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Ressourcen von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen mit Migrationshintergrund

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Academic year: 2023

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Neben belastenden, destruktiven Gewaltbeziehungen sind Frauen mit Migrationshintergrund auch von politischer und medialer Stigmatisierung und Polarisierung betroffen, was das Problem zu einem Problem macht. Diese Arbeit befasst sich mit Frauen mit Migrationshintergrund, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, und analysiert Interviews mit Frauen in den Frauenhäusern. Demnach stehen Frauen mit Migrationshintergrund vielfältige interne und externe Ressourcen zur Verfügung, um aus der Gewaltbeziehung auszubrechen und im Frauenhaus Schutz zu suchen.

The thesis talks about women with a migrant background who are affected by domestic violence and analyzes interviews conducted with women in women's shelters.

EINLEITUNG

  • P ROBLEMSTELLUNG UND R ELEVANZ
  • D IE F ORSCHUNGSFRAGE UND DAS Z IEL
  • A UFBAU
  • A KTUELLER F ORSCHUNGSSTAND

11 unbefriedigte menschliche Bedürfnisse (vgl. Staub-Bernasconi), die anhand des systematischen Denkbildes analysiert werden können. Das Forschungsteam befragte 10.000 Frauen türkischer, osteuropäischer/russischer und deutscher Herkunft zu ihrer Gewaltsituation (vgl. Schröttle 2006: 106) Schröttle betont, dass auf politischer Ebene ein generelles Bedürfnis nach Emanzipation und Gleichberechtigung besteht und der Fokus nicht nur auf Frauen mit Migrationshintergrund liegen sollte (vgl. Schröttle 2006: 111).

Es zeigt sich jedoch, dass Frauen mit Migrationshintergrund seltener andere Freizeitaktivitäten außerhalb des Hauses ausüben, was auch mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten verbunden ist (vgl. ebd.: 112).

HÄUSLICHE GEWALT

  • D EFINITION DES B EGRIFFS HÄUSLICHE G EWALT
  • F ORMEN HÄUSLICHER G EWALT
    • P HYSISCHE G EWALT
    • P SYCHISCHE UND SOZIALE G EWALT
    • S EXUELLE G EWALT
    • F INANZIELLE G EWALT
    • S TRUKTURELLE G EWALT
  • S TATISTIKEN ZU HÄUSLICHER G EWALT IN Ö STERREICH
  • H ÄUSLICHE G EWALT IM K ONTEXT VON M IGRATION
    • D IE SOZIOÖKONOMISCHEN F AKTOREN
    • D IE SOZIOKULTURELLEN F AKTOREN
    • S PRACHLICHE B ARRIERE ALS F AKTOR
    • D IE AUFENTHALTSRECHTLICHEN F AKTOREN
    • Z WANGSHEIRAT

20 Isolation und soziale Gewalt werden durch das kontrollierende Verhalten gewalttätiger Männer verursacht (vgl. Hirigoyen 2006: 24ff). Hierzu zählen alle sexuellen Praktiken, die gegen den Willen der Frau ausgeübt werden (vgl. Frauenhäuser Wien o.J.: o.S.). Damit wird das Recht der Frauen auf ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben massiv verletzt (vgl. gleich da).

Generation sind die Hauptopfer von „Zwangsheirat“-Gewalt (vgl. Bundesministerium für Frauen, Familie und Jugend 2017: 6).

DIE SYSTEMTHEORETISCHE SOZIALE ARBEIT

D AS S OZIALE P ROBLEM UND DER A UFTRAG FÜR DIE S OZIALE A RBEIT

  • A USSTATTUNGSPROBLEME EINES I NDIVIDUUMS
  • A USTAUSCHBEZIEHUNGEN UND - PROBLEME
  • M ACHTBEZIEHUNGEN UND - PROBLEME

Staub Bernasconi beschreibt die sozialen Probleme als Ausrüstungs-, Austausch- und Machtprobleme (vgl. Staub-Bernasconi). Unter Ausrüstung versteht man die individuellen Eigenschaften des Menschen, das sind folgende Ausrüstungsmerkmale (vgl. Geiser 2015: 93ff). Geiser versteht Alter, Geschlecht , Herkunft, Hautfarbe, Gewicht, aber auch äußeres Erscheinungsbild (vgl. ebd.).

