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5. ERGEBNISDISKUSSION

5.3. Diskussion der Pestizidberichte

Anforderungen zur auffälligen Gestaltung von Darstellungen (Blickfangtechniken) bzw. zum erleichterten Ablesen der Ergebnisse (Diagrammlinien), wie sie beispielsweise in Abb.54 des EFSA-Zoonoseberichts, so auch im österreichischen, nicht aber im Schweizer Bericht fehlen. Durch das Fehlen von Darstellungen können selbstverständlich Kriterien auch nicht erfüllt sein.

Zur Merkmalsvariabilität der Zoonoseberichterstattung bezüglich der 3 Noxen Salmonella spp., Campylobacter spp. und Listeria spp. geben die folgenden 3 Diagramme Auskunft (siehe Abb.14-16):

• Die Variabilität zwischen Salmonella bzw. Campylobacter und Listeria ist größer als zwischen Salmonella und Listeria. Manche Kriteriengruppen schwanken gar nicht. Dabei handelt es sich um allgemeine, berichtsumfassende Kriterien (AK), die von den konkreten Inhalten zu einer bestimmten Noxe unabhängig sind.

• Österreich berichtet zu Campylobacter am wenigsten vollständig, sowie zu Listeria was die Ergebnisaussagekraft zur Lebensmitteluntersuchung betrifft

• Beim Schweizer Bericht ist deutlich erkennbar, das die Ergebnisdarstellung zu Listeria abgeht (2, 7, 11), was sich, wie man erkennt, nicht auf die diesbezügliche inhaltliche Vollständigkeit (1) auswirkt.

• Der EU-Bericht der EFSA weist insgesamt gesehen, auch in bezug auf Listeria die geringsten Variabilitäten der Merkmalsverteilung zwischen den 3 Noxen auf.

Das entspricht dem Ideal eines Lebensmittelsicherheitsberichts: Er sollte möglichst zu allen Noxen in qualitativ und quantitativ homogener Weise berichten.

5.3.1. Vorzüge der österreichischen Pestizidberichterstattung

Diese eher allgemein gehaltene Diskussion soll unter Berücksichtigung obiger Abbildung (Abb.55) und von Abb.17a in Kap.4.2.3 erfolgen. Die Bedeutung der Abkürzungen "1: bis 18:" geht aus Abb. 17a hervor.

1: Er ist vollständiger (siehe auch Abb. 55, links) als die beiden anderen Berichte, weil nur er genaue Angaben zu den Proben macht (Paprikasorten) und einen genauen Stichprobenplan gemeinsam mit der Untersuchungsmethode präsentiert und das nur auf beachtlichen 15 Seiten Berichtslänge, noch kürzer ist lediglich die britische Trendanalyse mit nur 8 Seiten gegenüber 38 Seiten EU-Pestizidbericht

2: Er ist vollständiger zu den Inhalten, als der britische Bericht die aus den Ergebnisdarstellungen hervorgehen (siehe Abb.55, rechts), gewiss aber ist der EU-Bericht zumindest genauso vollständig, wie der Österreichische. Eine diesbezügliche analytische Auswertung für den EU-Bericht wurde leider unterlassen, der zuvor beschriebene Sachverhalt geht aber auch aus Kap.5.3.2 (9:) zum Verbesserungspotenzial des österreichischen Berichts hervor.

5, 6: Er gibt einen guten organisatorischen Überblick und Ergebnisüberblick, gleichwertig zu den beiden anderen Berichten.

7: Die Ergebnisinterpretation ist zur britischen gleichwertig, die eine Trendanalyse macht, also gute Interpretationsarbeit vorgibt.

8: Er zeichnet sich, wie auch die anderen Berichte, durch eine sehr hohe sprachliche Verständlichkeit (Transparenz) von etwa 95% aus

12,13: Sehr gute inhaltliche Struktur, wie sie auch die beiden anderen Berichte haben, das ermöglicht ein selektives orientierendes Lesen; Dies wird insbesondere auch dadurch erreicht, dass alle 3 Berichte über Einleitungen mit Ergebniszusammenfassungen verfügen. Die Ergebnisstruktur ist für Österreich und Großbritannien maximal, was u.a. die optimale Paarung Grafik und Text mit allfälligen Interpretationen betrifft.

