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Diese starke Position wollen wir nutzen und unser Engagement in den definierten

No documento VERBUND GESCHÄFTSBERICHT 2005 (páginas 66-70)

Zielmärkten weiter forcieren."

Die VERBUND-Austrian Power Trading AG (APT)ist die operative Leitgesellschaft für den Handel und Vertrieb von Strom in Europa. Die APT verkauft direkt oder über ihre Vertriebstöchter Strom in ganz Europa und handelt an den europäischen Strombörsen und am bilateralen Handelsmarkt.

MAG. CHRISTIAN KERN

VORSTANDSMITGLIED

DI DR. GÜNTHER RABENSTEINER

SPRECHER DES VORSTANDES

Deutschland 74,8

Frankreich 13,1

Slowenien 6,4

Italien 3,2

Griechenland 1,0

Sonstige 1,4

ABSATZ AUSLAND %

PREISE

S. 20

„Markt und Branche“

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LAGEBERICHT Geschäftsverlauf Geschäftsbereiche Nachhaltigkeit Risikomanagement

Im Jahr 2006 werden sich die Investitionen in Wasserkraft auf den Neubau des Pumpspeicherkraftwerkes Limberg II (Kaprun) und den Neubau eines Laufkraftwerkes an der Salzach, das gemeinsam mit der Salzburg AG betrieben wird, konzentrieren. Das Wasserkraftpotential in Österreich ist derzeit zu zwei Drittel ausgebaut. Prinzipiell sehen Experten aus technischer Sicht die Ausbaubarkeit von weiteren 16 TWh. Unter Berücksichtigung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und kaufmännischen Rentabilitätsge- sichtspunkten (siehe wertorientierte Unternehmensführung) wird davon in den kommenden fünf Jahren lediglich eine TWh tatsächlich genutzt werden. Dies entspricht einer zusätzlichen Leistung von 1.500 MW.

Die große Herausforderung wird in den kommenden Jahren die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sein. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Schwallreduktion bei Speicherkraftwerken besonders zu beachten. Einzelne Anlagen könnten dabei bis zu 87 % ihrer Fähigkeit verlieren, Regel- und Reserve- leistung bereitzustellen. Die Umsetzung der Richtlinie führt aber auch zu einer generellen Reduktion der Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund von neuen Vorschreibungen zur Restwasserführung und der Er- richtung von Fischaufstiegshilfen. Insgesamt wird die Wasserrahmenrichtlinie zu erhöhter Planungsunsicher- heit führen und den europäischen Reduktionsbemühungen bei Treibhausgas-Emissionen entgegenwirken.

Unsicherheit über zukünftige Investitionen entsteht aus der Fortschreibung des Kyoto-Protokolls. Noch ist vollkommen unklar, wie die nationalen Allokationspläne für die Jahre 2008 bis 2012 aussehen wer- den. Die Zuteilung von Zertifikaten hat ebensolche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von Investi-

1999 2000 2002 2003 2005

0 10 20 30 40 50

2001 2004

60 70 80

Lieferung 2000 Lieferung 2001 Lieferung 2002 Lieferung 2003 Lieferung 2004 Lieferung 2005 Lieferung 2006

Platt’s Front Year Peak Platt’s Front Year Base

STROMPREISE €/MWh

AUSBLICK

Für weiterhin feste Preise an den europäischen Strommärkten sprechen der fortschreitende Rückgang von Reservekapazitäten, höhere Primärenergiekosten für Steinkohle und Gas sowie die CO2-Reduktions- verpflichtungen für thermische Kraftwerksbetreiber, die sich mit Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls noch bestätigt haben und mit dem Start des EU-Emissionshandelssystems wirksam wurden. Die optimale Vermarktung der Eigenerzeugung, insbesondere des mehrheitlich wasserkraftgenerierten Stroms, bietet zusätzliche Marktchancen und ist auch der Hauptfokus des Handels. Darüber hinaus bietet der Handel wesentliche Wachstumsperspektiven, vor allem auf den Auslandsmärkten. Neben der Festigung der Markt- positionen in den bereits bearbeiteten Märkten wird durch die jüngst gegründeten Töchter in der Slowakei, in Tschechien und durch die geplante Gründung einer Tochtergesellschaft in Griechenland vor allem die Stärkung am ost- und südosteuropäischen Markt verfolgt.

