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Der besondere Fall: Ein
motivierter Patient braucht einen
motivierten Arzt
Slany J
Journal für Hypertonie - Austrian
Journal of Hypertension 2012; 16
Jetzt in 1 Minute
Früh-erkennung der PAVK: boso
ABI-system 100
PAVK – Die unterschätzte Krankheit
Die periphere arterielle Verschlusskrank-heit (PAVK) ist weitaus gefährlicher und verbreiteter als vielfach angenommen. Die getABI-Studie [1] zeigt, dass 20 % der > 60-Jährigen eine PAVK-Prävalenz aufweisen. Die PAVK wird oft zu spät diagnostiziert. Das liegt vor allem da-ran, dass die Betroffenen lange Zeit be-schwerdefrei sind und eine entsprechen-de Untersuchung daher meist erst in akuten Verdachtsfällen erfolgt. Mit dem Knöchel-Arm-Index („ankle- brachial in dex“ [ABI]) ist die Diagnose einer PAVK durchführbar. Der Knöchel-Arm-Index (ABI) ist ein wesentlicher Marker zur Vorhersage von Herzinfarkt, Schlag-anfall und Mortalität.
PAVK-Früherkennung mit dem boso ABI-system 100: Ein Gewinn für alle. Eine präzise und schnelle, vaskulär orientierte Erst untersuchung.
Der entscheidende Wert für die Dia-gnose der PAVK ist der Knöchel-Arm-Index („ankle-brachial index“ [ABI]). Das boso ABI-system 100 ermittelt die-sen Wert zeitgleich und oszillometrisch an allen 4 Extremitäten. Die eigentliche Messung dauert dabei nur ca. 1 Minu-te. Ein ABI-Wert < 0,9 weist im
Ver-gleich mit dem Angiogramm als Gold-standard mit einer Sensitivität von bis zu 95 % auf eine PAVK hin und schließt umgekehrt die Erkrankung mit nahezu 100 % Spezifität bei gesunden Perso-nen aus.
Das boso ABI-system 100 wurde wei-terentwickelt und ist jetzt optional mit der Messung der Pulswellenge-schwindigkeit ausgestattet.
Optional ist das boso ABI-system 100 ab sofort auch mit der Möglichkeit zur Messung der
Pulswellengeschwindig-keit (ba) verfügbar. Mit der Messung der Pulswellengeschwindigkeit („pulse wave velocity“ [PWV]) kann eine arteri-elle Gefäßsteifigkeit diagnostiziert wer-den. Die Steifigkeit der arteriellen Ge-fäße nimmt mit einer fortschreitenden Arteriosklerose zu, was sich durch eine Erhöhung der Pulswellengeschwindig-keit darstellt. PWV und ABI-Wert er-möglichen eine noch fundiertere Risi-kostratifizierung von kardiovaskulären Ereignissen.
Literatur: 1. http://www.getabi.de
Weitere Informationen: Boso GmbH und Co. KG Dr. Rudolf Mad
A-1200 Wien
Handelskai 94–96/23. OG E-Mail: rmad@boso.at
Neues aus der Medizintechnik
24 J HYPERTON 2012; 16 (4)
Der besondere Fall
Ein motivierter Patient braucht einen motivierten Arzt
J. Slany
Aus der Ordination Prof. Slany, Wien
Selbst entwickelte Blutdruckgraphiken der Selbstmessungen eines 69-jährigen, im Wesentlichen gesunden, sportlich akti-ven ehemaligen Servicetechnikers einer internationalen Büromaschinenfirma. Die Tageswerte repräsentieren Mittel aus je 2 Morgen- und 2 Abendmessungen, die Quartalsmes-sungen sind die über ein ganzes Quartal gemittelten Werte. Beginn der Selbstmessungen schon 2000 (!), in Abbildung 1 dargestellt ab 2006. Über die Jahre stark wechselnde, bis 2009 zu hohe Blutdruckwerte, z. B. im 4. Quartal 2008 unter 4 mg Candesartan (Abb. 2) durchgehend zu hohe Werte mit Spitzen bis 185 mmHg systolisch und 120 mmHg diastolisch. Die Spitzen sind nur zum Teil durch Pausieren der Medikation erklärt. Der Patient bemerkte selbst einen Zusammenhang von Drucksteigerungen mit vermehrtem Genuss alkoholischer Getränke, Gewichtszunahme und mit Urlaubsreisen. Der Pati-ent hatte sich selbst immer wieder Informationen über die Ri-siken des Hochdrucks verschafft und war allmählich durch den Umstand, dass sein Pulsdruck in der Gefahrenzone liegt, soweit motiviert, dass er seinen Arzt wechselte. Nach mehre-ren Therapieumstellungen (Amlodipin-hältige Kombinatio-nen wegen Ödemen nicht vertragen) besteht bei ihm seit dem
2. Quartal 2010 eine sehr befriedigende Blutdruckkontrolle. Letzte Therapie Co-Valsartan 160/25 mg, Valsartan 160 mg und Nebivolol 5 mg.
