Die Erneuerung der Kirche, der Glaube und die Theologie

(1)

Estudos teológicos

Studien und Berichte

Ano 1947.

N.° 5

SDie Erneuerung i>er fiirc&e, i>er @!aube

uni» feie G eologie.

C%n ber 3>ogm atif -21 5 - S . B ilm a r g , bte rtad) bem S o b e bes ^ (B elehrten 1874 ijerau^gege& en tourbe, ift in § 1, B o m ^Begriff u n b SBefen ber 3>ogm atif im ^U ig em ein en h e r a u f f)ingctDie)'en, ba§ bie Q u e lle ber 3>ogm atif bie O ffe n b a ru n g S o t t e t in S ^ r if tu g u n te r ber B e ftim m u n g ift, baß b er © o g m a tife r eine (E rfah ru n g ber Offen* foarung, eine „perfön(id;e B e te ilig u n g “ a n iijr, u n b b a3 f>ei&t a n bem erlö fen b en , lebenbigen G ijriitu « ()ctbe. © eine, be£ in ber .tird je ftefjenben 3>ogm atifer3, (E rfah ru n g jebod) fei nid>t a lle in feine (Er* fdfjrung, fo n b ern fie fei (E rfah ru n g ber d)riftiicf>en 5^ird>e, iyolge u n b S e il öon ii)t.

3>ie (Erfahrungen ber d)riftiid>en Äirdje aber finb rt ad> B iim ar

gewonnen „im Stampf mit ben gottfeinbiidjen ‘S tä d te n

Q um al im

$am pf mit ben d ü rfte n biefer <2öelt, ber fidj afä Qodjmut barftelit)“.

®o ift in ben erften

3

,toei ^a^rijunberten im Ä im pf mit ben ©no*

ftifern bie (Erfenntnis © o tte! bei B aterg, heg ‘ütilmäcfitigen, 0d)öp=

jerg §imme[g unb ber (Erben „al§ eine (Erfahrung in ba3 B lu t

unb lieben ber au£ ber fjeibentoeit gefammelten S^riftenfjeit ein*

getreten“ , unb fo finb in ben nädjftfotgenben Jjai)ri)unberten in einer

(Erfahrung beg $lampfeg alle jene drfenntniffe geformt toorben, toeid>e

bie Vel)te ber 5i'ircf>e in ber Styeoiogie, C£F)riftofogie unb 'Jlntijropoiogie

feffp lt, bi^ ju ie^t mit -JUtguftin Jener Stampf begann, ber

3

unäd)ft

gegen ■

’i>e[agtant

0

inu

0

unb

0

emipelagiaiü

0

mus geführt tourbe unb ber

auf feinem i)öf)epunft bei ßutljer fta r um bas! (Erfaffen ber (Erlöfertat

gegangen ift, „toie fie ben SHtenfcben

3

U eigen gemacht toerbe“. „(Er

— ßutfyer — bat bie (Erfahrung gemacht, ba& bie ©etoijjbeit ber

©eligfeit allein tiou ber rü<fE>altiofen \>lmtal)me beffen abl)änge, toa«

© ott barbietet in 3efu§ (Eijriftug.“

(Eine 0d>au ift f)ier vermittelt öon ber glaubenben unb fämpfen*

ben Mrd>e, toie fie fortfcf>reitenb in ber ©efd)idjte

3

,ur (Erienntnis

beffen fommt, to al iEjr in ber Offenbarung in (Etjrtftuä gegeben ift.

