Die Studie „Umsetzung der Menschenrechte in der Schweiz“ ist eine sechsbändige Bestandsaufnahme des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte (SKMR) zur Umsetzung der Empfehlungen und Beschlüsse internationaler Menschenrechtsgremien in Bezug auf die Schweiz. Oktober 2007 über die Zuständigkeit sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen, SR 0.275.12.
Hintergrund und Zielsetzung der Studie
Besonderheiten des Themenfeldes Menschenrechte und Wirtschaft
Strukturelle Besonderheiten
Aufgrund des prägenden Einflusses privater Akteure (Unternehmen und Zivilgesellschaft) gibt es im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte relativ wenige rechtsverbindliche Normen, dafür aber eine Reihe unverbindlicher Regeln, die von zivilen Unternehmen selbst festgelegt werden. Gesellschaftsorganisationen oder internationale Organisationen wurden entwickelt. Wer sich als Unternehmen, Nichtregierungsorganisation oder staatliche Institution mit dem Thema Wirtschaft und Menschenrechte beschäftigt, steht vor einem äußerst komplexen, nicht leicht verständlichen Normengefüge mit unterschiedlichem Maß an Verbindlichkeit und unterschiedlichem Anwendungsbereich.
Kohärenz als Herausforderung
Völkerrechtlicher Rahmen
- Umfang der menschenrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz
- Entwicklungen bis 2005
- Protect, Respect and Remedy Framework
- UN-Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten
- Staatliche Schutzpflicht (state duty to protect)
- Unternehmerische Verantwortung, die Menschenrechte zu achten
- Zugang zu Beschwerde- und Wiedergutmachungsmechanismen
- Bedeutung des Frameworks und der Leitprinzipien
Dazu gehört, dass Staaten eine Unternehmenskultur fördern müssen, in der die Achtung der Menschenrechte zum integralen Bestandteil der Geschäftstätigkeit wird.19 In ihrem eigenen Verantwortungsbereich sind Staaten u. a. Bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Staaten muss darauf geachtet werden, dass genügend Raum für die Verwirklichung menschenrechtlicher Spuren bleibt (Rystep-Prinzip 9).
Innerstaatliches Recht
Staaten und nichtstaatliche Akteure, von der Internationalen Handelskammer über zivilgesellschaftliche Organisationen, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften bis hin zu Unternehmen, brachten ihre Erfahrungen und Ansichten ein. Diese eher einzigartige Legitimität der UN-Rahmen- und Leitprinzipien ist der Grund, warum diese Studie auf ihnen basiert.
Vorgehen
Studie als erster von insgesamt drei Schritten
Das Rahmenwerk und die begleitenden UN-Leitprinzipien sind Resolutionen des Manne- [26]. Eine Rechtsberatung ist formell nicht bindend. Nachdem der Nationalrat das Postulat Graffenried verabschiedet hat, das den Bundesrat beauftragt, eine Strategie zur Umsetzung der UNO-Grundsätze zu entwickeln31, kann diese Studie dazu beitragen, etwaige Unterschiede zwischen dem Status quo und der gewünschten Umsetzung festzustellen (Schritt 2).
Methodisches Vorgehen
Es liegt dann an der Politik, eine Strategie in Form eines Aktionsplans zu entwickeln, um die Lücken zu schließen, die die Schweiz für inakzeptabel hält. Zusätzlich zu den genannten Konsultationen wurde das methodische Vorgehen mit den einzelnen Mitgliedern der UN-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte besprochen.
Begriff und Bedeutung der staatlichen Schutzpflicht
Dies ist wichtig, da die Leitsätze davon ausgehen, dass es sich bei der staatlichen Schutzpflicht für wirtschaftliche Aktivitäten nicht um eine Neuschöpfung, sondern um eine bereits in Kraft getretene Konkretisierung des Völkerrechts handelt.37 Im nächsten Abschnitt (nachfolgend Ziffer 59 ff.) wird auf die Schweiz Bezug genommen : Wie wird die Schutzpflicht des Staates im Schweizer Recht umgesetzt? Es zeigt mögliche Handlungsfelder zur weiteren Umsetzung und Konkretisierung der staatlichen Schutzpflicht für wirtschaftliche Aktivitäten in der Schweiz auf.
