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Q UALITÄTSSTANDARDS IN DER G RUNDVERSORGUNG FÜR F REMDE UND

Anknüpfend an die rechtlichen Erläuterungen und den strukturellen Aufbau der Grund- versorgung ist erkennbar, dass das System versucht, ein Minimum an Grundbedürfnisse für die Anspruchsberechtigten zu decken. Trotz (supra-)nationale Rechtsvorschriften, die auch für die Arbeit mit Geflüchteten zu bedenken sind, werden diese in der praktischen Umsetzung nicht vollständig angewendet bzw. eingeschränkt wahrgenommen. Dies betrifft beispielsweise den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.

Dieser multilaterale völkerrechtliche Vertrag fordert Österreich gemäß Art 11 Abs 1 dazu auf, dass jede*r ein Recht auf adäquate Unterbringung und Lebensstandard hat. Dies schließt auch eine hinreichende Ernährung, Bekleidung ein. Im Jahr 2013 stellte das UN WSK Komitee fest, dass die Situation von Asylwerber*innen durch ungenügende Sozialleistungen und schlechte Wohnbedingungen gekennzeichnet ist (vgl. CESCR 2013:

4). Hinsichtlich der Wohnsituation können die UN-Habitat Mindestkriterien für Unterkünfte herangezogen werden. Diese besagen, dass die physische Sicherheit und genügend Raum sowie die infrastrukturellen Bedingungen gewährleistet werden müssen. Gleiches gilt für den Schutz vor Feuchtigkeit, Kälte und anderen gesundheitlichen Schäden. Der Standort kann sich als Segregationsmotor für die Bewohner*innen auswirken, daher ist dieser Aspekt ebenso zu berücksichtigen. Zudem ist auf die Raumgestaltung und -ausstattung zu achten, wie angemessene Sanitäranlagen, Bereitstellung von ausreichend Trinkwasser oder Energieversorgung (vgl. UN Habitat 2014: 3f.). Kritische Stellungnahmen, die das österreichische Aufnahmesystem und die Wohn- und Lebensverhältnisse bemängeln, sind nichts Neues (vgl. CESCR 2013: 4; Dossier 2014; König, Rosenberger 2010a: 277ff.).

Daraufhin werden Forderungen für eine flüchtlings- und menschenrechtsorientierte Quartiersführung und Unterstützung der Personen laut. Besonders durch das Jahr 2015 geriet das Grundversorgungssystem bzw. die Geflüchteten selbst in den Fokus. Es folgten eine Vielzahl an Stellungnahmen, Empfehlungen, Positionspapieren, Handlungsleitlinien und Betreuungsstandards zur Versorgung von Flüchtlingen bzw. Asylwerber*innen (vgl.

u. a. ASH 2016; Bröse et al. 2018; Ebbeler et al. 2019; Ghaderi, Eppenstein 2017; Hartwig et al. 2018; Jansen, Zander 2019; Kunz, Ottersbach 2017; Mayrhofer, Monika 2015; Prasad 2018a.; Quindeau, Rauwald 2017; UNHCR 2019b; UNICEF 2018; VA 2018). All diese Dokumente unterstützen, dass das Asylwesen mehr Aufmerksamkeit erhält, trotzdem scheint eine langanhaltende Einsicht, das Lebensumfeld der Anspruchsberechtigten in der Grundversorgung zu verbessern, noch unzulänglich. Hierbei können verbindliche Standards eine Lösung sein, die restriktiv und regelmäßig überprüft werden sollten.

Ebenfalls unterstützen transparente Abläufe und Dokumenteinsichten, das System besser

zu verstehen und Handlungsbedarf sichtbar zu machen. Durch Implementierungen eines Beschwerdemanagements können fehlerhafte Verhaltensweisen durch Personal oder Missstände in den Einrichtungen offengelegt und Änderungen bewirkt werden.

Innerhalb der Grundversorgung gibt es einen Mindeststandard hinsichtlich der Unter- bringung, welcher im Jahr 2014 vom KoRat und durch die Landesflüchtlingsreferent*- innenkonferenz (FLÜRK) von allen Vertragspartner*innen für verbindlich erklärt wurde.

