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*taschentuchreich* - Überlegungen zur Methodik der Chatberatung

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Academic year: 2017

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e- ber at ungsj our nal

.

net

2. Jahr gang, Heft 2, Ar t ikel 2 – Sept em ber 2006

* t a sch e n t u ch r e ich * – Übe r le gu n ge n z u r

M e t h odik de r Ch a t be r a t u n g

Ger har d Hint enber ger

Zu sa m m e n fa ssu n g

Der Chat w ir d von Spr achw issenschaft ler I nnen als Gat t ung beschr ieben, die sich der Schr ift for m bedient , gleichzeit ig aller dings w esent liche Mer k m ale m ündlicher Kom m unik at ion aufw eist . I nner -halb der Online- Ber at ung er w eist er sich aufgrund der Möglichkeit , Ber at ung anonym und or t sun-gebunden in Anspr uch nehm en, gleichzeit ig aber unm it t elbar m it einander kom m unizier en zu kön-nen, als besonder s effekt iv . I n diesem Ar t ikel w er den Über legungen zu einer er st en Sy st em at ik zu I nt er vent ionen in der Chat ber at ung angest ellt .

Ke y w or ds

Chat - Ber at ung, Online- Ber at ung, I nt er v ent ionen, nieder schw elliges Angebot , Au t or

-

M a g. Ge r h a r d H in t e n be r ge r

- seit 1991 als Psychot her apeut in eigener Pr ax is sow ie in einer Fam ilien-Ber at ungsst elle t ät ig

- seit 2001 Koor dinat ion der Online- Ber at ung für den Ver band der kat holischen Fam i-lienber at ungsst ellen in der Diözese Köln

- Super visor , Mediat or

- Mit her ausgeber des e- ber at ungsj our nal.net , w issenschaft liche Fachzeit schr ift für Online- Ber at ung und com put er ver m it t elt e Kom m unikat ion

- Kon t a k t : Ringst r aße 48 A- 3500 Kr em s

info@pr axis- hint enber ger .at w w w .pr axis- hint enber ger .at

ch illiblu e : ^ ^

st in k e sock e : : - l

[ nuke bet r it t den r aum blackr ose]

bla ck r ose : na w iegz, nuk e?

n u k e : t hx alee...supsi

bla ck r ose : cu, nw ly und hdgm t vl [ 1]

1 . Ein le it u n g

Wer als Er w achsener Chat pr ot okolle von Jugendlichen zu lesen ver sucht , w ir d w ahr scheinlich Schw ier igkeit en haben, sie hinr eichend zu ver st ehen. Ganz offen-sicht lich hat sich in den let zt en Jahr en neben einem neuen Kom m

u-nikat ionsm edium auch eine neue Spr ache ent w ickelt , die zu encodier en es

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Einiges an I nsider w issen br aucht . Jugendliche t r effen in den Chat r äum en nicht nur ihnen fr em de Per sonen, sonder n sie ver abr eden sich m it Bekannt en und Fr eundI nnen. Was m ot ivier t Jugendliche, die Mühen schr ift basier t er Kom

-m unikat ion auf sich zu neh-m en, u-m -m it Fr eundI nnen, denen sie einige St unden zuvor in der Schule begegnet sind, in Kont akt zu t r et en? Über einst im m end be-r icht en sie, dass es im Chat einfachebe-r sei, übebe-r best im m t e Them en zu spbe-r echen. Ganz offensicht lich för der t selbst eine Pseudo Anonym it ät ( die Jugendlichen er -kennen sich an ihr en Nicknam es) den Aust ausch über schw ier ige und int im e Them en. Dar über hinaus biet et ger ade der Chat die Möglichkeit inner halb der Gr uppe zu kom m unizier en, ohne am selben Or t anw esend sein zu m üssen und gleichzeit ig Gr uppen- und Einzelgespr äche ( z.B. im Flüst er m odus) führ en zu k önnen.

2 . Com pu t e r v e r m it t e lt e Kom m u n ik a t ion

Die w ar nenden St im m en, die in com put er ver m it t elt er Kom m unikat ion einen Qua-lit ät sver lust zw ischenm enschlicher Kom m unikat ion sehen, w er den dur ch die Häu-fung von Anglizism en und t echnischen Fachausdr ücken in der so genannt en Com put er spr ache ver st är kt . So ent st eht der subj ekt ive Eindr uck, dass nicht nur die Rahm enbedingungen t echnikzent r ier t sind, sonder n auch die I nhalt e und das Wesen zw ischenm enschlicher Kom m unikat ion sich dadur ch zunehm end ent fr em -den ( vgl. Bader 2002, S. 10f.) .

Es ist nicht die Absicht , die viel beschw or enen Gefahr en im I nt er net an dieser St elle zu ver har m losen, dennoch m uss auch klar sein, dass nicht best im m t e Me-dien an sich den int er subj ekt iven Super - GAU her beiführ en können. „ Ein Er pr es-ser schr eiben sollt e die Br iefpost noch nicht in Ver r uf br ingen, und ein obszöner Anr uf m acht aus dem Telefon noch kein por nogr afisches Medium “ ( Am m ann 2002, S. 28) .

