QUENSTEDT
Profil 14 Edhsberg, Waldenburg 623 750/248 650 (verlassene Gipsgrube) Trochitenkalk, 4,40 m aufgesohlossen
Anhydritdolomit,
Gesamtmachtigkeit
10,10 mHauptanhydntgruppe,
ca 10maufgesohlossenProfil15 W
Durrenberg,
Ober Hauenstein 623300/245
500(Bachrunse) Lettenkohle,3,40maufgesohlossenTrigonodusdolomit, Gesamtmaohtigkeit
19,40m Plattenkalk,Gesamtmaohtigkeit
16,00m Trochitenkalk,24,00maufgesohlossen
B.
Gliederung a) Anhydritdolomit
In der verlassenen
Gipsgrube
E BadWaldenburg (Profil 14) folgt
uber feingebanderten Gipsbanken
derHauptanhydntgruppe
ca. 1 mfetter, bituminoser,
schwarzer Ton. ImHangenden
setzt dann der 10 mmachtige Anhydritdolomit
mit dunn
gebankten, tonigen
Dolomiten ein.Gegen
obennimmtderTongehalt ab,
wahrend sich Rauhwackebander und vereinzelte
Gipshnsen
einschalten Im mitt- leren Abschnitt der Série sind die fur denAnhydntdolomit charaktenstischen,
dunkelbraunen bis schwarzen,gebanderten Silexlagen
zu beobachten.Ûber
dem Silexhonzontfolgen
zunachst 3 m dickgebankte, mittelkornige, beige Dolomite,
in denen eine
Lage
mit Schalenresten emer arten- und individuenarmenZwerg-
fauna beobachtet werden konnte Nebst kleinen
Gastropoden
konntenMyophona
curvirostns Schloth emend
Seebach, Myophonopis
gregana(Munster)
undein
Fragment
einerHahcyne (vgl Trumpy, 1957) festgestellt
werden Es handeltsich hierumdenerstenFundvon FossilienimMittleren Muschelkalk des schweize- nschen Jura Die Faunaist aufein 5 cm starkes, rotliches Schichtchen beschrankt und scheint nur ganz lokal entwickelt gewesen zu sein,
jedenfalls
konnte in denbenachbarten Aufschlussen mchts
Entsprechendes
beobachtet werdenDen oberen Abschluss des
Anhydntdolomites
bilden wiederdunnplattige
bisgrobschiefnge, hellbeige
Dolomiteb)
TrochitenkalkDer Trochitenkalk ist in einer
Machtigkeit
von23-26mentwickelt. Mit scharferGrenze, jedoch
ohneSpuren
eineslangeren Sedimentationsunterbruches,
setztuberdemAnhydritdolomit
der UntereTrochitenkalkmitdichtenbismittelkornigen,
grau-braunen,
5-40 cm dickgebankten
Kalken ein. Encnnitentrummer fehlen nochvollstandig,
dunne Schillbanke sind nur lokal entwickelt. 3-5 m uber der166 TAUL MERKI
Basis des
Hauptmuschelkalkes folgt
eine 10-40 cm starkeKalkbank,
die massen-haft
vollstândig
dolomitisierte Schalen und Schalenteile vonCoenothyris vulgaris (Schloth.)
fùhrt. DieserLeithorizont,
den wirCoenothyrisbank
nennenwollen,
kann beinahe iiber das ganze
Untersuchungsgebiet verfolgt
werden. AlsTypus-
lokalitât haben wir den Steinbruch N Benken
(Profil 38,
Schicht12) gewâhlt.
Das Leitniveau ist aber, auch im Gebiet zwischen
Meltingen
undWaldenburg,
nicht in allen Profilen festzustellen. Dies ist
verstândlich,
denn in dem durch starkeStrômungen bewegten,
seichten Meer des Trochitenkalkes kam es immer wiederzu lokaler, submariner Erosion zuvor sedimentierter Absàtze.Mit der
Coenothyrisbank
setzt der Obère Trochitenkalk ein. Er baut sich auf aus einer 19-22 mmâchtigen,
nichtgliederbaren Wechsellagerung
von Encri-nitenkalken, Schill-Trochitenkalken,
Bruchschillkalken und fein- bisgrobkôrnigen Kalken,
die vielfach von dolomitischenSchlieren, Frassgângen
undWiihlspuren durchzogen
sind.Zwischenlagen
von dolomitischenKalken biskalkigen
Dolomitensind ebenfalls festzustellen. Die
Bankung
der wechselvollenFolge
ist stetssauber,
5-40 cm dick, wobei sich zwischen den einzelnen Bânken stellenweise dùnnsteMergellagen
einschalten.Im obersten Abschnitt des Trochitenkalkes lassen sich Glaukonit fùhrende Bruchschillkalke beobachten; einzelne dieser Bânke kônnen ûber kurze Distanzen miteinander
parallelisiert
werden.c)
PlattenkalkAls Basis des Plattenkalkes kann, wie im
ùbrigen Untersuchungsgebiet,
derMergelhorizont aufgefasst
werden. In derGegend
vonMeltingen
bis Walden¬burg
finden wir eineeinzelne,
10-40 cm starkeMergellage,
aus der injedem
Auf-schluss diecharakteristischen Faziesfossilien
Pleuromyamusculoides (Schloth.)
