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Dokumentenanalyse

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 38-42)

4. METHODISCHES VORGEHEN

4.1. Dokumentenanalyse

METHODISCHES VORGEHEN

METHODISCHES VORGEHEN

4.1.1. Auswahl der Dokumente

Für die Dokumentenanalyse wurden auf EU-Ebene jene Dokumente ausgewählt, die aufzeigen, welche Änderungen die EU seit dem Jahr 2015 in ihrer Asylpolitik umgesetzt hat.

Hierzu zählen Dokumente wie Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Mitteilungen und ebenso Empfehlungen und Berichte. Zusätzlich wurden offizielle Pressemeldungen der EU ausgewählt, die mit den Änderungen und Maßnahmen im Bereich der Asylpolitik im Zusammenhang stehen, um zu erheben, wie transparent die EU ihre Handlungen im genannten Bereich aufzeigt. Auf nationaler österreichischer Ebene wurden Dokumente ausgesucht anhand derer einerseits die Entwicklungen der Asylpolitik seit 2015 ablesbar sind und andererseits der direkte Zusammenhang zu Richtlinien und Vorgaben der EU erkennbar ist. Zu den gewählten Dokumenten zählen beispielsweise Bundesgesetzblätter, die Änderungen auf Basis der EU-Vorgaben beinhalten, wie es z.B. beim Fremdenrechtsänderungsgesetz der Fall ist. Ebenso aufgenommen wurde in diese Dokumentensammlung parlamentarische Beilagen, die in Verbindung mit Gesetzesbeschlüssen stehen.

Nach der ersten Auswahl der Dokumente wurden diese einer genaueren Selektion unterzogen, hierbei wurden auf Ebene der EU all jene Dokumente ausgeschlossen, die noch nicht erlassen oder angenommen wurden. Dies betrifft beispielsweise Vorschläge für Verordnungen, die noch keine Rechtsgültigkeit haben, sondern lediglich Überlegungen für Verordnungen darstellen, die zu guter Letzt oftmals gar nicht umgesetzt werden. Bei den österreichischen Dokumenten wurden jene aus der Gesamtsammlung wieder entfernt, die inhaltlich gesehen nicht zur Beantwortung der gegenständlichen Forschungsfragen geeignet waren oder nur Teilinformationen enthielten, die in anderen Dokumenten umfangreicher abgebildet waren. Nach endgültiger Auswahl der Dokumente wurden diese anschließend in drei verschiedene Dokumentensammlungen aufgeteilt, die wie folgt benannt wurden:

Dokumentensammlung Nummer eins: EU-spezifische Dokumente

Dokumentensammlung Nummer zwei: österreichspezifische Dokumente

Dokumentensammlung Nummer drei: EU-Pressetexte

Die drei Dokumentensammlungen sind in den Anhängen zwei bis vier der gegenständlichen Arbeit voll umfänglich einsehbar, ebenso eine Übersicht zu den zu diesen Dokumenten gebildeten Kategorien.

Nach der Fertigstellung der Dokumentensammlungen wurde mit der ausführlichen Sichtung und Analyse der Dokumente, wie nachfolgend beschrieben, begonnen.

4.1.2. Vorgehensweise bei der Analyse der Dokumente

Für die Analyse der Dokumente wurde eine Aufteilung der Dokumentensammlungen unter den Autorinnen vorgenommen, um diese parallel getrennt voneinander bearbeiten zu können. Die Dokumentensammlung eins, die aus Verordnungen, Richtlinien, Empfehlungen, Beschlüssen sowie Mittelungen und Berichten der EU-Institutionen besteht und rund 60 Dokumente umfasst, wurde von Graf D. bearbeitet. Die Dokumentensammlung zwei, die sich aus 14 österreichspezifischen Gesetzestexten, parlamentarischen Beilagen und Erläuterungen zusammensetzt sowie Dokumentensammlung drei, die aus ca. 55 Pressetexten der EU besteht, wurden von Kramer J. bearbeitet.

METHODISCHES VORGEHEN

Die von uns durchgeführten Analysen hatten, wie zuvor kurz erläutert, das Ziel, zu erheben, welche Maßnahmen die EU gesetzt hat und ob, seit der Flüchtlingskrise 2015 Fortschritte im Bereich der gemeinsamen europäischen Asylpolitik gemacht wurden. Ebenso von Interesse war dabei die Transparenz der EU bei der Durchführung von Maßnahmen und der Erstellung von Vorgaben. Das Ziel war es, aufzuzeigen, inwieweit die EU der Öffentlichkeit Einblick in ihr Handeln gewährt. Des Weiteren diente die Analyse der Darstellung der österreichischen Asylpolitik und der Erhebung, inwieweit die Vorgaben der EU in den Gesetzen zur Asylpolitik Österreichs bereits verankert sind.

Die Vorgehensweise bei der Dokumentenanalyse erfolgte anhand der Kriterien für die qualitative Inhaltsanalyse mittels induktiver Kategorienbildung nach Mayring (2015, S. 85).

Bei dieser Form der qualitativen Inhaltsanalyse werden zur Definition der Kategorien keine Theorien aufgestellt, sondern vielmehr die Kategorien direkt anhand des Materials gebildet.

Durch dieses Vorgehen wird verhindert, dass die Inhalte aufgrund von vorherigen Annahmen verzerrt wiedergegeben werden. Diese Vorgehensweise steht in Verbindung mit der

„Grounded Theory“, bei der diese Form der Kategorienbildung, als „offene Kodierung“

bezeichnet wird (vgl. Mayring 2015, S. 85f). Das bedeutet, dass die Kodierung durch die Schaffung von thematischen Zugängen zum Material erstellt wird. Weiters werden wichtige Teile der Materialien ausgewählt, um diese nachfolgend detailliert zu analysieren. Bei Textstellen, die problematisch scheinen, erfolgt die Analyse mittels der „Line-by-line- Analyse“, durch die die Texte tiefergehend betrachtet werden können. Dies ermöglicht eine konkrete Erfassung der Thematik. (vgl. Strübing, J. 2014, S. 465f).

