• Nenhum resultado encontrado

GRI - Sustainability Reporting Standards

5. Wirkungsberichte

5.2 GRI - Sustainability Reporting Standards

Geschäftsführung sowie die Aufsichtsorgane, wie zum Beispiel die MitgliederInnenversammlung. Interessenskonflikte wie Abhängigkeitsverhältnisse zwischen MitgliederInnen so wie ein eventuell vorhandenes internes Kontrollsystem werden thematisiert. Dieser Abschnitt des Berichts wird mit den Eigentümerstrukturen, verbundenen Organisationen, Mitgliedschaften in anderen Organisationen und dem Umwelt- und Sozialprofil beendet. Das abschließende Kapitel beschäftigt sich mit den Finanzen und der Rechnungslegung. Allgemeine Angaben zur Buchführung und Rechnungslegung sowie die finanzielle Situation und Planung für die Zukunft der Organisation werden erfragt (vgl. Social Reporting Standard Initiative e.V. 2014: 19ff).

Zurückkommend zu dem Bericht des neunerhauses ist festzustellen, dass der/die VerfasserIn sich schlussendlich weitestgehend an die vorgeschlagene Struktur gehalten hat. Es werden die Mitglieder des Aufsichtsrats sowie die Belegschaftsvertretung und die Beteiligungen anderer Organisationen aufgelistet. Was fehlt ist die genaue Darlegung der Finanzen, dies ist allerdings als ein separat zugängiges Dokument abrufbar (vgl. Hammer et al. 2014: 42ff). Auch in dem Bericht des heilpädagogischen Zentrums werden die Leitungspositionen mit Hilfe eines Organigramms vorgestellt um danach näher auf die Geschäftsführung und stellvertretende Geschäftsführung einzugehen. Anders als in dem neuernhaus Jahresbericht findet der/die LeserIn in dem Kapitel „Finanzen“ die Buchführung und Rechnungslegung (vgl. Heilpädagogisches Zentrum Krefeld - Kreis Viersen gGmbH 2017: 49ff). Hoelscher und Hinze (vgl. 2015: 14) sehen klare Vorteile für die Verwendung der Berichtsvorlage. Der Aufbau ist immer einheitlich und die Wirkungsketten werden klar und sinnhaft dargestellt. Das Angebot der Organisation ist auf einen Blick sichtbar und soll dabei helfen, dass Fehlerquellen identifiziert und Lernprozesse angeregt werden.

Der Social Reporting Standard findet innerhalb Europas immer mehr Organisationen, die die Vorlage verwenden. Inzwischen zählt die AnwenderInnenliste 189 Organisationen.

Hauptsächlich stammen diese aus Deutschland, allerdings befinden sich auch Organisationen aus Österreich, der Schweiz, Tschechien und Ungarn darunter(vgl. Social Reporting Initiative e.V. 2018b: 1-15).

Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der GRI und die dazugehörige Initiative wurden 1997 in Amsterdam entwickelt beziehungsweise gegründet. Seither adoptieren immer mehr Organisationen den Standard. Inzwischen werden die Berichte in mehr als 100 Ländern verwendet. Die Initiative selbst ist, wie auch bei der Social Reporting Initiative, eine Non- Profit Organisation. Finanziert wird sie durch unterschiedliche Regierungen und Firmen (vgl. Global Reporting Initiative 2018). Darunter fallen zum Beispiel die schwedische Regierung, das schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft, das britische Ministerium für internationale Entwicklung und das niederländische Außenministerium (vgl. Global Reporting Initiative 2018a). Deklariert wird die Berichtsvorlage als “Sustainability Reporting Standard”, also Nachhaltigkeitsberichtsstandard. Der Nutzen ist ähnlich wie bei dem Social Reporting Standard. Firmen und Organisationen sollen über die wirtschaftliche, ökologische und soziale Wirkung berichten. Zusätzlich werden die Werte sowie die Governance thematisiert. Die Vorlage soll dabei helfen die Wirkung zu verstehen, zu messen und vor allem zu kommunizieren. Der wesentliche Unterschied zu dem Social Reporting Standard ist, dass sich diese Vorlage nicht ausschließlich an soziale Organisationen oder Social Entrepreneurs richtet, sondern an alle Firmen oder Organisationen. Die Größe, der Typus oder der Sektor spielen dabei keinerlei Rolle. Der Global Reporting Standard ist weitaus breiter verwendbar als der Social Reporting Standard. Es wird ein weitaus größeres Feld an Organisationen, Institutionen und Firmen abgedeckt.

5.2.1 Aufbau und Inhalt

Bedingt durch die größere Zielgruppe an Unternehmen und Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen sind die 424 Seiten umfassenden Standards und die Anleitung wesentlich umfangreicher als beim Social Reporting Standard. Die Struktur orientiert sich an unterschiedlichen Unternehmenstypen angefangen mit den universellen Standards. Hier sollen alle teilnehmenden Organisationen und Firmen gleich agieren.

