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Räumliche Muster

No documento Unternehmen in der Raumplanung (páginas 33-37)

In Abbildung 19 ist die Summe aller Migrationen zwischen dem betrachteten Perimeter und den übrigen Schweizer Bezirken dargestellt. Wie erwartet nimmt die Anzahl Migrationen mit zunehmender Distanz zur Perimetergrenze ab – wobei nicht die Luftlinie, sondern die Fahr- distanz bzw. die Fahrzeit ausschlaggebend sein dürfte. Augenfällig ist zudem der relativ gros- se Austausch an Unternehmen mit den grossen Städten Zürich (497 Unternehmen), Zug (454), Basel (63), Bern (55), Lugano (55) und Genf (42). Diesbezüglich dürften im Wesentli- chen zwei Gründe ausschlaggebend sein: einerseits die Nähe zu anderen Unternehmen (Zent- ralität, Agglomerationseffekte) und andererseits steuerliche oder ähnliche Anreize.

Abbildung 19 Anzahl Migrationen zwischen dem betrachteten Perimeter und den übrigen Schweizer Bezirken (1991-2005)

Die Abbildung 20 zeigt die wichtigsten Migrationsflussrichtungen zwischen den Bezirken in- nerhalb und ausserhalb des betrachteten Perimeters13. Dabei scheinen bei grossen Bewegun- gen jeweils zumindest eine Stadt bzw. Agglomeration beteiligt zu sein: Dementsprechend fin- den die grössten Bewegungen zwischen den Agglomerationen St.Gallen und Zürich statt (34

13 Bei den Auswertungen zu den Migrationsflüssen werden ausschliesslich Gemeinde- oder Bezirkpaare be- trachtet, die mindestens 20 Migrationsbewegungen aufweisen (Summe aus beiden Richtungen).

Unternehmen), sowie – begünstigt durch die geographische Nähe – zwischen St.Gallen und dem Bezirk Arbon (Teil der Agglomeration Arbon-Rorschach, 41 Unternehmen). Dabei zie- hen deutlich mehr Unternehmen aus der Agglomeration St.Gallen hinaus als hinein. Kleinere Agglomerationen und das Zentrum der Agglomeration Zürich scheinen hingegen tendenziell an Unternehmen zu gewinnen. Am oberen Ende des Zürichsees ist diesbezüglich die Agglo- meration Rapperswil-Jona ein starker Anziehungspunkt für die Unternehmen aus den angren- zenden Regionen – insbesondere aus dem Kanton Glarus (21 Unternehmen).

Abbildung 20 Migrationsrichtungen zwischen Bezirken über die Perimetergrenze hinaus (1991-2005)

Migrationsaldo von +7 Unternehmen bis

+41 Unternehmen

Werden die Migrationen zwischen den Gemeinden betrachtet, so ergibt sich im Wesentlichen ein ähnliches Bild. In der Abbildung 21 ist auf der linken Seite die relative Häufigkeit der Migrationen zwischen den Gemeinden im betrachteten Perimeter dargestellt14. Die Grossen Migrationsflüsse finden in den Agglomerationen statt: bei kleineren Agglomerationen15 zwi- schen Kernstadt und Agglomerationen – in der Agglomeration St.Gallen zusätzlich zwischen den grösseren Agglomerationsgemeinden. Dabei nimmt die relative Häufigkeit von Migratio- nen mit abnehmender Distanz zwischen den Gemeinden deutlich zu. Dies zeigt sich insbe- sondere zwischen Rapperswil und Jona sowie bei den Innerrhoder Gemeinden.

14 Die Anzahl Migrationen wurde durch die Anzahl der in den beiden Gemeinden eingetragenen Unternehmen dividiert. Damit wird berücksichtigt, dass zwischen grossen Gemeinden die Wahrscheinlichkeit von Umzü- gen nur schon aufgrund der Anzahl Unternehmen steigt.

