um ^ÿnfdfjenwiott geworbenen Apoftel» 3eugniffe# 'îBir aber fragen, tote biefel felbft entfielt. Unb barauf

geben

unè

bie Apoftel felbft bie Au#fun:ft: ber ©eift ©otiei? bezeugt in ify n e n 3éfu#

alë

ben (Eljriftu#.“ „ S a s gefcfyalj, al# „eê © oit

gefiel, feinen Sofyn in m ir 3U offenbaren“ — toie e# ^ktulu# ben

© alatern barlegt.“ „© ott lägt fid£> fjerab, inbem er, bet „göttlicher ©eftalt“ toar, “SHenfdjengeftalt am taijm ;. unb © ott lägt fid)i fyerab, inbem er felbft in i ï t enf cb' enf pr acï j i e im gengm # feine# ©elftes beit Sbfyn be3eugt.“

3n „Offenbarung unb Vernunft“

fyai

Srunner bie Sreigeftait ber Offenbarung im ‘îBort in ber (Einleitung 31t bem Kapitel „Sa# J]eug=

nié ber $Sjd£>e“ (S. 134 ff.) zu beginn folgendermaßen bargelegf: „(Sin für allemal fyat fidji ©ott in ber iHeitfdjWcrbitng feine# Sofjue#, im £eben, ßeiben, Sterben unb' Auferfteljen gefu (Sljrifit alê ber ^eilige unb bariitl)cr3ige geoffenbart. ©in, für allemal ift im Zeugnis

ber ltr3eugen ba<?, Wa# gefu# ©fjriftuê ift unb getan

fydt,

tu maf3=

gebenber unb grunbiegenber iBeife auögefprod)eit unb feftgeljalien. .. “ Aber „Qefuê (Eljriftuê ift nidjjf in beit blättern ber “SSibet einge= fd)ioifen, er ift ber Iebenbig gegenwärtige Qerr ber $irdje, unb barum ift audfji feine Offenbarung Iebenbig: gegenwärtigeg ©efd)Cl)itis, in ber ftirdje unb bvtrei) fte“ — nämlidEji in iljrer ‘prebigt. Sie Spreöigt jtft babei immer auf bie fjeilige Schrift be3,ogen, aber nidf)it an ba# '23ud^)i=

wort gebunben. „‘îôeriünbigung, gefd)iei)t nidjt nur bort, wo man au^brüdltd) ‘33ibeIwort auêlegt, fonbern überall, Wo Qefuê <£i>riftuë gemäj j bem biblifcEjen geugni# berfünbigt Wirb, ©oft ift tticfjt ein 23ud)'goit; nidjt ba# ^BucÇ)i, fonbern bie “perfoit ift ba# ©ntfdjeibenbe.“ ÏOie Brunner fo Ijaitbclt aud) ' p a u l '3111 f) a u # in ber ©riutb= legung ber Sogmati! bon ber Offenbarung unb in biefem gufammen* l^ange bon bem iBorte ©ottes ©leicfii ber erfte Satj, be# zweiten Seilet feine# „'©runbriffef ber Sogmatif“ (3. Auflage, 1947, S . 30), ber „bie Offenbarung ©ölte# in Oefuê (Sljriftits“ überfdEj-rieben ift,

3eigt, baft aud)! er ba§ iBort ©otte# gegeben ficl)t in einer brcifacbcit

©eftalt: iit 3efu# (£|riftuê, in ber ^eiligen Sdjrift unb' in ber Söer* fünbigung: „Sie d)riftlid)e iîird)ie befennt auf ©ruub be# biblifdpen geugniffel,

ba$,

ber an ber ltr*Offenbarung fd[)iulbig geworbenen F>>eil= lofen ‘aïïenfd^eit ©btt fidf)i zum ^eile geoffenbart bat; bag, in ber ,^eiligen Sd^riff ,ba# 3 eugniê bon biefer Offenbarung, gegeben ift;

(16)

baß bie Offenbarung in her da# geugnt# augiegenben Söerfünbigung: ber Kirche jedem '©efdf)Xecf>;te gegenwärtig ift.“

