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9.7 Z USAMMENHÄNGE ZWISCHEN DEN DREI A NALYSEDIMENSIONEN

9.7.1 Aufwand-Nutzen-Relationen

6 2

3 14 2

3 9 0

2

8 4

2

6 5

2 10 7

2

7 3 1

0 2 2 1 1 4

2 1 2

1 0 0 2 1

0 0 0 0 2

0 0 1 1

0 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee

Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee

Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm lokalen (regionalen) BehördenvertretungenGruppenleitungMitwirkenden

Prozent

in sehr hohem Maß in hohem Maß weder wenig noch viel in geringem Maß in sehr geringem Maß

Abbildung 38: Angaben zum Vertrauen in den Fallstudien

Im Weiteren gilt es, die einzelnen Analysedimensionen einander gegenüberzustellen, um Rückschlüs- se auf mögliche Zusammenhänge zwischen den untersuchten Komponenten treffen zu können.

Tabelle 30: Aufwand-Nutzen-Relationen nach Fallstudien

LIFE-Natur Pro- jekt Weidmoos

Natura 2000- Steuerungs- gruppe Vilsalp-

see

Natura 2000- Steuerungs- gruppe Schwemm

Gesamt Wie zufrieden waren Sie mit den

jeweiligen Aktivitäten? War der Aufwand für diese Aktivität im Verhältnis zum Nutzen (eigener Nutzen und Nutzen für das Pro-

jekt)*: n % n % n % n %

viel zu hoch 1 0 0 0,0 0 0,0 0 0,0

zu hoch 7 8 0 0,0 1 2,8 9 5,1

angemessen 81 81 37 94,9 24 66,7 142 81,1

relativ niedrig 9 9 2 5,1 11 30,6 22 12,6

viel zu niedrig 2 2 0 0,0 0 0,0 2 1,1

gesamt 100 100 39 100 36 100 175 100

* Anzahl der Einschätzungen bzw. Angaben für alle Aktivitäten

Die Aufwand-Nutzen-Relationen sind insofern von Interesse, da eine partizipative Entscheidungsfin- dung mit der Bereitschaft zur Partizipation von Seite der lokalen AkteurInnen steht und fällt. Insbe- sondere sind die Aufwand-Nutzen-Relationen für einzelne Aktivitäten aufschlussreich. Bei den Anga- ben bezüglich eines zu hohen oder zu niedrigen Aufwandes handelt es sich tendenziell um Einzelmei- nungen. Im LIFE-Natur Projekt wird der Aufwand für die Projektplanung (n=3), für informelle Ge- spräche (n=2), Sitzungen (n=1), Veranstaltungen (n=1) und die Folgebetreuung (n=1) als zu hoch, hingegen der Aufwand für Planung als viel zu niedrig (n=2), Sitzungen (n=4), Begehungen (n=2) und Exkursionen (1), Veranstaltungen (n=1) und Folgebetreuung (n=1) als zu niedrig bewertet. In der Na- tura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee beziehen sich die beiden Angaben auf einen relativ niedrigen Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit und informelle Gespräche. In der Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm zeigt sich ein relativ niedriger Aufwand für Sitzungen (n=3), Verhandlungen und Behör- dengespräche (n=2), Exkursionen (n=2), Veranstaltungen (n=2) und Öffentlichkeitsarbeit (n=2). Nur für einen Beteiligten ist der Aufwand für Sitzungen zu hoch. Somit zeigt sich übergreifend eher ein relativ niedriger Aufwand für Sitzungen und Projekttreffen, für Begehungen und Exkursionen und Öffentlichkeitsarbeit, wonach diese Aktivitäten somit besonders effizient sein dürften.

