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Auswahl und Entwicklung der Unterrichtsmaterialien

4. U NTERRICHTSSEQUENZ „E NTWICKLUNGSFÖRDERNDE P FLEGE IM

4.3. Planung

4.3.7. Auswahl und Entwicklung der Unterrichtsmaterialien

„Auswahl und Entwicklung der Evaluationsinstrumente“ genau vorgestellt.

Im nachfolgenden Kapitel werden die Forschungsfragen, die für diese Masterarbeit formuliert wurden, vorgestellt. Die Forschungsfragen wurden nach erfolgter Literaturrecherche genau definiert.

2.3. Forschungsfragen

Aus der Zielsetzung und der recherchierten Literatur zum auserwählten Unterrichtsthema sowie durch weiterführende Überlegungen zu einer eventuellen Integration des Themas in die Ausbildung zur Pflegefachassistenz ergeben sich folgende Fragestellungen:

Wie kann die entwicklungsfördernde Pflege im Bereich der Säuglingspflege in die Inhalte des Kinderkrankenpflegeunterrichts in der Ausbildung zur Pflegefachassistenz integriert werden?

Wie können die Inhalte der entwicklungsfördernden Pflege didaktisch adäquat aufbereitet werden, um die zukünftigen Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten auf das Themengebiet zu sensibilisieren?

Inwieweit sind die Konzepte der entwicklungsfördernden Pflege nach der erfolgten Unterrichtssequenz aus Sicht der Auszubildenden in die Praxis umzusetzen?

Im nächsten Hauptkapitel erfolgt die Darstellung der Ergebnisse der Literaturrecherche. Die Ergebnisse werden durch die Klassifikation der Literatur sowie die Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes aufgezeigt.

3. Ergebnisse der Literaturrecherche

Nach erfolgter Recherche, bei der für das Forschungsthema relevante Literatur identifiziert wurde, folgt die Zusammenfassung sowie die kritische Bewertung dieser Literatur, um beurteilen zu können, wie glaubhaft und nützlich besagte Literatur tatsächlich ist (Mayer, 2015).

Dafür wird im folgenden Kapitel die Klassifikation der Literatur vorgenommen. In weiterer Folge wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Unterrichtsthema „entwicklungsfördernde Pflege“ gegeben.

3.1. Literaturklassifikation

Im Folgenden werden Kurzbeschreibungen von zehn der 36 ausgewählten Fachbücher, die als Hauptwerke zur Erstellung dieser Masterarbeit und der Unterrichtssequenz dienen, und zwei Fachartikeln vorgenommen. Weiters erfolgt eine genaue Bewertung der ausgewählten Studien zu den positiven Auswirkungen von entwicklungsfördernder Pflege in Form des EMED-Formates (Einleitung-Methode- Ergebnisse-Diskussion). Es wird eine Einteilung der Literatur in die Kategorien

„Fachbücher und Fachartikel“ und „Wissenschaftliche Studien und Reviews“ in Form zweier Tabellen vorgenommen. Die erste Tabelle umfasst die Darstellung der Inhalte der selektierten Fachbücher und Fachartikel. Die zweite Tabelle dient als Übersicht der ausgewählten Studien, die Zusammenfassung der Inhalte wird in weiterer Folge in deskriptiver Form innerhalb des EMED-Formates angeführt.

Fachbücher und Fachartikel Table 3

Kurzbeschreibung von ausgewählten Fachbüchern und Fachartikeln Autorinnen und

Autoren

Titel, Literaturart Erscheinungs -jahr

Inhalt

Pädagogische Werke Meyer, H. Leitfaden

Unterrichtsvorbereitung, Fachbuch

2018 Der Autor, ein bekannter Didaktiker, erstellt in diesem Fachbuch in Form von acht Lektionen ein Grundgerüst für Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger zur Unterrichtsvorbereitung,

Unterrichtsplanung, Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsauswertung. Hierbei wird vor allem ein besonderes Augenmerk auf ein kompetenzorientiertes

Planungskonzept, das in allen Schulstufen und Schulformen angewendet werden kann, gelegt.

Meyer, H. Was ist guter Unterricht, Fachbuch

2018 Die Frage, wie guter Unterricht geplant und gestaltet werden kann, wird anhand von zehn empirisch abgesicherten Gütekriterien, beantwortet. Weiters wird durch die Vorgabe von Reflexionsübungen eine Hilfestellung zur Evaluation des eigenen Unterrichtens gegeben.

