Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, Jean Monnet Chair for European
Economic Integration and Chair in Macroeconomics, University of Wuppertal © 2013 Grundlagen der
Volkswirtschaftslehre/Makroökonomik (Stand 2015)
Schumpeter School of Business and Economics
Empfohlenes Buch: Welfens, P.J.J. (2012, Nov.),
Grundlagen der Wirtschaftspolitik.
Institutionen – Makroökonomik – Politikkonzepte, Heidelberg5. A.
Zudem: Monatsberichte der Dt. Bundesbank
Monatsbericht der Europäischen Zentralbank (www.ezb.org)
Auszugsweise: Gutachten Sachverständigenrat zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (via Website Statistisches Bundesamt zugänglich)
Website der Europäischen Kommission BÜCHER...
Grundlagen der
Wirtschaftspolitik – 5.Auflage
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 2
ISBN 978-3- 642-
33577-8
Ein Literatur-Zitat im Kontext der Volkswirtschaftslehre...
„Ich kaufte mir ein Dutzend Bücher über das Bank- und Kreditwesen, über Sicherheiten und Investitionen. Sie standen mit ihren rot-
goldenen Rücken wie frisch geprägtes Geld auf meinem Regal und versprachen mir die
strahlenden Geheimnisse zu enthüllen, die nur Midas, Mäzenas und Morgan bekannt waren“
F.Scott Fitzgerald, Der Große Gatsby, New York (1925)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 3
Studium der Makroökonomik
1) Motivation 2) Organisation
Regelmäßig lernen; in der Gruppe lernen/fragen!
Aktuelle Entwicklung mitnehmen/Internet etc.
3) Lehrbuch Welfens Kapitel A, B, Teile C 4)
mit Wissen Realität gestalten, Wohlstandsteigern, Stabilität der Wirtschaftsentwicklung national und international erhalten, Krisen
überwinden Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Wirtschaftsnobelpreise 2013:
für Analysen zu Aktienmärkten
Eugene FAMA:
Theorie effizienter Finanzmärkte
Lars Peter Hansen:
Statistische Aktienmarktanalyse Robert Shiller (behavioral
finance/animal spirits = Gegenteil von FAMA)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Was hätte Adam Smith (1776: Buch „Wohl-
stand der Nationen“) dazu gesagt?
Wie sieht das Studium aus?
Studium (BA)
Vorlesung (Pflicht), Übung
(Pflicht)
Tutorien + Internet-Selbsttest + alte Klausuren
Private Gruppenarbeit
Wissenschaftliches Studium...
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Was mache ich, wenn es Probleme im Studium gibt/Klausurergebnisse unklar etc.
Bitte Kommunikation rechtzeitig aufnehmen:
In die Sprechstunde gehen: bei Prof./Mitarbeiter Mit Fachschaftsvertreter(n) sprechen
QSL-Team beim Dekan ansprechen
Dozent ansprechen – z.B. nach Vorlesung
Klausureinsicht wahrnehmen: jeder kann seine Klausur einsehen
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Was heißt wissenschaftlich analysieren? (3-Schritt)
1) Realität erfassen (Fakten!)
1) Realität erfassen (Fakten!)
Theorie(n): Phänomen erklären
Theorie(n): Phänomen erklären
wissenschaftlich publizieren (z.B. zu
Währungsfragen) wissenschaftlich publizieren (z.B. zu
Währungsfragen)
Intersubjektiver Prozess:
Kritik, Debatte; nächster 3-Schritt
Intersubjektiver Prozess:
Kritik, Debatte; nächster 3-Schritt
Erkenntis- fortschritt Erkenntis- fortschritt
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Volkswirtschaftslehre:
Es geht um den Umgang mit knappen
Ressourcen – knapp bezieht sich auf Relation Bedürfnisse der Menschen relativ zum
Güterangebot
(bzw. den globalen Ressourcen)Hinweis auf Lifestyle & technischen Fortschritt Wachsende Weltbevölkerung: 1900: 1,5 Mrd., 2013: 7 Mrd.; 2050 etwa 10 Mrd.; Gesamtzahl von
„Menschen“ bisher ca. 82 Mrd. (nach LESCH/ZAUN (2008), Die kürzesten Geschichte allen Lebens, S. 11)
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Weltwirtschaft analysieren; Kritisch
denken, forschen..., erfolgreich gestalten
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Studium Makroökonomik
Wirtschafts- wissenschaft
Makroökonomik:
Analyse ganze Wirtschaft
Geschlossene Volkswirtschaft
Offene Volkswi. (2 Länder-Modell mit
Handel etc.)
Mikroökonomik
(Preisbildung auf Markt)
Einzelne Haushalte,
Firmen
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Preisbildung auf Markt bei Wettbewerb Gleichgewichtspreis im Schnittpunkt von
Angebot (SS (k‘)) und Nachfrage (DD)
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p steht für Güterpreis,
q für Gütermenge Hinter Angebotskurve SS (supply) stehen die Grenzkosten k‘ der
Firmen der Branche: k‘
steht für dKosten/dq
(um wieviel steigen Kos- ten, wenn Produktion um 1 Einheit erhöht); hinter DD Wertschätzung Nachfrager
Umsatz = Preis p mal Menge
q (Diagramm für gegebene Zahl Anbieter bzw. Nachfrager);
Hinter Angebotskurve (Grenzkosten k‘:=dH/dq) und Nachfragekurve ...
Hinter der Nachfragekurve steht die
Zahlungsbereitschaft der Konsumenten (bzw.
