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Schmerzen beim Parkinsonsyndrom

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Academic year: 2017

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www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr

Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE

P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 1 7 M , V e r l a g s p o s t a m t : 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z ; P r e i s : E U R 1 0 , –

Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz

Homepage:

www.kup.at/

JNeurolNeurochirPsychiatr

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Member of the

Schmerzen beim Parkinsonsyndrom

Steffelbauer M, Lampl C

Journal für Neurologie

Neurochirurgie und Psychiatrie

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Das Buch wendet sich an Männer als potentielle Leser, schließt aber Frauen ausdrücklich mit ein, da sie oft die „Ge-sundheitshüter“ ihrer Ehemänner/Partner seien.

Im Zentrum der Darstellung steht die „Psychologie der Män-ner“, u.a. Aspekte der Männlichkeit und der Stressbewälti-gung bei Männern und insbesondere die Depression bei Män-nern bzw. der Prototyp der „männlichen Depression“ und der Weg, häufi g über eine chronische Stressbelastung, dorthin. Die Autorin sieht insbesondere im gesellschaftlich angesehe-nen „Männlichkeits“-Ideal ein Grundproblem für diese Ent-wicklung. Dieses Ideal prägt verschiedene Verhaltensweisen des Mannes wie die Tendenz, sich in der Arbeitswelt und sons-tigen Situationen zu überfordern, ein Übermaß von Stress in allen möglichen Lebensbereichen zu ertragen, stressbedingte körperliche und psychische Symptome nicht zu erkennen bzw. nicht wahrhaben zu wollen u.a. Auch die Tendenz, Gefühle für sich zu behalten, über Beschwerden nicht zu klagen, der Gesundheit keine nennenswerte Bedeutung im Alltagsleben einzuräumen, keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen und möglichst wenig in ärztliche Behandlung zu gehen, gehören zu diesem „Männlichkeits“-Ideal.

Irgendwann überwältigt die Depression dann den Mann, die aber selbst von Fachleuten oft nicht erkannt wird, da bestimm-te Symptomkonsbestimm-tellationen, wie die Neigung zu Aggressivi-tät, Alkoholabusus und externalisierendem Verhalten, vom Arzt nicht als Depressionssymptome (Prototyp der männli-chen Depression!) erkannt werden. Die Autorin stellt die inte-ressante Hypothese auf, dass die im Vergleich zu Frauen

deut-lich niedrigere Depressionsrate bei Männern weitgehend ver-schwinden würde, wenn die „männliche Depression“ erkannt würde und hat dazu einen eigenen Fragebogen als Screen-ing-Instrument entwickelt. Auch das Geschlechter-Paradox – Männer haben viel seltener Depressionen, begehen aber viel häufi ger Suizid als Frauen – würde sich dann aufl ösen.

All dies wird sehr detailliert (279 Seiten) und sachkundig dargestellt, u.a. unter Einbeziehung mehrerer eindrucksvol-ler Kasuistiken, und mit ausgewogenen Hinweisen zu den je-weiligen psychotherapeutischen, psychopharmakologischen und sonstigen neurobiologischen Behandlungsmöglichkei-ten.

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen-schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-winn gelesen werden kann, da es viele Informationen vermit-telt, die selbst in entsprechenden Lehrbüchern für Ärzte oder Psychologen nicht enthalten sind.

Die Autorin fi ndet einen auch für Laien gut verständlichen Stil, ohne dabei wichtige theoretische Konzepte zu vernach-lässigen und schreibt so spannend, dass man das Buch fast wie einen Kriminalroman liest. Obwohl sie Professorin für Sozial-wissenschaft ist (Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximi-lians Universität München), fokussiert sie nicht nur auf so-zialpsychologische Konzepte, sondern bezieht gut balanciert auch neurobiologische Modelle zur Beschreibung und Erklä-rung von Stress und Depression mit ein.

Anne Maria Möller-Leimkühler

Vom Dauerstress zur Depression

Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen

und sie besser bewältigen können

Gebunden mit Schutzumschlag, 282 Seiten

22,99 € / 23,60 € (A)

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J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2006

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ie Hälfte [1] bis zwei Drittel [2] der Parkinsonpatien-ten zeigen Schmerzsyndrome. Viele klagen bereits zu Beginn der Erkrankung über Schmerzen in Rücken, Schul-tergelenk und Beinen sowie Parästhesien und Dysästhe-sien in den Füßen und seltener in den Händen.