I nzw ischen gibt es eine Reihe unt er schiedlicher Theor ien, die sich m it den Phä-nom enen com put er ver m it t elt er Kom m unikat ion auseinander set zen. Eine aus-führ liche Zusam m enfassung findet sich in den Ver öffent lichungen von Dör ing ( vgl. Dör ing 2000, 2003) .

Neben der Theor ie der Kanalr edukt ion, die vor allem den defizit är en Char akt er einer auf get ippt em Text basier enden Kom m unikat ion her ausst ellt und dabei in er st er Linie den dam it einher gehenden Ausschluss der m eist en

Sinnesm odalit ät en kr it isier t , w er den von eineSinnesm ander en Blickw inkel aus Sinnesm ögliche St är -ken vir t ueller Kom m unikat ion unt er sucht , bzw . einseit ig t echnik- kr it ische Ar gu-m ent e zu ent kr äft en ver sucht .

Zunächst einm al ist davon auszugehen, dass Menschen ihr Nut zungsver halt en der Technik in einer Ar t und Weise anpassen, dass Einschr änkungen dadur ch ausgeglichen w er den. Akr onym e, Em ot icons, Gr oßbuchst aben als Ausdr uck lau-t en Spr echens oder Schr eines u.ä. er selau-t zen nonver bale und akuslau-t ische Phäno-m ene. KoPhäno-m Phäno-m t es zu KoPhäno-m Phäno-m unikat ionsst ör ungen, sind diese nicht nur dePhäno-m Phä-nom en der Kanalr edukt ion zuzuschr eiben. Vielm ehr hängen sie auch m it den

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individuellen sozialen Fähigkeit en der Kom m unikat ionspar t ner , sow ie m it unge-übt em Ver halt en einzelner Nut zer I nnen und/ oder der Nicht kennt nis net zspezifi-scher Kom m unikat ionscodes zusam m en. Wer die Bedeut ung von Sm ilies nicht kennt , w ir d eine ir onische Bem er kung m öglicher w eise falsch int er pr et ier en, und w er nur in Gr oßbuchst aben schr eibt , br aucht sich nicht zu w under n, w enn ihm Missm ut ent gegen schlägt .

Er gänzend sei hier noch anzum er ken, dass die vollst ändige Über set zbar keit von Kom m unikat ionsdet ails aus face- t o- face- Sit uat ionen in Text zeichen sicher lich ei-ne I llusion bleiben w ir d und auch nicht als anzust r ebendes Ziel gilt . Es geht viel-m ehr dar uviel-m , die Eigenheit en coviel-m put er ver viel-m it t elt er Koviel-m viel-m unikat ion für einen speziellen Kont ext zu nut zen.

So w er den aufgr und der r eduzier t en I nfor m at ionsm enge bei den Kom m u-nikat ionspar t ner n kognit ive Pr ozesse in Gang geset zt , die besonder s st ar k von der eigenen Vor st ellungs- und Einbildungskr aft best im m t w er den. Vir t uelle Kom m unikat ionspar t ner ent w ickeln deshalb eine r eichhalt ige Bilder - und Gedan-kenw elt in Bezug auf ihr unbekannt es Gegenüber . Par adoxer w eise führ t hier die Sinneskanalr edukt ion ger ade zu einer St eiger ung des Em pfindens.

Aufgr und w eniger pot enziell st ör ender Mer km ale im Kom m unikat ionsgeschehen, kom m t es nachgew iesener m aßen zunächst zu einer posit iver en Er w ar t ung und Einst ellung dem Ander en gegenüber . Dem Kom m unikat ionspar t ner w ir d also ein hohes Maß an Vor schuss- Sym pat hie ent gegengebr acht , die speziell im Ber at ungskonat exat im Sinne einer posiat iven Über at r agung genuat zat w er den kann. Com -put er ver m it t elt e Kom m unikat ion ist , so gesehen, dur ch eine ihr inne- w ohnende „ Dialekt ik von kör per licher Abw esenheit und sinnlicher Pr äsenz, physischer Dis-t anz und psychologischer Nähe“ ( Dör ing 2000, S. 367) gepr ägDis-t .

Online- Ber at ung, als spezielle Anw endung com put er ver m it t elt er Kom m unikat ion, er w eist sich in diesem Zusam m enhang als besonder s hilfr eich für Klient I nnen,

- die aufgr und besonder er Them en den Schut z der Anonym it ät sow ie Möglich-keit en zur Kont akt st euer ung benöt igen, um ihr e Pr oblem e offen kom m unizie-r en zu können ( vgl. Knat z. 2003, S. 123) .

- der en Mobilit ät oder Lebensum st ände es nicht zulassen, eine t o- face-Ber at ung aufzusuchen.

- denen aufgr und best im m t er Sozialisat ionsbedingungen com put er ver m it t elt e Kom m unikat ion allt ags- ver t r aut ist ( hier im Speziellen Kinder n und Jugendli-chen sow ie Er w achsenen, die ber uflich m it diesen Medien t agt äglich zu t un haben) .

- die lokal keine Ber at ung in Anspr uch nehm en können/ w ollen. - die unt er sozialem Dr uck st ehen.

