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4. M ETHODEN

4.1. Forschungsdesign

Wie bereits im Kapitel 1.1. angeführt, werden mit dieser wissenschaftlichen Arbeit die Erreichung verschiedener Ziele angestrebt. Diese Ziele kennzeichnen sich einerseits durch einen wissenschaftlichen, andererseits aber auch durch einen praktischen Charakter.

Wissenschaftlich versucht diese Arbeit einerseits jene Motive herauszufinden, welche die Generation Z dazu motivieren, sich in der Bundesverwaltung zu bewerben. Andererseits zielt diese Arbeit mittels einer Exploration des Leistungsangebots des Bundesdienstes, welches diesen zu einem/r attraktiven ArbeitgeberIn macht, auf eine höhere Transparenz dieser ab und soll damit die Vor- und Nachteile des öffentlichen Auftrittes sowie der Arbeit im Bundesdienst unterstreichen. Zudem liegt das praktische Erkenntnisinteresse darin, den Bediensteten innerhalb der Personalabteilungen der öffentlichen Verwaltung durch die Ergebnisse dieser Arbeit einen Mehrwert für die bevorstehende Pensionierungswelle zu liefern und mögliche Anhaltspunkte für Rekrutierungsschwerpunkte der Generation Z zu geben.

Um diese Ziele zu erreichen und damit die Forschungsfragen entsprechend ausführlich beantworten zu können, wurde für diese Forschungsarbeit eine explorative Untersuchung mit einem qualitativen Forschungsparadigma gewählt. Gemäß Diekmann (2013, S.33ff) kommt ein solcher Forschungszugang insbesondere dann zur Anwendung, wenn das Forschungsgebiet noch eher unentdeckt bzw. die angestrebten Erkenntnisse nicht bekannt sind. Vor allem bei Unternehmen, Behörden, Verbänden oder anderen Institutionen entstehen häufig informelle Einheiten, deren Strukturen, Rahmenbedingungen und Vereinbarungen der Öffentlichkeit nur wenig bekannt sind (vgl.

Diekmann 2013, S.33ff). Da in dieser Arbeit der Bereich der Leistungsangebote der öffentlichen Verwaltung sowie die Entscheidungsmotive der ins Berufsleben einsteigenden

Methoden

Generation Z für den Bundesdienst im Fokus stehen, werden die Kriterien nach Diekmann (2013, S.33ff) bezüglicher einer explorativen und qualitativen Forschung erfüllt.

4.1.1. Erhebungsmethodik

Aufgrund der bereits angeführten Spezialthematik der jeweiligen Organisationen der öffentlichen Verwaltung, aber auch der Motive der VertreterInnen der Generation Z ist es notwendig, mit Personen, welche eine entsprechende Expertise auf diesem Gebiet mitbringen, zu sprechen und demnach ExpertInneninterviews durchzuführen (vgl. Bogner, Littig, Menz 2014, S.17ff). Dabei können die jeweiligen Wissensformen der befragten Personen unterschieden werden. Im Bereich der organisationalen Kenntnisse - also den Abläufen, den Konzepten, den Prozessen und ähnliches - handelt es sich lt. Bogner, Littig und Menz (2014, S.17ff) grundsätzlich um ein Prozesswissen, welches sich die befragten ExpertInnen aufgrund ihrer Arbeitserfahrung innerhalb der jeweiligen Organisation angeeignet haben. Bei dem Wissen der jungen Generation, das Aufschluss über die Motive der Bewerbungen und das Interesse am Bundesdienst der Generation Z vermitteln soll, steht das Deutungswissen im Vordergrund, welches subjektive Ansichten und Interpretationen beinhaltet. Die dritte Möglichkeit wäre zudem das technische Wissen, welches sich auf Daten und Fakten bezieht. Die Unterscheidung der diversen Wissensarten hat auf das empirische Material jedoch keinerlei Auswirkung – ausschlaggebend ist hier die Perspektive des/der ForscherIn. Grundsätzlich sind aber bei jedem ExpertInneninterview alle drei Formen des Wissens vertreten (vgl. Bogner, Littig, Menz 2014, S.17ff).