Davon ausgenommen sind umF-Quartiere, Sonderunterbringungen und individuelle Unterkünfte. In diesem Richtliniendokument wird eingeräumt, dass von einzelnen Punkten des Standards abgewichen werden kann, falls weitgehend den Grundsätzen entsprochen wird (vgl. FLÜRK 2014: 1ff.). Schlussfolgernd bedeutet dies, dass eine Abweichung möglich ist, indem mehr getan wird, als im Dokument beschrieben. Neben den genannten Mindeststandard sind zudem bundesländerspezifische Vorgaben zu berücksichtigen (vgl.

Österreichischer Städtebund 2014: 2). Die Mindestanforderungen können grob in 13 Themenblöcke gegliedert werden. Diese umfassen die Organisation, die Standortwahl, die Gemeinschaftsräumlichkeiten, die Wohnräumlichkeiten und Zimmerzuteilung, den Sanitärbereich, die Versorgung der Einrichtung mit Energie, die Reinigung der Räume, die Reinigung der Wäsche, die Versorgung der Bewohner*innen, Sicherheitsvorkehrungen, die Betreuung, die Informationsweitergabe und letztlich die Qualitätskontrolle (vgl. FLÜRK 2014: 2ff.).

Von Seiten der Einrichtungsleiter*innen bzw. Hausbetreiber*innen ist zunächst zu be- denken, welche Quartiersart gewählt wird. Diese Entscheidung wirkt sich bei den benötigten gesetzlichen Regelungen, den benötigten Räumlichkeiten und der Verpflegung aus. Bei einer Vollversorgerstruktur werden dreimal täglich Mahlzeiten unter Beachtung von Nahrungsmittelintoleranzen, religiösen oder sonstigen Essensvorschriften bereitgestellt.

Ein Essen ist warm auszugeben, Getränke wie Wasser und Tee sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung sind bereitzustellen. Hingegen bei einer Teil- oder Selbstversorgung wird eine Basis-Küchenausstattung benötigt. So sind für 12 Personen ein Herd mit vier Platten inklusive Backrohr, ein Kühlschrank, ein Gefrierfach, ein Spülbecken, Küchen- schränke und Kochgeschirr zur Verfügung zu stellen. Außerdem sind baubehördliche Bewilligungen, feuerpolizeiliche sowie sanitätspolizeiliche Vorschriften und gewerbe- rechtliche Bestimmungen zu bedenken. Die drei erstgenannten Punkte sind mindestens einmal wöchentlich zu kontrollieren, sei es durch die Betreiber*innen oder Bewohner*innen.

Die Unterkunft ist ausreichend zu beleuchten und zu beheizen. Die Wohnräumlichkeiten sollten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Zudem sollten Aufenthaltsräumlichkeiten innerhalb sowie außerhalb gegeben sein, wobei ein Fernsehgerät mit SAT-Empfang angeboten werden sollte. Der Raum wird nicht benötigt,

falls 20 % der Gesamtfläche des Hauses pro Bewohner*in zuzüglich der Wohnfläche angeboten werden. Diese sollte pro Person geringstenfalls 8 m2 zuzüglich 4 m2 pro weitere Person betragen. Ein Zimmer kann mit bis zu höchstens fünf Einzelpersonen langfristig belegt werden. Alleinstehende Frauen mit ihren Kindern haben Anspruch auf einen geeigneten Wohnraum. Falls durchführbar, sollten Unterkünfte für Familien angeboten werden, idealerweise weisen sie ein Kinderspielzimmer und/oder einem Spielplatz auf. Die Zimmerausstattung sollte mindestens aus einem Schrank sowie einem Sessel pro Individuum, einem Tisch, einem Bett und einer Garderobe bestehen. Die Zimmer sollten absperrbar und mit Nummern versehen sein. Die Badezimmer sollten nach Geschlecht unterteilt und abschließbar sein. Dabei können die Sanitäranlagen von maximal 10 Personen genutzt werden. Die Räumlichkeiten sollten mit einer Dusche, Toilette und Waschbecken ausgestattet sein und genügend Warmwasser zur Verfügung stehen. Zur Reinigung der Kleidung sollten Waschmaschinen und -trockner, sowie Reinigungsmittelvor Ort, separiert von den Wohnräumen, sein. Alternativ können Automatenmünzen für einen Waschsalon in der Nähe ausgegeben werden. Die Personen haben jeweils Anspruch auf Bettwäsche in zweifacher Ausführung und einem Polster zuzüglich Decke. Im Falle, dass der*die Betreiber*in für die Reinigung des Bettzeugs zuständig ist, ist dies alle zwei Wochen durchzuführen. Durch eine Hausordnung werden die Rechte und Pflichten der Bewohner*- innen dargelegt. So sind sie verpflichtet die Wohnräumlichkeiten zu säubern. Eine Aufgabenverteilung zur Reinigung der Allgemeinflächen, wie Küche und Flure, inklusive der entsprechenden Utensilien, sind von dem*r Quartiergeber*in vorzubereiten. Die Personen sind vor gesundheitlichen Gefahren wie Schimmel zu bewahren. Dies kann durch die Beseitigung und auch durch präventive Informationsgespräche erfolgen. Eine weitere Maßnahme zum Schutz ist die Sichtbarmachung von Notrufnummern in den Häusern oder dass eigene Küchengeräte nicht verwendet werden dürfen. (vgl. FLÜRK 2014: 2ff.;

