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Der heutige existenzhafte "nachchristliche" Realismus in christlicher Sicht: Ein Veitrag zur Frage des Christentums an die moderne Welt

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Academic year: 2021

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S e r ( j e u f i g e e f i f l e n j & a f f e „ n a d jt & r i f l l i c f je " f l e a l t f m u « i n rftr ifflid & e r B e u r t e i l u n g .

( S i n B e i t r a g 3u r ^ r a g e b e 3 ( £ l ) r i f t e n t u m 3 a n b i e m o b e r n e ‘© e i t . )

V o rtrag in ber Styeoiogifcfyen S'dEjiule 3U 0 30 ßeopolbo 1948. 9Itattfy. 5, 5 : S e lig finb bie Sanftm ütigen, benn fie

toerben ba3 (Srbreid; befiijen.

S ö o r b e m e r f u n g e n : 3 n ben folgenben iHu3füf)rungen ift nidfjit ber pfyüofopfyifcfye ‘3teali3tnu3 gemeint, alfo toeber ber mittelalterliche, ben toir heute mit bem 3&eali3m u3 öer= gleichen fönnen, nodf) ber tranfjenbentale ober fritifcfye 9-tea» liötnug, ber im 19. ^a^r^u nbert eine bestimmte pfjiiofopf)ifcf)ie ‘Äicfytung bejeid^nete.

I. S e r ‘R e a l i i g m u g a ! 3 , , tr>c111icf)ie ß e b e n g a n f d ^ i a u u n g “ (ejiften

3

F)'after, nacf)id>riftiid>er ilea ltsm u a ).

(Sbgar Sacque, ber befannte Verfechter einer „ft)mbolifd)en“ 91uf= faffung born

22

lenfdf;ien unb ber ila tu r, fagt in feinem ^Bnd^i „ßebeu al£ Sym bol“ 1928, man fönne eg ber 9taturtoiffenfcfjaft unferer

3

eit rnijmenb nad>fagen, fie ijabe e3 befonberä „toie feine

00

r if)r öerftanben, rein formale iOiebergabe ber lebenben itaturgegenftänbe, ber Siere unb ^flan^en

3

U liefern“ ( S . 33). Siefe3 Urteil enthält neben einer abtoertenben (Sinfcfsränfung bie 'llnerfennung, baß ber heutige iHtenfd) befonberö gut bie äußeren Itmriffe unb Seiten ber Sin g e unb ßebetoefen

3

U feEjen unb bar

3

uftellen oermag. S ie Vorliebe für naturalifttfdf)e $unft unb bie Sedfjnif ber ‘pfjotograpfyie finb bafür befonbere ‘öetoeife. ^Iu g

3

euge, iüttoä, S trafen , alfo ©e= bilbe, bie toir tägticfi öor klugen ijaben, finb aI3 „real“ gefcfkitjt unb erregen ein befonbereg Sntereffe toor bem, toas „nur eine 3bee“ ift. S p r a n g er üneberf)olt in einem 1943 in B erlin gehaltenen SBor= trag baäfelbe Urteil: „ S e r aufgeflärte 22I.enfd)i, ber toir felbft finb, entfd^icibet ficti bal)in, bie finnlid) erfaßte "JDelt im objeftioen staunt unb in ber objeftioen

3

eit, gteicf) ttiel, ob naiti f>ingertommen ober fdf>on toiffenfcfyaftiid} bearbeitet, fei bie eigentliche R ealität . . . unb ba£ „§anbgreiflicf>e“ garantiere echte ‘iöirfiic^feit“ (S ie ‘

22

tagie ber Seele, 1947.

€>.

91).

toäre jeboch nid)t 3utreffenb, ben 92ietifd>en oon

fyeute

toegen für „oberflächlich“ 3U erflären. <£r fud>t ja gerabe in biefer hanbgreiflichen SQ3irfUd)fett aud) bie ©efetye unb inneren Srieb fräfte tiort SGOett unb ßeben 3U erforfdjen, um fie bann in feinen S ie n ft 3U ftellen. Seftim m te ^taturgefetse fdEjeineu ben <2lblau f ber

p ^ i -

ialifcf)=cf>emifd^en ‘© e it 3U regeln, in ber bioiogifdjen treten ber 5v'antpf u m i S a fe in unb ber Selbfterfyaltungäbrang herbor, ber aud)' in ber ‘Sltenfcfyeutoelt in fo3ioIogifdf)=gefdf)id^tIid^er ^irtfidfjt baö ©runbgefet} ift, 9 t i e t} f d> e fjat im „^B illen 3ur '32tiadE>t“ unb im Stampf um (Seituna bie Übertragung be3 barroinfd)en © runbfa^eg bom „Stampf umö S a = fein“ au f bie tnenfd)lid)e <33>elt feftgefteilt unb geforbert. S e r „£>erren=

(2)

menfd)“ , tDelcfjer fein V orb ilb ettoct im <’Rettaiffancemenfdjen t)at, fennt trolj aller Verfeinerung be3 inneren (Empfinbeng feine burd) R eligion unb djriftlidj beftimmte (Ett)if gefegte Sd>ranfen tnefjr an. 3>ie V re= bigt tiom itbermenfdjien fetjt ein, nacf)bem 3aratj>uftra in bem er« greifenben ©efpräd) mit bem alten ^eilig en im V3albe 3U fid) felber gejagt f)at: © o tt ift tot! ‘iDenn toir bie beftridenbe ßrjrif ber Sprache unb bag i>erf>altene ober offene ^cttijoä ber kleben im „3aratbuftra“ a l3 bidf).terifcf)icn V eiflan g teerten, fo Ijttben toir in bem gleid) ber ertoäbnten <£telle folgenden S B o rt: t r ü b e r , b l e i b t b e r ( E r b e t r e u unb glaubt benen nicf>t, bie eud) tion überirbifcben Hoffnungen reben — bie ©runbtagie unb ben ‘2tu3gang3punft ber ^lufdjauung tiom Ceben tior umg, bie toir e j i f t e n j h a f t e n t2 l e a l i g m u 3 nennen fönnen. Vemerfengtoert ift bei bem 35id}terp[)tlofopf)en bie bittere S d jä rfe in ber 'Tlblebnung jeher Sranf^enbenj.

S o

fprid)t nicfjt mef)r bie unmittelbare greu b e an bem reichen irbifd>en ßeben, fonbern je= manb, ber mit O ott unb Ttberlneft gebrochen bat» toeil er fie nicfjt erfennen toill ober 3U toenig tion if)nen tierfpürt bat — , obtooi)t er fie fennt. '5>er naitie £>eibe leFjnt bas S[)riftentum nidfjit fo leiben» fdfjaftlid^ ab toie ber n a d) ci) r i ft [ i d) e ‘K ealiäm u^, ber tion ii)m ab» gefallen ift. “ID ir fönnen freute garnidjt meljr fcfjledjtljin „(jeibnifd)“ leben unb benfen, fonbern ber ©äfuforiSm ug unferer 3eü ift tion tiomberein nad>= unb gegendjriftlidf) gerichtet, toie S f) i e l i d e unb anbere immer toieber mit % d } t betonen.

'Sin bie © teile ber (Ergebung in O ott tritt bann bie ^Refignat'ton unb bag falte Sid}=abfinben mit bem unperföixlid>ett Sd>idfal. 3>iefer ^ a ta li^ m u g „ift bie eigenartig troftlofe Cöefdjäftigfeit bes mobernen iTlenfdjen, ber aufgef)ört

fyat

31t beten unb 3U glauben, baß ber ,£jimmel burd) J]efu l CSijriftuö aufgeriffen ift, unb auf gehört f>at, bie antoortenbe S a t tion oben 3U en tarten, - bie 'JBeitanfdiauung ber ‘22lenfd)en, bie bei aller S ä tig fe it toiffen, bafr fie in einem unbeein» flußbarett gerabe3U naturgefel^iici) feftgelegten A blauf

bcß

© efdjdjen3 bingbaft ftefjen: (£3 fommt toie

fommt. © a 3 ftumme (Es ift nun i^r fje rr“ (S b . S d jlin f „(2tot unb © ebet“, V ortrag 1939/40. ^urcbe V erlag, Tübingen 1947,

0 .