Die Projektverantwortlichen der Kulturlandschaftsprojekte akzeptierten trotz oder wegen der Erklä- rungskraft der Aufwand-Nutzen-Relationen diese Frage nicht, da sie negative Auswirkungen auf die laufenden Projekte befürchteten. Die Teilnehmenden der Kulturlandschaftsprojekte wurden dafür über ihre Zufriedenheit mit den einzelnen Aktivitäten befragt. In den Kulturlandschaftsprojekten sind die Befragten überwiegend zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit den einzelnen Aktivitäten (siehe Tabelle 31). Drei Angaben beziehen sich auf ein “wenig zufrieden“ mit Exkursionen, Verhandlungen und Behördengesprächen und mit sonstigen Aktivitäten. Fünf Nennungen zur Einschätzung „weiß nicht“ betreffen vor allem die Projektplanung, Verhandlungen und Behördengespräche, in die einige der Befragten nicht involviert waren (KLP-MA). Zum Kulturlandschaftsprojekt Böheimkirchen geben die Befragten zwei Mal an, mit der Projektplanung (vor dem Kulturlandschaftsprojekt) wenig zufrie- den gewesen zu sein, da etwa die Anbote der möglichen Planungsbüros schlecht zu vergleichen waren.

Ansonsten sind aber alle Involvierten zufrieden mit den Sitzungen und – wie hervorsticht – sehr zu- frieden mit den Exkursionen und Begehungen im Rahmen des Kulturlandschaftsprojektes (KLP-B).

Tabelle 31: Zufriedenheit mit den Aktivitäten

Kulturlandschafts- projekt Maria

Anzbach

Kulturlandschafts- projekt Böheimkirchen

Gesamt Wie zufrieden waren Sie mit den

jeweiligen Aktivitäten?*:

n % n % n %

Sehr zufrieden 13 22,0 24 58,5 37 37,0

Zufrieden 38 64,4 14 34,1 52 52,0

Weiß nicht 5 8,5 1 2,4 6 6,0

Wenig zufrieden 3 5,1 2 4,9 5 5,0

Nicht zufrieden 0 0,0 0 0,0 0 0,0

gesamt 59 100 41 100 100 100

* Anzahl der Einschätzungen für alle Aktivitäten

Änderungsvorschläge

Die Teilnehmenden der Projektgemeinschaften und Steuerungsgruppen hatten weiters Gelegenheit, Änderungsvorschläge für die Aktivitäten einzubringen, die im Folgenden angeführt sind. Für die Pro- jektplanung sollte mehr Zeit investiert und ein genauer Zeitrahmen vorgeben (LIFE-W-SB) werden.

Weiters ist ein Vorschlag, für Sitzungen mehr Zeit zu investieren (LIFE-W-SB), und diese abends anstatt nachmittags anzusetzen (Natura-V-SB, Natura-S-SB). Die Projektleitung sollte bereits vor den Besprechungen mögliche Lösungswege überlegen (LIFE-W-SB), inhaltliche Informationen vor den Sitzungen ausschicken (LIFE-W-SB) und weniger Fachausdrücke in den Informationen verwenden (KLP-B-SB). Bei Verhandlungen und Behördengesprächen sollte ein stärkeres Interesse beim politi- schen Gegenüber vorhanden sein (KLP-MA-SB) und diese sollten professioneller vorbereitet und ge- führt (Natura-S-SB) und nicht zu „diplomatisch“ geführt werden (Natura-V-SB).

Bei Begehungen und Exkursionen sollten lokale AkteurInnen – die Mitglieder des Torferneuerungs- vereines – stärker eingebunden werden (LIFE-W-SB). Steuerungsgruppentreffen könnten im Rahmen einer Exkursion oder Begehung vor Ort angesetzt werden, sodass auf bestehende Probleme direkt Be- zug genommen werden könnte. Jeder Teilnehmende könnte seine Sicht und Erfahrungen mit dem Ge- biet mitteilen, Konflikte aufzeigen, anhand konkreter Bezugspunkte festmachen und den anderen ver- mitteln (Natura-V-SB).

Zur Öffentlichkeitsarbeit ist festzuhalten, dass Betroffene rechtzeitig eingebunden (LIFE-W-SB) und Jägerschaft, Imker, Umweltanwaltschaft, GemeindevertreterInnen stärker über die Aktivitäten infor- miert werden sollten (LIFE-W-SB). Eine weitere Anmerkung ist, öffentliche Veranstaltungen sollten nicht im Gebiet stattfinden, um den „Tieren Ruhe zu bewahren“ (Natura-S-SB).