Österreichischer Städtebund 2014: 2ff.)

Die Mindeststandards sehen auch die Betreuung und Information der Asylwerber*innen vor.

Da sich die beschrieben Standards einerseits an den Dokumenten der FLÜRK (2014) und andererseits des Österreichischen Städtebunds (2014) orientieren, ist bei diesem Themenkomplex festzuhalten, dass die Inhalte hierbei variieren. So hat die Interessens- vertretung der Städtegemeinden in ihrer Veröffentlichung die inhaltlichen Vorgaben wesentlich detaillierter abgebildet. Allerdings wird zunächst auf die gemeinsamen Punkte Bezug genommen. Eingangs wird darauf verwiesen, dass stets die Einrichtungs- betreiber*innen oder eine Stellvertretung bei Notfällen erreichbar sein müssen. Ab einer Bewohner*innenanzahl von 50 ist eine „Betreuungsperson“ zu stellen. Da die Wohnsitz- meldung auch für die ansässigen Personen gilt, ist den Asylwerber*innen im Bedarf bei An-, Ab- und Ummeldung zu helfen. Unter dem Begriff der Information wird verstanden,

dass den Bewohner*innen Auskünfte in einer begreiflichen Sprache vermittelt bekommen.

Unmittelbar nach der Ankunft sollen sie unterstützt werden, damit sie sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden. Ebenfalls inkludiert dies, Verhaltensanweisungen in Notfällen und Brandfällen auszuhändigen und zu erklären. Ferner muss wesentliches Wissen auf den Ebenen der föderalen Struktur Österreichs, also Informationen von Seiten des Bundes, der Länder und Gemeinden, den Bewohner*innen zur Kenntnis gebracht werden. Bei der Zimmerzuteilung ist es nötig, dass auf die ethnische, sprachbezogene und religiöse Vielfalt wie auch auf die Familienkonstellation Rücksicht genommen wird und grundlegend die Prämisse einer menschenwürdigen Unterbringung gilt. Dieser Abschnitt fällt nicht unter die Untergliederung Betreuung und Information (vgl. FLÜRK 2014: 1ff.; Österreichischer Städtebund 2014: 5), jedoch ist sie wesentlich für eine menschenrechtsorientierten Praxis.

Wie bereits erwähnt, wird die Betreuungstätigkeit mit und für Asylwerber*innen im Dokument des Österreichischen Städtebunds (2014) präziser definiert. So erfolgt eine Untergliederung des Handlungsfeldes in Leistungsumfang, Rahmenbedingungen und Umfang, Berichtswesen und Kontrolle, Personal und Qualifikation (vgl. Österreichischer Städtebund 2014: 5ff.).