„Häufig besteht ein Problem darin, dass andere Methoden der Datengewinnung nicht zur Verfügung stehen. Das betrifft insbesondere Prozessabläufe:

 Wenn sie in der Vergangenheit stattgefunden haben (und sich also nachträglich nicht mehr beobachten lassen)

 wenn die Prozesse zu komplex sind, so dass wir als Beobachterinnen nicht überall präsent sein können

 wenn der Zugang zum Feld es nicht zulässt, etwa weil wir an der Veranstaltung/am Prozess nicht teilnehmen dürfen

In all diesen Fällen sind ExpertInneninterviews zwecks Rekonstruktion von Prozessabläufen sinnvoll und notwendig.“ (Bogner, Littig, Menz 2014, S.22)

Das angeführte Zitat bestätigt die Vorgehensweise mittels ExpertInneninterviews insbesondere im Bereich der Informationseinholung aus den einzelnen Ressorts.

Kenntnisse über interne Konzepte zur MitarbeiterInnengewinnung, zu Leistungsanreizen sowie zur Leistungsmessung sind vor allem den zuständigen Personen aus den einzelnen Ressorts vorbehalten, was eine Befragung dieser Personen erforderlich macht.

Wesentlich für die folgende Auswertung der erhobenen Daten ist zudem die konkrete Art des ExpertInneninterviews. Bogner, Littig und Menz (2014, S.22ff) unterscheiden hier drei Arten: Das explorative ExpertInneninterview, welches insbesondere zur Einholung von

Methoden

Basisinformationen zur weiteren Forschung dient. Das systematisierende ExpertInneninterview – dieses weist einen informatorischen Charakter auf und möchte das Themenfeld möglichst lückenlos erschließen. Und schlussendlich das theoriegenerierende ExpertInneninterview, wodurch völlig neue theoretische Erkenntnisse geschaffen werden können.

Aufgrund der umfassenden Datenerhebung in Bezug auf das Angebot des Bundesdienstes zu den Themen Employer Branding, Leistungsanreize und Leistungsmessung wurde für diese Arbeit das systematisierende ExpertInneninterview herangezogen. Dieses ermöglicht die Erhebung umfangreicher Informationen zum Forschungsthema und richtet sich speziell an die prozessorientierten Kenntnisse der ExpertInnen und erfordert in der Auswertung eine qualitative Inhaltsanalyse (vgl. Bogner, Littig, Menz 2014, S.24f).

Grundsätzlich wird ein solches Interview stets anhand teilstrukturierter Interviewleitfäden durchgeführt, welche einerseits als strukturgebendes Instrument im Themenfeld dienen, andererseits aber auch eine Hilfestellung während der Gespräche darstellt. Da ExpertInneninterviews stets auf eine eher offene Gesprächsführung bauen, werden auch die Leitfäden eher offen konstruiert. Diese können dabei, je nach Wunsch und Stil des/der ForscherIn, von einer reinen Themensammlung bis hin zu einem teilstandardisierten Leitfaden in allen Variationen auftreten. Je nach Fragenausprägung variiert auch die Länge des Leitfadens. Hierbei sollte jedoch bedacht werden, dass dieser als Hilfestellung und nicht als „Ablesehilfe“ dienen soll und demnach nicht zu umfangreich sein sollte. Eine grafische Aufbereitung bzw. Darstellung bietet sich daher an. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist, dass einzelne Themenblöcke definiert werden und zu jedem Block etwa ein bis drei Hauptfragen gestellt werden. Weitere Fragen ergeben sich in Folge im Gespräch. Der Fokus bei ExpertInneninterviews liegt grundsätzlich darauf, den/die InterviewpartnerIn zu Erzählungen und Schilderungen zu der Thematik anzuregen, wodurch diesen eine Darlegung der Relevanz und Einschätzung des Themenfeldes aus ExpertInnensicht ermöglicht wird (vgl. Bogner, Littig, Menz 2014, S.27ff).

4.1.2. Auswertungsmethodik

Wie bereits im vorhergehenden Unterkapitel angeführt, werden die erhobenen Daten der ExpertInneninterviews deskriptiv anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Hier wurde das System nach Mayring (2015, S.69ff) in induktiver Form gewählt – konkret die zusammenfassende Inhaltsanalyse. Die Orientierung dieser inhaltsanalytischen Auswertung erfolgt daher an dem vorab erhobenen Datenmaterial und nicht an theoriegebundenen Kategorien. Die Auswahl dieser Auswertungsmethode begründet sich vor allem durch das erhobene Datenmaterial, für welches eine Ableitung von Kategorien aus der Theorie nur schwer möglich wäre. Konkrete Forschungen zu Ansätzen des Employer Branding, Leistungsanreizen oder Performance Management Modellen innerhalb der Verwaltung sind nur äußerst rar gesät, was ein vorhergehendes Ableiten von Kategorien und damit eine deduktive Vorgehensweise stark einschränkt.

