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Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung

No documento GEZEIGT AM BEISPIEL DER REGION MÜHLVIERTEL (páginas 59-62)

2 DAS MÜHLVIERTEL

Agenda 21 Netzwerk Mühlviertel

2.2.2 Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung

Den Initiativen im Umfeld des MÜRPs stehen verschiedene Instrumente der Regionalent- wicklung zur Verfügung. Im Sinne einer nachh altigen Ressourcennutzung kann sich das MÜRP-Umfeld zusätzlich den I nstrumenten der Raumplanung und d es Naturschutzes bedienen. Deshalb werden hier Planungsinstrumente der Regionalentwicklu ng, der Raumplanung und des Naturschutzes mit Mühlviertelbezug vorgestellt, wobei der Fokus bei den ökologischen Zielsetzungen liegt.

2.2.2.1 Planungsinstrumente der Regionalentwicklung

Im Mühlviertel bestehen derzeit folgende Planungsinstrumente der Regionalentwicklung:

das Regionalwirtschaftliche Entwicklungskonzept, die Strategie Nachhaltiges Mühlviertel, die Entwicklungsstrategien der LEADER Regionen und regionale Energiekonzepte. Diese werden in den nachfolgenden Punkten kurz beschrieben.

Zudem wurde im Zuge der Öffnung der Grenzen zu Tschechien 1989 vom DEUTSCHEN NATIONALKOMITEE FÜR DAS UNESCO-PROGRAMM (1994, S.1ff) das länderübergrei- fende Entwicklungskonzept Bayerischer Wald, Sumava (Böhmerwald), Mühlviertel entwi- ckelt. Dieses enthält Ziele und Maßnahmen, um das Gebiet als attra ktiven Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig zu entwickeln und als wertvollen Naturraum zu bewahren.

Gemeinsam ist den Regionalentwicklungsinstrumenten ihr informeller Charakter.

2.2.2.1.1 Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept (REK)

Das letzt gültige Regionalwirtschaftliche Entwicklungskonzept behandelte die Vision 2010 und wurde im Dezembe r 2003 fertig gestellt. Dieses wurde mit Hilfe einer projektb eglei- tenden Arbeitsgruppe mit VertreterInnen der Bezirksbauernkammer, der Wirtschaftskam- mer, der Arbeiterkammer, der EUREGIO, des Oberösterreichischen Tourismus, der Lan- desregierung und des Regionalmanagemen ts Mühlviertel erstellt. (vgl. EUREGI O, REGIONALMANAGEMENT MÜHLVIERTEL, 2003) Aus diesem Konzept haben sich Pro - zesse, wie zum Beispiel die Bioregion, entwickelt. Aus der zeitiger Sicht ist keine Weiter- entwicklung des REKs für die Periode 2020 vorgesehen. (mün dliche Mitteilung, FÜRNHAMMER, 28.9.2010)

Regionalentwicklung im Mühlviertel

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2.2.2.1.2 Strategie Nachhaltiges Mühlviertel

Die Strategie Nachhaltiges Mühlviertel (vgl. STRATEGIE NACHHALTIGES MÜHLVIERTEL, 2006, S.3ff) wurde 2006 erstmals für die gesamte Region erstellt und bringt Ziele und Strategien für die g esamte Region hervor. Die Strategie definiert „ Nach- haltiges Mühlviertel“ üb er die na chhaltige Entwicklung der 7 Dasein sgrundfunktionen:

Wohnen, Arbeiten, Mob ilität, Versorgung, Bildung, Ge meinschaft, Erholung und Touris- mus. Für diese Bereiche werden konkrete Ziele definiert. Dabei strebt man eine ganzheit- liche nachhaltige Entwicklung an, die sich unter anderem an der ökologischen Verantwor- tung orientiert. Neben den Umsetzungszielen enthält die Strategie auch eine Liste konkre- ter Umsetzungsprojekte. Aus der Definition „Na chhaltiges Mühlviertel“ über die Daseins- grundfunktionen entwickelten sich d ie Regionsbezeichnungen „Gesundheits- und Wohl- fühlregion“ oder „Lebensraum Mühlviertel“, die zur Positionierung der Region vorgeschla- gen wurden.

Die Strategie Nachhaltiges Mühlviertel sollte unter anderem als Basis der Entwicklungs- pläne der LEADER Regionen für die Periode 2007 - 2013 dienen.