17). S n ähnlicher iD eife tritt an bie S te lle beg ftampfeä, ben ber <SF>rift gegen fein „^ietfd )“ unb im ‘Slufbticf 3U (Sott um fein tciglidjeä V ro t fü^rt, im nad)d)riitlid>en ^Kealismuä a !3 einziger S n ljalt be£ V etätigunggbranges ber Äampf um bie 'iSladjt unb bie © eltung beä 3d>, ba§

alß

baß ein3ig ^Reale 3urüdbleibt, bem alleg anbere untergeorbnet toirb. <SdE)IicßIic§. fdjrumpft bie d);riftlid)e <EgcbatoIogie, bie ein ‘JTietjfdje nodEj mit ber mi)tbifdjen V ifion ber „(Etoigen V3ieberfei)r beß © leieren“ befämpfen toollte, 3U einem bunflen SRätfel überbauet 3ufammen, bereu i'ofung 3U ertoar» ten ober nur banad) 3U fragen finnlog ift. 3)aö (Ergebnis fcf>eint eine tiöllige 3 n b i f f e r e n3 allen religiöfen f r a g e n gegenüber 3U fein. V ü d j f e l befdireibt biefe ©ruppe tion 92Tenfd)en, bie ja nid)t erft beute auftritt, fel)r treffenb: „S)ie irbifdje V3elt, unb biefe gan3 allein, ift eg, in ber biefe l3Henfd)en leben,

(iß

ift, a lä toenn eine eiferne, abfolut unburdj.bringlidje © ede i^nen ben V iid in eine anbere c223elt tierfdjliege. S i e fr ie r e n im S ta u b e mit if)ren © ebanfen unb

(3)

fönnen barüber nicht h in au f. ©ffen unb S rin fen , Arbeiten unb 'Ruhen, bag finb bie S in g e , bie fie allein befchäftigen. S i e ftcE>en auf unb gehen

3

U S e tte , aber eben nur ^ln

3

ief)en unb s

2

lu^

3

ief)en erfüllt ihre ©ebanfen. S i e finb fran f unb gefunb, aber in ber ©efunbheit tom= men fie nicht über A rbeit unb S o rg e hinaus, unb in ber Trautheit ift e3 bie «Jh^nd unb bie Hoffnung au f ©enefung, bamit fie fidfji be= fdE>äftigen; toenn SobeSgebanfen fie überfallen, fo finb eg höchfteng nocf> ’Httorbnungen, toie eg nach ihrem So be mit bem V egräbnig unb ber Srbfchaft foile gehalten toerben. (£3 ift bie innere ©leichgültig» feit gegen baß, toag

3

um ^rie b e n ber S e e le bient unb toag 'ilnttoort gibt au f bie jr a g e : V3ag muß. ichi tun, um feiig

3

U toerben? ©e= banfen, ja © ebanfen a n bie S in g e biefer SCÖelt fehlen ben Leuten

3

toar nicht, aber gan

3

unb gar finb fie bon © ebanfen berlaffen, toenn eg über bie © ren

3

e beg irbifcfjien Cebeng hinauggeht. (£g gibt feine furchtbareren betten, alg bie, bie man nicht fie hi unb fühlt.“ („Sr» innerungen aug bem fieben eineg ftmbgeiftlichen“ 1907, S . 492). ‘Slug bem lebten S a t j geht hervor, bajj toir ung feinegtoegg bamit begnügen f ollen, biefen St)p nur cfjarafteroiogifdf}

3

U befchreiben. iO enn toir ihn iheoiogifd) beuten, ift er ber V e r f t o c f t e , bei bem ber S a m e beg göttlichen <iö orteg au f ben ‘© e g gefallen ift. © o tt hat ihn berftocft, toeil er burch feine <

2

lbfapfelung ge

3

eigt

fyat,

b a § , e r nidf) t t o o l l t e . S e t innertoeltlicije Scf)idfalgg[aube ift bann „bie grauenhafte 3Hagfe beg Sahingegebenfeing . . . . (£g gibt in ber S a t bie grauenhafte ‘© irflich feit göttlichen Schtoeigeng unb '2Tichti)ören= tnolleng“ (S d jlin f. ebb.). SB eil ber iUenfd) nicht mehr ruft unb fragt, anttoortet © o tt nicht mehr, er fchtoeigt unb gibt ihn preig.

S a f t ber ftarre gefcfjäftige ^atalig m u g unb bie falte reine 3nner= toeltlid[)ieit aber eine 3Ilagfe finb, toirb beim V erhalten beg Qltenfchen in ber „ @ re n

3

fituation“ beutiid), iXachbem ihm bereitg bie mt)thifche R elig ion ber ^eibrtifcfjien Vorfahren fla r gemacht hat, ba§ b e r S

0

b feine harmlofe Sache ift, unb bie dEjriftliche R elig ion ber V ä te r ihm ben 3 uiammen&ang Don S o b unb S ü n b e gejeigt hat, ma9 €r ihn auchi toieber bergeffen haben, unb nacfibem fchliejjlidE) bie Srfatj« religion beg optimiftifchen ^ortfd)rittgglaubeng burcf) bie (Snttoicflung ber SBeltgefd^ichte im

20

.

3

ahrhunbert ßügen geftraft ift, toei§, ber heutige <3TienfdE) im © runbe um feine fchulbhafte Vergänglichkeit. i ö i r fragen nun, toarum ihm bag Scheitern nicht

3

ur 2Högli(|feit ed)ter S r a n f

3

cn= bcn

3

toirb (um mit Jyafperg

3

U fprecfjien). <

2

g fommt beghalb nicht

3

U einer Vegegnung mit ihm, toeil er fid> meifteng fdjnell einer alten ober neuen innertoeltlichen V etätigung 3Utoenbet, toenn er an ber © ren

3

e ber menfd>lid)en (Sriften

3

geftanben hat» toenn ihm ettoa ber S o b anberer unb eigeneg

2

eib begegnet ift ober eine ftille S tu n b e ohne äußeren ^ n l a jj bon ihm ‘Red)enfchaft forberte. (S l i f a b e t h b o n S R a n b e n b u r g h fagt eg im 'Roman „iHnnieg Verm äd)tnig“ 1935 in ber ihr eigenen H nm ittelbarfeit: „Unb fie begann, tote fie immer begann, toenn irgenbeine unfaßbare ^Ingft, toenn ber © ebanfe an ben S o b ober bie dtoigfeit fie bebriicfen toollte, nämlich’ fid) bag

3

U flammern, toag ihr

3

U eigen toar. S i e fanb fidEjt in ihrem feinen gungmäbcijenftübchen baheim, fie bacfjte an ben nächften '

2

lt>enb,

(4)

an bie anberen 'SHenfdjen“ ( S . 65/66). 3>ie

„latente

s21ngft“ beg uneigentlichen ©afeing toirb baburd) berbrängt, baß man fid) in bie „näd)ftliegenbe ßebengntöglichfeit“ ftür3t (iö . ftünnett) „S^eoiogie ber "ituferftefjung“ 1934). ^tueijt bor bem S ran f3enbenten in bie 3m= manen3!

