cco3"
•pco2
K3
= - •KT,3
2. Die
Bildung
und Zersetzungvon LithiumformiatEs wurde bereits auf S. 25 darauf hingewiesen, dass die Reduktion
von Lithiumbicarbonat
gegenüber
derjenigen derandern Alkahbicarbonate eineSonderstellung
einnimmt undin ihrer Art einen Uebergangzu derje¬nigen der Erdalkalibicarbonate darstellt dieanalogdurch geringe Loslich- keit undstarke
Zersetzungstendenz
zu normalem Carbonat und Kohlen¬dioxyd ausgezeichnet sind. So bildetsich Lithiumbicarbonat wohl beim Auf¬ losenvon Lithiumcarbonatm mit Kohlendioxyd
gesättigtem
Wasser(98)
oder beim Einleitenvon Kohlendioxydin einewasserige Suspensionvon Lithiumcarbonatunter Druck, zerfalltaber bei gewöhnlicher Temperatur und unter Normaldruck wieder inKohlendioxydund Carbonat(99).
Von dieser
Zersetzungstendenz
desSalzes,
deren Grad bei höheren TemperaturenundDrucken noch unbekannt ist, wurde bei den Einwaagen fur dienachfolgend beschriebenen Versucheabgesehen.
Zur Reduktion wurden die zurBildung
von Lithiumbicarbonat erforderlichenstochiome- trischenMengen
von Lithiumcarbonatund Kohlendioxyd angesetztund die Umsetzungen zu Formiatauf den Gesamt-Kohlenstoffbezogen. Der Um¬stand, dass auchdie Bicarbonate von Natrium und Kalium zu einem ge¬
wissen, wennauch viel geringeren
Teil,
unter denReduktionsbedingungen
inCarbonatund Kohlendioxyd gespalten vorliegen, làsst ein solches Vor¬
gehen
zuVergleichszwecken
alsgegeben
erscheinen. Um dieAnalogiezu den Versuchen mit Natrium- und Kaliumbicarbonatzuvervollständigen, wurde die Molalitat der Losungen ebenfalls auf Lithiumbicarbonatbezo¬gen; um letztereauch
ganzzahhg
zu erhalten, wurde bei den Einwaagen derWasserverbrauch der ReaktionLi2C03
+C02
+H20
= 2LiHCOg
mitberucksichtigt.
Nach dem Einfüllenvonanalysenreinem Lithiumcarbonat und Wasser inden Autoklaven wurde dieser mitWasserstoff
ausgespult
undhierauf Kohlendioxydin stochiometrischerMenge
inder auf S. 35 beschriebenen Weisezugegeben.
Diese Art der Einwaagen konntedurchEinstellung
desReduktionsgieichgewichtes
vonder Formiatseite herumgangen werden,was sichmsbesonderebeiVersuchen mit Losungen niedrigerKonzentration als
zweckmassig
erwies. Da das verwendete Lithiumformiat ein Mol Kri¬stallwasser enthielt, wurde damit das bei der Zersetzungsreaktion
LiOOCH +
H20
=LiHCOg
+H2
verbrauchte Wasser direktmiteingewogen.
Zur Darstellungvon LiOOCH . 1 H,0wurden 74g Lithiumcarbonat mit 120 ccmdestilliertem Wasser versetzt und 92 ccm conc. Ameisensäure
(10,05
gHCOOH pro 10 ccm)langsam zugegeben. Nach dem Erhitzenbis zumbeginnenden SiedenundZugabevon etwasKieselgur wurde die Lösung durch eineGlasfilternutsche filtriert. Aus dem Filtrat kristallisierte beim Abkühlendas Formiatinlangen Nadeln. Diese wurden nochmalsausWas¬serumkristallisiertundzeigtendannbei der Reinheitsbestimmungdurch Oxydationmit Permanganat einen Gehaltvonüber 99, 8% LiOOCH. 1
HgO.
