QUENSTEDT
Profil 21 Gsieggraben'), S Laufelfmgen 631 700/248 425 (Bachtobel) Lettenkohle, 0,20 m aufgeschlossen
168 PAULMEKKI
von grunen Tonen, grauen bis grunen,
feinsandigen
Schiefertonen undbeigen,
dolomitischen
Steinmergeln.
C. Literaturhinweise
Delhaes und Gfrth
(1912) geben
eine sehr summanscheBeschreibung
desOberen Muschelkalkes in der
Umgebung
vonReigoldswil.
Noch kurzer fasst sich Lehner(1920),
der sichunwesentlichenmit dem Hinweisbegnugt,
dass die Aus-bildung
des Obeien Muschelkalkes der weiterostlichfestgestellten entspncht
undauf
Muhlberg, Celliers,
Mandy und Villiers verweist. Auch Buxtorf und Christ(1936)
sowienoch Hauber(1960)
stutzen sich bei îhren kurzen Beschrei-bungen
der Formationvorwiegend
auf die um die Jahrhundertwende veroffent- hchten Schnften Muhlbergs.3.
Hauenstein—Staffelegg-Gebiet
(Eptingen—Lâuîelfingen—Kienberg—Benken—Densbiiren)
Der Obère Muschelkalk findet sich
aufgeschlossen
in derkomplexen
Falten-und
Schuppenzone
desUberschiebungsbereichs
desKettenjura
auf denTafeljura.
Der Kern der Antikhnale
Leutschenberg-Balmis-Fnedheim-Sagel
bildet ein sud-licheresMuschelkalkband.
A. Aufschliïsse Profil 16
Stamberg,
SEptingen628 625/248025 (Bachanschmtt)Lettenkohle, 4,50maufgeschlossen
Trigonodusdolomit, Gesamtmaohtigkeit22,40m Plattenkalk,5,90maufgeschlossen
Profil 17 Churzi, SEptingen629225/247650(Strassenaufschluss) Trigonodusdolomit,2,20maufgeschlossen
Plattenkalk,
Gesamtmachtigkeit
13,60m Trochitenkalk, 21,90maufgeschlossenProfil 18 Pt 647, &Eptmgen629175/247900(Strassenaufschluss) Tngonodusdolomit,14,55maufgeschlossen
Plattenkalk, 9,90maufgeschlossen
Profil 19 Gsieggraben7),S
Laufelfmgen
631675/248350(Bachtobel) Trochitenkalk,10,40maufgeschlossenAnhydntdolomit,
3,00maufgeschlossenProfil20
Gsieggraben'),
SLaufelfmgen
631675/248
175(Bachtobel)DER OBEREMUSCHELKALKIMOSTLICHEN SGHWEIZER JURA
Profil23 Pfmgsterlenaoher,NE Wisen 634550/249950(Stembruch) Plattenkalk, 4,60maufgeschlossen
Troohitenkalk, 15,80m
aufgeschlossen
Profil24 Wissbrunn,SE Zeghngen636 250/251300(Gipsgrube) Tngonodusdolomit,7,00m
aufgeschlossen
Plattenkalk,
Gesamtmachtigkeit
16,90m Troohitenkalk, Gesamtmachtigkeit21,40m Anhydntdolomit, Gesamtmachtigkeit 9,60m Hauptanhydntgruppe, ca.40maufgeschlossenProfil25 Leutschenberg (Westfuss) 636950/251250 (Strassenaufschiuss) Plattenkalk, 7,80maufgeschlossen
Troohitenkalk, Gesamtmachtigkeit21,40 m Anhydntdolomit,8,20maufgeschlossen
Profil26 Weid,WSchafmatt637450/252175 (Strassenaufschiuss) Troohitenkalk, 5,90maufgeschlossen
Anhydntdolomit, 10,10maufgeschlossen
Profil27 Bachtobel NNW Rohr 638 725/251 500(verlassener Stembruch) Plattenkalk, 4,60maufgeschlossen
Troohitenkalk, 7,70maufgeschlossen
Profil 28 Bachtobel NNW Rohr 638675/251 475(Grube)
Tngonodusdolomit,
17,40maufgeschlossen
Profil 29
Kienberg
640000/254
125(verlassener Stembruch) Troohitenkalk, 12,00maufgeschlossenAnhydntdolomit, 11,30m
aufgeschlossen
Profil 30 NWSalhof640 710/253860(Stembruch) Plattenkalk, 10,30 maufgeschlossen Trochitenkalk, Gesamtmachtigkeit22,10m Anhydntdolomit,3,00maufgeschlossen Profil 31 NW Salhof640800/253820(Strassenbord)
Lettenkohle, 2,40maufgeschlossen Tngonodusdolomit,6,30maufgeschlossen Profil32 N Salhof640980/253 890(verlassene Grube)