3 n bieg B ilb fiel)

31

t berfenfen, bringt r e if e n üoi)n. B on ii)m aber

beben mir mit H ilm ar ben Blicf ab auf bie g u fu n ft f)in, bie .ber

£ef)rer ber ÄHrd)e mit bem «inen ©at}

3

ctef)net, ber fo War unb über*

jeugenb ift toie jeneg B ilb ber ©efd)id)iie: „ S ie toeiteren (Erfahrungen,

bie nodj öor un» liegen, be

3

ieben fidj au f ba3 c28efen ber Siirdje

unb bie lebten S inge, bie (Esd>ato(ogie.“

©etoifj E)üt ber S ogm atifer aud) biefen

fyäkn 0at] über bie (Er*

faf)rung, bie er nod) öor fid> fab unb in bie toir nun in ben lebten

^ a b rje ln te n immer bringenber l)ineingefüi)rt toorben finb, au3 (Er*

fat)rung getoonnen. (Er bat tiefer unb toeiter gefe^en a tä bieie unb

(2)

in ben erftett M einfäm pfen um bie ftirdje in ber Kirche, an benen er beteiligt toar, ben fomm enben großen $ a m p f erfann t, ber allen oerorbnet toerben toirb, bie an cf) bie (Erfenntniä im nt 'JBefen ber Kirche m it ber ^ o lle n b u n g beä $ am p feg „als* eine (Erfahrung in bag ‘ö l u t unb Beben“ ber C£i)riften[>eit eingegangen fein totrb.

SSJie bem aud) fei, SBilmar f)at richtig gefeiten baS <33tlb ber= gangener ©efd)id)te unb bie K onturen ber ,3u funft. 3ft es nidjt, a lg ob u n ä eine <2ll)nung bon jener göttlichen S tra te g ie getoecft to>erbe, nad) ber bie Siirdje, jetoeil& erft untoiffenb über S in n unb % id ber

3eit, feit faft stoei [yahrtaufenben ihren Stampf geführt i>at unb n u n beute füfjrt um bie (Erfenntni§ ihres eigenen ‘iöefeng unb um ihren reinen S e fta n b ? S>ie Mrcbengefd)id)ie ift nicht n u r eingefcfjiloffen in ben "Pian bes fjeilg (S ottet, ber t»or ihrem b e g in n , bon (Etoigfeit ber, unb über fie fyitiauä 31t ben testen G in g en in (Stoigfeit w irft, fonbern fie ift felbft bon biefem ^Man erfüllt.

© otteg %vlan bleibt aber aud) bann, toenn u n s eine 'iü )n un g bon ihm öerm ittelt w irb, fein “p la n unb ift nid>t ber unfere. 3>ie Sl;eologte ift nie befonberä borbereitet getoefen au f bie jeweilige 33e- fonberbeit ber gegen bie (SEjriftenfjeit gerichteten © rofjangriffe. 3>te S a ftif beg d ü r f t e n biefer iö e lt , ber fid) a l s § od )m u t barftellt“ . ift 2lberrafd)ung. S ie liegt in feinem ‘’ZBefen begrünbet. (Es ftecft ein ft ör neben iöa[)r[)eit in ber bortourfgbollen iln fla g e , baß bie $?ird>c unb alfo aud) ihre Sljeologie ber (Entoicflung im mer nad)binfe. K effer: ein fold>er SDortourf berfel)rt eine ‘Jö abrheit, bie ^Baf)rl)eit ncitnlid), baß toir tiidjit n u r ben ^>(an © ottes, fonbern aud) bie S a f tif fein et SJBiberfacherg nid)t fennen, ber b a s treibt, toaS m an (Snttoicf-- lung nennen fa n n , fben © an g ber © inge n u r nad) ihrem eigenen (Sefetj. „© roß ?2Xacbt unb biel 2ift fein graufam L ü ftu n g ift“ .

3n toeld>er £age befinben toir u n s benn perfönlid)? ö i n b totr benn je gefaxt getoefen a u f b a3, toag in einem relatib ru hig en Beben teuer ertoorbener (Erfenntniffe unb erfäm pfter O rbn un g a u s einer ‘ilb g ru n b tiefe a l s B egehren unb SSkibn pidl^ltd) unb erfd)redenb auf= ftieg? t2tie ©ebacbte^ unb lln erb e n fb are ä ift ba, unb toir fönnen nidf)tö anbereg tu n a l s „h in terh er“ u n s, b. i). alieg, toas toir an (S rfenntnis b isher getoonnen l)üben, a lle s, toa3 toir burcf) © o tt haben unb finb, jufam m enraffen u nb niebertoerfen, toa3 ba hodf)fommt. <Ss m uß gefäm pft toerben gegen ben, bon bem ß u th er fag t: „ ^ u f c£rb ift nicht feinggletdjen“ . S®ir fennen ihn nicht ju o o r, unb A n alo gien gelten nid)t.