Nach dem Einfüllen der
Ausgangssubstanzen
wurde derAutoklav,
dessen Leervolumen 106 ccm betrug, beigeschlossenem
Ventil 1(am Autoklavenkopf, vgl.
Fig.2) aufgeheizt
und nachdem Erreichen der Reaktionstemperaturunter vorherigem AusspülenderZuleitungen,
Was¬serstoff durch
Oeffnung
des Ventilszugegeben.
Auf diese Weise blieb die gesamteKohlendioxydmenge
auch nach dem Aufheizenim Autoklavenvor¬handen.
Die
Gleichgewichtsumsetzungen
zu Formiat bei 300 C undverschie¬denen Drucken undKonzentrationen sindaus Tab. 13
ersichtlich,
dieaufganzzahlige
Molalitätenvon Lithiumbicarbonat bezogenenEinwaagen
ausTab. 12.
Tabelle 12
Ansätze zuden Versuchen 100 bis 108
(Tabelle 13).
Molalität
bezogen
aufLiHCOg
Li2C03
g
co2
mMole
Wasser g
LiOOCH.
1H20
g
Wasser g
2,0 0,5 0,1
2,955 0,739
40 10
40,7 40,2
5,598 1,399 0,280
40,0
40,0
40,0
Gleichgewichtsdaten
für die Bildungund Zersetzungvon Lithiumformiatinwässeriger
Lösung
bei300°C.
Tabelle 13
Vers.
No.
Gleichgewichts-
einstellung
aus¬gehend
vonMolalität der Ein¬
waage als
LiHCOg
Versuchs¬
dauer Stunden
Gleichgewichts-
Totaldruckkg/cm
Umsetzungzu Formiat
%
der Theorie100 101 102
LiHCOg LlHCOg
LiOOCH
2,0 2,0 2,0
6 16 16
231 291 352
14,6
22,7 29,7
103 104 105
LlHCOg
LiOOCH LiOOCH
0,5 0,5 0,5
4 16 5
104 182 306
4, 7
27,9 50,3
106 107 108
LiOOCH LiOOCH LiOOCH
0,1
0,10,1
4 18 16
91 125 289
11,3
42,276,0
Fig. 13
Einstellung desGleichgewichts ausgehendvonLiHCOj ausgehendvonLiOOCH
Die Einstellungdes Gleichgewichtswarje nachKonzentration der
Lösung
nach4 bis 6 Stundenpraktischvollständig.
Diese relativlange
Reaktionszeiterlaubte einegenügend
genaueFeststellung
derGleichge¬
wichtskonzentrationen an Formiatnach dem Abkühlen des Autoklaven mit Pressluft. Als weitere Reduktionsproduktekonnten
einzig
bei den Versu¬chen 100und 101 Methan und Kohlenmonoxyd in einerGesamtmengevon
0,6
bezw.0,4% festgestellt
werden. Die ausdergraphischen
Darstellung derUmsetzungen
als Funktiondes reziproken Totaldruckes(Fig. 13)
her¬vorgehende
sehr starkeKonzentrations-Abhängigkeit
kann nicht eineblosseFolge
des Verlaufs der AktivitätsfunktionK«,T. im Ausdruck für die
Gleichgewichtskonstante
„
cLiOOCH
. K~ T.c P
cLiHCCy *H2
sein. Die Darstellungder Formiatausbeutenals direkte Funktion des Druckes lässtdie Verhältnisse deutlicher erscheinen. Der nahezu lineare Verlauf der Umsetzungmit
steigendem
Druck bei den höhern Konzentrationen deutet of¬fenbar darauf hin, dass cT.Trp0 konstant ist, also Lithiumbicarbonat als
Bodenkörper vorliegt. Eine analoge Abhängigkeitder Gleichgewichtskonzen¬
tration des Formiatesvom Druck lässt sich bei derReduktionder Bicarbo¬
nate der Erdalkalimetalle erwarten.
