Fürbittgottesdienst für Europa

Estudos Teológicos

Ano 1948 N.° 3

3ürtiff

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ottc£l>icnfl für Europa

gehalten am 15. 3 u n i 1947 in bet <£F)rifttxSfirdF>ie 31t S äo ßeopolbo. SdEjiriftlefung: 1. &or. 15, 40—47.

'Brebigttert: 5of). 6, 3—15 unb 24—29.

<2Bir ^abert eben eine (BefdjidEjite gehört, bie toir tiort Mnbljeii an fennen. 3n if)r erfdjeint ung gefug 'a^ ein fjelfer ber ‘Slienfcijen für ifyren ßeib unb ifjre Seele. '•Jtacfjibent er ©oft gebanft Jfjttt für bie ©abe beg 53roteg, läjjt er eg augteilen an bie ‘2Itenge. S>iefen SHenft tun feine jün g er. (Eg ift n u r toentg ‘Brot tiorf>anben. ^luf tounber* bare SSteife gefdfnefyt eg jeboef), ba& alle fatt toerben. 'B3ie reagieren nun bie ßeute auf bie feg (Ereignis? (Eg tounbert ung gar nieijt. S ie reagieren politifd). S ie toollen $efug 3um 5^'önig madf>en.

'Brot unb B olitif! Qier befte^t, tote Wir alle toiffen, ein engier gufatnmenfyang. ‘Biete 2 eute poiitifieren einzig unb allein nur toegen beg 'B rotei; unb um beg 'Broteg toitlen muß, audEji jebe ‘’Regierung befonbere fra g e n ifjrer ■spotitif betreiben.

Einberg ift eg bei $}efug. <2Dotj( toill er allen <22tenfdEjen B rot geben. “2lber bei if>m fyat bag nitfjtg mit ^ o litif 3U tun. 3>afür E)at ®ott bie irbifdEje Obrigfeit ein gefegt, ©er Auftrag yefit ift titel, biel toid)tiger. Seine Aufgabe ift ein3igartig. (Bott tjat iljn beftimmt, itönig über bie ©etoiffen unb für bie Seelen 3,u fein. B or if)tn finb alle Der* lauttoortlid), t>om 'Bettler big 3um Steifer. B or ifym finb fie alte ‘Bettler.

■^llg ^önig für bie ©etoiffen unb für bie Seelen tritt yefug ben ßeuten am näcfjiften Sage nad) ber Speifung toieber entgegen. Bei biefer Begegnung fönnen toir nun eine SadEje beobachten, bie ung ^eut3utage toicfytig erfdjeinen muß. Siegm al tjungern bie: ßeute nicf)t. itm ifyren 2 eib b ra u e t er ficf). barum nietet 3U fümmern unb jet^t, ba fie feinen Qmtger mef)r f>aben, fagt er 3U iljnen: „B nrfet Spetfe, niefjt bie toergänglid) ift, fonbern bie ba bleibt in bag etoige ßeben!“ ^ ü r unenblid) titele gibt eg in ber ^ianptfadEje nur ben ju n g e r beg <32lageng unb beg Ijleifcfyeg. (Eg gibt aber and) ‘22tenfd)en, bereu Seele hungert, ßieber ^reun b ! 3>u fennft bag irbifdf>ie Brot. Äennft bu aucf> bie fjimmlifdje Speife? lieber (Efjrift! S)u fjaft nidfjt nur ben irbifdjen ßeib. ‘Slug bir folt toerben ein [)immlifd>er ßeib. -Dein irbifeijer £eib mujj fterben, toie bag <2Öei3enforn in ber (Erbe, 3um |intmlifcfjen ßeibe follft bu auferfteifjen, tote bie <Jmd>t beg ‘iöetjeng über ber (Erbe. S in unfidjitbarer 3 ufammeNtjiang befteft 3toifcf>en bem fterblid)en ßeib unb bem ßeib ber ‘iluferfteljnng.

