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Auswertung aller Informationen über die Spieler am Markt

No documento VERBUND GESCHÄFTSBERICHT 2005 (páginas 59-64)

GESCHÄFTSBEREICHE Strom

Der Verbund erzeugt den Großteil seines Stroms in Wasserkraftwerken. Darüber hinaus betreibt er vier moderne Wärmekraftwerke. Der Konzern führt Großhandelsgeschäfte bilateral mit Händlern und Wieder- verkäufern sowie an den europäischen Strombörsen durch und verkauft über seine Vertriebsgesell- schaften im In- und Ausland Strom an Großkunden sowie in Österreich an Haushalte und kleine Ge- werbebetriebe. Diese Aktivitäten sind im Segment Strom abgebildet.

KENNZAHLEN KRAFTWERKE

Anzahl EPL RAV 2003 2004 2005

MW GWh GWh GWh GWh

Wasserkraftwerke 87 5.865 21.823 20.047 21.978 21.816

Wärmekraftwerke 9 1.850 5.564 4.891 4.223

Bezugsrechte Wasserkraftwerke 20 587 3.027 2.472 2.984 2.972

Summe 116 8.302 24.850 28.083 29.853 29.011

Die Wasserkrafterzeugung des Konzerns stammt zum überwiegenden Teil aus 66 Laufkraftwerken und 21 Speicherkraftwerken sowie aus Bezugsrechten an Wasserkraftwerken der Ennskraftwerke AG, der Österreichisch-Bayerischen Kraftwerke AG und der Donaukraftwerke Jochenstein AG sowie der E.ON- Wasserkraft GmbH (mit zusammen 20 Laufwasserkraftwerken). Insgesamt steht dem Verbund somit eine Erzeugungskapazität aus Wasserkraft mit einer Engpaßleistung (EPL) von 6.452 MW bzw. einem Regel- arbeitsvermögen (RAV) von 24.850 GWh zur Verfügung.

"Die umweltfreundliche Wasserkrafterzeug- ung ist die Basis für unseren Geschäfts- erfolg. Wir sind heute Kostenführer in der europäischen Stromerzeugung; um die Stromversorgung Österreichs nachhaltig zu sichern, ist der weitere Ausbau der Wasserkraft unerläßlich."

Die VERBUND-Austrian Hydro Power AG (AHP)deckt mit ihrer umweltfreundlichen Wasserkrafterzeugung mehr als ein Drittel des österreichischen Stromverbrauchs.

Sie ist damit der mit Abstand größte Stromerzeuger Österreichs und einer der bedeutendsten Wasserkrafterzeuger Europas.

DI DR. HERBERT SCHRÖFELBAUER

VORSITZENDER DES VORSTANDES

ING. MAG. MICHAEL AMERER

VORSTANDSMITGLIED

LAGEBERICHT Geschäftsverlauf Geschäftsbereiche Nachhaltigkeit Risikomanagement

Die Konzernerzeugung wird durch vier einsatzbereite thermische Kraftwerke mit einer Engpaßleistung von 1.145 MW ergänzt. Weitere zwei Wärmekraftwerke sind derzeit stillgelegt, fünf konserviert bzw. ver- pachtet. Damit verfügt der Verbund über einen hochflexiblen Kraftwerkspark, der in der Lage ist, je nach Marktbedarf jederzeit sowohl Grundlast als auch Spitzenstrom zu erzeugen. Die kalorischen Kraft- werke des Verbund werden heute markt- und nicht mehr kapazitätsorientiert geführt.

Der Verbund führt im europäischen Markt Großhandelsgeschäfte in der Form des standardisierten Tradings über Strombörsen und bilateral (Over the Counter; OTC) durch. Er ist an den Strombörsen in Graz, Leipzig, Paris und Rom vertreten. Zusätzlich ist der Verbund im Großkundenvertrieb tätig und beliefert in dieser Funktion Weiterverteiler und Industriebetriebe im In- und Ausland. Dabei bedient er sich zahlreicher Tochtergesellschaften in Deutschland, Slowenien, Ungarn und Polen und ab 2006 in Tschechien und der Slowakei sowie eines Joint-ventures in Italien. Über die Handelstätigkeit wird der Kraftwerkseinsatz optimiert und die Eigenerzeugung bestmöglich vermarktet. Der Verbund handelt mit rund 100.000 GWh mehr als das Eineinhalbfache des physikalischen Stromverbrauchs in Österreich und gehört damit zu den führenden Stromhändlern Europas.

Am 01. 07. 2005 startete der Verbund mit dem Direktvertrieb an heimische Endkunden, um seine Markt- position in Österreich nachhaltig zu stärken und damit stärker vertikal integriert zu sein. Der Slogan

„Sauberer Strom. Sauberer Preis.“ zeigte Wirkung: Bis Jahresende wurden die angepeilten Ziele weit übertroffen und 15.000 Haushalte und Gewerbebetriebe als neue Kunden gewonnen.