3. Die
Bildung
undZersetzung
von Natriumformiata)
Variationder Temperatur.Für die
Reduktionen,
welchein einem Autoklavenaus V4A-Stahl (mitKupferring-Dichtung)
von 106 ccm Inhaltausgeführt
wurden, kam das käuf¬liche,
chemisch reineNatriumbicarbonat inlufttrockener Form zur Ver¬wendung.
SeinReinheitsgrad
wurde durch elektrometrische Titration zu99,5
bis100%
bestimmt. Das Salz wurdein einerMenge
von16,8
g(0,200 Mol)
zusammen mit40,0
g Wassereingewogen. Fürdie Versuche 120 und 121 kam einPalladiumschwarz-Katalysator (Pd 4)
zurVerwendung,
fürdessen
Herstellung
und Wirksamkeit auf S. 68 verwiesen werden kann.Beiden
angewandten
Reaktionstemperaturenkonnte einevollständige
Auflö¬sung des Bicarbonates als sicher
gelten.
Wenn auch die Löslichkeit dessel¬benbei 20 C erst 9,6g pro 100 g Wasserbeträgt, so
steigt
sienach W. F.Waldeck,
G. Lynn und A. E. Hill(100)
bei200°
auf43,0
g.Zur
Einstellung
desGleichgewichtes
von der Formiatseite her wurde eine mitPermanganat eingestellte Lösung
von Natriumformiatbenützt, die13,6
g Salz(0,200 Mol)
pro43,6
gWasser(40,0
g+0,20 Mol) enthielt,
al¬so in ihrer
Zusammensetzung
genau einerLösung entsprach,
welche bei100%iger
Reduktion des Bicarbonat-Ansatzes entstehen würde.Der ohne
Verwendung
vonKatalysatoren bei292,
315 und330°
C und verschiedenenAnfangsdrucken
gemessene Reduktionsverlaufmit der Zeit ist aus Fig. 14 ersichtlich. Die rascheAbnahme derReaktionsgeschwindig¬
keitmit sinkenderTemperatur zeigt sich darin
deutlich,
sodassbei Tempe¬raturenunterhalb 270 C die
Verwendung
von Katalysatorennotwendig
wird.Nachdem Erreichen eines konstanten Druckwertes wurde der Autoklav mit Pressluft
abgekühlt.
DieAnalysederReaktionslösungen ergab
diein Ta¬belle 14
aufgeführten
undin Fig. 15graphisch dargestellten
Resultate. Me¬ng. 14
Druck-Zeit-Verlauf bei der ReduktionvonNatriumbicarbonat bei verschiedenenTemperaturenundAnfangsdrucken kg/cca2
0 5 10 15 20 Stunden
Tabelle 14
Gleichgewichtsdaten
für dieBildung
undZersetzung
vonNatriumformiat in konzentrierterwässeriger Lösung
Ansatz:
16,8
gNaHCOg
in 40 g Wasser oder13,6
NaOOCHin43,6
g Wasser Volumen des Autoklaven: 106 ccmVersuch No.
Einstellung
desGleichgewichts ausgehend
vonGleic Temperatur
°C
hgewichtsbedir
Totaldruckkg/cm
igungen
Umsetzung
zuFormiat,
bezo¬genaufGesamt¬
kohlenstoff, %
120121
NaHCOg NaHCOg
180 180
110 178
80,5 86,6
122 123
NaHCOg NaHCOg
270 270
132 211
54,2 74,0
124 125 126 127 128 129 130
NaHCOg
NaOOCH
NaHCOg
NaOOCH
NaHCOg NaHCOg
NaOOCH
292 292 292 292 292 292 292
106 136 151 153 214 282 384
23,4 42,4 52,8 53,6 69,5 78,6 83,0
131 132
NaHCOg NaHCOg
300 300
160 295
47,6 76,0
133 134 135 136
NaHCOg NaHCOg
NaOOCH
NaHCOg
315 315 315 315
174 239 244 304
47,6 64,4 65,0 73,8
137 138 139
NaHCOg NaHCOg NaHCOg
330 330 330
197 258 323
43,0
61,2
70,5
than undKohlenmonoxydwurden im Maximum zusammenin einerMengevon
1,5%
des Gesamt-Kohlenstoffsgefunden.
