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Zeitkonto

No documento Herausgegeben von der (páginas 150-154)

GZ BMUKK-722/0051-III/8a/2008

8. Zeitkonto

Das Modell (§ 61 Abs. 13 bis 19 GehG, § 50 Abs. 12 bis 18 LDG 1984, mangels abweichen- der gesetzlicher Anordnung am 18. Juni 2009 in Kraft getreten) findet für beamtete Bundes- und Landeslehrkräfte, die im vollen Beschäftigungsausmaß in Verwendung stehen, sowie für vollbeschäftigte vertragliche Bundes- und Landeslehrkräfte, die im Rahmen des Entlohnungs- schemas I L in einem unbefristeten Dienstverhältnis stehen, Anwendung. Kirchlich bestellte Religionslehrer und Vergütungslehrer nach § 19 Abs. 3 Privatschulgesetz sind nicht erfasst.

Im Einzelnen sind folgende Parameter für die „Ansparphase“ (das erste Jahr der Ansparphase kann das Schuljahr 2009/2010 sein; ein Verbrauch kommt frühestens im Schuljahr 2010/2011 in Betracht) vorgesehen:

a) „Ansparphase“

Die Lehrkraft kann durch Erklärung bewirken, dass Mehrdienstleistungen, die mit einer Ver- gütung gemäß § 61 Abs. 2 (gegebenenfalls in Verbindung mit Abs. 4) GehG oder mit einer Vergütung gemäß § 50 Abs. 1 bis 4 LDG 1984 abzugelten wären, in einem bestimmten Unter- richtsjahr (zur Gänze oder zu einem bestimmten Prozentsatz) nicht zu vergüten sind, sondern mit der zugrunde liegenden Zahl von Wochen-Werteinheiten (Unterrichtsstunden) dem

Zeitkonto gutgeschrieben werden (Teilgutschrift) (§ 61 Abs. 13 GehG, § 50 Abs. 12 LDG 1984). Der gewählte Prozentsatz ist für das jeweilige Unterrichtsjahr verbindlich.

Die Erklärung ist bis 30. September des betreffenden Unterrichtsjahres abzugeben und ist unwiderruflich (§ 61 Abs. 14 GehG, § 50 Abs. 13 LDG 1984).

Die von solchen Erklärungen erfassten Unterrichtsjahre bilden die Ansparphase. Die Summe der

während der Ansparphase je Unterrichtsjahr erworbenen Teilgutschriften bildet die Gesamt- gutschrift. Die jeweiligen Teilgutschriften und die Gesamtgutschrift sind der Lehrkraft auf Verlangen einmal jährlich mitzuteilen (§ 61 Abs. 15 GehG, § 50 Abs. 14 LDG 1984). Die Programmierung einer diesbezüglichen Funktion in PM-SAP ist vorgesehen.

Die zur Ansparphase zählenden Unterrichtsjahre müssen keine geschlossenen Zeiträume bil- den.

Die interessierten Lehrkräfte sind eingeladen, die Erklärung möglichst vor dem 30. September (2009) abzugeben; die Schulen werden ersucht, die Erklärung unverzüglich dem Landesschul- rat zu übermitteln.

Soweit bei einer Lehrkraft Zeiten der „Ansparung“ sowohl gemäß § 50 Abs. 14 LDG 1984 als auch gemäß § 61 Abs. 15 GehG anfallen (dienstzugeteilte Landeslehrkräfte), sind getrennte Zeitkonten zu führen (und die Gutschriften auch getrennt zu verbrauchen bzw. die nicht ver- brauchten Wochen-Werteinheiten/Unterrichtsstunden getrennt zu vergüten).

Während einer vorübergehenden Verwendung bei einer Dienststelle der Verwaltung (§ 209 Abs. 3 BDG 1979, § 22 Abs. 3 LDG 1984) ist „Ansparung“ (oder Verbrauch) nicht möglich.

In einem Unterrichtsjahr kann nicht zugleich angespart und verbraucht werden.

b) „Verbrauch“ in Form von Freistellung

Für den Verbrauch von gutgeschriebenen Wochen-Werteinheiten (Unterrichtsstunden) gelten folgende Bedingungen für Bundeslehrer:

§ 61 GehG

(16) Der Verbrauch von gutgeschriebenen Wochen-Werteinheiten ist unter folgenden Voraus- setzungen zulässig:

1. Der Lehrer muss zum Zeitpunkt des Beginns des Verbrauchs das 50. Lebensjahr bereits vollendet haben.

2. Die durch den Verbrauch frei werdenden Wochenstunden sind von einer neu aufzuneh- menden Lehrkraft zu übernehmen.

3. Der Verbrauch ist auf Antrag zu bewilligen, wenn dem Verbrauch keine wichtigen dienstli- chen Interessen entgegenstehen oder der Verbrauch ansonsten während der verbleibenden aktiven Dienstzeit nicht möglich wäre. Der Antrag kann nur bis 1. März des vorangehen- den Unterrichtsjahres gestellt werden.