2.2.2.1.3 Entwicklungsstrategien der LEADER Regionen

Im Jahr 2007 wurde für jede der 7 LEADER Regionen im Zuge eines formellen Prozesses eine Entwicklungsstrategie für die Förderperiode 2007 - 2013 des Strukturfonds ausgear- beitet. Jede Region versucht sich entsprechend ihrer Qualitäten unterschiedlich zu positi- onieren, dies wird bereits im Titel d er Strategie erkennbar. Es werden auch in jedem de r nachfolgenden Konzepte Ziele hinsichtlich nachhaltiger Ressourcennutzung definiert.

Weberkultur und Hopfenwelt (vgl. VEREIN HANSBERGLAND, 2008)

Nähe – Qualität und Herausforderung Don au (vgl. LEADER AKTIONSGRUPPE STERNGARTL GUSENTAL, 2007)

Den Kern braucht`s fürs Gute rundherum! (vgl. REGIONALVEREIN MÜHLVIERTLER KERNLAND, CIMA ÖSTERREICH GMBH, 2007)

Fielvalt! Es lebe der Unterschied (vgl. UWE - REGION URFAH R WEST VEREIN FÜR REGIONALENTWICKLUNG, 2007)

Gemeinden als Kompetenzzentren (vgl. LAG STRUDENGAU 2000 PLUS, 2007)

Lokale Entwicklungsstrategie Donau-Böhmerwald (vgl. REGIONALVEREIN LEADER DONAU-BÖHMERWALD, 2007)

Die Lebensregion Mühlviertler Alm (vgl. MÜHLVIERTLER ALM, 2007) 2.2.2.1.4 Regionale Energiekonzepte Rohrbach und Freistadt

Das Land Oberösterreich hat sich zum Ziel gesetzt für alle Bezirke Energiekonzepte zu entwickeln. Im Mühlviertel wurde begonnen regionale Energiekonzepte als österreichweite Pilotprojekt für die politischen Bezirke Rohrbach (1994) un d Freistadt (1997) zu erstellt.

Neben den regionalen gibt es auch kommunale Energiekonzepte, so zum Beispiel für die Stadtgemeinde Perg. (vgl. OÖ ENERGIESPARVERBAND a, n.b.)

Das Ziel der Energiekonzepte ist e s, den Energieverbrauch zu senke n und einen ver- mehrten Einsatz erneuerbarer Energieträger zu fördern. Entscheidungsgrundlagen dafür sind die Kenntnisse der Energiesituationen. Der Aufbau der Energiekonzepte für Freistadt

Regionalentwicklung im Mühlviertel und Rohrbach setzt sich aus der Analyse des Ist-Zustandes, der Definition der Energiezie- le und der zur Erreichung notwendigen Maßnahmen zusammen. In der Folge wurde zum Beispiel im Bezirk Rohrbach für jede Gemeinde ein eigener Maßnahmenkatalog erarbeitet und ein Gemeinde-Ene rgiebeauftragter ernannt, der der Bevölkerung für Energiefragen zur Hilfe steht. Am Beispiel des Energiekonzeptes Freistadt tragen Einzelprojekte, wie das Hackschnitzel-Heizwerk Freistadt ( 2,5 MW Leistung), das 1998 errichtet wurde und di e Volks- und Hauptschulen, das Hallenbad und Wohngebäude mit Biowärme versorgt, zur Umsetzung bei. (vgl. OÖ ENERGIESPARVERBAND a, n.b.)

2.2.2.2 Raumplanungsinstrumente

Im Mühlviertel ist das Regionale Raumordnungsprogramm Linz - Umland als einziges Regionalplanungsinstrument für eine Teilfläche gültig. Zudem sind aber auch die Bereiche des Landesraumordnungsprogramms auf der regionalen Ebene zu berücksi chtigen. Auf- grund der Planungshierarchie sind seine Inhalte in die Re gionalplanung und Gemeinde- planung widerspruchsfrei aufzunehmen. Beide Instrumente haben formalrechtlichen Cha- rakter.

