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Auswirkung der Versuchsvarianten auf die Nährstoffversorgung der Pflanzen

No documento Effekte einer Blattapplikation von (páginas 66-70)

5.1 Interpretation

5.1.3 Auswirkung der Versuchsvarianten auf die Nährstoffversorgung der Pflanzen

Bei allen sechs Versuchsvarianten, einschließlich der KV, konnte eine leichte Stickstoffüberversorgung in den Blättern festgestellt werden, die Durchschnittswerte aller Versuchsvarianten lagen über dem Referenzbereich (siehe Abb. 17 und 18). Die FV wies bei den Blattanalysen und bei der Fruchtanalyse die höchsten N-Werte auf. Die BV und KV wiesen hingegen die durchschnittlich geringsten Stickstoffgehalte auf, die N-Werte der Früchte dieser beiden Varianten galten als ideal (siehe Abb. 19). Die Ergebnisse der Nährstoffanalysen deuten auf eine schlechte Aufnahme der Stickstoffapplikationen hin, welche rund 5 Mal in Form von Harnstoff und weitere 5 Mal in Form von Calciumnitrat bei den Varianten FBV, BV, RFBV erfolgten. Unter anderem könnte hierfür die gute Nährstoffversorgung der Pflanzen über den Boden eine Rolle gespielt haben. Die Ergebnisse stimmen mit jenen von Widmer et al. (2004, 2005) und Cheng et al. (2002) überein, wo kein Einfluss der Stickstoff-Blattdüngung auf den Stickstoffgehalt in den Blättern gut versorgter Bäume nachgewiesen werden konnte. Laut Fernández und Eichert (2009) können ungünstige Witterungsverhältnisse (Temperatur, zu geringe rel. Luftfeuchtigkeit) und einsetzende Regenschauer zu einer verminderten Aufnahme der Blattdünger führen. Da die Schorfspritzungen und somit die Düngerapplikationen stets vor einem Niederschlagsereignis erfolgten, kann es dadurch zu Abwaschungen und somit zu einer unvollständigen Aufnahme gekommen sein.

Abbildung 17: Stickstoffgehalt der Blätter am 13.06.2019, die roten Linien markieren den empfohlenen Referenzbereich für Stickstoff (nach Drahorad et al. 2004) zum Zeitpunkt der Probenahme

Abbildung 18: Stickstoffgehalt der Blätter am 13.08.2019, die roten Linien markieren den empfohlenen Referenzbereich für Stickstoff (nach Drahorad et al. 2004) zum Zeitpunkt der Probenahme

Abbildung 19: Stickstoffgehalt der Früchte am 13.08.2019, die roten Linien markieren den empfohlenen Referenzbereich für Stickstoff (nach Drahorad et. al 2004) zum Zeitpunkt der Probenahme

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

Red.-Dünger+Fungizide Red.-Fungizide

Fungizide Blattdünger Blattdünger+Fungizide Kontrolle

N Blatt 13.06.2019 [g/100]

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

Red.-Dünger+Fungizide Red.-Fungizide

Fungizide Blattdünger Blattdünger+Fungizide Kontrolle

N Blatt 13.08.2019 [g/100g]

0 10 20 30 40 50 60

Red.-Dünger+Fungizide Red.-Fungizide

Fungizide Blattdünger Blattdünger+Fungizide Kontrolle

N Frucht 13.08.2019 [mg/100g]

Die Phosphorwerte lagen bei allen Varianten im unteren bzw. leicht unterhalb des Referenzbereiches. Die beste Phosphorversorgung konnte bei den Varianten FBV und FV nachgewiesen werden, dies könnte auf den einmaligen Einsatz des Fungizides Alginure (Biohelp GmbH) mit dem Wirkstoff Kaliumphosphit zurückzuführen sein. Die geringsten P- Gehalte wurden bei der BV gemessen. Es kann dennoch bei keiner der Varianten von akutem Phosphormangel gesprochen werden.

Die Kaliumversorgung war bei allen Versuchsvarianten sehr gut. Bei der zweiten Blattanalyse lagen die Werte der Varianten FV und FBV leicht über dem Referenzbereich. Bei der Fruchtanalyse wiesen alle Varianten bis auf die Blattdüngervariante eine leichte Kaliumüberversorgung auf. Die Früchte der BV galten als ideal mit Kalium versorgt.

Die Calciumwerte lagen in den Blättern als auch in den Früchten aller Versuchsvarianten im Idealbereich bzw. leicht darüber, lediglich die durchschnittlichen Ca-Werte der RFV lagen in den Früchten leicht unterhalb des Referenzbereiches. In den Früchten der BV wurden hingegen die höchsten Ca-Werte gemessen. Dies deutet auf eine gute Wirkung der Calciumspritzungen hin, welche insgesamt 7 Mal in Form von Calciumnitrat und Calciumchlorid bei den Varianten FBV und BV und 6 Mal bei der RFBV erfolgten. Die KV und die FV wiesen jedoch auch sehr gute Ca-Werte auf, demnach wurde eine ausreichende Calciumversorgung über den Boden gewährleistet.