14: Durch sein gutes Berichtslayout hebt sich der AGES-Report ein wenig von den beiden anderen Berichten ab, deren Layout ebenso mehr als nur akzeptabel ist. Insbesondere heben sich der österreichische und der EU-Bericht durch eingezeichnete Markierungshilfslinien zur erleichterten Ablesung ihrer Ergebnisse

von der britischen Trendanalyse ab, so auch vom österreichischen und EU- Zoonosebericht, wo beide keinen Wert darauf legen, nicht so die Schweiz.

17, 18: Die Kriterien hierzu (Lesbarkeit/Kontrast und Eigning für Fehlsichtige und Farbblinde) sind für alle 3 Staaten recht gut erfüllt, Österreich beweist aber hier einen leichten Vorsprung mit dem AGES-Pestizidreport.

5.3.2. Verbesserungspotenzial der österreichischen Pestizidberichterstattung

9, 10: Das vorgegebene Spektrum an wissenschaftlich Inhalten ist ein Großes:

Der AGES-Report enthält eine statistische Signifikanzbeurteilung der Untersuchungsergebnisse in Abhängigkeit einzelner Untersuchungs- bzw.

Probenahmeparameter, sowie eine Risikobewertung der Ergebnisse bezüglich akuter Toxizität, während der EU-Bericht ein ähnliches Kapitel zur Risikobewertung und einen statistischen Abriß mit Ergebnisdarstellungen zur Einflußnahme des Probenahmefehlers durch unterschiedliche Probenzahl auf die Variabilität der Beanstandungsraten, wodurch auch eine wesentliche Größe der Ergebnisunsicherheit erfasst ist, ein Beitrag zum vermutlich besten Abschneiden in "11: Qualitat. Ergebnisdarst." für die EU, was bei abgehender Analyse nicht in Abb.17a erkannt werden kann. Weil der europäische Bericht jedoch länger ist, bot er auch mehr Platz für solche Inhalte zu deren ausführlicher Beschreibung, als die beiden anderen Kurzberichte. Zudem enthält der EU-Pestizidbericht eine kurze Beschreibung zu externen qualitätssichernden Maßnahmen des EU-weiten koordinierten Pestizidmonitorings. Das lässt für den österreichischen und zu einem höheren Ausmaß für den britischen Bericht ein gewisses Verbesserungspotenzial zu, weil bei lediglich 15 bzw. 8 bedruckten, aber umso wertvolleren Seiten der österreichische bzw. der britische Pestizidbericht sicher noch ein wenig "ausbaufähig" zu den bereits vorhandenen Inhalten und hinsichtlich weiterer abgehender Beiträg hierzu, wenn man in "9:" die Inhalte des EU-Pestizidberichts entgegenhält.

11: Die qualitative Ergebnisdarstellung ist bei 70%iger Kriterienerfüllung, wie auch für den EFSA-Zoonosebericht, verglichen mit nur 50%iger Kriterienerfüllung Großbritanniens hoch, wenngleich die nicht ausgewertete Ergebnisdarstellung des EU-Berichts am qualitativ höchsten zu sein scheint, was auf die bereits in Punkt "9: wissenschaftliche Inhalte" hingewiesene hohe statistische

Ergebnisqualität zurückzuführen ist. Insofern hat auch der österreichische Bericht noch ein Verbesserungspotenzial.

15: Farblich sind alle 3 Berichte gleichwertig auf mittlerem Niveau, also haben noch Verbesserungspotenzial.