DieUmsetzungskurven
für konstan¬te Totaldrucke im rechten Teil der Fig. 15
ergaben
sich durch einfache Pro¬jektion der direkt gemessenen Isothermen. Der steile Abfall der Isobaren bei höherenTemperaturenistnaturgemässdurch das
Ansteigen
des im Totaldruck enthaltenen Wasserdampfdruckesbedingt.
NachAbzug
des letzterenwürde sich derflacheVerlauf,
wie erim untern Temperaturgebietsichtbar und nach der geringenWärmetönung
der Reaktion(vgl.
S.25)
zuerwartenist, auch nach oben fortsetzen.Fig. 15
Gleichgewichtsumsetzungen
zuNatriumformiat(in %)
beim TotaldruckPausgehendvonNaHCOß ausgehendvonNaOOCH
b. Variation der Konzentration
Die Versuchedieses Abschnittes wurden bei einerTemperatur von 300 C
ausgeführt,
wobei sich eineVerwendung
vonKatalysatorenerübrigte
undandererseits die Reduktion mit einer
Geschwindigkeit verlief,
die eingenügend
genaues Festhalten derGleichgewichtskonzentration
an Formiat nach dem Abkühlengestattete.
Diein Tabelle 15zusammengestellten
und in Fig. 16graphisch aufgezeichneten
Resultate wurdenausgehend
von denfol¬genden
Ansätzenin einem Autoklavenvon106 ccmInhalt erhalten:Molalität
0,1: 0,336
gNaHCOg
in 40g Wasser1 î
3,36
gNaHCOg
in 40 g Wasser5 ;
16,8
g NaHCO» in40 g WasserGleichgewichte
der Reduktion von Natriumbicarbonat inLösungen
verschie¬dener Konzentrationen bei 300 C Tabelle 15
Versuch No.
Konzentration der
Einwaage
Versuchs- dauer StundenGleichgewichtsbedingungen
Molalität Gew.%NaHCOg
Totaldruckkg/cm
Umsetzungzu Formiat
%
der Theorie 140141 142 143 131 132
0,1 0,1
1 1 5 5
0,835 0,835 7,75 7,75 29,6 29,6
5 20 15 15 7 17
118 288 110 151 160 295
47,5 84,8 32,5 59,5 47,6 76,0
Fig. 16
% 100
80
60
40
20
0
c. Variation des VerhältnissesNa :
CO,
Die Versuche dieses Abschnittes befassen sichmit der
Abhängigkeit
der Reduzierbarkeit der Kohlensäure zu Formiat von derMenge
deszuih¬rer
Bindung
vorhandenen Alkalis. DieArtder dabei verwendeten Einwaa¬gen istaus Tabelle 16
ersichtlich;
betreffendEinfüllung
bestimmter Koh-lendioxydmengen
sei auf S. 35 verwiesen.Tabelle 16
Ansätzezu den Versuchenin Tabelle 17
Na :
C02
Einwaagen pro40 g Wasser
Na2C03 NaHCOg co2
Molverhältnis mMole Gramm mMole Gramm mMole
2,00
10010,60
0 0 01,54
707,42
605,04
01,25
404,24
12010,08
01,00
0 0 20016,80
00,83
0 0 20016,80
20Ausgehendvondiesen Ansätzen wurden bei 300 C ohne Verwendung
vonKatalysatoren im
Gleichgewicht
die inTabelle 17aufgeführten
Umset¬zungen
festgestellt.
