75))Sage
auch 2 Aequivalente Salzsäure, die nach der obigen Vorschrift durch einge¬
b. Palladium
Palladium, das einerseits die Ameisensäure schon bei Zimmertem¬
peraturin KohlendioxydundWasser zu
zerlegen
vermag(S.
16)
und ande¬rerseits keine Reduktion des
Kohlendioxyds
zu Methan bewirkt(S.22 ),
er¬scheintunter denReduktionskatalysatoren als der
geeignetste
zur Ueberfüh- rung desKohlendioxyds
inAmeisensäure. Die indieserRichtung
von G.Bredig
und S. R. Carter(30)
bereitserfolgreich
unternommenen Ver¬suche wurden auf S. 13 besprochen.
Die im
Folgenden
beschriebenen Palladium-Katalysatorenwurden, ausgehend
von wasserfreiem Palladiumchlorid(Kahlbaum),
fürjeden
Versuch frischhergestellt.
AlsWegleitung
für dieDarstellung
des bei der Reduktion des Chlorids entstehenden Palladiummohr oder Palladiumschwarz diente eine Vorschriftvon H. Wieland(97),
die auchvon G.Bredig
undS. R. Carter benütztwurde.
Pdl
355 mg Palladiumchlorid(2 Millimol)wurdenin 70 ccm Wasser, wel¬
ches 10 ccm0,5n-Salzsäure enthielt, in der Wärmegelöst. Die orangerote Lösungwurdenach der Filtration auf80 C erwärmt undunter Rührensuk¬
zessive mit denfolgenden Lösungenversetzt:5,2 ccm 1 n-Natronlauge,
2,3
ccm
2,0%ige
wässerige Ameisensäure, 4,8 ccm Natronlauge, 4,6 ccm Ameisensäureund nochmals 2 ccm Natronlauge. Dieabgeschiedene schwar¬ze, flockige Fällung setzte sichvonder überstehenden klaren Flüssigkeit
raschab. Die letzterewurde, nach weiterem Rühren während 20 Minuten bei 80
, dekantiert. Das Palladium wurdenoch 4 mal mitheissem Wasser aufgerührt, wobeivorder Zugabedesfrischen Waschwassers mehrmals mitheissem Wasser dekantiert wurde. Nach demAbtropfen wurde der Ka¬
talysator mit60ccmWasser direktinden Autoklavengespült.
Bei der Reduktion von Palladiumchloridmit Ameisensäure entstehen nach der
Gleichung
PdCl2
+ HCOOH = Pd+2 HCl +C02
indem eine
Lösung
zur Reduktion verwendetwurde,
inwelcher nebenNatri- umformiat einezurNeutralisation der Salzsäurenotwendige
Menge Natrium- carbonat enthaltenwar. Dieunten erwähnte"Reduktionslösung"
enthielt5,10
g Natriumformiat(gereinigt
durch Umkristallisationaus heissemWasser)
und
3,97
ganalysenreinesNatriumcarbonatpro Liter. Bezogenauf dieGlei¬chung
2
PdCl2
+2 NaOOCH+Na2COg
= 2 Pd +4 NaCl + 3COg
+HgO
wurden hier wiebei Pd1 sowohl Reduktionsmittel, als auch Alkali in einem Ueberschussvon 50
%
verwendet.Pd 2
178 mg Palladiumchlorid (1
Millimol)
wurden inder Wärmein30 ccm0,1 n-Salzsäuregelöst. Nach der Filtration wurde die Lösungauf 80 er¬
wärmt, mit 15 ccm einer 0,2 n-LösungvonNatriumcarbonat neutralisiert undhierauf unter intensivem Rühren bei 85 mit 20 ccmReduktionslösung versetzt. Die weitere Behandlungder nachwenigen Minuten sich absetzen¬
den Fällung erfolgtewie bei Pd 1.
Pd 3
Eine durchAuflösen von178 mgPalladiumchlorid in 25 ccm 0,1 n- Salzsäurehergestellteund filtrierte Lösungwurde nach der Neutralisation mit 12,5ccm 0,2 n-Natriumcarbonatlösungbei 80 unter intensivem Rüh¬
renmit500mgweitporigem Silicagel-Pulverunddaraufmit 20ccmReduk¬
tionslösungversetzt. Die WeiterbehandlungdesKatalysators erfolgtewie
bei Pd1.
Pd4
178 mg Palladiumchlorid wurden inderWärme in 30ccm Wasser, das 10 ccm 0,1 n-Salzsäure enthielt, gelöst. Diefiltrierte Lösungwurde
mit 5,0 ccm einer 2 n-Natriumcarbonatlösungneutralisiert undnach der Zugabevon500 mg Aktivkohle-Pulver in einem Gusseunter intensivem Rühren bei 80 mit20 ccmReduktionslösung versetzt. Der sich rasch ab¬
setzende Niederschlagwurde wie Pd1 weiter behandelt.