Die qualitative Inhaltsanalyse ist ein Instrument zur Auswertung verschiedener Textformen und eignet sich daher sehr gut zur Analyse von beispielsweise offenen Interviews oder offenen Fragen aus standardisierten Befragungen. Im Vergleich zu einer

Methoden

gewöhnlichen Inhaltsanalyse bleibt die qualitative Inhaltsanalyse stets ein qualitativ- interpretativer Prozess, welcher einerseits die Kategorisierung der einzelnen Textpassagen und andererseits die Analyse der Kategorien beinhaltet (vgl. Mayring, Fenzl 2014, S.543ff). Im Vordergrund der Auswertung mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse steht stets die Kategorienbildung, welche das zentrale Element der Auswertung darstellt (vgl. Mayring 2015, S.61, Mayring, Fenzl 2014, S.544f).

In einem ersten Schritt muss das Ausgangsmaterial unter Berücksichtigung dreier Schritte festgelegt werden. Zuerst wird eine konkrete Auswahl des Materials getroffen, welches zur Auswertung herangezogen werden soll. Zusätzlich wird in einem zweiten Schritt die Entstehungssituation des Materials analysiert – hierfür werden Daten zur/m VerfasserIn, zur Zielgruppe und zur genauen Entstehung berücksichtigt. Im dritten Schritt ist zudem die Form des verfügbaren Materials zu beschreiben (vgl. Mayring 2015, S.54f).

Wurde das Ausgangsmaterial entsprechend bestimmt, wird die Analysetechnik festgelegt sowie die Analyseeinheiten für die weitere Vorgehensweise dargelegt. Hier werden Kodiereinheiten (als kleinster Materialbestandteil), Kontexteinheiten (als größter Materialbestandteil) sowie Auswertungseinheiten (Reihenfolge der zu analysierenden Texteinheiten) definiert (vgl. Mayring 2015, S.61f). Sind diese Etappen abgeschlossen, kann die eigentliche Auswertung des Datenmaterials anhand der entsprechenden Analysetechnik beginnen. Im Fall der vorliegenden Arbeit wurde die zusammenfassende Inhaltsanalyse gewählt, welche in sieben Schritte durchgeführt wird (vgl. Mayring 2015, S.69ff). Der Veranschaulichung dieser Schritte dient die Abbildung 10:

7. Schritt Rücküberprüfung des zusammenfassenden Kategoriensystems am Ausgangsmaterial

6. Schritt Zusammenstellung der neuen Aussagen als Kategoriensystem 5. Schritt Zweite Reduktion durch Bündelung, Konstruktion, Integration von

Paraphrasen auf dem angestrebten Abstraktionsniveau

4. Schritt Erste Reduktion durch Selektion, Streichen bedeutungsgleicher Paraphrasen

3. Schritt Bestimmung des angestrebten Abstraktionsniveaus – Generalisierung der Paraphrasen unter diesem Niveau 2. Schritt Bestimmung der Paraphrasierung der inhaltstragenden

Textstellen

1. Schritt Bestimmung der Analyseeinheiten

Abbildung 10: Ablauf der zusammenfassenden Inhaltsanalyse Quelle: Mayring 2015, S.70, eigene Darstellung

Methoden

Wie aus dieser Grafik ersichtlich wird, werden nach der Festlegung der Analyseeinheiten die einzelnen Textstellen zu Paraphrasen gekürzt. Dabei ist es notwendig, die Textpassagen um die Füllwörter zu reduzieren. Nachfolgend wird das Niveau der einzelnen Abstraktionen bestimmt und die Paraphrasen, welche auf das jeweilige Niveau zutreffen, entsprechend verallgemeinert. Die sodann gleichlautenden Paraphrasen, aber auch jene welche keinerlei Aussagekraft haben, werden in einem nächsten Schritt gestrichen. Die zweite Reduktion fasst in Folge die inhaltlich gleichen, aufeinander beziehenden Paraphrasen wiederum zusammen und ersetzt diese durch neue, inhaltlich passende Aussagen. Wurden diese Schritte entsprechend durchgeführt, muss überprüft werden, ob die erhaltenen Aussagen sinngemäß dem ursprünglichen Datenmaterial noch entsprechen (vgl. Mayring 2015, S.71f).