3

ffnungs-- der en Zeit es nicht zulässt , Ber at ungsst ellen w ähr end begr enzt er Ö

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Online- Ber at ung als Ober begr iff lässt sich selbst ver st ändlich nochm als nach An-w ender - und Nut zer gr uppen soAn-w ie ihr en t echnischen Spezifikat ionen nach, diffe-r enziediffe-r t bet diffe-r acht en. I n dediffe-r Folge ist in Zusam m enhang m it Online- Bediffe-r at ung von psychosozialer Ber at ung die Rede, die sich in ihr en Ausfor m ungen in die Ber eiche Mail- , Chat - und For enber at ung sow ohl t echnisch als auch inhalt lich noch einm al m aßgeblich voneinander unt er scheidet . Dar auf genauer einzugehen w ür de den Rahm en dieses Ar t ikels aller dings er heblich über schr eit en. Nur kur z sei dar auf hingew iesen, dass die St är ke der Chat ber at ung in der I nt ensivier ung der Zeit ( und des Kont akt es) , der Vor t eil einer Mailber at ung in der Ausdehnung der Zeit und einer gew issen Unabhängigkeit von ihr zu sehen ist .

3 . Be son de r h e it e n de r Ch a t - Kom m u n ik a t ion

I m Chat ( engl. „ Plauder ei“ ) kann m it t els Tast at ur eingaben, die auf den Monit or en aller Bet eiligt en visualisier t w er den, ohne am selben Or t anw esend sein zu m üs-sen, m it einander schr ift basier t kom m unizier t w er den. Der Chat w ir d zw ar zu den synchr onen Kom m unikat ionsm edien gezählt , w as bei genauer em Hinsehen aller -dings nur bedingt zut r effend scheint . Da es sich hier bei nicht um

zeichen-sim ult ane Über t r agung handelt , best im m en die User I nnen selbst , w elche Se-quenzen in Blockfor m an den zust ändigen Ser ver geschickt und danach m it einer kur zen Ver zöger ung für alle sicht bar w er den. Dies bedeut et , dass zw ischen der Pr odukt ion, der Über m it t lung und dem Ankom m en einer Bot schaft unt er schiedli-che Zeit abst ände liegen können.

4

- 109) .

Eine Eigenheit der Chat - Kom m unikat ion ist vor allem dar in zu sehen, dass sie unt er zeit licher Kopr äsenz aller Bet eiligt en abläuft , aller dings die Schr ift als „ t ypi-sches Medium der Dist anz“ ( Beißw enger 2002) nut zt . I m Chat er kennen Spr ach-w issenschaft ler er st m als eine Gat t ung, die sich der Schr ift for m bedient ,

gleichzeit ig aller dings w esent liche Mer km ale m ündlicher Kom m unikat ion aufw eist , also in Gespr ächsor ganisat ion, Lexik, Synt ax und Gr am m at ik konzept -ioneller Mündlichkeit ent spr icht ( vgl. Bader 2002, S. 37

3 .1 Ein sa t z n on v e r ba le r Ele m e n t e

Ein besonder es Mer km al m ündlich konzipier t er Kom m unikat ion, die ausschließlich zeichenhaft in Er scheinung t r it t , ist der schr ift liche Einbezug nonver baler Elem en-t e. Den sponen-t anen, nonver balen Reaken-t ionen inner halb eines Kom m

unika-t ionspr ozesses w ir d dabei aller dings ihr unbew ussunika-t es Wesen enunika-t zogen. Man kann sie „ vielleicht eher als neue expr essive Met a- Bot schaft en begr eifen, die z.B. dur ch Edit ier bar keit und einen st är ker en Gr ad an ( Selbst - ) Reflexivit ät gepr ägt sind“ ( Dör ing 2003, S. 152) . Ger ade diese Eigenschaft en m achen sie für einen Einsat z inner halb des Ber at ungskont ext es besonder s int er essant .

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chat t y: schön dich zu lesen : - ) knir scher : na j a : - l [ 1]

Ak r on y m e ( aus den Anfangsbuchst aben m ehr er er Wör t er gebildet e Kur zw or -t e) , haben nich-t nur für die Ausdr ucksm öglichkei-t in-t r apsychischer Vor gänge eine besonder e Bedeut ung, sonder n auch eine int er akt ive Funkt ionalit ät , um Handlungsber eit schaft en zu kom m unizier en oder begleit ende

Handlungsabläufe zu kom m ent ier en ( vgl. Bader 2002, S. 58f.) . * lol* ( laughing out loud) kann so bew usst als Kom m unikat ionssignal zur

For t führ ung eines hum or vollen Dialogs eingeset zt w er den, auch w enn z. B. die spont ane nonver bale Reakt ion sich nur in einem m üden Lächeln zeigt e.

