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4. U NTERRICHTSSEQUENZ „E NTWICKLUNGSFÖRDERNDE P FLEGE IM

4.5. Evaluation

4.5.3. Auswertung der Evaluationsbögen

Autorin Probleme hatte, unter anderem durch die vielen Fragen der Auszubildenden, den vorab festgelegten Zeitrahmen im Ablauf der Unterrichtssequenz einzuhalten.

Dies führte dazu, dass der mit 20 Minuten begrenzte Theorieteil des Unterrichts länger dauerte als geplant und es dadurch zu einem Zeitmangel bei den Gruppenarbeiten kam. Aus diesem Grund musste improvisiert und eine Alternative für die Durchführung der praktischen Übungen gefunden werden, um die Unterrichtszeit von 90 Minuten nicht zu überschreiten, aber trotzdem das praktische Üben zu ermöglichen. Das Qualitätskriterium „klare Strukturierung“ von Meyer (2017) konnte somit nur bedingt erfüllt werden. Dies zeigte sich auch im Feedback der anwesenden Lehrperson. Durch mehr Routine in der Lehrtätigkeit, die jedoch erst langsam durch das Sammeln von Erfahrungen erlangt wird, hätte hier rechtzeitig interveniert werden können, um ein Einhalten des vorbereiteten Zeitplans sicherzustellen. Eine Möglichkeit, um den erstellten Zeitplan zu erfüllen, wäre eine Vorgehensweise, bei der die Auszubildenden Fragen, die aufgrund der begrenzten Zeit des Unterrichts nicht behandelt werden können, auf einen Zettel aufschreiben und am Ende der Unterrichtssequenz an die Autorin weiterleiten, die diese dann z.B. in Form einer E- Mail beantwortet und für alle zur Verfügung stellt.

Die Merkmale guten Unterrichts „individuelles Fördern“ und „transparente Leistungserwartungen“ konnten im 90-minütigen Umfang der Unterrichtssequenz aufgrund mangelnder Zeitressourcen nicht erfüllt werden.

In den folgenden Kapiteln wird die Evaluation der Unterrichtssequenz und der Lehrtätigkeit der Autorin durch die Auszubildenden dargestellt. Hierzu erfolgt eine detaillierte Auswertung der verschiedenen Evaluations- und Feedbackmethoden, die die Autorin vorab konzipiert und ausgewählt hatte. Zunächst wird die Auswertung der Evaluationsbögen vorgenommen.

Evaluationsbogen wurde, wie bereits in Kapitel 4.3.8 „Auswahl und Entwicklung der Evaluationsinstrumente“ erläutert, von der Autorin selbst erstellt. Die Bewertung der Antworten anhand der fünfstufigen Skalen wurde wie bei den gängigen Schulnoten vorgenommen, wodurch „stimme voll zu“ als beste Bewertung mit eins berechnet wurde und „stimme überhaupt nicht zu“ mit fünf als schlechteste. Zur besseren Veranschaulichung wurden die Auswertungen der Fragen in weiterer Folge auch in Form von Diagrammen dargestellt.

Die erste Frage erkundete, ob sich die Inhalte der soeben stattgefundenen Unterrichtssequenz für die Auszubildenden verständlich zeigten. Die Antwortmöglichkeiten erschlossen sich auf einer fünfstufigen Skala von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“. Es wurde von allen 30 Auszubildenden eine Antwort gegeben, 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählten „stimme voll zu“ und eine Person entschied sich für die zweite Abstufung „stimme eher zu“. Daraus ergibt sich ein Durchschnittswert von 1,03 periodisch.

Figure 5. Diagramm Frage 1. eigene Darstellung, 2019

Die zweite Frage behandelte die praktische Umsetzbarkeit der dargestellten Inhalte der entwicklungsfördernden Pflege. Die Antwortmöglichkeiten wurden wie bei Frage eins in Form einer fünfstufigen Skala von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt

nicht zu“ gewählt. Auch hier wurde von allen Befragten eine Antwort gegeben. Bei der Auswertung zeigte sich, dass sich von den Auszubildenden 23 für „stimme voll zu“, sechs für „stimme eher zu“ und eine Person für „stimme weniger zu“ entschieden hatten, was in einem Durchschnittswert von 1,3 resultiert.

