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Durchführung und Evaluation des Grammatikunterrichts

5. Empirische Untersuchung

5.7 Durchführung und Evaluation des Grammatikunterrichts

20 Min.

Übung Mit Piktogrammen und Chunks arbeiten, eingeübte Chunks auch in anderen Situationen einsetzen, Schreibtraining

Karten Stifte Stimmen

Die KL erklärt die Aufgabe

Die TN bilden kleine Gruppen und lösen die Aufgabe in Gruppenarbeit Die Kontrolle erfolgt in Plenum

25 Min.

Anwendung Freie Anwendung der neu erlernten Formen

Plakate Stifte Stimmen

KL erklärt die Aufgabe

TN fertigen Plakate, Stadtpläne oder Rollenspiele an

20 Min.

Anwendung Präsentation der Arbeiten

Plakate Stifte Stimmen

TN präsentieren in der Klasse ihre Arbeiten

Autonomie Alle Lernstile berücksichtigen

KL: Kursleiterin TN: Teilnehmer

machten Hypothesen über den möglichen Grund für den Strafzettel und es herrschte im Allgemeinen eine frohe Stimmung.

Bei der Präsentation haben alle mitgemacht. Obwohl ich den Schülern keine Einzelheiten zu dem Animationsvideo im Voraus erzählt habe, haben sie Motivation gezeigt. Mir ist aufgefallen, dass dabei die Sprechweise der Sprecherin im Video eine wichtige Rolle gespielt hat. Sie hat langsam und deutlich gesprochen und das fanden die Schüler gut. Ich habe auch in der Vergangenheit andere Videos im Unterricht benutzt und feststellen müssen, dass sich manchmal die Motivation sich in Grenzen hielt. Der Grund dafür hing oft mit der Sprechweise zusammen. Die Schüler beschwerten sich, dass der Sprecher zu schnell sprach und dass sie deswegen nichts verstehen konnten. Bei diesem Video hatten wir dieses Problem nicht. Sogar die schwächeren Schüler in der Klasse konnten folgen und richtige Antworten zu dem Quiz geben. Das Quiz hat ihre Aufmerksamkeit erweckt, besonders nach der ersten richtigen Antwort im Quiz. Sie haben aufgepasst, weil sie die richtigen Antworten geben wollten.

Überraschend fand ich es auch, dass die Schüler mich zu keinem Zeitpunkt fragten, was wir machen. Sie fragten nicht nach dem Thema oder nach dem Phänomen nach. Sie zeigten Interesse am neuen Thema und Material und somit hatten sie auch Freude am Unterricht.

Dieses Verhalten sagt viel aus. Das neue Material ist hierbei das Schlüsselwort. Solange der Computer angeschaltet wird, werden die Schüler plötzlich motivierter. Die neuen Medien sind Teil ihres Lebens und da der erfolgreiche Unterricht den Interessen der Schüler angepasst werden muss, muss man diese berücksichtigen und im Unterricht einbetten. Die Schüler begeistern sich, wenn das Buch zu Seite gelegt wird und die Technik ins Spiel kommt.

Die richtigen Antworten zu dem Quiz brachten ein Erfolgserlebnis, das mit dem Satz: ,,Ich kann doch Deutsch verstehen” zu übersetzen wäre. Das sagt meiner Meinung nach viel über die Untersuchung dieser Arbeit aus. Die Schüler brauchen, um weiter zu arbeiten und sich für den Unterricht zu interessieren, immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Dieses Erfolgserlebnis erreichten wir mit dem Animationsvideo und die Schüler waren motiviert weiter zu machen. Diese Feststellung steht meiner Meinung nach über jeder Grammatikvermittlung und Regel und sollte das Ziel jedes Fremdsprachenlehrers sein, nämlich positive Gefühle und Freude am Unterricht zu erzeugen.

Bei den ersten beiden Übungen-Spielen waren die Schüler auch begeistert. Ich habe die

ich nicht so sehr bei meiner Planung darüber nachgedacht. Dies löste aber wieder positive Gefühle bei den Schülern aus. Die Karten haben ihre Aufmerksamkeit erweckt und sie haben aktiv und aufmerksam mit ihrem Tischpartner zusammen gearbeitet, um die Übungen zu erledigen. Fast alle Gruppen haben die Karten für das erste Spiel sowohl als Zuordnungsaufgabe als auch als Memory - Spiel genutzt. Sie haben schnell die Zuordnungsaufgabe gemacht und dann haben sie mit den Karten Memory gespielt.

