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4. P ERSPEKTIVEN UND S ICHTWEISEN DER INVOLVIERTEN A KTEUR I NNEN

4.3. Pflegefamilien

• Mit Ehrlichkeit, Verbindlichkeit und Klarheit ein tragfähiges Arbeitsbündnis herstellen.

• Die Widerstände der KlientInnen respektieren. Zurückhaltung bei Bewertungen und Interpretationen zeigen.

• Keine vorschnellen Hilfsangebote setzen bzw. nicht selbst voreilig aktiv werden.

• Die Gesprächsinhalte vertraulich behandeln.

Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Herkunftseltern steht: Was brauchen die Kinder? Wie können sich die Kinder in ihrer Lebenssituation gut entwickeln? Was können die Eltern dazu beitragen? Wenn Eltern in ihrer Verantwortung gestärkt werden, kommt dies auch den Kindern zugute (vgl. Helming et al. 2011a: 535ff).

Eine Trennung, insbesondere wiederholte Trennungserfahrungen, wirken sich schädigend aus, wenn bereits befriedigende Beziehungen und Bindungen entstanden sind.

Der Leitgedanke des Ersatzfamilienkonzeptes ist, dass eine immer im Raum stehende Rückkehroption und regelmäßige Besuchskontakte zu den leiblichen Eltern, sofern Kinder in einer Dauerpflegefamilie leben, nicht ohne Schaden bei dem Kind erfolgen, da mit der Pflegefamilie neue Eltern-Kind-Beziehungen entstanden sind und die früheren somit ersetzt wurden (vgl. Nienstedt/Westermann 2011: 19).

4.3.1.2. Das Ergänzungsfamilienkonzept

Dem gegenüber steht das Konzept der Ergänzungsfamilie (empfohlen vom Deutschen Jugendinstitut, 1987) mit dem Leitgedanken, dass die bestehende Bindung und Beziehung zum Herkunftssystem aufrechterhalten werden soll, unabhängig von der Bindungsqualität (vgl. Reimer 2008: 27).

„Der Idee zufolge bilden, wenn ein Kind in eine Pflegefamilie kommt, Herkunftsfamilie und die Pflegefamilie ein erweitertes Familiensystem. Aufgabe der Pflegefamilie ist es, die Herkunftsfamilie in den Sozialisationsleistungen, die sie selbst nicht erbringen kann, zu ergänzen.“ (ebd.: 27)

Das Pflegekind muss sich mit seiner Herkunftsfamilie auseinandersetzen dürfen, um sich gesund entwickeln zu können. Eine tragende Komponente dieses Konzeptes ist der Beziehungsaufbau bzw. eine Stabilisierung der Beziehung zwischen Pflegefamilie und Herkunftssystem (vgl. Gassmann 2010: 25).

Während das Konzept der Ersatzfamilie als Hauptaufgabe eine emotionale Ablösung des Pflegekindes von der Herkunftsfamilie vorsieht, verfolgt das Modell der Ergänzungsfamilie das Ziel, die Herkunftsfamilie durch die Pflegefamilie zu ergänzen und somit zu entlasten. Die konkurrierenden Konzepte und der daraus entstandene Theoriestreit begründen sich auf den Beziehungen und Bindungen zwischen Pflegekind und Herkunftsfamilie. Die beschriebenen Konzepte werden in der Praxis den komplexen Situationen im Pflegeverhältnis oder der individuellen Situation des Pflegekindes oftmals nicht gerecht (vgl. Gassmann 2010: 11).

Durch die Fokussierung auf die Pflegefamilien und Familienideologien werden Prozesse, wie die Entwicklung der Pflegekinder vernachlässigt. Die Weiterentwicklung im Pflegekinderwesen zeigt auf, dass verschiedene, übergreifende, pflegefamiliale Rollenidentitäten wichtig sind und nicht nur vom statistischen Familienbild ausgegangen werden kann. Es bedarf verschiedener geeigneter Betreuungsarrangements, die abgestimmt auf die Bedürfnisse des Kindes sind, falls eine Betreuung durch Pflegefamilien erforderlich ist (vgl. Gassmann/Hess: 2019: 69ff).