Tngonodusdolomit,ca. 20m,nurunzusammenhangend aufgeschlossen Trigonodusdolomit,1,80maufgeschlossen
Plattenkalk, 3,40maufgeschlossen
Profil33 Burg,Pt. 744,6 641675/255075(Strassenaufschiuss) Tngonodusdolomit,3,70maufgeschlossen
Plattenkalk,
Gesamtmachtigkeit
12,90m Troohitenkalk, 17,00maufgeschlossenProfil34 NWFnedheim 641775/252250(Strassenaufschiuss) Trigonodusdolomit,8,30maufgeschlossen
Plattenkalk, 5,80maufgeschlossen
Profil35 Ramsflue 642
390/252
340(naturhcher Annss) Troohitenkalk, 11,30maufgeschlossen
Anhydntdolomit,ca 7maufgeschlossen Profil 36 NWEmolte 642280/254240(naturhcher Annss)Tngonodusdolomit,ca. 12m
aufgeschlossen
Plattenkalk, 5,70maufgeschlossen Profil37 NEPilgerhof
642960/254
020(Bachtobel)Plattenkalk, 7,80maufgeschlossen Troohitenkalk, 16.30m
aufgeschlossen
170 PAULMERKI
Profil 38 N Benken 644100/255090(verlassener Stembruch) Trochitenkalk, 14,50maufgesohlossen
Anhydntdolomit,
1,50maufgesohlossen Profil39 Bankerjoch644375/253900(kleineGrube)Tngonodusdolomit,1,90maufgeschlossen Plattenkalk,0,50m
aufgeschlossen
Profil40 Riepel, SE Bankerjoch645125/253750(Gipsgrube) Plattenkalk,13,60maufgeschlossen
Trochitenkalk, 1,60maufgeschlossen
Profil41 Rohregg,WAsp645 500/255060 (kleme Grube) Lettenkohle,3,30maufgeschlossen
Profil 42 Uselmatt,NEAsp646425/255200(Stembruch) Plattenkalk,4,40maufgeschlossen
Trochitenkalk,Gesamtmachtigkeit23,40m Anhydntdolomit,1,50maufgeschlossen
B.
Gliederung a) Anhydritdolomit
Die Dolomite des obersten Mittleren Muschelkalkes erweisen sich îm ganzen
Untersuchungsgebiet bezughch Machtigkeit
undAusbildung
als ausserst bestan-diges Schichtghed.
Uber der
Hauptanhydntgruppe folgen
10 m(Prohl 24)
bis 12 m(Profil 29) gut
undmeistdunnplattig gebankte, beige Dolomite,
dieîmHauenstein-Staffelegg-
Gebiet absolut fossilleer sind
Einlagerungen
von Rauhwackebandern und mehrtonige
Dolomiteîm basalen Teil der Série lockern dieEinformigkeit
desAnhydrit-
dolomits etwas auf. Die schonvorgangig
beschnebenen,
dunkelbraunen bis schwar-zen Silex sindin der
Regel
aufeinen 3 6mmachtigen,
mittleren Teil der Schicht- gruppebeschrankt,
wahrend sie beiZeglingen (Profil 24)
von der Basis der Sériebis
knapp
unter dieObergrenze durchgehen.
Die Dolomitbanke îm unmittelbarenLiegenden
des Trochitenkalkes erscheinen oft leicht rosagefarbt.
b)
TrochitenkalkDer Trochitenkalk erreicht eine
Machtigkeit
von 21-24 m. Wahrend westhchvon
Zeglingen
derAnhydntdolomit
direkt vonfein- bisgrobkormgen
Kalken ohne Trochiten und Schilluberlagert wird,
lasst sich vonZeglingen
nach E,verfolgbar
bis ins
Staffelegg-Gebiet,
als Basis des Unteren Trochitenkalkes eine0,2-1,5
m starkeLage
von Schill-Trochitenkalk beobachten Dièse Basale Tro- chitenbank(Typuslokahtat- Weid,
WSchafmatt,
Profil26,
Schichten13-15),
die ebenfalls konkordant den Dolomit der obersten
Anhydntgruppe uberlagert,
stellt wohl einen
regionalen,
sudhchen Auslaufer deslangs
des Rheinsverfolg-
baren Basaloohthsin etwasanderer
Ausbildung
darIm
Hangenden
der Basalen Trochitenbankoder,
wo dièse nicht entwickelt ist, direkt uber demAnhydntdolomit, folgen 4,5-9,5
mfeinkornige
biskornige,
10-50 cm dick
gebankte
Kalke, die nur genngeMengen
organogenen Détritus enthalten. DunnsteMergellagen
trennen vielfach die einzelnen Banke und lassen dieSchichtfugen
deuthch hervortreten.DER OBERE MUSCHELKALK IM OSTLICHEN SCHWEIZER JURA 171