Diskussion

Wie die Aufwand-Nutzen-Relationen demonstrieren, war der Aufwand für die Öffentlichkeitsarbeit relativ niedrig. In der Befragung weisen die Befragten aber auf die gewünschte Öffentlichkeitsarbeit hin. Einerseits könnten damit Informationen für Gruppenmitglieder zugänglicher werden und die Mit- glieder auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Andererseits könnte die breite Öffentlichkeit – etwa auf Gemeindeebene – über die Steuerungsgruppenarbeit erfahren. Denn wie in fast allen Fallstu- dien außer dem LIFE-Natur Projekt wird angezweifelt, dass die Bevölkerung von der Existenz bzw.

der Arbeit der Gruppe weiß. Durch eine Information der Bevölkerung könnte Anerkennung für das eigene Engagement kommen und weitere Personen zur Beteiligung motiviert werden. Gemäß Freese und Rüffer (2005) ist es Aufgabe der regionalen Partnerschaft oder in den vorliegenden Fällen der Projektgemeinschaften oder Steuerungsgruppen, die nötige Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Die Notwendigkeit einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit wird in der Literatur mehrmals betont (Freese

und Rüffer, 2005, Pfefferkorn, 2006, Riehl, 2007, Tiemann und Siebert, 2009). Garbe et al. (2005, 74) schlagen ein mehrstufiges, dem Planungsprozess angepasstes Kommunikationskonzept vor:

Tabelle 32: Kommunikationskonzept

Arbeitsschritte Wesentliche Inhalte Beteiligung

1. Aufklärung / Einführung

• Ziele der Richtlinien und des Schutzge- bietskonzeptes Natura 2000 vorstellen

• Planungsteams vorstellen

• örtliche AkteurInnen identifizieren

• Öffentliche Bürgerversammlung mit vor- heriger Erfassung und Einladung poten- ziell betroffener Gruppen

2. Bestands- aufnahme

• Datengrundlagen überprüfen und ggf.

ergänzen

• verstreutes Wissen und Expertenwissen verschiedener Nutzergruppen integrieren

• Arten der Flora und Fauna sowie der unterschiedlichen Nutzungsformen kartie- ren

• Evtl. zukünftige Zielsetzungen der ver- schiedenen Nutzergruppen erfassen

• Ortsbegehung, evtl. mit verschiedenen Nutzergruppen; getrennte Begehungen, evtl. nach Teilräumen getrennt

3. Bewertung • vorhandene Daten auswerten und bewer- ten

4. Konflikt- analyse

• Konflikten und Problemzonen aufzeigen

• Ursachen und Wechselwirkungen analy- sieren

visualisieren

• Bürgerversammlung zur Präsentation des Gebietes und seiner Besonderheiten, Vorstellen der Konfliktbereiche

• Aufbau eines Runden Tisches zur Kon- fliktlösung, ergänzt durch gezielte per- sönliche Gespräche

5. Erarbeitung von Lösungs- vorschlägen

• Detaillierte Lösungsvorschläge in Bezug auf die unterschiedlichen Nutzergruppen und AkteurInnen

• Ausarbeitung am Runden Tisch, ergänzt durch persönliche Gespräche

6. Vorbereitung der Umsetzung und Festlegung von Einzel- maßnahmen

Planung fertig stellen

Ergebnisse visualisieren

• Maßnahmen einleiten bzw. Vertragsab- schlusses vorbereiten

Öffentliche Übergabe und Erläuterung des Abschlussberichtes

• Zusammenfassung in einer Broschüre, als Rundschreiben oder aufbereitete für die Medien

• Vorbereitung der Umsetzung mit den Vertragspartnern in Einzelgesprächen, z.B. Eigentümer

Quelle: nach Garbe et al. (2005, 74)