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Kosten-Nutzen-Risiken-Relationen aus Sicht der Beteiligten

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Academic year: 2023

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Partizipative Landschaftssteuerung

Kosten-Nutzen-Risiken-Relationen aus Sicht der Beteiligten

Dissertation

zur Erlangung des Doktorgrades

der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Dr.rer.soc.oec) an der Universität für Bodenkultur Wien

Erstellt im Rahmen des

Doktoratkollegs Nachhaltige Entwicklung (dokNE) von

DIin Barbara Enengel

Betreuung:

Ao. Univ.Prof. DI. Dr. Marianne Penker (Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung) Ao. Univ.Prof. DI. Dr. Andreas Muhar (Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs-

und Naturschutzplanung)

Beratung:

Univ.Prof. DI. Lilli Licka (Institut für Landschaftsarchitektur)

Begutachtung:

Gastprofessor Dr. habil. Volker Beckmann (Brandenburgische Technische Universität Cottbus,

Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre, insbesondere

Umweltökonomie)

Ao. Univ.Prof. Dr. Markus Schermer (Universität Innsbruck, Institut für Soziologie) Wien, im November 2009

(2)

Die vorliegende Forschungsarbeit wurde im Rahmen des Doktoratskollegs Nachhaltige Entwick- lung (dokNE) an der Universität für Bodenkultur Wien erstellt. Das Doktoratskolleg wurde finanziert von der Universität für Bodenkultur (BOKU), dem Bundesministerium für Wissenschaft und For- schung (Forschungsprogramm proVISION), dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den Ländern Niederösterreich und Steiermark sowie der Stadt Wien.

(3)

Die Arbeit widmet sich partizipativen Formen der Landschaftssteuerung, in der überregionale, regionale und lokale AkteurInnen gemeinsam Entscheidungen zur Landschaftsentwicklung treffen. Dieses Co- Management verlagert einen Teil des Aufwandes der Entscheidungsfindung von der öffentlichen Hand auf Privatpersonen. Anders als bei vielen bisherigen Studien richtet sich der Fokus deshalb auf den priva- ten Aufwand – Transaktionskosten in Form von Zeit – der Beteiligten. Ausgehend von der Transaktions- kostentheorie erhebt die Arbeit den Aufwand, den Nutzen und die Risiken der Beteiligten und stellt diese Analysedimensionen in Zusammenhang. Als Fallstudien dienen zwei Kulturlandschaftsprojekte des Lan- des Niederösterreich, zwei lokale Steuerungsgruppen in Natura 2000-Gebieten in Tirol und ein LIFE- Natur Projekt in Salzburg. Neben explorativen Interviews kommen schriftliche Befragungen der Betei- ligten der untersuchten Projektgemeinschaften bzw. Steuerungsgruppen, problemzentrierte Interviews mit früheren Teilnehmenden, Interviews mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen, Beobachtung und Dokumentenanalysen zum Einsatz, die in der Auswertung trianguliert werden.

In den Projektgemeinschaften bzw. Steuerungsgruppen sind unterschiedliche AkteurInnen etwa aus der überregionalen, regionalen und lokalen Verwaltung, VertreterInnen aus Naturschutz, Land- und Forst- wirtschaft, Tourismus und BürgerInnen involviert. So sind unterschiedlichste Motivationen Auslöser zur Teilnahme an den Co-Management-Arrangements. In allen Fallstudien werden die Zusammenarbeit und der wahrgenommene Nutzen der Partizipation grundsätzlich positiv bewertet (z.B. einen Beitrag zum Naturschutz leisten; Möglichkeit, eigenes Wissen und Erfahrungen einzubringen). Die Beteiligten schät- zen den Aufwand für die Prozessaktivitäten grundsätzlich als angemessen ein und sehen relativ niedrige Risiken der Partizipation, am ehesten noch mangelnde Vereinbarungen zu Gestaltungsmöglichkeiten, mangelnde Umsetzung getroffener Entscheidungen und dominierende Personen. Wie die Ergebnisse zeigen, bestehen zwischen dem zeitlichen Aufwand und dem Nutzen signifikant positive und zwischen Aufwand und Risiken sowie Nutzen und Risiken signifikant negative Korrelationen. Die Hälfte der Be- fragten hätte aber nicht mehr Zeit für diese Zusammenarbeit aufbringen wollen.

Ein Vergleich zwischen beruflich Involvierten und Ehrenamtlichen verdeutlicht unverhältnismäßig hohe Opportunitätskosten der Ehrenamtlichen, die auch tendenziell einen niedrigeren Nutzen aus ihrer Teil- nahme ziehen. Auch der Großteil der befragten Aussteiger sieht keinen Nutzen in einer Teilnahme und schätzt die Risiken signifikant höher ein als die aktiv Beteiligten. Basierend auf den drei Analysedimen- sionen Kosten-Nutzen-Risiken und dem Vertrauen erfolgt eine Typisierung der befragten Personen.

Aus den Ergebnissen der Fallstudienanalysen werden Empfehlungen im Hinblick auf mögliche Weiter- entwicklungen der betrachteten Mechanismen partizipativer Landschaftssteuerung und auf eine effekti- vere Gestaltung der Entscheidungsprozesse generiert. Die Empfehlungen werden in einer Chancen- und Restriktionsanalyse abschließend mit zwei Prozessverantwortlichen diskutiert. Die Relevanz und die Chancen für eine Umsetzung von den Empfehlungen werden als sehr gut eingeschätzt, wie etwa entspre- chende zeitliche Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche schaffen, sichtbare auch kurz- und mittelfristige Erfolge ermöglichen, Ressourcen transparent machen sowie von Beginn an den Entscheidungsspielraum und die erwünschte Partizipationsstufe definieren. Die Handlungsempfehlungen können als Checkliste und Anregung für ähnliche partizipative Prozesse dienen.

(4)

Abstract

The study addresses participative forms of Landscape-governance which involve supraregional, regional and local actors in participative decision-making on issues of landscape development. This co- management shifts some effort in decision-making from public to private actors. Apart from many previ- ous studies, this work focuses on the private effort – transaction costs in terms of time – of participants.

Based on transaction cost theory the work surveys on effort, benefits and the risks of participants and it links these analysis dimensions. Two cultural landscape projects of Lower Austria, two local steering groups in Natura 2000-areas in Tyrol and a LIFE-Nature project in Salzburg serve as case studies. Be- sides explorative interviews a survey of participants of the analysed project teams and steering groups respectively, problem centred interviews with previous participants, interviews with process leaders, observation and document analysis are applied in a triangulated mode.

The project teams (respectively steering groups) involve different actors from supraregional, regional and local administration, stakeholders from nature protection, agriculture, forestry, tourism and civil persons.

Thus diverse motivations drive the willingness to participate in the co-management arrangements. All case studies indicate a positive evaluation of the collaboration and the perceived benefit (e.g. contributing to nature protection, bringing in one’s knowledge and experiences), an adequate effort for process activi- ties and relative low risks of participation (like lacking agreements for the project procedure and scope for design, missing implementation of decisions and dominating persons). However, half of the partici- pants would not spend more time for this collaboration. The results show a significant positive correla- tion between time effort and benefits and significant negative correlations between effort and risks as well as benefits and risks.

A comparison of professionally involved persons and volunteers highlights disproportional high oppor- tunity costs of volunteers. Volunteers also tend to benefit less from their participation. Moreover the bigger part of interviewed dropouts does not benefit from the participation and estimates significant higher risks than the active participants. A typification of the surveyed persons is carried out based on the three dimensions of costs, benefits and risks.

Recommendations in terms of possible enhancements of the analysed landscape-steering-mechanisms and a cost-benefit-effective design of decision-making processes are generated based on results of the case studies. These recommendations are discussed with two process leaders in an opportunities- restrictions analysis. The relevance and chances for the implementation of the recommendations are es- timated very well. Recommendations include for example the creation of adequate temporal conditions for volunteers, to facilitate visible short- and medium-term results, to provide transparency in resource availability and to define the scope for decision-making and the participation level at the beginning of the participative process. The recommendations may serve as check list and suggestions for similar partici- pative decision-making processes.

(5)

Das Doktoratskolleg für Nachhaltige Entwicklung (dokNE) war das erste seiner Art an der Universität für Bodenkultur und endete nach einer knapp dreijährigen Laufzeit im Jänner 2010. Schwerpunktthemen des Kollegs waren Raumentwicklung, Lebensqualität, Tourismus sowie Klima- und Umweltschutz. Zu diesen Themen bearbeiteten 17 DoktorandInnen jeweils ein Dissertationsprojekt mit unterschiedlich aus- geprägter inter- und transdisziplinärer Vernetzung. Interdisziplinäre Betreuungsteams begleiteten die Arbeiten. Den aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen stammenden Teilnehmenden wurde die Mög- lichkeit geboten, einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeitsforschung in Österreich und internatio- nal zu leisten und ihre Dissertation in Anbindung an ein großes Forschungsnetzwerk zu verfassen.

Gleichzeitig erhielten sie eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung zu Methoden, Theorien und The- men der Nachhaltigkeitsforschung.

In diesem bisher einzigartigen Rahmen durfte ich meine Dissertation erstellen, weshalb ich an dieser Stelle meinen Dank an die Verantwortlichen des Doktoratskollegs und an mein Betreuungsteam, allen voran an Ao. Univ. Prof. Dr. Marianne Penker, aussprechen möchte.

