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Beantwortung der Forschungsfragen

8. Fazit

8.1 Beantwortung der Forschungsfragen

Nachfolgend werden noch die allgemeinen Daten aller analysierten Organisationen wiedergegeben um eine Übersicht zu schaffen.

MitarbeiterInnenanzahl Häufigkeiten

Ab 250 Personen 9

Keine Angabe 6

Unvollständige Angabe 1

Tab. 1 MitarbeiterInnenanzahl (eigene Darstellung)

Die angeführte Tabelle zeigt, dass die analysierten Organisationen entweder über 250 MitarbeiterInnen angestellt haben oder keine beziehungsweise nur unvollständige Angaben auf ihren Homepages oder in den Jahresberichten machten. Aus diesem Grund wäre diese Unterscheidung nicht aussagekräftig.

FördergeberInnen (ausgenommen FSW) Häufigkeiten

Ja 5

Nein/Keine Angabe 11

Tab. 2 FördergeberInnen I (eigene Darstellung)

Mit dieser Tabelle wird deutlich, dass fünf Organisationen weitere FördergeberInnen vermerkt hatten und 11 nicht. Somit wäre auch hier ein Vergleich nicht sinnvoll. Nachdem manche der Organisationen nur sehr verhalten über ihre Arbeit berichten beziehungsweise grundsätzliche Informationen über die Organisation veröffentlichen ist es schwierig, Parallelen zwischen der Kommunikation von Wirkung und weiteren FördergeberInnen zu ziehen.

FördergeberInnen Häufigkeiten

Arbeitsmarktservice 3

Land Niederösterreich 2

Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz 2

Bundessozialamt 1

Bundesministerium für Familie und Jugend 2

Erzdiözese Wien 1

Tab. 3 FördergeberInnen II (eigene Darstellung)

Im Sinne der Vollständigkeit werden in der obig angeführten Tabelle die weiteren FördergeberInnen differenziert dargestellt. Von den fünf Organisationen, bei denen Informationen zu weiteren FördergeberInnen gefunden werden konnten, wurden diese Ergebnisse extrahiert.

Ein weiterer Faktor waren Spenden. Es wurde analysiert ob ein Zusammenhang zwischen den Spendeneinnahmen und der Kommunikation von Wirkung in der Wiener Wohnungslosenhilfe besteht. Insgesamt machten fünf Organisationen vollständige, drei teilweise und acht keine Angaben zu dem finanziellen Input. Auch hier kann aufgrund der fehlenden Transparenz keine qualifizierte Aussage gemacht werden.

Zusammenfassend ist zu dieser Forschungsfrage zu sagen, dass sie auf Grund unzureichend verfügbarer Informationen zu den Organisationen nicht befriedigend beantwortet werden kann.

Finden Wirkungsberichtvorlagen wie der Social Reporting Standard Anwendung, um die erzielte Wirkung zu kommunizieren?

Diese Frage kann eindeutig mit einem “Nein” beantwortet werden. Wurde der Jahresbericht 2013 des neunerhauses noch nach dem Social Reporting Standard

geschrieben (vgl. Hammer et al.: 2014: 2), schlug die Organisation eine andere Richtung ein und entfernte sich von dem Konzept einer Wirkungsberichtsvorlage. Die Caritas Wien betitelt ihren Bericht “Wirkungsbericht” (vgl. Caritas der Erziöezse Wien 2017: 1). Sonst wurde bei der Analyse keinerlei Bemühung in diese Richtung entdeckt.

Nun zur Hauptfrage, ob Wirkungen der Arbeit kommuniziert werden. Tatsächlich wird Wirkung in den Jahresberichten und auf den Homepages der Wiener Wohnungslosenhilfe kommuniziert. Die Kommunikation des Outputs, zum Beispiel über geführte Beratungsgespräche oder betreute Personen und besetzte Wohnplätze war weitaus verbreiteter als die Kommunikation des Outcomes. Als Beispiel kann hier das neunerhaus angegeben werden.

Abb. 21 Leistungen neunerhaus 2016 (Reiter, Weißmayer 2017: 10)

Dieser Ausschnitt aus dem Jahresbericht 2016 des neunerhauses veranschaulicht, wie oft der Output, also die Leistung, kommuniziert wird. Zu sehen sind die Wohnplätze und die KlientInnenzahlen des vergangenen Jahres. Als weitere Information wird die Wohnform vor dem Einzug angegeben.

Grundsätzlich war festzustellen, dass Organisationen ihre Wirkung oftmals nicht explizit angegeben hatten, sondern verbunden mit Output-Zahlen und Geschichten rund um KlientInnen und Projekte präsentieren.

Abb. 22 CS Haus für Mutter und Kind (MUKI) (CS Caritas Socialis GmbH o.A.: 18)

An diesem Beispiel aus dem Jahresbericht der Caritas Socialis GmbH wird verdeutlicht, wie der Outcome der Arbeit in einem Mutter-Kind-Heim kommuniziert wurde. Zu sehen ist, wie auch beim Bericht des neunerhauses, die Anzahl der betreuten Personen.

