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Auswahl und Entwicklung der Evaluationsinstrumente

4. U NTERRICHTSSEQUENZ „E NTWICKLUNGSFÖRDERNDE P FLEGE IM

4.3. Planung

4.3.8. Auswahl und Entwicklung der Evaluationsinstrumente

Zur Evaluation der durchgeführten Unterrichtssequenz verwendete die Autorin qualitativ hochwertige und zeitlich effektiv einsetzbare Mittel zur Beurteilung der Unterrichtsqualität durch die Zielgruppe der Auszubildenden sowie zur Überprüfung der Kompetenzentwicklung (Meyer, 2018). Folgend werden die Konzeption und die Auswahl der Feedback- und Evaluationsinstrumente sowie die genauen Überlegungen der Autorin dazu dargestellt. Die detaillierte Auswertung der Ergebnisse der Feedback- und Evaluationsinstrumente erfolgt in den Kapiteln 4.5.3 bis 4.5.5.

Zunächst erstellte die Autorin einen Fragebogen zur Evaluation der Inhalte der Unterrichtssequenz (siehe Anhang 1). Es wurde darauf geachtet, dass die Fragen so gestellt werden, dass sie für alle Auszubildenden die gleiche Gültigkeit aufweisen und alle in Bezug zu den gehörten Inhalten der Unterrichtssequenz stehen (Beywl et al., 2011).

Bei der Gestaltung des Evaluationsbogens wurde darauf geachtet, dass der Umfang der Fragen sich auf eine Seite beschränkt und eine Ausfülldauer von maximal fünf Minuten nicht überschritten wird. Weiters wurde bei der Erstellung des Evaluationsbogens berücksichtigt, dass sich zur Beantwortung der ersten Fragen besonders eine geschlossene Form anbietet, um einen leichten Einstieg zu bewerkstelligen (Beywl et al., 2011).

Es wurden insgesamt fünf Fragen erstellt, die zum Teil geschlossen und zum Teil offen gestaltet wurden. Die Skalen der geschlossenen Fragen eins, zwei und fünf wurden in Form einer fünfstufigen Skala konstruiert, um eine zustimmende, ablehnende oder neutrale Haltung sichtbar zu machen (Beywl et al., 2011). Die Abstufungen der Fragen eins und zwei erstreckten sich von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“. Im Evaluationsbogen konnten aus Gründen des Platzmangels nur diese beiden Abstufungen schriftlich festgehalten werden, daher ergänzte die Autorin die weiteren Auswahlmöglichkeiten „stimme teils zu / stimme teils nicht zu“ und „stimme eher nicht zu“ vor dem Ausfüllen verbal. Die fünfstufige Skala von Frage fünf beinhaltete die Bewertung der Unterrichtssequenz anhand der gängigen Schulnoten

„sehr gut“ bis „nicht genügend“.

Die erste Frage, welche geschlossen konzipiert wurde, befasste sich mit den Inhalten der Unterrichtssequenz. Durch Ankreuzen konnten die Auszubildenden darstellen, inwieweit sich die unterrichteten Themen für sie verständlich zeigten.

Frage zwei beschäftigte sich mit der praktischen Umsetzbarkeit der dargestellten Inhalte während der Unterrichtssequenz. Die Auszubildenden konnten auch hier anhand der fünfstufigen Skala von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“

ihre Meinung dazu äußern.

Die dritte Frage, die offen gestaltet wurde und inhaltlich zum Thema hatte, welche der gehörten Aspekte die Auszubildenden in die Praxis mitnehmen können, diente zum einen der Überprüfung des Wissens, das sich die Auszubildenden im Laufe der Unterrichtssequenz angeeignet hatten, und zum anderen sollte dadurch für die Autorin sichtbar werden, ob die wichtigsten Inhalte des Unterrichts für die Auszubildenden erkennbar waren. Hierzu sollten stichwortartige Antworten gegeben werden.

Die vierte Frage wurde sowohl geschlossen als auch offen strukturiert. Die Auszubildenden wurden hierbei zuerst mittels einer Ja/Nein-Frage befragt, ob die Konzepte der entwicklungsfördernden Pflege ihrer Meinung nach in das Curriculum der Ausbildung zur Pflegefachassistenz im Rahmen des Moduls „Kinder pflegen“

aufgenommen werden sollte. Folglich sollte ihre Wahl kurz begründet werden.