^lu f biefer (Ebene befinben toir u n s, befinbet fidj bie ftirdfie. (Es ift T orh eit 311 fagen, bajj ihre Sf)eologte f)tttterl)erl)tnfe. SGeologie ift nicht P ro p h etie. 3He großen (Erfenntniffe gehen a ls eine (Erfahrung in bag B l u t unb ßeben — unb bam it b ann auch in ben S^opf ber (Ehriftenheit ein, je toann ber ft'atnpf, ber m it 23lu t unb Beben geführt toirb, in einem neuen 'ilbfdjnitt ausgebrodjen ift unb bo!l= enbet toirb. 5>ie (S rfenntnis, um bie eä in bem entfd)eibenben Kampfe geht, fa n n nid)t a lg theologifche ßehre öorauggegeben fein. ‘JB ir haben bie S beologie ber Sache, um bie epochal gefäm pft toirb, auch nid>t fd)on im Kampfe.

'^llg ßu th er feinen perfönlid>en Stampf im ^ lo fte r — „© ein © eift ift 3toeier f e ite n S d)iad)tgebiet. 9Tcicl) to u n b erts nicht, baß er S)ä=

(3)

motten fiefyt“ — a u g g eiäm p ft hatte, ba f>att-e er, nun m itbeteiligt an ber <Sr[öfcrtat, „toie fte ben BTenfdjen 3U eigen gemacht toirb“ sola fide, eine fla re u n verlierb are © lau b en gerfen n tn ig getoomten. S r toar 3um erften B T ale „fjittburcf)“ , er, einer, einfatn in ber enfd)iengefidf)te. ’216er toie rannten nun alfe B täcf)te gegen if)n an, a ls er fid) im © tauben prebigenb ber i ö e t t 3irtoanbte! B u ch bic, toeid>e ficf) mit ihm berbünben toollten: bie i)um ani|'ten, bie W itter, bie ©cf)toärmer, bie B a u e rn , bie d ü rfte n . 3n (£ntfrf>eibungen beig © laubeng im mer fcfjarf an bem B b g r u n b borbei ber tton ber B M t getriebenen gefd)id)tlid)en fu ltu relie n , R i a l e n , religiöfen ttnb politifdf^en S n tto id fu n g , bie touhrlid) anfehnlidj unb an3iehenb genug mar, mußte er fie a ls B e rfu d ju n g bon ficf) ftoßett: 3>ag B3ort m uß eg tu n ! 3>er © iaub e m u | eg tu n ! H nb toie toud)g nun im ftam p f mit ^ r e u n b unb j^einb, uttb gerabe im ft'am pf mit bett ^reunblen, feine lö la u b en g erfen n tn ig non b m §ieil sola fide 311 ber frifta llfla re n P r ä g u n g feiner ^ re b ig te n unb feiner ftatedjism en, j u feinem Be= fen ntnig unb 3U feiner S f)eoiogie, benen bie B efenn tn igfcbriften feiner St)eologen nicht genug tun fonttten.

fyat

nid)t feine (Erfenittnig, bie ihm a lg eine (Erfahrung in 33lut unb Beben übergegangen mar, bie Sfyeologen big 3ulet$t toeit hinter fid) geiaffen ? B J a r er nid)t in biefent ©tücf aud> 3 u i>ct^ t toie ber einfctm? Biejj er nicht bie S^eoiogein ttod> im SSiberfprud) 3urüd, c2 tiei ttf>eoiogen: ©nefio=Butheraner, ftr^ ptofaltiiniften unb toie fie fonft nod> m it g e fe g te n P o r t e n in 3 u fu n ft beigen fo liten ?