Zusätzlich wird die Wirkung, wenn auch nicht sehr detailliert, mit der Veränderung der Lebenslage, also der neuen Unterkunft für Mutter und Kind, in Zahlen dargestellt.

Als ein weiteres Beispiel der Kommunikation des Outcomes dient das Wiener Hilfswerk.

In diesem Jahresbericht werden die Wirkungen verschriftlicht in einem Fließtext dargestellt. „Am Beispiel des Wiener Hilfswerks zeigt sich, dass die Wohnungen, in die die Klientinnen und Klienten nach dem Betreuten Wohnen ziehen, zu 85 Prozent Gemeindewohnungen sind.” (Goetz 2017: 16) Das Hilfswerk nennt hier die Prozentzahl und bezieht sich auf die finale Wohnform der KlientInnen. Eine, zumindest für den Bereich der Wiener Wohnungslosenhilfe, eher unkonventionelle Methodik zur Kommunikation der Wirkung bedient sich Obdach Wien (Anm.: ehemals Wieder

Wohnen). Die Organisation verzichtet komplett auf einen Jahresbericht und veröffentlicht aktuelle Zahlen auf ihrer Homepage.

Abb. 23 Obdach Wien Outcome (Obdach Wien 2018)

Auch in diesem Fall wurde der Outcome, also der Umzug in eine andere Wohnform, mithilfe von Kennzahlen unterstrichen, wenngleich, wie bei den anderen Organisationen, keinerlei Definition von “[...] passende Wohnform [...]” (Obdach Wien 2018) oder “[...]

neue Unterkunft [...] (CS Caritas Socialis GmbH o.A.: 18) gegeben wird.

Wie im Kapitel 7.4.4 erwähnt, wurden bei nicht WWH-spezifischen Wirkungsdaten in einem Jahresbericht oder auf einer Homepage die Kategorisierung „teilweise vorhanden“

vergeben. Neustart dient hier als Beispiel. „In der Konfliktregelung zwischen Beschuldigten und Opfern haben 3.342 Menschen an einem von Staatsanwaltschaft oder Richterschaft angeregten Tatausgleich teilgenommen, davon 1.237 Opfer. Circa 75 Prozent der Strafverfahren konnten in der Folge eingestellt werden.“ (Bruckdorfer, Priechenfried, Tsekas 2016: 8) Im Jahresbericht wird die Wirkung, also die Einstellung der Strafverfahren durch die Diversion, beschrieben.

Die Beschreibung der gesellschaftlichen Problemlage wurde zum Beispiel vom neunerhaus folgendermaßen beschrieben:

„Mindestsicherung beziehen, das bedeutet, unter der Armutsgrenze zu leben. Das bedeutet, statt des Kinobesuchs zu Hause zu bleiben. [...] Und das betrifft nicht nur MindestsicherungsbezieherInnen. Auch immer mehr Menschen, die arbeiten, verdienen nicht ausreichend, um über die Armutsgrenze zu kommen. Working Poor nennt sich dieses Phänomen. Prekäre Arbeitsverhältnisse und

Einkommensverluste nehmen zu […] Zusätzlich steigen Mietpreise, vor allem im privaten Sektor, drastisch an. Grund dafür ist unter anderem, dass Wien wächst – und in den kommenden 15 bis 20 Jahren um rund 300.000 EinwohnerInnen weiter wachsen wird.“ (Hammer et al. 2013: 8)

Hier wurden mehrere Problemlagen beschrieben: der Bezug der Mindestsicherung und die damit einhergehende Armut, das Working Poor Phänomen und die immer weiter steigenden Mietpreise.

Als Beispiel für die Vision einer Organisation dient die des Verein Neustart.

„NEUSTART ist eine Organisation, die der Gesellschaft Hilfen und Lösungen zur Bewältigung von Konflikten und damit Schutz vor Kriminalität und deren Folgen bietet.

• Bearbeitung der Kriminalitätsursachen statt Abschreckung

• Deeskalation und konstruktive Regelung von Konflikten

• Prävention

• zweite Chance für Täterinnen und Täter

• rasche Hilfe für Opfer

• Integration statt Ausgrenzung

Wir bekennen uns zu einem Umgang mit Kriminalität, der die Bearbeitung von Ursachen in den Mittelpunkt stellt und nicht bloß Abschreckung.“ (NEUSTART - Bewährungshilfe, Konfliktregelung, Soziale Arbeit 2018a)

Wie obig zu lesen ist, sieht der Verein Neustart in einem idealen Gesellschaftsbild unter anderem, dass die Ursachen der Kriminalität bekämpft werden, Präventionsmaßnahmen gesetzt werden und dass TäterInnen nicht exkludiert werden.

Die Forschungsfrage ist nicht eindeutig zu beantworten. Ja, bestimmte Organisationen der Wiener Wohnungslosenhilfe kommunizieren ihre Wirkung. Hingegen gibt es auch Organisationen in diesem Handlungsfeld, die nur teilweise oder gar nicht über ihre erzielte Wirkung berichten. Es kann sogar vorkommen, dass keine Informationen jeglicher Art über eine Organisation gefunden werden können.