Der Obère I rochitenkalk setzt, wie îm ganzen
Untersuchungsgebiet,
mitdem Leithonzont der
Coenothyrisbankein
Esfolgt
eine 14 17 mmachtige Wechsellagerung
vonBruchschillkalken,
die in wechselndenMengen
Encriniten- restefuhren, femkornigen
bisgrobkornig-arenitischen
Kalken, bankweise mitDolomitisierungserscheinungen,
und dolomitischen Kalken biskalkigen
DolomitenDer
prozentuale
Anteil dereigenthchen
Trochitenkalke am Aufbau der Schicht-folge
ist îmHauenstein-Staffelegg-Gebiet
nurwenig geringer als weiterwesthch,
îm Raume
Meltingen-Waldenburg
Rundhche und
wulstige Kalzit-Silexkonkretionen,
die vielfach einen sekundar wiederentsilifizierten, kreidigen,
weissen Kern zeigen, sind îmmittleren Teil der Série stellenweisehaufig,
besonders in derGegend
zwischen Salhof und BenkenIm obersten Teil der Formation schalten sich die fur die Grenzzone Trochiten-
kalk/Plattenkalk
leitenden Glaukonit fuhrenden Bruchschillkalke und Calcareniteein
c)
PlattenkalkDerMergelhonzont(rypuslokahtat
NWSalhof,
Profil30,
Schichten77-87),
mit dessen Auftreten wir die
Untergrenze
des Plattenkalkes definierthaben,
be- steht imHauenstein-Staffelegg-Gebiet
aus einem bis mehreren, 5-30 cm starkenBandernvon braunen
Mergeln,
die nebenPleuromyen
und Hoernesiengelegenthch
auch Ceratitenfuhren Auf Salhof
(Profil 30)
und NEPilgerhof (Profil 37)
konntenaus diesem Niveau einige Bruchstucke von Acanthocerahtes compressus Phil ge-
borgen
werdenDer
Plattenkalk,
13-17 mmachtig,
ist ahnlichausgebildet
wie un RaumeMeltingen Waldenburg
Wirtrennenauch hier einen Unteren Plattenkalkab,
der 5-8mmachtig
wird und sichhthologisch
noch engandenliegenden
Trochiten-kalk anschhesst Im Oberen Plattenkalk treten die Schillkalke starkzuiuck, undwirkonneneine
Folge
von leicht bisvolhg
dolomitisierten Kalkenbeobachten,
die stellenweise zahlreich die schon ofterwahnten,
rundhchen Kalzit-Silexkon- kretionen fuhren Abweichend von der sonst ubhchenAusbildung
der Série imFaltenjura,
ist im Gebiet vonEptingen
der oberste Plattenkalk alsKomplex
vondunnplattig gebankten
Kalken mitregelmassigen,
dolomitischenZwischenlagen
entwickelt
Die oolithische Fazies des unteren
frigonodusdolomites greift
im Raum zwi¬schen
Zeghngen
und derStaffelegg
bis in den obersten Plattenkalk hinunterInfolge
der starkenDolomitisierung
ist die pnmare Struktur der Sedimente nur mehr im Dunnschliffzu erkennen Intéressant sind die auf Seite 154 beschnebenenSilexknollen,
die sich in diesen Schichten finden(Fig
5, TafII)
Das Niveau mitdiesen
spezifischen
Konkretionen stellt un obersten Plattenkalkeinengut verfolg-
baren, 0,3 2 mmachtigen
Leithonzontdar,
der imFaltenjura
vonZeghngen
biszum
Bankerjoch
durchzuziehen scheint(Profile 24,
32,33,
31,36, 39) d)
1rigonodusdolomiL
Mit dem Einsatz der
volhg
dolomitischen Fazies haben wir die Grenze zumliegenden
Plattenkalk gezogen Der 20-23 mmachtige Tngonodusdolomit
lasstsich indrei Abschnitte
ghedern
AlstiefsterKomplex
sind zunachst 3-8 mmittel-172 PAUL MERKI
bis
grobkormge, beige,
porose Dolomite zubeobachten,
die oohthischausgebildet
sind. Die umknstallisierten Ooide finden
sich,
nur lose miteinanderverkittet,
inNestern
angereichert
odermscharfbegrenzten Banken,
diemitnichtoolithischen, grobkormgen
Dolomitenwechsellagern.