Der üblichengraphischen Darstellung (Fig. 17)
der¬selben wurde eine
Wiedergabe
des Druckverlaufs derzur Reduktion ver¬wendeten Lösungen
beigegeben.
Der Totaldruckwurde dabei ebenfalls re¬ziprok
aufgetragen,
wobeinaturgemäss 1/P
imgleichen
Punkte wieNa/CO,
gleich Null wird. Mitdieser
Grenzbedingung
wurde diegemessene Kurveextrapoliert,
sodass sie zurAbschätzung
derUmsetzungen
bei weiter er¬höhter
Menge
freien Kohlendioxyds dienenkann. Wie man sieht, machtsich die durch den Kohlendioxydzusatzverringerte Zersetzung
des BicarbonatszuCarbonatin einer starken
Erhöhung
des Totaldruckesbemerkbar,
so¬dass indieser Richtungkeine
Verbesserung
derUmsetzung
zu erwarten ist.Fig. 17
Gleichgewichte der
Natriumformiatbildung
beiverschiedenen VerhältnissenvonNa:C09
Temperatur: 300 CTotaldruck: P
"1 l i 1 1 1 1 1 1 1 1—öT
1 2 3 4 5 6 7 8 9
1/P
. 1<T103
300 200 150%
100
80
60
40
20
100
kg/cm
Tabelle 17
Gleichgewichtsdaten
zurBildung
undZersetzung
vonNatriumformiatbeiver¬schiedenenVerhältnissenvon Na:
CO«,
bei300°
CVersuch No.
Na :
C02
Molverhält¬
nis
Versuchs- dauer Stunden
Gleichgewichtsbedingungen
Totaldruck
Umsetzung
zu Formiat.,.,/„.«2
bezogen
auf Gesamt-kg/cm
Kohlenstoff
%
der Theorie150
2,00
16 15110,1
151
2,00
16 30720,3
152
1,54
6 15129,2
153
1,54
18 32944,9
154
1,25
14 15144,5
155
1,25
15 32064,2
131
1,00
7 16047,6
132
1,00
17 29576,0
158
0,83
7 16838,5
159
0,83
16 26356,5
d. Variation des Verhältnisses zwischendenVolumina des Autoklavenund der eingefülltenSubstanz
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die
Benützung
des Total¬druckesund der UmsetzungzuFormiat zur Definition des
Reduktionsgleich¬
gewichtesbei
Vergleichen
eineKonstanz des Verhältnisses zwischen dem Vo¬lumen der Einwaageund
demjenigen
des Autoklavenvoraussetzt. Die Auswir¬kung
einerVeränderung
dieses Verhältnisses beigleichbleibender
Molalität der Ansätzegeht
aus den Versuchendieses Abschnittes hervor. Die Reak¬tionstemperaturvon
300°
C liess einerseits eine deutliche Sichtbarkeit der damitverbundenen Effekte erwartenund erlaubte andererseits wegen der re¬lativ
geringen Reaktionsgeschwindigkeit
ein genaues Festhalten derGleichge¬
wichtsumsetzungen
.Die mitverschieden grossen Einwaagen
(denen
ein Verhältnisvon5 Mol Bicarbonat zu1000 g WasserzuGrundegelegt wurde)
ineinem Autokla-ven von 106ccm Inhalt erzielten Umsetzungen sind in Tab. 18 zusammen¬
gestelltund in Fig. 18 inder üblichen Weise
graphisch aufgezeichnet.
Ein deutliches Bildder Verhältnissegibt
die Isobaren-Projektiondieser Kurven in Fig. 18. Offenbar ist der relativ flache Verlauf beigrösseren
Ansätzennur durch die Mengedesverdampften Wassers unddie damit verbundene
Konzentrationsänderung
derLösung
bestimmt sowieden ebenfalls von der Grösse der Gasphaseabhängigen Zersetzungsgrad
des Bicarbonats zuKoh¬lendioxydundCarbonat. Der steile Abfall der Kurvenbeiweiter verringer¬
ter Grösseder Einwaagen dürfte zusätzlich durch die Bildung einer festen Phasebedingtsein. Die Grössenordnungder
Konzentrationsveränderung
durchverdampftes Wasser lässt sich mit Hilfe der Dampfdichte des reinen Wasserdampfes abschätzen, diedurch denPoynting
-Effektwohl erhöht(vgl.