Schmerzsyndrome werden in fünf Kategorien [3] eingeteilt: 1) Muskel- und Knochenschmerzen

2) Neuritis oder radikuläre Schmerzen 3) Dystonieassoziierte Schmerzen 4) Primäre oder zentrale Schmerzen 5) Schmerzen bei Akathisie

Schmerzsyndrome können aber auch nach ihrer Entste-hung eingeteilt werden [4]:

1) Schmerzen im Rahmen inadäquater dopaminerger Sti-mulation

2) Schmerzen während hoher L-Dopa-Plasmaspiegel 3) Unspezifische (nicht medikamentös verursachte)

Schmerzen

Schmerzen und Parästhesien, assoziiert mit

niedrigen L-Dopa-Plasmaspiegeln

Am häufigsten klagen Parkinsonpatienten über Schmerzen im Rahmen des L-Dopa-Langzeitsyndroms, insbesondere bei Wearing-Off. In diesen Phasen treten gewöhnlich zu-sätzlich Symptome wie Rigor, Bradykinese oder Tremor auf [5]. Ein Großteil der Schmerzen ist muskulären Ur-sprungs – Steifigkeit, Krämpfe, Pseudokrämpfe, Spasmus oder andere Myalgien [2]. Dystonien treten üblicherweise morgens in den Extremitäten [6] – meist den unteren – auf. In Phasen ausgeprägter Rigidität werden pseudoradikuläre Schmerzen, ausgehend von Hüfte oder Schulter, beschrie-ben. Parästhesien im Sinne von Kribbeln, Brennen oder Taubheit, aber auch schmerzhafte Dysästhesien sind meist auf der Seite stärker, auf der auch die Parkinsonkrankheit dominiert. Akathisie ist ein Gefühl der inneren Unruhe bzw. Ruhelosigkeit verbunden mit Bewegungsdrang, wel-ches aber nicht mit spezifischen Extremitätenschmerzen einhergeht [7, 8]. Auch beim Restless-legs-Syndrom

be-steht eine Bewegungsunruhe, diese ist allerdings mit Miß-empfindungen in den Beinen (Kribbeln, Brennen) assozi-iert.

Die medikamentöse Therapie dieser Schmerzsyndrome besteht darin, Frequenz und Dauer der Off-Phasen zu reduzieren. Dies erreicht man durch Verkürzung der L-Dopa-Dosisintervalle, Einsatz von Retardpräparaten, MAO- oder COMT-Hemmern, Dopaminagonisten sowie löslichem L-Dopa.

Schmerzen, assoziiert mit

hohen L-Dopa-Plasmaspiegeln

Im Rahmen des L-Dopa-Langzeitsyndroms kommt es beim Anfluten und Abfluten des L-Dopa-Spiegels zu Dyskine-sien (biphasische DyskineDyskine-sien). In dieser Phase betreffen Dystonien in erster Linie den Nacken oder das Gesicht, gelegentlich sind aber auch die Extremitäten betroffen [9]. Choreoathetoide Dyskinesien betreffen Kopf, Rumpf und Extremitäten. Sie beginnen für gewöhnlich zuerst im Bein der stärker betroffenen Seite [10]. Auch bei diesen Kompli-kationen der Parkinsonkrankheit besteht das Ziel der me-dikamentösen Therapie in der Stabilisierung von L-Dopa-Plasmaspiegeln (siehe oben).

Unspezifische (nicht durch dopaminerge

Therapie induzierte) Schmerzen

Diese Schmerzsyndrome sprechen kaum bzw. nicht auf eine Modifikation der dopaminergen Therapie an. Gastro-intestinale Beschwerden sind v. a. Druck- und Sättigungs-gefühl aufgrund reduzierter Magenmotilität sowie Obsti-pation. Linderung erreicht man durch die Verabreichung von Domperidon, begleitend diätetische Maßnahmen. Bei etwa 25 % der Parkinsonpatienten treten Kopfschmerzen auf [3]. Diese betreffen v. a. die Nuchalregion, sind aber nicht mit einem Nackenrigor assoziiert [4]. Einige Patien-ten beschreiben Gelenkschmerzen mit arthritisähnlichen Symptomen. Diese betreffen besonders Schultern, Hüften, Knie und Knöchel und können mit (nichtsteroidalen) An-algetika therapiert werden.

Zusammenfassend kann man sagen, daß ein Großteil der von den Parkinsonpatienten angegebenen Schmerzen durch eine Modifikation der dopaminergen Therapie zu-mindest gelindert werden kann. Als Therapiegrundsatz gilt jedoch die L-Dopa-Sparpolitik, um die Komplikationen

Schmerzen beim Parkinsonsyndrom

M. Steffelbauer, Ch. Lampl

Mehr als 50 % der Parkinsonpatienten klagen über Schmerzen, viele bereits zu Beginn ihrer Erkrankung. Am häufigsten werden Schmerzen musku-lären Ursprungs beschrieben, welche v. a. in Off-Phasen auftreten. Man unterscheidet: Schmerzsyndrome während Off-Phasen; Schmerzsyndrome während On-Phasen; nicht medikamentös induzierte Schmerzen.

Schlüsselwörter: Schmerz, Parkinsonkrankheit, Bewegungsstörungen, Therapie

Pain in Parkinson’s Disease. Pain is reported by half to two thirds of the patients with Parkinson’s disease. Most of them have muscular pain appearing in low dopa states. We know pain appearing in off-states, on-states and pain not associated with dopaminergic treatment. The aim of drug treatment is to reduce the frequency and duration of off-states via modification of the dopaminergic therapy. J Neurol Neurochir Psychiatr 2006; 7 (2): 20–1.