Die höchsten Abschlußquoten wurden in Oberösterreich, Wien und Niederösterreich erzielt. Durch die Ausschaltung des Zwischenhandels, eine schlanke Vertriebsstruktur und effiziente IT-Struktur können dem Endkunden Preisvorteile von bis zu 20 % angeboten werden. Bis zum Jahr 2010 strebt der Verbund einen Absatz von fünf TWh bei österreichischen Endkunden an. Dies entspräche dann einem Marktanteil von rund 10 %. Mit dem Direktvertrieb an Endverbraucher sollen auch Absatzrückgänge im Geschäft mit regionalen Versorgungsunternehmen kompensiert werden.

KENNZAHLEN SEGMENT STROM

Einheit 2003 2004 2005 Änderung

Umsatz extern Mio. 1.198,4 1.443,4 1.860,0 +28,9 %

EBITDA Mio. 384,4 449,9 608,9 +35,3 %

EBIT Mio. 251,8 320,4 481,0 +50,2 %

Invested Capital Mio. 3.460,4 3.267,8 3.435,8 +5,1 %

ROIC % 5,9 8,3 12,0 +44,6 %

Investitionen Mio. 40,0 44,8 63,1 +40,8 %

Die Umsatzerlöse im Segment Strom, das die Stromerzeugung, den Stromhandel und den Stromvertrieb

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

Das EBIT stieg um 50 % auf 481,0 Mio. €. Die Realisierung der gestiegenen Großhandelspreise in marktpreisindizierten Verträgen bei gleichzeitig niedrigem Kostenniveau war die Ursache dafür. Das Segment Strom erzielte rund 91,3 % des Konzern-EBIT.

Der Return on Invested Capital (ROIC), die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, konnte auf 12,0 % verbessert werden. Während das Ergebnis stark gestiegen ist, kam es zu einer Erhöhung des Invested Capital um 5 % auf 3.435,8 Mio. €. Damit konnte erneut eine Verbesserung der Rentabilität im Segment Strom erzielt werden.

Die Investitionen ins Sachanlagevermögen lagen über dem Vorjahresniveau und sind auf 63,1 Mio. € gestiegen. Die Investitionen im Segment Strom umfaßten rund 53 % der Gesamtinvestitionen im Konzern.

Die wichtigsten Investitions- und Erneuerungsprojekte im Bereich der hydraulischen Erzeugung waren die Fertigstellung der Kraftwerke Leoben und Wien-Nußdorf, des Trinkwasserkraftwerkes Kolbnitz, laufende Arbeiten am Kraftwerk Gerlos II sowie die Fortführung der Automatisierung der Wasserkraft- werke und Vorbereitungsarbeiten zur Maschinenerneuerung Aschach.

Mitte November 2005 wurde das neue Kraftwerk Leoben in Betrieb genommen. Hier wurde am Standort eines Laufkraftwerkes aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg durch die Erneuerung der gesamten Anlage eine Vervierfachung der Leistung auf 9,9 MW und eine Verdoppelung des Regelarbeitsvermögens auf 50 GWh erzielt.

Im Jahr 2005 wurde die Trinkwasserturbine Kolbnitz in Kärnten in Betrieb genommen. Diese Anlage verfügt zwar nur über eine Kapazität von 30 kW, ist aber ein gutes Beispiel dafür, wie der Verbund Energieversorgung mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz verbindet. Das Gefälle des neu errichteten Trinkwasserstollens wird zur Energieerzeugung genutzt.

Das Kraftwerk Gerlos II ist ein Speicherkraftwerk im Zillertal. Am schon bestehenden Standort wird ein neues Kraftwerk mit einer Leistung von 135 MW errichtet, was in Summe zu einer Leistungserhöhung von 65 MW auf 200 MW führt. Dadurch kann bei gleichem Wasserverbrauch mit einer wesentlich gerin- geren Anzahl von Betriebsstunden kostengünstig mehr Spitzenstrom erzeugt werden. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2007 abgeschlossen werden.

Weiters wurden die Arbeiten zur Umsetzung des Automatisierungskonzepts fortgesetzt. Unter diesem langfristigen Konzept, das im Jahr 2000 begonnen wurde, sind sämtliche Maßnahmen zur Effizienz- steigerung sowie die Umstellung sämtlicher Kraftwerkssteuerungen auf wenige Zentralwarten zusam- mengefaßt. Als erstes Ergebnis werden ab dem Jahr 2006 sämtliche Speicherkraftwerke des Verbund von einer Zentralwarte in Kaprun gesteuert. Die Automatisierung der Draukraftwerke wird ebenfalls 2006 abgeschlossen. Die Donaukraftwerke und die steirischen Kraftwerke sollen ab dem Jahr 2010 zentral gesteuert werden. Durch diese Automatisierung werden nicht nur erhebliche Kosten für die Kraftwerkssteuerungen eingespart, sondern auch die Verfügbarkeit der Anlagen gesteigert.