Diein Gegenwartdieser Katalysatoren bei
180°
C ineinerLösung
von
30,0
g Kaliumcarbonatin60 gWasser erzielten Umsetzungen sindin Tab. 11zusammengestellt.
DieWirksamkeit der verschiedenen Katalysa¬toren
geht
aus dergraphischen Darstellung
des Druckverlaufs währendder Reaktionin Fig. 12 hervor, inwelcher der Nullpunktder
Zeitzählung
mitdem Erreichen der Reaktionstemperaturzusammenfällt. Palladium auf Aktivkohle erscheintdarin alsam weitausaktivstenund
leitet,
wieder niedrige
Anfangsdruck
zeigt, die Reduktion schonvordem Erreichen der Reaktionstemperaturein. SeineBeständigkeit geht
aus dem Reduktions¬verlaufvonVersuch 77 hervor, für welchender vonder
Reaktionslösung
des Versuches 76 abfiltrierte Katalysator nach
dreitägigem
Trocknen beigewöhnlicher
Temperaturan der Luftverwendet wurde.Die Analysenresultate der Tab. 11 wurdenbenützt, um diein Fig.12a
aufgezeichnete Abhängigkeit
der Druckabnahme während der Reduktion vonder Mengedes
gebildeten
Formiatsfestzustellen. DerDruck,
wie ersichohne
Verwendung
eines Katalysatorsbei der Reaktionstemperaturergab (Blindversuch 70),
diente als Bezugspunktfür denDruckabfall. Der Ver¬gleich
mitden AP-Werten nachGl. 16(S. 45)
zeigt, dass der Wasser¬stoffverbrauchinden
Genauigkeitsgrenzen
der Berechnungdurch die ent¬standene
Formiatmenge gegeben
ist. DasAusbleiben derMethanbildung
in Gegenwartvon Palladiumschwarz geht ebenfallsaus derDruckkonstanz nach erreichtem Gleichgewichtfür die Formiatbildunghervor. Inder Gas¬
analysewurde Methan nurinMengen gefunden, die
1%
nichtüberstiegen.Aus denVersuchen 71und 72, bei denen direktPalladiumchloridals Katalysator benütztwurde, erwies sich die
Verwendung
eines gereinigten Bicarbonates alswichtiger
Faktor zuVerbesserung
derReaktionsge¬
schwindigkeit.
Bei der Bestimmung des Sulfatgehaltesin 30g des handelsüblichen,
chemisch reinen Kahumbicarbonates mit Bariumchlond wurden
0,016
g Bariumsulfatgefunden, was umgerechnet einem Kahumsulfat-Gehaltdes Salzes von0,04 Gewichtsprozenten entsprechenwürde. DieChloridbe¬stimmungmit Silbernitrat ergabaus 30g Bicarbonat0,011 g Silberchlo- rid, was umgerechnet einen Kahumchloridgehaltvon0,02 Gewichtspro¬
zent bedeuten würde. Ein pro 30 gSalz beobachteter Verbrauchvon
2,3 ccm 0,1 n-Kahumpermanganat-Lösungunter den Bedingungender Formiatanalyse (S.29 ^könnte sich aufletztere mit
0,04%
imAusbeute¬resultat auswirken.
Kaliumbicarbonat mitdiesen
Verunreinigungen
wird hier alsKHCOg
Abezeichnet, ein daraus durch Umkristallisationnach der
folgenden
Vor¬schrift
hergestelltes
Produkt mitKHCO,
B :Eine Losungvon 900 g
KHCO,
A in 1500 ccm Wasser wurdeunterRuhren und Einleiten von Kohlendioxydauf 65 erwärmt undnach dem Versetzenmit etwas Kieselgur durch eine Glasfilternutsche filtriert.
Das Filtrat wurdein einemmit ThermometerundGaseinleitungsrohr
versehenen Dreihalskolben unter Ruhren und Einleiten vonKohlendioxyd langsamvon 65 auf 15 abgekühlt. Das grobkristallin ausgefallene Bicar-
bonat wurdeabfiltriert, zweimal mit je 100 ccmWasser undeinmalmit 100 ccmMethanol gewaschenund nachdem Trockensaugenauf der Nutsche im Kohlendioxydstrom fertig getrocknet. DieAusbeutebetrug ca. 50%.
DieAusführung der Reduktionen erfolgteunter Benutzungder auf S. 28 beschriebenen Apparaturin einem AutoklavenausV4AE-Stahl, des¬
sen Leervolumen 201 ccm betrug. Die angeschlossenen Armaturen wiesen
zusammen mitdem ManometereinenInnenraum von23 ccm auf.
