75))Sage
1. Allgemeines
Zusammenfassend lassen diese Vorversuche erkennen, dassdie Re¬
duktionvonNatriumbicarbonat bei Temperaturen oberhalb 250 C auch ohne Katalysatoren
möglich
ist, dass ihr aberdurch die Lagedes Gleich¬gewichts Grenzen
gesetzt
sind. DieFestlegung
des letzteren undder Ver¬such, seine bei tieferen Temperaturen günstigere LagedurchVerwendung
vonKatalysatoren auszunützen,
ergeben
sich daraus alsnächstliegende Aufgaben.
E. Die katalytische Reduktion von Bicarbonaten zu
Formiaten
2. Nickelkatalysatoren
a. Nickelchromite
oC)
HerstellungDieNickelchromit-Katalysatoren bilden sich
analog
wie dieKupfer- chromitevon H. Adkins und R. Connor(88)
bei der thermischen Zer¬setzung eines basischen Nickelammoniumchromates. Dieses selbstwird beim
Zusammengeben
derwässerigen Lösungen
eines Nickelsalzes und Chromaten oder BiChromaten des Ammoniums erhalten. Sowohl die basi¬schen Nickelammoniumchromate wie die Nickelchromite weisen ja nach
Herstellungsbedingungen
verschiedeneZusammensetzungen
auf undwer¬den entsprechendunterschiedlich formuliert. J. G. W. Frazer und C. B. Jackson
(89)
erhielten bei der ZugabevonAmmoniak zu einerLösung
vonChromsäure und Nickelnitrat eineFällung
von der Zusam¬mensetzungNi„0
(NHj,
•(CrO.L
undnach derenCalcinierung
einen Rückstand, derals 2 NiO.Cr^O,
identifiziert wurde.Häufiger
wirdNik-kelchromit mit
Ni(CrO,)„,
der eigentlichen Formel für einNickelsalz der chromigen SäureHgO. Cr„03,
bezeichnet. DieZusammensetzung
der Ka¬talysatoren ist auchinsofernungewiss, als siein einer Vorbehandlung oder bei der Reaktion selbst durch Wasserstoff teilweise reduziert wer¬
den. Die Verwendungvon Nickel in der FormvonChromiten als Reduk¬
tionskatalysator stelltnach E. B. Maxted
(90)
vor allem ein wirksamesMittel dar, um eineGitterdurchdringung auch nachder Reduktion sicher
zu stellen. Daskatalytisch wirksame Nickel würde dann Chromoxydge- wissermassenals inneren Träger enthalten, wobei das letztere durch ei¬
nechemisorptive
Bindung
dieAktivierung
des Wasserstoffs einleiten dürf¬te.
Wenn also im
Folgenden
die basischen Nickelammoniumchromate mit der FormelNi(OH)NH4CrO.
unddiedaraus hervorgehenden Chromite auch in ihrer reduziertenForm mitNi(CrO,)2 aufgeführt
werden, so hatdieseBezeichnung
eine blossqualitative Bedeutung.
Die ersterenVerbindungen
verschiedenerHerstellung
werden mit Var. A, B etc. bezeichnet, die dar¬aushergestellten Chromit-Katalysatoren mit zusätzlichenarabischen Zif¬
fern, z.B. Kat. B 3.
NifOEONHXrO. Var.* * A
(Vorschrift
nach H.Adkins,
L. M. Richards, J.W. Davis(91)
)EineLosungvon 75,6 g Ammoniumbichromat (0,30 Mol) m210 ccm Wasser wurde bei Zimmertemperatur mit 120 ccm conc. Ammoniak und hierauf unterlebhaftem Ruhren mit einer Losungvon178,4 g Nickelnitrat
(0,
61Mol)
in 110 ccmWasser versetzt. Die Mischungwurdeim Dampfbadauf 90 erwärmt und unter zeitweisem Umrührenwahrend einer halbenStun¬
de aufdieser Temperatur gehalten. Der dabei ausgeschiedene rotbraune Nie¬
derschlagwurde sofort abfiltriert, auf dem Filter trocken gesogen und bei 75 -
80°
getrocknet. Die Ausbeutebetrug 135 gNi(OH)NH4CrO.