Die inhaltliche Auflistung der Betreuungstätigkeit ist vielfältig und beinhaltet Aufgaben, die in der ersten Phase der Zulassung geschehen sollten bzw. auch später in der Landesbetreuung aufgegriffen werden kann. So sollten die Grundversorgungsbezieher*- innen einen Überblick über Österreich und Integrationsmöglichkeiten erhalten sowie Rechte und Pflichten während des Asylverfahrens bzw. innerhalb Österreichs vermittelt bekommen. Dazu zählt auch die Vernetzung zu relevanten Systempartner*innen. Ein beachtlicher Anteil der aufgelisteten Punkte enthält die Weitervermittlung von diversen Informationen wie zu den Grundversorgungsleistungen und den enthaltenen Bedingungen (Meldepflichten), zur Rückkehrberatung, zu entscheidende (strafrechtliche) Gesetze, zum Schulsystem, zur Kinderbetreuung, zu Gesundheitsfragen, zur österreichischen Gesell- schaft, der Kultur, Meldepflicht, zu Beschäftigungs- und Wohnmöglichkeiten. Mit den Personen sollte ein individueller Perspektivenplan erarbeitet werden. Hilfeleistungen sollten bei sozialen Problemlagen bei Schulkindern, bei gesundheitlichen Belangen, bei Schwierigkeiten im sozialen Umfeld, finanziellen Fragen, bei behördlichen Angelegenheiten oder formalen Anforderungen geboten werden. Die Betreuung fungiert als Drehscheibe, d.h. es sollte der direkte Kontakt zu anderen Organisationen, Institutionen und behördlichen Stellen, falls erforderlich, gesucht und die Klient*innen dorthin weitervermittelt werden, beispielsweise zur Schuldner- oder Rechtsberatung. Ferner besteht die Pflicht, anlassbezogen bei Ereignissen über das Geschehen einen Bericht zu verfassen und mögliche Vorschläge für präventive Maßnahmen an die jeweilige Behörde zu erstellen.

Ergänzende Angaben zu Personen, wie die Volkszugehörigkeit, können ebenso an Ämter weitergegeben werden. Bei einer behördlichen Vorladung ist diese den Personen mitzuteilen und gegebenenfalls für die Beförderung ein Ticket zu beschaffen. Außerdem gilt es, die Personen bei Quartierwechseln von einer organisierten Unterkunft in eine individuelle zu informieren und die Anträge gegebenenfalls an die Grundversorgungsstelle zu senden. Bei Wünschen zu Quartierswechseln sind diese auch zu bearbeiten. Die Betreuung agiert letztlich auch als Verbindungsglied zwischen der Gesellschaft und den Grundversorgungsbezieher*innen. So betrifft eine weitere Aufgabe die Zielgruppe der Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten in der 4-Monatsfrist. Diese sollten eine zugeschnittene Betreuung für ihre neue Lebenslage erhalten, um ihre Selbsterhaltungs- fähigkeit zu unterstützen. Dazu gehört ebenso die Kooperation mit den zuständigen Stellen und Behörden (vgl. Österreichischer Städtebund 2014: 5f.) wie das AMS oder dem ÖIF.

Innerhalb des Grundversorgungsystems werden die Grenzen gezogen, indem auf die landesspezifischen Rahmenbedingungen und die behördlichen Vorgaben verwiesen wird.

Die Grundversorgungsstelle ist über den Personalbedarf und die ausgeführten Tätigkeiten zur Kenntnis zu setzen und kann falls erforderlich Weisungen zur Dienstleistungserbringung geben. Der Betreuungsumfang ist nach Zielgruppe, quantitativer Größen und regionaler Anliegen festzulegen. Es gilt die Verschwiegenheitspflicht, welche aber in Ausnahmefällen durch gesetzliche Bestimmungen aufgehoben werden kann. Ein Zuwiderhandeln gegen Anordnungen, die im öffentlichen Interesse stehen, insbesondere im Kontext des Asyl- bzw.

Fremdenwesens, ist nicht vertretbar. Unter dem Punkt Berichtswesen sowie Kontrolle wird die Bereitstellung von Informationen an die Grundversorgungsstelle oder die Vorlegung von Aufzeichnungen zur Leistungserstellung im Bedarfsfall angeführt. Außerdem ist eine Überprüfung jederzeit möglich. Hinsichtlich der Kompetenzen und Fähigkeiten des Betreuungspersonals wird angegeben, dass dieses lediglich fachlich qualifiziert sein sollten. Als Beispiel wird vorgeschlagen, dass Mitarbeiter*innen folgende Voraussetzungen mitbringen: eine pädagogische und sozialbetreuerische Ausbildung, mehrjährige Berufs- praxis, Sozialkompetenz, Selbstständigkeit sowie Deutsch- und Englischkenntnisse.