<2BeIcf)iem tiefer fef>enben Veobachter uitferer

^t\i,

entgeht eg, bafj bag gegen früher unberhältnigmäfsig gesteigerte politifdfje Sntereffe, ber immer mehr Kräfte forbernbe (Einfatj im Veruf, ben bie rneiften toillig leiften, um eine innere ßeere aug^ufülien, baneben bie fid) f teiger nbe Vergnüguuggfud>t, bie im Kino nnb „ V a ll“ unb auf (Sefe11fcfjaftg= reifen „(Erholung“ fud)t, fc^Xieglid^i bie im Vorbergrünbigen ftecfen= bleibenbe Unterhaltung unb1 bag leere ©erebe ber ^utmenfd>ert irgenb* tbie (£r3eugniffe biefer flu ch t bor bem bunflen U nbeton ten finb? „3ILan“ eilt in bie

fyelle

beg Sageg, um ftd> ber 3rrage nach bem bangen <2öarunt unb bem letzten iO o3U nicht aug3ufe^en, 32iir fagte bor 10 fahren einmal ein College, über ben S in n beg ßebeng benfen nur nod) fd}tt>ärmerifdje Jünglinge nacF), ber (£ra>ad))'enc finbet fein ©enügen in ber M itarbeit an ber ßöfung fonfreter Aufgaben. Sin e foldje Haltung nennt man getoöhnlid) „realiftifch“. 3i)re Vertreter behaupten, fie ftänben mit beiben Veinen „in ber 'lOirtiidjIeit“. S ie fann auggefüllt fein mit fjingebungsbotier ‘Jlrbeit 3ur eigenen unb 3u anberer (Ehre, fotoeit fie ber eigenen 3ugute fommt, mit bem Streben nad) 3Itad)t unb ©eltung, fie fann aber auch ben eigentlichen S in n be§ Realen im Vergnügen unb ©euufs fudjen, toag freitid) fd)on eine entartete ^orrn beg ^ealigm ug ift.

3ft nid>t überhaupt biefe „realiftifd>e“ £ebengi)a(tung bereitg 3er= falföerfcfjeittung? ‘JB a g gibt ung ferner nod) einm al bag ‘’Redjtt, bon ifjr alg einem nacf>=, ja gegend^riftrid^en © ebilbe 3U fpredjeu? S e in e V ertreter in V o litif unb ßeben behaupten, fie fönnten unb bürften nidjt nach fittlichen ©runbfätyen i>anbein unb müßten bie ©etoiffeng* ftimme überhören, ba ein entfprec§enbeg Hören auf fie im öffentlichen ßeben bem © a n je n fcfjiabe unb im pribaten bem (Ein3elnen STachieile bringe; benn toir feien leiber feine fin get! (Eg beftänbe bie © efahr, baß, ber ,,© u te“ auggenügt toürbe. 3>en SRealigmug begrünbet „m an“ alfo mit bem 3 ic l ber Sicherung beg praftifcfiert fieberig. (Eine ‘Kedjt* fertigung unb eine (Entfchulbigung erfcheinen alfo bodj notoenbig, toenn auch innertoett[id)e ^ül$lichieitggefid}tgpunfte bie Stim m e beg d)rift= Itdjen ©ettriffeng unb bie (Erinnerung an fittliche © runbfätje über» tönen, S>abei tbeifj biefer SReafift in feiner unheimlichen ?Tüci)tern= heit, bajj bag ßeben im © runbe eine Vergängliche, ja 3toeifelhafte ©röfje ift.

“iB ir fragen ihn nun, tbarum er ihm bann alle höheren ©runb= fä^e opfert. Offenbar ift ihm bag ßeben bod) mehr alg ein müh« fameg, fur3;eg ’Huf unb silb im Strom ber geit, bei bem bag perfon» hafte 3d> gan3 berfd)toinbet. 3>ag ßeben, genauer ber beftimmte ’ilugen= biief in ber 3eit alg „(Earpe biem“, ift tatfäcf)ticf). fein (E0=©öt}e ge* toorben, bem er unbetou&t mit ber g leiten Snbrunft bient lute ber ©laubige mit ßiebe unb ^urdfjt bem perfönlicfien ©ott. © er i>eib= nifdje ©ötje hat bie Vergänglichfeit mit bem „ßeben“ gemeinfam.

(5)

© o tritt alfo an bie

S telle beê

cF>ri[ttid)en ©otteêgfoubenê ein nach» djriftlicher innertoeltlicher ©ötyenbienft!

‘îlile r ©ämonenbienft aber macht befeffen itnb toirft jerftörenb. © er moberne ‘R ea lism u s berntdfjitet barum bas ßeben, baê er be= ioahren unb fi ehern toiCC. (Ein t»ö Ififdf)=F>eroifcfjer unb bioIogifcF), be= ftimmter 'R ealism us fixierte im jtneiten ‘ïD eitfrieg nid>t bas ßebens» red)t beê tfjm anbertrauten V olfeê, fonbern führte es in ben 'Raum

b ei

S o b e s. 3>er iTtolod) beS öfonomifchen R e a lis m u s im Often fdjieut nicht fror ber Vernichtung bon ^îïiilio nen 3iirüd, um anbern ein 3toeifelhafteê ßeben im SM feftib 3U ermöglichen. 3m toeftlichen S e il ber heutigen “SBelt begegnet u ns 3toar ein „ R e a lis m u s“, ber bem ßeben bie „F reih eit“ ermatten möchte, ,,o[)ne üveldpe baä ßeben nidfjit mehr Îebenêtoert ift“ . <£r birgt aber bie ©efaffjr einer ftänbtg lauern» beu moralifd>en unb R i a l e n <2luflöfung in ftd), bie bieiieidit ein» m al n u r nod> bitrdj biftatorifdje fo r m e n äußerlich aufgehalten tber» ben fann.

©benfo fo unerfreulich ftitb bie ‘ilustoirfitngen beê innertDeitlidjert R e a lis m u s im Vribatleben. (Sin 'îîtenfch, ber geünffenloê unb ofjne Hemmungen nad) © elb , © eltu n g unb ‘M.nerfennung ftrebt, enbet a ls unangenehmer, brutaler iRadjtmenfd), bor bem alle fließen unb ber ba3 ©dfjicffal einer bitteren (Einfamfeit ertragen mu§, in ber er nicht einmial gtoiefprache mit einem befferen 3d> pflegen iann, ba bteS auggelöfd^it ift. <iReichen für einen garten ftam pf feine K räfte nicht auë, ftef)t er fdjlie glich a lê refignierter ©piejjer bor uns, bon bem Veifpiele 3af)lreid) finb. 3 n feinem £Jiall ift für ihn unb feine sTitit= menfd^en bie (Sriften3 beffer unb gefieberter geftaltet. © a ê ßeben lebt offenbar bod) bon bem, toag mehr ift aW bas „ßeben“, toie einmal ein spÇjilofopÇ) fein bemerfte.

II. © e r 91 e a l i s m u s a l

ë

W e r t e t f) i f .

‘Jö o rin befielt nun ba3 ,;32Iefjr“, bas bem „ßeben“ erft S in n unb SRicÇtung gibt? ©chon feit V t a t o behaupteten folcFje, bie in bent i2Bed)feI ber (£rfd>etmmg baä V leibenbe fuefjen: in ben Sbeett! ‘îDenn toir fie etljifd) faffen, finb fie 3 b e a l e , benen eë nahe ju fomnten gilt. © e r Sbealism u s fiel)t alfo bie ïbaïjre ^Realität im ©egen» fat) 3U ber mit ben ©innen erfaßten unb mit bem Verftanbe 3.U be= greifenben SJBelt in ©ebilben, bie hinter unb jenfeitô if>r liegen, ©och ift feine groije g eit längft borüber. © ie Sbeen begegnen u ns in ber heutigen philofopljifchen V efinnung bornel)m(id> a !3 „ ‘S Ö e r t e “ , bie man fdfjaut, feftftellt unb befdfjireibt. SSenn fie and) nur bon ber geiftigen © tru ftu r beê 'îïtienfchen her berftänblidE) toerben, fo ent» fpredEjen ihr bod> beftimmte ‘325irfIicÇ»ifeitê bereid^ie im gufammenleben ber ?Renfci)en. ‘’Religion, iTunft, baë ©ittlidfje finb Ejöfjere îô e rte gegen F am ilie, 0reunbfchaft, V aterlanbsliebe, bie einer nieberen ©dfjidfjt augehören, au f bereu unterfter © tufe ettoa ber ©elbfterhaltungêtrieb feinen V ^aÎ5 F>at. © e r Sbealift ift alfo fd>on feit langem bon feinem Sh ro n in ben geiftigen <2öolfen hemntergeftiegen unb befchäftigt fidf) heute bor3ugstbeife m it ber Vegrünbung ber ïO erte in ber ïOirfltd)» feit, (bereu berfdjiebene ©chid^ten er 3um S e il mit fjiife ber s^3ft)d):ü[ogie auf3u3eigen bemüht ift. © 0 fönnte man tbohl baê ‘Anliegen um

(6)

eine fonfrete, reale (£tf>if bei bem großen Ontologen <2t i c o l a i § a r t = m a n n (heute in © öttingen) unb bem bebeutenben tierftorbenen Vi)ä= nomenologen '22I o j © d r e i e r toiebergeben.

