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Kulturland- schaftspro- jekt Maria Anzbach

Kulturland- schaftspro- jekt Böheim-

kirchen

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000- Steuerungs- gruppe Vilsalpsee

Natura 2000- Steuerungs-

gruppe Schwemm

Gesamt

Quadrat-

summe df Mittel der

Quadrate F Signifikanz Zwischen den

Gruppen 21889,446 4 5472,361 1,967 0,115 Innerhalb der

Gruppen 133551,225 48 2782,317

ANOVA:

Insgesamt 155440,670 52

Wie in einigen anderen Studien (Falconer und Saunders, 2002, Mburu et al., 2003, Adhikari und Lovett, 2006, Groth, 2007, Rørstad et al., 2007) war die Absicht auch dieser Arbeit, die Opportunitäts- kosten zu erheben, indem der Zeitaufwand für bestimmte Aktivitäten mit einem Wert (z.B. Gehalt, ortsüblicher oder von den Befragten selbst geschätzter Stundenlohn) multipliziert wird. In den Kultur- landschaftsprojekten und in der Natura 2000-Steuerungsgruppe wurden die Befragten nicht nach dem hypothetischen Stundenlohn gefragt, da die Prozessverantwortlichen fürchteten, dass die Involvierten zu sehr über ihren Aufwand nachdenken und finanzielle Abgeltungen fordern könnten. So wurden nur die involvierten Personen des LIFE-Natur Projektes und der Natura 2000-Steuerungsgruppen nach ihrem monetären Aufwand für diese Tätigkeit und nach einem hypothetischen Stundenlohn befragt.

Die Befragten machten aber kaum Angaben hierzu. Nur ein ehrenamtlich Involvierter des LIFE-Natur Projektes gibt zusätzliche Ausgaben von € 30,- an, während insgesamt 13 Personen angeben, keinen zusätzlichen monetären Aufwand zu haben. Zwei Ehrenamtliche der Natura 2000-Steurungsgruppe führen einen hypothetischen Stundenlohn von € 15,- an. Auch sechs Ehrenamtliche bzw. Teils- Ehrenamtliche des LIFE-Natur Projektes schätzen einen hypothetischen Stundenlohn in der Höhe von

€ 15-50,- (durchschnittlich € 23,-). Eine Monetarisierung wäre anhand dieser Durchschnittssätze oder durchschnittlichen Stundenlöhnen je nach Ausbildung und Beruf möglich, scheint für die weitere Ana- lyse aber nicht nötig und auch nicht zweckmäßig, da offenbar auch die Befragten selbst eine Monetari- sierung nur widerwillig oder in den meisten Fällen gar nicht vornehmen wollten. Die größten Diffe- renzen in den Opportunitätskosten bestehen zwischen den beiden Gruppen der Ehrenamtlichen und beruflich Involvierten. Näheres hierzu findet sich in Kapitel 9.8. Daher können die gesamten Transak- tionskosten nicht monetarisiert, jedoch als aufgewendete Stunden quantifiziert werden und geben so einen guten Eindruck über den individuellen Aufwand.

9.4.2 Unterscheidung nach Aktivitäten

Die Unterscheidung nach Projektphasen und den jeweiligen Aktivitäten im Fragebogen auf Basis der einleitenden ExpertInnenbefragung der Prozessverantwortlichen half den Befragten, ihr Partizipati- onsverhalten zu reflektieren, benötigte allerdings einige Zeit zur Reflexion. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten in den Fallstudien erfolgt bei gemeinsamen Sitzungen und Besprechun- gen der Gesamtgruppe, in kleineren Gruppen, bei Begehungen und Exkursionen, bei Informationsver- anstaltungen etwa zum Ablauf eines Kulturlandschaftsprojektes und bei Vorbereitungen und Veran- staltungen (Ausstellungen) etwa im Kulturlandschaftsprojekt Maria Anzbach oder im LIFE-Natur Projekt. Weiters können sich die Beteiligten und die gesamte Bevölkerung auf der jeweiligen Projekt- Homepage informieren (KLP-MA, LIFE-W).

Die Aufteilung des Zeitaufwandes nach Projektphasen und den einzelnen Aktivitäten ist in Abbildung 34 veranschaulicht, und demonstriert, dass insbesondere der zeitliche Aufwand für die Projektplanung (in den Kulturlandschaftsprojekten und dem LIFE-Natur Projekt) und für Treffen und Sitzungen groß

teil ein. So können Anliegen, Probleme direkt vor Ort besprochen werden. Wie in den analysierten Projekten zeigen auch frühere Studien, dass zumindest während der Initialphase im Co-Management die Transaktionskosten relativ hoch sind (Hanna, 1995, Carlsson und Berkes, 2005, Hodge, 2007).

Detailliertere Studien, denen ich die hier vorliegenden Ergebnisse zu Prozessaktivitäten gegenüberstel- len könnte, liegen mir nicht vor.

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800 850 900 950 1000 1050 1100 1150 1200 1250

Gesamtaufwand vor dem Projekt

Treffen und Sitzungen inkl.