Weiterer Dank gebührt den Verantwortlichen und allen Beteiligten der Kulturlandschaftsprojekte Maria Anzbach und Böheimkirchen, des LIFE-Natur Projektes Weidmoos sowie der Natura 2000- Steuerungsgruppen Vilsalpsee und Schwemm, ohne deren Unterstützung und Teilnahme an den Inter- views und Befragungen die Arbeit in dieser Art nicht möglich gewesen wäre.

Ich möchte mich auch bei jenen Personen bedanken, die in den explorativen Interviews meine Fragen beantwortet und mir wertvolle Hinweise für die weitere Forschungskonzeption gegeben haben. Mein Dank richtet sich abschließend an alle, die darüber hinaus – durch kritische Reflexionen, anregende Dis- kussionen und motivierende Worte – zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.

Barbara Enengel

(6)

Inhaltsverzeichnis

1 EINFÜHRUNG UND AUFBAU ... 1

1.1 EINLEITUNG...1

1.2 RAHMEN DER DISSERTATION...2

1.3 ZIELE UND RELEVANZ DER DISSERTATION...3

1.4 FORSCHUNGSFRAGEN...3

1.5 ANNAHMEN...4

1.6 FORSCHUNGSKONZEPTION UND AUFBAU DER ARBEIT...4

1.7 LITERATUR- UND INTERNETRECHERCHE...7

2 LANDSCHAFTSSTEUERUNG, CO-MANAGEMENT UND PARTIZIPATION ... 8

2.1 LANDSCHAFT...8

2.1.1 Definitionen ...8

2.1.2 Ökosystemfunktionen...9

2.1.3 Landschaft – ein „Impure Public Good“ ...10

2.1.4 Landschaftspflege und -gestaltung ...11

2.1.5 Involvierte AkteurInnen in der Landschaftsentwicklung ...12

2.2 LANDSCHAFTSSTEUERUNG...13

2.3 CO-MANAGEMENT...17

2.4 PARTIZIPATION...18

2.4.1 Stufen der Partizipation...18

2.4.2 Methoden und Verfahren ...20

2.4.3 Historische Entwicklung des Partizipations-Paradigmas ...20

2.4.4 Partizipation im Kontext der Naturschutz-, Umwelt- und Landschaftspolitik...21

2.5 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN PARTIZIPATIVER LANDSCHAFTSSTEUERUNG...24

2.5.1 Chancen...24

2.5.2 Herausforderungen ...27

3 ANALYTISCHER RAHMEN... 30

3.1 DIMENSION DER TRANSAKTIONSKOSTEN...30

3.1.1 Neue Institutionenökonomik ...30

3.1.2 Transaktionskostenökonomik...31

3.1.2.1 Entwicklung der Transaktionskostenökonomik ...31

3.1.2.2 Verhaltensannahmen... 32

3.1.2.3 Die Transaktion... 32

3.1.2.4 Die transaktionskostenökonomische Analyse im Agrar-Umwelt-Bereich ... 34

3.1.2.5 Kritische Betrachtung zur Transaktionskostenökonomik...35

3.1.2.6 Definition der Transaktionskosten ... 36

3.1.2.7 Analyse der Transaktionskosten: Potentiale für die partizipative Entscheidungsfindung in der Kulturlandschaftsentwicklung... 40

3.1.2.8 Überblick zu Transaktionskosten-Studien im Agrar-Umwelt-Bereich... 42

3.1.2.9 Methoden zur Messung von Transaktionskosten ... 43

3.2 DIMENSION DER NUTZEN-KOMPONENTEN UND MOTIVATIONEN...46

3.3 DIMENSION DER RISIKO-KOMPONENTEN...49

4 SCHUTZGEBIETE UND PARTIZIPATION... 53

4.1 SCHUTZGEBIETE...53

(7)

4.3 NATURA 2000...54

4.4 ALLGEMEINES ZU NATURA 2000 ...54

4.4.1 Entwicklung und Bedeutung ...54

4.4.2 Ausweisung...55

4.4.3 Günstiger Erhaltungszustand ...55

4.4.4 Verschlechterungsverbot ...56

4.4.5 Finanzierung ...56

4.4.6 Managementpläne ...57

4.4.7 Natura 2000 und Partizipation...58

4.5 UMSETZUNGSPRAXIS IN ÖSTERREICH...59

4.5.1 Gebiete und Flächen...59

4.5.2 Managementplanungen ...61

4.5.3 Schutzgebietsbetreuung ...62

4.5.4 LIFE-Natur...62

4.6 EXKURS:NATURA 2000-STEUERUNGSGRUPPEN IN FRANKREICH...64

5 UNTERSUCHUNGSDESIGN... 65

6 EXPLORATIVE INTERVIEWS... 70

6.1 ZIELE...70

6.2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZUM EINSATZ VON LEITFADENGESTÜTZTEN EXPERTINNENINTERVIEWS...70

6.3 AUSWAHL DER EXPERTINNEN...71

6.4 LEITFADEN...72

6.5 DURCHFÜHRUNG DER EXPLORATIVEN INTERVIEWS...73

6.6 ERGEBNISSE DER EXPLORATIVEN INTERVIEWS...73

6.7 SCHLUSSFOLGERUNGEN AUS DEN EXPLORATIVEN INTERVIEWS...75

7 FALLSTUDIEN – METHODISCHE VORGEHENSWEISE ... 76

7.1 ZIELE...76

7.2 METHODISCHE GRUNDLAGEN ZUM EINSATZ VON FALLSTUDIEN...76

7.3 KRITERIEN ZUR AUSWAHL DER FALLSTUDIEN...77

7.4 SAMMLUNG MÖGLICHER FALLSTUDIEN...79

7.5 BESCHREIBUNG MÖGLICHER FALLSTUDIEN...80

7.5.1 Kulturlandschaftsprojekte ...80

7.5.2 Natura 2000-Managementgruppen ...82

7.5.3 LIFE-Natur Projekte ...86

7.5.4 LEADER, LA 21-Prozesse ...86

7.5.5 Naturpark-Vereine...87

7.6 AUSGEWÄHLTE FALLSTUDIEN...87

7.7 SCHRIFTLICHE BEFRAGUNGEN DER TEILNEHMENDEN...88

7.7.1 Ziele...88

7.7.2 Methodische Grundlagen einer schriftlichen Befragung...88

7.7.3 Der Fragebogen ...89

7.7.4 Durchführung der Befragung ...90

7.8 FALLSPEZIFISCHE ADAPTION DES FRAGEBOGENS IM RAHMEN VON LEITFADEN-GESTÜTZTEN EXPERTINNENINTERVIEWS...91

7.8.1 Ziele und Auswahl der InterviewpartnerInnen ...91

7.8.2 Methodische Grundlagen zum Einsatz von Pre-Tests ...92

7.8.3 Leitfaden...92

7.8.4 Ergebnisse der Fragebogenadaptionen und Fragenkritik...92

7.9 PROBLEMZENTRIERTE INTERVIEWS MIT AUSSTEIGERINNEN...95

7.9.1 Ziele...95

(8)

7.9.2 Methodische Grundlagen zum Einsatz von problemzentrierten Interviews...96

7.9.3 Leitfaden...96

7.9.4 Auswahl der InterviewpartnerInnen ...97

7.9.5 Durchführung der Interviews ...98

7.9.6 Auswertung der Interviews ...99

7.10 DOKUMENTENANALYSEN...100

7.10.1 Ziele...100

7.10.2 Methodische Grundlagen zum Einsatz von Dokumentenanalysen ...100

7.10.3 Auswahl der Dokumente ...100

7.11 OFFENE BEOBACHTUNG...102

7.11.1 Ziele...102

7.11.2 Methodische Grundlagen zum Einsatz von Beobachtungen...102

7.11.3 Leitfaden ...103

8 CHARAKTERISIERUNG DER FALLSTUDIEN... 104

8.1 FALLSTUDIE 1:KULTURLANDSCHAFTSPROJEKT MARIA ANZBACH...104

8.1.1 Gebietsbeschreibung ...104

8.1.2 Aktivitäten der Projektgemeinschaft...105

8.1.3 Adaption des Fragebogens und Interview mit dem externen Projektbegleiter ...107

8.1.4 Schriftliche Befragung...107

8.1.5 Projektträger und Projektgemeinschaft...108

8.2 FALLSTUDIE 2:KULTURLANDSCHAFTSPROJEKT BÖHEIMKIRCHEN...109

8.2.1 Gebietsbeschreibung ...110

8.2.2 Aktivitäten der Projektgemeinschaft...110

8.2.3 Adaption des Fragebogens und Interview mit dem Projektbegleiter...112

8.2.4 Schriftliche Befragung...113

8.2.5 Projektträger und Projektgemeinschaft...113

8.3 FALLSTUDIE 3:LIFE-NATUR PROJEKT WEIDMOOS...114

8.3.1 Gebietsbeschreibung ...114

8.3.2 Aktivitäten der Projektgemeinschaft...115

8.3.3 Adaption des Fragebogens und Interview mit dem lokalen Ansprechpartner ...117

8.3.4 Schriftliche Befragung...118

8.3.5 Projektträger und Projektgemeinschaft...118

8.4 FALLSTUDIE 4:NATURA 2000-STEUERUNGSGRUPPE VILSALPSEE...119

8.4.1 Gebietsbeschreibung ...119

8.4.2 Schutzgebietsbetreuung und Aktivitäten der Steuerungsgruppe...121

8.4.3 Adaption des Fragebogens und Interview mit der Schutzgebietsbetreuerin...123

8.4.4 Schriftliche Befragung...123

8.4.5 Gruppenleitung und -zusammensetzung ...124

8.5 FALLSTUDIE 5:NATURA 2000-STEUERUNGSGRUPPE SCHWEMM...125

8.5.1 Gebietsbeschreibung ...125

8.5.2 Schutzgebietsbetreuung und Aktivitäten der Steuerungsgruppe...127

8.5.3 Adaption des Fragebogens und Interview mit dem Schutzgebietsbetreuer ...128

8.5.4 Schriftliche Befragung...128

8.5.5 Gruppenleitung und -zusammensetzung ...129

9 VERGLEICH UND DISKUSSION DER FALLSTUDIENERGEBNISSE ... 130

9.1 DATENMATERIAL UND KURZCHARAKTERISIERUNG DER FALLSTUDIEN...130

9.2 GRUPPENZUSAMMENSETZUNG...132

(9)