Laut Geiser werden diese Eigenschaften Eigenschaften zugeschrieben, die man nicht loswerden kann (vgl. Geiser 2015: 105). Dadurch wird ihr Bedürfnis nach sozialer Anerkennung, nach subjektiver Sicherheit in einer Gesellschaft und nach dem Bedürfnis nach Einzigartigkeit bzw. Unterscheidungskraft (Identität) verletzt (vgl. Staub-Bernasconi 2018: 213). Zu den soziokulturellen Merkmalen zählen auch die eigene Kultur oder Werte innerhalb der Umwelt, die im Kontext von Mitgliedschaften und sozialen Rollen definiert werden (vgl. Geiser 2015: 106).

Das Wissen um Lösungsmöglichkeiten und Mittel stellt auch einen biopsychologischen Zustand eines Menschen dar (vgl. Geiser 2015: 120). Durch die fehlende und unbefriedigende Tauschbeziehung wird das Bedürfnis nach Tauschgerechtigkeit, nach gesellschaftlicher Anerkennung und nach gesellschaftlicher Mitgliedschaft verletzt (vgl. Staub-Bernasconi 2018: 213). Das soziale Problem stellt das Ungleichgewicht im Rahmen von Gegenseitigkeit, Gleichheit und Symmetrie dar, das den schwächeren Menschen in soziale Isolation und Abhängigkeit führt (vgl. Staub-Bernasconi 2018: 215).

Es handelt sich um eine Abhängigkeit, die den abhängigen Menschen in die Ohnmacht, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit stürzt, in dieser Situation etwas ändern zu können (vgl. ebd.: 216). 43 wie physische Macht, Ressourcen- und Eigentumsmacht, die sozioökonomische und ökologische Ressourcen umfasst, oder Positionsmacht, die eine Person aufgrund kultureller oder sozialer Rahmenbedingungen besitzt (vgl. ebd.: 217).

D IE SYSTEMISCHE D ENKFIGUR UND DIE R ELEVANZ FÜR DIE A RBEIT

45 Der Zweck der systemischen Denkfigur besteht darin, Individuen als Bestandteile sozialer Systeme mit ihren Begabungen zu beschreiben und zu erfassen, um ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten hervorzuheben und letztlich ihre Ressourcen und Bedürfnisse zu erklären, aber auch um Probleme innerhalb des sozialen Systems zu lösen . Auf diese Weise können soziale Probleme und Ressourcen bewertet und analysiert werden, sodass diese Analyse zur (Re-)Aktivierung von Ressourcen und anschließend zur Lösung der Probleme genutzt werden kann (vgl. Geiser 2015: 25). Diese Ausarbeitung stellt eine Relevanz für die Arbeit dar, das Problem im Rahmen des systemtheoretischen Ansatzes, also aus einer ganzheitlichen Perspektive, zu betrachten.

FORSCHUNGSDESIGN

  • G ROUNDED -T HEORY UND DIE R ELEVANZ FÜR DIE A RBEIT
  • D AS PROBLEMZENTRIERTE I NTERVIEW
  • Z UGANG ZU DEN I NTERVIEWPARTNERINNEN
  • T RANSKRIPTION UND DIE Ü BERSETZUNG DER TÜRKISCHSPRACHIGEN D ATEN
  • P ROBLEMATIKEN IM A USWERTUNGSPROZESS
  • D IE A NALYSE UND DIE A USWERTUNG DES D ATENMATERIALS

Das Grundprinzip der „Offenheit“ qualitativer Forschung bezieht sich sowohl auf den Forschungsgegenstand als auch auf die entsprechende Forschungsmethode (vgl. ebd.: 40). Dies bedeutet, dass die theoretische Strukturierung solange außer Acht gelassen wird, bis die Strukturierung des Forschungsgegenstandes durch die Subjekte entwickelt ist (vgl. ebd.: 41). Die Öffnung hängt auch mit der Wahl der Forschungsmethode zusammen, denn der Forschungsgegenstand bestimmt auch die Methode (vgl. ebd.).