S.46)
aberauchdurch dieim Wassergelösten
Salzeerniedrigt
wird.Ihr Wert
beträgt
bei 300 C0,
046g/ccm.
DieKonzentrationsabhängigkeit
derGleichgewichtsumsetzungen
lässt sichaus Fig. 16 entnehmen.Tabelle 18
ReduktionvonNatriumbicarbonat inwässeriger Lösung bei verschiedenen Verhältnissen der VoluminavonAutoklav und
eingefüllter
Substanz.Molalität derEinwaagen:
5,00
Volumen desAutoklaven: 106 ccm
Temperatur:
300°
CVersuch No.
Einwaage Reaktions- dauer Stunden
Gleichgewichtsbedingungen
g
NaHCOg
g Wasser Totaldruckkg/cm
2 Umsetzungzu Formiat
% der Theorie 160
161
8,40 8,40
20 20
6,5
16177 336
39,0 64,8
162
12,6
30 16 16148,5
131 132
16,8 16,8
40 40
7 17
160 295
47,6
76,0
163 164
18,9 18,9
45 45
16 16
146 234
46,0
71,2
Fig. 18
Reduktionvon Natriumbicarbonat in wässeriger
Lösung
bei verschiedenen Verhältnissender Voluminavon Autoklav undeingefüllter
Substanz.Molalitätder Einwaagen:
5,00
Volumen des Autoklaven: 106 ccm Temperatur: 300°C
Gesamtgewichtdes Ansatzes
(NaHCOg
+H20)
103
400 200 150 100kg/cm
20 40 60 g4. Die
Bildung
von Kaliumformiataus Kaliumbicarbonata. Variation der Temperatur.
Zur
Untersuchung
derTemperaturabhängigkeit
desGleichgewichts
derKaliumformiatbildung
wurde, wie bei denanalogen
Versuchen mit Na-triumformiat,
von 5Mol Bicarbonat pro 1000 g Wasserausgegangen. Für dieVersuche 100 und101,
welchein einem Autoklaven aus V4AE-Stahlvon 201 ccm Inhalt
ausgeführt
wurden,betrugen
dieEinwaagen 30,0
g(0,300 Mol)
Kaliumbicarbonat und 60 g Wasser. Für dieübrigen in Tabelle 19aufgeführten
Versuche diente ein Autoklavaus V4A-Stahlvon106 ccm Inhalt, wobei
20,0
g Bicarbonat und 40 g Wasser eingewogen wur¬den. Eine
Verwendung
von Katalysatoren(Palladiumschwarz,
vgl. S.68)
war nurbei der Reaktionstemperaturvon
180°
erforderlich. Die Ver-Tabelle 19
Gleichgewichtsdatenfür die Reduktionvon Kaliumbicarbonatin
wässeriger Lösung
Versuch No.
Reaktionsdauer Stunden
Gleichgewichtsbedingungen
Temperatur°C
Totaldruck
kg/cm^ Umsetzung %
der TheoriezuFormiat170 171 172 173 174 175 176
20 20 4
1,5 1,5
180 180 293 293 314 331 331
155 384 146 208 232 186 248
85,5 90,0 55,6 70,5 67,0 46,0 63,5
Suchsausführung
warimübrigen analog
wie bereits bei derBildung
und Zer¬setzungvonNatriumformiatbeschrieben. Da die Reaktionsgeschwindigkeiten denbereits bei der Natriumbicarbonat-Reduktion beschriebenen sehr ähnlich
gefunden
wurden, wurde vonihrerWiedergabe abgesehen.