Die bew usst in Kauf genom m ene Redukt ion ist in diesem Falle nicht nur t ech-nikbedingt , sonder n ent spr icht , w ie folgendes Beispiel aus einem Selbst hilfe-chat zeigt , in einem gr ößer en Ausm aß dem Wesen spont aner Kom m unikat i-onssignale [ 3] .

ear l: goet he

w asser fall: ich w ar noch beim eingebildet en kr anken * g* sur v iv e: w eiß ich sogar * g*

w asser fall: ist ver w ir r t : ( dabei hat se gr ad gest er n vom w er t her gelesen : ( ear l: der w er t her w ar kr ank am leben * g*

sur viv e: davon gibt s j a einige * gg* car l: r ehi, anna

ear l: ich bin m üde sur viv e: r e ann ; - )

ear l: ich gehe m a aufn pot t w asser fall: h2cus * fg* [ 1]

- h a n dlu n gsk om m e n t ie r e n de Ge spr ä ch ssch r it t e er m öglichen es, im Chat Gedanken, Handlungen und Reakt ionen zu kom m unizier en. Beim so ge-nannt en Em ot ing ( vgl. Dör ing 2003, S. 90) w er den zusät zlich zur dir ekt en Rede, handlungskom m ent ier ende Äußer ungen in die 3. Per son geset zt . Diese „ kom pensier en dam it den Mangel an int er akt iven Handlungen, die in der face- t o- face- Kom m unikat ion neben dem Dialog ablaufen, und r ekonst r uier en einen sozialen Kont ext “ ( Bader 2002, S. 71) .

cat : t r aut sich nicht laut zu sgaen das sie an selbst m or d denkt

ber at er : gibt cat ein blat t papier da es v iellciht besser aufzuschr eiben geht

- I n fin it iv k on st r u k t ion e n , die kom plex ineinander ver schacht elt w er den und so ganze Sät ze er set zen können, liefer n w eit er e I nfor m at ionen und/ oder be-schr eiben par allel ablaufende Handlungen.

cit yangel: ich halt das so nicht m ehr lange aus * heul* ber at er : * t aschent uchr eich*

- H ör e r sign a le dienen in der face- t o- face- Kom m unikat ion dazu, den Dialog zu st euer n und dem Gegenüber Aufm er ksam keit zu signalisier en ( vgl. Bader 2002, S. 59f.) . Besonder e Schw ier igkeit en ber eit et im Chat das so genannt e „ Tur n- Taking“ , also der Spr echer w echsel. Redeüber gaben w er den in der face- t o- face- Kom m unikat ion zw ischen den Gespr ächspar t ner n dur ch Pausen,

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best im m t e I nt onat ionen, et c. signalisier t . Auch nonver bale Elem ent e

unt er st üt zen in der Regel ein r eibungsloses „ Tur n- Taking“ ( vgl. Bader 2002, S. 30) . Aufgr und der Kanalr edukt ion gest alt et sich dies im Chat aller dings w esent lich schw ier iger und kann deshalb leicht zu Missver st ändnissen führ en. So kom m t es im m er w ieder zu Über schneidungen und Über lappungen,

w odur ch aufeinander bezogene Gespr ächssequenzen nicht auf den er st en Blick er kennbar sind. Deshalb ist ger ade im Ber at ungschat der gezielt e Einsat z von Hör er signalen zur Realisier ung fließender Dialoge von gr oßer Bedeut ung: Um zu signalisier en, dass ein länger er Text block bevor st eht , kann dieser in m ehr er e unabgeschlossene Einheit en unt er t eilt w er den, Pausen w er den dur ch dr ei Punkt e oder einen Bindest r eich angezeigt und der Einsat z von Füllw or t en, Ver zöger ungslaut en ( „ hm , ah“ ) gest eht dem Gegenüber w eit er es Rede- bzw . Schr eibr echt zu.

ber at er : das klingt so,

ber at er : als hät t est du dich unsicht bar oder ber at er : zum indest " unaufällig" gem acht , um

ber at er : nicht noch eine zusät zliche belast ung für die fam ilie zu sein.

- Selbst pa r a spr a ch lich e Ele m e n t e ( w ie z. B. Spr echm elodie, Spr

ech-r hyt hm us,..) finden Einzug in die schech-r ift liche Kom m unikat ion und können pech-r o-sodische Mer km ale sow ie Laut st är ke und Tonhöhen abbilden.

dust y: hallooooooooooooooooooooooo ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! der w olf: SCHREI NI CHT SO ! ! ! ! ! ! ! !

3 .2 Allge m e in e I n t e r v e n t ion sst r a t e gie n in de r Ch a t be r a t u n g

Chat - Kom m unikat ion hat beileibe nicht nur Vor t eile und gest alt et sich bisw eilen dur chaus m ühsam . Über legungen zu allgem einen I nt er vent ionsst r at egien sollt en sich daher dar auf konzent r ier en, die Pr oblem e zu r eduzier en und die Vor t eile auszuschöpfen ( vgl. Naum ann 2005, S. 265) .

Auf der Vor t eilsseit e sind zu nennen: - Or t sunabhängigkeit ,

- Möglichkeit der Anonym it ät ,

- Möglichkeit von unm it t elbar er , synchr oner Kom m unikat ion, - Möglichkeit der subj ekt iven Gespr ächskont r olle,

- r elat iv ger inge t echnische Vor ausset zungen, - Repr oduzier bar keit der Kom m unikat ionsabläufe.

Dem st ehen Pr oblem e

- dur ch den Wegfall par aspr achlicher Signale, - im Um gang m it dem Spr echer w echsel

- sow ie dur ch die Tat sache, dass Schr eiben zeit aufw endiger als Spr echen ist , gegenüber .