15 Vgl. Wil und Buchs.

nach Genf

Abbildung 21 Häufigkeit und Saldo der Migrationen zwischen den Gemeinden (1991-2005)

Häufigkeit der Migrationen

von 0.8% bis 24% aller Unternehmen in Start- und Zielgemeinde

Saldo der Migrationen

von +1 bis +35 Unternehmen

Auf der rechten Seite der Abbildung 21 sind die entsprechenden Flussrichtungen (Saldi aus den beiden Migrationsrichtungen) im Zeitraum von 1991 bis 2005 dargestellt. St.Gallen ist auch kleinräumig ein sehr grosser “Lieferant” für Unternehmen. Insbesondere zogen die Un- ternehmen bevorzugt in angrenzende Gemeinden wie Wittenbach (32 Unternehmen), Herisau (31) und Mörschwil (27) – also nicht in periphere Gemeinden. Eine deutliche Abwanderung von Unternehmen in Richtung St.Gallen weisen hingegen nur die Appenzell Innerrhoder Ge- meinden Appenzell und Schwende (je 16 Unternehmen) auf. In den kleineren Agglomeratio- nen Rapperswil-Jona, Wil sowie Altstätten/Heerbrugg ziehen die Unternehmen ebenfalls in der allgemeinen Tendenz aus der Kerngemeinde hinaus. Einzig Buchs vermag mehr Unter- nehmen anzuziehen als wegziehen.

Eine vergleichbare Beobachtung wiesen van Wissen und Schutjens (2005) in den Niederlan- den nach: 4.7% der Unternehmen, die 1999 in Zentren ansässig waren, zogen bis 2001 wieder in ein Zentrum. Nur gerade 0.8% zogen hingegen in periphere Gebiete. Die wesentlichen Migrationsflüsse scheinen somit in bzw. zwischen den Agglomerationen zu verlaufen.

Gerade das Beispiel der Stadt St.Gallen zeigt, dass die Kernstädte der Agglomerationen eine ausserordentlich wichtige Rolle für die Unternehmen spielen. In Abbildung 22 werden die Saldi aus Gründungen und Löschungen in den Gemeinden mit den Saldi aus den Migrationen verglichen. Dabei zeigt sich, dass in den Kernstädten im Vergleich zum Umland mehr Unter- nehmen gegründet werden und auch mehr Unternehmen wieder wegziehen. Beispielsweise

wurden in der Stadt St.Gallen zwischen 1991 und 2005 rund 2'100 Unternehmen mehr ge- gründet als gelöscht. Gleichzeitig sind und 330 Unternehmen mehr weg- als zugezogen. Die Anzahl der Unternehmen ist somit trotz der grossen Wegzugraten auch in der Stadt St.Gallen seit 1991 deutlich gestiegen. Dies ist ein Hinweis, dass die Brüter- und Filtertheorie von Thompson (1972) und die später von verschiedenen Forschern besprochenen Agglomerati- onseffekte (z.B. Wagner, 1994; Frey und Schaltegger 2002) insbesondere für junge Unter- nehmen eine zentrale Rolle spielen.

Abbildung 22 Saldo aus Gründungen und Löschungen sowie aus Migrationen (1991-2005)

Saldo aus Gründungen und Löschungen Saldo aus Migrationen

Vergleicht man die Saldi der Migrationen der drei Kantone im betrachteten Perimeter fällt auf, dass die beiden Appenzell (mit Ausnahme des Vorderlandes von Appenzell Ausserrho- den) meist positive und keine negativen Werte aufweisen. Wie bei den überregionalen Migra- tionsflüssen (Kanton Zug) dürfte dies, insbesondere in Appenzell Innerrhoden, auf steuerliche oder andere staatliche Einflüsse zurückzuführen sein.

Die Entwicklung der Migrationsrichtungen im Zeitverlauf zeigt, dass die bedeutenden Um- zugsströme grundsätzlich über die Zeit relativ konstant verlaufen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung kann auch im entsprechenden Zeitfenster von 2001 bis 2005 eine vermehrte Umzugshäufigkeit beobachtet werden. Insbesondere die Wegzüge aus der Stadt St.Gallen verstärkten sich in dieser Periode. Interessanterweise fallen die erwähnten Zuzüge in die Stadt St.Gallen aus dem Appenzell Innerrhoden in die gleiche Periode.

No documento Unternehmen in der Raumplanung (páginas 33-37)

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