Die "Halbwerts¬zeit", d.h. die
Zeit,
welche erforderlichist, um beigegebenen
Bedingungen dieUmsetzung
biszur Hälfte desGleichgewichtswertes
zuführen,'betrug
beispielsweise96 Minutenbei Versuch 172 und 68 Minuten bei Versuch173,
wenn der Druckabfallwährendder Reaktionals Mass fürdie Umsetzungbe¬
nützt wurde. Die
Einstellung
desGleichgewichts
war imübrigen
bei 293 nach 10 Stundenpraktisch vollständig,
während bei 314 rund drei Stunden undbei 331 etwa eineStunde dazuerforderlich waren. DieReaktionsge¬
schwindigkeiten
der Versuche bei 180 sindaus Fig.12 ersichtlich.Die
Gleichgewichtsumsetzungen
sind inder üblichen Weise inFig.
19 graphischdargestellt.
Als weitereReduktionsprodukte
nebenFormiat konn¬te ausser
geringen Mengen
von Methan undKohlenmonoxyd
bei den Versu¬chen 175und 176 Oxalat in Spuren
festgestellt
werden.Im
Vergleich
zu denfür Natriumbicarbonat gemessenenUmsetzungen
lässt sichin derbeigegebenen
Isobaren-Projektion feststellen, dasshier mitgleichen
Drucken etwas bessere Resultate erzielt werden können.Fig.
19Gleichgewichtsumsetzungen
zu Kaliumformiat(in %)
beim Totaldruck PI | 1 1 1 1 1 1 1 1 1—ö'
1 23 456789
1/P.
10*103
300 200 150 100kg/cm
b. Die Reduktion in verdünnter
Lösung.
Analog
wie Lithium- undNatriumbicarbonatwurde auch Kaliumbicar- bonatineiner0,1
molalenLösung
denReduktionsbedingungen
unterworfen, indem400,
5 mg (4mMol)
Kaliumbicarbonat in 40 gWasser in einem Auto¬klavenvon106 ccmInhalt auf
300°
unter verschiedenen Wasserstoffdrucken erhitztwurden. Der Fortschritt der Reduktion war der geringen Mengen wegen nichtam Druckabfall sichtbar undwurde deshalbdurch Abbruchder Versuche nach verschiedenen Zeiten besonders ermittelt. Betrugdie Um¬setzungnach drei Stunden
81,0 %,
sostieg
sie beigleichbleibendem
Total¬druck nachvierStunden auf
82,8%,
einen Wert, der sich auch nach 16 Stundenkaum mehr veränderte. DieGleichgewichtsumsetzungen
bei 300sind in der nachstehendenTabelle 20
aufgeführt,
ihregraphische
Darstel¬lung erfolgt
in Fig. 20 zusammen mitdenjenigen
für dieübrigen
Alkalibi- carbonate beigleicher
Temperatur und Molalität der Lösung.Tabelle 20
Reduktionvon Kaliumbicarbonatinverdünnter
Lösung
Ansatz:
400,5
mg(4 mMol) KHCOg
und 40 gWasserTemperatur: 300°
CVersuch No.
Reaktionsdauer Stunden
Gleichgewichtsbedingungen
Totaldruckkg/cm
2Umsetzung
zu Formiat%
der Theorie180 181 182 183
5 16
4,5
1695 142 260 260
23,0 59,2 82,8 83,0
c. DerEinfluss erhöhter Kohlendioxyd-Partialdrucke.