Key words: pain, Parkinson’s disease, movement disorders, therapy

Aus der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie, Schmerz- und Kopf-schmerzzentrum am AKH Linz

Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. med. Christian Lampl, AKH Linz, Abteilung für Neurologie und Psychiatrie, Schmerz- und Kopfschmerz-zentrum, A-4020 Linz, Krankenhausstraße 9;

E-Mail: christian.lampl@akh.linz.at

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des L-Dopa-Langzeitsyndroms möglichst hinauszuzögern. Für jeden Patienten sollte ein individuelles Therapiesche-ma unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse und Anfor-derungen an den Alltag erstellt werden. Eine Beschrän-kung von Schmerzmitteln beim Parkinsonkranken gibt es nicht, auch der Einsatz von starken Opioiden ist durchaus indikationsbezogen gerechtfertigt.

Literatur:

1. Goetz CG, Tanner CM, Levy M, Wilson RS, Garron DC. Pain in Par-kinson’s disease. Mov Disord 1986; 1: 45–9.

2. Giuffrida R, Vingerhoets FJ, Bogousslavsky J, Ghika J. Pain in Parkin-son’s disease. Rev Neurol (Paris) 2005; 161: 407–18.

3. Ford B. Pain in Parkinson’s disease. Clin Neurosci 1998; 5: 63–72.

4. Sage JI. Pain in Parkinson’s disease. Curr Treat Options Neurol 2004; 6: 191–200.

5. McHale DM, Sage JI, Sonsalla PK, Vitagliano D. Complex dystonia of Parkinson’s disease: clinical features and relation to plasma levo-dopa profile. Clin Neuropharmacol 1990; 13: 164–70.

6. Waseem S, Gwinn-Hardy K. Pain in Parkinson’s disease. Postgrad Med 2001; 110: 33–40.

7. Comella CA, Goetz CG. Akathisia in Parkinson’s disease. Mov Disord 1994; 9: 545–9.

8. Lang AE, Johnson K. Akathisia in idiopathic Parkinson’s disease. Neurology 1987; 37: 477–81.

9. Qinn NP, Lang AE, Koller WC, Marsden CD. Painful Parkinson’s dis-ease. Lancet 1986; 1: 1366–9.

10. Marconi R, Lefebvre-Caparros D, Bonnet AM, Vidailhet M, Dubois B, Agid Y. Levodopa-induced dyskinesia in Parkinson’s disease: Phe-nomenology and pathophysiology. Mov Disord 1994; 9: 2–12.

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Lampl

Geboren 1962. 1981–1990 Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck; 1990 Promo-tion zum Doktor der Gesamten Heilkunde an der Medizinischen Fakultät Innsbruck; 1990–1992 Turnusaus-bildung im AKH-Linz; 1992–1997 AusTurnusaus-bildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie an der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie am AKH-Linz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Dieter Klingler); 1995 Elektrophysiolo-gische Ausbildung – EEG-Diplom; 1997 Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie durch die Österreichische Ärztekammer; seit 1997 Oberarzt an der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie am AKH-Linz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Ransmayr); 1997–1999 Lehre an der Akadamie für logopädisch-pho-niatrisch-audiologischen Dienst am AKH-Linz; 1997–2000 Lehre an der Schule für allgemeine Gesundheits-und Krankenpflege am AKH-Linz; seit 1997 leitender Oberarzt an der Schmerzklinik am AKH-Linz; seit 1997 Leiter der Schmerzambulanz am AKH-Linz; 1997–2001 Mitglied der Expertengruppe des vom

Bundesministe-rium für Soziale Sicherheit und Generation initialisierten Projektes „Leistungsbezogene Krankenhausfinanzierung“; seit 1998 stell-vertretender medizinischer Leiter des Ausbildungszentrums für Physikalische Medizin am AKH-Linz; seit 2000 Austrian Chairman im EFNS Pain Panel; 2000 erfolgreiche Absolvierung der berufsbegleitenden Managementausbildung; seit 2001 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Neurologie und Psychiatrie, Spezialgebiet Schmerztherapie; 2001–2002 interimis-tischer Leiter des Institutes für Physikalische Medizin am AKH-Linz; 2002 Ausbildung im Bereich der Neurosonologie; 2002 Geria-triediplom der Österreichischen Ärztekammer; 2003 postgradueller Universitätslehrgang für medizinische Führungskräfte; seit 2004 International Headache Society Representative of the Austrian Headache Society; seit 2005 Facharzt für Neurologische Intensiv-medizin; 2006 Palliativ-Diplom der Österreichischen Ärztekammer; seit 2006 Leiter der Stroke Unit/AKH-Linz; 2006 Venia Docendi an der Universität Graz.

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