Berufliche Weiterbildungsmaßnahmen von Seiten der Vertragspartner*innen sind erwünscht, die Möglichkeit zur Super- und Intervision im Einzelfall. (vgl. ebd.: 6f.)

Zur Gewährung der Mindestansprüche sind Kontrollen nötig, welche von der zuständigen Stelle, die für die Grundversorgungsvereinbarung im jeweiligen Bundesland verantwortlich ist, durchzuführen. Dabei sind die Überprüfungen transparent zu realisieren. Überdies sind Vorkehrungen bei Gefährdungen zu treffen. Gegenüber Kontrollorganen gibt es eine Auskunftspflicht, vorausgesetzt die gewünschte Information unterliegt nicht der Ver-

schwiegenheit. Diesen ist auch der Zutritt ins Haus zu gestatten. Bei Gefahr in Verzug sind unmittelbar Schritte zu ergreifen (vgl. FLÜRK 2014: 5f.).

Tirol hat sich wie die restlichen Bundesländer und der Bund zu den ausformulierten Standards verpflichtet. Lt. Österreichischem Städtebund (2014) gibt es spezifische Kriterien für Immobilien als Selbstversorgerstruktur, aufgeschlüsselt nach Personenanzahl. So werden die Anforderungen nach drei Mindestkapazitäten gegliedert (bis 30, ab 30 bis 99 und ab 100 Personen). Obwohl es eine Aufsplittung der Größe gibt, unterscheiden sich die ausformulierten Punkte nur in der vorgesehen Mietdauer und der Investitionssumme.

Insgesamt werden die allgemeinen Mindeststandards der Unterbringung nochmals wiederholt und teilweise detaillierter erklärt. Als Zusatzmaßnahme wird das Einvernehmen der Gemeinde für den Standort und ein Informationsgespräch explizit erwähnt. Ebenso werden ein Internetzugang oder ein TV-Gerät in den Gemeinschaftsräumen bzw. ein Angebot an Kursräume als mögliche weitere Leistungen angeführt (vgl. Österreichischer Städtebund 2014: 29f.). Inwieweit diese Anforderungen derzeit gelten ist aufgrund der dürftigen Dokumentenlage nicht möglich nachzukonstruieren. Das vorliegende Dokument ist mit dem Jahr 2014 datiert. Da mit 2015 ein neuer Träger in einer Art „Monopolstellung“

die Grundversorgung in Tirol übernahm (vgl. TSD 2017: 14) und die Bettenkapazitäten bzw.

Unterkunftsanzahl aufgrund der quantitativen Dimension an Neuankömmlingen stark anstieg, weichen die Richtwerte der Mieten und die Mietdauer teilweise von der Vorgabe ab. Ferner wurden Mietverträge des Landes Tirols übernommen, die Mehrkosten mit sich brachten (vgl. Amt der Tiroler Landesregierung 2017: 130; TirLRHG 2017: 86ff.).

Obwohl lediglich durch zwei Literaturquellen (vgl. FLÜRK 2014, Österreichischer Städtebund 2014) auf die inhaltlichen Anforderungen im Rahmen der Grundversorgung Bezug genommen werden kann, zeigen diese sehr wohl auf, dass es Mindeststandards gibt. Weiters erwähnt werden die Standards teilweise in Rechnungshofberichten, jedoch werden die konkreten Erfüllungsmerkmale nicht gänzlich aufgelistet (vgl. u. a. BLRH 2018:

11.; Stadtrechnungshof Wien 2017: 41 ). In Tirol wurden neben den genannten Kriterien politische und organisationsinterne Maßnahmen gesetzt, um eine qualitätsvolle Dienst- leistung zu erreichen bzw. zu sichern, welche im nächsten Kapitel erläutert werden. Ferner wird auf die Entstehung des Grundversorgungsdienstleisters eingegangen.

6. Beschreibung der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) als