Internationale Verankerung der staatlichen Schutzpflicht
Besonderheiten des Völkerrechts und Bedeutung für die Akteure
Vor diesem Hintergrund geht es in diesem Kapitel darum, ausgehend von der staatlichen Schutzpflicht aufzuzeigen, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz der Menschenrechte im wirtschaftlichen Umfeld heute in der Schweiz dargestellt sind. Darauf aufbauend wird die so definierte Schutzpflicht in den Kontext des bestehenden Völkerrechts einbezogen.
Völkerrechtliche Grundlagen für die staatliche Schutzpflicht
Gültig ab Januar 2013.43 Das Übereinkommen verbietet sowohl die Herstellung als auch die Finanzierung von Streumunition und erfordert daher eine entsprechende Änderung des Kriegsmaterialgesetzes. Das überarbeitete Kriegsmaterialgesetz verbietet neben der direkten Finanzierung auch die indirekte Finanzierung (Artikel 8c) und geht damit über die Anforderungen des Übereinkommens hinaus.
Konkretisierende Richtlinien und Rahmenvorgaben
- UN Guiding Principles on Business and Human Rights
- Die revidierten OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen
- Neue Strategien in der EU
- Europarat
- Ergebnis und Würdigung
Neben der Grundaussage, dass ein Unternehmen für die Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft verantwortlich ist55, heißt es in der neuen EU-Strategie, dass CSR-Themen in erster Linie in der Verantwortung der Unternehmen liegen. Der Europarat hat – ebenfalls basierend auf den UN-Leitprinzipien – eine Machbarkeitsstudie zur sozialen Verantwortung von Unternehmen im Bereich der Menschenrechte durchgeführt.65 Basierend auf dem bestehenden Netzwerk internationaler Standardisierungsinitiativen, Mehrwert und den am besten geeigneten Instrumenten (neue Konvention/ Zusätzliche Protokolle/Soft-Law-Mechanismen wurden geprüft) für weitere vom Europarat geprüfte Standardisierungsmaßnahmen.
Umsetzung der staatlichen Schutzpflicht in der Schweiz
Verfassungsrechtlicher Rahmen
- Grundsatz
- Die staatliche Schutzpflicht in Art. 35 Abs. 3 BV
- Wirtschaftsfreiheit
1 BV, der die Verwirklichung der Menschenrechte in der gesamten Rechtsordnung fordert, ist grundsätzlich auch auf Beziehungen zwischen Privatpersonen anwendbar. Ohne ausdrückliche Ermächtigung in der Verfassung müssen solche Maßnahmen im Einklang mit den Grundsätzen stehen und den Anforderungen des Art.
Umsetzung der staatlichen Schutzpflicht auf Gesetzesebene
- Vorbemerkungen
- Allgemeine zivilrechtliche Bestimmungen
- Pflichten von Unternehmen selbst
- Verantwortung der Unternehmensleitung
- Allgemeine menschenrechtliche Richtlinien innerhalb eines Unternehmens
- Berichterstattungspflichten
- Mögliche Haftungsgrundlagen
- Entwurf für das Bundesgesetz über die im Ausland erbrachten privaten Sicherheitsdienstleitungen (BAPS)
- Öffentliches Beschaffungswesen
- Wettbewerbsrechtliche Bestimmungen
- Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Kartellrechtliche Bestimmungen
- Strafrechtliche Bestimmungen
8 BöB116 Folgende Grundsätze sind im Vergabeverfahren zu berücksichtigen: (1) die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer (Art. 8 Abs. 1 lit. b BöB) und (2) die Gleichbehandlung von Frauen und Männern mit im Hinblick auf gleiches Entgelt (Art. 8 Abs. 1 lit. c BöB). Für Wettbewerbsbeschränkungen, die erheblich sind (§ 5 Abs. 1 KG), aber den Wettbewerb nicht vollständig ausschalten (§ 5 Abs. 3 und 4), gilt Art.