Es kann also kaum von einemgeschlos-
senen
Oohth-Komplex gesprochen
werden.Die oohthische Fazies des basalen
Tngonodusdolomites
setzt îm W in derGegend
von Liedertswil und Titterten ein und kann gegen E bis insStaffelegg-
Gebiet
verfolgt
werden. Wir bezeichnen diesenSchichtkomplex
alsEptinger Oolith,
da er in derGegend
vonEptmgen (Typuslokahtat Stamberg,
Profil 16,Schichten
8-14)
besonders schon und bis 8 mmachtig
entwickelt ist.Bemerkenswert bei der
allgemeinen
Fossilarmut des unterenTrigonodus-
dolomites ist ein Fund von
Coenothyns vulgaris (Schloih.)
aus den basalen Schichten der Série(Profil 39,
Schicht4)
Es handelt sich um eine eher kleineForm,
beinaherund,
mit schwachuberbogenem Wirbel,
kleinem Stielloch und HacherWolbung.
Das Vorkommen von Terebrateln miTngonodusdolomit
istsehr selten.
Im
Hangenden
desEptinger
Oolithsfolgen
13-16 mbeige,
porose, fein- bismittelkornige Dolomite,
in denen massenhaft weisse bis leicht violettgefarbte
Kalzitdrusenzu beobachten sind Die
Bankung
desKomplexes
ist nicht sehr aus-gepragt,
und diehockengen
Schichtflachen sind vielfach mit einer braunlichen bis schwarzen Tonhautuberzogen.
DieEinformigkeit
der Série wird stellenweise durchEinlagerungen
von Rauhwackebandern und, im obersten Teil, durch Halb-schill-Lagen unterbrochen,
die eine artenarme Fauna fuhren:Bakevelha costata
(Schlotheim) Mytilm'! gibbus
AlbertiTngonodus sandbergen
Aibi ruMyophoria laevigata
AlbertiMyophoria goldfussi
AlbfriiMyophorwpis
cf. incrassata(Munster)
Worthema alemannica Hlrb
kleine,
unbestimmbareGastropoden
Den oberen Abschluss des
Tngonodusdolomites
bilden 1,5-4 mgut gebankte
bis
dunnplattige Dolomite,
dieschichtparallel gelagerte, gebanderte,
weisse undschwarze
Silexlagen
enthaltene)
LettenkohleDas
Bonebed,
das dieUntergrenze
der Lettenkohlemarkiert,
ist uberall deut- hch entwickelt. DieEsthenenschiefer,
die0,4-1
mmachtig werden,
zeigen dieim osthchenFaltenjura
ubhcheAusbildung
Der
Grenzdolomit,
derin semerMachtigkeit
zwischen 2 und 4mschwankt,
bestehtaus einerFolge
vongut gebankten,
zumTeiltonigen, hellbeigen Dolomiten,
dunnen
Tonzwischenlagen
und Rauhwackebandern. Auf Salhof(Profil 31)
ist derganze Grenzdolomit als Rauhwacke
entwickelt,
wahrend 5 km weiter ostlich, beiAsp (Profil 41),
Rauhwacken nur im unmittelbarenLiegenden
desGipskeupers
zu beobachten sind. Die unteren Schichten des
Grenzdolomits,
die mit einemBonebed uber den Estherienschiefern einsetzen, fuhren dort in einzelnen Banken
DER OBERE MUSCHELXALKIM OSTLICHEÎf SCHWEIZEBJURA 173
eineLamelhbranchierfauna mit kalzitisch erhaltenen Schalen. Bei den auftretenden Muscheln handelt es sich um
Muschelkalkformen,
zum Teil aber um sehr grosseExemplare (Fig.
1, Taf.II)-
Lima stnata
(Schlotheim)
Hoernesia sociahs
(Schlotheim) Myophona
mtermedia SchaurothMyophona goldfussi
AlbertiDie Grenze zum
hangenden Gipskeuper
lasst sich am Einsetzen vonfarbigen
Tonen und
siltigen
Schiefertonenerkennen,diemitdunnenSteinmergel-
und Rauh-wackebandern
wechsellagern.