Eine theoretisch geführte Datenerhebung ist auch im Rahmen der Grounded Theory möglich, die für die vorliegende Arbeit herangezogen wurde (vgl. ebd.: 35). Darüber hinaus war es für die Arbeit wichtig, einen Kreislauf zwischen Theorie und Datenmaterial herzustellen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die im Bewertungsprozess auftreten können (vgl. Strauss, Corbin 1996: 32f). Ziel ist es daher, eine Theorie zu entwickeln, die sich mit dem betrachteten Bereich auseinandersetzt und ihn beleuchtet (vgl. Strauss, Corbin 1996: 9).

Die individuellen, subjektiven Handlungen sollen vom Forscher möglichst unvoreingenommen erfasst werden (vgl. Witzel 2000: o. S.). Enzenhofer und Resch beschreiben hier auch die Trennung von Rechercheur und Übersetzer als sinnvoll, um die Qualitätssicherung zu gewährleisten (vgl. ebd.: 99). Nach der Transkription der Interviews wurde mit dem Grounded-Theorie-Kodierungsverfahren begonnen (vgl. Strauss, Corbin 1996: 44).

Anschließend werden Inhalte verglichen und mit neuen oder bestehenden Codes versehen (vgl. ebd.: 45). Strauss und Corbin bezeichnen diesen Prozess als Beziehung der Unterkategorien zu einer Kategorie (vgl. Strauss und Corbin 1996:92).

DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE

D IE K ATEGORIEN

  • A USSTATTUNG DER F RAUEN
  • A USTAUSCHBEZIEHUNGEN – D AS SOZIALE N ETZWERK
  • M ACHTBEZIEHUNGEN
  • D IE A UFENTHALTE IM F RAUENHAUS
  • B EDEUTUNG DER F RAUENHÄUSER FÜR GEWALTBETROFFENE F RAUEN
  • U NTERSTÜTZUNGSANGEBOTE DER F RAUENHÄUSER
  • D EFINIERTE D EFIZITE DER F RAUENHÄUSER

An anderer Stelle heißt es: „Ich habe die High School abgeschlossen und wollte aufs College gehen, aber sie haben mich zur Heirat gezwungen.“ (Interview 2: 189). Unzufriedenheit mit der Arbeitslosigkeitssituation kam in den Interviews ebenfalls zum Ausdruck, ebenso wie bei Interviewpartnerin 8. Ebenso wie bei Interviewpartnerin 7, die keinen Job hatte, obwohl sie Deutsch sprach.

Ich habe als Dienstmädchen wirklich alles gemacht, ich habe geputzt, gekocht, ich habe gearbeitet, meine Schwiegermutter war die Chefin im Haus. (Interview ab 10:50) und fährt mit ihrer Aussage fort: „Schwiegermutter – Das Gesetz hat immer eingegriffen, was ist die Erziehung des Kindes.“ (Interview 10:55f). Warum kann ich keine Entscheidung treffen?“ (Interview 3: 100 ff) Durch das Hinterfragen der Situation reflektieren die Frauen ihre Position und zeigen ihr Bedürfnis nach einem emanzipatorischen Leben. Die Aussage von Befragter 8 macht zudem deutlich, dass Kindheitserlebnisse einen Einfluss auf das Selbstbild haben, da auch der Befragte als Kind Gewalt erleben musste.

Interviewpartner 6 macht außerdem auf die kollektive Stigmatisierung der Gesellschaft aufmerksam, die auch von Frauen verursacht werden kann. Ich möchte ein glückliches kleines Haus.“ (Interview 3, 699f) Sie führt ihren Gedanken fort: „Ich möchte einen Job, bei dem ich meine Kinder nicht vernachlässige. Oder mit Interviewpartner 9: „Ich gehe jetzt zum Deutschkurs und möchte mein Deutsch verbessern.“

Auf die Frage nach der Bedeutung der Familie antwortete Interviewpartner 6 wie folgt. Durch die Einseitigkeit des Beziehungsmodells entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis (vgl. Staub-Bernasconi, das von Interviewpartner 9 als „Besitz“ definiert wird): „Ich war wie einer für ihn, ich weiß nicht, er gehörte mir, wie.“ Über den Besitzer war ich für ihn nicht wie eine Frau.“ (Interview 9: 203). Dies kann auch als ein Gefühl der Ohnmacht beschrieben werden, das durch die Abhängigkeitsbeziehung verursacht wird (vgl. Staub-Bernasconi 2018: 216).