Kommentar
Das Beispiel demonstriert eindrucksvoll, dass ein offenbar hoch motivierter Patient auch einen motivierten Arzt braucht. Der erstbehandelnde Arzt verordnete jahrelang unbeein-druckt von der schlechten Blutdruckeinstellung 4 mg Can-desartan 1× täglich. Diese Dosis eignet sich allenfalls als kurzfristige Einstiegsdosis bei Patienten mit schwerer Herzin-suffizienz oder eingeschränkter Nierenfunktion. Die üblichen Tagesdosen sollten üblicherweise 1× 16–32 mg betragen. „Inertia“ des Arztes, definiert als Nichtreaktion auf schlecht eingestellten Blutdruck, ist ein weltweit verbreitetes Phäno-men. In einer kürzlich publizierten Studie aus den USA er-hielten nur 19,5 % der schlecht eingestellten Patienten eine zusätzliche Verordnung. Diesbezüglich konnte 2009 auch keine Verbesserung gegenüber 2005 festgestellt werden [1]. Selbstmessung allein führt nicht automatisch zu einer guten
Abbildung 1: Quartalsmittelwerte von systolischem, diastolischem und Mittelwert sowie Pulsdruck von 2006–2012.
J HYPERTON 2012; 16 (4)
Der besondere Fall
25
Blutdruckeinstellung, diese bedarf, wie mehrfach in der Lite-ratur gezeigt wurde, einer engen Kooperation von Patienten und Therapeuten [2].
Persönlich interessant finde ich die Beobachtung des Patien-ten, dass sein Blutdruck im Urlaub höher war, egal ob er ans Meer oder in die Berge fuhr. Ich kenne dieses Phänomen von anderen älteren Hochdruckpatienten, auch solchen, wo dies si-cher nicht durch vermehrten Alkoholkonsum oder vergessene Tabletten provoziert war. Wenn Sie ähnliche Beobachtungen gemacht haben, wäre ich Ihnen für eine kurze Notiz dankbar.
Abbildung 2: 4. Quartal 2008, systolische und diastolische Tages-Einzelwerte gemittelt aus je 2 Vormittags- und 2 Nachmittagswerten. Therapie: 1× tgl. 4 mg Candesartan.
Literatur:
1. Khanna RR, Victor RG, Bibbins-Domingo K, et al. Missed opportunities for treatment of uncontrolled hypertension at physician office visits in the United States, 2005 through 2009. Arch Intern Med 2012; 172: 1344–5.
2. Slany J, Zweiker R. Zeitgemäße Hochdruckdiagnose II: Blutdruckselbstmessung. J Hypertonie 2012; 16: 26–30.
Korrespondenzadresse:
Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Slany A-1090 Wien
Die neue Rubrik im Journal für Kardiologie:
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In dieser Rubrik werden Flow-Charts der Kardiologie kurz und bündig vorgestellt
Zuletzt erschienen:
Interventionelle kathetergestützte
Diagnostik der Synkope
Aortenklappenimplantation (TAVI)
J Kardiol 2015; 22 (5–6): 132–4.
J Kardiol 2014; 21 (11–12): 334–7.
Einsatz einer perioperativen Blockertherapie
Kardiologische Rehabilitation nach
zur Reduktion von Morbidität und Mortalität
akutem Koronarsyndrom (ACS)
J Kardiol 2015; 22 (1–2): 38–40.
J Kardiol 2015; 22 (9–10): 232–5.
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