Nachfrager) – im Neuroexperiment
erfassbar/
The Euromarketing labs – Kai- Markus Müller
!;Zahlungsbereitschaft in der DD-Kurve gezeigt für gegebene Zahl der Nachfrager (was geschieht mit Gleichgewicht-
spreis, wenn Immigration Nachfragerzahl erhöht?) Gegebenes Pro-Kopf-Einkommen (y)
Hinter Angebotskurve stehen die Stückkosten bzw.
Grenzkosten k‘ (ergibt sich aus Gewinnmaximierung;
Ableitung Kostenfunktion H in Bezug auf Produktionsmenge q)
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Studium Volkswirtschaftslehre/
Makroökonomik
Volkswirtschaftslehre
befasst sich mit u.a.Wirtschaftsordnung: Soziale Marktwirtschaft…
Gesamtwirtschaftlicher Güterproduktion Gesamtwirtschaftlicher Güternachfrage Beschäftigung/Arbeitslosigkeit;
Preise: Brot, PC, Auto, Reifen, Benzin,
Muskat
Inflation: d.h. durchschnittliche Änderungsrate (%) aller Preise – insgesamt des Preisniveaus –ist >0 Bankenkrisen; Staatsverschuldungskrisen…
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Unterscheide relative Preise (p
i/p
j) und Preisniveau P
Relativpreis:
pi Preis für Brot in € pro kg Brot
pj Preis für Milch in € pro Liter Milch
P ist gewichteter Durchschnitt von pi und pj;
Dividiert man nominal Größe (in
Geldeinheiten) durch P, so erhält man reale Größe: Staatsverschuldung B/P = 2000 Mrd.
€/P = Realwert der Staatsverschuldung („in Gütereinheiten“)
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„Bruttoinlandsprodukt“ (BIP)
B IP i n e in e m La n d B IP i n e in e m La n d
Definition: BIP=
Summe
Definition: BIP=
Summe
aller neuen Güter&
Dienstleistungen aller neuen Güter&
Dienstleistungen
in einer Periode (D 2015: ca. 3000
Mrd. €)
in einer Periode (D 2015: ca. 3000
Mrd. €)
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Preise entstehen auf Märkten durch Zusammenspiel von
Angebot und Nachfrage
Preis bei Wettbewerb ist niedrig (geringer als im Monopol) bzw. entspricht
langfristig den Durchschnittskosten
Preis bei Wettbewerb ist niedrig (geringer als im Monopol) bzw. entspricht
langfristig den Durchschnittskosten
Preis im Monopol (nur 1 Anbieter) ist viel höher als
Kosten der Produktion:
Monopolgewinn (Muskat 16/17. Jh, OPEC-Kartell
seit 1970er Jahre)
Preis im Monopol (nur 1 Anbieter) ist viel höher als
Kosten der Produktion:
Monopolgewinn (Muskat 16/17. Jh, OPEC-Kartell
seit 1970er Jahre)
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John E. Wills, 1688. Was geschah in
jenem Jahr rund um den Globus?, 2002
Versuche, Gewürzhandel im heutigen Indonesien zu monopolisieren: Niederlande in Nachfolge der Portugiesen; MUSKAT, NELKEN etc.
Da Differenz Monopolpreis minus Kosten bzw. Preis bei Wettbewerb (viele Anbieter) hoch ist, geht es um große aktuelle u. erwartete Gewinne;
Monopol
ökonomisch unerwünscht
: ab 1958 Wettbewerbspolitik EU, US etc., globaler Freihandel (WTO)=Importkonkurrenz
bei handelsfähigen Gütern
;2015: TTIP=Projekt transatlantischer Freihandel
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Warum ist VWL wichtig?
Liefert Analyse für die Umgebung, in der Unternehmen bzw. Haushalte aktiv sind Gibt Ansatzpunkte für staatliche
Reformen= Lösung von Problemen Volkswirtschaftslehre erklärt
gesamtwirtschaftliche Entwicklung von Ländern (z.B. Deutschland, EU, USA,
Russland, China) sowie der Weltwirtschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Mit Lichtgeschwindigkeit Blick auf Weltwirtschaft (nachts)…
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Quelle: NASA Online;
http://visibleearth.nasa.gov/view_rec.php?id=1438
Bergische Universität Wuppertal
Schumpeter School of Business and Economics – neuer Hörsaal
Universität mit internationalem Partnern weltweit
Bibliothek: mit digitalem Zugang
Learn/read English papers
Wissenschaftliches Studium:
Viel Lernen, Net- working,
Eigene Talente entwickeln
Prüfung bestehen
Bachelor Master
Beruf
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 21
Erfolgreiche Wirtschaftswissenschaft/
Volkswirtschaftslehre (Master: in English) in Wuppertal:
Top 6 in D, top 2% in EuropaProf. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 22
EIIW at the University of Wuppertal (left); Team in Brüssel (Kommission)
P.J.J. Welfens, www.eiiw.eu (2010) 23
EIIW (Campus Freudenberg) = Schnittstelle Wirtschaftswissenschaft, Politik, Wirtschaft
internationale Forschung www.econ-international.net
EIIW
www.eiiw.
eu (contra Sarrazin)
Journal International Economics and Economic Policy
P.J.J. Welfens, www.eiiw.eu (2010) 24
Englisch Lernen
für
Studium u. Beruf
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(www.eiiw.eu) 25
Wissenschaftliches Studium
Wissen erwerben und
KRITISCH vertiefen
Fähigkeiten entwickeln
Mit anderen Lernen
Gute Basis legen, um später vernünftiges Einkommen zu erzielen;
Möglichkeit, die Wirtschaftentwicklung/Unternehmen, Region, Arbeitsfeld, die Welt zu beeinflussen
Aufbau Studium: Hier
Volkswirtschaftslehre (VWL)
VWL • Gegenstand ist die Volkswirtschaft eines Landes (oder einer Region) oder von Ländern bzw. der Weltwirtschaft
• Gegenstand ist die Volkswirtschaft eines Landes (oder einer Region) oder von Ländern bzw. der Weltwirtschaft
Theorie
• Modellierung Familie Müller bei wirtschaftl. Entscheidung (Mikro)
• Modellierung der Entscheidungen einzelner Unternehmen (Mikro)
• Modellierung Familie Müller bei wirtschaftl. Entscheidung (Mikro)
• Modellierung der Entscheidungen einzelner Unternehmen (Mikro)
Theorie
• Modellierung der gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Land (Makro), z.B. Konsum- bzw. Sparentscheidung aller privaten Haushalte; und wie Konjunktur mit
Investitionen aller Unternehmen zusammenhängt!