Während der Kontrolle der Zuordnungsübung stellten wir fest, dass es nur zu vereinzelten Fehlern gekommen ist. Speziell haben zwei Gruppen zwei Ausdrücke falsch zugeordnet.

Es waren bei beiden Gruppen dieselben Ausdrücke, nämlich ,,es ist verboten” und ,,es ist gefährlich”. Die Schüler waren also schon während dieser ersten Übung in der Lage, die richtigen Ausdrücke und die dazugehörigen Bilder zu erkennen. Ich habe mich sehr darüber erfreut, denn das zeigte mir, dass die Arbeit mit Animationen und Chunks zu Ergebnissen führen kann. Hierbei muss wieder erwähnt werden, dass mich wieder zwei schwächere Schüler positiv überrascht haben. Sie haben sich nicht ablenken lassen, haben die Partnerarbeit aufmerksam gefolgt und haben bei der Kontrolle sehr gut mitgearbeitet.

Bei der zweiten Übung der Übungsphase habe ich festgestellt, dass sich die Schüler einfacher an die kürzeren Ausdrücke erinnern konnten und die längeren wie: ,,Sonntags darf man keinen Lärm machen.” und ,,Man darf nicht über den Rasen gehen.” eher Probleme bereitetet. Sie vergaßen einzelne Wörter. Doch wieder kann man sagen, dass die Partner sehr gut zusammen gearbeitet haben und sie sich gegenseitig korrigiert haben. Sie haben die Selbstkontrolle ernst genommen.

Zu diesen beiden ersten Übungen kann ich noch ergänzend sagen, dass es zu keinen Unverständlichkeiten bei der Formulierung der Arbeitsaufträge gekommen ist. Die Schüler hatten keine Fragen und somit kann ich behaupten, dass die Aufgaben verständlich und schlüssig von mir formuliert wurden.

Ich komme nun auf die dritte Übung zu sprechen, die etwas freier war und wo die Schüler auch gefordert wurden, etwas schriftlich zu produzieren. Die erste Feststellung habe ich in Bezug auf die Gruppenarbeit gemacht. Hier wäre die Partnerarbeit wahrscheinlich wieder besser gewesen. Ich habe beobachtet, dass sich manche Schüler etwas zurückgezogen haben und die anderen die richtigen Antworten schreiben ließen. Dies waren wieder die schwächeren Schüler, die sich etwas unsicher gefüllt haben und keine Fehler machen wollten, den diesmal hatten sie keine fertigen Ausdrücke vor sich. Aber auch in diesen Fällen haben sie aufmerksam zugehört und die Antworten als Input aufgenommen. Denn je

mehr etwas wiederholt wird, desto mehr bleibt es im Gehirn haften. Manche Gruppen haben sich die Karten verteilt, so dass jeder z.B. zwei Karten auszufüllen hatte. Bei der Kontrolle in Plenum haben wieder alle aktiv mitgearbeitet. Eine andere Feststellung war, dass alle Gruppen die meisten Sätze, wenn nicht sogar alle Sätze mit ,,man darf”

fortgesetzt haben. Dies erfreute mich, weil sie so unbewusst auch den Indefinitpronomen ,,man” gebrauchten. Dies stellte auch eines der Ziele dieser Unterrichtseinheit dar.

In der Anwendungsphase haben die Schüler sehr gute Ergebnisse produziert. Ihre Arbeiten (siehe Anhang 7) waren ordentlich, strukturiert, leserlich und ausführlich genug. Sie konnten das Gelernte von den vorigen Phasen in ihren Arbeiten übertragen und das alte Wissen mit dem neuen Wissen verknüpfen. Alle Gruppen haben zielgerichtet gearbeitet und ihre Arbeiten zu Ende gebracht. In den Arbeiten konnte man erkennen, dass sie das Verb ,,dürfen” und das Indefinitpronomen ,,man” richtig gebraucht haben. Außerdem haben sie auch die Chunks aus den vorigen Phasen benutzt. Sie Schüler hatten ein sehr gutes Arbeitstempo und wir sind deswegen in den Zeitplan geblieben.

Die Präsentation der Arbeiten verlief wieder problemlos und im geplanten zeitlichen Rahmen.

Um die Evaluation dieses Unterrichtsversuchs abschließen zu können, möchte ich noch an dieser Stelle versuchen, die vier Ausgangsfragen für diese Untersuchung zu beantworten.

Die erste Frage war: Kann ein ,,problematisches” grammatisches Phänomen, wie das Modalverb ,,dürfen” durch die Verwendung von Animationen und Chunks im Unterricht besser vermittelt werden?