4.3.2. Rollenidentität von Pflegeeltern: zwischen Professionalität und Privatperson

Was ist eine Pflegefamilie - eine Institution der Kinder- und Jugendhilfe? Bietet eine Pflegefamilie eine wichtige zivilgesellschaftliche Ressource? Geht es in Pflegefamilien um die Pflege und Fürsorge eines Kindes oder eher um die Erziehung und Betreuung?

Oder sind Pflegefamilien im Grunde ganz normale Familien? Die Frage, ob Pflegefamilien normale Familien oder Organisationen sind, wird im Pflegekinderwesen oft diskutiert.

Einerseits bestätigt die Zuordnung als Familienform, die Tatsache, dass es sich um eine konkrete Familie handelt: Erwachsene und Kinder leben im gemeinsamen Haushalt, sind offensichtlich vertraut miteinander und haben eine besondere Nähe zueinander entwickelt. Andererseits werden Pflegefamilien immer wieder als Dienstleister der Kinder- und Jugendhilfe behandelt. Es wird Professionalität erwartet und vorgegebene Zielvereinbarungen sollen umgesetzt werden (vgl. Wolf 2014: 74f).

„Kinder und Erwachsene einer Pflegefamilie leben in dem Widerspruch, dass sie wie eine „richtige Privatfamilie“ zusammenleben und das Kind gleichzeitig noch eigene Eltern hat und die Pflegefamilie eine Leistung für die öffentliche Jugendhilfe erbringt.“ (Wiemann 2002: 1)

Die Betreuung und Pflege von Kindern mit immer größeren Ansprüchen verlangt von Pflegeeltern mehr Professionalität, d.h. mehr Kompetenz und bessere und speziellere Ausbildung. Besondere Fähigkeiten von Pflegeeltern oder spezielles berufliches Vorwissen (zum Beispiel im medizinischen und psychologischen oder Krankenpflegbereich etc.) sollen das Zusammenleben mit nicht-leiblichen Kindern erleichtern oder im gemeinsamen Zusammenleben hilfreich sein. In Großbritannien, einem Land, in dem über 80% der fremdbetreuten Kinder in unterschiedlichen Pflegeformen leben, wird grundsätzlich zwischen zwei Rollenidentitätskonzepten bei Pflegeeltern bzw. Pflegepersonen unterschieden:

• `Carer` (PflegerInnen - Betreuungspersonen): Sie sehen sich mehr in der Rolle als BetreuerInnen denn als Familienersatz, genießen Ausbildungen, arbeiten eng mit den SozialarbeiterInnen zusammen, bauen ein professionelles Verhältnis zur Herkunftsfamilie auf und genießen ihre professionelle Betreuungsrolle mit speziellen Fähigkeiten.

• `Parents` (Eltern - Pflegeeltern): Wollen eine Familie bilden, sind motiviert den Kindern Normalität in ihren Familien zu bieten. Die Handlungsweisen gleichen denen anderer Eltern. Sie sind im eigenen Freundes- und Familienkreis gut vernetzt, was sie auch als Unterstützung nutzen.

Beide Rollenidentitäten eignen sich um Pflegekinder zu betreuen, vor allem wenn eine flexible Rollenidentität entwickelt wird, in welchem einige Elemente des jeweils anderen Konzeptes miteinbezogen werden (vgl. Wolf 2016a: 165f).

„Das meint, dass die Betreuungspersonen auch akzeptieren, dass das Kind ein richtiges Familienmitglied ist und die Erwartung des Kindes akzeptieren können, auch bis in das Erwachsenenalter zur Familie dazuzugehören. Für die mit Parents- Identität ist wichtig, dass sie akzeptieren können, dass sie im Auftrag einer Behörde tätig sind und die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter als Unterstützung für sich und die Kinder nutzen.“ (Wolf 2016a: 166)

Pflegefamilien sind wichtige Ressourcen, damit Kinder in einem familiären entwicklungsförderlichen Lebensumfeld aufwachsen können (vgl. ebd.: 167).