9.2.3 Diskussion der Gruppenzusammensetzung und -größe ...136

9.3 ERFOLGE UND ZUFRIEDENHEIT...139

9.3.1 Zufriedenheit ...139

9.3.2 Beitrag zum Naturschutz ...139

9.3.3 Ziele der Zusammenarbeit ...141

9.4 AUFWAND...143

9.4.1 Individueller Gesamtaufwand...143

9.4.2 Unterscheidung nach Aktivitäten...144

9.4.3 Zeit investieren ...145

9.5 INDIVIDUELLER NUTZEN,MOTIVATIONEN...147

9.5.1 Bedeutung eines Nutzens ...147

9.5.2 Vergleich der Antworten zwischen offenen und geschlossenen Fragen nach dem Nutzen ...147

9.5.3 Bewertung der Nutzen-Komponenten ...152

9.6 INDIVIDUELLE RISIKEN...155

9.6.1 Gesamtrisiken...155

9.6.2 Verhaltensrisiko...158

9.7 ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN DEN DREI ANALYSEDIMENSIONEN...159

9.7.1 Aufwand-Nutzen-Relationen...159

9.7.2 Aufwand-Nutzen-Risiken-Relationen...162

9.7.3 Nutzen-Risiken-Relationen ...165

9.8 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN BERUFLICH INVOLVIERTEN UND EHRENAMTLICHEN...167

9.8.1 Statistische Vergleiche...167

9.8.2 Diskussion der ungleichen Bedingungen der Beteiligung ...170

9.9 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN AKTIVEN UND AUSSTEIGERN...171

9.9.1 Erkenntnisse aus den problemzentrierten Interviews und statistische Vergleiche ...172

9.9.2 Aufwand...172

9.9.3 Nutzen...173

9.9.4 Risiken ...176

9.9.5 Weitere Erkenntnisse außerhalb des analytischen Rahmens...181

9.10 ROLLEN UND TYPISIERUNGEN...183

9.11 ZUORDNUNG ZU PARTIZIPATIONSSTUFEN...188

9.12 IMPLIKATIONEN FÜR DIE TRANSAKTIONSKOSTENÖKONOMIK...193

9.13 RESÜMEE ZU DEN ANALYSIERTEN PARTIZIPATIONSVERFAHREN...194

10 ABGELEITETE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN... 197

11 REALISIERUNGSCHANCEN UND RESTRIKTIONEN FÜR DIE UMSETZUNG DER HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ... 199

11.1 ZIELE UND AUSWAHL DER INTERVIEWPARTNERINNEN...199

11.2 METHODISCHE GRUNDLAGEN ZUR DATENERHEBUNG UND -INTERPRETATION...199

11.3 ERGEBNISSE DER CHANCEN- UND RESTRIKTIONSANALYSE...200

11.3.1 Positiv beurteilte Handlungsempfehlungen...200

11.3.2 Ambivalent beurteilte Handlungsempfehlungen...202

11.3.3 Negativ beurteilte Handlungsempfehlungen ...204

11.3.4 Resümee der Chancen- und Restriktionsanalyse...205

12 DISKUSSION DER GEWÄHLTEN METHODIK... 206

13 AUSBLICK UND WEITERER FORSCHUNGSBEDARF... 209

14 POSITIONIERUNG DER DISSERTATION ZU DEN PRINZIPIEN DES DOKTORATSKOLLEGS ... 211

(10)

14.1 INTERDISZIPLINARITÄT UND TRANSDISZIPLINARITÄT...211

14.1.1 Lebensweltliches Problem...212

14.1.2 Interdisziplinarität ...213

14.1.3 Praxiswissen ...213

14.1.4 System-, Ziel- und Transformationswissen...214

14.1.5 In-Wert-Setzung ...214

14.1.6 Rekursivität und Reflexivität im Forschungsprozess...214

14.2 NACHHALTIGKEIT UND NACHHALTIGE ENTWICKLUNG...215

ZUSAMMENFASSUNG... 218

LITERATURVERZEICHNIS ... 224

ANHANG TEIL I ... 237

ANHANG TEIL II... 323

(11)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Forschungskonzeption...5

Abbildung 2: Beziehungen unterschiedlicher Akteursgruppen in der Landschaftserhaltung und -gestaltung ...13

Abbildung 3: Rahmen zur Analyse öffentlich-privater Governance ...16

Abbildung 4: Stufen der Partizipation ...19

Abbildung 5: Regionale Partnerschaft für den Naturschutz in der Kulturlandschaft ...23

Abbildung 6: Im analytischen Rahmen inkludierte Transaktionskosten ...39

Abbildung 7: Transaktionskosten der Entscheidungsfindung und der Implementation im Vergleich Public Sector Governance und Co-Management...41

Abbildung 8: Rahmen zur institutionellen Analyse...46

Abbildung 9: Natura 2000-Gebiete in Österreich...60

Abbildung 10: Fallstudien-Methode...77

Abbildung 11: Darstellung möglicher Fallstudien ...80

Abbildung 12: Ausgewählte Fallstudien ...88

Abbildung 13: Auswahlverfahren zur Runde der problemzentrierten Interviews ...98

Abbildung 14: Die Gemeinde Maria Anzbach ...105

Abbildung 15: Die Buchberg-Warte ...106

Abbildung 16: Zusammensetzung der Projektgemeinschaft Maria Anzbach...109

Abbildung 17: Die Gemeinde Böheimkirchen ...110

Abbildung 18: Zusammensetzung der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...113

Abbildung 19: Natura 2000-Gebiet Weidmoos...114

Abbildung 20: Weidmoos aus der Vogelperspektive ...116

Abbildung 21: Projektteam-Sitzung am 28. 10.2008 ...117

Abbildung 22: Zusammensetzung der Projektgemeinschaft Weidmoos ...119

Abbildung 23: Natura 2000-Gebiet Vilsalpsee ...120

Abbildung 24: Der Vilsalpsee ...121

Abbildung 25: Zusammensetzung der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee...124

Abbildung 26: Natura 2000-Gebiet Schwemm ...125

Abbildung 27: Natura 2000-Gebiet Schwemm - Schilfmahd...126

Abbildung 28: Zusammensetzung der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...129

Abbildung 29: Vertretene Interessensgruppen in den einzelnen Fallstudien...132

Abbildung 30: Höchste schulische Ausbildung der Befragten in den Fallstudien ...134

Abbildung 31: Mittelwerte zur erwünschten Zusammensetzung der Gruppen nach Fallstudien ...135

Abbildung 32: Beurteilung des Beitrags zum Naturschutz nach Fallstudien ...140

Abbildung 33: Erfolgsbeurteilung nach ausgewählten Zielen in den Kulturlandschaftsprojekten...140

Abbildung 34: Gesamtaufwand nach Aktivitäten in den Fallstudien ...145

Abbildung 35: Mittelwerte zur Bereitschaft, Zeit oder Geld einzusetzen ...146

Abbildung 36: Mittelwerte der Nutzen-Komponenten nach Fallstudien...154

Abbildung 37: Mittelwerte der Risiken-Komponenten nach Fallstudien ...157

Abbildung 38: Angaben zum Vertrauen in den Fallstudien ...159

Abbildung 39: Aufwand-Nutzen-Risiken Relationen der Befragten nach Fallstudien...163

Abbildung 40: Korrelation zwischen wahrgenommenen Nutzen und Risiken...166

Abbildung 41: Unterschiede in den Nutzen-Komponenten zwischen Voll-Ehrenamtlichen, Teils-Ehrenamtlichen und beruflich Involvierten...169

Abbildung 42: Unterschiede in den Risiken-Komponenten zwischen Voll-Ehrenamtlichen, Teils-Ehrenamtlichen und beruflich Involvierten...170

Abbildung 43: Unterschiede in den Nutzen-Komponenten zwischen Aktiven und Aussteigern ...174

Abbildung 44: Unterschiede in den Risiken-Komponenten zwischen Aktiven und Aussteigern...176

Abbildung 45: Typisierung der Befragten...184

Abbildung 46: Positionierung der Dissertation in der nachhaltigen Entwicklung...216

(12)

Abbildung 47: Vorstellung zur optimalen Gruppenzusammensetzung aus Sicht der Befragten (Projektgemeinschaft

Maria Anzbach)...238

Abbildung 48: Erfolgsbeurteilung Kulturlandschaftsprojekt Maria Anzbach...239

Abbildung 49: Zeitaufwand unterteilt nach Aktivitäten der Projektgemeinschaft Maria Anzbach...240