• Modellierung der gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Land (Makro), z.B. Konsum- bzw. Sparentscheidung aller privaten Haushalte; und wie Konjunktur mit
Investitionen aller Unternehmen zusammenhängt!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Wissenschaftliche Analyse
Verhaltensannahmen
Umfeld/Nebenbedingung
Individuum Firma
Staat(en)/Gesellschaft
• Präferenzen/Wünsche
• Rationalität?
• Nutzen maximieren
• Gewinn maximieren (Firma)
• Zeithorizonte
• Vernetzung
• Standardsetzung…
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In der Regel wird rationales Verhalten der Individuen angenommen
Optimale
Entscheidung: gute Produkte für Markt
Optimale
Entscheidung: gute Produkte für Markt
Information Information
Ziele Ziele
Neben- bedingungen
Neben- bedingungen
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Wer Produziert...
Für Markt
(Nachfrager); bei bestimmten Regeln
Für Markt
(Nachfrager); bei bestimmten Regeln
Großun- ternehmen
Großun- ternehmen
KMU (klieine u.
Mittelständische Unternehmen) KMU (klieine u.
Mittelständische
Unternehmen) Neue Firmen (und Anbieter
vom
Ausland/Impo rt)
Neue Firmen (und Anbieter
vom
Ausland/Impo rt)
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VW-Dieselabgas-Betrug (USA;
EU...; 11 Mio. Fahrzeuge)
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Güterarten (Unterschiedlich: Qualitätsstufen erkennbar?)
Inspektionsgüter (z.B. Erdbeeren) Erfahrungsgüter (z.B. Autos...)
Vertrauensgüter (z.B. Studium; erst viel später Q erkennbar)
Bei VW Betrug an Kunden, Verzerrung des Wettbewerbs, Steuerbetrug (indirekt), Aktienkurseinbruch USA:
Prozesskosten, Entschädigungszahlungen;
Beschädigung von Made in Germany als Marke und des Vertrauens der Autobauer in Deutschland
untereinander...
Wie rational ist Verhalten von Managern in Großunternehmen/Anreize/Kontrolle(D,US,CH)
Möglicher Lösungsansatz: wie
Sarbanes-Oxley-Gesetz 2002 USA (bei Finanzdaten-Qualität Firmen)
CEO
(Vorst.vor- sitzender)
CEO
(Vorst.vor- sitzender)
Technik- Vorstand
Technik- Vorstand
Besondere Erklärung als Bilanzergänzung
zur Qualität der Emissionsdaten der
Firma: Produktion und Produkte
Besondere Erklärung als Bilanzergänzung
zur Qualität der Emissionsdaten der
Firma: Produktion und Produkte
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Manchmal erstaunliches Verhalten: kognitive Dissonanz, Festinger, 1957: Wie ist Kausalität:
Lesen von Wirtschaftszeitung auf Aktienkurse oder eher umgekehrt?(Wie rational ist das denn?)
„gute Lektüre“
„gute Lektüre“
Mehr
Aktienkäufe Mehr
Aktienkäufe
Aktienkurs steigt?
Aktienkurs steigt?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Argentesi/Lütkepohl (2010) zeigen in German Economic Review andere Kausalität...
Aktienkurs anstieg Aktienkurs
anstieg
Lust an Bestätigungs
-lektüre Lust an Bestätigungs
-lektüre
Kausalität von Kursentwicklung
zu Lesen
Kausalität von Kursentwicklung
zu Lesen
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Welche Themen behandeln wir (Beispiele)?
Welche Lohnhöhe?
Was/wieviel wird konsumiert?
Wie wird finanziert?
Was wird produziert? Welche Innovationen, Investitionen?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 34
Es gibt ein Müll- und Emissionsproblem (CO2, Global
Warming)
Deutschland/EU: Elektronikmüll in
EU-Ländern (woher Unterschiede?...)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 35
Wirtschaftliche Entwicklung mit Schwankungen der gesamtwirt-
schaftlichen Produktion (Konjunktur)
Jährliche Änderungsrate der Produktion (%) bzw. des realen Bruttoinlandsproduktes
Was ist?
Warum diese
Schwankungen?
(THEORIEN=
positive Analyse)
Soll man
Schwankungen mit gezielter Politik/Eingriffen bekämpfen? Wie
stark?
(NORMATIV)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 36
Wo Theorie sich bewähren muss (wo man nicht nur auf
Erfahrungswissen bauen kann)
Neue
Phänomene (z.B. IKT)
Prognose:
Kombiniere Theorie mit Annahmen
(z.B. $-Kurs, Ölpreis)
Erklärung der Realität
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 37
IKT = Informations- und
Kom-munikationstechnologie
Interessante „Fälle“: y ist Pro-Kopf- Einkommen bzw. Arbeitsproduktivität
• 1950: Arbeitsproduktivität y
=50% BRD; 1990: 33%
• Wie kam Ende sozialistischer Zentralverwaltungswirtschaft?
