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4. U NTERRICHTSSEQUENZ „E NTWICKLUNGSFÖRDERNDE P FLEGE IM

4.4. Durchführung

sowie zur späteren Darstellung des im Unterricht erzielten Lernerfolges das Online- Tool „Poll Everywhere“ zu verwenden, da sie mit diesem bereits positive Erfahrungen während ihrer Studienzeit gemacht hatte. Eine genaue Beschreibung dieses Mediums erfolgte bereits in Kapitel 4.3.4 „Medienwahl und technische Aspekte“.

Zunächst erstellte die Autorin einen Gratis-Account auf der „Poll Everywhere“- Homepage. Um das Vorwissen abzufragen und in weiterer Folge den Lernerfolg sichtbar zu machen, wurden zwei Umfragen mit dem identen Titel „Was verstehen Sie unter „Entwicklungsfördernde Pflege“?“ konzipiert. Zur Abbildung der gegebenen Antworten entschied sich die Autorin für die Generierung einer Wordcloud. Die Teilnahme an den Umfragen erfolgte mittels Smartphones, der dazu benötigte Link bzw. QR-Code wurde in der PowerPoint-Präsentation zur Verfügung gestellt. Die Auszubildenden konnten pro Umfrage jeweils drei Antworten geben, die maximal erlaubte Anzahl an Antworten für die Wordcloud betrug 40 Begriffe, die mehrmals genannt wurden, stellt die Wordcloud größer und fett gedruckt dar, das heißt, je größer ein Wort gezeigt wird, desto öfter wurde es geantwortet.

Um eventuell auftretenden Schwierigkeiten bei der Verwendung des Online-Tools vorzubeugen, wurde vorab ein Probedurchlauf gestartet.

Im nächsten Kapitel wird die Durchführung der Unterrichtssequenz vor Auszubildenden in der Pflegefachassistenz in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Wilhelminenspital Wien im Rahmen des Thementages „Tag des Frühgeborenen“ erläutert.

Weitere Merkmale der Gruppe der Auszubildenden waren der Autorin vorab nicht bekannt. Die Autorin hatte auch keinerlei Informationen zu etwaigen vorangegangenen Ausbildungen der Auszubildenden und wusste auch über deren schulische Abschlüsse nicht Bescheid. Bekannt war nur, wie in der Bedingungsanalyse ermittelt wurde, dass für die Zulassung zur Ausbildung in der Pflegefachassistenz die zehnte Schulstufe positiv absolviert werden musste. Über das Vorwissen der Auszubildenden war auch nur bekannt, dass sich diese zur Zeit der Unterrichtssequenz im zweiten Ausbildungsjahr befanden und bereits Unterricht zum Thema „Kinder pflegen“ stattgefunden hatte, jedoch inwieweit ihnen die entwicklungsfördernde Pflege ein Begriff war, war nicht ersichtlich. Hier war allerdings davon auszugehen, wie in der Bedingungsanalyse festgestellt wurde, dass der Großteil der Auszubildenden mit diesem Thema noch nicht in Berührung gekommen war. Inhaltlich konnte daher nur auf die Grundkenntnisse in der Pflege von Neugeborenen und Säuglingen aufgebaut werden.

Grundsätzlich besteht für die Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit Anwesenheitspflicht. Am Tag, an dem die Unterrichtssequenz stattfand, waren jedoch zwei Auszubildende krankheitsbedingt abwesend, wodurch sich die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 30 Personen reduzierte. Die 30 Personen teilten sich in 22 Frauen und acht Männer diverser Nationalitäten. Die Altersspanne der Auszubildenden lag nach Angaben der anwesenden Lehrperson in etwa zwischen 20 und 45 Jahren. Die in der Bedingungsanalyse vorausgesagte Heterogenität hat sich daher bestätigt. Insgesamt befanden sich 32 Personen im Klassenraum, die Autorin, die als Vortragende fungierte, und die anwesende Lehrperson, welche eine Beobachterrolle einnahm und sich nicht aktiv am Unterricht beteiligte, miteingerechnet.