Ich würde angesichts des dargelegten Unterrichtsverlaufs und der Qualität der fertigen Produkte aus der Anwendungsphase, diese Frage mit einem ,,ja” beantworten. Ich habe, wie in der Lehrwerksanalyse bereits erwähnt, in der Vergangenheit immer wieder feststellen müssen, dass die Schüler durch das explizite und deduktive Verfahren, das Verb ,,dürfen” nur bedingt anwenden konnten. Durch die Verwendung von Animationen und Chunks habe ich feststellen müssen, dass wir bessere Ergebnisse erzielt haben (siehe Plakate im Anhang 7). Die Schüler arbeiteten autonom und waren zum ersten Mal interessiert das Verb ,,dürfen” situationsbezogen zu benutzen. Die Animationen halfen die Komplexität des Verbs zu verbildlichen und die Chunks es zu versprachlichen und das machte die Vermittlung demzufolge einfacher.

Bei der ganzen Unterrichtsbeobachtung habe ich feststellen müssen, dass die Schüler es als

Materialien wirkten viel interessanter und anziehender als das Lehrbuch und somit steigerte sich die Motivation und Aufmerksamkeit der Schüler.

Nachdem der ganze Unterrichtsverlauf geschildert wurde kann die Forschungsfrage, ob Animationen zu einem motivierenden und lehrreicheren und ergebnisreicheren Fremdsprachenunterricht führen? nun beantwortet werden. Ich habe zu keinen Zeitpunkt dieser Unterrichtseinheit festgestellt, dass die Motivation der Schüler nachließ. Alle Schüler waren im Allgemeinen von Anfang bis Ende gleich begeistert und ließen sich nicht ablenken. Ohne Frage können Animationen zu einem motivierenden, lehrreicheren und ergebnisreicheren Fremdsprachenunterricht führen, wie man durch die Endprodukte der Anwendungsphase feststellen kann.

Es gibt aber auch etwas, dass ich während der Unterrichtsbeobachtung nicht feststellen konnte und damit komme ich auf die Bearbeitung und Beantwortung einer weiteren Forschungsfrage dieser empirischen Untersuchung zu sprechen, nämlich: Sind Grammatikanimationen für alle Lerntypen geeignet oder eher nicht?

Diese Frage bereitete mir einiges Kopfzerbrechen. Ich muss gestehen, dass es sich für mich als eine sehr schwierige Angelegenheit erwies, die Wirkung der Animationen und Chunks auf die verschiedenen Lernstile zu untersuchen. Ich konnte die Reaktionen der verschiedenen Lerntypen auf die Verwendung von Animationen und Chunks leider nicht klar beobachten. Obwohl ich den Schülern vor dem geplanten Unterricht einen Test (siehe Anhang 5) zur Feststellung des eigenen Lernstils machen ließ, konnte ich für meine weitere Untersuchung wenig damit anfangen. Im Test ist herausgekommen, dass die meisten meiner Schüler zwei Lernstile besitzen und dass bei den meisten meiner Schüler überraschenderweise der kinästhetische Stil dominiert. Das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet und es ist mir auch so in der Klasse nicht klar geworden. Ich würde die Schüler dieser Gruppe, außer einigen Ausnahmen nicht als kinästhetisch bezeichnen. Dieses Ergebnis lässt sich möglicherweise dadurch begründen, weil viele Schüler während des Tests nicht wussten, was sie antworten sollten. Sie meinten, dass alle Antworten zu den einzelnen Fragen zu ihnen passten. Das bestätigt wieder die Theorie, dass die Menschen oft nicht nur einen Lernstil besitzen (siehe dazu Kapitel 4), sondern mehrere. Dies konnten wir also durch den Test auch in unserer Klasse feststellen. Diese Tatsache half mir aber leider bei meiner Untersuchung nicht weiter. Ich hatte Bedenken über die Ergebnisse der Tests und ich war irritiert darüber, welchen Lernstil ich von meinen Schülern beobachten musste. Somit kann ich nicht mit Sicherheit sagen, welche Lerntypen sich mehr motiviert

fühlten als andere. Somit kam ich zum Schluss, dass die Lernstilermittlung ein großes Thema darstellt, das eventuell ein Thema für eine weitere Diplomarbeit wäre.

Da ich also durch meine Beobachtung alleine nicht feststellen konnte, welcher Lernstil sich mehr motiviert fühlte als andere, habe ich mich entschieden noch einen kurzen Fragebogen nach dem Unterricht zu verteilen und die Schüler nach ihrer Meinung zu fragen (siehe Anhang 6). Aber auch dieser Versuch sagte zu Beginn nicht viel für meine Untersuchung aus. Da ja die meisten meiner Schüler zwei Lernstile besitzen, war das Ergebnis wieder demzufolge nicht klar auswertbar. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Beim Test einer Schülerin ist herausgekommen, dass sie sowohl den visuellen als auch den kinästhetischen Lernstil besitzt. Nun stand ich vor dem Problem. Welcher der beiden Lernstile dominierte, um die Ergebnisse des zweiten Fragebogens zu bewerten?