Sltt biefer © teile fragen mir gleich, ob eine foldfje ibeal=realiftifd)e Qaltung. bie au f bem erften $3 lief toiel für ficf) hat, ba3 leiftet, mag fie in 'llu sfid jt ftetlt. £jat ber iTienfd) im ent[d>eibenben ‘Jlugenblirf toirflicf)! bie Straft ober auch' nur bie echte 3Xlögltd)feit, ficf) im „(iöert= toiberftreit“ für ben höheren iO ert gegen ben nieberen 3U entfcbeiben unb tior altem banadji 3U haubein? © erabe bie (Erfahrungen ber lebten 3 e it betoeifen, bafj, bas härtere unb ^Brutalere ficf) im allge= meinen mehr burdjßufetjen Oermag. £ £ bringt fogar fertig, babei ba£ höhere propaganbifttfcf) in feinen SHenft 3U 3toingen, bem bie Ver= tretet be£ ©eifteS leiber meiftenä nachgeben, f la c h t unb (Eroberung^* gier mürben ibeologifd), oerflärt, menn man behauptete, für bie ,,(£f)re“ bes V olfeg ober für bie abenblänbifche K ultu r 3U fämpfen. "Sktg ficf) hinter ber ^Parole „Freih eit“ ober gar „Befreiung tion ber i?necf)t= fchaft“ auf ber anberen ©eite Perborgen hat» tft mof)I ebenfo beutlidEji. S ila n barf baraus aber nicht ben tioretUgen, fa[fd>en

<Sd)iu%.

^iefjen, bafj biefe Alerte nid)tg a l§ S a rn u n g finb. 2>er maffitie 9leali3m u§, ber gern unb gemichtig fo urteilt, bergi^t babei, baß e3 ohne ibealen ‘Jlnfporn niem als gelungen märe, 31Ienfd)en in größerer 3ahl tat* fachlich für bie beiben SBeltfriege innerlich millig 3U machen: für Öl, B u tter, ©etreibe, SRofjftoff unb Slbfatjm ärfte allein toirb niemanb ein= m al fterben moflen, toof)l aber für „F reih eit“ unb „einiges V o lf“. <Ss märe töricht, bie iO irfungen 3U leugnen, bie tion ibealen Antrieben auSgehen. iO ir ftellen aber feft, bafj fie 3U leicf)t ben nieberen <22totitien perfallen. 3> ie © f a l a b e r ‘J ö i r f l i d f j i f e i t i ft b e r b e 3 ' i ö e r t e t h i f e r g u m g e f e h r t p r o p o r t i o n a l ! S r mirb entgeg= nen, feine '^Hafjftäbe feien 3toar ber SEHrf lidfjifeit. entnommen, be3eicf)= neten aber aucf) 3ugleid) unb tiornehmlich ein © ollen, einen ‘Jlnfpruch an bie <335trflid^feit. c223irb baburcf) aber fd>on bie ^ r a g e befriebigenb beanttoortet, tixtrum etf)ifd)es 3>enfen unb unethifche C223irflicf)feit in einem gerabe in ber letzten 3eit fo peinlichen Sllijjberhäitnig ftehen? Satfächfich leben mir bod) immer mehr „in einer

3e.it

ber Sntibeali» fierung unb 3ugleich Verbrutalifierung unferer 92lenfd>entt>elt“, in toeld)er „©egebenheiten unb itotm enbigfeiten toie ju n g e r unb S r o t, “Slrbeit unb Cohn“ an bie © teile ber 3beate au £ früheren (Epochen tote Freiheit, ©ered)tigfeit unb SZtenfdfjenmürbe getreten finb (2. S to m a s „ S ie göttliche S o rb e tt“ , £iffabon, © 3).

<

2

Benn mir bie ©cfitoäd)« ber Sbeale unb ber SBerte bem foge= nannten ‘’Realen unb rein Biologifdjen gegenüber immer toieber

b&-

merfen, fo führt unä eine t h e o l o g i f c h e B e u r t e i l u n g beß S a t - beftanbeg

3

U ber (Sinfidjt, baß im erfteren ^ a l l ber 32Tenfd) abgleiten mußte, meif er audf> bort nur ficf) felbft fud)te. iilenfd)lid)e Sbeale unb reale ^fnfprüd>e haben textlich in ber ©ucht, bas 3d>

3

U betnahren, i|re gemeinfame SiDurjel. $>ag tion © o tt allem al gelöfte höhere

3

d) lägt ficf) tiorn nieberen, gemä| ber größeren ©ch-merfraft, herab

3

iehen, unb letzteres

3

tt>ingt eg in feinen harten SHenft. S)ag ©treben nach Sllacht unb ber bamit tierbunbenen ©elbfterhöhung, bie nur burcft

(7)

(Erniebrigung anberer fidEji beftätigt, unb bie entfpredEjenbe (Eitelfeit treten beim Sbealiften ober S b e a l^ e a lifte n nur feiner unb berftecfter auf. f is ift barum nidjt ju bertounöern, toerttt er bem reinen cRealiften erliegt unb fdf)iie§Itd^i au f feine S tu fe finft. i ö i e biete SiHenfcfiien haben in bet gugenb „ a ls Sbealiften“ begonnen unb enben a'lg (Egoiften ober ©piefjer. © ie haben nämlich immer nur ©ich' gefucht, nicht bag, toag ©otteg unb beg <2TädE)iften ift.

(Ein fu r3er ^intoeig aui biie @efdf)idEjte mag fd^Iieglich toeiter ber* beutlichen, i»ag gemeint ift. V o n ^ eg e ls abfoiutem Sbealigtnug, ber fid^i aber mit bem ©at$ feiner ‘Rechigphilofophie bertrug: 3>ag iö ir f * IidE)e ift bernünftig unb bag Vernünftige ift toirflieh! — . führt über feine ©efchichtgphilofophie, in toeidjer ber © taat alg „ber omnipotente (Sott“ auftritt, mit 6>ilfe feiner bialeftifchen '2Kethobe ein flarer SEDeg 3um nationalen ffiRachtftaatggebanfen eineg Sreilfd>fe unb cbenfo 3unt hiftorifchen Sltaterialigm ug eineg 22Tarr. Sliigemeiner gejagt, bon ber Humanität geht eg über bie ‘Jtatio n alität, bie noch-