"2ltle Allagen Ijaben ju n g e r. ?lber eg lungern nicf>t alle Seelen. SKid^t alle <2Zienfdfjen finb (Eprifiten. Sfjr aber follt (Efjriften fein. 3)arum, „toirfet Speife, bie b>a bleibt in bag etoige ßeben!“

© u u n 5 icf>, jet, tcf)i finbe, uttfere ganje ©emeinbe unb Stjnobe, fteljen bor Scfuë ofyne fjuitger beä <2Hagett3, toie bie ^ünfiaufettb am S age nad) ber ©Reifung. <2Hit ti)tten fragen toir ben § c rrn : .„VJaê follen toir benn tun, baß, 'mtr (Botte3 "ïOcrfe toirfen?“ © au3 einfach lautet bie ‘ülnttoort: ,,© aè ift ©otteè V3erf, baß if)r an ben glaubet, ben er gefanbt Ijat.“

“üllê bie fünftaufenb fatten <22tenfd£jien biefe ^Inttoort 3 efu I)ôren, Bilben fici) unter iljnen fofort ncrfdjiebene <2ïteinungen unb afô J?oIge babort berfdfjiie&ene ©ruppen. SoÎd>e S e ilu n g toâijrt btê auf ben fyeu= tigen S a g . 3 n glüdlidfjen

feiten

toirb fie; mepir im Verborgenen ejiftieren. 3 n fritifcfjcn fe ite n aber mad)t fie fidf) offenbar. ïô e n n toir biefer S e i [un g nadibenfeit, toerben toir brei tt)ptfd>e © ruppen er* Ïennen. S ie finben fid> in allen Golfern, unb toir toerben ifyren % = präfentanten überall begegnen.

V3ir erfennen a lê größte © ruppe bie fieiferlief) gefinnten îïtenfdien, afê Heinere foldje, bie fief) 3U einem eblen ‘22tenfd[jentum befenn;en, unb afô fteinfte ©emeinfdjaft fudjen unb finben toir (Ebriften in aller 9X5elt.

<2llle <3Iiagen ^ungern nad) Vrot. Viele eble Qierjen fjurtgern nad) ©eredfjtigfeit unb menfdjlidjer £iebe. Unb

eß

hungern bie (Seelen ber (Ebriften nad) ber ©eredjitigfett (Sottet unb nadj feiner ctoigen ßiebe,

© er beutjdie ©idEjter <5Silljielm ‘Raabe beginnt eineä feiner ‘Büdner m it biefen P o r te n : „V om Qunger ^lanbelt biefeë Vud), toie er im einzelnen gerftörenb unb erbaltenb toirit unb toirfen toirb biê an ber V3elt (Enbe.“

(28 gibt einen ju n g e r, ber toirit jerftörenb in biefer l38eit. (Sei gibt einen ju n g e r, ber toirit erbaltenb biâ an baê (Ettbe

biefer t2X3elt.

(E3 gibt einen ju n g e r, ber toirb

bag

(Enbe biefer SSJelt überbauern unb etotglid) toirfen im îletd) ©otteë.

ju n g e r ber fietfdEj licljen iîtenfdien unb ber eblen! Veibe ©rup= peil banbeln unb toirfen, l)ier unb bort, überall unter ben Völfern. Veibe machen iijre ^ o litif, bie: ^(et|d)[id>en unb bie (Eblen unb unter irrten bie Regenten unb ‘Regierten, bie (Einzelnen unb bie V öller, benn alle ijaben ju n g e r, ju n g e r nad) V rot für fid) unb if)r V olf unb barum ju n g e r ft ad; ßanb, nad) (Eifert, Stofjle, U ranium unb, beute a n lester ©teile, ju n g e r nadfj ©olb. Um biefeê irbifdEjen Sebenê toillen fämpfen beibe © ruppen um biefelbe Sad>e.

ßieber ^ re u n b ! ‘ilu f toen F)örft bu bei unb in biefem Ä'ampf? Sluf bie Verfpredfjungen ber gTeifdjiidEjen ober auf bie (Ermahnungen ber (Eblen? V3em E)itfft bu m it beinen t2Dorien? © en (Eblen ober ben 3 deifd)lid(jett? *20 ent leifjft bu beinen 'Sirm? ©en W erfen 3ur 3erftörung ober ben <3üerfen beä ‘Slufbaué unb ber (Erhaltung?