Ende der DDR (89)
• y: 73% in 2010
• von was hängt y ab?
Wie schnell läuft
Aufholprozess?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 38
Deutschland (20 Jahre Wiederver- einigung): 2009 Lohnunterschiede Männer/Frauen; West/Ost-Deutschl.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 39
-24,7%
-5,7%
-12,9%
-30,3%
-7,5% -34,3%
14,02€
20,12€ 15,16€
13,21€
♂ ♀
Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin
Neue Länder
Rolle von Erwartungen;
Siehe 2010 SPIEGEL- Studie (Arminger)
WESTDEUTSCHLAND
EX-DDR
Hinweis auf Arbeitspro- duktivität;
Quelle:
Statistisches Bundesamt
Wirtschaftssysteme im Wandel
• 1990/91 Ende; nicht zukunftsfähig,
Transformation zur Marktwirtschaft
• Westliche Marktwirtschaften
Gewinner der Systemkonkurrenz Sowjetische
Zentralveraltungswirtschaft
• 15. Okt. 2008: Lehman Brothers Bank Konkurs (USA), Transatlant. Banken- krise; westli. Marktwirtschaften stabil?
• Im Nov./Dez. 2008 OECD am Abgrund, dann Euro-Staatsschuldenkrise 2010-15 Westliche Marktwirtschaft &
Modell Marktwirtschaft + Autoritäres Politiksystem
(China)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 40
2015 größte Volkswirtschaft der Welt ist China (nach Kaufkraftparität)
China (Shanghai=größte Stadt 27 Mio. Einw.)
größter Automarkt; CO2-Emittent Nr. 1 (Paris2015Konf.)
hat 1,4 Mrd.Einwohner; Cities: Umweltprobleme seit 1978 geöffnet zur Weltwirtschaft: Handel und Direktinvestitionen (ausländische Multis
investieren mit ihren Tochterfirmen im Ausland) Pro-Kopf-Einkommen ca. x10 seit 1978: 2015:0.3 D
2015: Studiengebühren 700 € pro Semester, was etwa 2500 € pro Sem. in DE entspricht; für D ergibt sich Problem... Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 41
Noch zu China (CH)
Wichtiger Handelspartner für D/EU 2015 Rückgang des
Wirtschaftswachstums auf etwa 7% (früher um 10%); aber auch bei 7% Wachstum nimmt China alle drei Jahre um das ökonomische
Gewicht von D zu
Exportwachstum Deutschlands(CH) 2015 ca. 0 Deutsche KMUs in China optimistisch;
Innovationsdynamik+
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens(www.eiiw.eu) 42
Einige Wirtschaftszahlen für Deutschland (Prognose)
2014 Prognose Gemeinschaftsdiagnose
Wichtige ökonomische Größe:
RealesBruttoinlandsprodukt (real heißt zu konstanten Preisen gerechnet); BIP bedeutet die Wertsumme aller neu erstellten Güter und Dienstleistungen
Arbeitslosenquote (Zahl gemeldeter
Arbeitslosen/Erwerbspersonen); Preisniveau = gewichteter Durchschnitt der Einzelpreise;
Lohnstückkosten= Stundenlohn/Produktionsmenge („Wettbewerbs-fähigkeit)“Prof. Dr. Paul J.J. Welfens ; etc.
(www.eiiw.eu) 43
Gemeinschaftsprognose 2014 Herbst(Sept) für Deutschland
Variable 2010 2013 2014 2015
Reales BIP 4.1% 0.1 1.3 1.2
Arblosenquote 7.7 6.9 6.7 6.8
Preisniveau % 1.1 1.5 1.0 1.4
Lohnstückko- sten (gg.Vorj.)
-1.5 2.2 1.8 2.3
Staatedefizit -4.0 0.3 0.3 0.1
Leistungsbil.- saldo (% BIP)
5.1 6.8Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 6.9 6.6
(www.eiiw.eu) 44
Wie gut ist struktureller Netto- Exportüberschuss?
Weltwirtschaft als Zwei-Länder-Modell
Wenn Land 1 einen Überschuss bei den Netto- Güterexporten (Leistungsbilanz) hat, dann wird Land 2 ein Defizit haben bzw. muss sich
entsprechend verstärkt im Ausland verschulden
Wenn D also hohe Überschuss hat, haben andere Länder hohes Defizit – ist das sinnvoll/nachhaltig?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 45
Es gibt Regeln der Wirtschaftspolitik
National: Schuldenbremse – Bundesländer bis 2020 ausgeglichenen Haushalt bzw. struktu-relle
(konjunkturbereinigte) Defizitquote = 0, Bund max.
0.35% strukt. Defizitquote(ab 2016)
Strukt. Defizitquote EU-Länder max. 0.5% laut EU; EU (supranational): hohe Leistungsbilanzdefizite als Problem; Überschuss auch; sei max. 6% des
BIPs eines EU-Landes (wer muss korrigieren?: nur Defizit-Länder; oder sowohl Überschuss- als auch Defizit-Land?) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 46
Europäische Integration: 28 Länder gestalten kooperativ
Zusammenarbeit
EU-Integration
EU-Binnenmarkt (vier Freiheiten)
Wirtschafts- u.
Währungsunion
…
Politik der Europäischen
Kommission EU-Mitglieder
EU-
Nachbarschaftspolitik
Beziehungen im Europäischen Wirtschaftsraum
Beziehungen zu Ukraine, Russland etc.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 47
Transatlantische Bankenkrise
2007/08 bzw. Eurokrise 2010-13
• Konkurs Lehman Brothers Bank 15.9.08, New York
• Risikoappetit sinkt wegen Lehman!
