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Damit Österreich die Vorgaben und Ziele der EU erfüllen kann, bedarf es einer Strategie, deren Eckpfeiler sind die Energieeffizienz zu erhöhen und Energie zu sparen, erneuerbare Energie auszubauen und die Energieversorgung langfristig sicher zu stellen.

Um dies zu verwirklichen werden Maßnahmen in Österreich gesetzt. Im Folgen- den sind einige dieser Maßnahmen genannt und erklärt. Es werden nur jene er- klärt die für das Thema der vorliegenden Arbeit von Relevanz sind, weitere Maß- nahmen der Energiestrategie Österreichs sind auf der Homepage des Lebensmi- nisteriums nachzulesen.

Im April 2009 wurde seitens Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Um- weltminister Nikolaus Berlakovich das Konjunkturpaket II zur Thermischen Sanie- rung vorgestellt, worin für den privaten Wohnbau und Unternehmen jeweils 50 Mil- lionen Euro an nicht-rückzahlbaren Zuschüssen für die Dämmung der Außenhülle eines Gebäudes sowie den Tausch von Heizkesseln und Fenstern bereitgestellt wurden. Zusätzlich wird ab 2009 der Umstieg auf Erneuerbare Energieträger im Raumwärmebereich durch Bund und Länder gefördert.

Dem Gebäudebereich kommt für die Erreichung der energie- und klimapolitischen Zielsetzungen eine zentrale Rolle zu, denn mehr als ein Drittel des Endenergie- verbrauchs wird für die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Kühlung in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden aufgewendet. Um den Bedarf fossiler Energie zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser deutlich zu senken,

Politische Einflussnahme in die Nutzung von Heizsystemen aus Biomasse

müssen mehrere ineinander greifende Maßnahmen verwirklicht werden. Dabei existieren gemäß Lebensministerium (2010) große Einsparpotenziale vor allem im Gebäudebestand und können bereits mit heutiger Technik realisiert werden.

Die Umsetzung der gebäuderelevanten Maßnahmen liegt überwiegend in Landes- kompetenz, trotzdem wird österreichweit eine abgestimmte Vorgangsweise ver- folgt. Die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Gebäude muss jedenfalls jene Entwicklungen berücksichtigen, die in der Erneuerbaren- Richtlinie sowie in der neuen EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden” enthalten sind. Letz- tere sieht vor, dass bis 2020 im Neubau „Fast-Nullenergiegebäude“ umgesetzt werden sollen, die in erster Linie durch einen sehr niedrigen Energieverbrauch und weiters durch den Einsatz Erneuerbarer Energieträger erreicht werden sollen (Le- bensministerium, 2010).

Förderung der Sanierung von Heizungsanlagen in Wohngebäuden orientiert sich an der CO2 –Einsparung. In Kombination mit Maßnahmen zur thermischen Sanie- rung ist die Umstellung der Wärmebereitstellung auf Systeme mit geringen oder keinen CO2 Emissionen eine wichtige Maßnahme. Die Förderung der Sanierung von Heizungsanlagen soll in Zukunft noch stärker an CO2- Kriterien gebunden werden und es soll zusätzlich ein CO2-Grenzwert für die Förderung eingeführt werden (Lebensministerium, 2010).

Im Gebäudebereich besteht eine hohe Nachfrage nach Kesseln mit Niedertempe- raturtechnologie, die vor allem durch Verbesserung der thermischen Gebäudequa- lität ermöglicht wird. Folglich kann der Energieeinsatz bei der Gebäudeheizung reduziert werden. Zusätzlich dazu soll dieser Bedarf 2020 deutlich stärker als bis- her mit erneuerbaren Energieträgern wie zum Beispiel die Biomasse gedeckt wer- den. Es ist daher bis 2020 ein auf Erneuerbare Energien konzentriertes Investiti- ons- und Förderprogramm umzusetzen. Um die erwünschten Effekte vor allem die Erhöhung der Kesseltauschraten zu erzielen, geht man davon aus die derzeit auf- gewendeten Mittel in diesem Bereich (Wohnbauförderung und Umweltförderung im Inland) deutlich zu erhöhen sind. Konkret bedeutet dies ein Finanzierungsvo- lumen für Solarwärme, Umgebungswärme und Biomasse in der Höhe von zusätz- lich rund 150 Mio. Euro pro Jahr bereitzustellen. Die bereits verwendeten Mittel

Politische Einflussnahme in die Nutzung von Heizsystemen aus Biomasse

werden mit den Zusatzmitteln gebündelt und speziell im Rahmen eines Impulsför- derprogramms “Wärme aus Erneuerbaren Energien” eingesetzt. Begleitmaßnah- men im Bereich Qualitätssicherung, Ausbildung und Information sollen den Erfolg des Förderprogramms sichern.