2.2.2.2.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Linz – Umland

Das RROP Linz – Umland hat Flächenanteile im Mühl viertel, es betriff t die Gemeinden Altenberg, Engerwitzdorf, Gra mastetten, Hellmonsödt, Kirchschlag, Lichtenberg, Puchenau und Steyregg. Es trifft Aussage über die Stellung der Gemeinden in der Region und die Aufgaben der zentralen Orte. Zudem le gt es Ziele f ür die Siedlungsentwicklung, das Grünland und das Verkehrssystem fest und definiert Maßnahmen zur Umsetzung. Im Regionalplan wurden regionale Grünzonen zu r Erhaltung verschiedener Nutzfunktionen (z.B. Erholung, Land- und Forstwirtschaft, ausgewogener Naturhaushalt) ausgewiesen.

(vgl. AMT DER OBERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERIERUNG, 1999) 2.2.2.2.2 Landesraumordnungsprogramm Oberösterreich

Im Oberösterreichischen Raumordnungsprogramm, welches vom Landtag verordnet wur- de, sind für den im Mühlviertel überwiegenden Raumtyp 3 und 5 einige Ziele und Maß - nahmen betreffend nachhaltiger Ressourcennut zung erlassen. Die folgenden Zitate des OÖ LANDESRAUMORDNUNGSPROGRAMMS, 1998 geben einen kleinen Einblick:

„Die natürlichen Lebensgrundlagen … sollen nachhaltig gesichert und … wie- derhergestellt werden.“

„Die quantitativen und qualitativen Ansprüche an den Rau m sind auf die Si- cherstellung eines künftigen intakten Natur- und Landschaf tshaushaltes abzu- stimmen.“

„…die Sicherung des Natur- und Landschaftshaushaltes sowie des Bodens nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit; die qu alitative und quantitative Siche- rung des n atürlichen Wasserhaushaltes (einschl. der Heilquellen); … des Kli- mas (einschließlich der Heilklimate); den Schutz ... der Umwelt durch Lärm, Ge- ruch, Strahlung und Erschütterungen; ... vor Naturgefahren.“

„Im Sinne eines um fassenden Umweltschutzes sind ordnende Maßnahmen zu setzen und geschlossene Kreisläufe im Rahmen der landwirtschaftlichen Pro- duktion anzustreben.“

„…vorhandene natürliche Restflächen zu Ökoverbundsystemen zu entwickeln.“

„… die Sied lungsentwicklung … vo rrangig in d en regionalen (…) und lokalen (…) Zentren ….“

Regionalentwicklung im Mühlviertel

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2.2.2.3 Planungsinstrumente des Naturschutzes

In Oberösterreich gibt es neben den gesetzlich en Verordnungen von Naturschutzbelan- gen, die Leitbilder für Natur und Landschaft auf regionaler Ebene. Diese werden auf der Grundlage von Naturra umerhebungen (durch Biotopkartierungen und Landschaft serhe- bungen) erstellt. (vgl. LAND OÖ b, n.b.)

Zur Erstellung der Leitbilder für Natur und Landschaft wurde das Mühlviertel na ch sei- nem Landschaftscharakter in acht landschaftliche Raumeinheiten gegliedert. Zudem hat es Flächenanteil an weiteren drei Raumeinheiten entlang der Donau. (vgl. LAND OÖ b, n.b.)

Abbildung 14: Raumeinheiten der Leitbilder für Natur und Landschaft (Quelle: LAND OÖ b, n.b., www.land- oberoesterreich.gv.at; eigene Überarbeitung 2010)

In den Leit bildern werden diese Landschaftsräume (Abbildung 14) a us naturkundlicher und landschaftlicher Sicht beschrieben und b ieten somit flächendeckende Information über den Zustand von Natur und Landschaft. Darauf aufbauend werden Ziele und Umset- zungsmöglichkeiten des Naturschut zes formuliert. Diese Ziele dienen einer fun dierten Positionierung bei Fragen zum Nat urschutz und dem konstruktiven Dialog mit anderen Interessensgruppen. Man erzielt eine partnerschaftliche Entwicklung nachhaltiger Lösun- gen für Mensch und Natur. (vgl. LAND OÖ b, n.b.)

Die Inhalte der Leitbilder werden nicht verordnet, sie stellen zum einen die Basis für die Naturschutzarbeit dar und zum anderen ist es ein offenes Informationssystem für alle Inte- ressierten, das bei Bedarf aktualisiert wird. (vgl. LAND OÖ b, n.b.)

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