Abbildung 50: Nutzen-Komponenten der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Maria Anzbach ...242

Abbildung 51: Bewertung der Risiken der Teilnehmenden des Kulturlandschaftsprojektes Maria Anzbach...243

Abbildung 52: Treffen der Projektgemeinschaft ...253

Abbildung 53: Typisierung der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Maria Anzbach...258

Abbildung 54: Vorstellung zur optimalen Gruppenzusammensetzung aus Sicht der Befragten (Projektgemeinschaft Böheimkirchen)...259

Abbildung 55: Erfolgsbeurteilung Kulturlandschaftsprojekt Böheimkirchen ...260

Abbildung 56: Zeitaufwand unterteilt nach Aktivitäten der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...261

Abbildung 57: Nutzen-Komponenten der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...263

Abbildung 58: Bewertung der Risiken der Teilnehmenden des Kulturlandschaftsprojektes Böheimkirchen...264

Abbildung 59: Typisierung der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...267

Abbildung 60: Vorstellung zur optimalen Gruppenzusammensetzung aus Sicht der Befragten (Projektgemeinschaft Weidmoos) ...269

Abbildung 61: Zeitaufwand unterteilt nach Aktivitäten der Projektgemeinschaft Weidmoos ...271

Abbildung 62: Nutzen-Komponenten der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Weidmoos...274

Abbildung 63: Zutreffende Nutzenkategorien unterschieden nach beruflich involvierten Personen, Teils beruflich Involvierten und Ehrenamtlichen der Projektgemeinschaft Weidmoos ...275

Abbildung 64: Bewertung der Risiken der Projektgemeinschaft Weidmoos ...276

Abbildung 65: Vertrauen aus Sicht der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Weidmoos...277

Abbildung 66: Besucherlenkung im Weidmoos...279

Abbildung 67: Typisierung der Teilnehmenden der Projektgemeinschaft Weidmoos ...284

Abbildung 68: Vorstellung zur optimalen Gruppenzusammensetzung aus Sicht der Befragten (Natura 2000- Steuerunggruppe Vilsalpsee)...286

Abbildung 69: Zeitaufwand unterteilt nach Aktivitäten der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee...289

Abbildung 70: Nutzen-Komponenten der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...291

Abbildung 71: Zutreffende Nutzenkategorien unterschieden nach beruflich involvierten Personen und Ehrenamtlichen der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...292

Abbildung 72: Bewertung der Risiken der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...293

Abbildung 73: Vertrauen aus Sicht der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...294

Abbildung 74: Typisierung der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...308

Abbildung 75: Vorstellung zur optimalen Gruppenzusammensetzung aus Sicht der Befragten (Natura 2000- Steuerunggruppe Schwemm) ...310

Abbildung 76: Zeitaufwand unterteilt nach Aktivitäten der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...312

Abbildung 77: Nutzen-Komponenten der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...313

Abbildung 78: Zutreffende Nutzenkategorien unterschieden nach beruflich involvierten Personen und Ehrenamtlichen der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...315

Abbildung 79: Bewertung der Risiken der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm...316

Abbildung 80: Vertrauen aus Sicht der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...318

Abbildung 81: Typisierung der Teilnehmenden der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...322

(13)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Literaturrecherche ...7

Tabelle 2: Beispiele positiver menschlicher Beeinflussung der Ökosystemfunktionen...10

Tabelle 3: Güterkategorien der Kulturlandschaft...11

Tabelle 4: Co-Management-Typen ...18

Tabelle 5: Beteiligungsintensität und -methoden...19

Tabelle 6: Determinanten der Partizipation ...26

Tabelle 7: Effektivitäts- und Legitimitätskomponenten partizipativer Entscheidungsprozesse...27

Tabelle 8: Chronologie der Transaktionskosten und Zeitpunkt der Messung...38

Tabelle 9: Verwendete Methoden zur Messung der Transaktionskosten in ausgewählten Studien...45

Tabelle 10: Schutzgebietskategorien in Österreich...53

Tabelle 11: Natura 2000-Gebiete in den Bundesländern ...60

Tabelle 12: Untersuchungsdesign ...66

Tabelle 13: Befragte Personen im Rahmen der explorativen ExpertInneninterviews...73

Tabelle 14: Auflistung der Fachleute in der Sammlung möglicher Fallstudien...79

Tabelle 15: Umsetzung von Natura 2000-Steuerungsgruppen in Österreich ...83

Tabelle 16: Face-to-Face-Interviews mit den Prozessverantwortlichen ...91

Tabelle 17: Interviews mit ausgeschiedenen Teilnehmenden...99

Tabelle 18: Verwendete Dokumente zur Dokumentenanalyse ...101

Tabelle 19: Verwendete Akronyme ...130

Tabelle 20: Verwendetes Datenmaterial ...131

Tabelle 21: Überblick zu den einzelnen Fallstudien und Prozessbeschreibung...131

Tabelle 22: Demographie...133

Tabelle 23: Zielvorstellungen ...141

Tabelle 24: Vergleich des Aufwandes und Varianzanalyse nach Fallstudien...143

Tabelle 25: Bereitschaft, zusätzliche Zeit zu investieren nach Fallstudien...146

Tabelle 26: Bewertung der Nutzen-Komponenten in den Fallstudien ...153

Tabelle 27: Signifikante Ergebnisse der Varianzanalyse zu den Nutzen-Komponenten nach Fallstudien ...155

Tabelle 28: Bewertung der Risiken-Komponenten in den Fallstudien ...156

Tabelle 29: Ergebnisse der Varianzanalyse zu den Risiko-Komponenten nach Fallstudien...158

Tabelle 30: Aufwand-Nutzen-Relationen nach Fallstudien ...160

Tabelle 31: Zufriedenheit mit den Aktivitäten...161

Tabelle 32: Kommunikationskonzept ...162

Tabelle 33: Korrelationen zwischen Aufwand, Nutzen und Risiken ...164

Tabelle 34: Signifikante Korrelationen zwischen Aufwand und Nutzen-Komponenten ...165

Tabelle 35: Signifikante Korrelationen zwischen Aufwand und Risiken-Komponenten ...165

Tabelle 36: Korrelationen zwischen Nutzen und Risiken-Komponenten ...166

Tabelle 37: Einteilung nach Voll-Ehrenamtlichen, Teils-Ehrenamtlichen und beruflich Involvierten...167

Tabelle 38: Unterschiede zwischen Voll-Ehrenamtlichen, Teils-Ehrenamtlichen und beruflich Involvierten ...168

Tabelle 39: Typisierung – Die bezahlten Verbesserer ...185

Tabelle 40: Typisierung – Die bezahlten Bewahrer...185

Tabelle 41: Typisierung – Die unbezahlten Verbesserer ...185

Tabelle 42: Typisierung – Die unbezahlten Bewahrer...186

Tabelle 43: Gemeinsamkeiten der Mitglieder der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...186

Tabelle 44: Repräsentation der Typisierungen entsprechend der schriftlichen Befragung ...187

Tabelle 45: Ausgewählte Fragen zu Nutzen-Komponenten als Hinweise auf Entscheidungskompetenzen...189

Tabelle 46: Ausgewählte Fragen zu Risiken-Komponenten als Hinweise auf Entscheidungskompetenzen ...190

Tabelle 47: Zuordnung zu Partizipationsstufen ...191

Tabelle 48: Zuordnung zu Co-Management-Typen nach Carlsson und Berkes ...192

Tabelle 49: InterviewpartnerInnen für die Chancen- und Restriktionsanalyse ...199

(14)

Tabelle 50: Positiv beurteilte Handlungsempfehlungen - Aufwand ...200

Tabelle 51: Positiv beurteilte Handlungsempfehlungen - Nutzen...200

Tabelle 52: Positiv beurteilte Handlungsempfehlungen - Risiken ...201

Tabelle 53: Ambivalent beurteilte Handlungsempfehlungen - Aufwand...202

Tabelle 54: Ambivalent beurteilte Handlungsempfehlungen - Nutzen...203

Tabelle 55: Ambivalent beurteilte Handlungsempfehlungen - Risiken ...203

Tabelle 56: Negativ beurteilte Handlungsempfehlung - Aufwand ...205

Tabelle 57: Argumentationskette eines problemzentrierten Interviews...244

Tabelle 58: Argumentationsketten früherer Teilnehmender der Projektgemeinschaft Maria Anzbach ...245

Tabelle 59: Rollenwahrnehmung in der Projektgemeinschaft Maria Anzbach...251

Tabelle 60: Zitate der Befragung – angestrebte Entscheidungskompetenzen in der Projektgemeinschaft Maria Anzbach...257

Tabelle 61: Zitate aus Dokumenten zu Entscheidungskompetenzen lokaler Stakeholder in Kulturlandschaftsprojekten ...257

Tabelle 62: Zitate der Befragung – angestrebte Entscheidungskompetenzen in der Projektgemeinschaft Böheimkirchen...265

Tabelle 63: Zitate aus Dokumenten zu Entscheidungskompetenzen lokaler Stakeholder in Kulturlandschaftsprojekten ...266

Tabelle 64: Bereitschaft der Befragten (LIFE-Natur Projekt), mehr Zeit zu investieren...272

Tabelle 65: Risiko-Bewertung – Gegenüberstellung der Bewertungen der beruflich und ehrenamtlich involvierten Personen im LIFE-Natur Projekt Weidmoos ...276