In der fünften Frage sollten die Auszubildenden die erfolgte Unterrichtssequenz anhand der gängigen Schulnoten von „sehr gut“ bis „nicht genügend“ beurteilen, um eine qualitative Bewertung der Unterrichtssequenz zu ermöglichen.

Der von der Autorin selbst konzipierte Evaluationsbogen wurde vorab ihrer Masterarbeitsbetreuerin sowie zwei ihrer Mitstudierenden zur Kontrolle vorgelegt. Auf Anraten der Masterarbeitsbetreuerin wurde eine Frage zur Kompetenzentwicklung im Bereich der Fachkompetenz herausgenommen, da sich jeder fachliche Wissens- und Fertigkeitserwerb positiv auf die Fachkompetenz auswirkt und die Frage daher nur mit

„ja“ beantwortbar wäre. Als weitere Hilfestellung bemerkte die Betreuerin, dass bei den Fragen zur praktischen Umsetzbarkeit der Zusatz „sollten Sie künftig im pädiatrischen Bereich tätig sein“ beigefügt werden sollte, um die Gefahr einer Nicht-

Beantwortung bzw. Negativ-Beantwortung der Fragen durch Auszubildende, die nicht planen im pädiatrischen Bereich zu arbeiten, zu minimieren. Ein Studienkollege der Autorin, welcher den Evaluationsbogen vorab zur Durchsicht gezeigt bekam, merkte an, dass es bei der letzten Frage, welche die Beurteilung der Unterrichtssequenz vorsieht, von Vorteil wäre die Erklärung „nach den gängigen Schulnoten“

hinzuzufügen, um etwaigen Verwirrungen vorzubeugen.

Der Evaluationsbogen wurde für die Verwendung in der Unterrichtssequenz dahingehend korrigiert.

Zur Feststellung, wie die Autorin von den Auszubildenden und von der anwesenden Lehrperson als Lehrende erlebt wurde, entschied sich die Autorin zur Verwendung des

„Johari Windows“, welches 1955 von den amerikanischen Psychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt wurde (Große Boes & Kaseric, 2014). Diese Form der Feedbackmethode wurde im Rahmen des Masterlehrganges „Advanced Nursing Education“ an der FH Campus Wien in einer Lehrveranstaltung vorgestellt und ausprobiert. Das „Johari Window“ zeigt, dass sich das Selbstbild und das Fremdbild meist unterscheiden. Mithilfe dieser Feedbackmethode können das Selbstbild und somit der eigene Handlungsspielraum erweitert werden (Große Boes & Kaseric, 2014).

Die Autorin kontaktierte die Vortragende, die eine Form des „Johari Windows“ im Unterricht nützte, um die Erlaubnis zur Verwendung des Feedbackbogens in der Unterrichtssequenz zu erbitten. Die Vortragende gab ihre Zustimmung und stellte das PDF-Dokument zur Verfügung (siehe Anhang 3).

Die Vorlage des „Johari Windows“ besteht aus 13 Kategorien, die jeweils anhand einer siebenstufigen Skala bewertet werden. Die zu bewertenden Inhalte bestehen aus den Kategorien „Authentizität“, „Kongruenz“, „Stimme“, „Modulation“, „Tempo“,

„Pausensetzung“, „Mienenspiel“, „Augenkontakt“, „Körpersprache“, „Ausdruck“,

„Darstellung der Inhalte“, „Struktur“ und „Informationsdichte“.

In der Kategorie „Authentizität“ wird auf einer Skala von 1-nicht authentisch bis 7- authentisch bewertet, wie authentisch die Autorin im Laufe der Unterrichtssequenz wirkte.

Die Kategorie „Kongruenz“ zeigt auf einer Skala von 1-inkongruent (unglaubwürdig) bis 7-kongruent (glaubwürdig), wie die Glaubwürdigkeit der Autorin während der Unterrichtssequenz empfunden wurde.

Bei der Kategorie „Stimme“ wird die Deutlichkeit der Stimme der Autorin zwischen 1- undeutlich und 7-deutlich beurteilt.

In der Kategorie „Modulation“ wird die Gestaltung des Sprechens auf einer Skala von 1-monoton bis 7-variabel bemessen. Dabei wird z.B. der Einsatz von Lautstärke und Tonhöhe bewertet.