4. Der Verbrauch hat in Form einer Freistellung von der regelmäßigen Lehrverpflichtung für ein ganzes Schuljahr im Ausmaß von 50 bis 100 vH der regelmäßigen Lehrverpflichtung zu erfolgen. Im Schuljahr, in dem der Lehrer in den Ruhestand versetzt wird oder übertritt, ist ein Verbrauch auch für einen Teil des Schuljahres zulässig.

5. Für eine Freistellung im Ausmaß 100 vH der regelmäßigen Lehrverpflichtung sind 720 Wochen-Werteinheiten von der Gesamtgutschrift abzubuchen. Für eine anteilige Freistel- lung ist der entsprechende Anteil abzubuchen. Im Fall der Z 4 letzter Satz sind für einen Monat 60 Wochen-Werteinheiten und für einen Tag zwei Wochen-Werteinheiten abzubu- chen.

6. Während einer gänzlichen Freistellung ruht der Anspruch auf eine Dienstzulage nach den

§§ 57 bis 59 oder auf eine Dienstzulage und eine Vergütung nach § 71.

Die Genehmigung des Verbrauchs (§ 61 Abs. 16 GehG, § 50 Abs. 15 LDG 1984) ist ein dienstrechtlicher Bescheid; bei Vorliegen der Voraussetzungen besteht ein Rechtsanspruch auf Genehmigung.

Da der Verbrauch immer mit einem Schuljahr beginnt, muss die lebensaltersmäßige Voraus- setzung (Vollendung des 50. Lebensjahres) zu Beginn des Verbrauchs-Schuljahres erfüllt sein

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(Beispiel: Beginn des Schuljahres 2010/2011 in Ostösterreich am 6. September 2010; ein Verbrauch im Schuljahr 2010/2011 ist zulässig, wenn die Lehrkraft am 6. September 2010 das 50. Lebensjahr vollendet hat (am 7. September 1960 oder früher geboren ist).

Genehmigungsbedingung ist, dass die durch den Verbrauch frei werdenden Wochenstunden von einer neu aufzunehmenden Lehrkraft übernommen werden. Diese Prüfung ist schulbezo- gen vorzunehmen, wobei der Bedingung auch dann entsprochen wird, wenn die Neuaufnahme für eine andere (Stamm-)Schule erfolgt und die frei werdenden Wochenstunden durch die neu aufgenommene Lehrkraft im Rahmen einer Mitverwendung übernommen werden. Soll ein Verbrauch im Ausmaß einer Freistellung zur Hälfte erfolgen, muss ein zusätzliches Dienst- verhältnis (müssen zusätzliche Dienstverhältnisse) mit einem Beschäftigungsausmaß von (in Summe) mindestens 50% eingegangen werden, wobei eine Entsprechung im Beschäftigungs- ausmaß (Umfang) erforderlich ist, nicht jedoch hinsichtlich der Unterrichtsgegenstände. Ein zusätzliches Dienstverhältnis in diesem Sinn liegt vor, wenn mit einer noch nicht als Bundes- oder Landeslehrkraft in Verwendung stehenden Person ein Dienstverhältnis (Entlohnungs- schema II L oder I L) neu begründet wird oder das (mit Ende des vorangehenden Unterrichts- oder Schuljahres) befristete Dienstverhältnis in Form einer Verlängerung des Vertrages neu begründet wird; dem ist gleichzuhalten, dass eine Vergütungslehrkraft gemäß § 19 Abs. 3 Privatschulgesetz oder ein kirchlich bestellter Religionslehrer neu beschäftigt wird. Eine Übernahme durch eine neu aufzunehmende Lehrkraft liegt nicht vor, wenn das Beschäfti- gungsausmaß einer vorhandenen Lehrkraft aufgestockt wird oder die Stunden von einer Lehr- kraft in Form von Mehrdienstleistungen erbracht werden. Die (bescheidmäßige) Genehmi- gung des Verbrauchs setzt voraus, dass das erforderliche zusätzliche Dienstverhältnis wirk- sam begründet ist. Eine Kennzeichnung jener Aufnahmen, die aus dem Titel Verbrauch eines Guthabens aus dem Zeitkonto erfolgen, ist geplant.