Vorbereitungen Baubesprechungen und

Baustellenbegehungen

Verhandlungen und Behördengespräche

zusätzliche informelle Gespräche und Konfliktregelung

Exkursionen

Veranstaltungen (Spatenstiche, Eröffnungen, Informationsveranstaltung)

"Aktionen" (z.B. Fotos für Schmetterlingsrallye, alte Ansichten)

Öffentlichkeitsarbeit

Sonstiges (im Projekt)

Sonstiges (nach dem Projekt)

Aktivitäten

Stunden

Kulturlandschaftsprojekt Maria Anzbach (n=10) Kulturlandschaftsprojekt Böheimkirchen (n=8) LIFE-Natur Projekt Weidmoos (n=19) Natura 2000- Steuerungsgruppe Vilsalpsee (n=8) Natura 2000- Steuerungsgruppe Schwemm (n=8)

Abbildung 34: Gesamtaufwand nach Aktivitäten in den Fallstudien

9.4.3 Zeit investieren

Die generelle hypothetische Bereitschaft der Befragten, Zeit zu investieren, ist relativ hoch, wie in Abbildung 35 veranschaulicht ist. Von jenen 6% der Befragten (LIFE-W-SB = 2; Natura-V-SB = 1;

Natura-S-SB = 1), die angaben, eher keine Zeit für ein Projekt in der Region aufwenden zu wollen, das zwar für viele anderen EinwohnerInnen einen Nutzen, jedoch keinen unmittelbaren Nutzen für einen selbst hätte, lässt sich ableiten, dass einerseits diese Personen teilnehmen, um einen unmittelbaren Nutzen für sich zu ziehen. Andererseits besteht aber auch bei der Mehrzahl der Befragten die Bereit- schaft, sich Zeit für ein Projekt zu nehmen, auch wenn nicht ein unmittelbarer individueller Nutzen erwartet wird. Die Angaben zur Bereitschaft, Geld zu investieren, sind deutlich gedämpfter.

Abbildung 35: Mittelwerte zur Bereitschaft, Zeit oder Geld einzusetzen

Insgesamt wären 17 der 63 befragten Personen (27%) bereit gewesen, noch mehr Zeit für die konkre- ten Partizipationsprozesse zu investieren (siehe Tabelle 25). Die Begründungen für eine noch stärkere Beteiligung sind das Interesse und die Freude an den jeweiligen partizipativen Prozessen (KLP-MA- SB), da das Projekt und die Ergebnisse der Erhebungen wie im Landschaftsplan sehr interessant sind, es eine sehr schöne Aufgabe ist, weil es notwendig erscheint, die Landschaft zu erhalten (KLP-B-SB), da es eine spannende Arbeit gewesen ist, sowie aufgrund eines großen Interesses für Naturschutz (LI- FE-W-SB). Weitere Motivationen hierfür sind, dass es ein erfolgreiches Projekt mit vielen in die Wirklichkeit umgesetzten Maßnahmen war (LIFE-W-SB) oder der Wille zum Schutz von Umwelt und Natur (Natura-V-SB).

Tabelle 25: Bereitschaft, zusätzliche Zeit zu investieren nach Fallstudien

Kulturland- schafts- projekt Maria

Anzbach

Kulturland- schafts- projekt Bö- heimkirchen

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000- Steuerungs- gruppe Vilsalpsee

Natura 2000- Steuerungs- gruppe Schwemm

Gesamt Hätten Sie gerne

mehr Zeit für das Projekt investiert?

n % n % n % n % n % n % Ja 3 25,0 2 25,0 7 28,0 3 30,0 2 25,0 17 27,0 Ja, aber keine

freien zeitlichen Ressourcen

3 25,0 2 25,0 4 16,0 0 0 0 0 9 14,3

Nein 5 41,7 2 25,0 12 48,0 7 70,0 5 62,5 31 49,2 Keine Angabe 1 8,3 2 25,0 2 8,0 0 0 1 12,5 6 9,5 Gesamt 12 100 8 100 25 100 10 100 8 100 63 100

Rund 14% aller Befragten hätten grundsätzlich mehr Zeit investieren wollen, merken gleichzeitig aber an, aufgrund vielfältiger privater und beruflicher Verpflichtungen zu wenig Zeit hierfür zur Verfügung zu haben. Die Hälfte aller Befragten hätte aber auf keinen Fall mehr Zeit aufbringen wollen, da keine weiteren zeitlichen Ressourcen zur Verfügung standen (KLP-MA-SB, Natura-V-SB, Natura-S-SB), dies nicht notwendig gewesen wäre und damit der Aufwand im Verhältnis zum Ergebnis angemessen war (KLP-MA-SB, LIFE-W-SB, Natura-S-SB) und durch einen zu hohen Zeitaufwand „die Motivati- on verloren gehe“ (KLP-MA-SB, Natura-V-SB). Andere Begründungen sind, dass das Projekt „nicht die eigene Gemeinde“ betreffe (KLP-MA-SB), da zu viel diskutiert und zu wenig umgesetzt wird (KLP-B-SB), da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelte (LIFE-W-SB), die Beteiligung und Entscheidungsfindung „teilweise sehr mühsam“ waren (LIFE-W-SB) und da zu wenig zu besprechen

Mittelwerte

-2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0

trifft über- haupt nicht zu

trifft eher nicht zu

mittel / weiß nicht

trifft eher

zu

trifft voll und ganz zu

ohnehin sehr aktiv und übernahmen viele Aufgaben, weshalb eine zusätzliche Tätigkeit nicht notwen- dig gewesen wäre (LIFE-W-SB). Wie in der Gegenüberstellung auffällt, ist besonders die Bereitschaft in den Natura 2000-Steuerungsgruppen gering, mehr Zeit aufzubringen.