Macke, G.

Hanke, U.

Viehmann- Schweizer, P.

Raether, W.

Kompetenzorientierte Hochschuldidaktik: Lehren – vortragen – prüfen – beraten,

Fachbuch

2016 Dieses Fachbuch erläutert die Grundlagen des kompetenzorientierten didaktischen Handelns. Anhand von Bausteinen und Leitfäden bezugnehmend auf das Lehren, Vortragen, Prüfen und Beraten wird eine strategische Gestaltung didaktischen Handelns vorgestellt. Weiters wird im hinteren Teil des Buches, eine Sammlung mit verschiedenen Lehrmethoden zur Verfügung gestellt.

Städeli, C. Grassi, A. Rhiner, K.

Obrist, W.

Kompetenzorientiert unterrichten – Das AVIVA©- Modell,

Fachbuch

2013 In diesem Fachbuch wird eine Möglichkeit zur Planung eines kompetenzorientierten Unterrichts vorgestellt und erläutert. Die Planung nach dem sogenannten AVIVA©- Modell erfolgt nach den fünf Phasen

„Ankommen und einstimmen“, „Vorwissen aktivieren“, „Informieren“, „Verarbeiten“

und „Auswerten“. Zusätzlich werden methodische Großformen, wie das

Problem Based Learning (PBL) anhand von Praxisbeispielen erläutert. Das AVIVA©- Modell wurde ursprünglich zur Planung von kompetenzorientiertem Unterricht in der Sekundarstufe entwickelt, es kann jedoch für alle Schul-, Ausbildungs- und Studienformen verwendet werden, in denen kompetenzorientiert gearbeitet wird.

Werke zum Thema Früh- und Neugeborenenpflege Messal, A. Fachpflege Neonatologische

und Pädiatrische

2017 Dieser Sammelband umfasst die gesamten Inhalte der neonatologischen und

Stein, U. Intensivpflege pädiatrischen Intensivpflege, die zur kompetenten und sicheren Pflege von Kindern benötigt werden. Die Autorin wählte dieses Fachbuch aus, da es die Integration der entwicklungsfördernden Maßnahmen, wie Basale Stimulation und Kinaesthetics Infant Handling, in die klinische Praxis sehr gut abbildet. Weiters wurde ein eigenes Kapitel der Versorgung von Frühgeborenen gewidmet.

Bienstein, C.

Fröhlich, A.

Basale Stimulation® in der Pflege: Die Grundlagen

2016 Basale Stimulation ® wird bei Menschen in krisenhaften Lebenssituationen, deren Austausch- und Regulationskompetenzen deutlich eingeschränkt oder dauerhaft behindert sind, zur Förderung der Fähigkeiten der Wahrnehmung,

Kommunikation und Bewegung eingesetzt.

Basale Stimulation ® ist eine ganzheitliche, körperbezogene Kommunikation für Menschen mit wesentlichen Einschränkungen. Dieses Fachbuch bietet einen umfassenden Überblick über das Konzept und aus welchen Elementen es besteht.

vandenBerg, K.A.

Hanson, M.J.

Frühgeborene pflegen – Eltern beraten und begleiten,

Fachbuch

2015 Bei diesem Praxishandbuch handelt es sich um einen evidenzbasierten Praxisleitfaden zur Elternberatung und

Entlassungsplanung von Früh- und Neugeborenen. Die Auswirkungen der Zeit auf einer neonatologischen Intensivstation auf die Säuglinge sowie die Eltern-Kind- Beziehung werden genau beschrieben und Vorgehensweisen zur optimalen

Unterstützung der Entwicklung sowie der Familien werden geboten.

Maietta, L.

Hatch, F.

Kinaesthetics Infant Handling

2011 Dieses Fachbuch umfasst die Grundlagen und die Anwendung von Kinasthetics Infant Handling bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kindern. Es wird genau beschrieben, wie Bewegungsfähigkeiten entstehen und wie die kindliche Entwicklung passiert.