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En t sch le u n ige n :

Der Chat ist dur ch ein dialekt isches Ver hält nis zur Zeit gepr ägt . Einer seit s ist ei-ne r asant e Zunahm e der I nt er akt ionsgeschw indigkeit er lebbar , ander er seit s kann inner halb der selben Zeit spanne nur ca. ¼ der I nfor m at ionsm enge einer face- t o-face- Kom m unikat ion t r anspor t ier t w er den. Ger ade im Ber at ungskont ext em p-fiehlt es sich, dem Geschw indigkeit sr ausch ein r uhiges „ I nt er akt

ionsm anageionsm ent “ ( Beißw enger 2005) ent gegen zu set zen. Füllw or t e sow ie Ver -zöger ungslaut e ( „ hm “ , „ ah" ) ver langsam en den Kom m unikat ionspr ozess und sig-nalisier en Aufm er ksam keit . Manchm al br aucht es auch die konkr et e Er laubnis sich den Raum zur Dar legung der eignen Pr oblem lage nehm en zu dür fen.

ber at er : hallo Lucy, w ie geht s dir ?

t ir ed: hallo

t ir ed: es geht m ir nciht so gut ber at er : j a ?

t ir ed: let zt e w oche habe ich r icht ig gem er kt , dass es m ir nicht gut geht . Fr eunde ha-ben m ich angespr ochen,dass ich nicht m ehr ich selber bin, dass ich nicht m ehr so posit iv und glücklich und fr öhlich w ir ke

ber at er : hm

t ir ed: ich st ar r e einfach so dur ch die Luzft , j et zt m er k ich das auch und das Schlim m e ist , ich w eiß auch gar nicht m ehr , w ie ich w ir klich bin. ich m uss im m er über legen.es ist j et zt schon so w eit , dass m ich das im m er beschäft igt ,also im Unt er -bew usst sein

ber at er : beschr eib m ir bit t e nochm als, w as dich m om ent an so beschäft igt

t ir ed: es ist nicht so, dass ich eine ver änder ung nicht m ag,aber ich w ar glücklich so und w eiß auch den negat iv en gr und dafür und das ist j a nciht nor m al ...„

Handlungskom m ent ier ende Äußer ungen w ieder um er m öglichen Reflexionspausen und nehm en so den Dr uck, sofor t r eagier en zu m üssen.

ber at er : also w as deinen fr eund m ot ivier en könnt e, sein ver halt en zu ver änder n ? sally : * aufder leit ungst eh*

ber at er : über legt kur z w ie er es noch ander s er klär en könnt e

En t de ck e n :

Er st aunlicher w eise w ir d j a der Ausdr uck „ zw ischen- den- Zeilen- lesen“ auch für Kom m unikat ionsvor gänge aus dem face- t o- face- Ber eich ver w endet . Um so m ehr m üsst e er seine Ber echt igung in einer schr ift lich- codier t en For m m ündlicher Kom m unikat ion haben.

Eine her m eneut ische Her angehensw eise, w ie sie t iefenpsychologische Ver fahr en für die Psychot her apie fr ucht bar m achen konnt en ( vgl. Pet zold 1993) , w ir d be-sonder s in ver schr ift licht en Ber at ungsfor m en eine neue Bedeut ung er langen. Die int er subj ekt iv unt er fangene, dialogische Auslegung von Nar r at ionen, also Le-bensgeschicht en, die sich in der Online- Ber at ung zudem schr ift lich m anifest ier en, w ir d sich dann als eine St är ke dieser Ber at ungsfor m er w eisen, w enn t iefenher -m eneut ische und spr achher -m eneut ische Konzept e zu einer Einheit int egr ier t w er den können.

(8)

En t w ick e ln :

St r ukt ur ell bedingt e Ver w icklungen sind im Chat unver m eidlich. Um den Ber a-t ungspr ozess w ieder in konsa-t r uka-t ive Bahnen zu lenken, br aucha-t es eine klar e Ge-spr ächsführ ung sow ie den gezielt en Einsat z handlungskom m ent ier ender Äuße-r ungen. Bei häufig sich w iedeÄuße-r holenden MissveÄuße-r st ändnissen odeÄuße-r PÄuße-r oblem en m it der Redeüber gabe, kann es sinnvoll sein, Zeichen abzuspr echen, die das Ende einer Sequenz sicht bar m achen.

der pfleger : das w ar aber let zt w oche auch schon so #

ber at er : hast du denn m it deiner fr au schon gespr ochen ? #

Das @- Zeichen in Ver bindung m it dem St ichw or t ver deut licht das Bezugst hem a des eigenen Redebeit r ags.

laur a: @haupt t hem a: und w ir hat t en eigent lich eine ganz nor m ale beziehung bis ich schw anger gew or den bin let zt es Jahr ,

laur a: das Baby habe ich dann im 4 Monat ( let zt es Jahr Mai) ver lor en

Es gibt j edoch auch die Möglichkeit , dass Ver w icklungen psychodynam ische Ur -sachen haben, also m it dem Ber at ungst hem a und/ oder der Ber at er I nnen-Klient I nnen- Beziehung zu t un haben. Dann sind sie analog zur t o- face-Ber at ung und gem äß dem Mot t o, „ nur w o es Ver w icklung gibt , kann es auch Ent w icklung geben“ zu handhaben.