Die räumlichen Begebenheiten waren der Autorin vorab nicht bekannt, da sie keinen Bezug zur Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Wilhelminenspital Wien hatte.

Die Autorin traf sich bereits vor Beginn der Unterrichtssequenz in der vorangegangenen Mittagspause mit der zuständigen Lehrperson, mit der die Autorin schon vorab mehrmals Kontakt hatte und die auch während der Unterrichtssequenz anwesend war, in deren Büro zur Besprechung des geplanten Unterrichts. Die Lehrperson erzählte der Autorin auch kurz, dass sie die Klasse als sehr interessiert und fragefreudig erlebt hat und, dass sie selbst als erfahrene Lehrperson teilweise Schwierigkeiten hatte den Zeitplan einzuhalten. Weiters berichtete sie kurz von den

an diesem Tag unterrichteten Inhalten am „Tag des Frühgeborenen“. Nach erfolgter Besprechung begleitete die Lehrperson die Autorin zur Direktorin der Schule, um sich kurz persönlich vorzustellen, und anschließend in den Klassenraum, in dem die Unterrichtssequenz stattfinden würde. Einige der Auszubildenden verbrachten die Mittagspause in der Klasse und wurden sofort von der Autorin begrüßt. Weiters erklärte die Autorin, dass sie vor Beginn des Unterrichts noch diverse Vorbereitungen und Aufbauarbeiten zu erledigen hätte und die Auszubildenden sich nicht von ihr stören lassen sollen. Ein paar der Auszubildenden boten ihre Hilfe dafür an, wofür sich die Autorin bedankte, aber dies höflich ablehnte. Eine Auszubildende kam vorab zur Autorin, um ihr ein paar Fragen zu stellen und um Tipps für Literaturquellen zum Thema Pflege von Früh- und Neugeborenen zu erfragen, da diese gerne ihre Abschlussarbeit zu ebendieser Thematik schreiben möchte. Die Autorin beantwortete ihre Fragen und erklärte ihr, dass die ganze Klasse am Ende der Unterrichtssequenz die PowerPoint-Präsentation zur Verfügung gestellt bekommt, auf der eine genaue Liste der verwendeten Literatur sowie weiterführende Literatur zu finden ist. Die Autorin hatte sich vorgenommen, dass sie ihren privaten Laptop für die Präsentation verwendet, da auf diesem das Add-On installiert ist, welches die Wordcloud, die bei den „Poll Everywhere“-Umfragen entsteht, direkt in die PowerPoint-Präsentation integriert. Die konnte jedoch nicht so umgesetzt werden, da im Klassenraum der passende Adapter, der benötigt wird, um den Laptop mit dem Beamer zu verbinden, nicht vorhanden war. Deshalb verwendete die Autorin für die Durchführung ihrer Unterrichtssequenz den in der Klasse verfügbaren Stand-PC. Die PowerPoint- Präsentation wurde mittels USB-Stick in Anwendung gebracht.

Die Unterrichtssequenz konnte zur anberaumten Zeit abgehalten werden. Die Autorin startete mit der Unterrichtssequenz indem sie alle Auszubildenden nochmals begrüßte, sich vorstellte, den Grund für ihre Anwesenheit und die folgende Unterrichtssequenz kurz erklärte und sich offiziell bei der anwesenden Lehrperson für die Möglichkeit zur Gestaltung des Unterrichts bedankte. Die Autorin befragte die Auszubildenden, ob sie als Sozialform innerhalb des Unterrichts die „Du“-Form oder die „Sie“-Form bevorzugen. Die Auszubildenden entschieden sich einstimmig für die

„Du“-Form, woraufhin die Autorin ihnen auch das „Du“-Wort anbot, mit der Begründung, dass die Autorin selbst zurzeit noch Studentin ist und die Auszubildenden nach erfolgreicher Absolvierung der Ausbildung zu ihren Kolleginnen und Kollegen zählen werden. Die anwesende Lehrperson wies hier die Autorin darauf hin, dass innerhalb der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am

Wilhelminenspital Wien die gültige Sozialform das „Sie“ ist und es daher von Vorteil wäre, jene einzuhalten. Die Autorin bemühte sich daher diese zu berücksichtigen.