C. Literaturhinweise
Eine brauchbare
Stratigraphie
des Oberen Muschelkalkes îm Gebiet Walden-burg-Hauenstein-Staffelegg
hat um die Jahrhundertwende F. Muhlberg(1889, 1901, 1908, 1915) ausgearbeitet (siehe
S143)
SeineBeobachtungen kehren,
mit wenigenErganzungen,
in denlokalen,
mehr die Tektonikberucksichtigenden
Ar-beiten
kontemporarer
undspaterer
Autoren immer wieder. Wir erwahnen Cel¬liers
(1907),
Mandy(1907)
und Villifrs(1907),
die in derUberschiebungszone
des
Faltenjura
auf denTafeljura
zwischenWaldenburg
und Unterem Hauensteingearbeitet
haben. Noch Thornburg(1925),
der sich dieAufgabe gestellt hatte,
diekomplexe Verschuppung
desHauptmuschelkalkes
îm GebietLaufelfmgen-
Unter Hauenstein zu
analysieren,
schreibt- «Auf dieallgemeinen stratigraphischen
Verhaltnisse naher einzutreten,
hegt
kein Grund vor, MuhlbergsErlauterungen
zur Hauensteinkarte enthalten ailes Wesenthche.» Auch Hauber
(1960)
stutztsich bei semer kurzen
Beschreibung
des Muschelkalkes îm GebietReigoldswil- Eptingen
vornehmhch auf die Arbeitenvon Muhlberg.4. Gebiet Schinznach—Schëmbelen—Badcn
Die
Uberschiebungszone
des Falten- auf denTafeljura,
die sichvorwiegend
aus
aufgestauten
undverschuppten Komplexen
des Mittleren undOberen Muschel¬kalkeszusammensetzt, lasst sich ostlichvon Densburen noch bis nach Schinznach
verfolgen
und vereinfacht sich dann zu einerAntiklmale,
deren Muschelkalkkernlangs
der AchseHabsburg-Hausen-Schambelen-Baden aufgeschlossen
ist. DieAntiklmale,
inderen Kernnurnoch derKeuper
sichtbarist,setztsichweiternach Einder
Lagern
fort Ein sudhcheres Muschelkalkbandzweigt
ostlichvonDensburenvon der
llberschiebungszone
ab und lasst sich als Kern einerAntiklmale,
deren Nordschenkel uberfahrenwurde,
bis nach Schinznach-Dorfverfolgen
A. Aiifschliisse
Profil 43 W Schinznach Dorf652200/255325 (Strassenaufschluss) Plattenkalk, 2,10maufgeschlossen
Trochitenkalk,19,40maufgeschlossen
Profil44 Bozhalden,N Bahnhme653125/256550 (verlassener Stembruoh) Plattenkalk, 13,70m
aufgeschlossen
174 PAUL MERKI
Profil45 Schinznach Bad655000/256725 (Bahneinschmtt) Tngonodusdolomit,3,40maufgeschlossen Plattenkalk,
Gesamtmachtigkeit
17,20m Trochitenkalk,Gesamtmaohtigkeit
23,90mAnhydntdolomit,
4,50maufgeschlossen Profil46 Hausen658575/257200
(verlassener Steinbruch)Troclutenkalk 18,70m aufgeschlossen
Profil47 Schambelen,NW Birmenstorf659450/257200 (verlassener Steinbruch) Plattenkalk,14,70m
aufgeschlossen
Trochitenkalk,16,90m
aufgeschlossen
Profil48 Schambelen,NWBirmenstorf659350/257150 (naturhcher Annss) Basale Schichten desGipskeupers
Lettenkohle, Gesamtmachtigkeit6,20m Tngonodusdolomit,1,20maufgeschlossen
Profil 49 Brunnacher, SE Gebenstorf661375/258550 (verlassener Steinbruch)
Trigonodusdolomit,
3,50maufgeschlossenPlattenkalk, Gesamtmachtigkeit15,70m Trochitenkalk, 23,00maufgeschlossen Profil50 Hageler,W Baden663225/258975 (Bachtobel)
Basale Schichtendes Gipskeupers Lettenkohle, Gesamtmachtigkeit2,90m Tngonodusdolomit, Gesamtmachtigkeit23,00m Plattenkalk, 11,90maufgeschlossen
B.
Gliederung a) Anhydritdolomit
Wie in verschiedenen kleinen Aufschlussen beobachtet werden
konnte,
ist derAnhydntdolomit
auchîm Gebiet zwischen Schinznach und Badenin ubhcher Aus-bildung
entwickeltdunnplattig gebankte, mittelkornige, beige,
fossilleere Dolo¬mite, die
lagenweise gebanderte
Silex fuhrenEmschaltungen
von dunnen Rauh- wackebandern sind ebenfalls festzustellen DieMachtigkeit
der Série durfte 10 mnicht
ubersteigen,
N derHabsburg
konnten 8 mgemessen werden.b)
TrochitenkalkDer Trochitenkalk, 24 m
machtig, uberlagert
konkordant denAnhydrit-
dolomit. DerUntere Trochitenkalk
wirdgebildet
durch8-9,5
mgut gebankte,
zum Teil dolomitisierte Kalke mit dunnsten
Mergelzwischenlagen. Organogener
Détritusfehlt fast
vollig.