Var. B(Vorschrift
nach T. Kawamoto(92) )
Eine Losungvon 18,6 g Ammoniumchromat
(0,122 Mol)
in 150 ccmWas¬serwurde zu einerauf 30 C gehaltenen Losungvon 17,4g Nickelnitrat
(0,060
Mol)in 150 ccmWasser unter Ruhren langsam zugegeben. Die dunkel gefärbte Mischungwurde unter Ruhren innerhalb 10 Minutenauf 85 erwärmtund 30 Minuten mit einemWasserbad auf dieser Temperaturgehalten. Die entstan¬dene Fallungwurde nach derobigen Vorschrift weiterbehandelt und wognach dem Trocknen 7,7g.
Ni(OH)NH4Cr04
Var. CEine Losungvon15,2 g Ammoniumchromat
(0,10
Mol) in 150 ccm Was¬serwurdebei 25 C in einem Gusseunter starkem Ruhren zu einer Losung
von40,6 g Nickelnitrat
(0,14 Mol)
in 600 ccmWasser gegeben. Dieentstan¬dene dunkle Losung wurde innerhalb 15 Minuten auf 80 erwärmt und unter Ruhren 15Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Diedabei ausgeschiede¬
ne Fallungwurde sofortfiltriert, mit100 ccm Wasserinkleinen Portionen ausgewaschenundwahrendzwei Tagen bei 80 - 85 getrocknet DieAusbeute
an dem rotbraunen, sehr feinen Pulver betrug 5,6 g.
(Nl,Ca)(OH)NH4Cr04
Var. D(Vorschrift
inAnalogie
zuderjenigen
fur die Her¬stellung
des entsprechendenKupferkomplexes
nach R. Connor, H. Folkers und H. A d- kins
(93) )
Eine Losungvon 52,28 g Nickelnitrat
(0,18
Mol) und4,72 gCalciumni- trat(0,02
Mol) in 150 ccm Wasserwurde bei 20 in einem Gussein eine inten¬siv gerührte Losungvon 25,21 g Ammoniumbichromat(0,10 Mol) und30 ccm
20%igem
Ammoniakin 150 ccmWasser gegeben Die dunkle Mischungwurdeinnerhalb15 Minuten auf 75 erwärmtundnach weiterem Innehalten dieser Temperatur wahrend einerhalben Stunde unterfortwahrendem Ruhren die entstandene Fallungheissfiltriert, trocken gesogen und wahrend 24 Stunden bei
85°
getrocknet. Die Ausbeutebetrug30 g.Die
Zersetzung
der nach denobigen
Methoden erhaltenen basischen Nickelammoniumchromateerfolgte
in einemKochglas,
das in ein erhitztes Salzbad eintauchte und dessen Inhalt durch einenGlasruhrerinBewegung
gehalten wurde. DieKomplexe wurden in das erhitzteKochglas
unterlang¬
samem Ruhreninkleinen Portionen
(pro
10 Minuten ca. 5g) eingetragen.
Die
Bedingungen
der Zersetzungunddie anschliessendeBehandlung
sindin Tabelle 7
zusammengestellt.
Extraktion mitEssigsaure bedeutet darineinzweimaliges Aufruhrendes calcinierten Chromitesmit 2n-Säure
(100
ccm pro 10 g
Katalysator)
während 15 Minuten,nachheriges
Auswaschenmit Wasser undTrocknenwahrend 24 Stunden bei 120 -
130°.
Tabelle 7
Herstellungsbedingungen
verschiedener Nickelchromit-KatalysatorenKatalysator
Temp.°C
CalcinierungDauer hWeiterbehandlung
Ni(Cr02)2
Kat. A 1 400 1 Extraktionmit2n-Essigsäure
Bl 350 2 -
" B2 350
420
2 -
" B3 360 Reduktionmit Wasserstoff bei
410-420°während3 Stunden
"
C 1 360 410
-
" C 2 360
410
Reduktion mitWasserstoffbei 350-360« während 2 Stunden
(Ni,Ca)(Cr02)2Kat.
Dl 300V2
-" D2 300
V2
Extraktionmit2n-Essigsäure
" D3 350
V4
-" D4 350 3 -
" D 5 390 2 -
" D6 300
500
V2
3
"*
Die
Herstellung
reduzierter Nickelchromiteerfolgte anfänglich
durch Einführen von0,5
gcalciniertem Produkt mit einem Porzellanschiffchen in einen Glasrohrofen. Derbei 410 - 420 imWasserstoffstrom reduzierteKatalysator
warpyrophorund konntenach dem Abkühlenim Wasserstoff¬strom nichtunverändertinden Autoklavengebracht werden. Um eine Oxy¬
dation durch den Luftsauerstoff
auszuschliessen,
wurde derNi(Cr02)2
Kat.C 2in einer Glas-Schliffapparatur Fig.
