• Nenhum resultado encontrado

Kongressbericht: Adhärenz und Sicherheit von MS-Therapien

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2017

Share "Kongressbericht: Adhärenz und Sicherheit von MS-Therapien"

Copied!
4
0
0

Texto

(1)

www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE

P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 1 7 M , V e r l a g s p o s t a m t : 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z ; P r e i s : E U R 1 0 , –

Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz

Homepage:

www.kup.at/

JNeurolNeurochirPsychiatr

Online-Datenbank mit

Autoren- und Stichwortsuche

Member of the

Kongressbericht: Adhärenz und

Sicherheit von MS-Therapien

Hasenöhrl N

Journal für Neurologie

Neurochirurgie und Psychiatrie

(2)

Das Buch wendet sich an Männer als potentielle Leser, schließt aber Frauen ausdrücklich mit ein, da sie oft die „Ge-sundheitshüter“ ihrer Ehemänner/Partner seien.

Im Zentrum der Darstellung steht die „Psychologie der Män-ner“, u.a. Aspekte der Männlichkeit und der Stressbewälti-gung bei Männern und insbesondere die Depression bei Män-nern bzw. der Prototyp der „männlichen Depression“ und der Weg, häufi g über eine chronische Stressbelastung, dorthin. Die Autorin sieht insbesondere im gesellschaftlich angesehe-nen „Männlichkeits“-Ideal ein Grundproblem für diese Ent-wicklung. Dieses Ideal prägt verschiedene Verhaltensweisen des Mannes wie die Tendenz, sich in der Arbeitswelt und sons-tigen Situationen zu überfordern, ein Übermaß von Stress in allen möglichen Lebensbereichen zu ertragen, stressbedingte körperliche und psychische Symptome nicht zu erkennen bzw. nicht wahrhaben zu wollen u.a. Auch die Tendenz, Gefühle für sich zu behalten, über Beschwerden nicht zu klagen, der Gesundheit keine nennenswerte Bedeutung im Alltagsleben einzuräumen, keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen und möglichst wenig in ärztliche Behandlung zu gehen, gehören zu diesem „Männlichkeits“-Ideal.

Irgendwann überwältigt die Depression dann den Mann, die aber selbst von Fachleuten oft nicht erkannt wird, da bestimm-te Symptomkonsbestimm-tellationen, wie die Neigung zu Aggressivi-tät, Alkoholabusus und externalisierendem Verhalten, vom Arzt nicht als Depressionssymptome (Prototyp der männli-chen Depression!) erkannt werden. Die Autorin stellt die inte-ressante Hypothese auf, dass die im Vergleich zu Frauen

deut-lich niedrigere Depressionsrate bei Männern weitgehend ver-schwinden würde, wenn die „männliche Depression“ erkannt würde und hat dazu einen eigenen Fragebogen als Screen-ing-Instrument entwickelt. Auch das Geschlechter-Paradox – Männer haben viel seltener Depressionen, begehen aber viel häufi ger Suizid als Frauen – würde sich dann aufl ösen.

All dies wird sehr detailliert (279 Seiten) und sachkundig dargestellt, u.a. unter Einbeziehung mehrerer eindrucksvol-ler Kasuistiken, und mit ausgewogenen Hinweisen zu den je-weiligen psychotherapeutischen, psychopharmakologischen und sonstigen neurobiologischen Behandlungsmöglichkei-ten.

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen-schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-winn gelesen werden kann, da es viele Informationen vermit-telt, die selbst in entsprechenden Lehrbüchern für Ärzte oder Psychologen nicht enthalten sind.

Die Autorin fi ndet einen auch für Laien gut verständlichen Stil, ohne dabei wichtige theoretische Konzepte zu vernach-lässigen und schreibt so spannend, dass man das Buch fast wie einen Kriminalroman liest. Obwohl sie Professorin für Sozial-wissenschaft ist (Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximi-lians Universität München), fokussiert sie nicht nur auf so-zialpsychologische Konzepte, sondern bezieht gut balanciert auch neurobiologische Modelle zur Beschreibung und Erklä-rung von Stress und Depression mit ein.

Anne Maria Möller-Leimkühler

Vom Dauerstress zur Depression

Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen

und sie besser bewältigen können

Gebunden mit Schutzumschlag, 282 Seiten

22,99 € / 23,60 € (A)

(3)

84 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)

Kongressbericht

Einleitung

Gerade bei einer langfristigen Behandlung, wie der pharma-kologischen Therapie der Multiplen Sklerose (MS), sind die Aspekte der Adhärenz und Sicherheit von entscheidender Be-deutung.

Adhärenz: Ein Mittel zur Therapiewahl

„Der veraltete Begriff ,Compliance‘ wird heute zunehmend durch ,Adhärenz‘ ersetzt“, erläuterte Dr. Sabine Urbanits, Fachärztin an der Neurologischen Abteilung, SMZ Süd, Wien. „Compliance“ drückt eine Sichtweise aus, in der die Verantwortung für den Therapieerfolg einseitig dem Patien-ten zugeschoben wird und die nur bei kritikloser Einhaltung der verordneten Therapie gewährleistet ist. Im Gegensatz dazu berücksichtigt „Adhärenz“ auch die individuellen Be-dürfnisse des Patienten und vor allem Faktoren, die es dem Patienten erschweren, das Therapieziel zu erreichen. „Laut WHO erreichen im Durchschnitt nur 50 % der Patienten eine gute Adhärenz“, berichtete Urbanits.