Die durchschnittlichen Magnesiumwerte aller sechs Versuchsvarianten bewegten sich bei den Blattanalysen im Idealbereich. In den Früchten kam es bei allen Varianten zu einem Magnesiumüberschuss. Eine Wirkung des Mg-haltigen Blattdüngers Bittersalz auf die Mg- Gehalte, welcher 2 Mal bei den Varianten BV und FBV und 1x bei der Variante RFBV appliziert wurde, zeichnete sich nicht eindeutig ab.

Bei der Spurenelementanalyse wurde ein leichter Bormangel bei allen Versuchsvarianten festgestellt. Auch bei den Varianten FBV und BV, bei denen Bor einmalig um die Blüte in Form von Solubor appliziert wurde, war ein leichter Bormangel zu verzeichnen, eine Wirkung der Blattdüngung konnte besonders bei der ersten Blattanalyse beobachtet werden. Die geringsten B-Werte wurden bei der RFBV nachgewiesen.

Die Manganwerte schwankten zwischen den Varianten teils sehr stark, wenngleich bei keiner Variante ein Mangel festgestellt werden konnte (siehe Abb. 20 und 21). Die Werte der FV und FBV waren um 50 % höher als jene der KV und BV. Auch die Varianten RFV und RFBV wiesen höhere Werte als die KV und BV auf. Dies kann auf den Einsatz des Fungizides Dithane Neo Tec (Spiess-Urania Chemicals) mit dem Wirkstoff Mancozeb zurückgeführt werden, welches 16 % pflanzenverfügbares Mangan und 2 % Zink enthält. In mehreren Studien wurde

bestätigt, dass Fungizide mit dem Wirkstoff Mancozeb einen Einfluss auf den Mn und Zn- Gehalt der Pflanzen haben können (Deckers et al., 1997; La Pera et al., 2008; Poh et al., 2009;

Thalheimer & Paoli, 2002a). Auch die Wirkung des Blattdüngers PorLiq Aminocalcio (ProAgro GmbH) mit jeweils 0,5 % pflanzenverfügbarem Mangan und Zink, welcher nach der ersten Blattprobe bei den Varianten BV, FBV und RFBV appliziert wurde, konnte beobachtet werden.

Abbildung 20: Mangangehalt der Blätter am 13.06.2019, die roten Linien markieren den empfohlenen Referenzbereich für Mangan (nach Drahorad et. al 2004) zum Zeitpunkt der Probenahme

Abbildung 21: Mangangehalt der Blätter am 13.08.2019, die roten Linien markieren den empfohlenen Referenzbereich für Mangan (nach Drahorad et. al 2004) zum Zeitpunkt der Probenahme

0 20 40 60 80 100 120

Red.-Dünger+Fungizide Red.-Fungizide

Fungizide Blattdünger Blattdünger+Fungizide Kontrolle

Mn Blatt 13.06.2019 [mg/100g]

0 50 100 150

Red.-Dünger+Fungizide Red.-Fungizide

Fungizide Blattdünger Blattdünger+Fungizide Kontrolle

Mn Blatt 13.08.2019 [mg/100g]

Die Kupferversorgung der Pflanzen galt bei allen sechs Varianten als ideal, somit wurden die Pflanzen ausreichend mit Kupfer aus dem Boden versorgt.

Die Zinkwerte bewegten sich bei allen sechs Varianten im unteren Referenzbereich, jedoch galten alle Pflanzen als ideal versorgt. Die höchsten Werte wurden bei der ersten Blattprobe bei jenen Varianten gemessen, bei denen das Fungizid Dithane Neo Tec (Spiess-Urania Chemicals) appliziert wurde, somit konnte auch hier ein Zusammenhang erkannt werden. Bei der zweiten Blattprobe konnte zudem der Einfluss des Blattdüngers ProLiq Aminocalcio (ProAgro GmbH) bei den Varianten BV und FBV beobachtet werden.

Die Ergebnisse der Nährstoffanalysen zeigen, dass auch die Kontrollvariante im Vergleich zu den behandelten Varianten keinen akuten Nährstoffmangel aufwies. Der Boden im Versuchsquartier wies einen pH-Wert von 6,4 und eine gute Nährstoffversorgung auf, laut Quast (1986) ist in lehmigen Böden mit niedrigem Humusgehalt ein leicht saurer pH-Wert von 6,0 - 6,5 für eine gute Nährstoffverfügbarkeit anzustreben. Somit wurde eine optimale Nährstoffversorgung der Bäume über den Boden gewährleistet. Im Allgemeinen konnte keine starke Wirkung der über das Blatt applizierten Pflanzennährstoffe beobachtet werden. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Widmer et al. (2004, 2005) bei mehrjährigen Praxisversuchen, bei denen keine Auswirkung verschiedener Blattdünger auf die Nährstoffgehalte beobachtet werden konnte. Nach wie vor ist die Effektivität von Blattapplikationen von Pflanzennährstoffen umstritten, laut Fernández und Eichert (2009) wird die Aufnahme der Nährstoffe über das Blatt von vielen Faktoren beeinflusst, die Effektivität ist somit sehr variabel und nur bedingt prognostizierbar.

5.1.4 Auswirkung der Versuchsvarianten auf wichtige

No documento Effekte einer Blattapplikation von (páginas 66-70)