^i'd)te

human be- arünbet, 3ur V eftiatität beg ntobernen STationaligmug, ber nach bem 3tt)eifelhaf'ten ©runbfat} '{jatibelt: ‘Recht ift, toag bem V o lfe nütjt. 3n Slm erifa fdfjeint fid> eine entfpreebenbe (Entoicflung gerabe 3U boll* ziehen: 3lad)ibem big bor einiger 3eit neben getoifs immer fefjr ftarfen politifchen unb toirtfchaftlichen SKachtintereffen boch auch 3ugieid) bie ethifche Verpflichtung bor ben Cöütern ber 12Beit3ibiiifation bie (Ent* fchlüffe mitbeftimmte, fetjt fidE) anfdE>etnenb immer mehr bie „reali* ftifdjje“ Dichtung buref). © ie fan n fd[)liefelicb nur bie eigene ©eele 3erftören, inertn fie nidjit mehr tneiß,, mag gut unb bofe ift, unb toirb bag ^Recfjt anberer mißachten, toeil eben biefern SRealtgntug nur burch bie (Erniebrigung anberer bie eigene „F reih eit“ unb ©idE}erheit ge* toährleiftet erfcf>eint. Hufammenfaffenb toäre mit f j a n g “21 g m u f f e n 3U fagen, bafo bag nur Srbifdje fich' fetbft jerfe^t hat unb in sjrage ftellt, toie ber Srot} unb bie 'ilngft zeigen, toelche auf bem §in iergru nb ber V e r3toeifiung bie ©eeie beg irbifd) gefinnten SRenfcben bon heute erfüllen: ® er ^Realismus beg 19. Qahrhunbertg, ber unter -Rbfcl)en bon © o tt unb ohne 33uf;ie ben unmittelbaren V3eg beg ^21enfd>en 311 ben SHngen fudfite, hat in ber B ru ta litä t beg 20. 3ahrhunbertg geenbet. 'S>ag '’Recht ber (Erbe liegt nicht in ihr felbft (© 0 im Vor» trag „3>ag ‘’Recht beg Srbifdjen“ , bor bem ^oru rn <2lfabemicum in ^ ra n ffu rt/iH , 1947), m ag bag Srbifdje eine mehr reaüftifdEje ober ibealiftifchie V rägung haben.

III. 3 > i e © t e l i u n g b e g d>r t ft l i d>et t i v e a t i g m u g 3u r V J i r f lidEj ifeit.

3>en Sbealiften erinnert ber chriftlidfje © lau b e an bie ’STtacht beg Vöfen, bie er nidjt genügenb beachtet. SXach ben furchtbaren (Er* lebniffen beg erften unb befonberg beg ^toeiten VJeltfriegeg ift eg nicht mehr fd>ü>er, biie © etoait ber entfeffelten bämonifeben 9Rüd)ie 3u3ugeben. 3 )er Sbealtgmug ift barum ioeithin uttglaubtoürbig ge* toorben. gugteichi aber fehnt fich' ber beffere unb beranttoortiiehe S e il ber heutigen 3Ttenfdjen nach' einer tieferen, toetm möglich' „tranf3en= beuten“ Vegrünbung ber <2öirfÜchifeit unb ber in ihr jetjt 3U löfenben

(8)

‘Slufgaben, 31a f

p e r è

Schriften, S8üdE)er son ^ l l f r e b <ïB e b e r ,,SHb= febr bon ber b te e rig e n ©efdjicfjte“ 1946, ‘22t e i n e cf e „3) te beutfdf)ic Stataftrophe“ 1946, S ip r a n g e r „ îïta g ie ber S e e le “

1917

(pofitibe ‘2luëeinanberfei$ung mit bem Sbriftentum ), ^ ü n g e r ë ‘îôenbu n g 3um $heoiogtfd)en jeugen bon biefem Verlangen. 3>em '22lenfd)en i]’t es angefid)té ber ftataftropipe in feiner realiftifdjen ober ibealiftifd>en 3nnertoeltlid)feit unheimlid) getoorben. 3ft nun bon bief er S e lb ft* fritif, berbunben mit einem neuen Srnftnehm en ber Sffiirflidfjieit, h i n = t e r bie man 3urücf geben möchte, ein birefter V I eg 3um chriftlicben © tauben möglich? ïOieber einm al fd>eint fid) für bie Sl'irche eine erfüllte (Gelegenheit (fairoS) 3U 3eigen! 3>er ‘R ealiëm uê, ber min= beftenê offen ift für bie ^Inerfennung furchtbarer Streifte, unb ber toiffenbe Sbealism its mit feiner S r a n f3enben3fe[)nfud)t fd>einen ihr entgegien3UÏommen.

3unächft toäre 3U entgegnen, baß djriftlicher © laube mehr unb ettoas anbereê ift alê eine Stynthefe 3toeier ©ebanfenfreife. © etoijj fprid)t er and) bom ïtberfinnlichen unb Stoigen fotoie bon ber Ve= grünbung unb ©eborgenbeit

beë

3rbifd>en in ihm. Sntfd)eibenb ift jeboch, baß fid) ber einige unb unfid>tf>are © o tt in S i)ri[tu s geoffen* bart h^t unb in ber V erfünbigung feiner Birdie uns begegnet. 3>as (Steige tourbe ^leifch ! $>a£ erfuhr bor über 1500 3 ahren -luguftin, al£ er fid) bom tranf3enbenten sICeuplatonigmus ber $ird)e 3utoanbte, in toelcher her ßetb S h rifti ii)m entgegentrat. -Un ihr unb ihrem ftreu3 fönneu bie heutigen ©ottfucher nicF)it borbeigehen toollen. S in e entfpred>enbe Sntfc|eibung fann ihnen nicht gefefjenft toerben.

$lu f ber anberert S e ite fd>etnt

eë,

a ls ob ber heute fo toeit ber= breitete peffimiftifd}e ‘'R ealism us ber djriftlichen Votfcfyaft “Rechnung trägt, ba er für bie 5 rage ber S d ju lb offen ift. S r beanttoortet fie freilich' meiftens im S in n e beS tragifd)en © d)idfals, man fprtcht 3. V . bon ber „beutfd)en V a ffio n “, hinicr toelchem SiBort fid) boch eine Säfu larifieru n g bes K arfreitage berbirgt (fo fagt Shieliefe in feiner Äarfreitagsprebigt 1947). 3mmerf)tn bleibt

be3eichnenb, baß ficf> an ber „6 d)ulbfrage“ heute Shriften unb s2Iid)td)riften gegen» unb untereinanber im heutigen 3>eutfd)lanb (unb bielleidji auch balb in S u ro p a?) erhitzen. 3He © eneration bor u ns fonnte mit biefem Ve= griff nichts ‘Rechteë mehr anfangen, toie 3, V . V a u 1 S r n f t in feinen ßebenserinnerungen offen fagt. S i e Sreigniffe ber beiben SJSeltfriege haben offenbar bie alte Sicherheit erfd>üttert, bie ,,^n = fnüpfung“ an biefe 3xitf ad>e unb an ben © ebanfen ber S d ju lb ift jeboch1 uur bann firatboll, toenn fte bom kommen beë ‘Reichet ©otteg unb feinem © erid jt her boll3ogen toirb. S in m a l toirb bie Sd )u lb erft fo rab ifal berftanben unb bleibt nicht leere, felbftquälerifd)£ ober fogar hochmütige ßlnflagie, fonbern

bietet fid) — unb bas ift bas ‘îôefentlidjie — ber îô e g , bon ihr befreit 3U toerben; benn Sd>ulb ruft nad> Vergebung. 3>er '^Tlenfch fann fidj aber bon jener nicht felbft befreien, toie er aud) nicht bie Straft befii^t, baS V öfe au ê eigener K raft 3U übertoinben. S r ficht fid) nun auf © o tt getoiefen, ber ihn burd) S h rifti kom m en bie ö ’Ctnb ba3u bietet, l i e b e r fönnen toir u ns a n "iluguftin erinnern. S r tourbe bon ber bamaligen peffi»

(9)

miftifdfjen ‘©eltanfchauung, bem '22tûnid)ûiëmuê, unb jugleich bon fei= rtem eigenen fijang ju r fünb haften (Sinniidfjfeit unb (Eitelfeit erft gm tj befreit, atö er (Ehriftuë in ber Kirche fanb, toobei iijm ber ,,tbeali= ftifdEje“ Beu p laton tèm u ê eine toertbolte SHtrdjgangSftufe toar.