Der Obère TrochitenkalksetztmitderCoenothyris-
bankein, dieineinzelnenProfilen sehr schon entwickeltist, stellenweise aber auch fehlen kann. Es
folgt
eine 14-16 mmachtige Wechsellagerung
von Bruchschill-kalken,
die in wechselndenMengen
Encnnitenrestefuhren,
mehr oder weniger stark dolomitisierten Kalken undkalkigen
Dolomiten. Derprozentuale
Anteil derTrochiten- und Schillkalke am Aufbau der
Schichtfolge
ist dabeigegenuber
west-hcheren Teilen des
Faltenjura
wesenthch gennger. Bemerkenswert ist ferner die starke, sekundareDolomitisierung
desTrochitenkalkes,
die sich in osthcher Rich-tung
rasch intensiviert. Bei Schinznach-Bad(Profil 45),
noch deuthcher an der Schambelen(Profil 47)
und beiGebenstorf,
schalten sichmachtige Komplexe
DEE OBEREMUSCHELKALKIMOSTLICHEN SCHWEIZERJURA 175
von
grobkornigen,
porosen,beigen,
dolomitischen Kalken und Dolomiten zwischen den ehersparlich
vorhandenen Schill- und Trochitenbankenein,
die ihrerseits selbst vielfach dolomitisiert worden sind.Im obersten Abschnitt des Trochitenkalkes sind dunne
Mergelzwischenlagen
und Glaukonit
fuhrende,
teilweise dolomitisierte Bruchschillkalke und Calcarenitezu beobachten.
c)
PlattenkalkDer
Mergelhorizont
des basalen Plattenkalkes findet sich bei Schinznach- Dorf(Profil 43)
nochtypisch ausgebildet,
wo auch 5Exemplare
von Ceratites(Acanthoceratites)
compressus Phil.gefunden
werden konnten. Weiter ostlich ist dasMergelniveau
kaum mehr entwickelt. Die Zone der Glaukonit fuhrenden Kalke und das Verschwinden von Encrinusliliiformis
Lam. erlaubt aberdennoch,
die GrenzeTrochitenkalk/Plattenkalk festzulegen.
Der untere Teil
(3-6 m)
des total 16-17 mmachtigen
Plattenkalkes bestehtaus einer
Wechsellagerung
von teilweise Glaukonitfuhrenden, mehr oderweniger
stark dolomitisierten Bruchschillkalken und
beigen, grobkornigen,
dolomitischen Kalken biskalkigen
Dolomiten.ImOberenPlattenkalktretendie
Schillsedimentefastganzzuruck,wahrend
dolomitische Kalke und Dolomite dominieren, die in der
Gegend
um Schinznachin
dicken,
teilweise bis 2 mmachtigen
Banken auftreten undwulstige
bis rund-liche Kalzit-Silexkonkretionen fuhren. Im
SE-Zipfel
desUntersuchungsgebietes (Profile
47, 49,50)
fehlen dièse Konkretionenwieder,
und der 11-14 mmachtige
Obère Plattenkalk ist als
Folge
von 10-30 cm dickgebankten, grobkornigen,
porosen Dolomiten und stark dolomitischen Kalken, die durch
schichtparallel angeordnete
Reihen von Lochern und Kalzitdrusenausgezeichnet sind,
ent¬wickelt.Vereinzelt
eingestreute
Halbschillbànke enthalten zuweilen noch bestimm- bare Fossihen:Coenothyris vulgaris (Schlotheim)
Hoernesia socialis
(Schlotheim)
Lima striata
(Schlotheim)
Entoliumdiscites
(Schlotheim) Myoconcha
laevis PhilippiEnantiostreon
difforme (Schlotheim) Myophoria
intermedia SchaurothPemphix
sueuri DesmarestDa der ganze Plattenkalk im Raume
Brugg-Baden
in fastvollig
dolomitischer Fazies entwickelt ist, ist es nichteinfach,
eine Grenze gegen denTrigonodus-
dolomitzu definieren. Wir ziehen die
Trennungslinie
mit denAuftreten der letzten Schillbander und dem Einsetzen von undeutlich undhockerig gebankten
Dolo¬miten. Es sei aber darauf
hingewiesen,
dass man aus Grunden derlithologischen Ausbildung
denTrigonodusdolomit
auch mit der Oberkante des Unteren Platten¬kalkes einsetzen lassen konnte
(vgl. Fig. 5,
S.212).
d) Trigonodusdolomit
Der 20-23 m
machtige Trigonodusdolomit
setzt an der Basis mit vielfachhockerig
und undeutlichgebankten, grobkornigen, beigen,
leicht verwitternden176 PAULMERKI
Dolomitenein, die
systemlos
îm Gestein verteilte Kalzitdrusen und teilweise auch rundhche Kalzit-Silexkonkretionen fuhren. Die Schichtflachen sind zum Teil mit schwarzen und braunen Tonhautenuberzogen.