US-Banken von Staat gerettet
• EU: Staat muss Banken retten
US-Bankenkrise Transatlantische
Bankenkrise
• Als Effekt der Transatlantischen Bankenkrise vorherzusehen (Welfens, S. 158f.; 2008, Oktober)
• Schuldenquote Eurozone, UK &USA um 25 Punkte, 30, fast 40 Punkte gestiegen;
Staaten mit hoher
Schuldenquote/Defiziten=Problem
Euro-Krise
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 48
Historischer Anstieg der
Schuldenquote (b‘) des Staates 2008- 2013
Eurozone +25%-Punkte; Zins sinkt in D, steigt GR,SP
b‘ in USA + 30%-Punkte (auf 105 in 2013)
UK ca. + 40%-Punkte: UK, USA, D, FR sicherer Hafen!
Irland + 80%-Punkte; Griechenland >+100%
Ökonomischer Perspektive der Explosion von b‘: Land ggf. konkursgefährdet (Griechenland, Irland, Portugal, Zypern etc.)
Bei einer normalen Verzinsung der Staatsschuld von 3%
ergibt sich für Irland eine Erhöhung der Zinsausgabenquote
von 2,4%-Punkte; also steigt auch der durchschnittliche Einkommenssteuersatz um 2,4 Punkte
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 49
Staatsschuldenquote (debt-GDP ratio) explodiert in 2008-2013
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 50
Wie gefährlich ist der Anstieg der Staatsschuldenquoten?
Frage nach den besonderen Zinsbelastungen des Staates: Zinsausgabenquote = i b‘; wenn die
Zinsausgabenquote steigt, dann muss in der Real auch der Einkommenssteuersatz angehoben werden
(staatliche Budgetrestriktion; z.B. Irland +80 bei der der Schuldenquote x 3% = + 2.4 Prozentpunkte beim Steuersatz!! Reale Bruttoinlandsprodukt sinkt dann um 1,2%) Frage, ob in USA, UK und Eurozone verstärkt von Inflation bedroht? In USA und UK hat Zentralbank in 2008-13 Staatsanleihen in Höhe von etwa 20% des Bruttoinlandsproduktes angekauft! Effekte???
Eher Deflation?! Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 51
Quantitätsgleichung (Fisher- Gleichung; M ist Geldmenge, V
Umlaufgeschwindigkeit,P Preisniveau )
M V = PY (10 x 100€) x 2 = 2000 €
Quantitätsgleichung; Geldmenge M, V ist die Umlaufgeschwindigkeit (wie oft wird ein 100 Euro- Schein pro Jahr genutzt: z.B. sei V=2); P ist
Preisniveau, Y das reale Bruttoinlandsprodukt; also P = MV/Y; MV ist monetäre Gesamtnachfrage
In Wachstumsraten: g
M+ g
V= g
P+ g
Y;
wenn V konstant ist bzw. g
V=0, dann gilt,
dass die Inflationsrate g
P= g
M– g
Ysein
wird! Symbol g für Wachstumsrate in %!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 522010-2015
Euro-Krise; Start: Mai 2010 (GR)
Bankenkrise aus 2007/08:
Im Oktober 2008 stand Westen am
Abgrund!
Staatsfinan- zierungskrise einiger Euro- Länder (GR, IR,
PO, SP, ZY, IT..)
Rezession (GR, SP, IT), wobei Staat kaum Fiskalpolitik*
machen kann;
neue
Bankenprobleme
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 53
*z.B. in Form erhöhter Staatsausgaben
Wie geht es mit Eurozone weiter 2014/2015?
Stabilisierung
Krisen-Länder mit
„Strukturre- formen“
EZB/Rettungssch irme bzw. IWF helfen; EU und Weltwirtschaft+
Euro-Zerfall?
Gewaltige Kosten für Deutschland
bzw. EU in diesem Fall
EU dann vor Zerfallsprozess;
globale Rezession
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 54
Von Theorie zu (vernünftigem) Handeln
Theorie bzw.
theoretische Ansätze
Empirie (Fakten; Sta- tistische Analyse, Prognose...Diagnose)
Wirtschaftspolitik a) Krisenmanagement;
b) Normale Politikphase)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 55
Ist Wirtschaftstheorie zu etwas nützlich?
Firmen
• Wollen wissen, wie Konjunktur in Deutschland/NRW..
• Info zu Auslandsmärkten
Haushalte
• Einkommens-/Beschäftigungsaussichten
• Transfers/Steuersätze/Sozialversicherungssätze
Staat
• Gefahrenabwehr (Rezession/Bankenkrise/Eurokrise…)
• Internationale Kooperation: Optionen - EU/IMF/WTO etc.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 56
Buch: Welfens, Transatlantische Bankenkrise (S. 158f), Stuttgart
Manuskript im Oktober 2008 abgeschlossen – mit Warnung auf S.158f. vor
Griechenland-/Eurokrise
Version digital 30. Oktober 08 an Kanzleramt/öko- nomischen Chefberater, Buch im Frühjahr 2009
Als Griechenland-/Eurokrise im Frühjahr 2010 sich dann manifestierte, war Kanzleramt überrascht;
keine Vorbereitungen auf absehbare Krise
Griechenland-/Eurokrise z.T. auch in 2013 ungelöst
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 57
Eurokrise zeigt Krise der Ökonomen – kein Konsens bei Diagnose,
Prognose
Welfens, „Die Zukunft des Euro“;
+ Buch
Heise (Allianz) Welfens, „Die Zukunft des Euro“;
+ Buch
Heise (Allianz) Sinn/Ifo-Institut:
Haftungskosten Deutschlands bei 30%
des BIP (2012) Sinn/Ifo-Institut:
Haftungskosten Deutschlands bei 30%
des BIP (2012)
Welfens/EIIW, Haftungsrisiken
bei 3-4% des BIP
Welfens/EIIW, Haftungsrisiken
bei 3-4% des
BIP Lucke (AfD; kein Währungsexperte),
Uni Hamburg:
Eurozone z.T.
auflösen; „entartete Demokratie“
Lucke (AfD; kein Währungsexperte),
Uni Hamburg:
Eurozone z.T.
auflösen; „entartete Demokratie“
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 58
Neue EU-Probleme 2015:
Flüchtlingskrise (Krise??..)