Bekannte Faktoren, welche die Adhärenz erschweren, sind Armut, geringe Bildung, Arbeitslosigkeit, instabile Lebens-verhältnisse, geographische Entfernung zu medizinischen Versorgungseinrichtungen und kulturell geprägte Vorstellun-gen bezüglich Krankheiten und deren Behandlung. Aber auch eine schlechte Arzt-Patienten-Beziehung, kurze Sprechzei-ten, fehlende Möglichkeiten zur gezielten Patienteninforma-tion und kontinuierlichen Patientenbetreuung, fehlende För-derung des Selbstmanagements durch den Patienten und feh-lende Selbsthilfegruppen sind adhärenzerschwerende Aspek-te. Weiters gibt es krankheitsbezogene Faktoren, wie Schwere der Symptomatik und des Krankheitsverlaufs, und therapie-bezogene Faktoren. Zu letzteren gehören die Komplexität des Medikamentenregimes, die Behandlungsdauer, das Fehlen eines schnellen bzw. schnell spürbaren Therapieerfolgs und vorangegangene erfolglose Therapien.

„Die Methoden zur Adhärenzmessung sind zahlreich, aber unterschiedlich genau“, so Urbanits. Zu den genauesten Me-thoden gehören Formen des elektronischen Monitorings, da sie nicht manipulierbar sind. Dies ist auf dem Gebiet der Inter-feron-Verabreichung etwa mit dem RebiSmart™, einem von MerckSerono entwickelten Autoinjektor, möglich.

Sicherheitsaspekte

„Wir wissen mittlerweile aus etwa 20 Jahren Erfahrung, dass die meisten MS-Therapeutika, insbesondere Interferone, ein

sehr geringes Langzeit-Nebenwirkungsrisiko aufweisen“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Innsbruck. „Die Nebenwirkungen, die auftreten können, wie z. B. lokale Injek-tionsreaktionen, sind zwar harmlos, können aber gelegentlich die Lebensqualität und damit die Adhärenz beeinträchtigen und sind deshalb zu berücksichtigen.“

Während man noch Anfang des 20. Jahrhunderts annahm, MS sei eine vorwiegend Männer betreffende Erkrankung, zeigte sich in den vergangenen Dekaden eine Zunahme der MS-Prä-valenz vor allem bei Frauen, sodass die Rate Frauen:Männer mittlerweile schon > 3:1 liegt. Aus diesem Grund wird das Thema „MS und Schwangerschaft“ auch immer wichtiger.

„Während man vor noch gar nicht allzu langer Zeit mancher-orts noch die Ansicht vertrat, eine MS sei ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch, ist das heute klar widerlegt“, be-tonte Berger. Heute weiß man, dass sich im Allgemeinen we-der die MS negativ auf Fertilität und Schwangerschaft aus-wirkt noch umgekehrt. Im Gegenteil: Die Schwangerschaft wirkt als eine Art physiologische Immunsuppression und hat somit zumeist einen günstigen Einfluss auf den MS-Verlauf, allerdings besteht v. a. für Frauen, die vor der Schwanger-schaft eine hohe Schubrate hatten, das Risiko eines postparta-len Schubs.

Was MS-Therapeutika angeht, so sollten Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Methotrexat vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden.

„Was Beta-Interferone und Glatirameracetat angeht, so herrscht heute aufgrund der Datenlage weitgehend die Mei-nung, dass diese Therapien bis zum Eintritt einer Schwanger-schaft durchaus weiter verabreicht werden können und erst beim Nachweis des Eintritts einer Schwangerschaft abgesetzt werden sollten“, so Berger abschließend.

Quelle:

12. Neuroscience Wintermeeting, Satellitensymposium der Merck GesmbH. 14. März 2013, Kitzbühel.

Weitere Informationen:

Merck Ges. m. b. H. Mag. Astrid Wenzl

A-1147 Wien, Zimbagasse 5

E-Mail: astrid.wenzl@merckgroup.com

Kongressbericht: Adhärenz und Sicherheit von

MS-Therapien

N. Hasenöhrl Entgeltlic he Einsc halt ung

(4)

Krause & Pachernegg GmbH · Verlag für Medizin und Wirtschaft · A-3003 Gablitz

Wir stellen vor:

Haftungsausschluss

Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich

ausschließlich an

ge-prüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen

und entbinden nicht von der

ärzt-lichen Sorgfaltspfl icht sowie von einer ausführärzt-lichen Patientenaufklärung über

therapeuti-sche Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben

werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die

angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen.

Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen

irgend-welche Haftungsansprüche.

Bitte beachten Sie auch diese Seiten:

Impressum Disclaimers & Copyright Datenschutzerklärung

Fachzeitschriften zu ähnlichen Themen:

Österreichische Gesellschaft für Epileptologie – Mitteilungen

Referências

Documentos relacionados

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen- schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-

Ein systematischer Review und eine Meta-Analyse zum Outcome von Ein- lingsschwangerschaften nach ART zei- gen auch für Einlinge ein erhöhtes Risi- ko für Frühgeburtlichkeit,

von 500, 430, 375 und 333 ms mit jeweils bis zu 3 Extrastimuli keinerlei anhaltende ventrikuläre Tachykardien induziert, es wurde aber ein tachykardes Vorhofflimmern mit

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen- schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen- schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-

Die Einladung von USA wurde angenommen und für den Internationalen Geographenkongreß 1952, um den sich auch Brasilien und Österreich beworben hatten, mit Rücksicht auf die

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen- schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-

Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissen- schaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Ge-