undP.
elongata (Schloth.) geborgen
werden kônnen.Die
Mâchtigkeit
des Plattenkalkes nimmtvonW(Zullwil
22m)
gegen E(Ober
Hauenstein 15
m)
ab. Dièse Reduktion ist einerseits durch dasTiefergreifen
derFazies des
Trigonodusdolomites
und anderseits auch durch eine tatsâchlicheMâchtigkeitsabnahme bedingt.
Die
Folge
des Plattenkalkes kann nicht detailliertgegliedert werden;
wir kônnen nur einenlangsamen,
kontinuierlichen Wechsel in derAusbildung
derSedimente mit zunehmender
stratigraphischer
Hôhe feststellen. In den basalenSchichten,
im3-7,5
mmâchtigen
UnterenPlattenkalk,
treten noch immer Bruchschillkalkeauf,
die teilweise Glaukonit fùhren. Auch Encrinusliliiformis
hait sich noch im untersten
Plattenkalk,
an einzelnen Lokalitâten bis3,5
m iiber denMergelhorizont.
Assoziiert mit den letzten Trochitenkalken treten vielfach wieder Halbschillkalke mit dolomitisierten Schalenrestenauf,
in âhnlicher Aus¬bildung
wie dieCoenothyrisbank.
ImOberen Plattenkalk treten die Schillkalke immer mehrzurûck,wâhrend sich in zunehmendem Masse mehr oder
weniger
stark dolomitisierte Kalke ein¬schalten.
Einlagerungen
von Paketendùnngebankter
Kalke mitregelmâssigen,
dolomitischen
Fugen
lassenAnklânge
an dietypische Plattenkalkfazies,
welche imAargauer
und BaslerTafeljura auftritt,
erkennen.Silexkonkretionen,
wie wir sie aus dem Plattenkalk des Weissenstein-Gebietes beschriebenhaben,
sind in denDER OBERE MUSCHELKALK IMOSTLICHEN SCHWEIZER JURA 167
entsprechenden
Schichtenîm RaumeMeltingen-Waldenburg
nurvereinzelt anzu-trefîen.
d) Trigonodusdolomit
Die
Untergrenze
desTngonodusdolomits,
markiertdurch den Einsatz des fur dièse Formationtypischen,
undeuthch undhockeng gebankten
Dolomits mit denKalzitdrusen,
ist eine reineFaziesgrenze
und kann nur uber kurze Distanzen alssynchron angesehen
werden.Die
Machtigkeit
der Sériebetragt
îm GebietMeltingen-Waldenburg
und amOber Hauenstein 19-21 m. Bei Titterten
(Profil 9)
finden sich in den untersten 3 m desTngonodusdolormts vollstandig
dolomitisierteOolithe,
die alswesthchste Auslaufer desspater
zubesprechenden Eptinger
Ooliths betrachtet werden konnen.Abgesehen
von diesen oolithischen Partien sind die unteren 15 m desTngonodusdolormts
uberallgleichformig ausgebildet. beigefarbiger,
mittel- bisgrobkormger,
beimAnschlagen
bituminos nechender Dolomit mit Kalzitdrusen.Hin und wieder sind
Einlagerungen
vonunregelmassigen
Rauhwackebandern zubeobachten.
Ausgepragte Schichtfugen,
die sichinAbstanden von0,5-3
mfolgen,
lassen
zeitweiliges
Aussetzen der Sédimentation erkennen.Imoberen Teil der
Série,
4-5munterderObergrenze,
kannamOber Hauenstein(Profil 15)
eine ca 1 mmachtige
Bank eines Schill fuhrenden Dolomits beobachtet werden Weiter nordlich und westlich, im RaumeMeltingen-Waldenburg,
istdièses Niveau nicht entwickelt.