Dabei ist der Verbund, ebenso wie alle anderen Marktteilnehmer, mit schwierigen regulatorischen Rahmen- bedingungen konfrontiert. Die seit 2004 innerhalb der EU-25 verpflichtend vorgesehenen Auktionen im Engpaßfall könnten wesentliche Einschränkungen für bestehende längerfristige Lieferverträge zur Folge haben, bieten aber auch neue Wachstumsperspektiven. Durch sie werden für den Verbund künftig auch jene Märkte erreichbar, die ausländischen Marktteilnehmern bislang schon rein technisch nicht oder nur sehr schwer zugänglich gewesen waren. Im Gegensatz zum Ausland wird im Inland eine weitere Konsoli- dierung des Marktes erwartet. Ziel dabei ist es, den Absatzrückgang bei traditionellen Kunden aus dem Bereich der EnergieAllianz zu kompensieren und die Marktposition in Österreich abzusichern. Durch das Einkaufsverhalten der EnergieAllianz ist mit weiteren Marktanteilsverlusten des Verbund in Österreich zu rechnen.

Alle Handelsaktivitäten erfolgen nach klar definierten Rentabilitätszielen.

Der ergebnisorientierte Wachstumskurs wird 2006 konsequent fortgesetzt.

Netz

Der Verbund ist der Betreiber des größten überregionalen Hoch- und Höchstspannungsnetzes in Öster- reich mit den Spannungsebenen 110 kV, 220 kV und 380 kV und ist für die Betriebsführung, Planung, Instandhaltung und den Ausbau des Netzes zuständig.

Das 3.300 km lange Netz (Trassenkilometer) des Verbund, auf dem rund 6.500 km an Leitungen (System- länge) geführt werden, bildet das Rückgrat der österreichischen Stromversorgung. Es ermöglicht den überregionalen innerösterreichischen sowie internationalen Energieaustausch zwischen Erzeugern und Verbrauchern und dient der stabilen Versorgung der unterlagerten Verteilnetze. Die optimale Betriebs- führung des Netzes ist eine grundlegende Voraussetzung für eine sichere Versorgung der Netzkunden.

Darüber hinaus ist das österreichische überregionale Hochspannungsnetz seit den 1950er Jahren mit den Netzen anderer europäischer Länder verbunden und bildet gemeinsam mit diesen Partnernetzen das UCTE-Netz mit einer Systemlänge von etwa 200.000 km und Hunderten Umspannwerken. Hatten die internationalen Verbindungsleitungen vor der Liberalisierung des Strommarkts vorrangig den Zweck, die Reservehaltung zu optimieren und gegenseitige Aushilfslieferungen zu ermöglichen, so haben sie im liberalisierten Strommarkt zusätzlich die Aufgabe übernommen, den freien Stromhandel zur Wettbewerbs- sicherung der europäischen Wirtschaftsstandorte zu ermöglichen.

LAGEBERICHT Geschäftsverlauf Geschäftsbereiche Nachhaltigkeit Risikomanagement

Zusätzlich ist der Verbund seit Jahresbeginn 2003 als Ökostrom-Bilanzgruppenverantwortlicher für die gesamte administrative Abwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern zuständig, d.h. für die Abnahme des Ökostroms, die weitere Zuweisung an die Händler und die Vergütung der gesetzlich festgelegten Einspeiseförderungen für Ökostrom aus Kleinwasserkraft, Windkraft, Biomasse, Solarenergie usw.

KENNZAHLEN SEGMENT NETZ

Kennzahl Einheit 2003 2004 2005 Änderung

Außenumsatz Mio. 236,6 266,3 253,6 -4,8 %

EBITDA Mio. € 123,1 121,4 115,6 -4,8 %

EBIT Mio. 76,2 75,3 70,1 -6,9 %

Invested Capital Mio. € 751,7 768,7 751,3 -2,3 %

ROIC % 7,1 7,4 8,1 +9,5 %

Investitionen Mio. € 30,8 30,2 47,3 +56,3 %

Die Umsatzerlöse im Segment Netz sanken 2005 um 4,8 % auf 253,6 Mio. €. Ursachen waren die Netz- tarifsenkung per 01. 02. 2005 und gesunkene Verrechnungsmengen durch verstärkte Einspeisung von Ökostromanlagen. Positiv wirkte sich die Aufnahme von Auktionsverfahren bei den Verbindungsleitungen nach Ungarn, Tschechien, Slowenien und Italien aus. Der Anteil der Umsatzerlöse aus dem Segment Netz am Gesamtumsatz betrug rund 11 %.