Tabelle 66: Vertrauen aus Sicht der beruflich Involvierten und der Ehrenamtlichen der Projektgemeinschaft Weidmoos ...277

Tabelle 67: Aktivitäten und zuständige Personen entsprechend des LIFE-Endberichtes ...280

Tabelle 68: Angestrebte Entscheidungskompetenzen der Projektgemeinschaft Weidmoos...282

Tabelle 69: Zitate aus Dokumenten zu Entscheidungskompetenzen lokaler Stakeholder ...283

Tabelle 70: Ziele der Steuerungsgruppentätigkeit Vilsalpsee kontrastiert mit den Nutzen der Teilnahme ...288

Tabelle 71: Risiko-Bewertung – Gegenüberstellung der Bewertungen der beruflich und ehrenamtlich involvierten Personen der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...293

Tabelle 72: Argumentationsketten früherer Teilnehmender der Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...303

Tabelle 73: Zitate der Befragung – angestrebte Entscheidungskompetenzen in der Natura 2000- Steuerungsgruppe Vilsalpsee ...307

Tabelle 74: Zitate aus Dokumenten zu Entscheidungskompetenzen lokaler Stakeholder ...307

Tabelle 75: Ziele der Steuerungsgruppentätigkeit Schwemm kontrastiert mit den Nutzen der Teilnahme ...311

Tabelle 76: Risiko-Bewertung – Gegenüberstellung der Bewertungen der beruflich und ehrenamtlich involvierten Personen der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm ...317

Tabelle 77: Vertrauen aus Sicht der beruflich Involvierten und der Ehrenamtlichen in der Natura 2000- Steuerungsgruppe Schwemm...318

Tabelle 78: Zitate der Befragung – angestrebte Entscheidungskompetenzen in der Natura 2000- Steuerungsgruppe Schwemm...321

Tabelle 79: Zitate aus Dokumenten zu Entscheidungskompetenzen lokaler Stakeholder ...321

(15)

Abkürzungsverzeichnis Abs. Absatz

Art. Artikel

BOKU Universität für Bodenkultur Wien bzw. beziehungsweise ca. cirka

d.h. das heißt

Eds. Editors et al. und andere

etc. et cetera

EU Europäische Union

evtl. eventuell f und der (die) folgende

ff und die folgenden

FFH Fauna Flora Habitat Hrsg. Herausgeber

INTERREG Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Regionen der Europäischen Union.

IUCN International Union for Conservation of Nature and Natural Resources km2 Quadratkilometer

LEADER französisch: Liaison entre actions de développement de l’économie rurale (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)

LIFE französisch: L’Instrument Financier pour l’Environnement (Das Finanzierungsinstru- ment für die Umwelt)

max. maximal min. minimal

NGO Non-Governmental Organisation

NÖ Niederösterreich Nr. Nummer

ÖPUL Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft

pSCI proposed Sites of Community Interests

s.a sine anno (fehlende Angabe zum Erscheinungsjahr) SAC Special Area of Conservation

SCI Sites of Community Interest s.p. sine pagina (ohne Seitenangabe) SPA Special Protected Areas

u.a. unter anderem

UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization VS Vogelschutz

WF Maßnahme im ÖPUL zur Erhaltung und Entwicklung naturschutzfachlich wertvoller und gewässerschutzfachlich bedeutsamer Flächen

WWF World Wide Fund For Nature; eine internationale Naturschutzorganisation z.B. zum Beispiel

(16)
(17)

1 Einführung und Aufbau

1.1 Einleitung

Europäische Kulturlandschaften wurden über Jahrhunderte durch die agrarische Landnutzung geprägt.

Während der Einfluss der Agrarpolitik auf Landnutzungen zu schwinden scheint, steigen gleichzeitig die Anforderungen, traditionelle Kulturlandschaften zu erhalten und ländliche Flächen für Erholungszwecke zu nutzen (Hodge, 2007). Eine „gepflegte“ Kulturlandschaft gilt zunehmend als Zielprodukt diverser Fördermaßnahmen. Kulturlandschaft wird als besonderes Umweltkapital wahrgenommen und gewinnt an gesellschaftlicher Bedeutung (Van Huylenbroeck et al., 1999). Diese Aufwertung mündete in zunehmen- de gesellschaftliche Bestrebungen, Landschaftsentwicklung mitzusteuern. Internationale Konventionen, EU-Förderprogramme, Naturschutzgesetze und andere rechtliche Grundlagen zu Naturschutz und Land- schaftsentwicklung wachsen in Anzahl und Bedeutung. EntscheidungsträgerInnen, welche die land- schaftliche Entwicklung bestimmen, leben oder arbeiten meist nicht in den jeweiligen Landschaften (Penker, 2009). Damit wächst die Distanz zwischen jenen, die Managementstrategien entsprechend eines Expertenwissens formulieren, und jenen, die in den jeweiligen Landschaften agieren (Hägerstrand, 1995). Gemäß Harrison (2000) ist Landschaftsmanagement ein von ExpertInnen gesteuerter Ansatz.

Doch dieser Ansatz verdrängt eher das lokale Wissen über die Natur als dazu beizutragen (Stenseke, 2009).

Ein einheitlicher, zentral geplanter Ansatz kann die Anforderungen nach einer gepflegten, einzigartigen und typischen Kulturlandschaft nicht erfüllen (Hodge, 2007). Vielmehr besteht eine Aufgabe auf zentra- ler Ebene, Möglichkeiten für ein Co-Management, eine adaptive Steuerung von sozio-ökologischen Sys- temen (Folke et al., 2005) zu schaffen (Hodge, 2007). In Konsequenz fordern WissenschaftlerInnen und internationale Organisationen, die lokale Bevölkerung stärker in Entscheidungen einzubinden. Die nach- haltige kontext-sensitive Kulturlandschaftsentwicklung – einschließlich steuernder und umsetzender Prozesse – braucht vermehrt einen partizipativen Ansatz auf lokaler Ebene, der die Bedürfnisse der loka- len Bevölkerung und anderer NutzerInnen widerspiegelt (Council of Europe, 2000, Berkes, 2002, Paavo- la, 2003/2004, Mitchell, 2005, O'Rourke, 2005, Plummer und Arai, 2005, Gailing et al., 2006, Hodge, 2007, Paavola, 2007, Stenseke, 2009, Tiemann und Siebert, 2009). Das Potential und die Notwendigkeit, die lokale Bevölkerung in Kulturlandschaftsmanagement und -planung einzubinden, ist explizit dargelegt in der Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity, 1992), der Europäischen Land- schaftskonvention (Council of Europe, 2000), der Aarhus Konvention1 (UNECE, 1998) und im Strategi- schen Plan 2009 – 2014 der Economic Commission für Europe (UNECE, 2008). In diesen Konventionen werden aber die Instrumente und Wege, wie dieser partizipative Ansatz implementiert werden kann, nur sehr vage beschrieben (Pfefferkorn, 2006, Stenseke, 2009). So wird etwa in der Europäischen Land- schaftskonvention gefordert, Möglichkeiten für die Partizipation der Öffentlichkeit zu schaffen (Council of Europe, 2000). Der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie für Europaschutzgebiete (Natura 2000-Gebiete) entsprechend sollen Schutzmaßnahmen den ökonomischen, sozialen und kulturellen Belangen gerecht werden und auf spezifischen regionalen und lokalen Besonderheiten aufbauen (European Communities, 2004).

1 In der dänischen Stadt Aarhus wurde im Juni 1998 das „Übereinkommen über den Zugang zu Informationen, die Öffentlich- keitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten“ unterzeichnet.

(18)

Die Tatsache, dass die Beteiligung der lokalen Bevölkerung als Ziel in Landschafts- und Naturschutz- Konventionen festgeschrieben wurde, weist auf die Lücke zwischen Entscheidungen auf überregionaler Ebene und dem lokalen Kontext hin (Stenseke, 2009). Indem etwa lokale Stakeholder aktiv in das Mana- gement und die Implementation von Natura 2000 eingebunden werden, können viele semi-natürliche Habitate und Arten erhalten werden (European Communities, 2004). Dies ist auch im Licht einer Akzep- tanzsteigerung und unter Effektivitäts- und Legitimitätsaspekten zu sehen, da eine fehlende Absprache mit lokalen Stakeholdern vielerorts zu Problemen und mangelnder Umsetzung geführt hat (Ellmauer et al., 2006). Als Reaktion erfahren partizipative Prozesse eine stärkere Aufmerksamkeit (Höppner et al., 2007). Zugleich wird aber ein Teil des Aufwandes und der Verantwortung in Punkto Planung und Ent- scheidungsfindung von der öffentlichen Hand auf Privatpersonen abgeschoben. In partizipativen Ent- scheidungsfindungen bringen private AkteurInnen meist ehrenamtlich ihre Zeit ein, während der öffentli- che Aufwand für die Umsetzung geplanter Maßnahmen gesenkt werden kann. Eine derartige Zusammen- arbeit für gemeinsam getroffene Lösungen kann demnach nur erfolgreich und zufrieden stellend sein, wenn beide Seiten – öffentliche wie private AkteurInnen – einen Nutzen aus ihrer Beteiligung ziehen können. Neben dem erwarteten Nutzen dürften die wahrgenommenen Risiken die Teilnahmebereitschaft lokaler AkteurInnen beeinflussen. Wie in der Literatur dargestellt, werden die hohen Ansprüche an parti- zipative Formen der Entscheidungsfindung – im wesentlichen Legitimitäts- und Effektivitätsargumente – in der Realität oft nicht erfüllt. In der vorliegenden Arbeit wird die Perspektive der Beteiligten in partizi- pativen Entscheidungsfindungen untersucht. Ausgehend von der theoretischen Rahmung der Transakti- onskostenökonomik sollen – anders als in vielen bisherigen Studien – insbesondere private Transakti- onskosten der Beteiligten erhoben werden. Die Transaktionskosten stellen gemeinsam mit den individu- ell wahrgenommenen Nutzen und Risiken die drei Analysedimensionen dar.