Sie haben also mehrere Aufträge bzw. Rollen: Pflegeeltern sorgen Tag und Nacht für das Pflegekind. Ein Eltern-Kind-Verhältnis zu haben reicht aber nicht aus, denn sie sollen dem Kind auch sein Herkunftssystem erhalten und sie in ihrer besonderen Lebenssituation, nicht bei den leiblichen Eltern leben zu können, begleiten. Pflegeeltern haben den Auftrag das Kind zu erziehen, jedoch aber meist keine Elternrechte (vgl.

Wiemann 2002: 1). „Sie sind Privatfamilie und zugleich Institution des Jugendamtes.“

(ebd.: 1)

4.3.4. Motivation von Pflegeeltern

Eine Aufnahme eines Pflegekindes kann unterschiedliche Motivationsgründe haben. Die meisten Pflegefamilien, die sich für ein Leben mit Pflegkindern entscheiden, haben den Wunsch, dass das Kind dauerhaft bei ihnen bleibt und im Familienverbund lebt. Es gibt verschiedene Studien, welche die Hintergründe und Motivationen von Pflegeeltern untersuchen. Katja Nowacki und Silke Remiorz (2018) haben mehrere Punkte zu diesen Motivationsgründen zusammengefasst (vgl. Nowacki/Remiorz 2018: 23ff):

Der Wunsch nach dem Erleben einer normalen familiären Struktur: Viele Pflegeeltern haben den Wunsch nach Normalität und wollen Kindern daher einen Platz in der Familie bieten.

Die Bereicherung der Paarbeziehung: Die Aufnahme eines Pflegekindes soll die Paarbeziehung intakt halten und zur Bereicherung der Lebensqualität beitragen.

Die eigene Familie zu vergrößern und dem Konzept einer Großfamilie nachzustreben:

Das Streben nach traditionellen Rollen einer Familie in Bezug auf das moralische Familienbild ist dabei vordergründig.

Ein bisher unerfüllter Kinderwunsch: Oder auch der Wunsch nach einer Erweiterung/Vergrößerung der eigenen Familie.

Der Aspekt des Helfenwollens: Pflegeltern wollen betroffenen Pflegekindern helfen, ihnen ein Zuhause geben und sie in ihrer komplizierten Lebenslage unterstützen. Die Bedürfnisse der Pflegekinder werden wahrgenommen und es kommt zu einer Verantwortungsübernahme für das Pflegekind durch die Pflegeeltern.

Der Aspekt der Weitergabe ökonomischer und gesellschaftlicher Ressourcen: Familien, die selbst ausreichend dieser Ressourcen besitzen, möchte diese auch weitergeben.

Alle genannten Motivationsgründe haben ihre Berechtigung, jedoch muss der Fokus einer Übernahme eines Pflegekindes immer auf den Interessen und am Wohl des Kindes liegen und sich nicht am Wunsch der Pflegeeltern orientieren. Das Pflegefamilien-Setting muss stets an jedem einzelnen Kind angepasst werden. Die Pflegeplatzunterbringung muss an das Alter, dem Entwicklungsstand und an den Bedürfnissen des Kindes orientiert sein. Die Ziele – das Wohl des aufzunehmenden Kindes und die Motivation der anzunehmenden Pflegeltern – müssen miteinander vereinbar sein (vgl. Nowacki/Remiorz 2018: 24ff).

4.3.5. Aufgaben von Pflegefamilien

Daniela Reimer (2008) definiert die Pflegefamilien und ihre Aufgaben folgendermaßen:

„Die Pflegefamilie ist die zentrale Institution, die mit der Aufgabe betraut ist in Zukunft die Verantwortung für ein ihnen – in der Regel – bislang fremdes Kind zu übernehmen, es zu versorgen, ihm Zuneigung entgegenzubringen und Bindungsangebote bereitzustellen.“ (Reimer 2008: 35)

Daniela Reimer (2008) beschreibt sechs Bereiche – zusammengestellt von Klaus Wolf - von Problemfeldern und Aufgabenbereichen, die Pflegefamilien bewältigen müssen:

• Aufgaben im Verhältnis zum Pflegekind: Pflegeeltern lernen ein Kind kennen, mit meist unzureichendem Informationsstand bezüglich der Vorerfahrungen, das eventuell auch nicht ihren Erwartungen entspricht und dessen Verhalten sie oft nicht verstehen können.