In hoheren Schichten der Série schalten sich
haufig unregelmassig begrenzte
Banke und Linsen von Rauhwacke ein, und îm obersten Abschnitt sind lokal Schalentrummerfuhrende, rotlich
gefarbte
Dolomiteanzutreffen, mitBakevelha costata
(Schloiheim)
Entohum discites
(Schlotheim) Myophoria
germanica HohenstfinMyophoria goldfussi
Albertie)
LettenkohleDie 3-6 m
machtige
Lettenkohle setzt auch îm ostlichstenFaltenjura
mitdem Grenzbonebed ein. Als untere
Abteilung folgen
zunachst die Estherien¬schiefer,
1-1,5 mmachtig,
die ausdunkelgrauen,
braunen undhellgrunen, schiefngen
Tonen bestehen,die,
nebenFischschuppen
und Zahnresten,lagenweise
Esthena minuta
(Goldfuss)
fuhren Die einzelnenTonplattchen
sind oft durch limonitische Krusten miteinander verbacken. AlsEinschaltungen
sind Dolomit-banklein mit
Myophoria goldfussi
Alberti zu beobachten.Im
Grenzdolomit,
der1,5-5
mmachtig wird,
treten tonreiche Sedimente fastvollstandig
zuruck. AlsHangendes
der Estherienschieferfolgen
zunachstbeige,
fein- bismittelkornige, gut gebankte
Dolomite, die vielfach schwarze Den- dnten aufBankungs-
und Kluftflachen zeigen. Den oberenAbschluss des Schicht-gliedes
bildendicke, unregelmassige Rauhwackelagen,
deren Kalzitnetzwerk neben Dolomitbrockenauch Paketchenvongrunem Ton umschhesst.Die Lettenkohle wird
uberlagert
von grauen und grunen, selten rotlichen,siltigen
Tonen, die dem unterstenGipskeuper
zuzuordnen sind.C. Literaturhinweise
Der ObèreMuschelkalk im Raume Schmznach-Baden erfuhr durch F Muhl-
berg
(1902, 1905)
eine kurzeBeschreibung.
Dass dieMachtigkeitsangaben
be-treffend den
Hauptmuschelkalk (im
Sinne Muhlbergs = Trochitenkalk + Plat-tenkalk)
dabei um ethches tiefer als die tatsachhchen Wertesmd,
mag daherkommen,
dass der Autor die starkeDolomitisierung
des Plattenkalkes nicht er-kannte und dièse Série teilweise mit hoheren Teilen der
Schichtfolge
verwechselte.Dagegen gibt
Muhlberg dieMachtigkeit
derLettenkohle mit 7-14 m zuhoch an, weil er, durch die schlechten Aufschlusse westhch Badenirregefuhrt,
die Rauh-wacken,
die hier im oberstenTngonodusdolomit haufig auftreten,
offensichthch derLettenkohle zuordnete.Senftleben
(1923)
beobachtete sudhch derKappelerhofe (entspncht
unseremProfil
50) nchtig
die starkeDolomitisierung
des oberen Trochitenkalkes und des Plattenkalkes. Der Autor kannte aber wahrscheinlich die sonst ubliche fazielleEntwicklung
dieserSchichtfolge
imOstjura
zu wenig, um auf die Besonderheit îhrerAusbildung
imRaumeBrugg-Baden
aufmerksam zuwerden.DER OBFRE MUSCHELKALK IM OSTLICHENSOHWEIZERJUBA 177
5. Westlicher Teil des
Tafeljura (Basel
—Frick)
Der sudhche Sedimentmantel des Schwarzwaldmassivs
zeigt
ein flaches Ge- falle nach S, so dass wir, vomFaltenjura
nachNgehend,
nach und nachinstrati-graphisch
tiefere Formationengelangen.
Scharen von NNE SSW streichendenVerwerfungen bedingen
emeausgepragte Horst/Graben-Landschaft.
Der ObèreMuschelkalk findet sich in einem 4-15 km breiten Band
langs
des Rheinesaufge-
schlossen. Wir
verfolgen
die Série vorerst von Base! weg nach E,langs
des Sud-randes der
Dinkelberge
und auf der linken Seite des Rheines bis zum Tal derSisseln,
die dieHauptmuschelkalk-Platte
nordhch von Frick auf îhremWeg
zumRhein durchschmtten hat.