1.2 Rahmen der Dissertation

Die vorliegende Dissertation entstand in den Jahren 2007 bis 2009 im Rahmen des Doktoratskollegs Nachhaltige Entwicklung (dokNE). Das Doktoratskolleg war eine Initiative der Universität für Boden- kultur mit dem Forschungsprogramm proVISION des Bundesministeriums für Wissenschaft und For- schung (bm.w_f), den Ländern Wien, Niederösterreich und Steiermark und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Ziel dieser Initiative war es, eine exzellente Ausbildung in der Nachhaltigkeitsforschung und gleichzeitig ein inter- und transdisziplinär ausgerichtetes Doktoratsstudium einzurichten. Das Doktoratskolleg orientierte sich an den Forschungs- prinzipien der Inter- und Transdisziplinarität und einer nachhaltigen Entwicklung. Interdisziplinäre For- schung basiert auf der Annahme, dass Probleme der Gesellschaft vielschichtig sind und sich daher nicht von einzelnen Disziplinen erfassen lassen. Demnach braucht die Formulierung der Forschungsfragen, die Wahl und Anwendung der Methoden und die Synthese der Ergebnisse unterschiedliche Disziplinen. Das Paradigma der Transdisziplinarität wiederum geht davon aus, dass Themen der nachhaltigen Entwick- lung einen Dialog zwischen Wissenschaft und außerwissenschaftlichem Umfeld erfordern. Demnach sollen Forschungsfragen nicht nur von Personen aus der Wissenschaft sondern auch von Personen außer- halb der Wissenschaft behandelt werden. Durch diesen Dialog gelangt einerseits lebensweltliches Wissen in die Wissenschaft und andererseits wissenschaftliches Wissen in die Praxis. Entsprechend der nachhal- tigen Entwicklung liegt der inhaltliche Fokus auf dem Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft.

Die Wahl der Forschungsthematik und der Forschungsfragen der vorliegenden Arbeit basiert auf diesen Forschungsprinzipien, die auch in das Untersuchungsdesign mit seinen rekursiven Schleifen einfließen.

Da die Auseinandersetzung mit Fragen der inter- und transdisziplinären Forschung, die Nachhaltigkeits-

(19)

auch eine wesentliche Rolle beigemessen wurde, wird die vorliegende Arbeit am Ende in Kapitel 14 in Bezug auf diese Ansprüche reflektiert.

Im Doktoratskollegs arbeitete ich weiters mit einem internationalen Korrespondenzprojekt mit dem Titel

„Paysage et développement durable” zusammen. Die Partner in diesem Projekt sind CEMAGREF (Unité Ader), Centre de Recherche en Economie et Management (Universität Rennes), Institut Francais de l’Environnement, Institut National d’Horticulture d’Angers, Laboratoire GRECAT (Lille), Metafort (Clermont-Ferrand) gemeinsam mit dem Department für Sozial- und Wirtschaftswissensschaften (BO- KU). Mit dem internationalen Korrespondenzprojekt entstanden zwei wissenschaftliche Beiträge, die in einem Workshop des CEEP (European Consortium on Landscape Economics) diskutiert wurden (Amblard et al., 2008, Enengel et al., 2008). Die Artikel haben einerseits Aspekte der Landschaftsdienst- leistungen (Landscape Services) zum Thema und nehmen andererseits die Perspektive der Neuen Institu- tionenökonomie – genauer der Transaktionskostenökonomik – ein. Diese Wissenschaftsstränge spiegeln sich im Forschungskonzept wider. Das französische Korrespondenzprojekt und die Dissertation untersu- chen die „Supply Chain Landschaft”. Während das erstere die Angebotsseite und die Interaktion mit intermediären Stellen genauer analysiert, fokussiert meine Dissertation auf die Nachfrageseite und die Mitentscheidung in kulturlandschaftlichen Entwicklungen. Beide Projekte bedienen sich der Neuen Insti- tutionenökonomik (Transaktionskostentheorie).

1.3 Ziele und Relevanz der Dissertation

Partizipativen Formen der Entscheidungsfindung wird insbesondere in Fragen der Kulturlandschaftsent- wicklung und in Umweltfragen steigende Bedeutung beigemessen. Jedoch existieren nur wenige Arbei- ten, die sich mit der Analyse von Partizipationsprozessen und vor allem mit der Perspektive der lokalen Beteiligten beschäftigen. Die vorliegende Arbeit will diese Perspektive ergründen, Aufwand, Nutzen und wahrgenommene Risiken einer Partizipation beleuchten. Diese Erhebung soll mögliche Umsetzungsbei- spiele einer Zusammenarbeit überregionaler und lokaler AkteurInnen in Entscheidungsfindungen für Agenden der Kulturlandschaft und des Naturschutzes aufzeigen und Einblick in diese Prozesse bieten.

Die analysierten Prozesse können als Beispiele für zukünftige Projekte dienen, wobei Handlungsempfeh- lungen für die Fallbeispiele abgeleitet werden. Die Erkenntnisse aus den analysierten partizipativen Pro- zessen sollen darüber hinaus für weitere ähnliche Formen der partizipativen Entscheidungsfindung über- tragbar sein. Somit ist das Ziel der Dissertation, unterschiedliche Formen lokaler Partizipation in Co- Managementprozessen zu analysieren und zu vergleichen. Auf Basis der Transaktionskostentheorie soll der private Aufwand der involvierten AkteurInnen für den partizipativen Prozess aufgezeigt und dem subjektiv wahrgenommenen Nutzen gegenübergestellt werden. Schließlich sollen Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der analysierten Partizipationsformen generiert werden.

1.4 Forschungsfragen

Die Dissertation untersucht Formen der Landschaftssteuerung anhand der folgenden zentralen For- schungsfragen und daraus abgeleiteten begleitenden Teilfragen:

1. Wie charakterisieren und unterscheiden sich die untersuchten partizipativen Prozesse im Hin- blick auf Ziele, Transaktionskosten, involvierte AkteurInnen, Organisationsformen und erzielte Partizipationsstufen?

2. Wie gestalten sich die individuellen Kosten-Nutzen-Risiken-Relationen aus Sicht der Beteilig- ten?

(20)

a. Welcher zeitliche und finanzielle Aufwand ist mit der individuellen Teilnahme in den be- trachteten partizipativen Prozessen verbunden?

b. Welche individuellen Nutzen-Komponenten stehen diesem Aufwand gegenüber?

c. Welche Risiken gehen mit der Teilnahme an den jeweiligen partizipativen Prozessen einher?

3. Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren im Hinblick auf Transaktionskosten und Nutzen in den betrachteten partizipativen Entscheidungsfindungsprozessen?

4. Wie lassen sich die untersuchten Governance-Formen im Sinne einer Kosten-Nutzen-effektiven Einbindung der Beteiligten weiterentwickeln?

1.5 Annahmen

Die Forschungsfragen und Erhebungen basieren auf folgenden Annahmen:

• Die Involvierung der lokalen Bevölkerung in partizipative Entscheidungsfindungen kann zu ei- ner bedarfsorientierteren und kontext-sensitiveren Kulturlandschaftsentwicklung und damit zu einer höheren Akzeptanz von öffentlich finanzierten Landschaftspflegeprogrammen führen.

• Verschiedene Formen zur Einbindung der lokalen Bevölkerung und unterschiedlichen Land- schaftsnutzerInnen unterscheiden sich durch ihre spezifischen Kosten-Nutzen-Risiken- Relationen für die involvierten AkteurInnen.

• Der Grad an Beteiligungsintensität hat Einfluss auf die Transaktionskosten und den erzielten Nutzen.

• Die Höhe und Verteilung der Transaktionskosten zwischen den beteiligten AkteurInnen haben einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg von Partizipationsprozessen und die Repräsentativität der Beteiligung.

Ausgehend von diesen Annahmen sei im Weiteren ein Überblick zur Forschungskonzeption und dem Aufbau der Arbeit gegeben.

1.6 Forschungskonzeption und Aufbau der Arbeit

Zur Beantwortung der aufgeworfenen Forschungsfragen kommt in der vorliegenden Arbeit eine For- schungskonzeption zur Anwendung, die unterschiedliche Methoden der Datenerhebung und -auswertung kombiniert. Der Forschungsprozess folgt einem entsprechend dem Konzept geplanten Ablauf, wobei neue für das Untersuchungsthema bedeutende Erkenntnisse laufend eingegliedert werden. Dieser rekur- sive Ablauf (siehe Abbildung 1) erlaubt eine ständige Fokussierung und Weiterentwicklung des Unter- suchungsgegenstandes.