(Eä gibt einen ju n g e r , ber toirit jerftörenb in biefer Sß3elt. § öre bom ju n g e r ber ^leifdjtic^ien! S ie fef>en nu r auf baê 3Î>re, ,3Xic§t eine Straft, bie fammelt unb eint, gebt bon if>nert auê, fonberm eine unheimliche, eine bämontfd>e S?raft, bie jerftreut unb bertreibt. V ei ibren eiligen Schritten bleiben bie (Elenben unb Äranfen, bie Slinblein unb bie ’illtert, bie Qungernben, ^etm atiofen unb Sterben*

ben abfeitg am SBege liegen. 3f)re “ülngen fcfyliejien fief} bor ber Glen= ben 'îlo t unb Sob. Sljre tauben Oljren pören nidEjt ber Sroftlofen Jam m er unb (&efd}rei. S o feiyr brauchen fie Sîraft, ©d.ft, ÎOort unb S a t für fid> felbft, um iï>ren unerfâiilid;en Sjebengfjunger ju be= friebigen. 3 eber toeig eg: t2Bo gegenfeitig ertoiefene ©eredjtigfeit

ab*

nimmt, mujj bie Hnorbnung junefymen. ïOo bie Stimme ber ©e= redfjtigfeit berftummt, m u | bag

(Zfyaoê

fi<f) auêbreiten unb fann bie gerftôrung uid)t ferne fein, geber toeiß bieg. <2lber mit bem ‘ïïôiffen allein toirb nic^t einmal bag Meinfte unb ©eringfte in biefer ÏOelt getoanbelt.

(£g gibt einen ju n g e r, ber toirft erfyaltenb big an bag (Enbe biefer 3 M t.

'Son i£)m toerben bie (Sbien getrieben 3U einer <2Jiftibität, bie auef) auf ben anbem fief)t. 3n ifyrem ©etoiffen benteijmen fie bie etoige Stimme ©otteg, bag '©efetj unb bie ^ropfyeten:

,,‘iliitê,

toag if>r toollt, bafj eud) bie ßeute tun foltert, bag tut iljmen aud),“ ?Rôd)ten toir nid)t. baft man ung pflegt unb betreut, toenn tenir ait getoorben ober franf fini»? SCDenn toir unferen aiten (Éltern îTafjrung unb Meibung geben, erftatten toir ifjnett bann nid>t n u r 3um fieinen S eil 3urüd, toag toir einft alg M nber bon üf)nen empfangen fyaben? “îBenn id)i nun bieg ■Seifpiel aug ber ‘STäfye auf bie gferne antoenbe, bann toijjt if>r fdjon, toag id) fagen todll: Qelfen fotlen toir ben Qungernben in Europa., Reifen folien toir mit ben ©oben unferer (Erbe unb unferer §cinbe bem matten iranien £eib beg beutfdjen Solfeg, beg Solfeg, aug bem einft eure ‘îlfynen gefommen finb. Qungert bein ^ er3 nad) ber ‘îlugübung foldEjer ©eredfjtigïeit? Siefye, bann toürbe ein ju n g e r bid) treiben, ber in biefer ÏDelt erfyaltenb toirft.

(Eg gibt einen ju n g e r, ber toirb bag (Enbe biefer c23>ett überbauem unb etoigCid^ toirfen im Sleid) ©otteg.

■5Îid>t aile îïïenfcfyen finb S tif te n , aud) ba niept, too bag (Eban= gelium berfünbigt toirb. Î5f>r aber follt Sfjriften fein, „©arum, ber* fdfjafft eud) Speife, bie ba bleibt in bag etoige ßeben.“

£)ungert aud) bid) nad) foidjer Jjintmlifdfjen Speife? ‘ïOenn eg fo ift, bann fjiaft bu ©otteg fôftlidjfte ©abe empfangen; benn biefer ju n g e r regt fief) nid)t aug ber ‘Statur unfereg ßeibeg ober ©eifteg, (Er toirb gefd)affen unb bann geitoecft in unferer Seele. (Eg ift ber ju n g e r nad) ©otteg ‘ïOort. ©te SÇ3ropf)eten fyaben if)n 3uerft gefpürt, alg © ott ifjre 3unge rührte, fein ÎOort 3U prebigen. S o berfünbet eg ‘Slmog alg ein Vorläufer beg §errn. „Siefye, eg fommt bie 3eit, fpricf>t ber §err, baß id) einen ju n g e r ing ßanb jd>iden tourbe, nid)t einen ju n g e r nad) ‘Srot, fonbern nad> bem ‘2Sort beg ^ errn “. ©ieg ^at fid) erfüllt, alg eg 3um erften <32lal ^fingften tourbe in ber t20eft, unb fönnte fid) feitbem immer toieber erfüllen, toenn toir unferen Êjerjen bafür îla u m liegen, © ar nidjtg fannft bu allerbingg hierbei tun, alg nur in getrofter 2îer3toeiflung ber^arren unb ©otteg fôftlidjfte ©abe annel)men, toie ein itinb ein unertoarteteg unb unberbienteg ©efdjenf bon feinem S a te r annimmt, © ann toirft aber aud) bu ben ebelften ju n g e r berfpüren, ben eg gibt, bie erfte ©abe beg ©eifteg: ©ie d>rift= lic^e 2 iebe 3U ©ott unb bem ‘ïtâdjften. ©iefe Siebe p r t nimmer auf.