Flüchtlingskrise EU (?Verteilungsschlüssel)
Zuwanderung für EU mit 520 Mio. Einw.
Flüchtlingswelle vor allem Schw., Deutschland, Öst.
Flüchtlingszustrom nicht gleich „normale“ Zuwanderung
Hilfs- und Integrationsaufgabe (Sprache,Kultur: DE);
Nachfrageeffekt auf Gütermärkten (82 Mio.+1Mio) Integration in Arbeitsmarkt=mehr Produktion (z.B.
Häuserbau/Bauwirtsch); USA, CDN, AUS als Einwandererländer...
Ängste/Ausländerfeindlichkeit - zurückzuweisen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 59
Zeitliche Staffelung der ökonomischen Analyse
Kurzfristige Analyse
• z.B. Börsenkurs
• Tagespreis Öl
• …
Mittelfristig
• Konjunktur
• Arb.losenquote
• Industriepro- duktion des Landes
Langfristig
• Wachstumstrend bzw. langfristiges Wachstum der
Produktion
• Bevölk.wachstum
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 60
Reales Wirtschaftswachstum (jährliche
Änderungsrate der „Produktionsmenge“; in
%): Y
1=105; Y
0=100; (105-100)/100= %
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 61
-10,00 -5,00 ,00 5,00 10,00 15,00
%-Veränderung BIP gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres (Quelle: Eurostat)
Deutschland Irland Griechenland Spanien Italien Portugal
Es drohen Stagnation und
Deflation Eurozone 2014/2015
Strukturreformen = mehr Wachstum?
Strukturreformen = mehr Wachstum?
TTIP = mehr Handel= Y+
TTIP = mehr Handel= Y+
Geld- u.
Fiskalpolitik (z.B. öffentl.
Investition+) Geld- u.
Fiskalpolitik (z.B. öffentl.
Investition+)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 62
TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership;
Verhandlung zu Freihandelsabkommen EU-USA)
Freihandelsabkommen zwischen EU und USA wird seit 2013 verhandelt
Es geht um Abbau von Zöllen, Zollsätze ca. 3%
Nichttarifäre Handelshemmnisse, die in einigen
Sektoren einem Zolläquivalent von etwa 20% entsprechen Offizielle EU-Studie besagt, dass Vorteile 0.5% des BIPs ausmachen für sowohl EU als auch USA; das ist eine
Unterschätzung (Welfens/Korus/Irawan, 2014) – zugleich ist Ifo-Studie eine Überschätzung: + 13,4% für USA bei breiter Liberalis.
Kritik gegen US-Chlorhühnchen; Furcht vor Aufweichen von Standards Verbraucherschutz, Arbeitsmarkt-Regeln;
Schiedsgerichte!!! (Vorteil für Investoren; contra Politik!??)
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Mehr Freihandel in der Regel vorteilhaft
In der Fachliteratur gibt es nur Vorteile; mit Ausnahme von Immiserizing Growth (großes Land, bei dem der relative Preis eines exportierbaren Produktes – z.B. Kaffee bei Brasilien - nach Öffnung zum Weltmarkt fällt).
Bei TTIP geht es nicht nur um Handel, sondern
Verabschiedung gemeinsamer Standards; Regulierungen, die kompatibel sind (z.B. Telekom)
Auswirkung auf Direktinvestitionen (Investitionen
multinationaler Unternehmen im Ausland: EU-Firmen in USA, US-Firmen in EU); mehr DI auf beiden Seiten des Atlantiks Induzierte Innovationsdynamik; schärferer
Technologiewettbewerb Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 64
Felder der Analyse; wichtig
Markt (p in €/Mengeneinheit!)
• Parlamente
• Unternehmen
• Verwaltung
• Gesund- heitswesen
• Angebot
• Nachfrage
Markt (Preis P Menge q)
Verhand- lungen
Wahlen
Büro- kratie
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(www.eiiw.eu) 65
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 66
Knappheit als Grundproblem (ab hier Lehrbuchstart)
Im Schlaraffenland Güter relativ zu
Bedürfnissen im Überfluss vorhanden;
Reale Welt: Es gibt eine
Verwendungskonkurrenz bei den Gütern bzw. Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital
etc.); der Mensch muss über alternative
Verwendungsmöglichkeiten der Produktions-
faktoren entscheiden = Knappheit mindern
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 67
A.1 Untersuchungsgegenstände der Volkswirtschaftslehre
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (1)
Nutzen der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft, die
Wirtschaftsprozesse in Volkswirtschaften, Regionen, Sektoren bzw. Unternehmen + Haushalten im Marktprozess untersucht: FIRMA X, Verband Y, Politiker Z interessiert an Analyse Es geht u.a. um die
Preise von Gütern und Produktionsfaktoren (Arbeit,
Kapital), die Höhe der Produktion, Arbeitslosenquote...