Ausgehend von einer groben Projektskizze erfolgte die Einarbeitung zu Fragen der Kulturlandschafts- entwicklung, Partizipation, Theoriestränge wie der Neuen Institutionenökonomik und der Transaktions- kostenökonomik und der Governance-Forschung durch Literatur- und Internetrecherchen. Neben diesem Wissen und meinen Interessen trugen explorative ExpertInnengespräche sowie Diskussionen aus dem internationalen Korrespondenzprojekt und Beiträge aus dem Betreuungsteam des Dissertationsprojektes dazu bei, das Forschungskonzept zu erstellen und den Forschungsfokus zu präzisieren.

(21)

Abbildung 1: Forschungskonzeption

Der theoretische Teil der vorliegenden Arbeit widmet sich der Definition grundlegender Begriffe und theoretischer Konzepte, und spannt den Bogen von Landschaftsentwicklung (Kapitel 2.1) und Land- schaftssteuerung (Kapitel 2.2) bis zu Co-Management und Partizipation (Kapitel 2.3 und 2.4). Kapitel 2.5 wirft die Chancen und Herausforderungen der partizipativen Landschaftssteuerung auf.

Einer Darstellung der theoretischen Implikationen folgt in Kapitel Drei die Vorstellung des analytischen Rahmens für die Empirie, der sich auf die drei Dimensionen Transaktionskosten, Nutzen und den Risi- ken stützt. Aufgrund der umfassenden Literatur und qualitativen Studien zum Nutzen und den Risiken der beteiligten Personen in lokalen und Mehr-Ebenen-Entscheidungsfindungsprozessen waren struktu- rierte Befragungen in den Fallstudien möglich. Bevor der analytische Rahmen in der Empirie Anwen- dung findet, geht Kapitel Vier auf Schutzgebietskategorien und den Konnex zwischen Natura 2000 und den Ansprüchen einer partizipativen Entscheidungsfindung im Sinne einer Beteiligung der lokalen Be- völkerung ein. Darüber hinaus wird die Umsetzungspraxis des Natura 2000-Netzwerkes in Österreich vorgestellt und ein Exkurs zur Umsetzung in Frankreich unternommen.

Kapitel Fünf gilt dem Untersuchungsdesign zur Empirie und stellt die Arbeitsschritte im Detail dar. Die darauf folgenden Kapitel widmen sich jeweils den verwendeten Methoden. Die Methodenkapitel unter- gliedern sich jeweils in Unterkapitel zu theoretischen Grundlagen zum Einsatz der Methoden, Zielen,

Befragung Natura 2000-Verant- wortlichen (Bundesländer)

Gespräche mit jeweiligen Pro-

jektver- antwortlichen Konzept

(Ziele, Forschungsfragen, Theorie)

Fallstudiensammlung und -auswahl

Triangulation, fallspezifische und fallübergreifende Ergebnisse

Schlussfolgerungen und Handlungs- empfehlungen

Explorative ExpertInnen-

interviews

Adaptierung mit Projekt-

verant- wortlichen

Schriftliche Befragungen

Problem- zentrierte Interviews

Dokumenten- analysen

Beobach- tung

Diskussion der Chancen und Restriktionen

Erkenntnisse Projektskizze

Befragung von Wissen- schaftlern

Analytischer Rahmen zur Untersuchung von Nutzen, Aufwand und Risiken

Forschungsprozess

Erkenntnisse aus Literatur-

recherchen

Fragebogen, Leitfäden

(22)

Auswahl der Datengrundlagen, Leitfäden oder Fragebögen, Auswertungen und Ergebnissen aus den Ar- beitsschritten.

Um das Dissertationsthema an lebensweltlichen Problemen zu orientieren, wurden zu Beginn des Disser- tationsprozesses explorative ExpertInneninterviews geführt. Mit Hilfe der Erkenntnisse aus diesen Face- to-Face-Interviews konnten anschließend das Forschungsthema verfeinert und einige wichtige Hinweise für Literaturquellen und für die Erhebungsphase mitgenommen werden. Daneben konnte Einblick in die Praxis unterschiedlicher AkteurInnen und deren Sicht der Dinge gewonnen werden. Kapitel Sechs wid- met sich den Erkenntnissen aus diesen explorativen Interviews.

In der vorliegenden Arbeit dienen Fallstudienanalysen zur Beantwortung der Forschungsfragen (Kapitel Sieben). Die Fallstudien umfassen zwei niederösterreichische Kulturlandschaftsprojekte, ein LIFE-Natur Projekt und zwei Natura 2000-Steuerungsgruppen. Im Rahmen der Fallstudien kommen schriftliche Be- fragungen der Beteiligten (Kapitel 7.7), fallspezifische Adaptionen der Fragebögen in leitfadengestützten ExpertInneninterviews, problemzentrierte Interviews mit ausgeschiedenen Personen aus diesen partizipa- tiven Prozessen (Kapitel 7.9), Dokumentenanalysen (Kapitel 7.10) und Beobachtungen (Kapitel 7.11) zum Einsatz.

Eine überblicksmäßige Beschreibung der Fallstudien findet sich in Kapitel Acht und umfasst jeweils einen Absatz zum betroffenen Gebiet, der Projektgemeinschaft und deren Aktivitäten sowie der Adaption des Fragebogens. Im Anhang sind schließlich die detaillierten fallspezifischen Ergebnisse angeführt, auf denen die Ergebnisse der Dissertation sowie die Handlungsempfehlungen beruhen. Gemäß einer Fallstu- dienanalyse sind zunächst individuelle Fallstudienberichte zu erstellen, aus denen in einem weiteren Analyseschritt übergreifende Schlussfolgerungen, theoretische Implikationen und ein fallübergreifender Bericht anzufertigen sind. Die Darstellung nach Fällen bietet auch den Vorteil, im Sinne der transdis- ziplinären Forschung den Beteiligten der analysierten partizipativen Prozesse eine spezifische Dokumen- tation und Ergebnisaufbereitung weitergeben zu können. Die fallspezifischen Ergebnisse umfassen jene der schriftlichen Befragung, problemzentrierten Interviews, Dokumentenanalysen, Beobachtungen und schließen mit Erkenntnissen und Schlussfolgerungen (siehe Anhang Teil I).

Kapitel Neun bietet eine Zusammenschau und Diskussion der fünf Fallstudien. Neben statistischen Ana- lysen der Daten aus der schriftlichen Befragung werden kodierende Verfahren zur Analyse der Daten aus den problemzentrierten Interviews eingesetzt. Die inhaltliche Struktur orientiert sich an den drei Analy- sedimensionen, die im analytischen Rahmen vorgestellt sind, lässt aber auch Raum für darüber hinaus gehende Erkenntnisse. Zusätzlich wird eine Typisierung der Beteiligten getroffen und die analysierten Fallstudien in Partizipationsstufen eingeordnet.

Abgeleitet aus Erkenntnissen der Fallstudien gilt Kapitel Zehn den Handlungsempfehlungen, die für die analysierten und für ähnliche partizipativen Prozesse Geltung haben. Einer weiteren rekursiven Schleife im Forschungsablauf widmet sich Kapitel Elf und präsentiert die Ergebnisse einer Chancen- und Restrik- tionsanalyse der Empfehlungen durch zwei Prozessverantwortliche zweier Fallstudien. Kapitel Zwölf und Dreizehn diskutieren schließlich die verwendete Methodik und fassen die Implikationen der vorlie- genden Arbeit für die Wissenschaft zusammen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der ge- samten Forschungsarbeit.

(23)

1.7 Literatur- und Internetrecherche

Begleitend zum Forschungsprozess wurden laufend in der Literatur und im Internet relevante Informati- onen für das Forschungsthema erhoben und in den einzelnen Kapiteln berücksichtigt. Zum einen half diese Recherche, Forschungsfragen zu formulieren, den Forschungsgegenstand einzugrenzen, in den wissenschaftlichen Diskurs einzubetten und wissenschaftlich zu fundieren. Die Literaturrecherche diente zum Abstecken des Dissertationsinhaltes und der Zusammenführung bisheriger Forschungsinhalte. An- hand dieser theoretischen Rahmung wurden die wesentlichsten themenbezogenen Begriffe – wie „Kul- turlandschaft“, „Partizipation“ und „Transaktionskosten“ erläutert und im Anschluss deren kontextspezi- fische Verwendung definiert. Weiters wurden unterschiedliche sozioökonomische Probleme der Kultur- landschaftspflege und resultierender Handlungsbedarf aufgezeigt und bisherige Forschungsarbeiten rund um partizipative Entscheidungsprozesse auf nationalem und internationalem Gebiet beleuchtet. Tabelle 1 bietet einen Überblick zur Literaturrecherche.