Durch die gesunkenen Umsatzerlöse ist ein Rückgang beim EBIT um 6,9 % auf 70,1 Mio. €zu ver- zeichnen. Erhöhungen bei einzelnen Kostenpositionen (insbesondere Sozialkapital) konnten durch ein- malige Erträge infolge von Neuvertragsgestaltungen mit Netzkunden kompensiert werden. Das Segment Netz erzielte rund 13 % des Konzern-EBIT.

Der Return on Invested Capital (ROIC) verbesserte sich aufgrund der Schuldentilgung und des gestiege- nen Ergebnisses aus Sondereffekten auf 8,1 %.

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen lagen mit 47,3 Mio.€deutlich über dem Vorjahresniveau.

Wesentliche Investitionen erfordern die 380-kV-Leitungsbauprojekte in der Steiermark und in Salzburg, Generalerneuerungsprogramme von 220-kV- und 110-kV-Leitungszügen und die Vorbereitungsmaß- nahmen für den Einbau von Phasenschiebertransformatoren im Jahr 2006 zur effizienteren Auslastung von Nord-Süd-Leitungsverbindungen. Die Investitionen im Segment Netz umfassen rund 39 % der Gesamtinvestitionen im Konzern.

Aufgrund der strukturell schwachen Nord-Süd-Verbindungen im österreichischen Übertragungsnetz konnte die Versorgungssicherheit im Jahr 2005 nur durch beschränkende Eingriffe aufrechterhalten werden. Die unausgewogene Verteilung der Erzeugung in Österreich – mit einem Erzeugungsüberschuß

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

VERSORGUNGSSICHERHEIT UND ENGPASSMANAGEMENT INVESTITIONEN 2005

Mittels des sogenannten Engpaßmanagements wurde versucht, die Zeiten gefährdeter Netzsicherheit möglichst gering zu halten. Das international verpflichtend einzuhaltende Maß hierfür ist das (n-1)-Kri- terium, das als Sicherheitskriterium auf ein Minimum einer Redundanz von Netzkomponenten abzielt.

Bei Einhaltung dieses Kriteriums können singuläre Ausfallereignisse, wie zum Beispiel die Unter- brechung der Verbindung Vorarlberg–Tirol infolge des Hochwassers im August, nicht zu Folgeausfällen und somit zum totalen Zusammenbruch der Stromversorgung (Blackout) führen. Nur mit ausreichenden Leitungskapazitäten kann die Nachhaltigkeit der Versorgung sichergestellt werden.

Gerade im Jahr 2005 traten während eines Großteils der Zeit massive Überlastungen auf. Selbst mittels aller verfügbaren netztechnischen und kraftwerksseitigen Engpaßmanagement-Maßnahmen war es nicht zu jeder Zeit möglich, das (n-1)-Kriterium einzuhalten. Durch die bevorstehende Stillegung mittlerweile unwirtschaftlich gewordener Erzeugungseinheiten im Süden Österreichs und tendenziell steigendes Strom- handelsaufkommen wird zukünftig eine drastische Verschärfung dieser Problematik erwartet.

Eine grundlegende Verbesserung dieser Situation ist erst mit der Schließung des 380-kV-Ringes – mit den Leitungsprojekten in der Steiermark und Salzburg – zu erwarten. Dieser 380-kV-Ring bildet das Rück- grat einer sicheren Stromversorgung Österreichs und ist auch Voraussetzung für eine starke Leitungs- anbindung der Wirtschaftsregionen Wien, Graz, Linz und Salzburg.

Die Bemühungen des Verbund um den dringend nötigen Netzausbau im 380-kV-Höchstspannungsnetz in der Steiermark und in Salzburg wurden fortgesetzt und intensiviert. Für die rund 98 km lange Steier- markleitung von Rotenturm nach Zwaring wurden von den Behörden der Steiermark und des Burgen- lands am 21. 03. 2005 die positiven Bescheide zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erteilt. Gegen diese Bescheide wurden Einsprüche beim Umweltsenat eingebracht. Diese Behörde der zweiten Instanz wird nun die Einsprüche bewerten. Die Ergebnisse werden für Mitte 2006 erwartet.

Für die rund 46 km lange Leitung von Salzach/neu bis St. Peter wurde das Projekt Ende April 2005 zur Umweltverträglichkeitsprüfung unter gleichzeitiger Eingabe der Umweltverträglichkeitserklärung einge-

"Wir transportieren über unser Netz zehnmal so viel elektrische Energie wie vor 50 Jahren.

Ein liberalisierter EU-Strommarkt

No documento VERBUND GESCHÄFTSBERICHT 2005 (páginas 66-70)