Das Interview der Partnerin 6, die nach dem ersten Aufenthalt im Frauenhaus in die Beziehung zurückgekehrt ist, beschreibt auch ihren zweiten Versuch.

FAZIT

Durch die Befragung und Reflexion der Frauen konnte gezeigt werden, dass die Gewaltsituation und die sozialen, patriarchal-autoritären Familienstrukturen für die befragten Frauen nicht normal sind und nicht einfach akzeptiert werden. Aber auch durch öffentliche Stellen wie Polizeibehörden, durch Angebote der Frühförderung, Angebote von Beratungsstellen in ihrer Muttersprache oder durch die Teilnahme an einem Deutschkurs wurden Frauen zu Perspektivwechsel und Weiterentwicklung ermutigt. Durch die Unterstützung und Beratung von Sozialarbeitern konnten Frauen ihre vielfältigen finanziellen und rechtlichen Ansprüche geltend machen bzw

Unterstützt fühlten sich die Frauen durch die vielfältigen Angebote in den Krisenzentren, aber auch durch die Beziehung zu den jeweiligen Angehörigen. Die Gespräche ergaben, dass die Rechtsberatung nicht ausreicht und Bedarf an einer intensiveren rechtlichen Betreuung besteht. Inwieweit sind türkischstämmige Frauen im Vergleich zu anderen Frauen mit Migrationshintergrund von Risikofaktoren für häusliche Gewalt betroffen, die eine gewalttätige Beziehung begünstigen?“

Dabei ergab die Analyse, dass Frauen mit türkischem Migrationshintergrund stärker benachteiligt waren als andere Frauen. Befragungen ergaben, dass türkischstämmige Frauen durch Zwangsverheiratungen und Heiratsmigration besonders von gesellschaftlich verwurzelten patriarchalisch-autoritären Familienstrukturen betroffen sind, die das Kontroll- und Machtverhalten missbräuchlicher Männer verstärken. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen türkischer Herkunft weniger soziale Netzwerke hatten und in unabhängigen Familienstrukturen lebten als die anderen befragten Frauen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Frauen türkischer Herkunft eine intensivere Unterstützung benötigen. Inwieweit diese Darstellung mit der Population der Frauen mit türkischem Migrationshintergrund in Österreich übereinstimmt, bedarf weiterer Untersuchungen.

AUSBLICK

Die Analyse anhand einer systemischen Denkweise ergab Ähnlichkeiten zwischen der systemischen Denkweise und der klinischen Sozialarbeit. Aufgrund der Problembeschreibung ist davon auszugehen, dass in diesem Arbeitsfeld eine biopsychosoziale Diagnostik erforderlich ist. In diesem Rahmen kann die Klinische Sozialarbeit auf allen drei Ebenen entsprechende Maßnahmen ergreifen (vgl. Pauls 2013: 32ff).

Aufgrund der beschriebenen Isolation sind gewaltbetroffene Frauen mit Migrationshintergrund besonders von sozialer Ausgrenzung betroffen und es ist aus den genannten Gründen schwierig oder schwierig, professionelle Unterstützung zu erhalten. „Schwer erreichbare Klienten“ mit Mehrfachproblemen können durch klinische Sozialarbeit erreicht werden, um sozialer Ausgrenzung entgegenzuwirken (vgl.

QUELLENVERZEICHNIS

Vertragsreihe des Europarats (2011): Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und erläuternder Bericht. log rosa; Weiß, Klara; Aufkleber, Maya; Gurtner, Anja (2010): Migrantinnen und häusliche Gewalt. 2017): Selbstgespräche in der dritten Person erleichtern die Regulierung von Emotionen, ohne kognitive Kontrolle einzubeziehen: Konvergierende Beweise aus ERP und fMRT. Eine repräsentative Studie zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Jugend.

ANHANG: DER INTERVIEWLEITFADEN

Referências

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