Weitere Handlungsoptionen bei der Umsetzung der state duty to protect in der Schweiz
Für die dort genannten Straftaten ist § 2 StGB vorgesehen.134 Daraus entstand die Diskussion um die Strafbarkeit von Unternehmen, die letztlich zur Aufnahme dieses Artikels führte. Angesichts der sich abzeichnenden Entwicklungen in der EU dürfte es von entscheidender Bedeutung sein, dass die Schweiz Stellung bezieht, um mögliche Wettbewerbsnachteile für Schweizer Unternehmen zu vermeiden, die sich aus einer Regulierungslücke zwischen der Schweiz und der EU im Bereich CSR ergeben könnten. Angesichts der Komplexität des Themas und der für die Schweizer Wirtschaft, insbesondere die EU, relevanten Umweltentwicklungen würde eine detaillierte Bestandsaufnahme, die über diese Studie hinausgeht und auch Soft Law und sektorspezifische Instrumente einbezieht, als Entscheidungsgrundlage für eine etwaige Strategie dienen Die Umsetzung der UN-Leitprinzipien ist sinnvoll.
Menschenrechte und Wiedergutmachung
Internationale Vorgaben
Völkerrechtliche Verpflichtungen
Access to remedy nach den UN-Leitprinzipien
OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
Die Umsetzung auf nationaler Ebene
Gerichtliche Beschwerdemechanismen
- Verfassungsrechtliche Vorgaben
- Verwaltungsrechtliche Beschwerdemechanismen
- Unternehmen, die öffentliche Aufgaben erfüllen
- Verfahren
- Bindungswirkung der Grundrechte auf Unternehmen
- Strafrechtliche Beschwerdemechanismen
- Unternehmenshaftung im Strafrecht
- Verfahren
- Zivilrechtliche Beschwerdemechanismen
- Unternehmenshaftung im Zivilrecht
- Verfahren
- Kosten
- Beweisführung
- Verbandsklage und Sammelklagen
- Wettbewerbsrecht
- Sachverhalte mit Auslandsbezug
- Reichweite der staatlichen Schutzpflicht
- Internationale Vorgaben
- Rechtslage bezüglich Auslandstätigkeiten von Unternehmen
- Rechtslage bezüglich ausländischer Tochtergesellschaften von Unternehmen
- Entwicklungen im Aus- und Inland
- Würdigung
Gerichtsstand für Strafverfahren gegen Unternehmen ist grundsätzlich der Sitz des Unternehmens (§ 36 StPO). Im Rahmen einer einfachen Genossenschaft können mehrere Parteien gemeinsam gegen einen Dritten klagen (§ 71 ZPO). Dies wäre beispielsweise dann der Fall, wenn die Parteien einen Gerichtsstand in der Schweiz vereinbart haben, sowie bei der Strafverfolgung von im Ausland begangenen Straftaten (Art. 4–7 StGB).
Der Sitz der Beklagten ist der Ort, an dem der Arbeitnehmer gewöhnlich seine Arbeit verrichtet (Art. 115 Abs. 1 IPRG).249. Sowohl der Sitz als auch die Niederlassung einer Gesellschaft werden durch ihren Sitz bestimmt (Art. 21 Abs. 1 und 4 IPRG).
Aussergerichtliche Beschwerdemechanismen
- Kriterien
- Nationale Kontaktpunkte der OECD
- Vorgaben
- NKP in der Schweiz
- Internationaler Vergleich
- Herausforderungen und Potentiale des NKP
- Nicht staatliche Beschwerdemechanismen
- Würdigung
Ist das Gastland kein Mitglied der OECD und verfügt daher über keine Kontaktstelle, wird der Fall von der NKS des Heimatlandes übernommen. 320 Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der NKP in Norwegen: Dies wird anhand einer Darstellung der bestehenden relevanten internationalen Verpflichtungen und deren innerstaatlicher Umsetzung nachgewiesen (im Folgenden Abs. 215 ff.). Der Schwerpunkt der Empfehlungen liegt auf dem Bereich der Diskriminierung und den damit verbundenen zusätzlichen menschenrechtlichen Auswirkungen (im Folgenden Abs. 242 ff.). Im Hinblick auf die Kohärenz der Empfehlungen internationaler Überwachungsgremien schließt das Kapitel „Beschwerdemechanismen bei Menschenrechtsverletzungen“ mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse ab (im Folgenden Abschnitt Nr. 3) „auf dem Arbeitsmarkt“ selbst, d. h. hauptsächlich bei der Einstellung und Beschäftigung, beim Schutz der Arbeitnehmer und ihrer Entlohnung. Dies liegt vor allem an den bestehenden Strukturen in den für die Integrationspolitik wichtigen Bereichen, den sogenannten Regelstrukturen wie Schule, Berufsausbildung und Arbeitsmarkt.339 Im Kontext der vorliegenden Empfehlungen im Zusammenhang mit menschenrechtssensiblen Bereichen des Arbeitsmarktes sind das Rahmenwerk340 und die UN-Leitprinzipien341 relevant, da sie unter anderem den Schutz der Menschenrechte im wirtschaftlichen Kontext in den Mittelpunkt stellen. 