©otteg gnäbtger (Entfd>luß, ber fyeiiiofen <2TCenfc5>.F)'eit QetI 3,11 be=

reiten, ift — fo füfjrt Alfljaug weiter .au# — „offenbart erft burd) bie (Erfdfieinung unfere# i£jeiianbe# 3efu (grifft (2. Sirn. 1, 10). ©ie

bebeutet, baß ©ott „geredet“ tjat, bag, dag eitrige „“W ort“ „^ieifdji ge= toorben“, b. i). in ©eftait eine# ÜXenfdjenfebeng in ber Lilienfrf)^eit gegenwärtig unb offenbar getoorbeit ift.“ ©g gilt affo: 3efu# <Si)rt=

ftug ift bag ilienfd)i gewordene ewige “Wort, in dem ©ott ai# ©ott unb fjeilanb fid) felbft erfcf>Iießt. Siefe# W ort wird urfprünglidji be3eugt in ber ^eiligen ©dEjrtft und Wird gegenwärtig in ber 123e:r*

fünbigung, weld>e ba# geugni# ber ©djrift augfegt

Sn der Au#füf):rung die [er 2eljre treten bei Aitijaug u. a, folgende ©eiten feine# ‘©erftänbntffe# ber ©‘aefje befonberg fjernu#:

a. (£# ift in der ©efcpcfytiidEjifeit der Offenbarung und de# Raubein# ©otte# in 3efu# (Sijrtftu# begründet, baß bie ilerfünbigitng

ber S?trdf>e g e b u n d e n ift an da# 3eugni# derer, weicfye bief-e ©e=

fdE)icf)te erlebt unb in

ifyt

©otteg Raubein an fidf). erfahren ijabeit, Sabei ijat bie ^eilige ©df>rift bor ber 33erfunbigung niefjt inljaltitcf), fonbern gefcf)icf)tlicf) ben Vorrang: fie ift bie erft« l3 3 e r f ü n b i * g u n g , auf WeidEje alle wettere 93erfünbigung notoendig biogen bleibt.

b. (E# ift ebenfo burd) bie ©efcfyidjtiidfjfeit ber Offenbarung in 3efu# (EF)riftu# bebingt, baß, die ^erfünbigung nidfjt einfadj Wieber= Ijolung ber apoftoiifcfjen ‘ikrfitnbigung fein fann. „Sie ‘Weitergabe be# apoftolifdjen Worieg gefcf)iet)t notwenbig burd; ein n e u eg W ort“ (Sie d£)riftlidfje i8«f)ri)eit I, ©. 179), benn eg ift in ber ©.efdEjic^ite 31t

fbredjeti unb bleibt immerfort in ber ©efdfjkf)te, in bie e# einmal gefprodfjen ift, jeweil# an dem gefdfjicfytlidfjen Ort ber ^SnfdEjfyeit.

c. Sie iterfünbigung aber fann in ber Wafy[ be§ neuen Worte# fehlen. S ie Kircfje ift wie in ifjrern gan3en Ceben fo and) in iF»rein SBerfünbigung ftänbig bon ber ©efafjt der ‘Berweltiidjung unb <Sni= artung bebroljt Saljer ift e# bon der größten 33ebeutung, baß bie aboftolifcfje 93erfünbigung nidjt nur münbiidf) überliefert, fonbern al#= balb ©dfjrift geworden ift, bie $anon, i d): t f <fj n u r fein fann und muß, 3.U bereu begriff bttrdjau# ein gefcfj-ic|jitiic^icg 3Koment, da# ber

aboftolifcfien ijerfunft, gehört, wenn audj bie ^iftorifcf)ien ©renseti flteßenb bieiben. S ie A u t o r i t ä t der ©dEjirift ift die Autorität degl Csbangeliumg unb beglaubigt fief* mit feiner Wafyrfyeitgmadjit fo, baß „3efu# (Eijrtftu# burd) da# Qeugnig bon ifjm ©lauben an fidf) W irft.“ Siefe Autorität bebeutet einmal dag (Ebangelium ift b 0 11 ft ä n b i g.

<S# ift nidjt# über bie ©dijrift fjinaug 3U berfündigen. ©ie bedeutet 3lneiten#: alle ‘2terfünbigung ift an b e r ©cfjirift 3U me f f e n.

b. 3n biefer Autorität ift iy r e i f) e i t. „Sa# 3'eugni# bon 3e= fu# <£i>riftu# ift bon ber SBebingtfjeit affe# meitfd)iidf)en üebeit# und geugen# nicf)t auggenommen. Sag

behaupten

peßie bie Wirffid^ifeit ber <HtenfdE)trverbung, bie ed^-te ©.efd^idjtiicfjfeit 3«fu beftreiten. „Sag SiBort toarb ryletfd) und b>o|nte unter un#“ (3o^. 1, 14), da# gilt

(17)