Tesch, B. NIDCAP/WEFIB und die Evaluierung des

Implementierungsprozesses

2010 Dieses Buch, das von einer Pflegewissenschafterin und

Kinderkrankenschwester verfasst wurde,

von WEFIB an den

neonatologischen Stationen im Wiener AKH,

Fachbuch

beschreibt das NIDCAP®-Konzept bzw.

das speziell für Wien abgewandelte WEFIB-Konzept sowie die

Implementierung dessen an den neonatologischen Stationen des Allgemeinen Krankenhauses in Wien.

Zunächst wird ein genauer Überblick über die Entwicklung von Neugeborenen im Vergleich zu Frühgeborenen gegeben.

Weiters werden die Probleme von Frühgeborenen erläutert, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem Schmerz liegt. Abschließend erfolgt die Evaluierung des Implementierungsprozesses.

Sparshott, M. Früh- und Neugeborene pflegen – Stress- und schmerzreduzierende, entwicklungsfördernde Pflege,

Fachbuch

2009 Dieses Buch bietet fundierte Erkenntnisse zu den Methoden einer stress- und schmerzreduzierenden Pflege, um somit eine entwicklungsfördernde Pflege zu ermöglichen. Die Prämisse dieses Buches ist, dass der Stress und Schmerz der Früh- und Neugeborenen auf neonatologischen Intensivstationen erst dann gemildert bzw.

so gut es geht verhindert werden kann, wenn dieser auch anerkannt wird. Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte: das Baby und seine Umgebung, das invasive Umfeld und das haltende und bewahrende Umfeld. Anhand dieser werden die Grundlagen einer kindgerechten, familienorientierten und

entwicklungsfördernden Pflege beschrieben.

Altimier, L.

Phillips, R.,

The Neonatal Integrative Developmental Care Model:

Advanced Clinical Applications of the Seven Core Measures for Neuroprotective Family- centered Developmental Care,

Fachartikel

2016 Das Modell der integrativen

Entwicklungspflege für Neugeborene, das sieben Kernmaßnahmen für die

neuroprotektive Versorgung umreißt, wird in vielen Fällen als Leitfaden für die klinische Praxis auf neonatologischen Intensivstationen auf der ganzen Welt verwendet. Die neuroprotektive

entwicklungsfördernde Pflege basiert auf der Forschung von vielen verschiedenen Disziplinen, einschließlich Krankenpflege, Medizin, Neurowissenschaften und Psychologie. Es zeigten sich

Verbesserungen der gesundheitlichen

Outcomes, der Verweildauer im Krankenhaus sowie weniger

Krankenhauskosten. Die Grundlage der Versorgung von Frühgeborenen auf neonatologischen Intensivstationen stellt der Hautkontakt dar. Darauf basieren die sieben Kernmaßnahmen des Modells der integrativen Entwicklungspflege für Neugeborene, die wie folgt lauten:

heilende Umgebung, Partnerschaft mit der Familie, Lagerung und Handling,

Sicherung des Schlafs, Minimierung von Stress und Schmerz, Haut schützen, Ernährung optimieren. Das Umfeld der Früh- und Neugeborenen spielt eine entscheidende Rolle für Erholung, Wachstum und Entwicklung. Es ist daher wichtig, dass die Pflegepersonen auf der Intensivstation die Prinzipien der

Neuroentwicklung des Kindes kennen, um die Betreuung auf der Intensivstation individuell und entwicklungsfördernd gestalten zu können. Wichtig ist auch die Förderung der Eltern-Kind-Bindung, da diese sowohl die physiologische als auch emotionale Stabilität der Säuglinge und deren Eltern unterstützt.

Bingham, R.J. Research on Developmental Care. Helping Both Preemies and Parents,

Fachartikel

2012 Entwicklungsfördernde Pflege für Frühgeborene wurde vor mehr als 20 Jahren von Dr. Heidelise Als eingeführt und wurde zu einem akzeptierten Standard in der Pflege von Säuglingen.

Forschungen im Bereich der

entwicklungsfördernden Pflege zeigten die Vorteile auf die Outcomes der

Patient*innen. Es gibt keine Standarddefinition für

entwicklungsfördernde Pflege, daher können die Praktiken auf verschiedenen neonatologischen Stationen variieren.

Bernadette Melnyk entwickelte deshalb ein Programm mit dem Titel „Chancen für die Stärkung der Eltern“ (COPE), um den Eltern zu helfen entsprechende Erziehungskompetenzen zu entwickeln.