• Aufgaben im Verhältnis zur Herkunftsfamilie des Kindes: Zusätzlich muss die Pflegefamilie sich mit dem Herkunftssystem auseinandersetzen und mit den unterschiedlichen Erwartungshaltungen in Bezug auf Rückführungsoptionen, sowie mit den zumeist belastenden Besuchskontakten umgehen.

• Aufgaben im Verhältnis zu anderen Familienmitgliedern: Die Beziehung zu eigenen leiblichen Kindern der Pflegeeltern und teilweise zu anderen Verwandten muss neu geordnet werden.

• Aufgaben in Bezug auf Interventionen von außen: Die Pflegefamilie hat die zusätzliche Aufgabe eine Balance zwischen öffentlicher und privater Familie zu finden. Erschwerende Faktoren können diesbezüglich eine starke Einmischung der leiblichen Eltern oder auch von Fachkräften sein.

• Aufgaben in Relation zum Selbst: Neben der Reflexion des Selbst, ist auch die Reflexion in Bezug auf die eigenen Erwartungen dem Pflegekind gegenüber und

der Rollenfindung als Pflegemutter/Pflegevater zu bewerkstelligen. In diesen Bereich fällt ebenso die Aufgabe, sich selbst mögliche auftretende Probleme einzugestehen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zusätzliche emotionale Belastungen, wie eigenen Trennungserfahrungen müssen bewältigt werden.

• Aufgaben in Bezug auf das Leben in der Pflegefamilie: Die Aufnahme eines Pflegekindes mit eigenen Gewohnheiten erfordert Flexibilität und Toleranz von der Pflegefamilie, da oft eine plötzliche Lebensumstellung – zumindest zu Beginn – zu meistern ist (vgl. Reimer 2008: 35f).

Der Balanceakt zwischen Beziehungs- und Bindungsaufbau zum Kind und Teilen der Elternrolle mit den leiblichen Eltern stellt für Pflegeeltern eine große Herausforderung dar.

Pflegeeltern haben das Pflegekind in den Kontakten zum Herkunftssystem zu unterstützen, um Ablehnungen in Bezug auf die eigene Herkunft zu verhindern.

Selbstreflexion der eigenen Motive, Erwartungen und Wünsche an das Pflegekind, sich selbst oder andere (Familienmitglieder, Freunde, Schule etc.) zählen zu den zusätzlichen Aufgaben von Pflegeeltern. Insgesamt entstehen durch die Aufnahme eines Pflegekindes und den damit verbundenen Aufgaben neue bzw. veränderte Lebensumstände (vgl.

Jespersen 2011: 33).

4.3.6. Beratung von Pflegefamilien

„Pflegefamilien sind zwar in erster Linie Familien, aber sie haben Aufgaben zu bewältigen, die sie auch zu „besonderen“ Familien machen, und Beratung als festen Bestandteil der Pflegekinderhilfe sinnvoll und sogar notwendig erscheinen lassen.“

(Macsenaere et al. 2016: 232)

Der Fokus in der Beratung einer Pflegefamilie liegt meist auf der Unterstützung einer gelingenden Alltagspraxis (vgl. Helming et al. 2011b: 451).

„Interventionen, Beratung und Begleitung müssen so konzipiert werden, dass sie die Gestaltung der Pflegefamilie nicht stören.“ (ebd.: 451)

Eine Schlüsselfunktion bzw. die erste Instanz in der Beratung und Unterstützung von Pflegefamilien liegt bei den Fachkräften der Sozialen Arbeit, welche bei der Vermittlung eines Pflegekindes in eine ausgewählte Pflegefamilie beginnt. Ebenso die Entscheidungsverantwortung in Bezug auf die Kontaktgestaltung zwischen Pflegekind und Herkunftsfamilie und eine mögliche Rückführung ins Herkunftssystem oder ein langfristiger Verbleib in der Pflegefamilie bei den SozialarbeiterInnen. Unterstützungen kann es in Form von Organisation diagnostischer Abklärungen der Kinder geben oder wenn erforderlich zu weiterführenden Hilfsangeboten.