Figure 6. Diagramm Frage 2. eigene Darstellung, 2019

Frage Nummer drei beschäftigte sich damit, welche Aspekte der entwicklungsfördernden Pflege die Auszubildenden für ihre Berufspraxis verwenden können. Dies diente einerseits der Wissensüberprüfung und andererseits zum Nachweis für die Autorin, ob die wichtigsten Inhalte der Unterrichtssequenz für die Auszubildenden ersichtlich waren. Hierbei sollte in Stichworten geantwortet werden.

Von einer Person wurde diese Frage nicht ausgefüllt, was bedeutet, dass 29 Antworten zur Auswertung verwendet wurden. Es zeigte sich, dass mehrere inhaltsidente Antworten gegeben wurden, daher fasste die Autorin diese zusammen und fügte die Anzahl der Nennungen zu den Antworten hinzu.

Folgende Begrifflichkeiten wurden von den Auszubildenden genannt: Pucken (18);

Basale Stimulation (14); Kinästhetik / Kinästhetic Infant Handling (13); Kangarooing / Känguru-Methode (10); Rolle der Eltern / Einbezug der Eltern / Elternkompetenz (8);

Bonding (5); Stressreduktion / Stressminderung (3); Sicherheit (3); individuelle Pflege (2); Geborgenheit (2); NIDCAP (1); Wickeln (1); Initialberührung (1);

dauerhafter Körperkontakt (1); Entwicklung (1);

In Frage vier wurde ermittelt, ob die Konzepte der entwicklungsfördernden Pflege aus Sicht der Auszubildenden ins Curriculum der Ausbildung zur Pflegefachassistenz aufgenommen werden sollten. Hierzu gab es zunächst die Abstimmungsmöglichkeit

„ja“ oder „nein“. In weiterer Folge sollte zur jeweilig gewählten Antwort eine kurze Begründung gegeben werden. Diese Frage wurde von allen 30 Auszubildenden beantwortet. 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entschieden sich für „ja“, was einen Prozentsatz von 86,67% ergibt, und 4 Teilnehmerinnen und Teilnehmer antworteten mit „nein“, was ein prozentuales Ergebnis von 13,33% ausmacht.

Figure 7. Diagramm Frage 4. eigene Darstellung, 2019

Figure 8. Diagramm Frage 4 prozentual. eigene Darstellung, 2019

Die Begründungen der Auswahl bei der Beantwortung der vorangegangenen Frage wurden von der Autorin in zwei übergeordnete Kategorien eingeteilt – zustimmende Begründungen und ablehnende Begründungen. Innerhalb der übergeordneten Kategorie „zustimmende Begründungen“ wurden weitere Unterkategorien erstellt, zur Sortierung des gesammelten Datenmaterials. Die Kategorisierung wurde induktiv vorgenommen, was bedeutet, dass die Bildung der Kategorien während und nach Durchsicht der gesammelten Daten erfolgte. Dafür wurden Schlüsselbegriffe identifiziert, miteinander verglichen und zusammengefasst (Altrichter, Posch & Spann, 2018). Sechs Personen begründeten ihre Auswahl nicht, daher konnten 24 Antworten ausgewertet werden, wovon 20 zustimmende Begründungen und vier ablehnende Begründungen zu erkennen waren.

Folgend werden die Auswertungen der jeweiligen übergeordneten Kategorien dargestellt:

Zustimmende Begründungen

Die zustimmenden Begründungen bezüglich der Implementierung der entwicklungsfördernden Pflege in das Curriculum der Pflegefachassistenz waren

vielfältig. Diese Begründungen wurden von der Autorin in die drei Unterkategorien

„Schulung in der Kinderkrankenpflege“, „Anwendungsbereich“ und „privates Umfeld“

eingeteilt. Bei der Darstellung der Begründungen wurden verwendete Abkürzungen von der Autorin ausgeschrieben. Weiters wurde auf die korrekte Verwendung der Gender-Formen geachtet und gegebenenfalls ergänzt bzw. durch neutrale Formulierungen ersetzt.