Zur Steigerung der Motivation der Auszubildenden nach der Mittagspause dienten, nach erfolgter formaler Begrüßung, eine erste Online-Umfrage mittels „Poll Everywhere“, welche gleichzeitig auch die Funktion des Brainstormings erfüllte, sowie ein kurzes Video zur Einstimmung auf das Thema, als kreativer Einstieg. Anfänglich hatten einige der älteren Auszubildenden Probleme mit der Verwendung des Online- Tools „Poll Everywhere“. Dadurch entstanden etwas Unruhe und „Gemurmel“ in der Klasse. Die Autorin stand helfend zur Seite und schaffte es, die Aufmerksamkeit der Auszubildenden wieder auf die Umfrage und das Thema zu lenken. Im folgenden Theorieteil, der mit 20 Minuten in der Verlaufsplanung bemessen war, wurden von der Autorin die grundlegenden Aspekte der entwicklungsfördernden Pflege und derer Konzepte vorgestellt. Hierbei wurde versucht, dass immer auch ein Bezug zur Praxis mithilfe von Anschauungsmaterialien, Bildern sowie Anekdoten aus der Berufserfahrung der Autorin hergestellt wurde. Im Laufe der Unterrichtssequenz betonte die Autorin immer wieder, dass die Konzepte der entwicklungsfördernden Pflege zwar hauptsächlich bei Früh- und Neugeborenen zum Einsatz kommen, diese jedoch im gesamten Säuglingsalter Verwendung finden.

In dieser Phase der Unterrichtssequenz bemerkte die Autorin das rege Interesse einiger Auszubildenden an der Thematik durch vermehrtes Nachfragen sowie durch teilweise selbstständig vernetzendes Denken. Anschließend an das Vermitteln des theoretischen Basiswissens wurden die vorab ausgewählten Videos, welche zur Vorbereitung auf die folgenden praktischen Übungen dienten, vorgezeigt. Die Autorin kommentierte hierbei die essentiellen Stellen, wie bestimmte Bewegungsabläufe, auf die die Auszubildenden bei den Gruppenarbeiten besonders achten sollten. Zum Abschluss der ersten Lehreinheit wurde erneut eine „Poll Everywhere“-Umfrage mit der gleichen Fragestellung wie zu Beginn der Unterrichtssequenz durchgeführt, um den bereits stattgefundenen Lernerfolg sichtbar zu machen. Dazu stellte die Autorin die beiden entstandenen Wordclouds gegenüber und erwähnte welche Antworten bereits vor dem theoretischen Input korrekt gegeben wurden und welche nachher noch dazugekommen waren.

Danach wurden die Vorbereitungen für die praktischen Übungen innerhalb der Gruppenarbeit getroffen, indem zunächst die Gruppen bestehend aus vier Personen gebildet wurden. Geplant war, dass acht Gruppen zu je vier Personen entstehen.

Aufgrund der zwei fehlenden Auszubildenden lautete der Vorschlag der Autorin, dass

sieben Gruppen, sprich fünf Gruppen zu je vier Personen und zwei Gruppen zu je fünf Personen, gebildet werden, um niemanden zu benachteiligen bzw. auszuschließen, jedoch wollten zwei der Auszubildenden eine eigene Gruppe bilden. Daher entstanden sieben Vierergruppen und eine Zweiergruppe. Alternativ wäre geplant gewesen, hätte die Gruppenbildung nicht funktioniert bzw. zu viel Zeit in Anspruch genommen, dass die Auszubildenden von eins bis vier durchzählen und sich in den jeweiligen Gruppen zusammenfinden. Nach erfolgter Gruppenbildung bekam jede Gruppe eine Übungsbabypuppe sowie die benötigten Utensilien zur Verfügung gestellt. Je zwei Gruppen bekamen die gleiche Aufgabe gestellt. Diese lauteten wie folgt:

kinästhetisches Hochheben, kinästhetisches Wickeln, richtiges Pucken und richtige Nestlagerung. Zum Hochheben, Wickeln und Pucken wurden jeweils Videos abgespielt, zur Nestlagerung wurde vorab ein Foto gezeigt, welches die Auszubildenden rekreieren sollten. Geplant war, dass nach einigen Minuten die Aufgabe getauscht wird, damit jede und jeder Auszubildende alle Übungen mindestens einmal ausprobieren kann. Aufgrund der bereits sehr weit fortgeschrittenen Zeit und der noch folgenden Evaluation der Unterrichtssequenz, die für die Masterarbeit der Autorin einen essentiellen Part darstellt, entschloss die Autorin sich dazu, dass zumindest jede Gruppe und nicht jedes Gruppenmitglied jede Übung einmal durchgemacht haben soll. Nach Beendigung der praktischen Übungen sammelte die Autorin wieder alle Übungsbabypuppen und Utensilien ein und bat die Auszubildenden ihre Aufmerksamkeit abermals auf die PowerPoint-Präsentation zu richten.

Zum Abschluss der zweiten Lehreinheit und zur Sicherung des Lerntransfers erfolgte eine Überprüfung des Gelernten mithilfe des Online-Quiz „Kahoot“. Abschließend teilte die Autorin noch die Evaluationsbögen sowie den Feedbackbogen „Johari Window“ an die Auszubildenden aus. Hierbei betonte die Autorin höflich, dass diese Evaluationen des Unterrichts und der Autorin als Lehrperson einen großen und wichtigen Teil in ihrer Masterarbeit innehaben und sie daher bittet, diese gewissenhaft und ehrlich auszufüllen. Die Autorin erklärte kurz welcher Bogen welchem Zweck dient und ermutigte die Auszubildenden sich bei eventuell auftretenden Fragen zu melden. Die Autorin war beim Ausfüllen der Feedback- und Evaluationsbögen weiterhin im Klassenraum anwesend, um bei auftretenden Schwierigkeiten oder Problemen helfend zur Seite stehen zu können, blieb jedoch im Tafelbereich stehen, um die Auszubildenden nicht zu stören oder zu irritieren. Die Autorin bat die Auszubildenden die ausgefüllten Bögen auf einen Stapel auf den „Lehrertisch“ zu legen, um die Anonymität zu wahren. Eine Person stellte bezüglich der Verständlichkeit eines

Punktes des „Johari Windows“ eine Frage, nachdem bereits alle anderen Auszubildenden die Bögen abgegeben hatten. Dabei stellte sich heraus, dass alle Auszubildenden bis auf zwei Personen diese Bewertung des Punktes „Pausensetzung“

falsch verstanden hatten. Der Punkt „Pausensetzung“ bezog sich auf die richtige Setzung von Pausen in Bezug auf den Redefluss der Lehrperson, von den Auszubildenden wurde jedoch die Pausensetzung innerhalb des Unterrichts bewertet.

Die Autorin hatte verabsäumt dies im Vorhinein deutlich zu machen.

Zuletzt bedankte sich die Autorin nochmals bei der anwesenden Lehrperson sowie bei den Auszubildenden für das rege Interesse, die gute Zusammenarbeit, die Aufmerksamkeit und den entgegengebrachten Respekt und beendete somit offiziell die Unterrichtssequenz. Die PowerPoint-Präsentation wurde ohne die verwendeten Fotos und Links für die Auszubildenden zur Verfügung gestellt, indem diese nach erfolgter Unterrichtssequenz an die anwesende Lehrperson per E-Mail geschickt und von dieser an die Auszubildenden weitergeleitet wurde.

Im nächsten Kapitel erfolgt die Evaluation der Unterrichtssequenz durch die Autorin, die anwesende Lehrperson sowie durch die Auswertung der verwendeten Feedback- und Evaluationsmethoden.