3 .3 Spe z ie lle I n t e r v e n t ion e n in de r Ch a t be r a t u n g

I nt er vent ionen haben sich auch in der Online- Ber at ung an gült igen St andar ds, sozusagen an Regeln fachlichen Könnens zu or ient ier en. Ver schiedene I nt er ven-t ionen aus der face- ven-t o- face- Ber aven-t ung können über nom m en, m üssen aller dings in vielen Fällen adapt ier t w er den. Besonder s ist dabei zu beacht en, dass Schr ift li-ches w esent lich st är ker fest legt , als dies in der m ündlichen Kom m unikat ion der Fall ist . Neben den ber at er ischen „ Gr undt echniken“ e m pa t h isch e s V e r st e h e n ,

Spie ge ln u n d D e u t e n , haben sich u.a. folgende spezielle I nt er vent ionst

echni-ken in der Chat ber at ung bew ähr t :

- Ge z ie lt e r Ein sa t z v on W isse n s- u n d I n for m a t ion sm a n a ge m e n t : Ein w icht iger Teil der Ber at ungsar beit ist das zur Ver fügung st ellen von I nfor m a-t ionen. I m Chaa-t kann über Ver linkungen dir eka-t auf Ressour cen zugegr iffen, können Hint er gr undinfor m at ionen als Dokum ent e zugänglich gem acht oder Anr egungen, w ie z.B. das Einüben von Kom m unikat ionsr egeln, als Text bau-st eine vor ber eit et w er den.

- N u t z u n g sch r ift ba sie r t e r N a ch h a lt igk e it : Einen besonder en Vor t eil schr ift basier t er Ber at ung biet et die 1: 1- Abbildung des Ber at ungspr ozesses. Eine spezielle Technik vor ausgeset zt , können Chat pr ot okolle abger ufen und den Klient innen zur Ver fügung gest ellt w er den. Aber auch Sequenzen oder besonder s w icht ige Ker nsät ze aus dem Ber at ungschat , die Klient I nnen zw ischen den Sit zungen zur Ver fügung haben, biet en in Kr isensit uat ionen Unt er -st üt zung und Rückhalt . Vor allem Klient I nnen, die aufgr und ihr er

(9)

lebensgeschicht lichen Er fahr ungen über eine ger inge Obj ekt konst anz ver fü-gen ( denen es also schw er fällt , em ot ional bedeut sam e Er lebnisse und Per so-nen über eiso-nen länger en Zeit r aum in sich zu bew ahr en und posit ive inner e Bilder davon abzur ufen) , gr eifen dieses Angebot posit iv auf und nut zen die Chat pr ot okolle als Über gangsobj ekt e.

Es kann j edoch m it ent spr echender Technik, w ie das folgendes Beispiel zeigt , auch der um gekehr t e Kom m unikat ionsw eg er folgen und so schr ift basier t e Nachhalt igkeit aufseit en der Klient I nnen genut zt w er den.

r edrose: ich habe m ich vor ein paar Tagen hingeset zt und ein Lied geschr ieben. alle

leut e schr eiben lieder über ihr e per önlich gefühlslage und als ich einm al ange fangen hat t e, hat t e ich in w eniger als 5m in ein leid geschr ieben

ber at er : dar f ich es lesen, w illst du es m ir schick en ?

r edr ose: es dr ückt genau DAS aus, w as ich fühle, m eine elt er n w ar en geschockt , w eil sie

genau lesen konnt e WI E schelcht es m ir geht und ein fr eund, dem ich das leid vor gespielt ahbe,

redr ose: w ar so über r ascht von dem w as er hör t e, dass er nicht s sagen konnt e

redr ose: j a ger ne

...

ber at er : habe ger ade dein lied bekom m en : - )

r edr ose: ich find es gut , w enn m an nicht im m er die t olle super fr öhliche per son ist , aber ich finde es sehr posit iv, dass ich nciht oft schlecht dr auf bin

ber at er: j a da hast du sicher lich r echt , die gefahr ist nur , dass m an m anchm al net t er ist , als einem zum ut e ist und dann über seine eigenen bedür fnisse hinw eg geht

r edr ose: j a das kenne ich, vor llaem w enn ander e leut e dann einfach so sind, w ie sie sich

ger ade fühlen und einem dann an den kopf st oßen

ber at er : * br aucht noch ein bißchen zeit , da lied in englisch* ; - )

r edr ose: achso, ist j a nicht schlim m

- I m a gin a t iv e Te ch n ik e n : I m aginat ive Ver fahr en w er den ver m ehr t in der Tr aum at her apie eingeset zt ( vgl. Reddem ann 2001, 2004) . Auch die Online-Ber at ung w ir d aufgr und der Möglichkeit zur Anonym isier ung von vielen Klien-t I nnen genuKlien-t zKlien-t , die in ihr em Leben ( schw er e) Tr aum aKlien-t isier ungen er liKlien-t Klien-t en ha-ben. Der Einsat z im aginat iver Techniken m uss aller dings sor gsam

