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Da, wie in Kapitel 3.10 erläutert, die Konstruktion eines Konjunkturbarometers sehr subjektiven Ansichten unterliegt, wird in dieser Arbeit von der Konstruktion eines Selbigen abgesehen. Solch ein „Measurement without Theory“ würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Analysierte, seriöse Konjunkturbarometer wurden aus sehr validen, jahrelang erhoben Indikatoren zusammengestellt. Weiters könnte das erstellte Barometer erst nach frühestens einem Jahr sinnvoll validiert werden.

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6 Schlussfolgerungen

Grundgedanke dieser Arbeit war eine zeitnahe Darstellung der wirtschaftlichen Lage und der Erwartungshaltung der deutschen und österreichischen Sägeindustrie. Aus dieser Idee heraus formulierte sich folgende Forschungsfrage:

Wie kann die derzeitige wirtschaftliche Stimmung und die Erwartungshaltung der österreichischen und deutschen Sägeindustrie erfasst werden?

Die Stimmungen und Erwartungshaltungen der deutschen und österreichischen Sägeindustrie wurden im Zuge dieser Arbeit mithilfe eines dreimalig ausgesandten Fragebogens (April, Mai, Juni 2013) erhoben. In Zukunft werden mithilfe des erstellten Online-Fragebogens weiterhin dieselben Indikatoren von Mitarbeitern des Holzkuriers erhoben und ausgewertet werden.

Da es von vornherein klar war, qualitative Stimmungen und nicht quantitative Kennzahlen erheben zu wollen, kristallisierte sich die Anwendung einer Tendenzbefragung sehr rasch heraus. Wesentlich aufwendiger gestaltete sich hingegen die Überlegung, welche Inhalte abgefragt werden müssen, um die wirtschaftliche Lage und die Erwartungshaltung erfassen zu können. Diese Überlegung wurde in der ersten Teilfrage formuliert.

• Welche Variablen beschreiben die wirtschaftliche Stimmung und Erwartungshaltung der österreichischen und deutschen Sägeindustrie ausreichend?

Mithilfe der SWOT-Methodologie wurden aus der Literatur die notwendigen Indikatoren abgeleitet. Als erstes wurden vier bereits bestehende Instrumente, welche konjunkturelle Stimmungen und Erwartungen der Säge bzw. Holzindustrie messen, analysiert. Es wurden alle Indikatoren der vier untersuchten Instrumente aufgelistet. Bei jedem Indikator wurde überlegt, welche Ausprägung er bei einer SWOT-Analyse annehmen kann.

Im nächsten Schritt wurde untersucht, welche der Indikatoren den diskutierten Anforderungen an Konjunkturindikatoren am ehesten gerecht werden. Warum genau jeder einzelne Indikator ausgewählt wurde, wurde in Kapitel 3.4 eingehend erläutert.

Danach wurde in der Literatur nach weiteren möglichen Indikatoren gesucht ((vgl.

Anderson und Poser 1983) (Fischer 1989) (Goldrian 2004) (Nerb 1975)). Es stellte sich jedoch heraus, dass die vier analysierten Umfragen bereits alle für diese

48 Erhebung wichtigen Indikatoren enthalten. Nach der Erarbeitung der Indikatoren und der Zusammenstellung des Fragebogens wurde die nächste Teilfrage bearbeitet:

• Wer aus der definierten Grundgesamtheit muss befragt werden?

Diese Teilfrage konnte relativ rasch beantwortet werden. Alle Sägewerke in Deutschland und Österreich wurden als Grundgesamtheit definiert. Diskutiert wurde eine geschichtete Auswahl, bei welcher die Sägewerke in drei Schichten (große, mittelgroße und kleine) aufgeteilt worden wären und nach dem Zufallsprinzip aus jeder Schicht Sägewerke ausgewählt worden wären.

Da sowohl in Deutschland als auch in Österreich ein geringer Teil der Sägewerke den Großteil des Einschnitts bewältigt, wurde auch eine Konzentrationsauswahl angedacht. Tatsächlich wurde eine Vollerhebung durchgeführt. Die Datensätze für diese Vollerhebung stammen aus der Datenbank des Holzkuriers. Diese enthält die E-Mail Adressen von 1406 Sägewerken. Somit stellte die Auswahlbasis etwa 40 Prozent der Grundgesamtheit dar. Die Betriebsgrößenverteilung der Grundgesamtheit unterscheidet sich sowohl von jener der Auswahlbasis als auch von jener des Rücklaufs. Von der Grundgesamtheit über die Auswahlbasis hin zum Rücklauf, finden sich tendenziell immer mehr große und mittelgroße Sägewerke.

Mögliche Ursachen dafür wurden in Kapitel 4.2 diskutiert.

Nach der Datenerhebung wurden die Gültigkeit (Validität) selbiger überprüft. Die Validierung ist Gegenstand der dritten und letzten Teilfrage:

• Wie können die erhobenen Daten validiert werden?

Es wurde die kriterienbezogene Validität getestet. Hierbei wird geprüft, ob ein gemessenes Merkmal mit einem anderen Merkmal korreliert, welches unabhängig erhoben wurde bzw. vorliegt (Schwarzbauer 2005). Herangezogene Merkmale waren die tatsächlichen Preisentwicklungen von Rundholz (Landwirtschaftskammer Österreich 2013, Ebner 2013) und Schnittholz (N.N. 2013d), sowie die Konjunkturbeobachtungen der Holz- und Sägeindustrie von Lückge (2013) in Deutschland und Pußwald (2013) in der Steiermark.

Interessant wären an dieser Stelle Datenreihen von mindestens einem, besser noch mehreren Jahren. In erster Linie würden lange Datenreihen wesentlich sicherere Aussagen über die Validität des erstellten Instruments zulassen. Da diese Daten nicht vorhanden sind, muss davon ausgegangen werden, dass die zur Validierung

49 herangezogenen Daten selbst sehr valide sind. Natürlich wurde bei der Auswahl der zum Vergleich herangezogenen Konjunkturerhebungen auf diesen Umstand geachtet.

Längere Datenreihen könnten auch Auskunft über saisonale Einflüsse geben. Zwar wurde versucht, mit der Formulierung entsprechend der Saison saisonale Einflüsse auszuschalten, ob dies aber tatsächlich einen Einfluss auf die Ergebnisse hat, konnte in der kurzen Beobachtungsperiode Zeit nicht festgestellt werden. Auch das in Kapitel 5.3 besprochene Lernverhalten könnte erst nach längerer Datenerhebung verifiziert oder falsifiziert werden.

Mit der Variation des abgefragten Zeithorizonts (Kap. 5.2) oder mit langfristigeren Vergleichen mit anderen Erhebungen könnten in Zukunft mehr interessante Informationen über den tatsächlichen Einfluss des abgefragten Zeithorizonts gesammelt werden.

Abschließend ist zu sagen, dass vor allem mit langfristigeren Datenerhebungen sicherlich noch einige wertvolle Informationen gewonnen werden können. Nichts desto weniger hat die Auswertung und die Validierung der Befragungen ergeben, dass die erhobenen Daten durchaus einen sinnvollen Beitrag zur Einschätzung der wirtschaftlichen Lage der deutschen und österreichischen Sägeindustrie leisten können. Die Umfrage wird weiterhin periodisch von Mitarbeitern des Holzkuriers durchgeführt und interessante Ergebnisse bzw. Stimmungsänderungen werden im Holzkurier regelmäßig veröffentlicht.

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Anhang

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