DieVersuche dieses Abschnittes
verfolgten
das Ziel, durch erhöhte Kohlendioxydpartialdruckedie Bicarbonatzersetzungzu Kohlendioxydund Carbonatzurückdrängen
und dadurchbedingteVeränderungen
der Gleich¬gewichtsumsetzungen zu Formiatfestzustellen. Es wurdenzu diesem Zwecke
30,0
g(0,300 Mol)
Kaliumbicarbonat in 60 g Wasser in einemAutoklavenvon201ccmInhalt verwendet. InAnbetracht der
niedrigen
Reaktionstemperatur konnte die ReduktionnurinGegenwartderaufS. 68 beschriebenen Palladium-schwarz-Katalysatoren durchgeführt
werden. DieZugabe
bestimmter Koh-lendioxydmengen erfolgte
inder auf S.35angegebenen
Weise.Es
geht
indessen aus den Resultaten derTabelle 21 hervor, dass dieZurückdrängung
derBicarbonatzersetzung
unter dengegebenen Bedingungen
analog
wiebei 300 C für Natriumbicarbonat viel zu sehr auf Kosten des Totaldruckes geht, als dass ihr eine praktischeBedeutung
zukommen würde.Tabelle 21
Reduktion von Kaliumbicarbonat bei 180 unterverschiedenen
Kohlendioxyd-
partialdruckenVersuch No.
K:C02
Molverhältnis
Gleichgewichtsbedingungen
Totaldruckkg/cm^ Umsetzung
zu Formiat
%
der Theorie 170171 181 182
1,00 1,00 0,93 0,74
155 384 167 176
85,5 90,0 84,5 75,0
Dass indieser Richtungkeine
Verbesserungen
der Umsetzungen zu Formiat erwartetwerdenkann,geht
auch aus einer reinqualitativen
Be¬trachtunghervor. Mitdem Totaldruck einer reinen
Bicarbonatlösung
im Vergleich zudemjenigen
einerSalzlösung gleicher
Konzentrationlässt sich der Partialdruck des Kohlendioxydsund damit derZersetzungsgrad
des Bicarbonats zuhöchstens
20%
abschätzen. Wenn man nunbedenkt,
dass nach einer 85
%igen Umsetzung
derBicarbonat-Einwaage
zuFor¬miatnur 3
%
derselben inCarbonatzerfallenvorliegen,
so wirdoffen¬sichtlich, dass eine Verringerungder Zersetzungbei
gleichem
Totaldruckim Resultat gar nicht sichtbarwerden kann.
5. Die Reduktionvon Rubidium- undCäsiumbicarbonat
Rubidium- und Cäsiumbicarbonatwurden inAnalogie zuden
übrigen
Alkalibicarbonatenin0,1
molalerLösung
bei300° reduziert,
wobei 586 mg Rubidiumbicarbonat(4 mMol)
bzw. 776 mg Cäsiumbicarbonat(4 mMol)
mit40 g Wasser in einenAutoklavenvon106 ccmInhalt
eingewogen
wurden.Die Bicarbonatewurdenauseiner konzentriertenwässerigen Lösung der käuflichen Carbonate durchSättigungderselben mitKohlendioxyder¬
halten. DurchStehenlassender Lösungin einem Exsikkator über Phosphor- pentoxydwurden die Salzein einer (durch elektrometrische Titration mit Salzsäure
bestimmten)
Reinheitvon 99% erhaltenund in dieser Form direktfür die Versuche verwendet.Die im
Gleichgewicht
erreichtenUmsetzungen (betreffend
Reaktions¬zeiten
vgl.
S.89)
sind in Tab. 22 aufgeführtundzusammen mitdenjenigen
für die
übrigen
Alkalibicarbonate bei gleicher Molalität und 300 in Fig. 21graphisch dargestellt.
InAnbetrachtdergeringenangewandten
Substanz¬mengen konntennaturgemässkeine Nebenprodukteder Reduktion
festgestellt
werden.Tabelle 22
Reduktionvon Rubidium- und Cäsiumbicarbonatin
0,1
molalerLösung
bei3001
Versuch No.
Reduktion
von
Reaktionsdauer Stunden
Gleichgewichtsbedingungen
Totaldruckkg/cm^ Umsetzung
zu Formiat
%
der Theorie201 202 203 204
RbHCOg
n