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5. Methodik

5.2. Bestandsanalyse

5.2.3. Auswertungen

5.2.3.1. Gewichtung der Indikatoren

Um zu einer rein räumlichen Darstellung der KÖSL und deren Indikatoren am Flussabschnitt, einen Bewertungsmaßstab hinzuzufügen, wurden die Indikatoren mithilfe der Befragungsergebnisse gewichtet. Dies geschah anhand der unterschiedlichen Wichtigkeit der einzelnen Indikatoren für die Nutzer und Nutzerinnen am Flussabschnitt, die durch die Frage 10 des Fragebogens abgefragt wurde. Hierzu wurde die Anzahl der abgegebenen „Wichtig“-Stimmen jedes einzelnen Indikators in Relation zu den gesamten abgegebenen „Wichtig“-Angaben innerhalb der KÖSL- Klasse gesetzt. Wenn ein Indikator im Untersuchungsgebiet vorhanden war, so wurde diesem seine Gewichtung nach folgender Formel zugeordnet:

Beispielsweise wurde der Indikator „Wanderwege“, der KÖSL-Klasse Erholung und Sport, von 95 Personen als wichtig bewertet. Teilt man diesen Wert durch die Summe der „Wichtig“-Angaben aller Indikatoren innerhalb der Klasse, also 679 (siehe Anhang 12.3.2), dann ergibt sich eine Gewichtung des Indikators von 0,14.

Die Summe der Gewichtungen aller Indikatoren einer KÖSL-Klasse konnte Werte zwischen 0 (wenn kein Indikator vorhanden ist) und 1 (wenn alle Indikatoren vorhanden sind) erreichen.

Für die KÖSL Schönheit & Landschaftsbild geschah die Gewichtung in etwas abgeänderter Form, da hier mit den Ergebnissen meines Kollegen Förderer (2020) zur Bewertung von Ästhetik und Erholungswert von Flusslandschaften gearbeitet wurde.

In der Arbeit von Förderer (2020) wurden die Indikatoren Vielfalt, Natürlichkeit, Eigenart für jede Rasterzelle der Untersuchungsgebiete Salzburgersiedlung und Johnsbach bewertet. Die Bewertung reicht von 0 bis 100 Prozent, je höher der Wert, umso besser die Bewertung des Indikators. Diese Werte wurden dann mit der errechneten Gewichtung multipliziert. Durch diese Vorgehensweise wird erreicht, dass die Indikatoren Vielfalt, Natürlichkeit und Eigenart und somit die KÖSL Schönheit und Landschaftsbild über die gesamten Untersuchungsgebiete in unterschiedlicher Intensität vorhanden sind während in den anderen KÖSL-Klassen die Indikatoren entweder vorhanden oder nicht vorhanden sein können. Beispielsweise kann in einer Rasterzelle ein Radweg entweder vorhanden sein oder nicht. Natürlichkeit ist aber immer vorhanden, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. Beispielweise wurde der Indikator „Vielfalt“ in der KÖSL-Klasse „Schönheit & Landschaftsbild“ am Johnsbach von 83 Personen als wichtig bewertet (siehe Anhang 12.3.3). Nach der Formel in Abbildung 16 ergibt sich eine Gewichtung des Indikators von 0,402. Liegt die Bewertung einer Rasterzelle nach den Berechnungen meines Kollegen Förderer

𝒈

𝒊𝒌

= 𝒘

𝒊𝒌

𝒏𝒊=𝟏

𝒘

𝒊𝒌

gik = Gewichtung des Indikators i der KÖSL-Klasse k

wik = Anzahl der abgegebenen „Wichtig“-Stimmen des Indikators i der KÖSL-Klasse k

Abbildung 16: Formelle Darstellung der Indikatorengewichtung (Eigene Darstellung).

(2020) bei 1 so wurde die Rasterzelle auch mit 0,402 bewertet (0,402 * 1). Liegt die Bewertung allerdings bei beispielsweise 0,3, so ergibt sich ein Wert von 0,402 x 0,3 = 0,121.

Die Gewichtungen der Indikatoren für das Untersuchungsgebiet Salzburgersiedlung und Johnsbach wurden der Geodatabase hinzugefügt. Alle Gewichtungen sind im Anhang 12.3.2 und 12.3.3 ersichtlich.