Schließlich habe ich die Ergebnisse der Fragebögen nicht mehr einzeln betrachtet, sondern sie allgemein versucht zu interpretieren und kam für die vorliegende Arbeit zu folgender Schlussfolgerung: Im Allgemeinen erhielt ich positive Antworten sowohl für die Verwendung von Chunks als auch für die Verwendung von Animationen. Wie oben bereits erwähnt konnte ich diese aufgrund der verschiedenen Lernstile der Schüler nicht einem bestimmten Stil zuordnen. Ich hatte also vor mir alle möglichen Kombinationen von Lernstilen. Diese verschiedenen Kombinationen von Lernstilen beurteilten die Animationen und Chunks allgemein als gut. Wenn man sich dieses positive Feedback der Schüler zu dieser Unterrichtseinheit betrachtet und die Tatsache im Hinterkopf behält, dass die Schüler mehrere und jeweils unterschiedliche Kombinationen von Lernstilen besitzen, dann kann man allgemein behaupten, dass sich die Animationen und Chunks für alle Lernstile gleichgut eignen. Dies ist meiner Meinung nach eine logische Interpretation. Der visuelle Lerntyp bekommt durch die Animationen den visuellen Lernreiz, den er zum Lernen braucht, der auditive bekommt durch die Animationen, den akustischen Reiz, den er zum Lernen braucht und der kinästhetische bekommt in dieser speziellen Unterrichtseinheit durch die Spiele mit den Karten den empirischen und beweglichen Reiz, den er zum Lernen braucht. Das habe ich bei einigen schwächeren Schülern festgestellt bei denen der kinästhetische Lernstil dominiert. Sie waren bei den Kartenspielen mehr motiviert, weil sie etwas in der Hand hielten und in dem Fall waren es Comickarten. Somit kann ich nur behaupten, dass sich Animationen für alle Lernstile eignen.

Schließlich komme ich auf die letzte Forschungsfrage dieser empirischen Untersuchung zu

Gedächtnis besser abrufbar, wenn sie in Kombination mit Animationen unterrichtet werden?

Ziel meiner Unterrichtsplanung war unter anderem auch die Kommunikation. Die Kommunikation ist immer in verschiedenen Situationen eingebettet. In diesen Situationen werden bestimmte Ausdrücke benutzt, die eventuell auch komplexe grammatische Strukturen beinhalten. Bei der Unterrichtsbeobachtung habe ich also festgestellt, dass meine Schüler durch die Einübung bestimmter Ausdrücke, komplexe Strukturen entschlüsselt haben und diese dann in der Anwendungsphase in ähnlichen Kommunikationssituationen übertragen haben. Somit kann ich behaupten, dass die Chunks eindeutig zum besseren Verständnis komplexer Strukturen beigetragen haben.

Den zweiten Teil dieser Frage kann ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit beantworten. Es war für mich nicht ganz ersichtlich, ob die Schüler bei der Lösung der verschiedenen Aufgaben, die Chunks mit den Animationen verknüpft haben oder nicht.

Obwohl ich in der Klasse rumgegangen bin, konnte ich nicht raushören, ob sich die Schüler besser an die Bilder erinnern konnten und sich deswegen auch besser an die Ausdrücke erinnern konnten. Aber dies ist auch der Sinn von Chunks. Sie sollen beiläufig und nicht bewusst erlernt werden. Somit kann behauptet werden, dass ich mein Ziel für diese Unterrichtseinheit erreicht habe. Die Chunks haben geholfen die Grammatik besser im Gedächtnis zu halten und diese, wenn nötig abzurufen (siehe die Plakate der Schüler).

Die Schüler konnten am Ende der Unterrichtseinheit durch ihre Arbeiten zeigen, dass sie das Verb ,,dürfen” und das Indefinitpronomen ,,man” richtig verstanden und anwenden konnten.

Das Ergebnis dieser Unterrichteinheit war im Allgemeinen sehr zufriedenstellend. Obwohl die Schüler nicht wussten, worauf der Unterricht eigentlich zielte, waren sie begeistert, haben motiviert zusammen gearbeitet und noch etwas dazugelernt und dies zeigte sich natürlich durch ihre Arbeiten am Ende des Unterrichts.