COPE hat dazu beigetragen, dass die

Angst und der Stress der Eltern reduziert wird und dadurch die Outcomes der Früh- und Neugeborenen verbessert werden.

Note. eigene Darstellung, 2019

Wissenschaftliche Studien und Reviews Table 4

Übersicht der ausgewählten Studien Autorinnen und

Autoren

Titel Methode Erscheinungsjahr,

Sprache Lavallée, A.,

Clifford-Faugère, G.

Garcia, C.,

Fernandez Oviedo, A. N., Héon, M.

Aita, M.

Part 1: Narrative overview of developmental care interventions for the preterm newborn

Narratives Review; 2018, Englisch

Als, H.

Duffy, F.H.

McAnulty, G.

Butler, S.C.

Lightbody, L.

Kosta, S.

Weisenfeld, N.I.

Robertson, R.

Parad, R.B.

Ringer, S.A.

Blickman, J.G.

Zurakowski, D.

Warfield, S.K.

NIDCAP improves brain function and structure in preterm infants with severe intrauterine growth restriction

Randomisierte kontrollierte Studie

2012, Englisch

McAnulty, G.

Duffy, F.H.

Kosta, S.

Weisenfeld, N.I.

Warfield, S.K.

Butler, S.C.

Bernstein, J.H.

Zurakowski, D.

Als, H.

School Age Effects of the Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program for Medically Low-Risk Preterm Infants:

Preliminary Findings

Randomisierte kontrollierte Studie

2012, Englisch

Als, H.

Duffy, F.H.

McAnulty, G.B.

Fischer, C.B.

Is the Newborn Individualized

Developmental Care and Assessment Program

Randomisierte klinische kontrollierte Studie

2011, Englisch

Kosta, S.

Butler, S.C.

Parad, R.B.

Blickman, J.G.

Zurakowski, D.

Ringer, S.A.

(NIDCAP) effective for preterm infants with intrauterine growth restriction?

Peters, K.L.

Rosychuck, R.J.

Hendson, L.

Coté, J.J.

McPherson, C.

Tyebkhan, J.M.

Improvement of Short- and Long-Term Outcomes for Very Low Birth Weight Infants: Edmonton NIDCAP Trial

Cluster-randomisierte kontrollierte Studie

2009, Englisch

Ullenhag, A.

Persson, K.

Hedberg Nyqvist, K.

Motor performance in very preterm infants before and after implementation of the newborn individualized developmental care and assessment programme in a neonatal intensive care unit

Nicht-experimentelles, retrospektives, deskriptives, komparatives Design

2009, Englisch

Note. eigene Darstellung, 2019

In weiterer Folge wird die Bewertung der wissenschaftlichen Studien und Reviews deskriptiv anhand des EMED-Formates vorgenommen.

Narrative overview of developmental care interventions for the preterm newborn (Lavallée et al., 2018).

Die Autorinnen und Autoren Lavallée, Clifford-Faugère, Garcia, Fernandez Oviedo, Héon, und Aita führten ein narratives Review der vorhandenen Literatur zum Thema Maßnahmen der entwicklungsfördernden Pflege durch. Ziel war es die neuesten Erkenntnisse zur Wirksamkeit von sechs entwicklungsfördernden Pflegeinterventionen auf die kurz- und langfristigen Outcomes sowie die neurologische Entwicklung von Frühgeborenen darzustellen. Es wurde eine gründliche Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL, Embase, PsycInfo, PubMed und Google Scholar durchgeführt.

Die ausgewählten Suchbegriffe lauteten: Frühgeburt, Neugeborenen-Intensivstation, entwicklungsfördernde Pflege, Positionierung, Schmerztherapie, Schmerz, familienzentrierte Pflege, Füttern, Muttermilch, Schlafförderung, Schlafschutz, Licht und Lärm sowie neurologische Entwicklung und Stress. Studien wurden für das Review ausgewählt, wenn folgende Ergebnisse festgestellt werden konnten:

• Die Wirksamkeit der Interventionen auf die kurz- oder langfristige neurologische Entwicklung des Kindes

• Die Wirksamkeit der Interventionen auf die Entwicklung des Nervensystems, wie Schlaf, physiologische Stabilität und/oder Schmerzreaktionen und andere gesundheitsbezogene Outcomes

Es wurden in Folge sechs entwicklungsfördernde Maßnahmen identifiziert: geschützter Schlaf, Schmerzassessment und Schmerzmanagement (dazu zählen medikamentöse und nicht-medikamentöse Interventionen), entwicklungsfördernde Aktivitäten des täglichen Lebens (dazu zählen Lagerung, ad-Libitum-Ernährung und Muttermilch), familienzentrierte Pflege und eine heilende Umgebung (dazu zählt eine kontrollierte Umgebung, vor allem in Bezug auf Licht- und Lärmreize).