S>ie bamalige &ird>e Verfügte über ©ruppen bon asfettfdjett ^ront= men unb b eg na beten ^3erförtlici)iciten toie ïlm broftuS, bie betoiefen, baß Befreiung burd) (Ehriftuê unb île u e è fieben in ihm nid)t nur SQ3orte, fonbern SQDirftid^ifeiten finb. ;ilud) ber ijeutige ix>irïlicf)ieiië= gläubige SSlenfdf) ge[3t ben ent|pred>enben B ie g nur, toenn er eine folche ©em einbe bor <2lugen hat. © ü n t h e r 3) e f) n fagt in feinem B o rtra g au f ber St)tiobe in S ret)fa 1947, gegen bie brutale, rüdfid)tö= lofe “îlrt, toie fie fid) im

fyutigen

‘Rad)frtegsbeutfd)[anb auf bem Çintergrunb ber furchtbaren S lo t leiber immer mehr burcfjfetjt, „gilt eê einfach eine anbere B3irf(id)ieit 3U fetten, burd) bie beutlid) toirb: es braucht nie

fyt

immier nach bem fiattf ber B 3elt ju gehen, <Sä (geh* auch anberê;

gelten aud) noch1 fiebenägefetye, bie nicht ettoa fromme, unglaubtoürbige L eb en sarten au è einem R tem an bslan b finb, fonbern bie burd>erer3iert toerben unb bie fid) im fiebert betoähren . . . ge» fagt, bajj in biefer B 3elt brutaler ©efetjlichfeit, ÿoingenber unb in ihren B a n n fdjjiagenber SQOirflichfeit, nur e i n s bie BXettfchen toirb aufhorchen laffen — bieê fcheint mir baê fjoffnungsbolle in unferer S itu a tio n ber fjoffnungêlofigfeit 3U fein — nämlich toenn BHrflich* feit gegen c223irïtidf)iieit gef teilt toerben fann, bie SQ3irtlid>leit urtferes Srjerrn $efu (Shrtfti gegen bie B3irflichfeit beê dürften biefer ÏO elt unb a ll feiner Srabanten. 3>te c32>irflidf»ifeit 3efu C£^rifti aber fommt 3um "iluèbrud in ber © em einbe“ (3>ie ebangelifche Berfü n bigung ber ©egentoart, 1947, S . 11). (Ss muß alfo f ijif te n j gegen (Sriftenj ftehen, ,,d)riftlid)e gegen gottlofe, geilfterfüllte gegen bom © eift ber= laffene, giaubenSbolle gegen glaubettsleere“ (ebb. S . 24). Schon B lu m h arb t fagte einm al: „3He B Je lt ift eine R e a litä t, bie nur burdf) eine (anbere) R e a litä t übertounben toerben fan n “, „ ^ ü r ihn mar baë ©otteêreich bie entfeheibenbe “R ealität. SZteift nennt man ja jene Blenfchen ,,‘R ealiften“, bie nur bie ‘R ealitäten biefer ÏO elt fennen unb mit ihnen regnen. ;ilber biefer R ea lism u è fann bie ÏO elt nicht retten, im © egenteil, er führt fie in3 Berberben. ïO a s toir heute bringenber brauchen atö a l l e ! anbere ift ber b i b l i f d) e ober df> r i ft = l i e h e ‘R e a I i è m u 3 ber beiben. Blu m harbt, ber mit ber R ealität ©otteö rechnet, baê heißt aber, ber toctß, baß ber allmächtige © o tt ber , § e r r ift über a l l e s , über baê Snnere, aber ebenfo über bas SÜufjere.“ ('ilu s „R eu b au “ I, 7, Oft. 1946, Buffat} 3>r. Btünch ,,3>ie Botfchaft bom ‘Reich © ottes bei B lu m h arbt B a te r unb S o h n “, S t 394). (Shriftuê muß in feiner ©emeinbe toieber mehr a l3 ber gega|n= toärtige erfannt toerben, toenn ihre Botfchaft glaubtoürbig fein foll, S > i et ri df ) B o n h ö f f e r fpricht bon ber neuen „ 3 > i e 3 f e i t i g f e i t “

beê

Êhriftentum s, bie im fieiben unb unfd)einbarften S u n bes Shrtften ein g e i le n für baS angebrochene ‘Reich’ © ottes ift, bas ihn 3m* „Bach» folge“ ruft. 3) te B 3elt fann fid) an (Ehriftuê 3U iprem g e il ober Unheil nur entfdfjeiben, toenn fie eine lebenbige S rä g erin ber <Shriftu3=

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botfdjaft alg V orb ü b ober edjiteg © fanbalon (rtidfjit eine ©emeinbe mit © fan b ala!) fror filugen i>at.

© o li nun eine neue ©efeislicljfeit, ein Qlnruf an bie gegenmärtige ®ird>e: S u folift djriftlid^iCr fein! — bie erlöfenbe Überminbung front toeitlicfyen ‘Realigm uS bringen? SHIfo Jyluci>t öor ber „bogmatifdjen Sf)eorie‘‘ in bie fröhliche „ ^ r a ji g “ ? 'JXicfjtö märe leid)tfinniger alg bag! ‘Stein, bie i'tbertDtnbung ber inneren SRot ber $ird>e ergibt fid» nicht fron einer religiög=etE)ifci)en V efinnung au f © ru n b einer 32taF)= nung, bie alg SJlpfreÜ geit>öE)nlid> frampfhaft, alfo uned>t, ba mit ‘Ref» fentiment belaftet, ift, fonbern aus ber gefd)e[>enen Satfad)« öon G^rifti S o b , ^luferfteijung unb Himmelfahrt. S ie fe £>eilgtatfad>en muffen mir ung in echtem ©ottesbienft, im © afram ent unb © ebet mehr aneignen, IB03U gemiß bie „Orbnung“ ber Mrdfje erE)ebiid) beitragen foll, ja eg überhaupt erft ermöglicht. Ql ber aud) bann befitjen mir frorerft nur bie apardje ton pneuntatos (‘Rom. 8, 23) unb märten noch au f bie V ollenbung in ber Plenen SiÖelt (Sottet.

S o

bieibt baS teilte SSJort bes (S tifte n in biefer SEDeltjeit nicht baS fd>auenbe Qabert, fonbern ber magenbe ©laufre, ber fief) au f fjeifögefcfjefjen ftiitjt. (£r richtet fid) au f S in g e, bie man nicht fieE)t (£>ebr. 1 1, 1). S ie fe unfiditbare ‘Söelt, an bie in anberer <2öeife aud) ber Sbealift glaubt, ift barum bag Qlllerrealfte, meil fie fid) au f bie S atfad je öon (£f)rifti S o b , SUuf» erfteijung unb bie £eitung ber ©em einbe unb beS einjeinen (Efyriften burd) ben ^eilig e n © eift grünbet.

(Srft bon biefer unficfytbaren SESelt, bie aber im © otteS=Sienft, ©ebet, © afram ent unb Umgang mit lebenbigen (£fjriften © eftalt an» nimmt, merben bie S in g e biefer fidfjtbaren <2öelt richtig beurteilt. S ^ i e i i c f e meift barauf

i)in,

baft 3, V . hinter bem ©efd>ei>en bes babt)Ionifcfjen Su rm b au s reale ^Rächte toie ,,©d}ul&“ unb ,,©erid)t“ fielen. (Sr fährt bann fort: „Qlud) heute finb bie toeltanfd)iauiid>en <Snt|d)cibungen unb öor allem bas, mag © o tt mit uns! oorl>at, realer alg alle m ititärifdjen ‘Uftionen, bie nach ben ^räftefrerhältniffen „real“ berechnet, an ihren ©puren in ber ßanbfdjaft „real“ abgelefen merben fönnett unb in Sofum enten „real“ niebergelegt finb“ (im Kapitel „Sechnil unb gifrilifation“ aug „ fra g e n bes (ShriftentumS an bie ntoberne SJUelt“ 1945, © . 157). ©0 treten für ben © laubigen „^Rea» ligntug“ ber iO elt unb chriftlicfjer © laube in bas entgegengefejjte Ver» hältnig ber üblichen Beu rteilung. 3ft man gemöhnlidj geneigt, ben gläubigen (Shriften für einen „Sräu m er“ ober gar „Sbealiften“ 3U halten, meil er nicht genügenb ben „‘R ealitäten “ nadjigeljt, unb ben ‘Realiftett für einen flugen, nüchternen ‘Redjiner, bei bem bie ■Rechnung immer aufgeht unb ber barum ntrgenbg 3U fur3 fommt, fo ergibt fid) nunmehr b a l © egenteil. Shielicfe jeig t in ber angegebenen © djrift © . 2 3 — 26) bei ber A nführung ber ©efchidjte frorn m djen Stornbauern (£f. 12, 16 ff.) baß biefer ber Sdridjte ift, meil er nicht mit ber SRea» lität be3 S o b e s, ©erid)teg unb © ottes rechnet, bie alleg bas', mag fein „SRealigmug“ borforglicf) unb ängftlidf) 3ufammengetragen hat, frlö^lid), 3U SRichtg macht.