In der Kategorie „Tempo“ wird die Sprechgeschwindigkeit der Autorin während der Unterrichtssequenz betrachtet. Die Bewertung erfolgt anhand der siebenstufigen Skala, die sich von 1-zu schnell / zu langsam bis 7-angemessen erstreckt.

Kategorie „Pausensetzung“ behandelt die adäquate Pausensetzung der Autorin innerhalb des Redeflusses anhand der Skala von 1-unangemessen bis 7-sinnvoll.

In der Kategorie „Mienenspiel“ wird von 1-teilnahmslos bis 7-eindrucksvoll der Einsatz verschiedener Gesichtsausdrücke, um die Vermittlung der Inhalte zu unterstützen, bewertet.

Das Ausmaß der Intensität des Augenkontaktes, den die Autorin während der Unterrichtssequenz zu den Auszubildenden herstellt, wird in der Kategorie

„Augenkontakt“ beurteilt. Hierbei erstreckt sich die Skala von 1-wenig bis 7-intensiv.

Die Kategorie „Körpersprache“ zeigt wie die nonverbale Kommunikation der Autorin im Laufe der Unterrichtssequenz von den Auszubildenden und der anwesenden Lehrperson aufgenommen wurde. Die Beurteilung geschieht anhand der Skala von 1- steif, gehemmt bis 7-frei.

Zur Darstellung des Empfindens der Auszubildenden in Bezug auf den Ausdruck der Autorin erfolgt die Bewertung dieses in der Kategorie „Ausdruck“ auf der Skala von 1- farblos bis 7-lebhaft.

In der Kategorie „Darstellung der Inhalte“ wird die Gestaltung und Überbringung der Inhalte der Unterrichtssequenz von 1-abstrakt bis 7-anschaulich bemessen.

Die Kategorie „Struktur“ beurteilt die Gliederung der Themen und Inhalte der Unterrichtssequenz. Die Skala erstreckt sich hierbei von 1-zusammenhanglos bis 7- gegliedert.

Als letzter Punkt des „Johari Windows“ wird die Kategorie „Informationsdichte“

bewertet. Hier wird anhand der Skala von 1-weitschweifig bis 7-adäquat aufgezeigt, inwieweit die Fülle an Informationen von den Auszubildenden und der anwesenden Lehrperson als angemessen empfunden wurde.

Im Zuge des Masterlehrganges „Advanced Nursing Education“ lernte die Autorin verschiedene Online-Tools und Online-Plattformen kennen, die z.B. zur Evaluation oder Überprüfung von Wissen eingesetzt werden können. Die Autorin entschied sich zur Überprüfung von etwaigem Vorwissen der Auszubildenden zum Unterrichtsthema

sowie zur späteren Darstellung des im Unterricht erzielten Lernerfolges das Online- Tool „Poll Everywhere“ zu verwenden, da sie mit diesem bereits positive Erfahrungen während ihrer Studienzeit gemacht hatte. Eine genaue Beschreibung dieses Mediums erfolgte bereits in Kapitel 4.3.4 „Medienwahl und technische Aspekte“.

Zunächst erstellte die Autorin einen Gratis-Account auf der „Poll Everywhere“- Homepage. Um das Vorwissen abzufragen und in weiterer Folge den Lernerfolg sichtbar zu machen, wurden zwei Umfragen mit dem identen Titel „Was verstehen Sie unter „Entwicklungsfördernde Pflege“?“ konzipiert. Zur Abbildung der gegebenen Antworten entschied sich die Autorin für die Generierung einer Wordcloud. Die Teilnahme an den Umfragen erfolgte mittels Smartphones, der dazu benötigte Link bzw. QR-Code wurde in der PowerPoint-Präsentation zur Verfügung gestellt. Die Auszubildenden konnten pro Umfrage jeweils drei Antworten geben, die maximal erlaubte Anzahl an Antworten für die Wordcloud betrug 40 Begriffe, die mehrmals genannt wurden, stellt die Wordcloud größer und fett gedruckt dar, das heißt, je größer ein Wort gezeigt wird, desto öfter wurde es geantwortet.

Um eventuell auftretenden Schwierigkeiten bei der Verwendung des Online-Tools vorzubeugen, wurde vorab ein Probedurchlauf gestartet.

Im nächsten Kapitel wird die Durchführung der Unterrichtssequenz vor Auszubildenden in der Pflegefachassistenz in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Wilhelminenspital Wien im Rahmen des Thementages „Tag des Frühgeborenen“ erläutert.