5.2.3.1.1 Bewertung der KÖSL „Schönheit und Landschaftsbild“

Für die Bewertung der KÖSL „Schönheit und Landschaftsbild“ wurden die Ergebnisse von Förderer (2020) herangezogen. Es wurden dabei die Indikatoren Vielfalt, Natürlichkeit und Eigenart mit jeweils drei Subindikatoren bewertet. Dabei kamen sogenannte „Landscape Metrics“ zum Einsatz. Die Bewertungsmethodik dieser Indikatoren und Subindikatoren soll im Folgenden kurz erläutert werden. Für einen umfassenden Einblick in die Bewertungsmethodik sei allerdings auf die Arbeit von Förderer (2020) verwiesen.

Vielfalt:

1. Vielfalt der Landnutzung:

▪ „Shannon Diversity Index“: Steht für die Anzahl unterschiedlicher Landnutzungen und deren räumliches Verhältnis (gleichmäßige, proportionale Verteilung) in einem definierten Gebiet (Hermes et al., 2018)

▪ Patch Density Index: Drückt die „Anzahl verschiedener Landnutzungen pro Flächeneinheit“ aus (Hermes et al., 2018) 2. Reliefvielfalt: Wird über die Länge der Höhenlinien abgebildet. Es

wurden Höhenlinien von 5 m Höhenunterschied betrachtet.

3. Strukturvielfalt: Vielfalt natürlicher Elemente als Bewertungsmaßstab wie etwa Alt- und Seitenarme, Schotter- und Sandbänke, Uferanbrüche.

▪ „Edge Density Index“: Entspricht der Länge aller Kanten (in m) innerhalb eines gegebenen Bereichs, dividiert durch die betrachtete Fläche, wobei eine Kante die Grenze zwischen den Landnutzungstypen darstellt (Hermes et al., 2018).

Natürlichkeit

1. Wahrgenommene Natürlichkeit:

▪ Hemerobie-Index: Nach Walz und Stein (2014). Anpassung durch Hermes (2018) um den Index auch hinsichtlich der menschlichen Wahrnehmung anwenden zu können. Die Landnutzungsklassen wurden durch Förderer (2020) adaptiert. Bewertet wurde die wahrgenommene Natürlichkeit von Landnutzungsklassen nach Riparian Zones 2012 Land Use/Land Cover (European Environment Agency, 2015).

2. Abwesenheit von Lärm: Mithilfe der Lärmkarten 2017 des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie verwendet (BMNT, 2017). Für die darin

enthaltenen Lärmquellen wurde für jede Zelle die euklidische Distanz berechnet. Jede Rasterzelle beinhaltet den zusammengefassten Abstand zu den Lärmquellen.

3. Abwesenheit von technischen Strukturen: Angelehnt an Hermes et al. (2018) wurde, um die Auswirkungen dieser Elemente auf die Landschaftsästhetische Qualität abbilden zu können, die Dichte von Linien und ggf. Punkten in den Rasterzellen erhoben, wobei der Komplementärwert (1-x) der Dichte das Fehlen von störenden Elementen definiert.

Eigenart

1. Seltenheit von Landschaftstypen: Zur Bewertung der Seltenheit von Landschaftstypen wurden vorhandene Daten zur Klassifizierung der Kulturlandschaftstypen Österreichs herangezogen (Wrbka et al., 2005).

Diese Kulturlandschaftstypisierung basiert auf Landnutzung, Relief und Ausstattungsgrad und Verteilung von Landschaftselementen. Basierend auf der Anzahl der vorgefundenen Polygone auf Bundesebene des jeweiligen Kulturlandschaftstyps wurden diese in die Grade „sehr selten“, „selten“,

„häufig“ und „sehr häufig“ eingeteilt.

2. Seltene Landnutzungstypen: Als seltene Landnutzungstypen der Copernicus – Riparian Zones 2012 - Land Use Land Cover – Klassifikation wurden nur jene betrachtet, die weniger als drei Prozent der Gesamtfläche der kartierten Flächen in Österreich bedecken. Dagegen wurden künstliche Flächen nicht als selten angesehen und fallen damit aus der Bewertung.

Jede Rasterzelle enthält die Häufigkeit seltener Landnutzungstypen (HERMES et al. 2018: 300).

3. Seltenheit landschaftsprägender Elemente: Zur Bewertung des Sub- Indikators wurden die im ResCules-Projekt kartierten

„landschaftsprägenden Elemente“ Historische Bauwerke, Naturdenkmäler, Berge, Kapellen, Denkmäler und historische Stätten einer Dichteanalyse unterzogen. Auf eine Einteilung der Elemente nach ihrer Relevanz (HERMES et al. 2018: 300) wurde innerhalb dieser Arbeit verzichtet, da dies

den Rahmen der Arbeit sprengen würde und seitens der Ersteller der Methode keine Informationen diesbezüglich zur Verfügung standen.