ab-gew ogen w er den. „ Er st bei kör per licher und sozialer basaler Allt agsst abilit ät w er den im aginat ive Ressour cen m it Kör per gefühl und Affekt en st abilisier end er lebbar “ ( Reddem ann 2004, S. 63) . Dies zu über pr üfen und die Möglichkeit dir ekt zu int er venier en, ist im Rahm en einer Online- Ber at ung nur im Chat m öglich. Besonder s sinnvoll sind I m aginat ionen, die der Et ablier ung inner er sicher er Or t e dienen, aufdeckende I m aginat ionen hingegen sind zu ver m eiden. Über das Chat pr ot okoll st ehen den Klient I nnen die Übungen zur Ver -fügung und können so selbst st ändig pr akt izier t w er den. Die w ieder holt e Be-schäft igung m it posit iven inner en Bilder n ist m aßgeblicher Best andt eil der St abilisier ungsphase ( vgl. Reddem ann 2004, S. 113 ff) .

- M e t h ode n z u r Ein sich t sför de r u n g: Besonder s die in der Gest alt t her apie

und –ber at ung pr akt izier t e I nt er vent ion, Teilaspekt e der Per sönlichkeit m it -einander in einen Dialog t r et en zu lassen ( vgl. Rahm 2004, S. 219- 257) , fällt im Ber eich vir t ueller Kom m unikat ion auf einen fr ucht bar en Boden. Auch dor t ist das Spiel m it Teilident it ät en w eit ver br eit et und m uss nicht

(10)

zw angsw eise als pat hologisches Phänom en bet r acht et w er den. Anonym it ät er m öglicht es im Cyber space allen Bet eiligt en, best im m t e Selbst aspekt e spie-ler isch dar zust ellen und dam it zu exper im ent ier en.

4 . An for de r u n ge n a n Ch a t be r a t e r I n n e n

Das Them a „ I dent it ät en in der Vir t ualit ät “ kann hier nur gest r eift w er den. Nur soviel sei gesagt : Soziale I dent it ät en, ver st anden als Teile des eigenen Selbst -konzept s, die sich dur ch die Zugehör igkeit zu einer best im m t en sozialen Gr uppe definier en ( vgl. Ut z 2002, S. 169) , ent st ehen nicht nur dur ch Zust im m ung, also posit iver I dent ifikat ion, sonder n auch in Abgr enzung zu best im m t en I dent it ät en. So können sich auch inner halb der Online- Com m unit y und dam it auch unt er On-line- Ber at er I nnen so genannt e Ant i- I dent it ät en her ausbilden: „ I ch nut ze zw ar das I nt er net , aber Chat t en ist m ir viel zu anst r engend und zu schnell.“ Sollen I -dent it ät en posit iv beset zt w er den und nachhalt ig gelingen, sind sie auch m it be-st im m t en Anfor der ungen und Vor ausset zungen ver bunden.

Neben der allgem einen und vor ausgeset zt en Ber at ungskom pet enz sind deshalb u.a. noch folgende Kom pet enzen für Chat - Ber at er I nnen von Bedeut ung ( vgl. Hoffm an 2004, S.2) :

- Te x t k om pe t e n z ( vgl. Knat z 2006) : Zum Einen ist hier die Kom pet enz gefr agt , geschr iebene Text e in ihr er for m alen St r ukt ur und in ihr en Sinnzusam -m enhängen zu er fassen und adäquat zu nut zen, zu-m Ander en über die Fähig-keit zu ver fügen, Text e zu pr oduzier en, die in der Lage sind, beim Gegenüber best im m t e Wir kungen zu ent falt en. Genau genom m en ist auch eine Hyper t ext kom pet enz er for der lich, also Text e, der en einzelne Elem ent e dur ch Quer -ver w eise ( Hyper links) m it einander -ver bunden sind, zu nut zen.

- Sch n e lle s Re a gie r e n u n d Pla n bilde n : I m Chat ent st eht ein er höht er Hand-lungsdr uck, dem St r at egien der Ent schleunigung ( s.o.) , aber auch die Fähigkeit , r asch angem essene I nt er vent ionen um zuset zen, ent gegen gest ellt w er -den m üssen.

- Sch n e lle s Tippe n : Auch w enn im Chat der kor r ekt en Recht schr eibung nicht ein vor r angiger Wer t beigem essen w ir d, ist die Fähigkeit zu schnellem Tippen uner lässlich, um den Kom m unikat ionspr ozess nicht im m er w ieder zu unt er -br echen und ins St ocken ger at en zu lassen.

Offe n h e it : Nicht zulet zt br aucht es auch die Ber eit schaft von Chat

-ber at er I nnen t ext basier t e, sim ult ane Kom m unikat ion als lust volle Her aus-for der ung im Ber at ungsallt ag zu er leben. I nsgesam t ist der Chat dur ch ein hohes Maß an Spont aneit ät gekennzeichnet , die sich in einer gew issen Ar t und Weise auch in der eigenen Per sönlichkeit spiegeln sollt e.

5 . Te ch n isch e V or a u sse t z u n ge n

Die Technik, in diesem Fall das Chat m odul, best im m t den Möglichkeit sr aum für die Onlineber at ung und kann so, j e nachdem w elche Vielfalt das ver w endet e Chat - Wer kzeug biet et , Ber at ungsver läufe und I nt er vent ionen opt im ier en.

