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Teil I: Warum besteht keine Verwendung von FES - Non-Use (n = 54) Wird nur bei teilnehmenden Personen, welche die Frage C3 zur Verwendung von FES

4.1. Inhaltliche Diskussion

4.1.3. Interpretation der Ergebnisse

Folgende Ergebnisse können anhand vorhandener Literatur verglichen werden. Durch die Beantwortung und Diskussion der Unterfragen anhand der durchgeführten Umfrage und des Literaturreviews, können die einzelnen Themen neu aufgegriffen werden.

Wie sieht die derzeitige Anwendung von FES- Geräten aus?

Anwendung bezogen auf das Alter und die Berufserfahrung:

In den Resultaten ersichtlich, zeigt sich eine deutliche Häufung der Anwendung und Bekanntheit von FES bei jüngeren Therapeutinnen und Therapeuten. Im Bereich der Berufserfahrung zeigt sich eine ähnliche Beobachtung. Hier kann einerseits die Art der Fragebogenaussendung aber auch die Technikaffinität der jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einfluss haben. (Karrer, Glaser & Clemens, 2009)

Anwendungsbezogen auf die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Therapieme- thoden im Therapiealltag:

FES wird von 89% der 38 befragten Anwenderinnen und Anwendern in direkter Kombi- nation verwendet. Hauptkombinationsmaßnahme ist die „Bewegungsvorstellung“ gefolgt von „zielorientiertes Handfunktionstraining“. In dem Review zeigte sich eine gehäufte Nennung von „task-orientiertes Training“ und „Gangfunktionstraining“ als Kombina- tion in den durchgeführten Studien. Es scheint als würde hier die eingeschlossenen Studien von der tatsächlichen Anwendung abweichen.

Weitere systematische Reviews beschreiben primär einen Verbesserung in verschiedenen Bereichen wie ADL, heben jedoch nicht eine spezielle Kombinationstherapie hervor.

Vielmehr liegt der Fokus auf dem Outcome. In Kombination wird zumeist konventionelle Ergotherapie/ Physiotherapie angegeben. (Howlett, Lannin, Ada & Mckinstry, 2015;

Nascimento, Michaelsen, Ada, Polese & Teixeira-Salmela, 2014) Anwendung bezogen auf die Anwendungsziele in der Therapie:

Im Review konnten mehrere Ziele des Einsatzes von FES ermittelt werden. Bei 19 eingeschlossenen Studien wurde 15 Mal Greiffunktion, 8 Mal Greifkraft und 7 Mal Selbstversorgung als zu messendes Ziel angegeben. Wobei viele der Studien mehrere zu messende Parameter angaben.

Abbildung 4.1.: Anwendungsziele laut Literatur

In der Umfrage zeigt sich ein anderes Bild. Im Therapiealltag wird die Verbesserung von „Muskelaktivierung“, „aktivem Bewegungsausmaß“ und „Tonus (–situation)“ mit

„Oft“ beim Einsatz angegeben. „Nie, so gut wie nie“ wird bei den Anwendungszielen

„Gangqualität“, „Selbstversorgung“ und „Greifkraft“ angegeben. Zu Bedenken ist hier die Messbarkeit im Bezug auf Studien. Greiffunktion, Greifkraft und Selbstversorgung können durchwegs mit validen Assessments evaluiert werden. Verbesserung der Muske- laktivierung hingegen eine Herausforderung hinsichtlich Evaluierung im Studiendesign dar. In vergleichbaren Reviews wird gehäuft „Ganggeschwindigkeit“ als Messbarer Zielparameter angegeben. Ein weiterer verglichbares Review setzt sich primär mit Greifkraft auseinander. Hier ist wiederrum die deutlich bessere Messbarkeit dieser Ziele auffällig. (Schädler et al., 2012; Howlett et al., 2015; Nascimento et al., 2014)

Anwendung bezogen auf die Veranlassung von Verordnungen:

Das Verordnen von FES Geräte bedeutet ein Veranlassen zur Anschaffung/ Leihgabe eines Geräts für die Eigenanwendung zuhause. Einige Geräte stehen hier zur Auswahl, die Kostenübernahme ist Länder- abhängig geregelt. Verordnungen können grundsätzlich nur vom behandelten Arzt ausgestellt werden. Für die Veranlassung einer Verordnung sind jedoch meist die betreuenden Therapeutinnen und Therapeuten zuständig.

Von den befragten FES Anwenderinnen und Anwender geben 64% an bereits eine Ver- ordnung veranlasst zu haben. Als Hauptvoraussetzung wird hierbei eine „ausreichende Motivation des Patienten“ angegeben. Einen markanter Hauptgrund für das Fehlen einer Veranlassung konnte nicht festgestellt werden. Bezogen auf die Rehabilitations- phasen zeichnet sich eine Verordnungshäufung in den Phasen B-D ab. In der Frühphase und in der Spätphase vermindert sich die Häufigkeit der Veranlassung.