(11)

IV. F o l g e r u n g e n u n b r b e r u n g e n .

'^öirflidf) ift, tDO0 toirft unb © eftalt annimmt. SDir fasert, bajj rrtiart barum aud) bie inneren K räfte alg 3ur SBirflichfeit gehörenb beurteilen muß. S e i ber Betrachtung ber © ebilbe her nad>d)n)tUd)ett c325irfti(f)feit formte beutlich toerben, toie fefjr fie bem <2lugeni>licf ber= haftet finb unb bie S2tierfma;te ber 3erftörung an ftd^ tragen, aud) unb gerabe bann, toenn fie bie Slnftrengung machen, fid) in einem ,;2Zlt)thug“ 3U bereinigen. (Bchlicglidf)! fann ber toeltlidje c2teafigmug fogar ben '^Zttjthuö ber refigniert=gefchäftigen Vei^lneifiung, in bem er fid) fpiegeft, er3eugen. 5tann mau nun bemgegenüber ben d>rift= liehen sieafigm ug einfacfji afg eine Q a ta n g befd)reiben, bie eg mit überzeitlichen unb einigen S in g e n 3U tun h at? “Jltte unb neue c2l0fetit unb '22lt)ftif Inte laucf) ber Sbealigmug möchten biefen -ilu^tDeg alg Su genb empfehlen. SGOir tniefeit aber gerabe barauf

i)\n,

b a f fid) unfer chriftlicher © tau be im Qic et S lu n c entfdjeiben unb betoäfjren mujj. (Er ift barum in einem viel t i e f e r e n S in n e biegfeitig, arg bie zeitliche S ieg feitig feit ahnt. S e n n bag "2Bort ©otteg, bag Jie ifch tnrtrbe, toohnt nicht nur jenfeitg, fonbern gerabe unter ung, toenn aucf) Verhüllt in ber $'necf)tggeftait ber $ird)ie. Sitte S in g e ber <2Dett, bie ja bon © o tt gefd>affen finb, haben einen Zugang 311 ihm, ftehen affo aud; mit bem chriftfidjen ©tauben inj fi&ejiehung. ?tu r Sbeafiften unb 'iZthfttfer fönnen fid^i ©feichgüitigfeit feiften.

1. (Eg fommt nun freilich' alleg au f b a g r i cf) t i g e SJ3 e r = h ä l t n i g b e g ( £ f ) r i f t e n 3, u r S B i r f l i c h f e i t an. S i e iö e ft, toie fie ung in S t a a t unb V o lf, F am ilie, K ultur, <2öirtfchaft, S e d jn if unb 23eruf entgegentritt, ift in ber gegentocirtigen © eftalt auch nur in ihren SlnfcUjen nicht gottgeiooltt, toie afferbingg eine Ström u ng im ßutljertum ober ber ileuproteftantigm ug meinten. 3 nt ©egenteil, fie ift fdjufbbefaben, bon © o tt abgefatlen unb fteht unter feinem ©eridjt. S i e ^Beziehungen, ber in ihnen tebenben SZlenfchen fönnen entgiftet toerben, toenn tebenbige (Efjriften nüchtern, aber innerfichi froh im R i f f e n um bie bergebene Schufb arbeiten. S ie fe Haftung, toeldje ben S p ru d ) tnafjr macf)t: “2llfeg ift euer; ihr aber feib (fh n fti (1. ^ o r. 3, 23) — unb babei toeig,, bajj © o tt affe S in g e unb SBefen „ein jegiieheg nach feiner S lrt“ gefdjaffen hat, hat man jetjt e c h t e S ö e f t = [ i cf> f e i t genannt im ©egenfatj 3ur falfcfjen, bie affeg Qanbetn ,,tnett= anfdfjaiutich berfeudjt“, toofür bie letzte g eit genügenb V eifpiete bot (^am m efgbed „ S i e ebangetifche V erantoortu ng in gfür unb SBiber ber <23efenntnigfchule“, in „ S am m lu n g “, g u li 1947, S . 395).

S i e Singe: ber <235eft toerben im djriftlidjen ^eafig m u g toeber untere noch' überfcheitjt. (Eg toirb ihnen aber ihre Säm o n ie gettom= men, m it ber fie fid) abfotut fefjen möchten unb barum gegenseitig bernid)ten. S i e toerben ruhig beurteilt unb mit S a n fb a rfe it benutzt. S i e finb toeber ©egenftänbe 3ur Stththogbidjitung nod) gleichgültige ‘ifngelegenheiten. (Erft nad) biefer (Entbämonifierung unb (Entgiftung toerben fie ecf)te Söerte, um in ben S ie n ft ©otteg unb ber Sllenfchen genommen 3U toerben. StDir gebraucf)en fie benn, ohne fie 3U mi§» brauchen (1. ftor. 7, 3 1 : chiromienoi me fatachromoi).

(12)

S e n G fjriftot erfennt man aifo ßunädEjft baran, to t e er feine A rbeit in her SB elt tut. (Er toirb fie mit OetoiffenFjaftigieit ohne ^ebartteric, mit (Srnft ohne iiberE)eblid)feit, mit Eingabe ohne Ve= feffenfyeit unb ^orfc^fjcit tun. V o r allem toirb er babei ben '22lit= menfc|en achten unb nidjt nur fiel) ober fein Sb eal fudjen. S i e ©efd)tchte f>at gezeigt, baß burd> ben S in flu jj beä d)riftlid)en Vor» bilbeg unb ber cf)rift[icf>en V rebigt fidEji gefellfdf)aftliche Itininanblungen ergeben \jaben unb aud) SHnfdfjauungen umgeftaltet tourben. ©Haben» befreiung, beffere Vei>anblung ber Kranfen, Firmen unb (gefangenen unb ät)nlicf>e humanitäre (Errungenfchaften finb geroiß (Ergebniffe ber d;riftlid>en ‘Jluffaffung bom 3Iien|d;-en a ls einem eigenen ©efdjöpf ©otteg, Srrungenfchaften freilich, bte befonberg in bem leisten $ahr» je ^ n t infolge einer borauggegangenen (Sutdjriftlicf)ung unferer K ultur toieber in ^ ra g e gefteilt finb.