53ezug auf ba# Gbangetium.“ Saran# folgt, baß audfji ba# apoftoiifclj= urc|rtftliche geugni# „in einer ^infidfjt feine 3eit unb feinen "Raunt

fyxt

unb über beibeê Ijinau# nid)t in feiner ©eftalt ïoeitergegeben toerben fann unb barf“ (a. a. 9. ©. 205). ÎDir müffen bie gefd)td}t= tid^en HnterfdEnebe fd>on in ber (Sd)x*if± fetbft fielen taffen, „iö ir bürfett 3. '23. Johanne# nicfj.t pautinifd) berftetjen“. ‘iö ir [>aben fdjon

hier 3U unterfdfjeiben unb gefd)id>tiid)eg ikrjtänbnt# 3U enttoictetn,

toenn toir bie ©dj-rift Autorität für unfere ‘prebigt fein taffen. 55 ir haben un# aber auch nicht für eine ober bie attbere Sheotogte 3U

entfdjeiben, fonbern Ie^ttici)i bie 'eigene Sheotogie heute unter ber Auto» rität béé §errn ©hriftu#, ben bie ©d|rift unb' itjre Sheoiogten be«

3eugen, 3U bitben. Sn fotcher Freiheit ftanben bie Apoftel. „Sie

Autorität ©otteè be# Zeitigen Seifte#, ber bie erften (S^riften 3U

geugen machte, tourbe mächtig über fie in ber iyreifjeit eigener ör= faffung, lebenbtger, perfönlidjer Aneignung, inbibibuetler Sheotogte, Siefe ^reitjeit ber neuteftantentlidjen 3'euSen begrünbet bie Freiheit ber Kirdfiie in ber Aneignung be# (Ebangetium# unb bitbet fie mir.“

e. „Ser '©taube an yefu# (Stjriftu# [>at feinen ©runb an 3efu# (Sïjriftuê, an feiner SQtHrflicpeit in ber '©efct)'ict}ie.“ (Sie chriftUche Ü Ö a^eit I, ©'. 195). Siefe iBirftid)feit erreicht un# nur burd) bie Hrzeugen ber ©dfjrift. 3Ij>r geugni# aber ift $3 ef en n t n i# unb *23 e r i df) t. (£# ift nid>t nur S23efenntnt#, benn e# fott ©tauben be= grünben, unb ©taube an 5efu# at# ben Sfiriftu# begrünbet fiel) auf bie 5 t u n b e bon if>nt, bie zu einer Begegnung mit itjm 3u führen

bertnag. Siefe Äunbe aber ift 5?!unbe bon. bem in ber ©efdjicfjte in 3efu# at# -perfon erfcl;ieitcnen S^riftu# ©otte#. ©ie erzählt eine ©efd)id)te, Sehen, Sat, ÎBort, unb ba# alte#, inbem fie 3efu# at# ben ©f)tiftu#, at# §erm b e f e n n t . Sefemttni# unb SBericfj.t finb Tiidfjt

3U fcfieiben. ‘Seibe finb ba, in einem, in bem 3ie’ug:ni# ber er*

fünbigung.

f. Sie ikrtünbigung be# iöorte# ©otte# fann entfprechienb bem 3eugnt# ber ©'dfirift nicht auëfGfjiiegii^ at# iöortprebigt int Amte unb bon ber $Un3et berftanben toerben. S a# 5Bort ©otte#, ba#

bejeugt toirb, ift ‘per fort [eben in ber ©efdjiidfjite in bollern ©inne. (£# toirb ba[)er alte 3eU bezeugt burdji ba# iöort überall, audEji in ber ©eelforge, unb bon alten C£F>rtftett. (£# toirb bezeugt auch burd) bie Sat, unb 3toar feinem toefeuttichen Snijatt nad) imrcf) Sie Sat

ber Vergebung unb ber in ifjr jutiefft begrünbeten brübertidjen ßiebe, unb burd) ba# „Seben#3eugnt# ot)ne iOorte“ — „Sa# iöort ber ‘©er*

gebung tourbe leibhaftig in feinem (3efu) Umgangi mit ben „Sitn= bern“, barin, baft er mit ihnen ©emeinfehaft hielt.“ Sa# iBort ©ot= te# fann fomit nicht in eine ^ebe bon ©ott gefangen unb in ihr ifotiert toerben bon bem gefd)id)tlici)en ©efdjehen. „Sie Snfarnation fann nur in bem iîlafte berfünbigt unb geglaubt toerben, al# fie in ber ‘©erfünbigung gelebt toirb.“ (a. a. 9. ©. 320 ff.).