Als Limitationen des Reviews zeigen sich einerseits durch die Tatsache, dass trotz der Verwendung einer gründlichen Literaturrecherchemethode auf keine systematische Methode geschlossen werden konnte und andererseits, dass die Möglichkeit eines Publikations-Bias besteht, da nach der narrativen Bewertungsmethode die Qualität der verwendeten Artikel nicht systematisch mit expliziten Beurteilungskriterien bewertet wurde.

Entwicklungsfördernde Pflegeinterventionen und Kernmaßnahmen finden großes Interesse und sind ein großes Anliegen in der Forschung und der klinischen Praxis zur Optimierung der kurz- und langfristigen Outcomes und der neurologischen Entwicklung der Frühgeborenen. Die Wirksamkeit von verschiedenen Interventionen wurde in den Studien evaluiert und Empfehlungen für die Praxis auf neonatologischen Intensivstationen, um den Entwicklungsbedarf der Frühgeborenen abzudecken, wurden in den letzten Jahrzehnten ausgesprochen. Es besteht jedoch noch Forschungsbedarf in diesem Feld, um besser verstehen zu können, wie entwicklungsfördernde Pflegeinterventionen funktionieren, deren kurz- und langfristige Auswirkungen und wie man diese weltweit auf neonatologischen Intensivstationen umsetzen kann.

Is the Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program (NIDCAP) effective for preterm infants with intrauterine growth restriction?

(Als et al., 2011).

Die Autorinnen und Autoren Als, Duffy, McAnulty, Fischer, Kosta, Butler, Parad, Blickman, Zurakowski und Ringer führten eine randomisierte kontrollierte Studie durch, um festzustellen, ob NIDCAP® für Frühgeborene mit intrauteriner Wachstumsretardierung wirksam ist.

Es wurde eine kontrollierte klinische Studie mit Randomisierung in zwei Gruppen durchgeführt. Unmittelbar nach der Einwilligung wurden die Probandinnen und Probanden in die Versuchsgruppe oder Kontrollgruppe zufällig eingeteilt. Zur Randomisierung wurden undurchsichtige, vornummerierte, versiegelte Umschläge verwendet, die von den Eltern nach der Einverständniserklärung geöffnet wurden. Die Studie wurde von der institutionellen Prüfungskommission sowie vom Children’s Hospital Boston genehmigt.

Die Rekrutierung der Probandinnen und Probanden fand auf der neonatologischen Intensivstation des Brigham and Women’s Hospital in Boston von Jänner 1996 bis May 2000 statt. 75 Frühgeborene bzw. Familien erfüllten die Kriterien der Studie, davon wurden 45 angefragt. Es wurden insgesamt 30 Frühgeborene mit schwerer intrauteriner Wachstumsretardierung, die zwischen der 28 und 33 Schwangerschaftswoche geboren wurden, in die Studie inkludiert. Die Versuchsgruppe bestand aus zwölf Probandinnen und Probanden, die mit NIDCAP®-Interventionen betreut wurden. Die Kontrollgruppe bestand aus 18 Frühgeborenen und erhielt die Standardpflege, die auf der neonatologischen Intensivstation des Brigham and Women’s Hospital in Boston zur Zeit der Erhebung praktiziert wurde.

Die Frühgeborenen wurden mit zwei Wochen und mit neun Monaten korrigierten Alters in Bezug auf Gesundheit, Anthropometrie und neurologisches Verhalten bewertet. Zusätzlich wurde im Alter von zwei Wochen mittels EEG die Elektrophysiologie beurteilt.

Beide Gruppen konnten im korrigierten Alter von zwei Wochen und neun Monaten in Bezug auf Gesundheit und Anthropometrie vergleichbare Ergebnisse aufweisen. Die Versuchsgruppe zeigte deutlich bessere autonome, motorische und selbstregulierende Funktionen sowie verbesserte Beweglichkeit, Intensitäts- und Reaktionsschwellen und verminderte EEG-Konnektivität zwischen mehreren benachbarten Gehirnregionen. Im korrigierten Alter von neun Monaten zeigte die Versuchsgruppe eine deutlich bessere geistige Leistungsfähigkeit.