S ie toirft in btefer S23elt, toirb t^r (Enbe überbauern unb toirb toirfen in (Etoigfeit.

‘ZEögen toir Fjeitte, Don biefcr etoigen Siebe getrieben, j u einer inneren Begegnung fommen m it unferen Fjungernben V rüb ern in (Europa! 3>a3 fann au f chriftiidfjie 'iöeife n u r bann gefcheljen, toenn toir für fie unb für un3 nid>t bergeffen, baß ein unfic|tbarer 3 ^ fammentjang beftefjt 3toifdjen unferem ßeib unb uttferer Seele, ober flarer unb d>riftlid) gefbrodjen, 3toifdjen unferem natürlichen, fterblidjen ßeib unb bem geiftlichen ßeib, 3U bem toiir auferftefyen foiien.

t i e f e r gufam m enhang 3toifdjen fterblidjem unb 5luferjtehung3= leib ift jebod) in © efahr bei unferen V rübern 3U zerreißen.

V or einigen <2Honaten Tjaben fid) bie S t i f t e n in 3>eutfd>[anb 3U einem. Vittgottegbienft tuerfammelt. S ie haben gemeinfam bie £jänbe gefaltet unb gebetet: „£jerr, unfer täglich V ro t gib unü heute!“ <E3 fan n too^l fein, bafj unfere arm en V rü b er nie au£ folcher Siefe ge­ betet haben. 3>a haben fie bor © ott geftanben: ©infame alte (Eltern, bereu ©ohne niem als toieberfehren; g ra u e n , bie fid) nach ihren (2Itän= nern föhnen, bie, noch heute in ©efangenfdjaft, fid) bor fjeüntoeh ber* 3ehren, obtootjt fie toiffen, baß bie Qeirnat fautn ein Stücf 53rot für fie h a t; 5iinber, bie ihre V ä te r fautn noch fennen unb beren J^ugenb, ach, fo freubelog bahingeht. S ie haben bor © ott geftanben unb ge* fleht: V ater im §im m el, gib ung (Effen unb S rinfen, M eiber unb S chuhe erhalte ung SCOeib unb Ä'inb, [aß ben furchtbaren SSHnter bon ung gehen, gib unferem franfen V olf ©efunbheit toieber, unb laß eg nicht 3U, b a f m an ung bie (Ehre nehme!

^Senn n u n bei bieten unter unferen V rüb ern bag ^urchtbarfte gefchehen toürbe, toag überhaupt benfbar ift, baß ber 3 uiamm<;nhan9 3toifdjen ihrem natürlichen unb geiftlichen £'eib 3erftört toürbe, b a | ihr geiftlid^er ju n g e r unter ben bitteren S orgen ber langen, bangen “iBoclen unb ‘Sttonate erftidt toürbe, bann Wären fie ja bertoren für 3 e it unb (Etoigfeit.