9,
S.64) reduziert,
auswelcherdas Produkt mitWasserin den Autoklaven
gespült
werden konnte.Die Katalysatorenwurden
allgemein
alsstaubfeine,
fastschwarze Pulver erhalten. Die Gewichtsabnahme bei derCalcinierung betrug
25 -40%.
ß)
VersuchsresultateDiemitdenverschiedenen Katalysatortypen bei der Reduktionvon
4,20
g Natriumbicarbonatin 50 g Wasser erzieltenUmsetzungen
zu Formiat sind in Tabelle 8zusammengestellt.
BetreffendVersuchsausführung gilt
dabei dasschonbei den Vorversuchen
(S. 54) Gesagte.
Die Katalysatorenwurden durch¬wegsin einer Mengevon0,5 g verwendet. Für dievorreduziertenKatalysa¬
toren beziehtsich diese
Gewichtsangabe
aufdas nichtreduzierteChromit.Die bei einigenVersuchenbeobachtete leichte
Gelbfärbung
derLösung
durch die Chromite vermochte die Analysenresultate nicht zu beeinflussen. Die Ka¬talysatorenwaren bei Versuchsabbruch meistens
zusammengeballt
undvon grüner Farbe, ausgenommendie vorreduziertenChromite,
welche grau- schwarz und fein dispersblieben.Die
Verbesserung
derReaktionsgeschwindigkeit
durchden Katalysator¬zusatz
gegenüber
den Versuchen 1 bis 7 erscheint bei den Versuchen 12 bis 17geringund wird erst in derFig.
8deutlich,
inwelcher dieUmsetzungen
bei 245 inGegenwart verschiedenerKatalysatoren
als FunktionderVer¬suchsdauer
wiedergegeben
sind. DieVariation derHerstellungsbedingungen
wirktsich offenbar relativwenigaus, eine wesentlich erhöhte Aktivität zei¬
gen indessen die mitWasserstoff vorreduzierten Chromite.
Tabelle 8
ReduktionvonNatriumbicarbonat in
wässeriger Lösung
inGegenwart von Nickelchromit-KatalysatorenAnsatz:
4,20
g NaHCCL(0,05 Mol), 0,5
gKatalysator,
50 g WasserVersuch No.
Katalysator
»
Reaktionsbedingungen Umsetzung
zu Formiat%
der Theorie Temperatur Totaldruckkg/cm^
StunderDauer12 13 14 15 16 17
Ni(Cr02)2Kat.Al
n
n
ti
ii
n
215 270 295 305 320 335
200 220 235 235 240 250
2
24,5
58 62 68 5718 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31 32 33
Ni(CrO^)2Kat.
Bl" B2
" B2
" B3
" Cl
C2
(Ni,Ca)(Cr02)2
Kat.Dl
" D2
" D3
" D3
" D4
" D4
" D5
" D5
" D6
" D3
245 245 245 245 245 245
245 245 245 245 245 245 245 245 245 295
210 210 205 210 210 205
210 210 210 210 205 210 210 210 210 235
1 5 2 3 6
1,75
1 1 1 6 3 1 6
2,6
1 1
7,5 45,5
18 6153,5 43,5
5 5 6 41 22 7 49 22
9,5
56,5
Fig. 8
Reduktion vonNatriumbicarbonat in Gegenwart von Nickelchromit-Katalysatoren
Ansatz; 4,20gNaHC03; 0,5g Katalysator;50 g H20
Temperatur:245°C
Kata¬
lysator Versuch
Nr.
o - 1,9,10
•B2 19,20
*B3 21 aC 1 22
»C 2 23 -D3 26,27
•D4 28,29 eD5 30,31
•D 6 32
70
60
50
40
30
20
10 u F
iisetzu
>rmlat lgzu
.