Freiberufliche Praxis 3

Krankenhaus/ Klinik 7

Rehabilitationszentrum (ambulant) 2

Rehabilitationszentrum (stationär) 10

Sonstiges 2

Tabelle 4.1.: Verordnungen je Arbeitssetting

Bezogen auf das Arbeitssetting zeichnet sich eine Häufung der Veranlassung im Bereich der „stationären Rehabilitationszentrum“ ab.

Ein direkter Vergleich mit anderen Reviews ist zum Thema Verordnungen nicht möglich.

Es zeigt sich eine breite Spanne in Studien bezüglich der Zeit nach dem Geschehen.

Gerade bei Personen nach Schlaganfall reicht diese Spanne von 1 Monat bis 51 Monaten nach Schlaganfall. Wobei 61% der Personen 6 Monate nach Schlaganfall an diesen Studien teilgenommen haben. Eine Aussage hinsichtlich der Rehabilitationsphasen lässt sich hier nicht treffen. (Howlett et al., 2015)

Sind vorhandene Schulungsmaßnahmen bekannt und werden diese genutzt?

Vorhandene Schulungsmaßnahmen (v.a. Webinare) und Hauptgrund für Nichteinsatz von „FES“ Geräten::

Vorhandene Schulungsmaßnahmen sind primär unter den Anwenderinnen und Anwen- dern bekannt. 37% der Anwenderinnen und Anwender geben an online Schulungsmaß- nahmen wie „Webinare“ nicht zu kennen. Nur 16% haben ein „Webinar“ zu diesem Thema überhaupt genutzt. „Selbständige Weiterbildung durch Literatur“ und „Pro- dukteinschulung durch Vertriebspartner“ hingegen werden von 71% bzw. 64% genutzt.

61% der „Nicht-Anwender Gruppe“ geben „fehlende Fortbildung/Einschulung“ als ausschlagenden Grund für fehlende Anwendung an. Dicht gefolgt von „Kein geeignetes Gerät vor Ort“ mit 59%. Fehlendes Interesse hingegen wird nur von 5% als Grund für einen „Nichteinsatz“ angegeben.

Online Fortbildung im medizinischen Bereich werden auch in aktuellen Studien positiv hervorgehoben. Der Vorteil des „Pausieren“ und „Wiederaufnehmen“ wird mit einem besseren Lernerfolg in Verbindung gebracht. Somit bieten aufgezeichnete Fortbildungen und assyncrone Webinare eine Lösung für effektive Fortbildungen. Weiteres zeigt die Literatur einen Lernerfolg bei Verbindungen aus live und online Fortbildung. Dies würde für eine Kombination aus beiden Schulungsvarianten sprechen. Jedoch zeigt sich, dass die Einstellung zur Nützlichkeit von eLearning wie Webinaren einen entscheidenden Einfluss auf den tatsächlichen Einsatz dieser Maßnahmen hat. (Richards et al., 2016;

Lee et al., 2016; Hadadgar et al., 2016)

Welche Anwendungsbedingungen für FES- Geräten gibt es?

Einsatz von FES im Therapiealltag:

Als Hindernisse werden Hauptsächlich „mangelhafte Kenntnisse über Anwendungsge- biet“, „fehlende Praxis“ und „wenig Zeit“ genannt. Als Voraussetzung für die Anwen- dung werden „ausreichende gerätetechnische Ausstattung“, „Therapiezeit“ und „guter Allgemeinzustand der zu behandelnden Person“ aufgezählt.

In der Literatur wir die positive Assoziation zwischen Technikeinsatz und individuellem Outcome hervorgehoben. Der positive Einfluss auf die jeweilige Arbeitsleistung wird als Mitgrund für den Einsatz von technischen Geräten im Arbeitsumfeld aufgezählt.

(Venkatesh, Thong, Xu, Thong; & Xu, 2016)

Hauptanwendungsbereich und Hauptanwendungsart:

Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall in der Akutphase wie auch nach 6 Monaten stellen den Hauptanwendungsbereich von FES dar laut durchgeführtem Review und Fragebogen dar. Dies bestätigen auch andere Reviews. (Howlett et al., 2015; Nascimento et al., 2014)

Das „STIWELL Med4 (MedEL)“ wird von 29 der 38 befragen Anwenderinnen und Anwender eingesetzt. Es ist somit das bekannteste und meist genutzte FES Gerät der Abfrage. Die „EMG- getriggerte FES“ wird von 76% der befragten Personen eingesetzt, an zweiter Stelle folgt die „Zwei- Kanal Stimulation“ mit 53%. Es lässt sich eine Bekanntheit und einen Einsatz von „EMG- getriggerte FES“ bestätigen. All dies wird auch in den Guidelines für Schlaganfall Rehabilitation und Behandlung bestätigt. (Winstein et al., 2016)

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