16: Beim AGES-Report ist das Ergebnislayout ein recht gutes und nur dadurch gemindert, dass geforderte Merkmale für Kreisdiagramme durch das Fehlen solcher auch nicht erfüllt werden können

5.3.3. Anleitung zur richtigen Interpretation der Merkmale für Hauptkriterium II Wenn Überraschungen in der Merkmalsausprägung zum Hauptkriterium II zu einer vielfachen Ergebnisdarstellungen passierten (siehe Abb.55, "Vollst_multipel), so sollen diese hier begründet werden: Wie kommt es, dass der europäische Pestizidbericht, der mit insgesamt 3 Gefahrenbeiträgen zu Pestiziden hinsichtlich HK I zur Vollständigkeit der Berichterstattung dort nur geringfügig schlechter als der AGES-Pestizidreport ausfällt, plötzlich beim HK II zur "multiplen Vollständigkeit" doch einen merklichen Punkteabfall gegenüber dem AGES-Bericht mit nur einem einzigen Gefahrenbeitrag erleidet? Kurze Antwort: Das liegt daran, dass ein sehr schwacher, 1/2 Seiten langer Pestizidbeitrag zum RASFF neben 2 sehr ausführlichen Gefahrenbeiträgen im Bericht, nämlich zu den zusammenfassend angeführten nationalen und zum koordinierten EU-Monitoring, in die Auswertung miteinbezogen wurde und den Punkteabsturz bewirkte.

Warum ist das aber so? Das System des HK II, das sich, wie in Kap. 3.2.

beschrieben, aus HK I berechnet, ist theoretisch zwar gut durchdacht, weil es nicht alleine auf die Frequenz an erfüllten Kriterien ankommen solle, so aber auf eine möglichst einheitlich hohe Erfüllung der Kriterien durch alle vorhandenen Gefahrenbeiträge, wenn schon vielfach zu einer Noxe berichtet werden soll. Das hat aber in dem praktischen Punkt eine Schwäche, als dass keine ausreichend präzise und einheitlich anwendbare Restriktion zur Definition eines Gefahrenbeitrages getroffen wurde. Man hätte keine "schwachen" Gefahrenbeiträge, wie jenen oben genannten zum RASFF, die nur wenige Kriterien erfüllen, bei der Analyse zulassen sollen, insbesondere dann nicht, wenn die Anzahl an Gefahrenbeiträgen eine sehr niedrige (hier insgesamt 3) ist und ein solch schwacher Beitrag neben wenigen weiteren mit hoher Merkmalsausprägung zu den geforderten Kriterien ausfindig

gemacht wird. So kommt es, dass für beispielsweise 2 vollständig erfüllte und einen eher mangelhaft erfüllten Gefahrenbeitrag die in Kap.3.2 beschriebene Analyse für HK II ein schlechteres Ergebnis erzielt als für einen einzigen hinsichtlich aller Kriterien vollständig erfüllten Gefahrenbeitrag. Das lässt sich jederzeit rechnerisch nachprüfen. Bei ausschließlicher Berücksichtigung der Frequenz an Gefahrenbeiträgen ergäbe zwar die Auswertung bei einem einzigen Beitrag bei der Frage nach f>1 in richtiger Weise 0 Punkte, wenn aber demgegenüber für den zweiten Fall von erneut 3 Gefahrenbeiträgen, von denen 2, wie für den Pestizidbericht der EU, viele Kriterien erfüllen, der 3. aber miserabel ist, weil er nur sehr wenige Kriterien erfüllt, dennoch die maximale Punktezahl vergeben werden solle, weil die Kriterien mit f>1 Gefahrenbeiträgen stets erfüllt werden, wäre das gewiss auch nicht korrekt, insbesondere nicht im Sinne einer gesamheitlichen Kriterienauswertung. Nur bei hinreichend vielen Gefahrenbeiträgen erscheint das von mir angewandte HK II gegenüber der alleinigen Betrachtung der Frequenz sinnvoll.

Bei allen anderen Berichten wurden eher gleichwertige Gefahrenbeiträge und in höherer Zahl (unbewusst) identifiziert, sodass dieses Phänomen auch kein zweites Mal zu beobachten war.