A. Aufschlûsse Profil51 EWyhlen 619700/266550 (Stembruch)
Plattenkalk, 9,20maufgeschlossen Trochitenkalk, Gesamtmachtigkeit25,90m
Anhydntdolomit,
2,40maufgeschlossenProfil52 Kraftwerk
Augst-Wyhlen
620400/265150 (ehemabge Baugrube desKraftwerkes) Aufnahme C.Disler(1914, S 67)Tngonodusdolomit,
2,00maufgeschlossen Plattenkalk, 9,20maufgeschlossenProfil 53
Augst
621125/264900 (BachbettderErgoh,heuteteilweiseemgestaut) Aufnahme C Disler(1914, S 68)Lettenkohle, 3,30maufgeschlossen
Trigonodusdolomit, Gesamtmachtigkeitca 20m Plattenkalk, 0,90maufgeschlossen
Profil54 Tempelhof, SAugst 621075/264150 (BachbettderErgolz,heute durchSchotterablage-
rungenemgedeckt)
Aufnahme C Disler(1914, S 74) Lettenkohle, 4,50maufgeschlossen Tngonodusdolomit,1,00maufgeschlossen
Profil55 SKaiseraugst621650/265175 (verlassenerStembruch) Plattenkalk, 6,50m aufgeschlossen
Trochitenkalk,4,60maufgeschlossen
Profil56 Talhof,E Giebenach623950/264025 (verlassenerStembruch) Trigonodusdolomit,6,50maufgeschlossen
Plattenkalk, 18,20maufgeschlossen
Profil 57 SWKarsau626500/270475 (verlassener Stembruch) Plattenkalk, 18,70maufgeschlossen
Profil58 Burgstell,Rhemfelden626425/267150 (SudseitedesInselchens) AufnahmeC Disler(1914,S 60)
Trochitenkalk,24,60maufgeschlossen
Anhydritdolomit,
0,50maufgeschlossenProfil59 Angi,zwischen Rhemfelden undMagden 627500/265300 (Stembruch) Aufnahme C Disler(1914, S 63)
Plattenkalk, 12,50maufgeschlossen Trochitenkalk,6,20maufgeschlossen
Profil60 Bmzholden,WBuus631075/261800 (Bachtobel) Trochitenkalk, 17,50maufgeschlossen
Anhydntdolomit,0,40maufgeschlossen
FCLOGAE GEOL HELV 54, 1- 1961 1-
178 TATTLMERKI
Profil61 Buus
631850/261600
(verlassener Steinbruch) Plattenkalk,8,90maufgesohlossenTrochitenkalk, 14,00 maufgesohlossen
Profil62 NWegenstetten637125/261450 (verlassener Steinbruch) Plattenkalk, 26,60maufgesohlossen
Trochitenkalk,1.60maufgesohlossen
Profil63 Winterholden,zwischenSchupfartundObermumpf. 638900/263200 (Steinbruch) Plattenkalk, 4,60maufgesohlossen
Trochitenkalk, 17,80maufgesohlossen
Profil64 Wuesti, SSchupfart 639475/261875 (Bachtobel) AufnahmeL.Bbaun(1920, S. 197);modifiziert
Lettenkohle,4,10maufgesohlossen Trigonodusdolomit,ca. 5maufgesohlossen
Profil65 Boll,W Eiken640825/264500 (verlassener Steinbruch) Trigonodusdolomit,6,60maufgesohlossen
Plattenkalk, 5,60maufgesohlossen
Profil66 Seckeberghôf, SE Eiken642325/263625 (verlassener Steinbruch) Plattenkalk,20,90maufgesohlossen
Trochitenkalk, 1,60aufgesohlossen
B.
Gliederung a) Anhydritdolomit
Gute Aufschlûsse im Mittleren Muschelkalk fehlen zurzeit. Die
Bohrproiile
aus dem Gebiet zwischen Pratteln und
Frick,
die uns von den Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen in zuvorkommender Weise zur Einsichtnahme ûberlassen wordensind, signalisieren
eineMàchtigkeit
desAnhydritdolomits
vonmeist 8-12m, aber auch biszu 25 m. Die
Untergrenze
der Série ist nichtgenau zudefinieren;
es besteht ein kontinuierlicherUbergang
von den hôheren Teilen derHauptanhydritgruppe,
wo sich gegen oben mehr und mehr dolomitische Stein-mergel einschalten,
zumAnhydritdolomit,
wo der Gehalt anpelitomorphen
Be-standteilen fast
gânzlich
zurucktritt. Bei derInterprétation
derSpiïlungsrûck-
stânde
môgen
zumTeil solche, stark karbonatischeKomplexe
der oberenHaupt¬
anhydritgruppe
zumAnhydritdolomit geschlagen
worden sein.Die
Ausbildung
desAnhydritdolomits
unterscheidet sich nicht von der schon beschriebenen imFaltenjura.
Eswiegen beige, grobkôrnige,
sauber und vielfach âusserstdùnnplattig gebankte
Dolomitevor, die mit Rauhwackebândern wechsel-lagern. Einschaltungen
vonGips
undAnhydrit
fùhrenden Dolomiten konnen nieoberflâchlich, hâufig
aber in Bohrkernen beobachtetwerden,
wâhrend umge- kehrt Rauhwackennur anderErdoberflâche anzutreffen sind.Gebânderte,
dunkel-braune bis schwarze,
plattige
Silex sind im mittleren Abschnitt desAnhydrit¬
dolomits sehr verbreitet.
Die Grenze zum
hangenden Hauptmuschelkalk
ist durch den scharfen litho-logischen
WechselDolomit/Kalk
charakterisiert. DieUberlagerung
durch denTrochitenkalk
erfolgt vôllig
konkordant und ohne Anzeichen eines Hiatus.b)
TrochitenkalkDer Trochitenkalk ist in einer