In die Unterkategorie „Schulung in der Kinderkrankenpflege“ werden folgende Begründungen der Auszubildenden eingeordnet: „um den Eltern möglichst viele Tipps im Umgang mit ihrem Frühgeborenen/Neugeborenen zu geben“; „“um die Eltern und das Kind zu unterstützen“; „für Pflegepersonen; die dort arbeiten möchten“; „weil wir möglicherweise mit Kindern arbeiten werden“; „da die Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen in einiger Zeit nicht mehr nachbesetzt werden“; „da es sicher Situationen geben wird, wo man ein Kind pflegen muss“; „die Pflegefachassistenz sollte verstärkt mit Kindern und Neugeborenen arbeiten“; „um Angehörige informieren zu können“; „für Kolleginnen und Kollegen, die in Zukunft auf einer pädiatrischen/neonatologischen Station arbeiten wollen“; „weil ich persönlich gerne in diesem Bereich arbeiten möchte und ich es sehr interessant finde“; „Frühgeburt kommt sehr häufig vor, daher sollte mehr Pflegepersonal mit verschiedenen Ausbildungen eingesetzt und auch informiert werden“; „fördert die Wahrnehmung“.

Die Unterkategorie „Anwendungsbereich“ erschloss sich aus folgenden Formulierungen: „sehr sinnvolle und anwendbare Konzepte, nicht nur für Frühgeborene“; „viele gute Methoden“; „fortschrittliche Pflege“; „Beobachtung ist das Wichtigste in unserem Beruf, daher sollen auch Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten dieses Wissen haben“; „sehr lehrreich“; „es ist ein interessanter Bereich → ein guter Start ins Leben“.

In die Kategorie „privates Umfeld“ wurden folgende Aussagen eingeordnet: „“total interessant und wichtig auch für den privaten Bereich“; „für die Zukunft, wenn man selbst Kinder hat“; „weil man es auch privat verwenden kann“.

Ablehnende Begründungen

Die ablehnenden Begründungen der Auszubildenden in Bezug auf die Implementierung der entwicklungsfördernden Pflege in das Curriculum der Pflegefachassistenz beruhten auf der Tatsache, dass Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten derzeit nicht auf neonatologischen Stationen eingesetzt werden

dürfen. Die Argumente lauteten folgendermaßen: „Da Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten nicht auf einer Neonatologie arbeiten dürfen und daher wenig bis gar keinen Kontakt zu Frühgeborenen haben werden“; „da wir momentan nur auf ausgewählten Pilotstationen arbeiten dürfen, finde ich es eher unnötig“; „da noch nicht feststeht, ob wir als Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten im Kinderbereich arbeiten dürfen“; „da Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten bis dato auf keinen Kinderstationen eingesetzt werden“.

In der fünften Frage wurden die Auszubildenden befragt, welche Gesamtnote, der gängigen Schulnoten „sehr gut“ bis „nicht genügend“, die erfolgte Unterrichtssequenz von ihnen zugeteilt bekommt. Es wurden von allen 30 anwesenden Auszubildenden Noten vergeben, die sich wie folgt aufgliedern: 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beurteilten die Unterrichtssequenz mit einem „sehr gut“, fünf mit einem „gut“ und eine Person beurteilte den Unterricht mit einem „befriedigend“. Daraus ergibt sich ein Notendurchschnitt von 1,23 periodisch.

Figure 9. Diagramm Frage 5. eigene Darstellung, 2019

Eine Person fügte unterhalb der Beurteilung der Unterrichtssequenz den Kommentar

„summa cum laude“ hinzu. Dies möchte die Autorin hier erwähnen, da diese Ehrung ihrer ersten eigenen Unterrichtssequenz eine besondere Bedeutung für sie hat.

Im folgenden Kapitel wird die Auswertung der Evaluation der Lehrtätigkeit der Autorin durch die Auszubildenden anhand des „Johari Windows“ vorgenommen.