Tffiir [eben in ber S a t in ber 3eit, in ber to ir bie „toeiteren (E rfah ru n g en machen, bie ficf) a u f b ag iO e fen ber 5tird)e be3iet)en“ — u n b bag 3toar grunbfätjiicf) feit ber D e fo rm a tio n , b ag b eiß t: feitbem m it ber (E rfah ru n g u n b (S rfe n n tn ig S u th e rg burd) ben © ru n b fa t) beg sola fide bie £>eifg[ehre (bie S o te rio lo g ie ) e rn e u e rt ü>ar. B t i t bem „ a lle in b u rd ) ben © la u b e rt“ , bem b ag „ a lle in burd)' bag B 5 o rt“ , „ a lle in b urd) (£f,riftug“ eu ifp rid )t, m ar bie- ft’trd>e in ihrem iö e f e n ge3eig t a lg bie '© em einbe ber © la u b e n b e n , fü r bie S h r if tu g ber § e r r ift. 3nbeffen to a ren bie theologifchen S t)fte m a tife r nod) burd) © e n e ra tio n e n n id jt m it ber ftird je n fra g e, fo n b e rn m it ber B u g fd jö p fu n g u n b theologifchen R a ffu n g beg sola fide u n b beg sola sc rip tu ra befcfjäfttigt. 5>ie ftirch en frag e m ar n id )t Bebengfrage. 3>aig ift fie erft m it ber (£nt= m id lu n g beg © ä fu la rig m u g u n b bem g in fd jto in b e n beg co rp u s christianum gem orben, bag B o ra u g fe ^ u n g ber b o rlä u fig e n B öfung in bem lanbeg[)errlid)en S e rrito ria lfird ^ e n tu m m a r — alfo befonberg feit bem B e g in n beg 19. ^ a fjriju n b e rtä u n b b a n n big in u n fere S a g e . U n b hie1' n u n la u te t bie ft?ird>enfrage a lg 5 r a Se nach ber B ebengm öglicbfeit ber ftird je ettoa f o : B H e b e rh ä lt fid) bie ftird>c 3u r B te lt, 3U f tu ltu r , iO irtfd ju ft, B e d jt, S t a a t ufto., u n b ingbefonbere 31t bem S t a a t , ber K u ltu r , "XDirtfcf)aft, B e d )t ufm. in fich befaßt u n b b a m it 3u m B e p rä fe n ta n te n ber S S k lt toirb, bie © eb u n b e n feitt a n itberm eltlicheg nicht m ehr f e n n t? B 5ie fa n n bie 5?ird)e eriftieren , toenn fie fid) ntd)t 3U ben fä fu la re n , a u to n o m b erfta n b e n en Bebeng= form en felb ftä n b ig b e rh ä lt? SXöeld^e eig e n e A u to r itä t fa n n fie neben ben 'A u to n o m ien f tu ltu r , B 3 irtfd )aft, © ta a t befitjen, toenn fie fid) felbft au ffaffen fo llte im B ergleich m it it'u ltu r ober © efellfd>aft ober © ta a t? B 3irb fie nicht, to en n fie fich feibft ber B M t gleichftellt ber

(4)

i ö e l t gleichgeformt toerhen Dort hen SJJtäcfj.ten, bie jetodlg bom inieren?

3ft e& ha her nid>t a n ber 3eü> ba§ bie <Xf)rtftenf>eit m it hem so!a fidc unb hem sola scriptura (Ernft macht and) in if)rer ßeljre tion her &irdf}e unb in ihrer ftirchetttierfaffung, inbem fie ha£ llrb efe n n tn ta , » eich et hag reformatorifclje S e fe n n tn i^ beherrfcht: §'err tf* (E£)riftu0

au f bie S^irdjc antoenhet unb ihre A u to ritä t allein in S[)rt[tit3 be= grünbet fein läg t?