Es ist vorgesehen, dass dieses Investitionsprogramm gemeinsam von der Wirt- schaft, den Interessensvertretungen, sowie Bund, Ländern und Gemeinden getra- gen werden muss. Gefördert werden sollen ausschließlich Umwandlungstechno- logien, die einen Umwandlungswirkungsgrad von mindestens 70% erreichen. Be- vor jedoch eine Förderung von Technologien zur Wärmebereitstellung gegeben wird, muss die Senkung des Heizwärmebedarfs im Vordergrund stehen (Lebens- ministerium, 2010).

Das Lebensministerium (2010) schlägt zudem vor, dass rechtliche Änderungen in den Bauordnungen zur Verbesserung der thermischen Gebäudequalität Vorrang haben. Keine Förderungen werden für Einzelheizungen bei Vorliegen von lei- tungsgebundener hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung oder anderer Abwärme aus fossilen oder biogenen Energieträgern, sowie biogener Nahwärme vergeben.

Das Impulsförderprogramm “Wärme aus Erneuerbaren Energien“ Teil 3 “Biomas- se” von klima:aktiv sieht die Nutzung Biomasse auch für Gebäude mit höherem Energiebedarf, bei denen eine Komplettsanierung hin zu besonders geringem Verbrauch aus bestimmten Gründen nicht möglich ist, gut einsetzbar. Jedoch ha- ben im Rahmen dieses Förderprogramms auch bei Verwendung des Energieträ- gers Biomasse Effizienzmaßnahmen oberste Priorität (Lebensministerium, 2010).

6.2.1 Screening der Förderinstrumente

Zur Umsetzung der Energiestrategie in Österreich werden effiziente und zielge- richtete Förderungen und Umsetzungsinstrumente notwendig sein. Die Umset- zung soll unterstützt werden, in dem die österreichische Förderlandschaft durch- leuchtet wird und die wichtigsten Förder- und Anreizsysteme identifiziert werden.

Es sollen Zielkonflikte in den Förderungen und Anreizsystemen abgebaut und ge- gebenenfalls angepasst und weiter entwickelt werden. Zu der Identifizierung ist es notwendig, bestehende Förderungen, die energie- und klimapolitische Ziele ver-

Politische Einflussnahme in die Nutzung von Heizsystemen aus Biomasse

folgen, auf ihre Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Wirksamkeit zu überprüfen, sowie etwaige inhaltliche Überschneidungen aufzudecken. Als wichtig wird dabei erach- tet, die Straffung von Verfahrensabläufen, ausreichende Kontrollen sowie Evaluie- rungen zu gewährleisten. Außerdem sollen Synergieeffekte und externe Effekte auf andere Bereiche untersucht werden, um eine umfassenden Bewertung der österreichischen Förderlandschaft zu schaffen.

Das Lebensministerium (2010) fasst zusammen, dass die Senkung bzw. Stabili- sierung des Energieverbrauchs die ökonomisch und ökologisch richtige Antwort auf steigende Energiepreise darstellt. Außerdem ist das Potenzial der Energieeffi- zienz mit den heute verfügbaren technisch und wirtschaftlich vernünftigen Maß- nahmen so groß, dass die Effizienzvorgaben der EU jedenfalls erfüllt werden kön- nen. Man kommt zu dem Schluss, dass eine auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien setzende Politik Arbeitsplätze schafft und ein höheres Wirtschaftswachs- tum und mehr Wohlstand hervorbringt. In Zukunft werden die energieeffizientesten Volkswirtschaften im internationalen Wettbewerb am besten konkurrieren können.

Der verstärkte Einsatz Erneuerbarer Energieträger wie eben die Biomasse ist ein weiterer Kernpunkt einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Energiepolitik. Das Land Österreich verfolgte bisher eine konsequente Politik zur Förderung Erneuer- barer Energieträger und liegt diesbezüglich im EU-weiten Spitzenfeld (Lebensmi- nisterium, 2010).

6.3 Förderung der Biomasseheizanlagen