//
a
?/
A yC,
S p-
__.—À C-
f. Reaki ionszetr
5 Stunden
b)
Raney- NickelDie nachstehendmit
Ni(Ra)
bezeichneten Raney-Nickel-Katalysatoren wurden aus der üblichenfeinpulverigen Nickel-Aluminium-Legierung
miteinem Gehalt von50%
fürjeden
Versuchneu hergestellt.Ni(Ra)
1Eine Lösung von7,4 g Natriumhydroxydin30 ccm Wasserwurdein einem
Erlenmeyerkolbenvon100 ccmInhalt auf
50°
gehaltenund6 g Nickellegierung während 15 Minuten unter fortwährendem Rührenzugegeben. Nach weiterem Rühren während45 Minutenbei 50 wurde die überstehendeLösung, nachdem sich das Nickelabgesetzt hatte, abgegossen. Nachfünfmaligem Dekantieren mit Wasser wurde dasNickelineinenMesszylinder gespültund darinviermalwährend 10 MinutenmitWasseraufgerührt, wobei beim Auswechseln des Waschwassersdreimalmit50ccmWasser dekantiertwurde, und zuletztmit 50ccm WasserindenAutoklavengespült.
Ni(Ra)
23 g Raney-Legierungwurdenbei 50bis55 unterfortwährendem Rühren ineinem Erlenmeyerkolbenzu einer Lösungvon 7 g Natriumhy¬
droxydin25 ccm Wasser während 20 Minutenin kleinen Portionen zuge¬
geben. DasKölbchenwurdedaraufim Dampfbadunter zeitweisem Um¬
schwenken während45 Minuten erhitzt. Nach dieserZeit hörte die Was¬
serstoffentwicklung praktischauf. Das Nickelwurde anschliessend drei¬
malmit 30 ccmWasserdekantiert, dreimal im 100 ccmMesszylinder
mit30ccmWasser während 20 Minutenaufgerührt, wobei das Wasch¬
wasser jeweilsdurch 3malige Dekantationmitfrischem Wasser entfernt wurde, und mit 50 ccm Wasser direktindenAutoklavengespült.
Mitdiesen
Katalysatoren
wurden Ansätzevon4,20
g Natriumbicar- bonat in 50 g Wasser unterBenützung
der bereits bei den Vorversuchen beschriebenenVersuchsanordnung
reduziert. Die erzieltenUmsetzungen
sind in Tabelle 9
zusammengestellt.
Bemerkenswertist die Abnahme derselben nach dem Durchschreiten eines Maximum beigleicher
Reaktions¬dauer mit
steigender
Temperatur(Versuche
41 bis44)
in einemGebiet,
wodies nach denVersuchen 1 bis 7
(vgl.
Fig. 7) noch nichtdurch die Lage desGleichgewichtsderFormiatbildung
alleinbedingt
sein kann. Es ist nahe¬liegend,
anzunehmen, dass die Abnahme derUmsetzungen
durch das Auf¬treten einerNebenreaktion im Sinne der aufS. 22 gemachten Betrachtungen zurückzuführen sei. Da die erhaltenen
Lösungen
ausser Formiatkeine andern Reduktionsprodukteenthielten,
muss eineBildung
vonMethan ange¬nommenwerden, die durch Raney-Nickel ebenfalls katalysiert wird, und bei zunehmender Temperatur an
Geschwindigkeit
die derFormiatbildung
übertrifft.
Tabelle 9
Reduktion vonNatriumbicarbonat in
wässeriger Lösung
in Gegenwart von Raney-NickelAnsatz:
4,20
g(0,05 Mol) NaHCOg
in 50 g WasserVersuch No.
Katalysator
Reaktionsbedingungen
Temperatur Dauer Totaldruckoc
Stunden kg/cm2Umsetzung
zuFormiat
%
der Theorie40
Ni(Ra)
1 195 3 180 3341 2 100 1 170 16
42 " 2 170 1 180 44
43 " 2 195 1 180 51
44 2 245 1 190 38
c. NickelausNickelformiat
Die HerstellungvonKatalysatorendurch thermische Zersetzung von Nickelformiat imWasserstoffström erfolgte in einer Apparatur, die es gestattete, das Nickel ohne Luftzutrittindie
Reaktionsgefässe
einzubrin¬gen. Eine
abgewogene Menge
Nickelformiat(2,00 g)
wurde zudiesemZweckein denerweiterten Teil des in Fig. 9
wiedergegebenen
Glasrohres eingefüllt. Die Erhitzungerfolgte
mitdem elektrischenGlasrohrofen,
welcher denbetreffenden Teil des Rohresumschloss. Zur Messungder Temperatur diente ein in denZersetzungsraum
selbsteingeführtes
Stick¬stoffthermometer. Der Wasserstoff wurde einerStahlflasche entnommen,
zur Reinigungbei 200 - 250 über Palladiumasbest
geleitet
und etwa ge¬Wasserstoff
bildetes Wasser in einem Calciumchlorid-Rohrabsorbiert. Die Zer¬
setzung, deren Grad sich durch Verschieben des Glasrohres leicht kon¬
trollieren
liess, erfolgte
bei240-260°
während 4 Stunden. Nach dem Ab¬kühlen im Wasserstoffstrom wurde Wasser in das Rohr gesogen, der Ka¬
talysatordamitin einen Messzylinder und daraus wiederum mit einer bestimmtenWassermengein den Autoklaven
gespült.