Tabelle 11
Reduktionvon Kaliumbicarbonat inGegenwartvon Palladium-Katalysatoren Temperatur :
180°
CAnfangsdruck
bei20°
C : 150kg/cm2
Ansatz :
30,0
gKHCO, (0,300 Mol)
in 60 g WasserVersuch No.
KHCOg
Katalysator Ver¬suchs¬
dauer Stunden
Druckab¬
nahme
(*) kg/cm
Umsetzung
zu Formiat
% der Theorie
70 A _ 15 - 1
71 A 214 mg
PdCl2
24 5360,1
72 B tt 24 70
85,7
73 B 214 mg Pd 1 15 74
87,2
74 B 107 mg Pd 2 18 76
87,3
75 B 107 mg Pd 3
auf 500 mg
Kieselgur)
14 7486,5
76 B 107 mg Pd 4
auf 500 mg
Aktivkohle)
15 7785,6
77 B 107 mg Pd4 von Ver¬
such 76nach dem
Trocknenan der Luft 15 76 86
(*)
bezogenauf Bhndversuch No. 44Fig. 12
Druckverlauf bei der ReduktionvonKaliumbi- carbonat in Gegenwartvon Palladium-Kataly¬
satoren
Fig. 12a
Druckabfall als Mass für die Umsetzung
kg/cm
200
150
experimentell ber. nachGl. 16
10 Stunden 0 20 40 60 80 100
F.
Gleichgewichte
zwischen den Alkalisalzen der Kohlensäure und der Ameisensäure1.
Allgemeines
Die Versuche der
folgenden
Abschnittehaben nicht eineBestimmung
der üblichenGleichgewichtskonstanten
für die betreffenden Reaktionenzum Ziel. Sie wurden vielmehrausgeführt,
umdie schon bei den Vorversuchen(S. 55)
er¬wähnten Grenzen der
Formiatbildung
bei bestimmtenBedingungen festzustellen,
wobei zurDefinition desGleichgewichtszustandes
nurdirekt messbare Grössenherangezogen
wurden.Gegenstand
der Versuche war vorallem die ReaktionHCOg'
+H2
= HCOO' +H20.
Fasstmandievon Druckund Konzentration sowievonder Artdes Kations ab¬
hängigen
Aktivitätskoeffizienten der Komponenten diesesGleichgewichts in eine AktivitätsfunktionK^,i
zusammen, soerhältmanfürdieGleichgewichtskon¬
stante K« bei einerbestimmtenTemperatur
„
_
CHCOO'
„Kl
"p~
*?>l
cHC03'
-H2
*
wobei K~ « in sehr verdünnter
Lösung
und bei idealem Verhalten der Gas¬phase gleich eins wird.
Durch rasches Abkühlen
gelang
esin denvorliegenden
Versuchenwohl,
die
Gleichgewichtskonzentration
des Formiatsfestzustellen,
nicht aberdiejenige
des Bicarbonats. Der Grad der Zersetzungdes letzterenunter denGleichge- wichtsbedingungn
nachderGleichung2
HCOg'
=co3n
+co2
+h2o
lässtsich nach dem Abkühlennichtmehr
bestimmen,
indem dabei diegegenüber
der Reduktion bedeutendgrössere Geschwindigkeit
dieser Reaktion eine Rück¬bildungvon Bicarbonatzur
Folge
hat. Eine Bestimmung des Verhältnissesvon Carbonat zuBicarbonat durch Entnahme vonGasproben bei der Reaktionstem¬peratur würde eine Kenntnis des Volumensder Gasphasevoraussetzen. Wie festgestellt
wurde, bedingt
überdies die rascheEinstellung
diesesGleichge¬wichts ein schnelles Ansteigendes Kohlendioxyd-Gehaltes insukzessive ent¬
nommenen Gasproben.
Auchdie Bestimmungdes Wasserstoff-Partialdruckeszur Berechnung der
Gleichgewichtskonstanten K^
würde die Kenntnis weiterer Datenüberdas Verhalten vonWasserstoff-Wasserdampf-Gemischen unter hohen Drucken er¬fordern. Aus diesem Grunde wurden im Folgendendie
Reduktionsgleichge¬
wichte durch den Totaldruck bei der Reaktionstemperaturund die Umsetzung der eingewogenenSalze zuFormiat
definiert,
durch Grössenalso,
die relativ einfach zu messensind.Die Benützungdes Totaldruckes als Gleichgewichtsvariablefür die For-
miatbildung
wird durch dieUeberlagerung
der Bicarbonatzersetzung zuKoh¬lendioxyd
undCarbonatnichtbeeinträchtigt, da diese immer ebenfallsbiszum Gleichgewicht