Der Verbrauch hat (abgesehen vom Fall der Z 4 zweiter Satz) in Form einer Freistellung von der regelmäßigen Lehrverpflichtung für ein ganzes Schuljahr im Ausmaß von 50 bis 100 % der regelmäßigen Lehrverpflichtung (in Form einer Herabsetzung der Jahresnorm für ein gan- zes Schuljahr im Ausmaß von 50 bis 100 %) zu erfolgen. Der Verbrauch kann mit einer Her- absetzung der Lehrverpflichtung (Jahresnorm) gemäß den §§ 50 und 50b BDG 1979 (§§ 45 und 46 LDG 1984) kombiniert werden: Die Lehrkraft, die zB die für eine Freistellung im Ausmaß von 50% erforderlichen Wochen-Werteinheiten (Unterrichtsstunden) erworben hat und von ihrer Gesamtgutschrift abbuchen lassen will, kann im Ergebnis eine volle Freistel- lung in Wege einer Herabsetzung der Lehrverpflichtung (Jahresnorm) auf die Hälfte erhalten.

Während einer gänzlichen Freistellung darf die Lehrkraft nicht zur Dienstleistung herangezo- gen werden, während einer teilweisen Freistellung besteht ein Schutz gegen zusätzliche dienstliche

Inanspruchnahme wie während der Herabsetzung der Lehrverpflichtung (Jahresnorm).

Für den Inhaber einer Leitungsfunktion und für eine mit Schulaufsichtsfunktion betraute Lehrkraft kommt der Verbrauch nur in Form einer Freistellung im Ausmaß von 100% der regelmäßigen Lehrverpflichtung (in Form einer Freistellung im vollen Ausmaß der Jahres- norm) in Betracht. Während einer Verwendung als Auslandslehrkraft kommt der Verbrauch nicht in Betracht (vgl. § 50a Abs. 4 Z 1 BDG 1979, § 45 Abs. 4 Z 1 LDG 1984).

c) Vergütung von nicht durch Freistellung verbrauchten Wochen-Werteinheiten (Unterrichts- stunden)

Nicht durch Freistellung verbrauchte Wochen-Werteinheiten (Unterrichtsstunden) sind gemäß

§ 61 Abs. 18 (§ 50 Abs. 17 LDG 1984)

1. auf Antrag, wobei sich dieser nur auf die Gesamtgutschrift beziehen kann, 2. im Fall des Ausscheidens aus dem Dienststand oder Dienstverhältnis oder 3. im Fall der Überstellung in eine andere Besoldungsgruppe

gemäß [§ 61] Abs. 2 (§ 50 Abs. 5) unter Zugrundelegung der besoldungsrechtlichen Stellung im Zeitpunkt der Antragstellung, des Ausscheidens oder der Überstellung zu vergüten.

Jede der drei Ziffern stellt eine eigenständige Fallkonstellation dar. Die Vergütung ist nicht an die Vollendung des 50. Lebensjahres geknüpft.

Für Zwecke der Vergütung wird fingiert, dass die (angesparten und nicht durch Freistellung verbrauchten) Mehrdienstleistungen im Monat der Antragstellung bzw. im letzten Monat der Zugehörigkeit zum Dienststand oder des Bestehens des Dienstverhältnisses oder der Zugehö- rigkeit zur Besoldungsgruppe Lehrer erbracht wurden. Anknüpfend daran erfolgt die Gut- schrift von Nebengebührenwerten.

Da während eines Unterrichtsjahres der Ansparphase eine unwiderrufliche Erklärung (§ 61 Abs. 14 GehG, § 50 Abs. 13 LDG 1984) vorliegt und der Verbrauch in Form von Freistellung an den Beginn eines Schuljahres anknüpft, wird im Fall der Antragstellung (unabhängig da- von, ob diese während eines zur Ansparphase gehörenden Unterrichtsjahres oder außerhalb eines solchen erfolgt) jeweils mit Endes des Schuljahres fällig, in dem der Antrag gestellt wird.

Ergänzungen der Durchführungsbestimmungen zu diesem Rechtsinstitut werden gegebenen- falls nach Maßgabe der Erfahrungen im Vollzug und allfälliger Anpassungen der Rechtslage erfolgen.

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