3n her Sage, in her ficf) bie Kirche

fyeute

in her ‘2öeit befinbet.

ift

eä

habet gleichgültig, ob e0 bie K ultur ober bie SSirtfdjaft ober

her © taat ober irgenbeine anhere autonom tierftanhene ‘Stacht ift,

tDeId>ie bie ^irdfje her l2Belt gieid>formt. Hub

eS

ift ebenfo belanglos,

ob her bominierenbe fäfulare S ta a t ein ‘Rechts» ober K ultur- oheir

c323irtfd)aft^ftaat, ob er ein rttonardjtfdjer, ariftofratifdjer ober bemo=

fratifdfjer (Staat ift. 3>ic ßehenSfrtfge toirb her i^irdfjie nidfjt geftellt

lioit her <3ITonard)ie unb etwa tion her 3>emofratie gelöft, ober um=

lüriSntuS, b.

f>.

unb ^eiliger tion ficf) auS (Sjiften

3

redjt ntd)t t>erieii)en, toie fefjr auch

biefe ‘iterfünbigung abgefdjtoädjt toierhen mag. 3>te $irdE>e tritt hiefer

SÖ5ü0 ift n u n bei h e r E rn e u e r u n g her Kirche tion ih rem © ru n b e in €f)riftu«g h e r u n b in hem Stam pf m it hen eigengefetjlichen i22tädjp ten, toeld>e bie ÄHrd>e a u f bie ein e (Ebene h er S m m a n e n j j u 3to in g en fud>en, a u f her fie ficfji felber b efinhen, bie ‘ilk tff e ? (£0 liegt nah e, hem ©efet$ m it hem ©efefy en tg eg en3u tre te n , her A u to n o m ie her toeft= liehen ßebeuS form en haS eig en e © efetj her 5tird)e en tg eg e n3ufteilen , h a0 freilich a n h e r0 a lS jene beftim m t, nid)t her 3m m a n e n3, ettoa a(0 ©03io lo g ie her Kirche, abgelefeit, fo n h ern tion (EhriftuS a b g ele itet toirb a l0 eine a u0gefüi)rte ti)ieotogifcf).e ß e h re tion h er M rd>e u n b tion itjrer ‘© e rfaffu ü g . S a g a b e r fliege, haS, toaS fd^Iiegiidf) ein relaiitieS (E rgebnis her (Erneuerung; u n b heg K a m p fe s fein Bann u n b foll, 3u m ^ I u0g a n g0p u n f t m achen u n b ihm eine A u to r itä t tier(ei()en, bie Sijeo= lo g ien u n b ‘© e rfaffu n g en n ie m a ls fyaben fö n n en . CEl)nftu0 ift her § e r r ber Mrcf>e, nidf>t eine ß eh re tion ber Kirche ober e in &ird>en= tierfaffu n g S en tto u rf, bie, toie fef)r fie a u d ) im m er tion il)tn fyec ge* had)t fein m ögen, hod) nicht m it feinem B i t t e n gleichgefefjt toierhen fönnett.

5TidE)t her S tam pf her S Ideologen u n te re in a n h e r u m hie: redete ßehre tion her Siirdje u n b iE)rer ‘© erfa ffu n g toirb hafjer hie M rchc e rn e u e rn , fo n h ern , toie H ilm a r fagt, „im Stam pf m it hen gottfeinb« liehen <32Täcf)ten (3u m a i im Stam pf m it bem d ü r f t e n hiefer ^Ö3elt, her ficf) afS £>odE>mut h a rfte ilt)“ gefcl)iel)t hie (E rn eu eru n g , u n b hiefer Stam pf toirb g e fü h rt im © ta u b e n a n hen § e r r n (SfjriftuS. 3 n her ©ad^ie her Mrchie a t t0 hem © lau & en a n S l) rtftu0 leben u n b ent= fd^ieihen, h ag E)ei§t hie E r f a h r u n g e n machen, hie to ir n u n tiom <2öiefen her $irdE}e 31t m ad jen h ab en u n b in heuen n eu e (E rfen n in tö ge= toonnen toirb, hie 3u n äd )ft im S e f e n n tn ig u n b fo h a n n in her tijeo= logif<hen ß eh re tion her M rd>e u n h in her Stird> enorhnung gefaxt toirb. ® ie Stirere toirb e rn e u e rt h u rd j h en e rn e u e rte n © la u b e n , her