Wie der nachfolgenden Abbildung (Abb. 1) des Prozessmodells nach Mayring zu entnehmen ist, müssen, bevor mit der Durcharbeitung der Materialien begonnen wird, Selektionskriterien festgelegt werden, die bestimmen, welche Materialien den jeweiligen Ausgangspunkt für die Definition der Kategorien darstellen sollen (vgl. Mayring 2015, S. 86).

Abb. 1: „Prozessmodell induktiver Kategorienbildung“

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Die Richtung für die Selektionskriterien boten die jeweiligen Forschungsfragen in Bezug auf die EU bzw. auf Österreich. Da sich die Hauptforschungsfrage mit der Entwicklung der Asylpolitik der EU und jener Österreichs seit der Migrationskrise 2015 beschäftigt, war das Selektionskriterium in erster Linie die Rechtsgültigkeit der Dokumente. Auf Ebene der EU wurde als zusätzliches Kriterium die Umsetzungsverpflichtung miteinbezogen. Zudem wurde auch der Informationsgehalt weiterer Dokumente, wie z.B. der von Mitteilungen oder Pressetexten der EU-Institutionen, als Kriterium festgelegt. Nachfolgend wurden die Abstraktionsniveaus für die einzelnen Dokumentensammlungen fixiert.

Den Ausgangspunkt für diese Abstraktion vom konkreten Material zu den analytischen Kategorien für die Dokumentensammlung Nummer eins – EU-spezifische Dokumente stellen dabei die von der EU getroffenen Maßnahmen dar.

Die inhaltlichen Ausführungen zu diesen Maßnahmen wurden dabei solange reduziert, bis eine sinnvolle Kategorie entstand, die als Überbegriff für alle Maßnahmen in einem Bereich angesehen werden konnte. Eine solche Kategorie lautet beispielsweise:

„Zusammenarbeit mit Drittstaaten, um die Migration bereits an der Quelle anzugehen“. Hier wiederum stellte den Ausgangspunkt für die Abstraktion vom Material zu den Kategorien bei der Dokumentensammlungzwei – österreichspezifische Dokumente –die Begründungen für Änderungen innerhalb der Gesetze dar. Es wurde beispielsweise eine Kategorie mit der Bezeichnung „Unterstützung für Asylwerbende“ gebildet. Wie zuvor bereits angeführt, sind Übersichten zu allen gebildeten Kategorien je Dokumentensammlung den Anhängen zwei bis vier zu entnehmen. Für die Dokumentensammlung drei – EU-Pressemeldungen – wurde die Abstraktion entsprechend dem Informationsgehalt vollzogen, da hierbei nicht der konkrete Inhalt selbst, sondern vielmehr die Menge an Information von Bedeutung war.

Dementsprechend lautet beispielsweise eine der Kategorien: „Informationen zu Maßnahmen“.

Nach der Festlegung der Kriterien sowie der angedachten Abstraktionsniveaus für die induktiven Kategorien wurde mit der Durcharbeitung der Materialien begonnen.

Wie in dem Prozessmodell von Mayring vorgegeben, haben wir gleich als unsere Selektionskriterien das erste Mal in einem Text erfüllt wurde, unsere jeweils ersten Kategorien gebildet. Die Formulierungen dieser Kategorien erfolgte unter Berücksichtigung der festgelegten Abstraktionsniveaus, als Text nahe Kurzsätze. Im Verlauf der Durcharbeitung der Materialien wurden diesen Kategorien noch weitere Textstellen zugeordnet und weitere Kategorien gebildet (vgl. Mayring 2015, S. 87). Dieser Prozess kam bei allen Dokumentensammlungen in dieser Form zur Anwendung. Bei der Festlegung der Kategorien wurde auch darauf geachtet, dass jene Kategorien, die im Zusammenhang mit den Dokumenten der EU gebildet wurden, nicht zu weit von jenen, die sich auf die Dokumente zu Österreich beziehen, abweichen, auch wenn diesen, unterschiedliche Abstraktionsniveaus zugrunde lagen. Diese unterschiedlichen Kategorien wurden vielmehr soweit möglich ähnlich formuliert, um später auch eine gute Verbindung zwischen der EU und Österreich herstellen zu können.

Bei den Dokumentensammlungen wurde jeweils nach Sichtung von ungefähr der Hälfte der für die Arbeit relevanten Texte und der Erstellung der induktiven Kategorien mit der Revision der Kategorien begonnen, um festzustellen, ob diese wirklich voll und ganz dem Analyseziel entsprechen. Da dies der Fall war, kam es zum nächsten Schritt: Es wurden die übrigen Dokumente durchgearbeitet und noch weitere Kategorien erstellt.

METHODISCHES VORGEHEN

Nachdem die Durcharbeitung aller Dokumente beendet und eine Vielzahl an induktiven Kategorien gebildet war, wurden die Ergebnisse unter den Autorinnen ausgetauscht und die jeweiligen Kategorien der anderen begutachtet. Nachfolgend wurden die Kategorien von allen drei Dokumentensammlungen gemeinsam einer nochmaligen Revision unterzogen.

Nach Beendigung dieses Prozesses kam es zur Analyse und Interpretation der Ergebnisse, um in Folge die festgelegten Forschungsfragen beantworten zu können (vgl. Mayring 2015, S. 87). Die Kategorienschemen zu den einzelnen Dokumentensammlungen sind den Anhängen zwei bis vier zu entnehmen.

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 38-42)