Die Limitationen der Studie sind eine kleine Stichprobe, die aus den strikten Auswahlkriterien resultieren, der bedeutende elterliche Stress, der mit der Frühgeburt eines stark wachstumsretardierten Kindes einhergeht, und der Mangel an Personal durch einen Finanzierungsengpass.

Diese Studie ist die erste, die die Wirksamkeit von NIDCAP® bei Frühgeborenen mit starker interuteriner Wachstumsretardierung bestätigt.

Die Autorinnen und Autoren dieser Studie führten auch eine nachfolgende Längsschnittstudie zur Wirksamkeit von NIDCAP® auf die neurologische, elektrophysiologische und neurostrukturelle Entwicklung von Frühgeborenen mit intrauteriner Wachstumsretardierung mit neuen Probandinnen und Probanden durch.

NIDCAP improves brain function and structure in preterm infants with severe intrauterine growth restriction (Als et al., 2012).

Die Autorinnen und Autoren Als, Duffy, McAnulty, Fischer, Kosta, Butler, Parad, Blickman, Zurakowski und Ringer führten eine randomisierte kontrollierte Studie durch, um die Auswirkungen von NIDCAP® auf die neurologische, elektrophysiologische und neurostrukturelle Entwicklung von Frühgeborenen mit schwerer intrauteriner Wachstumsretardierung zu untersuchen. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass stark wachstumsretardierte Frühgeborene, die mit NIDCAP® betreut wurden, eine bessere neurologische Entwicklung, Elektrophysiologie und Gehirnstruktur zeigen, als Frühgeborene, die Standardpflege erhielten.

Es wurde eine randomisierte kontrollierte Längsschnittstudie mit zwei Gruppen durchgeführt, die von der institutionellen Prüfungskommission genehmigt wurde. Die Einverständniserklärung wurde innerhalb von drei Tagen nach der Geburt unter Verwendung einer verblindeten Randomisierung mittels vornummerierter, versiegelter Umschläge eingeholt. Der Rekrutierungszeitraum dauerte von September 2005 bis Dezember 2008. In dieser Zeitspanne erfüllten 58 Frühgeborene die Kriterien, 28 Eltern lehnten die Teilnahme an der Studie ab. Es wurden insgesamt 30 stark wachstumsretardierte Frühgeborene, die zwischen der 27 und 33 Schwangerschaftswoche geboren wurden, untersucht. 13 Frühgeborene waren in der Versuchsgruppe und 17 Frühgeborene in der Kontrollgruppe.

Bei der Aufnahme wurden die Basisgesundheit und demographische Daten bewertet.

EEG- und MRT-Untersuchungen wurden im Gestationsalter von 35 und 42 Wochen durchgeführt. Die Gesundheit, das Wachstum und das neurologische Verhalten wurden im Gestationsalter von 42 Wochen und im korrigierten Alter von neun Monaten bewertet.

Die Frühgeborenen aus beiden Gruppen zeigten vergleichbare Ergebnisse bei der Auswertung der Basisgesundheit und der demographischen Daten. Bei der Nachsorgeuntersuchungen waren die Frühgeborenen aus der Versuchsgruppe gesünder und zeigten eine deutlich verbesserte Gehirnentwicklung und ein besseres neurologisches Verhalten.

Die Anwendung von NIDCAP® verbesserte das neurologische Verhalten, die Elektrophysiologie und die Gehirnstruktur von stark wachstumsretardierten Frühgeborenen signifikant.

Ein längerfristiges Outcome-Assessment und größere Stichproben werden von den Autorinnen und Autoren empfohlen.

In beiden von Als et al. (2011 & 2012) durchgeführten Studien zeigten die Probandinnen und Probanden, die mit NIDCAP® behandelt wurden, deutlich bessere Outcomes als die Probandinnen und Probanden, die ohne NIDCAP® betreut wurden.

Die positiven Auswirkungen des NIDCAP®-Konzeptes auf die langfristige neurologische Entwicklung wird durch die folgende Studie, die von McAnulty et al.