(5)

in ber £iebe tä tig ift, '-21 id>t a lg ob n id )t bie bogmatifd>e S h e o to g ie non -Anfang a n b e g rü n b e n b m ito irfte , ai>er eben bie S h e o to g ie, toeld>e bie (E rfen n tn ig fo rm u lie rte , bie fd>on a lg eine „(E rfah ru n g in S l u t u n b ßeben ber . . (Sfjriftenheit ein g etre ten ift“ , u n b im 3ufantm en= h a n g m it b er n u n au c h bie n e u e n f o r m e n u n b F o r m u lie r u n g e n er= toad>fen toerben. 3lber a lte r E r n e u e ru n g ftef)t ba[>er b ag so la fide u n b sola sc rip tu ra u n b ü b e r ih n e n ber © ta u b e u n b b ag ’Befe;m t=

n ig : § e r r ift Ctljriflug. D. ®o^ms.

<2Tacf)trägIici) toirb bie © chrift bon (E bm unb © d jltn f, „ © e r (Er* tra g beg 5\irci)eufam pfeg“ b e fa n n t. © a r in Ijicigt eg 31t ber f)ier be= fprochenen ^ r a g e : ,,iB o halt bie t2Te:norbnung e in ju fe jje n ? ^ lu f biefe F r a g e f a n n in rechter SJBeife n u r g ea n tto o rtet toerben, toenn m a n fid) g ru n b fät3lid) b a rü b e r im fta re n ift, toeld>eg bie © ru n b ta g e n ber ftird>e finb u n b too u n te r ^ In e rfe n n u n g btefer © r u n b ta g e n b er QIn= fatypunft fü r bie jetoeilige fo n fre te O rb n u n g ber M rd je 3U fud)en ift. SÖ5,ag fa g t I)ier bag sI te u e S e fta m e n t?

^ o r a its f e tiu n g ber itird je ift (Etjrifti S o b u n b ^ lu ferftefju n g u n b b a m it ber Snfyait ber b o n C fjriftu g befohlenen S o tf d ja f t u n b bie c2Birfiicf>feit b e r b o n C tjriftu g ein g efe^ten © a fram e n te . Söoraug= fe ^ u n g ber ftird>e ift bie B e r u f u n g ber 'JI|)ofte[ u n b bie ‘A u sg ie ß u n g beg ^ e ilig e n © eifteg 3U ^ f in g f te n . i3 o ra u g fe ß u n g ift b a m it bag firdjitdEje i l m t in feinem b o n © o tt gefegten © e g e n ü b e r 3,ur © em ein b e u n b a lg B e a u f tr a g u n g ber g a n z e n © enteinbe. i l t d j t bie ftürdjie be= ftim m t ben 3nf>alt b er ® otfd>aft, fet$t bie © a fra m e n te e in u n b itiftei bag îlmt, aud) toenn fie: bie S otfd> aft im m er n e u a u g3urid)ien, bie; © a fra m e n te im m er a u fg neu e ju. fpenben u n b bag fircfjticfê SUmt im m er toieber 3U b efere n h at. sTCid)t bie ftirdê to irft ben © ta u b e n u n b bie © eifteggaben, fo n b ern © o tt burd) bag ''P reb ig tam t, näm lich b urd) b ag (S b an g etiu m u n b bie © a fra m e n te , © ie g a tte g ift bie bereitg m it ber (E jiften3 ber fttrd je bon © o tt b o rau g g eg eb en e ii3 irfiid )fe tt.

