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4. U NTERRICHTSSEQUENZ „E NTWICKLUNGSFÖRDERNDE P FLEGE IM

4.3. Planung

4.3.3. Planung nach dem AVIVA©-Modell

Frühgeborenen, die sich am Finger der Autorin festhält, zu sehen ist. Danach wurde von der Autorin die geplante Agenda für die Unterrichtssequenz vorgestellt bevor der Übergang in Phase zwei folgte.

Die zweite Phase, das „Vorwissen aktivieren“, hat zum Ziel, dass sich die Lehrperson einen ersten Überblick über das bei den Auszubildenden bereits vorhandene Wissen zum Thema verschaffen kann. Hierzu eignen sich besonders Methoden, wie Brainstorming oder verschiedene Mappingtechniken, um die kognitiven Vorerfahrungen der Auszubildenden zum Unterrichtsthema erfassen und an etwaiges vorhandenes Wissen anknüpfen zu können. Außerdem kann diese Phase den Auszubildenden dabei helfen, spätere Lehrinhalte leichter miteinander zu assoziieren (Städeli et al., 2013).

Bei der praktischen Umsetzung dieser zweiten Phase wählte die Autorin die Methode des Brainstormings. Hierzu nutzte die Autorin das Online-Tool „Poll Everywhere“, bei dem, wie in Kapitel 4.3.4 „Medienwahl und technische Aspekte“ genauer erläutert wird, Gratis-Umfragen und -Test erstellt werden können. Der Titel der Umfrage lautete „Was verstehen Sie unter entwicklungsfördernder Pflege?“ und wurde mittels Smartphones von den Auszubildenden beantwortet. Die daraus entstandene Wordcloud (siehe Figure 11) gab einen Überblick über das Wissen und die Assoziationen der Auszubildenden zum Thema und zeigte der Autorin wieviel Vorwissen schon vorhanden ist.

An dritter Stelle des AVIVA©-Modells steht das „Informieren“. In dieser Phase stehen die Präsentation des Sachverhalts, Demonstrationen und die tatsächlichen praktischen Erkundungen und/oder die Formulierung von Arbeitsaufträgen im Vordergrund.

Hierbei ist es wichtig, dass den Auszubildenden ein roter Faden, der sich durch den Unterrichtsstoff zieht, gegeben wird. Die Lehrperson führt sozusagen durch den Stoff, präsentiert neue Sachverhalte und stellt Zusammenhänge zwischen den neuen Inhalten und dem bereits bekannten Wissen her. Weiters demonstriert die Lehrperson, wie die Inhalte in einen größeren Zusammenhang passen, z.B. durch den Einsatz von Medien und Anschauungsmaterialien bzw. durch praktische Übungen, um gewisse Handlungsabläufe schrittweise aufzuzeigen (Städeli et al., 2013).

In der praktischen Umsetzung der dritten Phase wurden die theoretischen Grundlagen und Prinzipien der entwicklungsfördernden Pflege mittels Frontalunterrichtes durch die Autorin vermittelt. Zur besseren Veranschaulichung und, um zu gewährleisten, dass die Auszubildenden den Inhalten des Unterrichts adäquat folgen können, wurde die,

von der Autorin erstellte, PowerPoint-Präsentation verwendet. Diese dient außerdem zur Einhaltung der geplanten Unterrichtsstruktur und sichert dadurch auch den roten Faden. Zunächst wurde ein Video zum Thema „sanfte Früh- und Neugeborenenpflege“

vorgeführt, um die Auszubildenden auf das Thema einzustimmen. Anschließend wurden die Inhalte des Unterrichtsthemas „entwicklungsfördernde Pflege im Säuglingsbereich“ von der Autorin vorgetragen. Hierbei konnte die Autorin viele Erfahrungen und Anekdoten aus ihrer mehrjährigen Berufserfahrung als Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Kinder- und Jugendlichenpflege einbringen.

Nach erfolgtem theoretischem Input durch die Autorin wurden die ausgewählten Videos, deren Einsatz in Kapitel 4.3.4 „Medienwahl und technische Aspekte“

beschrieben wird, zur Vorbereitung auf die folgenden Gruppenarbeiten, gezeigt. Hier erklärte die Autorin vorab die Inhalte der Videos und worauf die Auszubildenden besonders achten sollten, um die praktischen Übungen gut meistern zu können. Zum Abschluss dieser ersten Lehreinheit wurde erneut eine Umfrage auf der Online- Plattform „Poll Everywhere“ durchgeführt, diesmal zur Überprüfung des zuvor Gehörten und zur Kontrolle für die Autorin, ob die theoretischen Inhalte des Unterrichts klar verständlich dargebracht wurden. Die Fragestellung war unverändert und es wurde abermals eine Wordcloud (siehe Figure 12) erstellt.

Die vierte Phase wird als Phase des „Verarbeitens“ bezeichnet. In dieser geht es darum, dass die Auszubildenden die neu erworbenen Ressourcen aus der vorangegangenen Phase des „Informierens“ weiter vertiefen und festigen. Die Auszubildenden setzen sich in unterschiedlichen Settings mit den gehörten Inhalten auseinander, bearbeiten und festigen diese und vereinen das neu Gelernte mit bereits vorhandenem Wissen. Diese Phase beansprucht in der Regel genauso viel Zeit, wie die übrigen vier Phasen des AVIVA©-Modells gemeinsam. Für die Verarbeitung der Inhalte eignen sich z.B. Einzel- oder Gruppenarbeiten optimal (Städeli et al., 2013).