‘EÖag foiien nur benn tun ? fragen tair m it ben Jü n g ern . 3>u unb ich, biete in unferer ©emeinbe beten jeben S a g um bag tägliche V rot, Veten toir n u n m it geiftlidjem ju n g e r, bann toerben nur auchi bag 3>anfen nid)t bergeffen, fo toie Jyefug gebanft hat für bie © abe beg Vroteg. Unb ber ebelfte Ju n g e r, ben eg gibt, totrb ung treiben in ber hw tichen ft’raft ber ©ottegfinber, (Ehriftug 3U bienen mit einem ©ehorfam, ber S atfadjen fd>afft, fo toie bie jü n g e r eg getan hoben in ber SJBüfte, aig fie im t a r n e n 3 efu unb an feiner S ta tt bie ©otteg= gäbe beg V roteg teilten m it ben hungernben V rübern. (Erft toenn aud) toir h n l i e h e t getan haben, fann glaubhaft toerben, ba§, toir (Ebangeliften finb im Sß3erf aug bem SSBort. Siöertn eg aber gefdjiieht toirb bie SÖJahrheit beg (Ebawgeliumg au g unferen klugen leuchten. 3>ie ÄVaft beß (Ebangeliumg toirb unfere 2ibben rühren. ® antt toerben toir eg (Etjtiftug nad)fpred)en fönnen ohne 2 ug unb S ru g : „SSHrfet Speife,

bie i>a bleibt, in bag etoige ßeben.“

S>u haft nid)t n u r einen irbifdfjen £eib. 5>ir ift berheißen ein f)imm= lifcher ßeib. 3>ein irbifdf>er 2 eib muß, )terben. 3 unt himtuli[cf)en Ceibe follft bu auferftehen, ‘iln jenem S a g toerben alle bor (Ehriftug ftehen,

to et unb to tó fie mtcf) >einft getoefen finb in btefer t>ergãnglidjen ÍO elt bom íBettler b iê 3 um ^ aifer. 3>a& ©fjriftuá bann audj 3U u n é fein © nabentoort fpracfje: „(Ei, bit frommer unb getreuer ftnedjt!“ S Serfc beincr £iebe jtnb bir wadjigiefolgt. (3>aâ fatttt gefdEjefjen, .toenn toir M nber, <2Hütter unb <23ater retten burcf) unfere (Saben unb un= feren geiftlidjen ‘S eifk m b in ber fdjíoeren <2tunbe ifjrer (Enifdjdbung, © a n n toirb bei tiielen ber gei|"t[id>e h u n g e r ttidjí erftiden, unb fie toerben befjarren.

,.© ie £iebe fjõret nimrner aitf.“ % n en .

p . W . fõilbfc, S ã o Ceopolòo.

Uma Palavra Evangélica sôbre a

Questão Social

Não tencionamos apresentar por meio dèste uma contribuição a um tema à moda corrente. P ara esquivar-se do perigo de acrescentar às várias «soluções» da questão social uma mais ou menos nova — é, antes de tudo, necessária umia breve reflexão sôbre a idéia princi­ pal, que constitui a natureza dêste problema sempre atual.

Somente desta maneira se resiste à vaidosa tentação de elaborar, sem -escrúpulos, programas fartos de expressões corriqueiras de tôda a terminologia sociológica, programas êstes absolutamente isentos de qualquer responsabilidade conscienciosa.

Se, além disso, a Igreja, que se incumbiu da missão de pregar o Evangelho puro, tem, uma, palavra a dizer sôbre êsse assunto, não o deve fazer semi primeiro confessar, o que ela compreende por «Evan- igelho».

I. O que significa Evangelho?

Digamos primeiro qual não é a sua significação. O Evangelho

de Jesus Christo, como no-lo apresenta o Novo Testamento, em p ri­ meiro lugar não é um sistema de valores éticos e sociais em si. Jesus

pregou o amor a todos os homens, é verdade, mas êste amor é inse­ paravelmente ligado ao amor de Deus:

«Amarás ao teu próximo como a ti mesmo.» Sem saber algo de Jesus, pensadores chineses, coimo também gregos e romanos haviam almejado o ideal duma humanidade que liga,sse todos os homens. Embora os ensinamentos de Jesus tivessem maior influência no m un­ do e sua história dó que as idéias dos referidos filósofos, faríamos um: grande êrro, considerando-o um reformador social, ou um revo­ lucionário ético, como, de fato, muitos o querem apresentar .atual­ mente. O Evangelho também não representa, pois, um sistem a de valores m aterialmente reais ou, ainda, um program a político-social

com finalidades limitadas ao mundo visível. Jesus não exaltou o tra ­ balho como o valor máximo, à moda socialista; disse, apenas, que cada um que trabalha merece o seu galardão. O apóstolo Paulo tom a a dizer o mesmo no dito conhecido: quem não trabalha, não comerá. Da mesma forma, Jesus não previlegiou os pobres pelo simples