© iefe S atfad> e fyai bie ftird je in ih re r fonfreien. O rb n u n g a u3,u= e rfe n n en . © ie A u fg a b e ber jetoeitigen fo n fre te n il'ird> enorbm tng ift fom it in getoiffer § in fid } t ein e n a ^ trä g tid jie , to enngteid) bie ftürdje b o n A n fa n g a n n ie of)ne fo n frete O rb n u n g ift.“ (© . 4 5 /4 6 ).

„

3

m Hnterfcfjieb 3U ben bie fttrdje begrünbenben götttid)ien “

2

ln= orbnungen toirb bie biefen ilnorbnungen bienenbe fonfrete

5

?ird)en= orbnung bon ben ‘’Reformatoren atg ,,menfcf)tidf).eg ■’Recht“ be3eid)inet. ©tefer mit}berftänblid)e ‘A usbrttd toitt nicht bem <22Tenfdjen fd>[ed)i= fyin unb bamit ber iO ett bag SK.ecf>t geben, bie ftirdje 3U orbnien. ©ieg ift augfd}iief3,lic| bag ‘iRedjt beg 'JKenfdjen im ©ehorfam beg © taubeng gegenüber ber göttlichen ‘ilnorbnung unb bamit bag ‘’Redjt ber Mrdje. 'Aber ber ©etjorfam gegenüber ber gött= lidfjen 'itnorbnung ift immer neu 3U bott3ief)en in ber Freiheit beg ©[aubenggei)orfamg. ©iefe F reiheit fann i>ortoanb für Feig= heit unb iCnTtfür toerben, unb in ber Mrd>engefd)id)te big in unfere S a g e hinein t)at fid) bie reformatorifdje ßeijre bom „toett= ticken Ded)t“ oft genug fchtoäd)enb bat)in auggetoirft, baß, bie Orb= nung ber ftirche ben Bebürfnifften unb Forderungen ber SXöett an= gepaßt tourbe. ©ie F reih eit beg Dedjteg ber ©taubenben toäre auch bann migberftanben, toenn baraug gefotgert toürbe, baß ben „menfd)=

(6)

lichen lie d ) te s “ getroffenen $ircl> en o rb n u n g en fein ©eÎ>orfam gebühre. ■2T ad) ber fietjre ber Îattf>eiifd>en B 'e fen n tn iêfcljtiften gebüfjrt ih n en biefer © e h o rfa m inie ber göttlichen iln o r b n u n g , ba biefe in ihnen u n b nicht jenfeitë iljre r a lé © o tte é © « b o t u n b © ab e bem 'U ten) d) en begegnet. *2lber biefe fd>einbare ©chtbäclje ettangelifdf*er 5l'ird)enorb= n u n g ift 3ugleid) if>r B o r3u g u n b iF>re $ r a f t . 3>entt biefeè B e r f tâ n b n té g ibt ber $'irdf)e toie fe in a n b e re a fonft bie sHcög(id)feit, a u f itérer ^ a n b e r u n g in im m er n e u e r ‘îô e n b u n g ber S ßM t j u begegnen u ü b m it bem E b a n g e liu m j u bienen. ‘ïô a n b e r n b u n b fäm p fen b fd jläg t fie ifjre g e lte immier toieber a u f .“ (© . 5 9 /6 0 ).

„“Sticht burd) bie O rb n u n g , fo n b ern burd^i b a3 E b a n g e liu m fo m m t bie E rn e u e ru n g ber STircfye. sIC eu o rb n u n g f a n n feine © em ein b e er= n e u e rn .“ (0. 61).