(2012) durchgeführt wurde, gezeigt.

School Age Effects of the Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program for Medically Low-Risk Preterm Infants: Preliminary Findings (McAnulty et al., 2012).

Die Autorinnen und Autoren McAnulty, Duffy, Kosta, Weisenfeld, Warfield, Butler, Bernstein, Zurakowski und Als führten eine randomisierte kontrollierte Studie durch, um festzustellen, ob die Verwendung von NIDCAP® positive Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung von ehemaligen risikoarmen, mäßig frühgeborenen Kindern im Schulalter, die acht Jahre zuvor im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie zur Wirksamkeit von NIDCAP® untersucht wurden, hat. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Versuchsgruppe im Schulalter bessere neuropsychologische und neuro-elektrophysiologische Funktionen sowie verbesserte Gehirnstruktur aufweisen wird, als die Kontrollgruppe.

Die originale Stichprobe bestand aus 30 mäßig frühgeborenen Kindern, die zwischen der 29. und 33 Schwangerschaftswoche geboren wurden. 23 davon, 15 aus der Versuchsgruppe und acht aus der Kontrollgruppe, wurden in dieser Studie im Alter von acht Jahren evaluiert. Die Studie wurde von der institutionellen Prüfungskommission für Forschung mit Menschen genehmigt.

Es wurden neuropsychologische sowie neurophysiologische und neurostrukturelle Messungen (EEG und MRT) durchgeführt und mit Hilfe verschiedener statistischen Analysemethoden ausgewertet.

Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese, dass NIDCAP® die langfristige neurologische Entwicklung von risikoarmen, mäßig frühgeborenen Kindern verbessert.

Die größte Limitation dieser Studie stellte die kleine Stichprobenzahl dar. Zur Bestätigung der vorgelegten Ergebnisse ist der Nachweis durch umfangreiche Längsschnittstudien im schulpflichtigen Alter erforderlich.

Improvement of Short- and Long-Term Outcomes for Very Low Birth Weight Infants: Edmonton NIDCAP Trial (Peters et al., 2009).

Die Autorinnen und Autoren Peters, Rosychuck, Hendson, Coté, McPherson und Tyebkhan führten eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie durch, um den Einfluss von NIDCAP® auf die kurz- und langfristigen Outcomes von Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht zu bestimmen. Die primäre Hypothese, die aufgestellt wurde, besagt, dass die Anwendung von NIDCAP® die Länge des Krankenhausaufenthalts verringert. Es wurden sekundäre Hypothesen aufgestellt, dass die Anwendung von NIDCAP® die Beatmungsinterventionen verkürzt, das Vorkommen von Lungenkrankheiten verringert und die Outcomes der neurologischen Entwicklung im korrigierten Alter von 18 Monaten verbessert.

Die Studie wurde in zwei Teilen am Royal Alexandra Hospital in Edmonton, Canada ausgeführt. Teil eins umfasste die Schulung von 52 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Maßnahmen von NIDCAP®. Dies fand im Zeitraum von Mai 1998 bis September 1999 statt. In Teil zwei, der im Zeitraum von September 1999 bis September 2004 stattfand, wurde eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit einer Follow-Up-Überwachung der neurologischen Entwicklung durchgeführt. Der Gesundheitsforschungs- und Ethikausschuss der University of Alberta genehmigte die Studie.

Es wurden 100 frühgeborene Einzelkinder und zehn Zwillingssets mit sehr niedrigem Geburtsgewicht rekrutiert und den Gruppen randomisiert zugeordnet. Die Versuchsgruppe bestand aus 56 Frühgeborenen, die NIDCAP® basierende Pflege erhielten. Die Kontrollgruppe umfasste 55 Probandinnen und Probanden, die mit Standardpflegemaßnahmen der neonatologischen Intensivstation betreut wurden.

90% der Probandinnen und Probanden nahmen an den Follow-Up-Assessments teil.

Die statistischen Analysen wurden für die Cluster-Randomisierung angepasst.

Frühgeborene aus der NIDCAP-Gruppe hatten eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus und eine geringere Inzidenz für chronische Lungenkrankheiten. Weiters konnte festgestellt werden, dass bei Säuglingen aus der NIDCAP®-Gruppe im angepassten Alter von 18 Monaten weniger bzw. geringere Behinderungen und