Tabelle 1: Literaturrecherche

Ziele Wissenstand beschreiben, Begriffe definieren, bisherige Studien sichten, analytischen Rahmen entwickeln, Schlüsse ziehen, Ergebnisse diskutieren Zeitspanne Oktober 2007 – Oktober 2009

Quellen Kataloge verschiedener Fachbibliotheken in Österreich (Einzelwerke und Sammelbände)

• Electronic Journal Collections und Online-Literaturdatenbanken (http://www.sciencedirect.com; http://www.scopus.com;)

internationale Journals (Journal of Environmental Management; Envi- ronmental Management; Ecological Economics; Agriculture, Ecosystems and Environment; Landscape and Urban Planning; Agriculture, Ecosys- tems und Environment; Landscape Ecology; Land Use Policy; Journal of Agricultural Economics etc.)

deutschsprachige Fachzeitschriften

• einschlägige Tagungsbände und Konferenzbeiträge

• Powerpoint-Präsentationen beim „Institutional Analysis Workshop - Applying Theories and Practicing Methodologies” in Nitra (November 2008)

• graue Literatur

• Internet Sprachliche

Eingrenzung Deutsch-, englischsprachige Literatur Zeitliche Eingrenzung

der erfassten Literatur

Keine Eingrenzung, jedoch mit Hauptaugenmerk auf aktueller Literatur Inhaltliche

Schwerpunkte der Recherche

Governance, Transaktionskosten, Partizipation, Landschaft und Natur- schutz, Landschaftsökonomie, Natura 2000 und LIFE-Natur Projekte, Schutzgebietsbetreuung

Ausgehend von der Literatur- und Internetrecherche widmen sich die folgenden Kapitel grundlegenden Begriffsdefinitionen und zeigen die wesentlichen theoretischen Konzepte als Ausgangsbasis für die em- pirische Erhebung.

(24)

2 Landschaftssteuerung, Co-Management und Partizipa- tion

2.1 Landschaft

2.1.1 Definitionen

Landschaft wurde von Humboldt im 18. Jahrhundert als die Gesamtheit aller menschlich wahrgenomme- nen Aspekte einer Region definiert (Humboldt, 1808), und ist Gegenstand eines breiten terminologischen Diskurses (Penker, 2008). In deutschsprachigen Ländern wird Landschaft als Ergebnis der Handlungen der Gesellschaft-Natur-Beziehungen wahrgenommen, geformt durch lokale Gebräuche, Rechte und Pflichten (Olwig, 2002). Dieser breite Landschaftsbegriff findet sich auch in der Europäischen Land- schaftskonvention, der in der vorliegenden Arbeit verwendet wird: Landschaft ist das „vom Menschen wahrgenommene Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis der Handlungen und Interaktionen natürlicher und/oder menschlicher Faktoren ist“ (Council of Europe, 2000, 3). Diese und weitere Definitionen un- terstreichen den kulturellen Aspekt von Landschaften, die durch menschliches Handeln (Linehan und Gross, 1998, Hiess, 2002, Fürst, 2006) entstehen und gestaltet werden. Linehan und Gross (1998) defi- nieren Landschaft als „human-ecological concept“. Menschen leben nicht nur in Landschaften, sondern sind wesentliche Elemente einer Landschaft (Linehan und Gross, 1998, Matthews und Selman, 2006).

Landschaften sind gleichzeitig ökologische, kulturelle, ökonomische, politische, poetische, ideologische und symbolisch sozio-räumliche Phänomene (Linehan und Gross, 1998). Stärker als der Umweltbegriff, existiert eine Landschaft erst, wenn Menschen sie wahrnehmen, schätzen und werten: „Landscape […]

develops in the eye of the beholder“ (Penker, 2008, 90). Auch Wilson (1992) betont die subjektive Wahrnehmung von Landschaft: eine Art die Welt zu sehen und sich unsere Beziehung zur Natur vorzu- stellen. Während die Auffassung von Landschaft vielförmig ist, ist sie auch selektiv. Was der Mensch in einer Landschaft sieht und wertschätzt, resultiert aus dem vorhandenen Wissen und der subjektiven Be- deutung innerhalb einer spezifischen Kultur oder einem öffentlichen, ethnischen oder wissenschaftlichen Personenkreis (Linehan und Gross, 1998).

Auch Gailing et. al (2006) appellieren für ein integratives Verständnis von Kulturlandschaft, das sowohl physisch-räumliche als auch kulturelle und soziale Dimensionen umfasst. Im Kontext eines physischen Raumes kann Kulturlandschaft als vom Mensch geformte Landschaft, unabhängig von qualitativen As- pekten oder normativen Werten, verstanden werden (Gailing et al., 2006). Alle diese Definitionen fokus- sieren auf die Beziehung zwischen natürlichen und sozialen Aspekten oder die „räumlich-zeitlichen As- pekte des Metabolismus zwischen Natur und Gesellschaft“ (Görg, 2007, 959). Mit dem Landschafts- Konzept lassen sich sowohl die unterschiedlichen gesellschaftlichen (ästhetisch-kulturell, ökonomisch, infrastrukturell) und ökologische Dimensionen (biotisch-abiotisch, Biodiversität, Boden, Wasser etc.) berücksichtigen (Görg, 2007). Landschaften sind gesellschaftliche und/oder kulturell geformte Einheiten (Görg, 2007), die durch sozio-ökonomische Prozesse wie Landwirtschaft, Besiedelung, Verkehr und durch kulturelle Dimension in der symbolischen Wahrnehmung („schöne, typische Landschaft“) geprägt wurden. Gemäß diesen Landschaftsdefinitionen ist das Objekt der Landschafts-Governance nicht die

„unberührte“ oder „natürliche“ Landschaft, sondern jene die über Jahrhunderte durch die Landnutzung geformt wurden. In der vorliegenden Arbeit werden die Begriffe Landschaft und Kulturlandschaft syn- onym verwendet.

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2.1.2 Ökosystemfunktionen

Die Natur stellt selbst bestimmte Leistungen im Sinne von Ökosystemfunktionen (Ecosystem Functions) zur Verfügung (Hannon, 1998). Die Einteilung dieser Funktionen weist in bestimmten Disziplinen eine lange Tradition auf. Im Folgenden soll auf die Typologie von De Groot et al. (2002) Bezug genommen werden2. De Groot et al.(2002,394) definieren Ecosystem functions als Kapazität natürlicher Prozesse und Komponenten, Güter und Leistungen zur Verfügung zu stellen, die menschliche Bedürfnisse direkt oder indirekt erfüllen. Die Autoren präsentieren eine Klassifikation von 23 Ökosystemfunktionen, die eine noch größere Zahl an Gütern und Leistungen erbringen. Jede Funktion resultiert aus einem natürli- chen Prozess des ökologischen Sub-Systems. Natürliche Prozesse andererseits sind das Ergebnis kom- plexer Interaktionen zwischen biotischen und abiotischen Komponenten des Ökosystems durch die all- gemeinen Antriebskräfte der Materie und der Energie. Vier primäre Kategorien an Ökosystemfunktionen lassen sich identifizieren (De Groot et al., 2002):

Regulationsfunktion: natürliche und semi-natürliche Ökosysteme regulieren ökologische Pro- zesse und Lebensräume durch bio-geochemische Kreisläufe und andere biosphärische Prozesse.

Die Regulationsfunktion umfasst Luft-, Klima und Wasserregulierung, Wasserangebot, Boden- rückhaltevermögen und Bodenbildung, Nährstoffverfügbarkeit, Abfallbehandlung, Bestäubung und biologische Kontrolle.

Lebensraumfunktion: Ökosysteme sind Schutz- und Reproduktionshabitat für Pflanzen und Tie- re und tragen zur Erhaltung der biologischen und genetischen Diversität und zu evolutionären Prozessen bei.

Produktionsfunktion: Das breite Spektrum an Kohlenhydraten, die durch die Photosynthese und Nährstoffaufnahme von autotrophen Organismen erzeugt werden, stellt viele Produkte für die menschliche Ernährung zur Verfügung. Hierzu zählen auch die Produktion von Lebensmitteln, Rohstoffen, genetischen und medizinischen Ressourcen.

Informationsfunktion: Ökosysteme tragen zum Erhalt der menschlichen Gesundheit bei, indem sie Möglichkeit für Besinnung, geistige Bereicherung, kognitiver Entwicklung, Erholung und für ästhetisches Erleben bieten. Gemäß De Groot et al. (2002) lassen sich fünf Ökosystemfunktionen in dieser Kategorie unterscheiden: ästhetische Information, Erholung und (Öko-)Tourismus, kul- turelle und künstlerische Inspiration, religiöse und historische Information; wissenschaftliche und bildende Funktion.

Partizipative Mitentscheidungsformen in der Kulturlandschaftsentwicklung im Verständnis der vorlie- genden Arbeit beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Lebensraumfunktion (Naturschutz3) und die Informationsfunktion. Tabelle 2 zeigt exemplarisch auf, wie der Mensch in Landschaften und Ökosyste- me eingreift. Mitentscheidungsprozesse der lokalen Bevölkerung könnten sich etwa auf die Gestaltung von Wanderwegen, Neuerrichtung von Landschaftselementen, Erhaltung der Lebensräume oder eine Flussrevitalisierung beziehen.

2 Greif et al. (2003) bieten eine weitere Übersicht zu diversen Literaturquellen und deren Unterteilung der Funktionen agrarisch genutzter Flächen im Sinne der Multifunktionalität der Landwirtschaft.

3 Im Folgenden wird von Naturschutz in der Kulturlandschaft gesprochen, auch von Naturschutz auf landwirtschaftlich genutz- ten Flächen. Damit sind diverse Aspekte des Naturschutzes gemeint, wie Fauna und Flora, deren Habitate sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft.

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Abbildung 1: Forschungskonzeption
Abbildung 2: Beziehungen unterschiedlicher Akteursgruppen in der Landschaftserhaltung und -gestaltung  Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 3: Rahmen zur Analyse öffentlich-privater Governance  Quelle: Van Huylenbroeck und Mettepenningen (2008)
Abbildung 6: Im analytischen Rahmen inkludierte Transaktionskosten (grau schattierte Elemente)  Quelle: Eigene Darstellung
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Referências

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