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Selbsthilfegruppe Kurzdarmsyndrom:
"Gemeinsam statt einsam"
Journal für Gastroenterologische
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J. GASTROENTEROL. HEPATOL. ERKR. 1/2004
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SELBSTHILFE-GRUPPE
KURZ-DARMSYNDROM
Unter diesem Motto trifft sich nun bereits seit fast drei Jahren die Selbst-hilfegruppe der Patienten mit Kurz-darmsyndrom und chronischem Durchfall. Es sind Betroffene, denen aufgrund einer schweren Erkrankung, wie z. B. Morbus Crohn, Dünndarm-infarkt oder nach Strahlentherapie und Krebserkrankungen ein großer Teil des Dünndarms und/oder des Dickdarmes entfernt werden mußte. Patienten mit Kurzdarmsyndrom sind schwer krank und haben einen hohen Leidensdruck. Sie sind im Alltag durch ihr Durchfallsleiden, Unterernährung, Mangelzustände etc. sehr einge-schränkt und daher meistens berufs-unfähig und müssen vorzeitig pen-sioniert werden.
Die Erkrankung ist zwar selten, aber für die Betroffenen, so wie auch ich eine bin, im täglichen Leben umso einschneidender. Ein nötiger Friseur-besuch oder Einkauf, die Teilnahme an Veranstaltungen oder ein Kinobe-such, ... – alle scheinbar so banalen Dinge sind oft aufgrund der heftigen Durchfälle oder starker Bauchschmer-zen nicht oder nur erschwert möglich. Viele der Kurzdarmsyndrom-Patien-ten kommen so nicht mehr sehr oft außer Haus und auch ihre Freunde machen sich rar, weil die Betroffenen bei den üblichen gemeinschaftlichen Unternehmungen nicht mehr mithal-ten können. So geramithal-ten sie sehr rasch in eine ungewollte Isolation.
Deshalb wurde die Selbsthilfegruppe gegründet. Die Idee dafür kam von Frau Dr. Christine Kapral, Oberärztin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz. Als Internistin und Spezialistin für Magen-Darmerkran-kungen und DurchfallserkranMagen-Darmerkran-kungen im speziellen behandelt sie Patienten mit Kurzdarmsyndrom und kennt, neben der Krankengeschichte, be-sonders die Person und auch die per-sönliche Leidensgeschichte, die hin-ter dieser Erkrankung steckt. Frau OA Christine Kapral leitet die Selbsthilfe-gruppe und hat auch als Thema „Der menschliche Magen-Darmtrakt“ im Rahmen der vierteljährlichen Treffen einen für alle sehr informativen Vor-trag gehalten.
Das Motto „Gemeinsam statt einsam“ soll auch zeigen, daß man nicht alleine mit der Krankheit ist, daß es, wenn auch nicht sehr viele, andere ebenso Erkrankte gibt. Bei den Treffen findet nach einem professionellen Vortrag über ein der Gruppe ange-paßtes Thema („Der menschliche Darm“, „Ernährung bei Kurzdarm-syndrom“ etc.) vor allem auch Aus-tausch von Erfahrungen und gesellige Unterhaltung statt. Wie schon die ersten Treffen zeigten, fühlen sich Betroffene erst in der Gruppe richtig verstanden, obwohl sie bei Angehö-rigen und beim behandelten Inter-nisten oder Hausarzt auf großes Verständnis stoßen. So konnten sie
locker über tägliche Probleme und peinliche Themen wie „offener Popo“ und das Tragen von Windelhosen reden. Durch das Austauschen von Telefonnummern und Adressen unter den Patienten ist nun auch niemand aus der Gruppe bei einem akuten Problem alleine. Für einige war es der erste Schritt aus der Isolation und ein Mutschöpfen, daß man auch mit der Krankheit das Leben positiv be-wältigen kann: Gemeinsam statt ein-sam – geht das eben doch leichter.
Patienten mit Kurzdarmsyndrom und Patienten mit chronischem Durchfall – aber auch deren Angehörige – sind zu den vierteljährlichen Treffen sehr herzlich eingeladen.
Diese Treffen finden jeden ersten Montag im März, Juni, September und Dezember (sollte das ein Feier-tag sein, dann monFeier-tags darauf) um 16 Uhr in den Räumlichkeiten der OÖ Gebietskrankenkasse in Linz, Gruberstraße 77 statt. Die Gruppe ist ein eingetragener Verein im Dachver-band der OÖ Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich, Gruberstr. 77, 4020 Linz, wo Sie unter der Tel. Nr. 0723 / 79 76 66 (Frau Zeppezauer) auch Auskunft erhalten.