DieVersuchsresultate finden sich inTabelle10. Eswurden diese
Tabelle 10
Reduktionvon Natriumbicarbonat in
wässeriger Lösung
in Gegenwartvon Nickel ausNickelformiatAnsatz:
Temperatur:
16,8
gNaHCOg (0,200 Mol), 0,635
g Ni, 40 g Wasser250°
CVersuch No.
Reaktions¬
dauer Stunden
Umsetzungdes Bicarbonats
%
der TheoriezuCarbonat zu Formiat
Gasanalyse, Vol.
%
CO„ CO CH, H„50 51
22 41
35 92
26
2,5
0,5 0,2
0,8
22,9 56,8
75,8 44,0
inder auf S. 27 beschriebenen erweiterten
Druckapparatur
in einem Au¬toklaven mit Ipatiev-Dichtung erhalten, dessen Volumen106ccmbe¬
trug, während die
angeschlossenen
Armaturen mit dem Manometer ei¬nen Innenraumvon23 ccmaufwiesen. Diebereits bei der Reduktion in
Gegenwartvon Raney-Nickelangenommene
Bildung
von Methan konnte hier durch dieGasanalyse bestätigt und damit dasparadox erscheinende Absinken derFormiatbildung
auch mit zunehmender Reaktionsdauer er¬klärtwerden. Die
Ueberlagerung
einer Nebenreaktionnach der Brutto¬gleichung
bzw.
2
NaHCOg
+4H2
2 NaOOCH+2H,
Na2C03
+CH4
+3HgO Na2C03
+CH4
+H20
NaOOCH+
H20
über die
Formiatbildung
nachNaHCOg
+H2
kommtauch inder
graphischen Darstellung
des Druck-Zeit-Verlaufs der Versuche 50und 51 in Fig. 10 zum Vorschein. Demanfänglich
steilen Druckabfallfolgt
ein nahezu linearer Druck-Zeit-Verlauf, der nach denFig. 10
Druckverlauf bei der Reduktion vonNatnumbicarbonat inGegenwartvon Nickel aus Nickelformiat
kg/cm
250
200
150
100
50
0 10 20 30 40Stunden
obigen
Resultaten offenbar durch eineBildung
vonMethan ausdem vor¬erst entstandenen Formiat gegeben ist.
3. Platinmetalle
a. Ruthenium
Ruthenium, das ähnlichwieNickel und Kobalt die Ameisensäure vor¬
wiegendzu KohlendioxydundWasserstoff zersetzt, könnte
umgekehrt
auch als Katalysatorfür dieBildung
der Säurein Betracht kommen. Es wirktindessen,
wie auch die beidenandern genannten Metalle, ebenso als Kata¬lysatorfür die
Bildung
vonKohlenwasserstoffen, insbesonderehochmole¬kularer Paraffine, aus KohlendioxydundWasserstoffunter Druck
(94).
Zur Herstellungvon Ruthenium inaktiver Form wurde Rutheniumpul¬
vernach der Vorschrift von A. Gutbier
(95)
durchSchmelzenmit Kali- umhydroxydundKahummtrat im Silbertiegel aufgeschlossen. Das entstan¬dene Kahumruthenatwurdein Wasseraufgenommenundnach E. Kraus s
und H.Kükenthal (96) durch ZusatzvonAlkoholals Rutheniumhydroxyd
aus derLösung ausgefällt. Der Niederschlag wurde abfiltriertund durch Eindampfen mit Salzsaurein das Chlorid übergeführt. Dieaus der wasse-
1 1 1 1 1
40g Wasser Temperatur 250°C
VolumendesAutoklaven 106ccm 1
1 1 IJ
Versuch Nr 50 1
1 1 1
51
-1
1
\
\
\ l 1
Reakttonscmer
rigen Lösungdes Rutheniumchlorids mit Kalilauge erhalteneFällung wurde
nach dem WaschenundTrocknen in einerMengevon0,15g alsKatalysator
fürden Versuch 60verwendet.