Für die Erneuerung der vier Hauptmaschinensätze des Kraftwerkes Aschach wurden heuer die Modell- versuche abgeschlossen. Ab dem Jahr 2006 wird dann jährlich eine Maschine ausgetauscht. Diese Maßnahme wird für eine zusätzliche Erzeugung im Ausmaß von 45 GWh oder rund vier Prozent des bisherigen Regelarbeitsvermögens sorgen.

INVESTITIONEN 2005

LAGEBERICHT Geschäftsverlauf Geschäftsbereiche Nachhaltigkeit Risikomanagement

Die größte Investition im Bereich der thermischen Energieerzeugung war die Vorbereitung auf den Bau des Gas-Dampf-Kraftwerkes Mellach. Das Projekt wurde im Mai zur Umweltverträglichkeitsprüfung ein- gereicht. Die mündliche Verhandlung darüber fand im Dezember statt. Der Bescheid wird bis Mitte 2006 erwartet. Gemäß Projektplan soll der Bau 2006 beginnen. Ab 2009 soll das unter Einsatz neuester Technologien geplante Kraftwerk mit einer Leistung von 800 MW – das entspricht mehr als der Hälfte der Kapazität des thermischen Kraftwerkparks des Verbund – an das Netz angeschlossen werden. Weiters wurde im Kraftwerk Mellach eine Anlage zur Mitverbrennung von Klärschlamm in Betrieb genommen.

Diese Kapazitätssteigerung wird auch zum Produktivitätszuwachs beitragen. Im Jahr 2002 wurden 9,7 GWh je Mitarbeiter erzeugt, 2005 waren es bereits 15 GWh, 2010 sollte dieser Wert bei 30 GWh liegen. Seit 2002 konnte zudem die Verfügbarkeit der thermischen Kraftwerksanlagen jedes Jahr deut- lich gesteigert werden.

AUFBRINGUNG STROM GWh

2003 2004 2005 Änderung

Wasserkraft 22.519 24.962 24.788 -0,7 %

Wärmekraft 5.564 4.891 4.223 -13,5 %

Eigenerzeugung 28.083 29.854 29.011 -2,8 %

Ökostrom 3.114 4.295 4.594 +7,0 %

Fremdbezug 14.655 18.147 23.677 +30,5 %

Konzernaufbringung 45.852 52.296 57.282 +9,5 %

Forwardkontrakte 30.838 34.144 42.987 +25,9 %

"Aufgrund der Reorganisation sind die Kosten unserer thermischen Erzeugung heute hoch kompetitiv. Wir behaupten uns im harten europäischen Wettbewerbsum- feld hervorragend. Die thermische Erzeu- gung wird im europäischen Energiemarkt der Zukunft stark an Bedeutung gewinnen."

AUFBRINGUNG

Mit 98 % des langjährigen Durchschnitts lag die Erzeugung der Flußkraftwerke leicht unter dem Vor- jahreswert (99 %). Auch die Erzeugung der Tagesspeicherkraftwerke lag leicht unter diesen Werten. Der natürliche Zufluß zu den Jahresspeichern blieb auf unverändertem Niveau, der Speicherstand Ende des Jahres liegt 130 GWh unter dem Ende des Vorjahres. Die Erzeugung dieser Kraftwerke wurde aufgrund verstärkten Einsatzes im Wälzbetrieb um 230 GWh gesteigert. In den Wasserkraftwerken wurden somit insgesamt um 174 GWh weniger als im Vorjahr erzeugt.

Trotz des hohen Spotmarktniveaus wurden die Wärmekraftwerke wegen des gleichzeitigen Anstieges der Brennstoffkosten und des notwendigen Zukaufs von CO2- Zertifikaten unter dem Vorjahresniveau einge- setzt. Weiters wirkte sich die Außerbetriebnahme des Kraftwerkes St. Andrä aus. Die Erzeugung der Wärmekraftwerke sank insgesamt um 668 GWh.

Zum Halbjahresabschluß 2005 änderte der Verbund die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Fremdstromhandels/Third-Party-Trading und folgte damit der internationalen Branchenpraxis.

Entsprechend der Nettowertmethode nach IAS 39 wurde eine Saldierung der Ein- und Verkäufe von Standard-Forwardkontrakten im Third-Party-Trading vorgenommen.

Der damit bereinigte verbleibende Konzernstromabsatz betrug 57.282 GWh (inklusive Eigenbedarf), wobei rund 29.217 GWh im Inland und rund 28.065 GWh im Ausland verkauft wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 9,8 %. Die drei Hauptkundensegmente des Verbund sind Endkunden, Weiterverteiler (EVU) und Händler im In- und Ausland. Der Handelsumsatz vor Netting beträgt 100.269 GWh.

Das Endkundengeschäft zeigte einen Rückgang um 31 % – dies ist eine Folge der erhöhten Konzentration auf das Handelsgeschäft sowie des Rückzugs aus dem österreichischen Endkundenmarkt Mitte 2004.

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, wurden ab Mitte 2005 neue Akquisitionsaktivitäten am öster-

"Die Direktvermarktung von Strom an

heimische Endverbraucher birgt enormes

No documento VERBUND GESCHÄFTSBERICHT 2005 (páginas 59-64)