„ E £ ift im m er m it © efatyr b e tb u n b e n , io en n f r a g e n b e t O rbnunig in b o rb e rg rü n b ig e r SBeife 3U bem Sfyema ber 5t?ird>e m erben, u n b 3tt>ar ift bie © efal)r u m fo größer, je rneijr eg ftdj nicht n u r u m firci)enred)t(id5>e j j i j i e r u n g b e re it! gett)ad),fener O rb n u n g e n , fo n b ern b a rü b e r |i n a u ê u m S te u o rb n u n g [>anbelt. 3)ie ® efai)r beftei)t b a rin , bafc b a n n bie 5tird>e nom ©efet$ e rto arte t, üm ö a lle in b a ê E b a n g e liu m ber m ag. 3>ie © e fa h r befteijt b a rin , bajj ^ o r m a ip r it^ ip ie n ber Orb= n u n g , (S ^ ie fy u n g ^ ie le , M rc § e n ib e a k u n b ro m a n tifd je B e rg a n g e n h e ité= b e rflä ru n g b a ê E r e ig n is beä göttlichen ‘ïB o rte ê berbetfen, burd) ba3 a lle in bie Kirche e r b a u t toirb. © rö jjer nod) a lë bie ©efaE)r ber Hn= o rb n u n g ift bie '© efahr, baß ber A u f tr a g b e rfä u m t toirb, ben © o tt ber S?ird>e gegeben [>at. § i e r fä llt bie E n tfd> eibung — n id )t in ber O rb n u n g b e t B e r f ü n b ig u n g , fo n b e rn in bem E r e ig n is ber B e rfü n b i» g u n g — nid)t in ber O r b n u n g beè © a fram e n tô g o tte é b ie n fte é , fo n b ern im g la u b e n b e n E m p fa n g beë © a fra m e u te è . W elch es ift bie ent= fd)eibenbe A u fg a b e h e u te ? “ (© . 77).

3lleïoni>re Sinti - ein eüanaelift&er €(iri(l

au« Oer 6(fitt>eii

3u ben bebeutenbften © e fta lte n beë fr.a n3 ö f i f dfj=f p r e df>e n b e n %>ro= te fta n tië m u ë g ehört 'ille ja n b r e B itte t, ber am 4. B l a t 1847 in Ela= ren é , C a n to n B 3 a a b t b e r frart3Öfifd)en © d)toet3 geftorben ift. E r ftam m te a u ë 9 u d )t), n a h e bei £ a u fa n n e , ioo er am 17. 3 u n i 1797 geboren tourbe. sTtach bem erften U n terrich t bei feinem B a te r tr a t e r m it 13 f a h r e n fd>on in bie itfa b e m ie bon B a u fan n e ein u n b imit 20 f a h r e n folgte e r einem ‘R u fe nad) B a f e l <xlè S e rr e r ber fra n jö * fifdj>en © prad>e u n b C ite ra tu r. S ln fa n g ê lebte e r fid) fdjtoer ein , ba e r fein 3)eutfd> fprach, fam m elte jebod) im £ a u fe ber ;jai)re e in en ttiad)fenben ^ r e u ttb e s f r e ia u m fid), ber i | n nicf)t fotoo[)i a la bor= 3Üglid>en i'e ljre r beé ^ r a n3Öfifcl>en u n b a lé g u te n k e n n e t ber fran= 3öfifd^en C ite ra tu r fd>ät$te, fo n b ern a ls ^ r e b ig e r u n b E l)rift. B ad )= bem er feine tl>eologifd)en © tu b ie n beenbigt u n b bie erfo rb erlid jcn P r ü f u n g e n b eftanben h atte, toollte e r 3tt>ar fe in P f a r r a m t a n n eh m en , ab er un terftü t3te ben '^ re b ig e r ber fra n3Öfifd>en © em ein b e in B a fe l, inbem er re g e lm ä ß ig p rebigte. © eine getoäl)lte © prache u n b fein in n ig e ë re lig io feê © efü ljl jo g e n biete £>öner i n feinen B a n n , b efonberê a u ë gebilbeten G reifen. E h re n b o lle îU tfe nach- ^ a r i é , B e rn , '^ ra n f»