(11)

Deshalb sind Über legungen, w elche t echnischen Vor ausset zungen zum Gelingen vir t ueller Ber at ungspr ozesse beit r agen können, von nicht zu unt er schät zender Bedeut ung ( vgl. Ecker t 2005) .

Ein besonder s sensibler Ber eich ist dabei das Them a D a t e n sch u t z ( vgl. Wenzel 2006) . I nzw ischen w ur de von ver schiedenen Dat enschut zkom m issionen im deut schspr achigen Raum klar gest ellt , dass psycho- soziale Online- Ber at ung nur ver schlüsselt er folgen kann ( vgl. Hint enber ger , Kühne 2006) . Dies gilt selbst -ver st ändlich auch für den Ber eich „ Chat “ , bei dem eine SSL- Ver schlüsselung ( w ie sie auch beim Online- Banking eingeset zt w ir d) zum Schut z der Klient I nnen als St andar d anzusehen ist .

Als w eit er es Kr it er ium ist eine hinr eichend gut e Usa bilit y , also die Gebr auchs-t auglichkeiauchs-t der Benuauchs-t zer ober fläche zu nennen, um einen nieder schw elligen Zu-gang zur Online- Ber at ung zu gew ähr leist en. Eine int uit ive Bedienbar keit dur ch User I nnen und Ber at er I nnen sind hier ebenso Vor ausset zung, w ie ein Funkt ions-um fang, der die speziellen Anfor der ungen, die eine vir t uelle Ber at

ungs-Kom m unikat ion m it sich br ingt , er füllt . Zu er w ähnen sind hier die Möglichkeit t er m inbasier t e Einzel- und Gr uppenchat ber at ung anzubiet en, über Chat pr ot okolle Ber at ungsver läufe abr ufen sow ie Sm ilies, Akr onym e, Text baust eine, Dokum ent e und Ver linkungen dir ekt in den Chat einfügen zu können, gr afische Text aus-zeichnung zu er m öglichen, Hilfsm it t el für eigene Aufaus-zeichnungen ( w ie z.B. einen vir t uellen Not izblock) und die Möglichkeit einer dir ekt en st at ist ischen Ver ar -beit ung zur Ver fügung zu haben.

I n der Regel w er den in einer vir t uellen Ber at ungsst elle neben dem Chat auch an-der e Module ver w endet . I n diesem Fall ist es sinnvoll, ein in t e gr ie r t e s Sy st e m zum Einsat z zu br ingen, um unt er schiedliche Ber at ungsar t en, Klient I nnenver w al-t ung und Sal-t aal-t isal-t ik sow ie die Möglichkeial-t zur inal-t er nen Kom m unikaal-t ion unal-t er einem Dach r ealisier en zu können.

6 . Zu sa m m e n fa ssu n g u n d Au sblick

Der Chat w ir d im Gegensat z zur Mail inner halb der Online- Ber at ung noch im m er sehr vor sicht ig eingeset zt . Dies m ag einer seit s an einer gew issen Scheu der Be-r at eBe-r I nnen liegen, sich eines Medium s zu bedienen, das im eigenen Allt ag eine unt er geor dnet e Rolle spielt , ander er seit s an den noch w enig gesicher t en Er -kennt nissen über spezielle I nt er vent ionsm öglichkeit en. Hier sind für die Zukunft Evaluat ionen gefor der t , die t r ot z best ehender Pr oblem e im For schungs- design zu Er gebnissen in Bezug auf Wir kfakt or en und St euer ungsm öglichkeit en in der Onli-ne- bzw . in der Chat - Ber at ung führ en ( vgl. Ot t , Eichenber g 2003) . Die in diesem Ar t ikel zusam m enget r agenen Er fahr ungen aus der Pr axis geben aber ber eit s zur Hoffnung Anlass, dass es sich bei der Chat ber at ung um eine effekt ive For m der Ber at ung handelt .

(12)

An m e r k u n ge n :

[ 1] : - ) = lachend, gut gelaunt

; - ) = zw inker n, ir onisch : - ( = t r aur ig, m issgelaunt

: - l = gleichgült ig, beleidigt , schm ollend

[ 2] Über et hische Pr oblem zonen, die dur ch die Ver öffent lichung von Chat

-beispielen ohne Wissen der User I nnen ent st ehen, w ur de bisher w enig dis-kut ier t ( eine Zusam m enfassung des Diskussionsst andes finden sie bei Dö-r ing 2002, S. 157- 161) . Säm t liche Chat beispiele in diesem ADö-r t ikel w uDö-r den deshalb anonym isier t , per sonenbezogene Det ails ver änder t oder w eggelassen. Die User I nnen sind auch nicht anhand ihr er Nicknam es ident ifizier -bar . Recht schr eib- und Tippfehler w ur den beibehalt en.

[ 3] * cu* = see you

* fg* = fr ech gr insen * g* = gr insen

* h2cus* = hope t o see you soon

* hdgm t vl* = hab dich ganz m egadoll viel lieb * lol* = laughing out loud

* nw ly* = * t hx* = t hanks

siehe auch w w w .w eb- akr onym .de/

Lit e r a t u r :

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