Es geht auch um Analyse von Anreizen, Ausgestaltung von Institutionen – zwecks Wohlstandssteigerung /auch NPÖ Grundsachverhalte des Wirtschaftens...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 68
Charakteristika einer
Volkswirtschaft (s. Lehrbuch)
Knappheit: Spannungsverhältnis zwischen
Bedürfnissen und Ressourcen bzw. vorhandenen Gütern
Arbeitsteilung: Menschen spezialisieren sich, tauschen Leistungen aus, und zwar national und international
(21. Jahrhundert: Globalisierung)
Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) bzw.
Unübersehbarkeit:
Arbeitsteilung im wechselseitigen Wirtschaftsprozess steigert Produktivität
, aber schafftgegenseitige Abhängigkeiten & Intransparenz...
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(www.eiiw.eu) 69
Charakteristika einer
modernen Volkswirtschaft
Dynamik: technisch, demographisch, ökologisch bewältigen;Modernisierung als Bedrohung empfunden (Kirche: Kopernik. Wende/Fernrohr; Industrialisierung) Interessengebundenheit ökonomischen
Handelns Menschen haben unterschiedliche
Interessen/Machtposition...;
Konflikte sinnvoll lösen
Internationalität: Es bestehen in
offenen
Volkswirtschaften
Beziehungen zu Ausland via Handel, Kapitalverkehr (Direktinvestition + internationale
Portfolioinv
.), Migration, Technologiehandel, InternetDirketinvestiition= Investition eines multinationale Unternehmens im Ausland; Porfolioinv. Ist rein renditeorientiert, kein unternehmerisches Engagement = Beteiligung <10%
Konkurrenz und Kooperation der Länder
Kooperation zwischen Ländern bei
gemeinsamen Interessen; in Nachbarschaft Konkurrenz um Einfluss (ökonomisch,
politisch); Wettbewerb der
Wirtschaftssysteme – Set von Regeln und Institutionen im Bereich der Wirtschaft
Gemeinsame Herausforderungen
Umwelt (Flüsse/Meere; saubere Luft, Klima);
WI
Stabilität (Konjunkturfragen; Finanzsystem) Wohlstand erhöhen
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Rolle von Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft
Beschreibung; Systematisierte Fakten zu
Einkommen, Beschäftigung, Innovationsstärke (Patent), Arbeitslosenquote, Inflation, Pro-Kopf- Vermögen, Fiskal-, Geld-, Innovationspol. etc.
Analyse= Erklärung; Basis für Prognose
Wirtschaftspolitik: Gestalten der Wirtschafts- ordnung (Ordnungspolitik) & Eingriffe; lokal,
national…; supranational; via Internationale Organisation
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Grundproblem in Marktwirtschaft:
Ressourcenallokation
In Unternehmen wird produziert für Markt
Auf Basis von Ressourcen bzw. Preissignalen vom Markt:
bei Wettbewerb bestimmen
Konsumenten, was die Unternehmen produzieren
Annahmen: Unternehmen maximieren ihren Gewinn;
Haushalte wollen Nutzen maximieren
Marktmäßige Allokation:
dezentrale Lenkung der Ressourcen in alternative Verwendungsbereiche
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 72
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 73
Knappheit effizient
bewältigen?!/Begriff Allokation
In der Realität wird über die Verwendung des Ressourceneinsatzes (z.B. 100 L Öl; oder
100 h Zeit) auf konkurriende
Verwendungszwecke entschieden =
Entscheidung über Ressourcenallokation;
bei bestimmtem Ressourcenpreis p
i, Güterpr. p
j30 L Öl für Heizen
60 L Öl für Autofahren
10 L Öl als Vorprodukt im Pharmasektor eingesetzt
Wie verändert sich Aufteilung(Ressourcenallokation),wenn pi steigt?
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Auf- und Abstiegsprozesse in der
Weltwirtschaft (y); unterschiedliche Landesgröße (Bruttoinlandsprodukt Y)
Australien...
EU-Beitrittsländer (Estland... Polen)
ASEAN-Länder
Entwicklungs- länder, INDIEN
CHINA
y (Pro-Kopf-Eink.)
USA CH, EU
Y
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Grundfragen der
Volkswirtschaftslehre (Auswahl)
Warum gibt‘s arme Länder und reiche Länder (y)?
Welche Bedeutung hat Wirtschaftsordnung
(Institutionen, z.B. Europäische Zentralbank)?
Welche philosophischen Ideen wirtschaftlich wichtig?
Welche ökonomischen Effekte haben Handel und Kapitalverkehr: auf Einkommen, Beschäftigung etc.
Die Rolle des Staates für effizientes Wirtschaften?
Wie mißt man die gesamtwirtschaftliche Leistung eines Landes; wie Stärke/Schwäche messen?
(VGR!)
Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen
Bruttoinlandsprodukt: Bezeichnet die
Wertsumme aller neu erstellten Güter und
Dienstleistungen in der abgelaufenen Periode in einem Land (Beispiel: Gütermenge Brot q zu
Preis p und Gütermenge Milch Q, Preis p‘:
Wertschöpfung = pq + p‘Q)
Nominal = zu laufenden Preisen
Reales Bruttoinlandsprodukt: Y =
zu konstanten Preisen
(in Gütereinheiten)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Hinweis: Brutto/Netto
Bruttoinlandsprodukt – Abschreibungen auf Kapitalbestand K = Nettoinlandsprodukt
Bruttoinvestitionen = dK/dt (t ist Zeitindex) plus Reinvestitionen (gleichbedeutend mit Abschreibungen)
Z.B. K0 = 100; Abschreibungsrate δ = 0.1 (10%) Bruttoinvestitionen 15: Also ist K1= 105 (im
Zeitpunkt 1); die Nettoinvestition = 5
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Wachstumsrate (g
Y)
Jährliche Änderungsrate von Y (g
Y)
(Y1 – Y0)/Y0; Beispiel (110-100)/100 = 10%;
Wenn jährliche Wachstumsrate, dann Y1 für
laufendes Jahr (oder Quartal), Y0 Wert aus Vorjahr (relevantes Vorjahresquartal)
Merke: wenn sehr kleines Zeitintervall (t Zeitindex):
gY:=[dY/dt]/Y = dlnY/dt ist Wachstumsrate;
also eine Grafik mit lnY auf Ordinate und t auf
Abszisse zeigt bei der Steigung des Graphen (tg α) die Wachstumsrate an Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 78
lnY – t – Diagramm (t Zeitindex); Y ist reales
Bruttoinlandsprodukt; dlnY/dt bzw. Steigung der Tangente ist Wachstumsrate in %
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t ln Y
α
t_1
tan = ln
2 Fragen:
Umsatz U = Preis p mal Menge q;
Wenn p um 5% wächst, q um 2%, wie groß ist Wachstumsrate (g) des Umsatzes?
gU = 5%+2% ≈ 7% (Beispiel: 2 €/kg mal 50 kg im Ausgangszeitpunkt; neu: 2,1 mal 51 = 107,1 €)
Bruttoinlandsprodukt
Y = Konsum C +Investition I; wie groß ist g
Y, wenn g
C= 2%, g
I=6%;
Antwort Wachstumsrate g
Y=2,8% (Wieso?...)
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Hinweis für Differenzieren bzw.
Wachstumsraten
(t Zeitindex; g steht für Wachstumsrate in %; gA:=(dA/dt)/A)Wenn A(t) = B(t) C(t); Umsatz = Preis x Menge
dlnA/dt = dlnB/dt + dlnC/dt; also gA = gB + gC
Wenn A(t)= B(t) + C(t); dA/dt =dB/dt + dC/dt
Links mit 1/A und rechts mit [B/B]/A bzw. [C/C]/A multipli- zieren; gA =[B/A]gB + [C/A]gC = bgB + (1-b)gC ; mit b:=B/A
Y = C(t) + I(t);
geschlossene Wirtschaft ohne StaatgY =[C/Y]gC+[I/Y]gI= cgC+(1-c)gI; sei c:=C/Y= 0,8, gC=2%, 1-c=0,2, gI=6%; gY=1,6%+1,2%= 2,8%
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(www.eiiw.eu) 81
USA als Fallbeispiel für Wachstums-
raten bei realem Bruttoinlandsprodukt, Investitionen, Konsum 2007 etc.
Wachstum
07: 2,0%; 08: 0; 09: -2.6%; 2010: +
Investitionen USA 07: -0.5, -1.5, -3.4, 0,8%
Privater Konsum USA 07: 1.6, -0.2, -0.8, 0,3%
US sind größte Wirtschaftsmacht der Welt=
ca. 20% des Weltbruttoinlandsproduktes;
Bruttoinlandsprodukt= Wert aller neu erstellter Güter und Dienste in abgelaufener Periode,
soweit durch offizielle Statistik erfasst
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(www.eiiw.eu) 82
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 83
Reales BIP-Wachstum (in %) (M, Q, Y)
-4 -2 0 2 4 6 8 10 12
1971
1973
1975
1977
1979
1981
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
USA UK
Frankreich Deutschland EU15
Quelle: Eurostat
Wachstumsraten in % pro Jahr
Frage zu Wirtschaftswachstum
1) Brauchen wir Wachstum? (% Zuwachs von Güterkonsum bzw. Gütermenge p.a.?)
2) Warum schwankt das Wachstum im Zeitablauf?
3) Kann Staat Abschwungsphasen mildern?
4) Warum dominiert die US-
Wirtschaftsentwicklung Europa +Asien +…?
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(www.eiiw.eu) 84
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 85
Arbeitslosenquote in ausgewähltern Ländern (in %) (M, Q, Y)
0 2 4 6 8 10 12 14
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
USA UK
Frankreich Deutschland
EU25
Quelle: AMECO Database
Arbeitslosenquote =gemeldete Arbeitslose/Beschäftigte (+Selbständige)
Eindruck zur Arbeitslosenquote im Zeitablauf
Eindruck bzw. Fragen:
Arbeitslosenquoten steigen z.T. langfristig an Besonderes Problem: Jugendarbeitslosigkeit…
Was kann man dagegen machen?
Wieso sinkt neuerdings 2009/2010/2011/2012 die Arbeitslosenquote in Deutschland? I
In USA ist die Arbeitslosenquote gestiegen auf 10% in 2010/2011; betrug nur 4,6% in 2007;
rückläufig in 2013 (aber echte Quote höher als offiziell angegeben) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu) 86
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0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
) Y und Importanteil am BIP von Deutschland (in %) (M, Q, -
Export
Exportquote Importquote
Quelle: Eurostat
Exportquote: = X/Y Ein Indikator für
Globalisierung
Inflation und Nominalzinssatz
Inflation: Änderungsrate des Preisni-
veaus P ; dieses ist eine gewichtete Summe der Einzelpreise aller (neu erstellter) Güter und Dienstleistungen; Inflation heißt g
P>0
Nominalzinssatz i ist der Zins für Kredit (im Kreditvertrag); als
Realzinssatz r bezeichnet man die Differenz von i und gP. Üblicherweise ist der Realzinssatz positiv. Man kann zeigen, dass gilt i= r + g
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Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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Inflation und Nominalzins in der Eurozone (in %) (M, Q, Y)
0 2 4 6 8 10 12
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
langfristige Zinssatz Inflation
Quelle: Eurostat, AMECO Database