2. <22tan fann bielleid)t nod) einen ©df>ritt toeiter gefjen. s7tid>t nur bag Raubein, fonbern aud) b1 a g S e n d e n b e s ( E T r i f t e n ift a n b e r g , t i e f e r u n b ln a h r e r a ls bas ber V3elt. V3eil aile <2X3irfiid)feit nur eine ift, umfaßt bie mit ben klugen bes © laubeng betrachtete alle anbern ©d)id>ten, aud)' bie „nidjt=reiigiöfen“. (Efyriftug ift ja, tnie er bor feiner Himmelfahrt erflärte, ber § e rr, bem a l l e ©etoalt gegeben ift. V3er ben S e ift (EF>rilft:i l>at, ift jü>ar nodj fein c2Beltherrfd)er — baS gefd>ief)t erft im S a u f enb jährigen ‘Reich — , aber er l)at bie © ab e ber (Erleuchtung. „Ä'ein (Erfennenber, fein Siebter, fein S e n fe r, fein ^ o litife r, fein 32l!enfcf), unb fei er toer er toolle, tann o^ne biefen 92Tut unb o'f)ne biefe © efjfraft auf ben r e d e t e n ‘© e g fommen“ (©djüt}, (Europa. (Eine ^ ra g e an bie SIdeologie, 1947, 2 0/21). S e r (E|rift, ber eto a g bon 'iöeltgefdndde berfteht, fleht bie Srieb fräfte ber gefd)idEjitlichen STOirflicf).feit b e f f e r a l3 ber ilu r=^ad )= manu ober gar ber opportuniftifd>e V o litifer mit feiner illltaggfdjiau» heit. S e r Sheologe V i l m a r , ber ben großen ilb fa ll bon (Ehriftug unb ben moralifchen V erfa ll unferer

p,eit

boraitSfaf), erfdf>eint uns heute auch' im einjelnen alg ein befferer ©ifdjtddSbeuter alg Sreitfdjfe unb ©tybel, bie im nationalftaatlichen Sen fen , alfo bem -3Iti)tl)os bon bamalg, ettoag ‘Rbfdiliefjenbeg fahen. V ilm ar fah eben bie SCDelt» gefd)tdjte bom (Enbe (egd>aton) unb nicht bon einer Ström u ng bes Qlugenblids her. S a s richtige Verftänbnig beS „© efe^eg“ im '21. S . ermögliche erft bag toahre SBiffen um bie S225eltgefcf):icf).te, lehrte er “Rieht nur eine Vertiefung ber ‘©eltgefchicljte erreicht man au f biefem <2Bege, fonbern — fo fagt heute s2l S m u f f e n — bie djriftlicfje Ver= fünbtgung „berfteht nicht nur bie iO elt beffer, alg biefe fid): felbft berfteht, fonbern fie fügt ben (Elementen ber :2öeitgefd)id)te ein neueg (Element hin3u“ („ S ie &irdf>e im §eilsp k m © otteS“, 1947, © . 7/8). S i e fo berftanbene d)riftlid)e @efd)'id)'ts6etrad)tung öffnet uns bie ‘Singen für bie bon © o tt getoirften unb bie bämonifd)en Qintergrünbe bes ©efcheheng, bie überhaupt erft bie (Einjelheiten, bie fich' auf ber ‘2DeIt= bühne abfpielen, berftärtblid) rnadjen. itan n man eg 3. V . überhaupt „rein hiftorifch“ ober pft)d)ologifd) erflären, toenit ein Rtad>traufd) plö^Itch über V^rfonlichfeilen unb V ö lfer fommt, ber 311gleid) aller ti>eltlid>en V ernunft ing ©efidjt fd>Iägt, ohne jene Hintergrünbe an=

(13)

3urtef)Tn'en. <2Xnbcrfeitg ift 3. V . ba§ '2luffteigen a u s menfd)lid> fyoff= nungälofen 2agen, toie 3. s23. bas jübifche V o lf erlebte, nur im §in b licf au f ben fje ilsv la n (Sottet, in bem bieg V o lf eine enifdEjeibertbe ‘’Rolle fpielt unb noch fvielen foli, finnboli.

©runbfä^Iid) mag man mit V e n g e l fagen, baß ,,too man bem ‘iö o r t © otteS ©el)ör gibt, ba toirb beg ‘32tenfdf)en Verftanb aufgei)ei= tert, ertoeitert unb crijöfjt, baß er fid) in bie natürliche (Srfenntnis befta richtiger finben unb bei bem V ortrage ber <2öai}rf)eit biefe 3U= gäbe toei^tidf) antoenben fan n “. (Sr bertoeift au f illo feS , ber nidfjit nur V rop^et, fonbern aud) 'ilr^t mar. "ilnbere Veifpiele finben fid) bei Sofepi), S a lo m o unb S a n ie l. © 0 mad)t na cf) ifjnt ber © taube „fähig unb gelehrig biejenigen, in benen er looijnt, unb fold)es breitet fid) fobann au f anbere a u s, bie mit ihnen umgeben. S i e natürlichen t2Diffenfdhaften finb erft bitrcf) bie <£f)riften unb bei ihnen fo f)od> ge= fliegen“. ©etoiß beftreitet B en gel, ber feibft ein tüchtiger "i3f)i[oioge toar, nid^t ben SCßert bes J^adttbiffenS. S a ß bas (Sbriftentum tatfäch* lief) ben VSiffenfchaften neue Antriebe gegeben hat, zeigt bie V tlbungs» unb -S^uiturgefd^id^te ber lebten 1500 3»abre. 3m 3eitalte r beg nad>= unb gegencf)riftiid>en S ä fu ta rism u ä aber toiffen mir freilich auch', bajj rein fachtoiffenfdfjaftlidf)e Fortfehritte gefährlich finb, toenn ihre Ver= treter nidE)tg Von C£t)riftuö mehr hören unb befonberS ihre Silntoen* bungeit fo[d>e betreiben, bie 3utiefft gottlos finb. © erabe ber 3U= fammenjEjang bon iltomvhtyfif unb Atombombe zeigt, toie unheimlich eng bie Beziehung bon tF>eoretifdfjer SQ3iffenfd>aft unb praftifcfyem §an= bellt fein fann. B eton en fie ihren „realiftifchen“ Sh arafter — früher fagte m an: C£igengcfeßlid)feit — fo enthüllt fid) bas bor bem ©eficf)tö= putrft einer chriftlidEjen SRealitätSbetrüd)tung a[g ein 'ilufftanb gegen © ott. Hm ihm mit feinen Verhängnisvollen f o lg e n 3U entgehen, muß man bie ^orb eru n g nach Hmfehr unb ^eim fehr 3U © b tt [teilen (vgl. S h ielid e am (£nbe bes angegebenen ßtopiteig). V3iffenfd>aft unb ßeben müffen tbieber in ben S ie n ft © o ttes treten, toenn fie bem 32tenfdjen eine toirflidje ^örb eru n g bebeuten tobllen. Srftere erhellt bann bie cIOirflidE)feit beffer, toährenb fie im gott=lofen 3uftanb © efahr läuft, enttoeber ba§ ßeben in ©inzelgebiete aufzulöfen ober mit fyilfe eines Vergänglichen iüt)tf)0S ben Berfuch einer fcfyräg ausfallenbett, au» geblicb umfaffenben Seu tu n g ber SiBirflichfeit 3U machen. S i e <Sr= fahrungen ber lebten zehn ^ a ^ re haben gezeigt, baß hinter bem iRt)t[)oS „‘R affe“ unb „F reih eit“ ein felbftfüchtiger ‘ile a lism u s fid> verborgen hielt. S i e cfiriftiidEje ftird>e hat bbn ihrem befferen R e a lis m u s her allen "Sll^then unb ber offenen ober getarnten realiftifchen Berztoeif= lung gegenüber baS SBäteram t au03uübett; ba fie babei „nicht V3elt= bau, fonbern ‘JDeltbetoahrung, nicht ^ m g ram m atif, fonbern Brophetie“ treibt (Schütj, S . 21), muß fie ber nadfj'tf)riftlidE)en iö e lt, bie fie nicht aug ihrer Beranttbbrtung entlaffen fann, fagen, toeld>e£ bie toahren lebten unb erften S in g e finb. S i e muß bemnadE) berfünbigen, baß unfere B M tz e it noch ftampfplaß ztt»ifd>en (Ihriftu s unb S a ta n ift, in bem ber (Shriitengemeinbe ber S ie g verheizen tburbe. S i e toirb bann je nadh ben Hmftärrben a ls bie S ta b t au f bem Verge bber a l§ $ ata= fombengemeinbe im S u n fe l ber S S e lt ein toeithin fid)tbareS 3 eusuig

Referências

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