Die Autorin entschied sich in der praktischen Umsetzung der Phase des „Verarbeitens“

für eine Gruppenarbeit, bei der die Auszubildenden praktische Übungen anhand der zuvor gezeigten Videos durchzuführen hatten. Hierfür mussten sich die Auszubildenden in Kleingruppen zu maximal vier Personen einteilen. Jede der Gruppen bekam eine Übungsbabypuppe sowie die weiteren benötigten Utensilien, wie Windeln, Pucktücher und Handtücher. Jedes Gruppenmitglied sollte mindestens einmal jede gestellte Aufgabe erfüllen. Die Utensilien wurden zum Teil von der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Wilhelminenspital Wien zur Verfügung gestellt und teilweise von der Autorin selbst mitgebracht. Die Autorin stellte sich während der Gruppenarbeiten den Auszubildenden als Expertin zur Verfügung und

unterstütze, korrigierte gegebenenfalls, gab Tipps sowie Feedbacks und beantwortete auftretende Fragen. Nach erfolgreicher Absolvierung der praktischen Übungen wurden die Übungsbabypuppen sowie die verwendeten Utensilien wieder eingesammelt und die Auszubildenden wurden gebeten nochmals Platz zu nehmen und ihre Aufmerksamkeit abermals auf die PowerPoint-Präsentation zu richten.

Die fünfte und letzte Phase des AVIVA©-Modells ist die Phase des „Auswertens“. In dieser werden die vorangegangenen vier Phasen von der Lehrperson sowie den Auszubildenden hinterfragt, rekapituliert und evaluiert, um die Lernphase abzuschließen. Dies erfolgt z.B. in Form von Lernkarten, Lernplakaten oder Prüfungsfragen, um den Lernerfolg zu überprüfen und das Verständnis des Lernstoffes abzusichern (Städeli et al., 2013).

Die praktische Umsetzung der letzten Phase erfolgte anhand verschiedener Überprüfungs- und Evaluationstools, die zum Teil von der Autorin selbst entwickelt wurden. Zunächst wurde ein Online-Test bestehend aus fünf Fragen zum Thema zur Überprüfung des Lernerfolges sowie zur Sicherung des Lerntransfers auf der Online- Plattform „Kahoot“, welche in Kapitel 4.3.4 „Medienwahl und technische Aspekte“

vorgestellt werden, erstellt und der Link sowie der QR-Code dazu wurden in die PowerPoint-Präsentation eingefügt. Die Auszubildenden mussten die Fragen auf Zeit beantworten und am Ende wurde sichtbar, wer wie viele der Fragen richtig hatte.

Weiters wurde von der Autorin ein Evaluationsbogen zur Reflexion der Inhalte der Unterrichtssequenz entwickelt. Die genaue Vorgangsweise dabei wird in Kapitel 4.3.8

„Entwicklung der Evaluationsinstrumente“ noch näher beschrieben. Dieser Evaluationsbogen wurde von der Autorin ausgeteilt, von den Auszubildenden ausgefüllt und wieder an die Autorin retourniert. Zur Evaluation der Wahrnehmung ihrer Person als Lehrperson durch die Auszubildenden als auch durch die anwesende Lehrperson wählte die Autorin die Feedbackmethode des „Johari-Windows“, welche auch in Kapitel 4.3.8 „Entwicklung der Evaluationsinstrumente“ noch erläutert wird.

Dieses Blatt wurde vor Beginn der Unterrichtssequenz bereits an die anwesende Lehrperson ausgehändigt, an die Auszubildenden wurde es erst am Ende der Unterrichtssequenz gemeinsam mit dem Evaluationsbogen ausgeteilt, um etwaige Ablenkung während des Unterrichts zu vermeiden und die Aufmerksamkeit nicht vom Unterrichtsthema wegzulenken. Da die Evaluation des erfolgten Unterrichts einen großen und wichtigen Teil der Masterarbeit der Autorin darstellt, appellierte sie an die Auszubildenden, diese bitte ehrlich und gewissenhaft auszufüllen, um ein möglichst genaues Abbild der Unterrichtssequenz zu zeigen. Die Evaluation durch die anwesende Lehrperson, welche im Kapitel 4.5.1 „Fremdevaluation“ detailliert

beschrieben wird, erfolgte direkt im Anschluss an die Unterrichtssequenz im Büro der Lehrperson. Ferner fand eine ausführliche Selbstevaluation der Autorin statt, welche in Kapitel 4.5.2 „Selbstevaluation“ weiter erläutert wird.

Zusätzlich wird in den einzelnen Phasen zwischen einem indirekten und einem direkten Vorgehen differenziert. Beim indirekten Vorgehen wird den Auszubildenden z.B. ein Problem vorgegeben, welches sie selbständig lösen müssen. Im Gegensatz dazu werden beim direkten Vorgehen die einzelnen Aspekte eines Lernthemas von der Lehrperson zu einem großen Ganzen zusammengefügt, um so zur Ressourcenentwicklung der Auszubildenden beizusteuern (Städeli et al., 2013).

Die Autorin entschied sich bei ihrer Unterrichtssequenz für ein direktes Vorgehen, da ein geringes bzw. fehlendes Vorwissen zum Thema zu erwarten war und ein indirektes Vorgehen außerdem den Rahmen der 90-minütigen Unterrichtssequenz sprengen würde.

Im folgenden Kapitel findet die Begründung der Medienwahl sowie die Erläuterung der technischen Aspekte statt.