Bei einem Ansatz von
30,0
g Kaliumbicarbonat(0,30 Mol)
in 60 ccmWasser wurde bei 180 C und einerVersuchsdauervon46 Stundeneine
40,5%ige Umsetzung
des Bicarbonats zu Formiat erzielt. Der im Verhält¬niszur
Formiatbildung
viel zugrosse Druckabfall(vgl.
Fig.12)
währendder Reaktionist auch hier wieder ein Zeichenfür die Entstehung vonMe¬
than. Die Analyse der Gasphase
ergab
einenMethangehalt
von22%.
AusFig.
11 istder Druckverlaufwährend der Reaktion ersichtlich.In Fig. 11ist ebenfallsder Reduktionsverlaufvon Versuch61
aufge¬
nommen, derbei
gleichem
Ansatz inGegenwart
von0,1
g Ruthenium-Me¬tallpulver erhaltenwurde. Die
Umsetzung
zuFormiatbetrug dabei,
eben¬falls bei 180 , nach 17 Stunden
22%.
BetreffendVersuchsausführung
sei imübrigen
aufdenfolgenden
Abschnittverwiesen.Fig. 11
Druckverlauf bei der Reduktionvon KaliumbicarbonatinGegenwartvon Ruthenium
kg/cm
250
200
150
100
Ansatz:30,0g
KHCC.,;
60 gH20
/
VersuchNr.
,60
Temperatur: 180 C
Volumen desAutoklaven: 201 ccm
/
/
1 / / /i
61
1
10 •20 30 40 Stunden
b. Palladium
Palladium, das einerseits die Ameisensäure schon bei Zimmertem¬
peraturin KohlendioxydundWasser zu
zerlegen
vermag(S.
16)
und ande¬rerseits keine Reduktion des
Kohlendioxyds
zu Methan bewirkt(S.22 ),
er¬scheintunter denReduktionskatalysatoren als der
geeignetste
zur Ueberfüh- rung desKohlendioxyds
inAmeisensäure. Die indieserRichtung
von G.Bredig
und S. R. Carter(30)
bereitserfolgreich
unternommenen Ver¬suche wurden auf S. 13 besprochen.
Die im
Folgenden
beschriebenen Palladium-Katalysatorenwurden, ausgehend
von wasserfreiem Palladiumchlorid(Kahlbaum),
fürjeden
Versuch frischhergestellt.
AlsWegleitung
für dieDarstellung
des bei der Reduktion des Chlorids entstehenden Palladiummohr oder Palladiumschwarz diente eine Vorschriftvon H. Wieland(97),
die auchvon G.Bredig
undS. R. Carter benütztwurde.
Pdl
355 mg Palladiumchlorid(2 Millimol)wurdenin 70 ccm Wasser, wel¬
ches 10 ccm0,5n-Salzsäure enthielt, in der Wärmegelöst. Die orangerote Lösungwurdenach der Filtration auf80 C erwärmt undunter Rührensuk¬
zessive mit denfolgenden Lösungenversetzt:5,2 ccm 1 n-Natronlauge,
2,3
ccm
2,0%ige
wässerige Ameisensäure, 4,8 ccm Natronlauge, 4,6 ccm Ameisensäureund nochmals 2 ccm Natronlauge. Dieabgeschiedene schwar¬ze, flockige Fällung setzte sichvonder überstehenden klaren Flüssigkeit
raschab. Die letzterewurde, nach weiterem Rühren während 20 Minuten bei 80
, dekantiert. Das Palladium wurdenoch 4 mal mitheissem Wasser aufgerührt, wobeivorder Zugabedesfrischen Waschwassers mehrmals mitheissem Wasser dekantiert wurde. Nach demAbtropfen wurde der Ka¬
talysator mit60ccmWasser direktinden Autoklavengespült.
Bei der Reduktion von Palladiumchloridmit Ameisensäure entstehen nach der