Zuerst ist darin das Fundament enthalten. Informationen, wie die Vorbereitung für einen solchen Bericht aussehen sollten, welche Standards verwendet werden und worauf sich die Organisationen beziehen können, werden dargelegt (vgl. Global Reporting Initiative 2016: 4). Darauffolgend werden allgemeine Informationen über die Organisation beschrieben. Darunter fällt unter anderem der Name, die Aktivitäten, Marken, Produkte und/oder Dienstleistungen, der Standort, die rechtliche Form, die Größe der Organisation zum Beispiel in Form von der MitarbeiterInnenanzahl und in welchen Netzwerken die Organisation aktiv ist. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit der Strategie in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Angefangen wird mit einer Einleitung der Geschäftsleitung.

Danach werden Schlüsselwirkungen, Risiken und Möglichkeiten beschrieben.

Schlüsselwirkungen sind laut den Global Reporting Standards signifikante wirtschaftliche, ökologische oder soziale Veränderungen, die durch die Arbeit hervorgerufen werden.

Dabei sollen alle Stakeholder berücksichtigt werden. Der nächste Abschnitt beschreibt die ethischen Grundlagen und die der Integrität der Organisation. Vor allem wird hier auf die Werte, Prinzipien, Standards und Normen geachtet. Der vierte Abschnitt im allgemeinen Informationsteil ist Governance. Dabei wird die Strukturbeschaffenheit welche Person die Autorität über den Prozess hat und welche Interessenskonflikte möglich sind, herausgearbeitet. Dies sind nur einige von den Themen, die aufgegriffen werden. Die letzten Abschnitte beschäftigen sich erstens mit dem Stakeholder Engagement, also der Art der Einbeziehung von Stakeholder in die Organisation, und mit der Berichterstattungspraxis, der Art der Beschreibung vom Prozess der Inhaltsfindung für den Bericht. (vgl. ebd.: 7-33).

Wie bereits erwähnt differenziert die Global Reporting Initiative (vgl. 2016: 3) nach diesem ersten Teil, der von allen Organisationen und Firmen ausgefüllt wird, drei Bereiche mit dazugehörigen Unterkategorien. Der erste Bereich ist die Wirtschaft. Der zweite Bereich ist die Umwelt, welcher in weitere Unterkategorien wie Energie, Wasser und Emissionen unterteilt wird. Der dritte und letzte Bereich ist Soziales. Darunter wird unter anderem der Bereich Menschenrechte, Arbeit und Bildung verstanden.

Die Global Reporting Initiative empfiehlt in dem Prozess des Schreibens des Berichts, dass zunächst die wichtigsten Stakeholder in die Themenfindung des Berichts mit einbezogen werden. So sollen wesentliche Aspekte der Organisation gefiltert werden und damit schlussendlich auch die Wirkung auf die Stakeholder und/oder die Gesellschaft (vgl. Global Reporting Initiative 2014: 13). Die Initiative hat umfassende Kriterien definiert.

Diese müssen erfüllt sein, damit die Organisation von einem Global Reporting Standard sprechen kann.

Abb. 14 Kriterien des GRI Standards (Global Reporting Initiative 2016: 23)

Der Kriterienkatalog ist in zwei Kategorien unterteilt. Die erste ist die Kernoption und die zweite ist die umfassende Option. Diese zwei unterscheiden sich im Wesentlichen in der Ausführung von drei Kriterien. Zuerst muss bei beiden Optionen offengelegt werden, dass die Global Reporting Standards in der jeweiligen Ausführung verwendet wurden.

Zweitens muss die Grundlage, die in den Standards für den Prozess eines Nachhaltigkeitsberichts verschriftlicht sind, verwendet worden sein. Drittens müssen die allgemeinen Angaben, die abfragt werden, nach den Standards beantwortet sein.

Viertens muss der Managementansatz korrekt berichtet worden sein. Weiters sollten die unterschiedlichen Standards der drei differenzierten Kategorien (Wirtschaft, Soziales, Umwelt) verwendet werden. Gründe für die eventuelle Auslassung von Kriterien müssen gerechtfertigt werden mit zum Beispiel rechtlichen Auflagen. Die genannten Kategorien werden wie in der Grafik ersichtlich je nach verwendeter Option genauer definiert. Jedoch sind vorgegebene Auflagen vorhanden und werden strikt durchgesetzt. Daher muss jede Organisation für sich selbst entscheiden, welche Berichtsvorlage die geeignetste ist. Zu den Mietgliedern des GRI gehören unter anderem World Vision International, eine Hilfs-, Entwicklungs- und Interessenvertretungsorganisation, die sich der Arbeit mit Kindern, Familien und Gemeinschaften widmet oder the ethics centre, eine Organisation die sich mit ethischen Fragen im Alltag oder im professionellen Kontext von Personen mit Hilfe von einer Hotline und Seminaren auseinandersetzt (vgl. Global Reporting Initiative 2018c;

World Vision International 2018; The ethics centre 2018). Die Global Reporting Initiative führt eine öffentliche Datenbank in der Nachhaltigkeitsberichte von Organisationen veröffentlicht werden können. Dabei spielt es keine Rolle ob der Bericht nach den GRI Standards geschrieben wurde oder ein eigenes Konzept Anwendung fand (vgl. Global Reporting Initiative 2018d). Auf dieser Datenbank sind insgesamt 29.968 Berichte nach dem GRI Standard gelistet (vgl. Global Reporting Initiative 2018e).