Die obersten 3-5 m des
Tngonodusdolomits
setzen sich ausbeigen, gut
ge¬bankten Dolomiten zusammen, die massenhaft
gebanderte,
graueSilexlagen
ent-halten. Dieser Honzont mit den Silexbandern stellt em
zuverlassiges
Leitmveaudar,
das im oberstenTngonodusdolomit
desFaltenjura
vom Weissenstein bis zurStaffelegg verfolgt
werden kanne)
LettenkohleDie Grenze zwischen
Trigonodusdolomit
und Lettenkohle ist stets scharf und wird durcheineeisenhaltige
Schwarte mitreichem Bonebedgebildet.
Die Lettenkohle wird
3,5-4,5
mmachtig.
Uber demHardground folgen
zu-nachst die
Esthenenschiefer, 0,5-2,5
m starkentwickelt,
die aus einerFolge
von schwarzen bis braunhchen,
schiefngen
Tonen und dunngebankten, beigen
Dolomiten bestehen.
Zwischenlagen
von dunnenRauhwackebandern sind ebenfallszu beobachten. Die Esthenenschiefer fuhren reichhch Zahne und
Fischschuppen,
in einzelnen Schichten auch Estheria minuta
(Goidf.)
undLingula
tenmssimaBronn.
DerAbschluss der Formation des Oberen Muschelkalkes wird durch den 1-4 m
machtigen
Grenzdolomitgebildet.
Er setzt mitfeinkornigen,
sehr selten fein-spatigen, gut gebankten
Dolomiten ein, die vielfach schwarze Dendriten aufKluftungs-
und Schichtflachen zeigen.Gegen
denGipskeuper
zu werden dieDolomite durch Rauhwacken ersetzt.
Bei Lauwil
(Profil 8)
und Oberdorf(Profil 12)
konnte die Grenzezumhangenden
Gipskeuper
beobachtetwerden. Uber denRauhwackelagen
des obersten Grenz- dolomitsfolgt,
ohne Anzeichen einesHiatus,
einefeinschichtige Wechsellagerung
168 PAULMEKKI
von grunen Tonen, grauen bis grunen,
feinsandigen
Schiefertonen undbeigen,
dolomitischen
Steinmergeln.
C. Literaturhinweise
Delhaes und Gfrth
(1912) geben
eine sehr summanscheBeschreibung
desOberen Muschelkalkes in der
Umgebung
vonReigoldswil.
Noch kurzer fasst sich Lehner(1920),
der sichunwesentlichenmit dem Hinweisbegnugt,
dass die Aus-bildung
des Obeien Muschelkalkes der weiterostlichfestgestellten entspncht
undauf
Muhlberg, Celliers,
Mandy und Villiers verweist. Auch Buxtorf und Christ(1936)
sowienoch Hauber(1960)
stutzen sich bei îhren kurzen Beschrei-bungen
der Formationvorwiegend
auf die um die Jahrhundertwende veroffent- hchten Schnften Muhlbergs.3.
Hauenstein—Staffelegg-Gebiet
(Eptingen—Lâuîelfingen—Kienberg—Benken—Densbiiren)
Der Obère Muschelkalk findet sich
aufgeschlossen
in derkomplexen
Falten-und
Schuppenzone
desUberschiebungsbereichs
desKettenjura
auf denTafeljura.
Der Kern der Antikhnale
Leutschenberg-Balmis-Fnedheim-Sagel
bildet ein sud-licheresMuschelkalkband.
A. Aufschliïsse Profil 16
Stamberg,
SEptingen628 625/248025 (Bachanschmtt)Lettenkohle, 4,50maufgeschlossen
Trigonodusdolomit, Gesamtmaohtigkeit22,40m Plattenkalk,5,90maufgeschlossen
Profil 17 Churzi, SEptingen629225/247650(Strassenaufschluss) Trigonodusdolomit,2,20maufgeschlossen
Plattenkalk,
Gesamtmachtigkeit
13,60m Trochitenkalk, 21,90maufgeschlossenProfil 18 Pt 647, &Eptmgen629175/247900(Strassenaufschluss) Tngonodusdolomit,14,55maufgeschlossen
Plattenkalk, 9,90maufgeschlossen
Profil 19 Gsieggraben7),S
Laufelfmgen
631675/248350(Bachtobel) Trochitenkalk,10,40maufgeschlossenAnhydntdolomit,
3,00maufgeschlossenProfil20