3 Satz 3 BV – die einzige Bestimmung der Bundesverfassung mit ausdrücklicher unmittelbarer Wirkung gegenüber Dritten.358 Ein umfassendes Gleichbehandlungsgebot und Diskriminierungsverbot aufgrund von von der Schweiz lancierten oder unterstützten Kunstinitiativen. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bei besonders gefährdeten Personengruppen in diesem Bereich. Förderung ihrer Integration in den Arbeitsmarkt; die Weiterentwicklung von Berufsausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsplätzen für junge Menschen ausländischer Herkunft. 428 Der Bundesrat legte daraufhin einen weiteren Bericht vor, wonach das geltende Schweizer Recht einen ausreichenden Schutz der Arbeitnehmer gewährleistet und für ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Sanktionen und Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt sorgt; Vgl. Der Bundesrat beauftragte daraufhin das EJPD mit der Ausarbeitung einer Bekanntmachung zur Teilrevision des OR. Der Bundesrat wird später auf der Grundlage einer Untersuchung zu den Hintergründen des Kündigungsschutzes für Arbeitnehmervertreter darüber entscheiden, ob der Kündigungsschutz generell verbessert werden soll; sehen. Das Zusatzprotokoll zur EMRK wurde evaluiert – die Schweiz ist eines der wenigen europäischen Länder, das es weder unterzeichnet noch ratifiziert hat. Der Bundesrat ist jedoch der Ansicht, dass die geltende Regelung einen ausreichenden Schutz vor Diskriminierung bietet.446 Dieses Element der „frei gewählten Beschäftigung“ legt fest, dass eines der Ziele der Beschäftigungspolitik darin bestehen muss, Chancengleichheit sicherzustellen und jede Form von Diskriminierung im Arbeitsmarkt zu verhindern Arbeitsplatz.448 Aus Sicht des Bundesrates stellt die Ratifizierung des Beschäftigungsabkommens keine neuen Verpflichtungen für die Schweiz dar, bringt aber deutlich den Willen zum Ausdruck, Diskriminierungen durch Massnahmen zu beseitigen, die direkt oder indirekt auf die Umsetzung der Beschäftigungspolitik abzielen. 445 Insbesondere bietet das Arbeitsvertragsrecht der äußersten Peripherie keinen direkten Schutz vor Diskriminierung aufgrund einer Behinderung am Arbeitsplatz, d. h. beim Zugang zum Arbeitsmarkt. KAUFMANN CHRISTINE/COHEN DAVID/TAN KEVIN/LIM DELPHIA (Hrsg.), Business and Human Rights in ASEAN, A Background Study, Jakarta 2013, verfügbar unter Consideration of reports submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant, Concluding Observations of the Human Rights Committee, Switzerland, CCPR/C/79/Add.70, 8. Consideration of Reports submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant, Concluding Observations of the Human Rights Committee, Switzerland, CCPR/C/CHE/CO/3, 29. Consideration of reports submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant, Concluding Observations of the Human Rights Committee, Germany, CCPR /C/ DEU/CO/6, 12. UrteilsverzeichnisEinleitung
Menschenrechte und Arbeitsmarkt
Einbettung in das Konzept des UN-Sonderbeauftragten für Wirtschaft und Menschenrechte
Internationale Vorgaben und ihre normative Umsetzung in der Schweiz
Bestehende Problembereiche und Handlungsoptionen
Bestehende Problembereiche
Handlungsoptionen
Zur Kohärenz der Empfehlungen internationaler Überwachungsorgane
Fazit und Ausblick
Materialienverzeichnis