Im Zuge einer prozesshaften Begleitung einer Pflegefamilie kann es während einer Pflegeplatzunterbringung zu Veränderungen des individuellen Hilfebedarfs kommen, da sich das Pflegeverhältnis weiterentwickelt. Bei der Aufnahme eines Pflegekindes zum Beispiel liegt der Schwerpunkt beim gegenseitigen Kennenlernen und Anpassen, gefolgt

von der Phase des möglichen Erprobens der Haltbarkeit der Pflegebeziehung durch das Pflegekind, bis hin zur Stabilisierung und Normalisierung (vgl. Helming et al. 2011b:

452f).

Es gilt diese Stabilität zu festigen und die Sicherheit des Pflegeverhältnisses zu erhöhen.

Damit sich Pflegeeltern in ihrer Rolle (wahrnehmen der eigenen Gefühle, aushalten von Krisen etc.) zurechtfinden und sicher fühlen, kann eine Unterstützung bereits beim Bindungsaufbau wesentlich für ein gelingendes Pflegeverhältnis sein.

Es gibt pflegekinderspezifische Themen, welche Pflegeltern immer wieder vor Herausforderungen stellen können. Dies können etwa Aufgabenteilung, Zugehörigkeit, Umgang mit den eigenen Kindern, mögliche Loyalitätskonflikte des Pflegekindes, oder auch der Umgang mit Gefühlen in Bezug auf die Herkunftseltern sein.

Ein weiterer erhöhter Beratungsbedarf kann in der spezifischen Herausforderung bezüglich der Erziehung von Pflegekindern entstehen. Viele Pflegekinder haben in der Herkunftsfamilie traumatische Erfahrungen (Verwahrlosung, Missbrauch, Misshandlung etc.) gemacht. Kinder weisen oft Beeinträchtigungen in den verschiedensten Bereichen, wie der Selbstregulierung, der Gefühlsregulierung, oder der Aufmerksamkeitssteuerung auf. Gefühle können nur schwer gezeigt werden.

Bindungsvermeidendes Verhalten macht es den Pflegeeltern schwer, sich verbunden zu fühlen.

Diese Pflegeeltern brauchen daher eine erhöhte Feinfühligkeit, Empathiefähigkeit und die Reflexionsmöglichkeit sich mit ihren eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Das zeigt deutlich, dass Pflegeeltern eine besonders herausfordernde Erziehungsaufgabe zu leisten haben und daher vielfältige Beratungsangebote zu Verfügung gestellt bekommen müssen (vgl. Mascenaere et al. 2016: 232ff).

„Pflegekinder sind als Risikogruppe mit spezifischen Herausforderungen zu sehen und benötigen neben den Eltern auch vielfältige eigene Unterstützungsangebote im kognitiven, motorischen, emotionalen und sozialen Bereich.“ (ebd.: 235)

Neben den pflegkinderspezifischen Themen gibt es auch alltägliche Herausforderungen, wie sie in allen Familien vorkommen. Das können gewöhnliche Familien- und Erziehungsberatungsthemen sein, wie zum Beispiel Partnerschaftsprobleme, Beruf und Familie zu vereinbaren, Trennungen und viele mehr. Beratungs- und Unterstützungsangebote finden Pflegfamilien nicht ausschließlich im Jugendhilfebereich.

Sie nutzen auch zahlreiche externe Hilfsangebote (zum Beispiel: Frühförderstellen, Therapeuten, Förderschulen etc.) um Entwicklungsgefährdungen zu minimieren, die Beziehung zwischen Pflegekind und Pflegeeltern zu stärken und das Pflegeverhältnis zu sichern (vgl. ebd.: 235ff).