<2Ztit biefen Ausführungen über Althau# befd)iliegien ü)ir ben <23er= fuch eine# ^erid^te# über bie Sehre bom SQ3ort ©otte# unb bon ber “prebigt in ber neuen Sogntattf, einen ‘iBerfud^i, ber burchau# ba# © e m e i n f a m e in ber Sehre ber genannten brei Sheotogen h'erbor®

(18)

treten taffen follte: Sie neuere Sfyeoiogte ift bei it)uen tote bei an* berat (Erneuerung reformatorifdfjier Sheotogie, toenn fie bie Sehre bom SBorte ©otte# unb bon ber ^rebigt im AngefidEjite be# großen ©eg* ner# Jficute neu geftattet.

IV. (£# bleibt nod) anbeutenb ettoa# barüber 3U fagen, tote bie

bargeftellte Sehre bom Stöort ©otte# mit ihrer ‘Beftimmung ber $unf= tion ber ‘prebigt in ber befcfjiriebenen geifte#» unb tE)eo(ogiegefci>kt)t= Iidf>en Sage bem ‘prebiger 3U Reifen bermag.

1. Sie bebeutet, too fie (Ertenntm# be# ©tauben# toirb, $3e= freiuna. Sie (Sorge, toa# nun in ber ‘prebigt, toelcfjie irgenbtoie ben ©ef)alt ber 53i6el bem mobernen '22Ienfd)ien nafye bringen fotl, an»

gefid>t# ber Kriterien ber mobernen ‘SÖiffenfdjüft beranttoortlid) ge» fagt ober nicht gefügt toerben fönne; ba# SBemüfyen, alte# ju ber» meiben, toa# bem bon ber 5Öiffenfd>aft beftimmten heutigen itetouftt» fein anftöftig erfd>einen muß, bamit nur ja nid>t eine Ablehnung beffen, toa# bem %Vrebiger al# lüefentlid) erfdjten, burcf) feine “Bin» bung an Untoefentliche# unb Unhaltbare# begrünbet toerben fönne; ber unermübtiche Ikrfud) einer fbrad)Iid)en, bilb^aften, formalen ,,‘i3er= gegentoärtigung“ be# (Ebangelium# — alte biefe ©orgen, bie ja immer ernft 3U nehmen finb, Ratten ein fotche# ©etoidfjl erhalten, baß neben

ihnen bie erfte unb eigentliche Sorge 3urücftrat, baß in ber -prebigt

©01t felbft bag SQ3ort nehmen unb fid) felbft bergegentoärtigen möchte,

Siefe eigentliche Sorge toirb toieber bie erfte Sorge, too ber Au#» gang genommen toirb bei bem '22tenfdj getoorbenen iöort, bei bem

iöunber ber Snfarnation, bei bem Qerrn, ber geftern unb f>eute ber= felbe ift unb berfyeifjen [>at, bag, er bei un# fein toolle alte Sage bi# an ber iöelt (Enbe. Unb biefe eigentliche Sorge, baß Gr gegen» toärtig fei, tann nun fein menfct)[id)eä Sorgen mehr fein, fonbern löft fidf) in bem Vertrauen auf 3l)n unb Seine iterheifrung unb in bem ©ebet, baß (Er auch bei un# gefdjefyen taffen möge, toa# Seine ©efd)td;te mit ben ‘2Kenfd)en ift.

Ohne biefe Sorge, b. (). 0hne folgen ©tauben ift ‘prebigt un»

möglich, toettbetaftet unb unfrei. <22tit ihr toirb fie @lauben#prebigt.

Sa# neu erfaßte iöort ©otte# gibt bem -prebiger ba# toettüber» legene Kriterium für feine -prebigt. i5on ii)tn fommt er her» >n 53etoegung auf bie ütelt, im „Angriff“, nid>t in ilerteibigung. 3tid)t, al# ob er nun einen frifdjrfröhlidjen Krieg eröffnen fönnte. Sie eigentliche Sorge toirb gelöft in ©tauben, bod) ber ©taube bleibt in ber Anfechtung, unb audf). bie ntenfd)iid)en Sorgen um bie redete iDetfe ber ‘prebigt bleiben. Aber e# ift nun flar: 33on ©ott au# geht bie Setoegung 3ur iöelt, unb baß biefe ‘Betoegung fid) in ber

^3rebigt boIl3iehe, ift ©ott im ©lauben anheimgeftellt.

2. Sie Sreiglieberung be# iöorte# ©otte# in feiner (Einheit toeift un# auf bie “23 e to e g u n g hin, in toetd)er toir allein bem ©egner — unb er ift 3uerft in un# — begegnen fönnen. Keine Statif er»

laubt un# bie rechte (Erfenntni# beffen, toa# ‘prebigt be# iöorte# ©otte# ift, unb feine Statif bermag bem ©egner ftanb ju hatten, ber alle# in raftlofe unb reißetibe 53etoeguttg 3um Abgrunb treibt. Unfere

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